Göttinger Forscher haben bei der Bekämpfung von besonders aggressivem Krebs einen neuen Therapieansatz gefunden. Die sonst kaum zu bekämpfenden Angiosarkome, eine Art Gefässtumore, sind fast resistent gegen Chemotherapie und somit kaum zu besiegen. Nun könnte aber erhöhter Stress die Lösung sein.

Mehr zum Thema Gesundheit

Die Forscher der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben es geschafft, die übliche Chemotherapie auch gegen die hartnäckigen Angiosarkome wirksam zu machen. Für die Chemotherapie wird Sauerstoff genutzt, dessen Radikale (sehr reaktive Moleküle) besonders effektiv auf Tumorzellen einwirken und sie normalerweise zerstören können.

Das Problem: Die Gefässtumore können gut mit diesem sogenannten Sauerstoffstress umgehen und bleiben so dennoch intakt. Das Göttinger Team um Mediziner Vivek Venkataramani setzte ein Medikament namens Pazopanib ein und stellte fest: Dadurch kann der Sauerstoffstress viel effektiver wirken und die Krebszellen letztlich doch eliminieren.

Eine Kombinationstherapie könnte der Schlüssel sein

Noch funktionierte dies nur in Klinikproben, aber da das Medikament bereits zugelassen ist, werden sicher bald Versuche mit einer Kombination aus Pazopanib und klassischer Chemotherapie durchgeführt werden. Das US-Fachjournal "Clinical Cancer Research" veröffentlichte die Forschungsergebnisse bereits.

Die Hoffnung der Göttinger ist, dass letztlich nicht nur Angiosarkome mit der Kombination aus dem Wirkstoff und Chemotherapie effektiv bekämpft werden können. Sie wollen weiter forschen und andere Präparate testen, um noch mehr aggressiven Krebsformen effektiv die Stirn bieten zu können.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.