Berlin (dpa) - Der Wettbewerb unter den Krankenkassen ist eröffnet. Sie können den Zusatzbeitrag für ihre zahlenden Versicherten selbst bestimmen - und halten sich im ersten Jahr zurück.
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleiben 2015 wie erwartet weitgehend stabil. Um ihre Versicherten im ersten Jahr des neuen Wettbewerbs nicht durch Beitragssteigerungen zu vergraulen, dürften viele Kassen auf ihre Reserven zurückgreifen. Denn wenn der Beitragszahler mit dem Preis-Leistungsverhältnis seiner Kasse nicht zufrieden ist, kann er problemlos wechseln. Seine Kasse muss ihn sogar auf günstigere Angebote aufmerksam machen.
Zum 1. Januar wird der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) auf 14,6 Prozent (bisher 15,5 Prozent) gesenkt. Diesen Satz zahlen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen. Es entfällt der bisherige Sonderbeitrag von 0,9 Prozentpunkten, den nur die Mitglieder zu zahlen hatten. Dafür kann jede der 131 Kassen einen Zusatzbeitrag von den Versicherten erheben, über dessen Höhe sie selbst entscheidet. Es wird erwartet, dass die Beiträge in den Nachfolgejahren deutlicher steigen werden.
Am Freitag (12. Dezember) gaben zwei der grösseren Kassen ihre Zusatzbeiträge für das kommende Jahr offiziell bekannt. Die Techniker Krankenkasse (TK) setzt diesen auf 0,8 Prozentpunkte fest und bleibt damit knapp unter dem ermittelten Durchschnittswert von 0,9 Punkten. Die TK-Versicherten zahlen folglich im kommenden Jahr 15,4 Prozent statt bisher 15,5 Prozent. Die TK hat 6,7 Millionen zahlende Mitglieder und insgesamt 9,2 Millionen Versicherte.
Die DAK-Gesundheit bleibt bei einem Gesamtbeitrag von 15,5 Prozent. Das bedeutet, dass sie den Zuschlag, den sie selbst bestimmen kann, beim Durchschnittswert von 0,9 Prozentpunkten belässt. Ausserdem billigte der Verwaltungsrat der drittgrössten Kasse eine Fusion mit der Betriebskrankenkasse Shell BKK/Life.
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