Herz- Kreislauf-Krankheiten, Krebs und Demenz sind die drei häufigsten Todesursachen in der Schweiz. Das geht aus der Todesursachenstatistik für 2013 hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag veröffentlicht hat. Über 3.000 Menschen starben demnach an Lungenkrebs.

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Insgesamt starben 2013 in der Schweiz 64'961 Menschen. 46 Prozent der Männer und 67 Prozent der Frauen wurden 80 Jahren oder älter. 320 Säuglinge starben noch vor ihrem ersten Geburtstag. Nur noch 1,3 Prozent (857) der Todesfälle fallen indes in die Altersgruppe zwischen 20 und 39 Jahren. Die Sterbewahrscheinlichkeit nimmt bei den über 19-Jährigen seit Jahren deutlich ab.

Herz-Kreislauf-Krankheiten an der Spitze

21'512 - also ein Drittel aller Todesfälle - wurden durch Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems verursacht. Diese Gruppe ist seit Jahrzehnten die grösste, ihr Anteil reduziert sich aber laufend: 1995 lag er noch bei 41 Prozent.

Die Sterberate sank bei den Männern von 318 auf 164 Todesfälle pro 100'000 Einwohner, bei den Frauen von 187 auf 109 pro 100'000. Das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Krankheit zu sterben, hat sich also in 18 Jahren fast halbiert.

Krebs als zweithäufigste Todesursache

An zweiter Stelle stehen 2013 wie in den Vorjahren die Todesfälle aufgrund von Krebserkrankungen. Hier wurden 16'675 oder 26 Prozent aller Todesfälle verzeichnet. Der Anteil krebsbedingter Todesfälle hat seit 1995 um 1,5 Prozentpunkte zugenommen. Berücksichtigt man den Bevölkerungszuwachs und die Alterung der Wohnbevölkerung, ist die Sterberate dennoch gesunken: von 228 auf 167 Todesfälle pro 100'000 Einwohner bei den Männern (minus 27 Prozent) und von 133 auf 107 pro 100'000 bei den Frauen (minus 19 Prozent).

Jeder 20. stirbt an Lungenkrebs

Seit mehr als vierzig Jahren ist der Lungenkrebs von allen Krebsarten weitaus der tödlichste. Im Jahr 2013 starben fast 2.000 Männer und gut 1.200 Frauen daran (18 Prozent der Krebstodesfälle oder 5 Prozent aller Todesfälle). Die Sterberate bei Lungenkrebs ist 37 pro 100'000 bei den Männern, bei Frauen beträgt sie 19 pro 100'000. In den vergangenen 18 Jahren hat die Rate bei den Männern um 32 Prozent abgenommen, bei den Frauen um 47 Prozent zugenommen.

Todesfälle infolge Demenz steigen

Aufgrund der Alterung der Bevölkerung gibt es mehr demenzbedingte Todesfälle. 5.900 Personen starben wegen einer Demenz als Grundkrankheit. 1995 wurde die Diagnose erstmals registriert - damals verzeichnete man 2.100 Fälle. Die Sterberate nimmt allerdings nicht mehr so stark zu: Bei den Frauen stieg sie seit dem Vorjahr um 0,6 pro 100'000 zu, bei den Männern blieb sie auf Vorjahresniveau.

Unfälle bei Frauen nehmen zu

Männer haben generell mehr Unfälle und sterben auch häufiger einen Unfalltod als Frauen. Doch die Zahlen gleichen sich langsam an. Im Jahr 2013 starben 1312 Männer (4,2 Prozent der Todesfälle) und 1.285 Frauen (3,8 Prozent der Todesfälle) an Unfallfolgen. Bei den Männern ist die Zahl der Unfallopfer praktisch gleich wie 1995, die Zahl der verunfallten Frauen hat in der gleichen Zeitspanne um 434 Personen oder 51 Prozent zugenommen.

Diese Zunahme ist laut BFS auf Stürze im Alter zurückzuführen, die oft zu Schenkelhalsbrüchen, Bettlägerigkeit und Lungenentzündungen führen. Die Entwicklung im Strassenverkehr ist indes erfreulich: Die Todesfälle sind seit 1995 bei Männern von 480 auf 194 zurückgegangen; bei Frauen haben sie um 100 auf 84 abgenommen. (ank)

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