Die Östliche Pferdeenzephalomyelitis ist sehr selten, aber hochgefährlich. Der US-Bundesstaat New Hampshire meldet nun einen Todesfall, der auf das Virus zurückgeht. Wie gefährlich ist der Erreger?

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Im US-Bundesstaat New Hampshire ist ein Mensch an der Östlichen Pferdeenzephalomyelitis (EEE) gestorben. Der Erwachsene, der positiv auf das EEE-Virus getestet wurde, sei zuvor mit einer schweren Erkrankung des zentralen Nervensystems ins Krankenhaus eingewiesen worden, teilte die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates mit.

Wie wird das Virus übertragen?

Generell sind Equine Enzephalomyelitiden Hirn- und Rückenmarksentzündungen, die durch Viren verursacht werden. Wie sich von dem Namen ableiten lässt, gilt dies vor allem für Huftiere, doch auch Menschen können sich infizieren. Im Gegensatz zum Pferd, das häufig keine oder kaum bemerkbare Symptome aufweist, tragen Menschen von einer Infektion meist schwere Erkrankungen davon – teilweise mit Todesfolge.

Menschen und auch Pferde sind jedoch keine Überträger des Virus. Das EEE-Virus wird von Mücken übertragen. Laut dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) bilden vermehrt Vögel und selten auch kleine Säugetiere das Hauptreservoir, erkranken aber nicht oder nur leicht an dem Virus.

Wie tödlich ist das EEE-Virus?

Zu den Symptomen der Erkrankung zählen unter anderem Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Schwindel. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC verlaufen 30 Prozent der Erkrankungen tödlich. Bei vielen Menschen bleiben nach überstandener Krankheit neurologische Probleme zurück. Gegen die Erkrankung gibt es bislang weder einen Impfstoff noch Medikamente.

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Wo kommt Pferdeenzephalomyelitis vor?

Der Todesfall in den USA wurde von der Östlichen Pferdeenzephalomyelitis (EEE) ausgelöst. Tatsächlich gibt es jedoch weitere Arten des Virus: die westliche und venezolanische Enzephalomyelitis (WEE und VEE). Alle Virusarten kommen auf dem amerikanischen Kontinent vor. In Europa ist mit einer Infizierung aktuell nicht zu rechnen.

Das Risiko einer EEE-Virus-Infektion sei dieses Jahr in den Neuengland-Staaten im Nordosten der USA erhöht, sagte Benjamin Chan, der Epidemiologe des Bundesstaates. Die Gefährdung werde erst dann wieder sinken, wenn der erste Frost einsetze. Deshalb sollten Menschen sich gegen Mückenstiche schützen.

Wurden zuvor bereits Virus-Infektionen gemeldet?

Die letzten gemeldeten EEE-Fälle habe es in New Hampshire 2014 gegeben, teilte die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates mit. Damals seien drei Menschen an dem Virus erkrankt, zwei davon seien gestorben.

In den USA waren dieses Jahr nach CDC-Angaben zuvor mindestens vier EEE-Fälle bei Menschen bekanntgeworden – in den angrenzenden Bundesstaaten Massachusetts, Vermont sowie in New Jersey und Wisconsin. In Massachusetts sind in besonders gefährdeten Bezirken öffentliche Parks und Grünflächen ab der Abenddämmerung bis zum Morgen geschlossen. Die dortigen Behörden hatten angekündigt, dass gegen Mücken Pestizide aus der Luft versprüht werden sollten. (dpa/bearbeitet von mak)

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