Berlin (dpa) - Immer mehr Menschen in Deutschland gefährden sich durch neue künstliche Drogen. So stieg die Zahl der Toten wegen dieser sogenannten Legal Highs und anderer synthetischer Rauschmittel binnen eines Jahres von nur 5 auf 25, wie Bundeskriminalamt und Bundesregierung am Dienstag in Berlin mitteilten. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 1.032 Menschen wegen ihres Drogenkonsums - drei Prozent mehr als im Vorjahr.

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"Im vergangenen Jahr starben leider drei Minderjährige durch illegale Drogen", teilte die Drogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) weiter mit. Der Chef des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, sagte: "Synthetischen Drogen haben eine immer grössere Bedeutung." Die Bedeutung pflanzlicher Drogen sinke mit Ausnahme von Cannabis. Zu 85 Prozent handelt es sich bei den Rauschgifttoten um Männer. Der Altersdurchschnitt der Drogentoten stieg auf rund 38 Jahre an. Die Haupttodesursache war nach wie vor eine Überdosis Heroin, oft in Verbindung mit anderen Stoffen.

Mortler kündigte ein neues Gesetz an, nach dem künftig alle Substanzen leichter als illegal eingestuft werden können. Es werde eine "mutige Lösung" geben. Heute fallen neue Designerdrogen nach kleinen molekularen Veränderungen oft nicht unter bereits ausgesprochene Verbote.

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