Sind Ihre Schultern gerade ganz locker oder ziehen Sie sie unbewusst hoch? Oft nehmen wir eine verkrampfte Haltung ein, ohne es zu merken. Stundenlanges Sitzen am Schreibtisch tut sein Übriges - immer mehr Menschen leiden an Nackenverspannungen. Diese Yoga-Übungen für zwischendurch helfen effektiv.

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Steifer Nacken, blockierte Schultern und quälende Kopfschmerzen sind häufig die Folgen unseres modernen Lebensstils. Wir sitzen stundenlang im Büro am Schreibtisch, hetzen von Termin zu Termin und für ein schweisstreibendes Workout bleibt im Alltag meist zu wenig Zeit. Durch Fehlhaltungen beziehungsweise das Einnehmen einer Schonhaltung, Stress, aber auch durch einseitige Belastungen wie das Tragen einer schweren Tasche oder einer falsch eingestellten Brille verkrampfen unsere Muskeln und die Faszien verkleben.

Es kommt zu Nackenverspannungen und Rückenschmerzen, der Kiefer verkrampft, Wirbel blockieren und die Schultern werden steif und unflexibel. Yoga-Übungen können da Abhilfe schaffen.

Wie entstehen Nackenschmerzen?

Das steckt oft hinter den Beschwerden: Viele Menschen ziehen unbewusst die Schultern zu den Ohren – vor allem im Sitzen, etwa bei der Bildschirmarbeit und beim Tippen auf dem Smartphone. Der Rücken rundet sich dabei, der Kiefer wird nach vorne geschoben, die Schulten rollen nach vorne. Durch diese Fehlhaltung verkrampfen die Muskeln im Nackenbereich. Statt zu Schmerzmitteln zu greifen, sollte man den Nacken bewusst entlasten: Mit gezielten Yoga-Übungen können Nackenschmerzen gelindert werden. Die verhärteten Muskeln von Nacken, Hals und Schultern werden durch verschiedene Asanas sanft gelockert.

Yoga für den Nacken und die Schultern: Übungen zum Nachmachen

Die folgenden Übungen helfen dabei, loszulassen und den Nacken zu entspannen. Wichtig: Niemals mit Gewalt oder grossem Druck arbeiten – immer nur bis zur Schmerzgrenze gehen, aber nie darüber hinaus. Wer unter starken Nackenschmerzen leidet, kann zusätzlich mit Physiotherapie oder (Thai-)Massagen für Erleichterung sorgen.

  • Der Adler (Garudasana): Im Stand die Knie leicht beugen, das Gewicht auf den rechten Fuss verlagern und das linke Bein über das rechte schlagen. Die Arme waagerecht nach vorne strecken und die Schulterblätter auseinander ziehen. Dann die Unterarme anwinkeln und die Hände aneinander legen. Der Blick geht geradeaus. Nun die Arme langsam nach oben ziehen und wieder senken. Mehrmals wiederholen, dann die Seite wechseln. Diese Übung kann Spannungen im unteren Rücken lindern, dehnt die Schultern, verbessert die Konzentration und schult den Gleichgewichtssinn.
  • Die Katze (Marjaryasana): Eine gute Dehnübung für Nacken, Rücken und Schultern ist die Katze. Man nimmt dabei die Position des Vierfüsslerstands ein: Die Knie stehen parallel hüftbreit zueinander, die Arme bilden eine Linie mit den Schultern. Das Kinn wird zur Brust gezogen, der Rücken rundet sich. Besonders effektiv ist diese Pose, wenn sie mit der Kuh (Bitilasana) kombiniert wird: Bei dieser Gegenbewegung zur Katze geht der Blick nach vorne, der Bauch wird losgelassen, der Rücken hängt durch. Diese Kombination ist auch unter dem Namen "Katzenbuckel-Pferderücken" bekannt. Sie mobilisiert die Wirbelsäule und lockert sanft die Muskulatur von Schultern und Nacken.
  • Der Delfin (Shishumarasana): Diese Asana ist eine Vorübung für den Kopfstand. Sie kräftigt die Schultern und lindert Kopfschmerzen. Die Unterarme werden auf der Matte abgelegt, die Ellbogen befinden sich unter den Schultern. Die Hände werden gefaltet, die Zehen aufgestellt und der Rücken wird langgestreckt. Das Steissbein strebt Richtung Decke. Jetzt wird der Oberkörper in einer steifen Brettposition nach vorne über die Hände geschoben und wieder zurück bewegt. Mehrmals wiederholen und dabei den Atem ruhig fliessen lassen.

Für Büro und Homeoffice: einfache Lockerungsübungen für Schultern und Nacken

Man muss nicht unbedingt die Matte ausrollen, um mit Yoga Nacken und Schultern zu stärken. Kleine Übungen gegen Nackenschmerzen können sogar zwischendurch am Schreibtisch durchgeführt werden.

  • Schultern hochziehen: Um Verspannungen im Nackenbereich zu lösen, zunächst die Schultern bewusst hochziehen, den Nacken fest anspannen und dann die Schultern aktiv fallen lassen. Mehrmals wiederholen und dabei tief ein- und ausatmen.
  • Dehnung für den seitlichen Nacken: Für diese Entspannungsübung sitzt man aufrecht auf dem Bürostuhl. Die Schultern locker nach unten hängen lassen. Nun langsam das rechte Ohr zur rechten Schulter sinken lassen, die linke Hand zieht gleichzeitig Richtung Boden. Kurz halten und dann sanft auflösen, ohne am Kopf zu reissen. Anschliessend folgt auf dieselbe Weise die andere Seite.
  • Kopf kreisen: Aufrecht hinsetzen und die Arme sanft nach unten ziehen, um die Schultern von den Ohren wegzubewegen. Das Kinn auf die Brust legen, einatmen und den Kopf sanft zur Seite drehen. Ausatmen und den Kopf zurück zur Mitte bewegen. Einatmen und den Kopf zur anderen Seite drehen, dann ausatmend zurück zur Mitte. Auf jeder Seite fünfmal wiederholen.

Zubehör für Yoga-Nackenübungen

Asanas für den Nacken gibt es in den meisten Yoga-Stilen, so auch im Yin Yoga, im Kundalini Yoga und im Chi Yoga. Beim Iyengar Yoga kommen verschiedene Hilfsmittel zum Einsatz, zum Beispiel Blöcke, Gurte und Polster. Diese können auch bei den Übungen für Nacken, Hals und Schultern benutzt werden. Darüber hinaus gibt es spezielles Zubehör wie Nackenkissen und Nackenrollen zu kaufen. Sie sollen die Halswirbelsäule entlasten, insbesondere bei entspannenden Haltungen wie Shavasana, der meditativen Ruhehaltung am Ende der Yogastunde. (tsch)

Verwendete Quellen:

  • Yogabasics: "8 Yoga-Übungen für Schultern und Nacken gegen Verspannung"
  • Yoga easy: "Yoga für Schultern und Nacken – mit Übungen"
  • Asanayoga: "Yoga gegen Nackenschmerzen: Einfache Tipps & Übungen"
  • Yoga Ja: "Nackenverspannungen durch Yoga lösen"
  • Welt: "Yoga für Bürohengste mit Nackenschmerzen"
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