In den Wechseljahren gerät der Körper der Frau ganz schön aus dem Gleichgewicht. Hier kann Yoga helfen, die innere Balance wiederzufinden und Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Schlafprobleme zu lindern.

Mehr Gesundheitsthemen finden Sie hier

Die Wechseljahre gehören zum natürlichen Alterungsprozess der Frau. Etwa ab dem 50. Lebensjahr setzt die Menopause ein, das Ende der Fruchtbarkeit und der Menstruation. Schon die Jahre davor verändert sich der Hormonhaushalt, was sich durch erste Anzeichen bemerkbar macht, die im Laufe der Wechseljahre stärker werden können.

Der Östrogenspiegel sinkt ab, wodurch im Körper viele Stoffwechselprozesse aus dem Gleichgewicht geraten. Dann treten typische Beschwerden auf, wie

  • Hitzewallungen und starkes Schwitzen
  • Innere Unruhe, Nervosität
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • erhöhter Blutdruck
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen
  • Verdauungsbeschwerden

Diese Symptome der Wechseljahre lassen sich in den meisten Fällen natürlich behandeln, ganz ohne Hormone. Neben Naturheilmitteln wie Frauenmantel und Johanniskraut wirken Entspannungstechniken wie Yoga ausgleichend auf den Hormonspiegel.

Da die Wechseljahre ein Prozess sind, der bis zum 70. Lebensjahr andauern kann, lohnt es sich, die Lebensumstände auf die Bedürfnisse des Körpers anzupassen. Dann sind die Wechseljahre auch kein Grund zur Panik, sondern einfach der Beginn eines neuen Lebensabschnitts.

Wie hilft Yoga gegen Wechseljahresbeschwerden?

Yoga kann sich auf verschiedene Weise positiv auf die Wechseljahre auswirken. Zum einen fördert Yoga die mentale Stärke und schenkt mehr Gelassenheit während der Umbruchphase des Körpers. Denn wer den Wechseljahren positiv gestimmt begegnet, lässt sich durch Stimmungsschwankung nicht so schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Für viele eröffnet Yoga völlig neue spirituelle Perspektiven und führt zu einer neuen Selbstwahrnehmung. Die Veränderungen im Organismus wecken sogar kreative Energien, die Frauen die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung geben.

Zum anderen bringt Yoga Körper und Geist in Balance und beeinflusst die Bildung von Hormonen. Entspannung und Meditation führen zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit. Dadurch fallen Wechseljahresbeschwerden weniger stark aus, ausserdem werden sie als weniger belastend wahrgenommen.

Doch ab wann sollten Sie mit Yoga beginnen, um für die Wechseljahre gut gerüstet zu sein? Je früher Sie sich auf das Klimakterium vorbereiten, desto besser. Etwa ab dem 40. Lebensjahr verändert sich der Körper. Regelmässige Yoga-Einheiten können starken Hormonschwankungen schon frühzeitig entgegenwirken.

Falls Sie bereits mitten im Wechsel stecken und unter den typischen Anzeichen leiden, ist es noch nicht zu spät. Denn Yoga ist eine wirkungsvolle Methode, um innere Unruhe, Schlafprobleme und Hitzewallungen zu reduzieren.

Yoga-Formen in den Wechseljahren

Grundsätzlich haben die meisten Yoga-Stile eine harmonisierende Wirkung auf den Körper. Es gibt jedoch einige Yoga-Formen, die gezielt die Hormone beeinflussen sollen und dadurch in den Wechseljahren das innere Gleichgewicht wiederherstellen, wenn die Veränderungen des Hormonspiegels zu Beschwerden führen:

  • Luna Yoga: Diese Yoga-Form hat sich ganz dem weiblichen Körper und seinen Zyklen verschrieben und bietet auch für die Wechseljahre eine Reihe an Übungen, die das Nervensystem beruhigen und die Hormone regulieren sollen. Dieser Yoga-Stil ist auch für Frauen geeignet, die an Endometriose oder Myomen leiden.
  • Yin Yoga: Eine sehr sanfte Form ist das Yin Yoga, das auch für Senioren gut geeignet ist. Intensive Dehnung im Einklang mit einer tiefen Atmung unterstützt die Entspannung und verbessert die Schlafqualität.
  • Yoga Vidya: Im Yoga Vidya gibt es ebenfalls eine Übungsreihe, die den Hormonhaushalt und das Körpergefühl beeinflussen soll. Neben einem aktivierten Energiefluss gehört ein neuerlangtes Selbstbewusstsein zu den Zielen der Yoga-Praxis.
  • Kundalini Yoga: In der langen Tradition des Kundalini Yoga werden zahlreiche Übungen vermittelt, die in den Wechseljahren positiv auf die Hormonbildung und den Energiefluss einwirken sollen. Emotionale Stärke, Entspannung und erholsamer Schlaf sind die Ziele der Yoga-Praxis. Auch im Hormon Yoga werden Asanas und Atemübungen aus dem Kundalini angewendet.
  • Hatha Yoga: Das ruhige Hatha Yoga bildet die Basis für viele weitere Yoga-Stile. Die präzise Ausführung der Asanas fördert die Konzentration und verleiht mentale Stärke. Auch die Entspannung und die Beschäftigung mit dem eigenen Körper wirken ausgleichend, wenn der Organismus durch die Wechseljahre durcheinandergerät.

Welcher Yoga-Stil Ihnen durch die Wechseljahre hilft, entscheiden Sie ganz alleine. Probieren Sie aus, welche Methode Ihnen guttut. Schliesslich ist jeder Körper anders und hat andere Bedürfnisse – gerade in der Phase der hormonellen Veränderung.

Welche Yoga-Übungen sind gut für die Wechseljahre?

Umkehrhaltungen, Vorbeugen und Dehnungen sollen eine besondere Wirkung auf den Hormonhaushalt haben: Sie regulieren die Hormonproduktion, regen die Verdauung und die Schilddrüse an und beruhigen das Nervensystem. Übungen, die den Beckenboden trainieren, stimulieren den Unterbauch und die Eierstöcke. Typische Asanas im Hormon Yoga sind beispielsweise die Schulterbrücke, der Ausfallschritt und der Fisch.

Gezielte Atemübungen reduzieren Stress, vitalisieren Körper und Geist, beeinflussen das vegetative Nervensystem und unterstützen die Selbstheilungskräfte. Der Atemfluss löst Blockaden und hebt die Stimmung. Eine effektive Pranayama-Übung, die im Hormon Yoga Anwendung findet, ist die Feueratmung. Dabei wird der Atem wie bei einem Blasebalg rhythmisch ausgestossen. Ebenfalls wirksam ist die Ujjayi Atmung, die die Schilddrüse anregt. Dabei wird hörbar bei leicht geöffnetem Mund ein- und ausgeatmet.

Geistige Stärke vermittelt auch die Meditation. Sie löst Ängste und Depressionen und stärkt die Zuversicht und Gelassenheit. Bauen Sie deshalb ruhig kurze Meditationsübung in den Alltag ein, indem Sie sich einige Minuten nur für sich Zeit nehmen und in sich hineinhorchen. (tsch)

Verwendete Quellen:

  • Yoga Easy: "Wie Yoga in den Wechseljahren hilft"
  • Asanayoga: "Die Zeit des Wandels – Yoga in den Wechseljahren"
  • Donna: "Hormon-Yoga: Fit und schön mit 40plus"
  • Yoga Vidya: "Wechseljahre"

So geht der Sonnengruss im Yoga

Der Sonnengruss ist im Yoga eine beliebte Übung. So können Sie ihn Schritt für Schritt lernen.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.