Die Angst, sich womöglich mit HIV angesteckt zu haben, trifft auch in einer modernen Gesellschaft mehr Menschen als man glaubt. Schliesslich reicht theoretisch ein einziges Mal ungeschützten Verkehrs, um sich zu infizieren. Ein HIV-Test sorgt für Gewissheit und ist nicht nur simpel, sondern in vielen Fällen kostenlos.

Mehr zum Thema Gesundheit

Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Leider gibt es nach wie vor Anlass, auf die unheilbare Krankheit aufmerksam zu machen: Weltweit sterben jedes Jahr rund 1,5 Millionen Menschen an den Folgen von Aids.

Vergangenes Jahr infizierten sich allein in Europa 142.197 Menschen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV), das Aids auslöst. Viele geben das Virus weiter, weil sie selbst nicht wissen, dass sie infiziert sind. Dabei ist ein HIV-Test simpel durchführbar und schafft in kurzer Zeit Gewissheit.

Wie läuft der HIV-Test ab?

Hat man sich mit HIV angesteckt, bildet der Organismus Antikörper. Bereits nach drei bis sechs Wochen, mit grosser Sicherheit jedoch nach drei Monaten lassen sich diese Antikörper nachweisen. Dafür wird beim herkömmlichen HIV-Test (Antikörpernachweis) Blut abgenommen und ins Labor geschickt.

Neben dem gängigen Antikörpertest gibt es auch den Virusnachweis, bei dem gezielt nach der Existenz von HI-Viren gesucht wird. Dieses Verfahren ist jedoch teurer.

Wann sollte ich mich testen lassen?

Möchte man nach einem Risikokontakt eine HIV-Infektion ausschliessen, sollte man drei Monate mit dem Antikörper-Test warten. Dadurch wird ein möglichst sicheres Ergebnis gewährleistet.

Wer sich bezüglich des Infektionsrisikos unsicher ist, kann sich an das Gesundheitsamt, eine Aids-Beratungsstelle oder einen Arzt wenden.

Wo kann ich einen HIV-Test machen und wie viel kostet er?

Die regionalen Aids-Hilfen, Hausärzte, Spitäler und Checkpoints in den Regionen bieten Tests an. Ein HIV-Test kostet rund 60 Franken. Wenn er vom Arzt oder Spital angeordnet wird, übernimmt die Krankenkasse die Kosten.

In Spitälern, bei Checkpoints oder bei der regionalen Aids-Hilfe werden Tests auch anonym durchgeführt. Dann muss der Test allerdings selbst bezahlt werden.

Im Internet werden zudem HIV-Heimtests zu unterschiedlichen Preisen angeboten. Sie sind jedoch aufgrund ihrer fraglichen Anwendungssicherheit und fehlender Beratung im Falle eines positiven Ergebnisses nicht zu empfehlen.

Wann bekomme ich die Ergebnisse?

Gewöhnlich dauert es einige Tage bis eine Woche, bis die Ergebnisse vorliegen. Diese werden im persönlichen Gespräch mitgeteilt und nur in Ausnahmefällen telefonisch weitergegeben.

In manchen Aids-Hilfen und Einrichtungen für Homosexuelle oder Drogenabhängige gibt es die Möglichkeit, einen HIV-Schnelltest durchzuführen. Das Ergebnis liegt bereits 30 Minuten nach der Blutabnahme vor.

Handelt es sich um ein positives Ergebnis, bedeutet das: Eine HIV-Infektion wurde nachgewiesen. Bei einem negativen Ergebnis liegt keine Ansteckung vor.

Beratung und Unterstützung bieten die Aidshilfen:

Adressen und Anlaufstellen: http://www.aids.ch/de/was-wir-tun/beratung/teststellen.php

Telefonische Beratung:

Aarau

Kantonsspital 062 838 41 41

Baden

Kantonsspital 056 486 21 11

Basel

Universitätsspital 061 265 25 25; Checkpoint 061 685 95 58

Bern

Inselspital Mo-Fr 8h - 17h 031 632 69 69; übrige Zeiten: 031 632 24 02 (Triage Medizinischer Notfall)

Chur

Kantonsspital Graubünden 081 256 61 11

Genève

Hôpitaux universitaires 022 372 33 11; Dialogai - Checkpoint - (Centre de santé pour les hommes) 022 906 40 30

Lausanne

Checkpoint Vaud - - (Centre de santé pour les hommes) 021 631 01 76; Centre hospitalier universitaire 021 314 11 11/ ou : 021 314 38 77

Lugano

Ospedale regionale 091 811 61 11

Luzern

Kantonsspital 041 205 11 11

St. Gallen

Kantonsspital Montag-Freitag, 8 – 17 Uhr 071 494 1028; Übrige Zeiten: Zentrale Notfall 071 494 11 11

Zürich

Checkpoint (Gesundheitszentrum für Schwule Männer) 044 455 59 10; Klinik im Park 044 209 20 60; Universitätsspital 044 255 11 11 oder sofort auf der Notfallstation melden

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.