Die Qual der Wahl: Mit "über 25.000 Namen" werben manche Vornamenslexika online - zu wenige gibt es also nicht. Doch die Suche nach dem perfekten Namen fürs Kind fällt manchen Eltern ganz schön schwer. Vieles ist zudem nicht erlaubt - worauf Sie bei der Namensfindung achten sollten.

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Die beliebtesten Babynamen sind Hanna und Noah - wer es etwas ausgefallener mag, der muss sich durch Listen von tausenden Vornamen arbeiten. Die Auswahl ist einfach zu gross: Wer auf der Suche nach einem Vornamen für sein Kind ist, kann regelrecht verzweifeln. Noch dazu kommt, dass es für einige Namen verschiedene Schreibweisen gibt - alleine "Philipp" hat mindestens fünf. Dann gibt es auch Babynamen, die verboten sind - "Satan" zum Beispiel. Was ist erlaubt, was darf man nicht und wie geht man am besten vor?

Vorname fürs Kind: Darf keinen Spott provozieren

"In erster Linie geht es darum, dass ein Vorname das Wohl des Kindes nicht gefährdet", erklärt Julia Cissé, Standesbeamtin in Berlin. Das Wohl sei gefährdet, wenn spätestens in der Schule der Spott anderer Kinder sicher sei oder der Name das gesamte Leben belasten könne.

So ist es beispielsweise schwierig, einem Kind den Namen Paulchen zu geben. "Diese Verniedlichung mag vielleicht noch zu einem Kleinkind passen, aber ein erwachsener Mann könnte damit erhebliche Probleme bekommen", erklärt Gabriele Rodríguez, Fachberaterin für Vornamen und Gutachterin bei der Namensberatungsstelle der Universität Leipzig.

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Inspiration für "Game of Thrones"-Fans und werdende Eltern: Arya, Sansa, Jon oder Khaleesi sind die beliebtesten Vornamen aus der erfolgreichen Fantasy-Serie - doch was bedeuten sie eigentlich?

Namensfindung: Traditionell und familiär?

Zeitlose, traditionelle Namen sind laut Rodríguez gerade wieder im Kommen: "Es findet eine Rückbesinnung auf die eigene Familie und traditionelle Werte statt. Deshalb entscheiden sich viele Eltern gerne für die Namen der eigenen Grosseltern oder auch der Taufpaten."

Darf man einen Vornamen selbst erfinden?

Gleichzeitig gebe es aber auch einen gegenläufigen Trend: Viele Eltern finden trotz der Riesenauswahl nicht den perfekten Namen - und erfinden kurzerhand selbst einen. So entstand laut Rodriguez aus den Elternvornamen Kerstin und Ron schon mal ein Keron.

"Solche Neubildungen sind grundsätzlich erlaubt", sagt Standesbeamtin Julia Cissé. Sinnvoll sei es jedoch, diese neuen Namen vorab mit der Namensberatungsstelle zu besprechen. Gabriele Rodriguez‘ Tipp: einen Zweitnamen vergeben. "Ist der Erstname zu ausgefallen, haben Kinder später die Chance, ihren Zweitnamen zum Rufnamen zu ernennen."

Kann man Kindernamen im Nachhinein ändern?

Denn eines sollte allen Eltern bewusst sein: Die Wahl des Vornamens ist eine Entscheidung fürs Leben, so einfach wird man ihn nicht mehr los. "Dafür müssten schon sehr triftige Gründe vorliegen", erklärt Cissé. "Einige Namen werden beispielsweise häufig mit einer sozial schwächeren und bildungsfernen Herkunft verknüpft. Wer die Nachteile durch diese Namen tatsächlich belegen kann, könnte Erfolg haben."

Rund 1020 Euro kostet eine solche Namensänderung. Keine Hoffnung besteht, wenn jemand den eigenen Namen einfach nicht schön findet.

Streit entsteht häufig auch zwischen den werdenden Eltern - und zwar dann, wenn sie sich einfach nicht auf einen Namen einigen können. Gerald Drews, Autor eines Buchs über Vornamen, rät Paaren dazu, jeweils eigene Hitlisten der zehn Namensfavoriten aufzustellen. Im besten Fall gebe es dann Überschneidungen.

Sollte der Name schon vor der Geburt feststehen?

Grundsätzlich sollten sich Eltern bei der Namenssuche nicht zu viel vom Umfeld beeinflussen lassen. "Wer ein Kind erwartet, sieht sich schnell damit konfrontiert, dass jeder im Umfeld ungefragt Namensvorschläge macht. Das kann nerven und verunsichern, sagt Drews. Werdende Eltern sollten dann früh klarstellen, dass ausschliesslich sie selbst für die Namenswahl zuständig sind. Drews' Tipp: früh mit der Suche anfangen und den Namen erst nach der Geburt bekanntgeben.

Um die Entscheidung nicht irgendwann zu bereuen, rät Drews, im Vorfeld einige Kriterien zu beachten, etwa die Familientradition: Ist es in der eigenen Familie üblich, dass Kinder die Namen der Eltern, Grosseltern oder Taufpaten erhalten? Wer diese Tradition weiterführen möchte, hat es mit der Suche leichter. Ein weiteres Kriterium ist die Harmonie mit dem Nachnamen. Drews empfiehlt dazu folgende Faustregel: kurzer Nachname, längerer Vorname, also lieber Maximilian Scholz als Max Scholz. Bei langen Nachnamen verhält es sich genau umgekehrt. (ncz/dpa)

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