Ein "Nie trägst du den Müll runter" kann in einer Beziehung oft in einer Negativspirale enden – mit dem vollen Programm an Vorwürfen, Wut und Rückzug. Dabei gibt es wirklich gute Strategien, die einander mit Respekt und Empathie begegnen lassen.

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Eine funktionierende Kommunikation ist eine enorm wichtige Basis in einer Beziehung. Die Art, wie wir einander persönlich begegnen, trennt häufig glückliche von unglücklichen Paaren. Denn miteinander zu reden, signalisiert ganz klar Interesse am jeweils anderen und verleiht dem Partner Bedeutung.

Selbst Männer, die häufig als "Kommunikationsmuffel" apostrophiert werden, sind in der Regel viel ausgeglichener, wenn sie sich mitteilen können.

Schluss mit Vorwürfen und Rechtfertigungen

Schwierig wird es im Alltag bereits, wenn wir unsere eigenen Probleme auf den Partner projizieren und bereits bei kleinsten Anmerkungen gereizt reagieren.

Wer ständig mit Vorwürfen operiert, arbeitet bereits in eine Trennung hinein. Vor allem dann, wenn diese auch noch laufend mit Worten wie "immer", "typisch" oder "nie" aufgeladen werden – wie etwa "Du trägst nie den Müll raus" oder "Immer musst du alles in der Wohnung liegenlassen". Oft sind Vorwürfe unsachlich sowie ungerecht und führen zu einer Kränkung, die sich rasch in Wut verwandelt.

Eine Rechtfertigung ist dann leider ebenso oft das falsche Rezept, gibt sie dem Partner doch das Gefühl, dass seine Kritik zu wenig ernstgenommen wird. Das Ergebnis: Wir befinden uns auf dem besten Weg in eine Negativspirale, die letztlich sogar Rückzug oder gar Feindseligkeit nach sich zieht.

So einfach, so wichtig: Aktives Zuhören ohne Konterattacken

Respekt sollte daher stets Teil einer Kommunikation sein. Ein Schlüssel hierfür ist aktives Zuhören. Wer Ruhe bewahrt, den anderen ausreden lässt und nicht gleich die Verteidigungshaltung einnimmt (Negativspirale!), setzt einen ersten wichtigen Schritt.

Die eigene Ruhe ermöglicht unserem Gegenüber sich zu öffnen, ohne gleich mit einem Konter rechnen zu müssen. Wer die Bedürfnisse des Partners spiegelt, ist bereits beim zweiten Schritt.

Auf ein "Ich arbeite doch eh schon den ganzen Tag im Büro, was willst du denn noch von mir?" mit "Das klingt danach, als ob für dich derzeit alles sehr anstrengend wäre, hm?" zu antworten, ist nicht nur klug und empathisch, sondern auch weitsichtig. Man verdeutlicht gleichsam, dass man sein Gegenüber versteht und dessen Probleme wahrnimmt.

Mit "Ich-Botschaften" die Sachlichkeit bewahren

Um der eigenen Kritik Gehör zu verschaffen, ist es auch klug und effizient, sie in "Ich-Botschaften" zu formulieren, also etwa "Ich habe mich nicht gut gefühlt, als…" oder "Ich komme mir zurückgesetzt vor, weil…". Diese kommen nämlich ohne Bewertung und Schuldzuweisungen aus – eine Sachlichkeit, die gemeinhin beim Partner besser ankommt als zum Beispiel ein "Du hast ja nur noch Zeit für das Internet".

Auch positive Rückmeldungen sind der Kommunikation immer zuträglich. Wer sich für alltägliche Gesten wie etwa ein gekochtes Abendessen oder das Ausräumen des Geschirrspülers bedankt, signalisiert, dass er all das nicht für selbstverständlich nimmt. Ein Lob hört jeder gerne und ist oft Balsam für die Seele. Ebenso sollte man den Partner beim Wort nehmen, anstatt zu mutmassen oder Gesagtes automatisch zu interpretieren.

Absolutes No-go: Alte Probleme aufwärmen

Das Aufwärmen alter Konflikte in der Hitze des Gefechts ist auch nie eine gute Idee. Das Verzeihen von Fehlern ist daher eine wichtige Basis für einen konstruktiven Austausch im Rahmen einer Beziehung. Gab es hier bereits einmal eine Aussprache oder Konfliktlösung in der Vergangenheit, so besteht kein Grund, den alten Diskurs wieder aufzukochen.

Wer vergangene Probleme erneut zum Thema macht, lässt den Partner wissen, dass er damit noch immer nicht abgeschlossen hat – und macht einen grossen Schritt zurück.

Die Devise: Kommunizieren üben, was das Zeug hält

Natürlich lässt sich eine schwierige Kommunikation nicht von einem Tag auf den anderen verbessern. Denn Kommunikation ist definitiv Übungssache. Aber das Ziel lohnt, denn Paare, die sich immer wieder darüber austauschen, was gut und was vielleicht nicht so gut läuft, leben länger und glücklicher zusammen.

Wer dabei auch Worte wie "träumen" und "sich vorstellen" oder generell schöne Zukunftsszenarien in seine Kommunikation einbaut, eröffnet auch gleich ein Kopfkino und macht eines deutlich: Mir geht es um Ideen und Pläne und nicht nur um die harten Fakten des Alltags.

Bei alleine nicht lösbaren Problemen: Paarberatung bringt’s!

Werden die Probleme in der Beziehung übermächtig, kann eine Familien- oder Paarberatung helfen. Auch, wenn ein solcher Schritt für viele Überwindung kostet, kann ein Blick von aussen eine Beziehung oftmals besser festigen als wenn die Partner auf sich selbst gestellt bleiben.

Verwendete Quellen:

  • netmoms.de: 10 Tipps für eine bessere Kommunikation mit dem Partner
  • loveandcompass.de: 6 Tipps für eine bessere Kommunikation mit dem Partner
  • femelle.ch: So klappt Kommunikation in der Partnerschaft
  • br.de: Was macht eine Paarbeziehung krisenfest
  • cosmopolitan.de: Kommunikation in der Partnerschaft
  • familienleben.ch: Diese 5 Kommunikationsmuster machen die Beziehung kaputt


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