Mehr als 100.000 Menschen in Brasilien sind inzwischen im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben. Die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen schnellt auf über drei Millionen nach oben. Obwohl selbst mit dem Coronavirus infiziert, sprach Präsident Jair Bolsonaro immer von einer "leichten Grippe".
Die Zahl der Todesopfer des Coronavirus ist in Brasilien auf mehr als 100.000 gestiegen. Das grösste und bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas überschritt diese Marke in der offiziellen Statistik des Gesundheitsministeriums am Samstag.
Im Vergleich zum Vortag waren demnach 905 Todesfälle hinzugekommen, womit die Gesamtzahl seit Ausbruch der Pandemie auf 100.477 stieg. Es kamen zudem 49.970 Neuinfektionen hinzu - seit dem ersten bestätigten Fall in Brasilien Ende Februar steckten sich demnach 3.012.412 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 an.
Jair Bolsonaro verharmlost Corona als "leichte Grippe"
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik. Er bezeichnete die Lungenkrankheit COVID-19 immer wieder als "leichte Grippe" und stemmte sich gegen Schutzmassnahmen.
"Bolsonaro weiss, dass die Wirtschaftskrise extrem werden wird, vor allem in Lateinamerika, dass viele Regierungen das nicht überleben werden", sagt der deutsch-brasilianische Politikwissenschaftler Oliver Stuenkel von der Fundação Getulio Vargas in São Paulo der Deutschen Presse-Agentur. "Er brauchte einen Schuldigen." Das sind die Gouverneure, an die das oberste Gericht die Kompetenzen übertrug.
Bolsonaro zeigte sich häufig ohne Mundschutz in der Öffentlichkeit und löste Menschenansammlungen aus - auch nach seiner Genesung, nachdem er vor wenigen Wochen positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
Die Menschen zeigen ihren Unmut mit der Regierung
Es hat immer wieder Demonstrationen und Protestaktionen gegen den Umgang der Regierung des rechtspopulistischen Staatschefs mit der Krise gegeben. Am Samstag wurden am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro für die Corona-Opfer symbolisch rote Luftballons steigen gelassen. (dpa/hau)
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