- Der britisch-schwedische Impfhersteller Astrazeneca hat sein Corona-Vakzin in der Europäischen Union umbenannt.
- Der Namenswechsel sei bereits seit Längerem geplant gewesen, wie das Pharmaunternehmen auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte.
Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen Astrazeneca hat seinen Coronavirus-Impfstoff in der EU umbenannt. Das Vakzin wird künftig unter dem Namen "Vaxzevria" vermarktet, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte. Der neue Name sei bereits von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) genehmigt worden. Auf der Webseite der Behörde steht bereits seit 25. März: "Vaxzevria (früher COVID-19-Impfstoff Astrazeneca)".
"Die Umstellung auf einen dauerhaften Markennamen ist üblich und wurde seit vielen Monaten geplant", heisst es in der Mitteilung weiter. Die vollständige Umstellung werde in einem halben Jahr erwartet. Die Sprecherin betonte, dass der Wechsel des Namens "keine Änderungen in der Politik von Astrazeneca" bedeute, "den Impfstoff während der Pandemie zum Selbstkostenpreis zu liefern".
Astrazeneca soll in Deutschland nur noch Über-60-Jährigen geimpft werden
Bund und Länder waren am Dienstagabend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gefolgt, den Impfstoff von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Jüngere können sich nach Rücksprache mit dem Arzt und auf eigenes Risiko weiterhin damit impfen lassen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Erst Mitte März waren Astrazeneca-Impfungen nach einer einige Tage langen Impfpause und neuen Überprüfungen wieder angelaufen.
Der Impfstoffhersteller Astrazeneca betonte am Mittwoch den Nutzen des Präparats. Die Zulassungsbehörden in Grossbritannien und der Europäischen Union sowie die Weltgesundheitsorganisation seien zu dem Schluss gekommen, dass der Nutzen des Mittels die Risiken in allen Altersgruppen deutlich überwiege, teilte das Unternehmen mit.
Astrazeneca: "Patientensicherheit hat für das Unternehmen höchste Priorität"
Man respektiere die Stiko-Entscheidung: "Die Patientensicherheit hat für das Unternehmen höchste Priorität. Wir werden weiterhin mit den deutschen Behörden zusammenarbeiten, um mögliche offene Fragen zu klären."
Die EMA habe zwar keinen kausalen Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und Gerinnungsereignissen feststellen können, doch sei sie zu dem Schluss gekommen, "dass für sehr seltene Fälle von schweren zerebralen thromboembolischen Ereignissen mit Thrombozytopenie ein kausaler Zusammenhang mit dem Impfstoff nicht bewiesen, aber möglich ist und weiter untersucht werden sollte", erklärt Astrazeneca. (dpa/mf)
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