• 21:05 Uhr: ➤ Portugal beschliesst wegen steigender Infektionszahlen nächtliche Ausgangssperre
  • 18:00 Uhr: Kroatien löst Chaos an der Grenze durch neue Corona-Einreiseregeln aus
  • 16:17 Uhr: Stiko ändert Impf-Empfehlung für Astrazeneca-Erstgeimpfte
  • 15:25 Uhr: Corona-Teststation-Betreiber unter massivem Betrugsverdacht
  • 13:21 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Europa nehmen erstmals nach zehnwöchigem Rückgang wieder zu
  • 11:07 Uhr: Schnelltests dämmten Coronavirus laut Studie effektiv ein

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➤ Nächtliche Ausgehsperre gegen steigende Infektionszahlen in Portugal

Die Corona-Krise in Portugal spitzt sich weiter zu: Zur Eindämmung der steigenden Infektionszahlen hat die Regierung die Wiedereinführung einer nächtlichen Ausgehsperre für Regionen mit besonders schlechter Lage beschlossen. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium in Lissabon am Donnerstag 2.449 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das ist der höchste erfasste Wert seit dem 13. Februar. Damals waren 2.856 neue Fälle gemeldet worden. Allerdings hatte es an dem Tag vor gut viereinhalb Monaten 149 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gegeben. Am Donnerstag wurden fünf Todesfälle binnen 24 Stunden gemeldet.

Das Ausgangsverbot soll den Angaben zufolge zwischen 23.00 und 05.00 Uhr gelten. Die Massnahme soll voraussichtlich am Freitagabend in Kraft treten. Betroffen seien 45 Bezirke, darunter die Hauptstadt Lissabon, hiess es. In diesen Gebieten wird neben anderen Einschränkungen Homeoffice wieder zur Pflicht. "Die Situation hat sich weiter verschlechtert", sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. Man müsse grosse Treffen und vor allem "Partys mit vielen Teilnehmern meiden".

Im Winter hatte Portugal zeitweilig im Verhältnis zu seiner Bevölkerungszahl von 10,3 Millionen mehr Neuinfektionen und Todesfälle als jedes andere Land der Erde. Die Bundeswehr schickte Ärzte und Sanitäter ins Land. Im Mai wies das Land dann dank eines strengen Lockdowns mit die niedrigsten Infektionswerte Europas auf.

Nun kletterte die 14-Tage-Inzidenz nach Angaben der EU-Behörde ECDC innerhalb von nur einer Woche von 124 auf fast 169 pro 100.000 Einwohner. Portugal hat inzwischen aber nicht mehr den höchsten Wert unter den 30 erfassten Ländern. Diesen Platz nahm Zypern ein mit knapp 180. Zum Vergleich: Deutschland liegt bei knapp 14.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Kroatien ändert Corona-Einreiseregeln - Stau an Grenze zu Ungarn

18:00 Uhr: Das Urlaubsland Kroatien hat am Donnerstag überraschend und ohne Vorankündigung die coronabedingten Einreisebestimmungen verschärft. Bislang konnten Bürger aus EU-Staaten mit niedrigen Ansteckungsraten, darunter Deutschland, ohne Auflagen und Einschränkungen nach Kroatien fahren.

Seit Donnerstag verlangen jedoch die Grenzbeamten von allen Reisenden das neue, EU-weit gültige Corona-Zertifikat ("Grüner Pass"), unabhängig davon, woher sie kommen.

Akzeptiert werden aber auch noch die von den einzelnen Ländern ausgestellten Bescheinigungen, die belegen, dass der Betroffene geimpft, genesen oder getestet ist, teilte die kroatische Polizei auf ihrer Webseite mit.

Wegen der verstärkten Grenzkontrollen kam es am Autobahngrenzübergang Gorican an der Grenze zu Ungarn am Donnerstag zu Staus. Nach Angaben der ungarischen Polizei mussten Reisende zwei bis drei Stunden auf die Grenzabfertigung warten. Der Autobahnabschnitt wird auch von Tschechen, Polen und Slowaken genutzt, die über Ungarn nach Kroatien fahren.

Die überraschenden Änderungen der Einreisebestimmungen in Kroatien und die damit verbundenen langwierigeren Kontrollen führten zu Verstimmungen bei der Regierung in Prag.

"Damit hat niemand gerechnet, wir wurden darüber nicht informiert", beschwerte sich der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis. "Wir wurden von der Änderung überrascht", fügte er hinzu. In Prag rechnet man damit, dass in diesem Sommer eine halbe Million Tschechen in Kroatien Urlaub machen wollen.

Massenhaft gefälschte Impfnachweise in Russland: Websites blockiert

17:44 Uhr: In Russland blüht nach der Verhängung neuer Corona-Einschränkungen für Nicht-Geimpfte und Nicht-Getestete das Geschäft von Betrügern.

Von mehr als 200 Internetseiten, die seit Jahresbeginn blockiert wurden, sei auf vielen mit gefälschten medizinischen Dokumenten gehandelt worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit. So generierten Betrüger QR-Codes, die man etwa in Moskau seit kurzem braucht, um ins Restaurant zu gehen.

Eigentlich sollen die Codes, die als digitaler Impfnachweis dienen, auf einer staatlichen Seite heruntergeladen werden. Für Ausländer beispielsweise, die nicht im russischen Gesundheitssystem registriert sind, ist das aber nicht möglich. Auch viele Russen klagen über technische Probleme.

Russland verzeichnet seit Tagen Rekordwerte bei den täglichen Corona-Todesfällen und massiv gestiegene Neuinfektionszahlen. Im grössten Land der Erde ist vor allem die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus weit verbreitet. Das Robert Koch-Institut hat Russland deshalb als Virusvariantengebiet eingestuft.

Bericht: Rekord bei Sozialausgaben

17:10 Uhr: In der Corona-Krise haben die Sozialausgaben in Deutschland einem Medienbericht zufolge einen historischen Höchststand erreicht.

Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik habe der Staat mehr als ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung in Sozialleistungen gelenkt, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Berufung auf einen ihr vorliegenden Entwurf des "Sozialberichts 2021". Der alle vier Jahre erscheinende Bericht solle voraussichtlich im Juli im Bundeskabinett beschlossen werden.

Die sogenannte Sozialleistungsquote – gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – erreichte demnach im vergangenen Jahr 33,6 Prozent, das seien 2,8 Prozentpunkte mehr als auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009.

Insgesamt flossen im vergangenen Jahr dem Bericht zufolge 1,19 Billionen Euro in Sozialleistungen, wie Renten-, Kranken- oder Arbeitslosenversicherung. Die Pandemie führe zu wegfallenden Einnahmen und steigenden Leistungen insbesondere für die Stabilisierung des Arbeitsmarktes und die
Bekämpfung der gesundheitlichen und sozialen Folgen, zitiert die "FAZ" aus dem Entwurf.

Allein die Bundesagentur für Arbeit hatte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit 61 Milliarden Euro fast doppelt so hohe Ausgaben wie 2019. 22 Milliarden davon waren Ausgaben für Kurzarbeitergeld.

Curevac-Chef Haas geht von Impfstoff-Zulassung in der EU aus

16:39 Uhr: Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac geht davon aus, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA seinen Impfstoff trotz geringer Wirksamkeit zulassen wird.

"Die Population der 18- bis 60-Jährigen ist besonders begünstigt von unserem Impfstoff. Darüber haben wir mit der EMA gesprochen", sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz. Es gebe einen ganz klaren Trend, dass der Impfstoff bei Jüngeren wirke.

Das Curevac-Präparat zeigt einer finalen Analyse zufolge eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine COVID-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg.

In der Altersgruppe zwischen 18 und 60 Jahren liegt die Wirksamkeit bei 53 Prozent gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrades und bei 77 Prozent gegen einen moderaten und schweren Krankheitsverlauf, wie Curevac am Mittwochabend mitgeteilt hatte. Einen vollständigen Schutz gab es in dieser Altersgruppe demnach vor einem Krankenhausaufenthalt oder dem Tod.

Die EMA bekräftigte am Donnerstag, dass die Prüfungen der Daten zu dem Impfstoff fortgesetzt würden. Es gebe eine "sehr konstruktive Zusammenarbeit" mit dem Hersteller, sagte die Behörde in Amsterdam. Erst wenn die Bewertung aller Daten abgeschlossen sei, werde man über weitere Schritte entscheiden.

Nach der Veröffentlichung von Zwischenergebnissen Mitte Juni hatte die EMA betont, dass es keine harte Mindestgrenze bei der Wirksamkeit gebe. Bei klinischen Studien werde zwar von einer Mindestgrenze von 50 Prozent Wirksamkeit ausgegangen. Aber vor allem im Zusammenhang mit den neuen Virusvarianten müsse man die Daten sehr gut prüfen und Vorzüge gegen Nachteile abwägen.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht jedoch davon aus, dass die EMA den Curevac-Impfstoff nicht zulässt. "Mit der geringen Wirksamkeit von 48 Prozent wäre der Curevac-Impfstoff nicht einsetzbar in Deutschland. Wenn es Impfstoffe gibt, die so viel stärker sind, wie Moderna und Biontech, wie mit Abstrichen auch Johnson & Johnson und Astrazeneca, dann gibt es keinen Platz für einen Impfstoff, der nicht so gut ist", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

Impfkommission ändert Empfehlung für Astrazeneca-Erstgeimpfte

16:17 Uhr: Mit der schnellen Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante in Deutschland passt die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Impfempfehlung an. So sollen Menschen, die eine erste Dosis Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie Biontech oder Moderna erhalten, teilte das Gremium am Donnerstag mit.

Der Abstand zwischen erster und zweiter Dosis solle dann mindestens vier Wochen betragen. Die Empfehlung gelte "vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren", hiess es.

Die Expertinnen und Experten begründen diesen Rat damit, dass die Immunantwort nach dem Verabreichen von zwei verschiedenen Präparaten - erst Vektor-, dann mRNA-Impfstoff - der Immunantwort nach zwei Dosen Astrazeneca "deutlich überlegen" sei.

Fachleute sprechen von einem heterologen Impfschema. Dieses hatte die Stiko bisher nur jüngeren Menschen angeraten, die bereits eine Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen hatten, bevor dieser Impfstoff nur noch für Impfwillige ab 60 Jahren empfohlen wurde.

Die Stiko betonte, es sei angesichts der deutlich ansteckenderen Delta-Variante wichtig, die zweite Impfstoffdosis "zeitgerecht wahrzunehmen". Nach nur einer Impfstoffdosis scheine der Schutz gegen Delta "deutlich herabgesetzt" zu sein.

Der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen durch Delta sei nach vollständiger Impfung im Vergleich zum Schutz vor anderen Corona-Varianten ähnlich gut, hiess es unter Berufung auf Daten aus dem Vereinten Königreich.

Die Stiko wies nun als Empfehlung folgende Abstände zwischen den zwei erforderlichen Impfstoffdosen aus: drei bis sechs Wochen bei Biontech/Pfizer, vier bis sechs Wochen bei Moderna, neun bis zwölf Wochen bei Astrazeneca (falls noch jemand zweifach damit geimpft werden sollte) und "ab vier Wochen" bei der Kombination aus Astrazeneca und mRNA-Impfstoff.

Corona-Teststationen-Betreiber sollen massiv betrogen haben

15:25 Uhr: Betreiber zweier Corona-Teststationen in Köln stehen unter massivem Betrugsverdacht. Nach den von ihnen eingereichten Unterlagen wären in ihren beiden Teststationen zeitweise bis zu 36 Prozent aller Tests von rund 800 Teststationen in Köln ausgeführt worden, teilte die Polizei mit.

Am Donnerstag wurden in Köln und in Bergheim Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Die 25, 26 und 31 Jahre alten Betreiber der Teststationen sollen den Angaben zufolge im Mai und im Juni Unterlagen gefälscht und nicht ausgeführte Tests bei der Kassenärztlichen Vereinigung zur Bezahlung eingereicht haben. Das Verfahren war nach anonymen Anzeigen ins Rollen gekommen. Die Teststationen befanden sich in einer Sisha-Bar in der Innenstadt und im Stadtteil Ehrenfeld.

Aufgefallen waren sowohl die Gesamtzahl der zur Bezahlung eingereichten Tests als auch der im Verhältnis zur Gesamtzahl zu hohe Anteil negativer Ergebnisse - bei denen für das Gesundheitsamt gar keinen Handlungsbedarf entsteht.

Die Auszahlung von annähernd zwei Millionen Euro habe aufgrund der frühzeitigen Ermittlungen verhindert werden können, so die Polizei. Die Ermittler wollen nun anhand der sichergestellten Unterlagen prüfen, wieviele Tests tatsächlich ausgeführt wurden.

Österreich hebt weltweite Reisewarnung auf

15:08 Uhr: Österreich hat eine vor 15 Monaten verhängte globale Corona-Reisewarnung aufgehoben. Ab sofort sind nur noch einige Virusvariantengebiete wie Brasilien, Südafrika, Indien oder Grossbritannien auf der "roten Liste", wie Aussenminister Alexander Schallenberg am Donnerstag in Wien bekanntgab.

"Wir alle haben uns diese Sommerpause verdient", sagte Schallenberg bei einer Pressekonferenz. Er schloss jedoch eine neuerliche Verschärfung der Reiseregeln nicht aus und verwies zum Beispiel auf die steigenden Infektionszahlen in Russland.

Die meisten aussereuropäischen Länder wurden von "rot" auf "orange" geschaltet. Reisende aus diesen Ländern dürfen nur nach Österreich, wenn sie vollen Impfschutz haben oder von COVID-19 genesen sind.

Für Länder auf der "grünen" Liste reicht alternativ auch ein negatives Testergebnis für die Einreise. Dazu gehören neben den EU-Ländern die USA und viele asiatische Länder. Schallenberg zeigte sich optimistisch, dass auch Balkanstaaten noch im Juli auf "grün" geschalten werden.

Corona-Neuinfektionen in Europa nehmen erstmals nach zehnwöchigem Rückgang wieder zu

13:21 Uhr: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Europa nimmt nach einem zehnwöchigen Rückgang erstmals wieder zu. Angetrieben von "Reisen, Zusammenkünften und Lockerungen der sozialen Beschränkungen" sei die Fallzahl vergangene Woche um zehn Prozent gestiegen, sagte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Europa drohe eine neue Pandemie-Welle, "es sei denn, wir bleiben diszipliniert".

Länder wie Portugal und Grossbritannien haben derzeit mit einer Zunahme der Corona-Neuinfektionen zu kämpfen. Die Entwicklung wird insbesondere auf die Ausbreitung der hochansteckenden Virus-Variante Delta zurückgeführt.

In Deutschland sind die Fallzahlen weiterhin rückläufig. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag bei 5,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Allerdings nimmt auch hierzulande der Anteil der Delta-Variante an den Neuinfektionen rapide zu.

EU-Kommission: 200 Millionen EU-Corona-Zertifikate ausgestellt

12:40 Uhr: Bis zum offiziellen Start des EU-Impfnachweises am Donnerstag sind in Europa Angaben der EU-Kommission zufolge bereits 200 Millionen Zertifikate ausgestellt worden. Mit ihnen sollen Bürgerinnen und Bürger europaweit frische Tests, Impfungen und Genesungen nachweisen können. Vom Sommerurlaub bis zu kleineren Ausflügen in benachbarte Länder sollen damit viele Freizeitaktivitäten vereinfacht werden.

Die Regeln, wofür Nachweise gebraucht werden, unterscheiden sich von Land zu Land. So können Reisende mit einem Nachweis etwa über eine Impfung nicht nur in mehreren Ländern eine Quarantäne vermeiden. Sie werden mancherorts auch für Besuche in Restaurants, Clubs oder Kulturveranstaltungen benötigt. Alle EU-Länder sowie Norwegen, die Schweiz und Island sind an die nötige Technik für das Zertifikat angeschlossen. Einer Übersicht der EU-Kommission zufolge sind nur in Irland bislang keine Nachweise ausgegeben worden.

Erneut Rekordwert an Corona-Todesfällen in Russland

12:10 Uhr: Russland hat zum dritten Mal in Folge einen Rekord an täglichen Corona-Todesfällen verzeichnet. Die Behörden im grössten Land der Erde registrierten am Donnerstag 672 Tote binnen 24 Stunden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die täglich gemeldeten Neuinfektionen erreichten mit mehr als 23.000 einen Höchstwert seit Mitte Januar. In Russland, wo viele Menschen einer Impfung skeptisch gegenüberstehen, verbreitet sich vor allem die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus rasant.

Stark betroffen ist neben der Hauptstadt Moskau auch St. Petersburg, wo an diesem Freitag das erste EM-Viertelfinalspiel geplant ist. Die Ostseemetropole meldete zuletzt mehr als 1600 Neuinfektionen und 115 Corona-Tote an einem Tag.

Mehrere russische Regionen haben aufgrund der dramatischen Lage einen Impfzwang für Angestellte vieler Berufsgruppen verhängt. Insgesamt haben sich jüngsten Angaben zufolge erst 11,5 Prozent der Russen beide Spritzen verabreichen lassen. In Moskau verkündete Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag den Start von Auffrischimpfungen für Menschen, deren Immunisierung sechs Monate oder länger her ist.

Haustiere von Corona-Infizierten stecken sich oft an

11:22 Uhr: Hunde und vor allem Katzen stecken sich offenbar relativ häufig bei ihren mit Corona infizierten Besitzern an. Darauf weisen zwei neue Untersuchungen hin. So berichtet die kanadische Tiermedizinerin Dorothee Bienzle, dass sie bei 67 Prozent der untersuchten Katzen und bei 43 Prozent der Hunde Antikörper fand, was auf eine durchgemachte Infektion hinweist. Die Tiere hatten mit infizierten Menschen zusammengelebt. Bienzle von der Universität Guelph in Kanada präsentiert ihre Ergebnisse vom 9. bis 12. Juli beim Europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ECCMID). In einem begutachteten Fachmagazin sind die Daten noch nicht erschienen.

20 Prozent der Hunde hätten Symptome gehabt, 27 Prozent der Katzen. In den meisten Fällen sei die Krankheit schnell und glimpflich vorübergegangen. Symptome reichen von Kraft- und Appetitlosigkeit über Husten, laufende Nasen, Atemprobleme und Durchfall bei den Vierbeinern.

Die Tiermedizinerin Els Broens von der Universität Utrecht wies ebenfalls höhere Infektionen bei Haustieren von Infizierten nach. Bei rund jedem fünften Tier aus solchen Haushalten erbrachten PCR- oder Antikörper-Tests ein positives Ergebnis.

Die Hauptsorge sei nicht die Gesundheit der Tiere - sie hätten keine oder nur leichte Symptome von Covid-19 gehabt, erklärte Broens laut einer Kongress-Mitteilung. Es gehe vielmehr um das potenzielle Risiko, dass Haustiere zum Reservoir des Virus werden und es wieder in die Bevölkerung einschleppen könnten. Bisher seien aber glücklicherweise keine Übertragungen von Haustieren auf Menschen bekannt geworden.

Schnelltests dämmten Coronavirus laut Studie effektiv ein

11:07 Uhr: Schnelltests haben das Coronavirus in der zweiten und dritten Pandemiewelle effektiv eingedämmt. Allein in diesem Mai reduzierten Schnelltests laut einer Simulation von Forschenden die Infektionszahlen in Deutschland um gut 40 Prozent, wie die Universität Bonn am Donnerstag mitteilte. Impfungen spielten im Frühjahr dagegen bei der Senkung der Corona-Zahlen eine untergeordnete Rolle.

Obwohl die Impfrate während der dritten Corona-Welle im Frühjahr von fünf auf 40 Prozent stieg, war sie laut Studie nur für 16 Prozent des Rückgangs der Infektionszahlen im untersuchten Zeitraum verantwortlich. Entscheidend dafür waren die Schnelltests. Den Forschenden zufolge reduzierten Schnelltests bei einem positiven Ergebnis die Kontakte – im Gegensatz zu Impfungen.

Eine ähnlich grosse Rolle spielte demnach die sogenannte Saisonalität des Virus für die Infektionszahlen, also die äusseren Bedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie daraus folgend die Orte, wo sich Menschen trafen – vorwiegend draussen oder in Innenräumen.

Grundlage der Studie, die als Diskussionspapier veröffentlicht wurde, ist eine modellhafte Simulation des Pandemieverlaufs. Im Mittelpunkt standen dabei physische Kontakte wie Kontakte im Haushalt, bei der Arbeit, in der Schule oder Treffen mit Freunden oder Familie. Für die Simulation nutzten die Forschenden Daten des Mikrozensus und verschiedener Studien über soziale Kontakte, die bereits vor der Pandemie erhoben worden waren.

Auf der Basis medizinischer Auswertungen simulierten sie dann die Wahrscheinlichkeit, sich bei einem Kontakt zu infizieren, und prüften, wie sich Massnahmen wie Ausgangssperren, Kontaktbeschränkungen, Impfen sowie PCR- und Schnelltests auf die Infektionszahlen auswirkten.

Weitere Lockerungen der Corona-Restriktionen in Österreich

10:17 Uhr: In Österreich sind weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Seit Donnerstag dürfen wegen des Wegfalls der Sperrstunde Diskotheken und Clubs nach mehr als einem Jahr Zwangspause wieder öffnen. Voraussetzung für einen Besuch ist der sogenannte 3-G-Nachweis, also der Nachweis über eine Corona-Impfung, einen Negativ-Test oder eine Genesung von einer Corona-Infektion.

Die Maskenpflicht wird auf Bereiche eingeschränkt, in denen kein 3-G-Nachweis eingefordert wird. Das gilt etwa für öffentliche Verkehrsmittel, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Ämter und den Handel. Dort gelten seit Donnerstag keine Kunden-Obergrenzen mehr. Auch bei Veranstaltungen wurden nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA die Besucherlimits aufgehoben.

In der Hauptstadt Wien gelten laut APA allerdings strengere Regeln. Selbsttests würden dort nicht mehr anerkannt, auch nicht diejenigen, die in Lokalen an Ort und Stelle angeboten werden. In Wiener Krankenhäusern dürfen Patienten den Angaben zufolge weiterhin nur einen Besucher pro Tag empfangen.

"Endzeitszenarien unverantwortlich": Kassenarzt-Chef warnt vor Panikmache wegen Delta-Variante

09:35 Uhr: Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hat angesichts der Delta-Variante des Coronavirus vor Panikmache gewarnt. "Ich halte die Debatte derzeit für in Teilen fast schon hysterisch", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es ist unverantwortlich, immer wieder mit Endzeitszenarien zu operieren."

Die Delta-Variante dürfte bereits Ende Juli hierzulande die dominierende Mutante werden, sagte Gassen. "Aber deshalb müssen wir nicht in Panik verfallen. Delta ist ansteckender, aber nach heutigen Erkenntnissen wohl nicht wesentlich gefährlicher als die bisherigen Varianten." Es könne durchaus sein, dass die Infektionszahlen wieder hochgingen. "Aber es gibt bisher keine fundierten Hinweise darauf, dass dadurch auch der Anteil der schweren Erkrankungen wieder steigt, zumal Geimpfte zuverlässig geschützt sind." Alarmismus sei völlig fehl am Platz.

Kritik übte Gassen etwa an den Reiseregeln. "Portugal mit seinen harten Lockdowns wird lange als Musterland der Corona-Bekämpfung dargestellt, für das Reisen wird mit grossem Brimborium der digitale Impfpass eingeführt. Doch dann wird über Nacht der Urlaub in Portugal quasi unmöglich gemacht, weil alle Rückreisenden - ob geimpft oder nicht - in 14-tägige Quarantäne geschickt werden." Gassen forderte, die Quarantäne für vollständig geimpfte Reiserückkehrer aus sogenannten Virusvariantengebieten zu streichen. "Wir wissen, dass vollständig Geimpfte auch gegen Delta hervorragend geschützt sind."

Fast zwei Drittel für teilweise fortgesetzte Homeoffice-Pflicht

09:29 Uhr: Fast zwei Drittel der Deutschen sprechen sich laut einer Umfrage für eine weiterführende Homeoffice-Pflicht in bestimmten Branchen aus. Unabhängig von der Pandemie solle das Recht auf Homeoffice aus Sicht von 65 Prozent der Befragten in geeigneten Branchen aufrechterhalten bleiben, hiess es nach Angaben des Umfrageinstituts YouGov am Donnerstag. YouGov hatte für die repräsentative Erhebung Ende Juni 1731 Menschen befragt.

Während 17 Prozent eine fortgesetzte Regelung zur Heimarbeit ablehnen, wollte sich der Rest dazu nicht äussern. Zudem ergab die YouGov-Befragung, dass die Zustimmung in den östlichen Bundesländern geringer ist als im Westen.

Die im Zuge der Corona-Schutzmassnahmen erlassene Pflicht für Unternehmen, ihren Beschäftigten die Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen, ist am Mittwoch ausgelaufen. Ab dem 1. Juli gilt damit die neue Corona-Arbeitsschutzverordnung, die Unternehmen regelmässige Tests und einen Hygieneplan vorschreibt.

Lindner: Bund und Länder sollen sich auf vierte Welle vorbereiten

08:44 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat Bund und Länder dazu aufgerufen, sich auf eine mögliche vierte Corona-Welle im Herbst vorzubereiten und einen neuen Lockdown zu verhindern. "Wir müssen dafür sorgen, dass wir mit anderen, innovativeren und milderen Mitteln auf eine mögliche vierte Welle reagieren", sagte Lindner am Donnerstag dem "Handelsblatt". Bundesregierung und Landesregierungen müssten die bisherigen Massnahmen auswerten und neue Strategien umsetzen.

Ein neuer Lockdown müsse unbedingt verhindert werden. "Im vergangenen Jahr haben wir so viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Schäden erlebt, dass wir uns nicht erlauben können, in einen neuen Lockdown zu kommen", sagte Lindner. Er forderte Luftreinigungsgeräte in Schulen und öffentlichen Einrichtungen, Hygienekonzepte und eine weitere Stärkung der digitalen Infrastruktur der Gesundheitsämter. Ausserdem müssten Auffrischungsimpfungen geplant werden.

Statistiker hält Corona-Datenlage für unzureichend

07:15 Uhr: Die Datenlage zur Pandemiebekämpfung in Deutschland ist aus Statistikersicht unzureichend. "Nur mit wissenschaftlichen Auswertungen, die (...) auf einer sehr breiten Grundlage basieren, können für die Politik die notwendigen Entscheidungshilfen in kürzester Zeit zur Verfügung gestellt werden", sagte der Vorsitzende der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Statistik, Tim Friede.

Über die Gründe für die fehlende Arbeit an einer zielgerichteten und systematischen Datenerhebung kann Friede nur spekulieren. "Warum diese Ideen nicht umgesetzt wurden, kann ich mir nicht recht erklären." Auch eine Konfrontation mit dem oft ins Feld geführten Datenschutz sieht er nicht zwingend. Er habe mehrmals erlebt, "dass eine wissenschaftliche Nutzung von Daten mit Verweis auf den Datenschutz verweigert wurde", sagte Friede, der das Institut für Medizinische Statistik an der Universitätsmedizin Göttingen leitet, mit Blick auf das vergangene Jahr. Er habe gelegentlich den Datenschutz als vorgeschobenes Argument empfunden, um eine Veröffentlichung von Daten zu verhindern.

Lauterbach hält Auffrischungsimpfungen bei Ausbreitung der Delta-Variante für unvermeidlich

06:57 Uhr: Im Falle einer weiteren Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hält SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach Auffrischungsimpfungen für unumgänglich. "Sobald Fälle beobachtet werden, bei denen es trotz zweifacher Impfung zu einer Ansteckung zum Beispiel mit der gefährlichen Delta-Variante und auch zu schweren Krankheitsverläufen kommt, wird man zur Booster-Impfung (Wiederholungsimpfung) aufrufen", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". "Dann könnte eine Alarmstimmung herrschen."

Derzeit sei allerdings noch nicht sicher, ob sich die Delta-Variante "gegen die Impfungen durchsetzen" werde, fügte Lauterbach hinzu. "Deswegen kann man derzeit noch nicht zu den Auffrischungsimpfungen aufrufen. Dafür fehlt noch das Wissen."

Es könne durchaus sein, dass in sechs Monaten erste Auffrischungsimpfungen für diejenigen notwendig würden, die bereits zu Beginn dieses Jahres immunisiert wurden, sagte Lauterbach. "Deren Impfung liegt dann ja schon ein Jahr zurück." Und es betreffe vor allem die Gruppe mit den höchsten Risiken. Die dafür notwendigen Impfstoffkapazitäten seien verfügbar.

Derweil forderten die Grünen bessere Aufklärung über Auffrischungsimpfungen. "Es gibt Risikogruppen, die wegen bestimmter Vorerkrankungen oder der Einnahme von einigen Medikamenten ein abgeschwächtes Immunsystem haben, und bei denen die Impfstoffe nicht oder nur wenig zu wirken scheinen", sagte der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen der "Rheinischen Post". Es wäre Aufgabe der Bundesregierung durch Forschungsförderung, transparente Aufklärungsarbeit und funktionierende Krisenkommunikation, hier für weitergehende Erkenntnisse und eine klare Definition dieser Personengruppen zu sorgen, um zielgerichtete Booster-Impfungen jetzt vorzubereiten.

Bundesweite Corona-Inzidenz sinkt leicht auf 5,1

06:46 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bei 5,1. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden innerhalb eines Tages 892 Neuinfektionen sowie 63 weitere Todesfälle registriert.

Am Vortag hatte die Inzidenz, die die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche angibt, bei 5,2 gelegen, vor einer Woche bei 7,0. Vor einer Woche waren laut RKI zudem 1008 Neuansteckungen sowie 93 Todesfälle verzeichnet worden.

Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI inzwischen bei 3.729.033. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.938. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.625.700.

Fast nur noch Langzeitpatienten auf Covid-Intensivstationen

06:11 Uhr: Auf den Covid-Intensivstationen der deutschen Kliniken
werden fast nur noch Langzeitpatienten behandelt. Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag): "Die allermeisten der rund 600 Covid-Patienten auf den Intensivstationen sind Langzeitpatienten. In Einzelfällen kommt es auch noch zu Neuaufnahmen, doch viele sind bereits seit Monaten in intensivmedizinischer Behandlung."

Es handele sich grösstenteils um Patienten, die sich in der dritten Welle im Frühjahr angesteckt hätten, sagte Marx. "Wir wissen heute, dass zehn Prozent der Covid-Intensivpatienten länger als zwei Monate in den Kliniken bleiben", erklärte er. "Beatmete Covid-Patienten bleiben im Schnitt 14 Tage auf der Intensivstation, zehn Prozent benötigen mehr als 35 Tage Beatmungstherapie." Man müsse davon ausgehen, dass jeder zweite beatmete Patient sterbe.

Braun kündigt leicht zugängliche Impfangebote für Studenten an

05:33 Uhr: Im Kampf gegen die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus nimmt die Politik verstärkt die jüngere Generation in den Blick. Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sagte den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten": "Zwischen Bund und Ländern haben wir beispielsweise abgesprochen, zum Semesterstart an den Universitäten leicht zugängliche Impfangebote zu machen."

Braun setzt zudem darauf, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre bisherige Zurückhaltung bei der Impfempfehlung für Jugendliche aufgibt. "Aufgrund der weiteren Erfahrungen mit den Impfkampagnen in anderen Ländern, etwa den USA, bei den 12- bis 15-Jährigen hoffe ich, dass wir vielleicht zu einer breiteren Empfehlung für Kinder ab 12 Jahren durch die Ständige Impfkommission kommen."

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

Braun sagte, die Delta-Variante werde in den nächsten Wochen die Mehrheitsvariante in Deutschland sein. "Das können wir nicht verhindern. Wir können aber eine starke Ausbreitung verhindern", erklärte er. "Je mehr Bürger sich bis zum Herbst vollständig impfen lassen, umso flacher wird die Delta-Welle werden." Nötig sei eine Immunität von 75 bis 80 Prozent der Bevölkerung.

Spahn plant offenbar mit mehr als 200 Millionen Impfstoff-Dosen für 2022

04:34 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will einem Zeitungsbericht zufolge 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen für das kommende Jahr beschaffen. "Somit würde für Deutschland samt Sicherheitsreserve mit einer Versorgung von etwas mehr als zwei Dosen pro Einwohner gerechnet", zitierte das "Handelsblatt" aus einem Bericht des Gesundheitsministeriums für das Bundeskabinett.

Es sei ratsam, "rechtzeitig weitere Impfstoffmengen für den Schutz gegen Mutationen und Auffrischungsimpfungen zu sichern", heisst es demnach in dem Bericht. So könnten mögliche Lieferausfälle oder andere unvorhergesehene Probleme wie etwa bei der Impfstoff-Sicherheit abgefedert werden. Insgesamt rechnet das Ministerium demnach mit Kosten in Höhe von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2022.

Die Impfstoffmenge verteilt sich dem Bericht zufolge auf mehrere Hersteller. Die EU hatte bereits einen Vertrag mit Biontech und Pfizer über Lieferungen von bis zu 1,8 Milliarden Dosen bis 2023 geschlossen. Davon sollen laut dem Bericht 84,4 Millionen im Jahr 2022 an Deutschland gehen.

Darüber hinaus plant Spahn dem Bericht zufolge mit 31,8 Millionen Impfstoffdosen des mRNA-Impfstoffs von Moderna und 18,3 Millionen Dosen des Vektor-Impfstoffs von Johnson & Johnson. Weitere 70 Millionen Dosen verteilen sich auf die Impfstoffe der Hersteller Sanofi (42 Millionen), Novavax (16,3 Millionen) und Valneva (elf Millionen).

Der Impfstoff des deutschen Herstellers Curevac, der in einer abschliessenden Studie nach Unternehmensangaben nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent erzielte, findet sich nicht in den Plänen wider.

Der Chef des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI), Dominik Stillfried, lobte die Pläne. "Sie bedeuten, dass die Zeit des Impfstoffmangels dem Ende zugeht", sagte Stillfried dem "Handelsblatt". "Vertragsarztpraxen sollten bei Bestellungen für Auffrischimpfungen künftig mit verlässlichen Belieferungen rechnen können."

Laschet räumt "gravierende Fehler" bei Corona-Massnahmen ein

03:22 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat Fehler bei Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingeräumt. "Die Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass Menschen einsam sterben mussten, waren ein gravierender Fehler", sagte Laschet bereits am Mittwoch bei einer Gedenkstunde für die Opfer der Pandemie im Düsseldorfer Landtag. Er glaube, dass auch die Einsamkeit und die soziale Isolation zum Tod von geliebten Angehörigen geführt habe.

"Auch dem müssen wir, die wir Verantwortung tragen, uns stellen", sagte der CDU-Vorsitzende und Unionskanzlerkandidat. Die Angehörigen der an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen bat Laschet "von ganzem Herzen" um Verzeihung. "Auch wenn die Schrecken der Pandemie einmal verblasst sein werden, die Erinnerung an die Opfer wird es nicht", sagte er.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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