- Belgien registriert den ersten Fall mit der aus dem südlichen Afrika stammenden Corona-Variante.
- Premier De Croo kündigt Reisebeschränkungen für Einreisende aus betroffenen Ländern an.
- Gleichzeitig führt Belgien wieder strengere Regeln für private Feiern, in der Gastwirtschaft und im Nachtleben ein.
Belgien hat einen ersten Fall mit der neuen, zunächst im südlichen Afrika festgestellten Corona-Variante B.1.1.529 registriert. Medienberichten zufolge war die infizierte Person aus Ägypten in das Land eingereist. Das gab der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bei einer Pressekonferenz am Freitag bekannt. Der belgische Premierminister Alexander De Croo kündigte zudem Reisebeschränkungen für Einreisende aus Ländern im südlichen Afrika an. Es sei Vorsicht erforderlich, aber keine Panik, sagte Vandenbroucke.
Mehr als 25.000 neue Infektionen pro Tag in Belgien
Gleichzeitig führt Belgien wieder strengere Regeln für private Feiern, in der Gastwirtschaft und im Nachtleben ein. "Die Situation heute ist schlimmer als alle Szenarien, die uns die Experten vorgerechnet hatten", sagte De Croo.
Bereits vor gut einer Woche hatte Belgien strengere Corona-Massnahmen eingeführt, unter anderem eine teilweise Home-Office-Pflicht. Trotzdem schiessen die Infektionszahlen in dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern immer weiter in die Höhe. Laut den jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde Sciensano wurden über 25.000 neue Infektionen pro Tag gemeldet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
In Deutschland ist die Variante nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitagvormittag noch nicht festgestellt worden. RKI-Präsident Lothar Wieler sagte: "Wir sind sehr besorgt. Und ich hoffe sehr, dass stringent dahingehend gearbeitet wird, dass zumindest die Ausbreitung dieser Variante so gut wie möglich durch Reisebeschränkungen eingeschränkt wird."
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn betonte, die Auswirkungen der Variante auf Krankheitsschwere, Infektiosität und Impfschutz seien noch nicht abschliessend geklärt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wird sich erst in einigen Wochen herausstellen, ob die Variante ansteckender oder aggressiver ist als bisherige Varianten. Die im südlichen Afrika aufgetretene Version des Virus sei bislang weniger als 100 Mal genetisch sequenziert worden. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC wollte noch am Freitag eine Einschätzung zu der Variante abgeben.
Ein WHO-Expertengremium sollte am Freitagnachmittag über die Einstufung der neuen Corona-Variante B.1.1.529 beraten. Es gehe dabei unter anderem um die Frage, ob die Mutante als "besorgniserregende Variante" oder als "Variante unter Beobachtung klassifiziert werden soll, hiess es von der UN-Behörde. © dpa
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