Chinesische Diplomaten haben versucht, deutsche Beamte zu beeinflussen. Ziel war demnach eine positive Sichtweise des chinesischen Krisen-Managements in Zeiten der Corona-Pandemie. Die Bundesregierung hat die Kontaktversuche Chinas bestätigt.
Die Bundesregierung hat einem Medienbericht zufolge chinesische Einflussversuche auf deutsche Beamte in der Coronakrise bestätigt. Auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Margarete Bause erklärte die Regierung, Kenntnis von Kontaktaufnahmen chinesischer Diplomaten zu deutschen Beamten zu haben, wie die "Welt am Sonntag" berichtete.
Die Kontaktversuche aus China seien erfolgt "mit dem Zweck, öffentliche positive Äusserungen über das Coronavirus-Management der Volksrepublik China zu bewirken".
China kontaktierte heimlich deutsche Beamte
Dafür seien Beamte in Bundesministerien kontaktiert worden, was das Auswärtige Amt alarmierte. Die Regierung erklärte, Aufforderungen zu einer betont positiven Sichtweise auf die Rolle Chinas nicht nachgekommen zu sein.
"Aus Sicht der Bundesregierung spielt Transparenz eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Bekämpfung der Pandemie", hiess es, dies habe man gegenüber der Volksrepublik "deutlich gemacht".
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Berlin würdigte dennoch die Anstrengungen, die China zur Eindämmung des Virus unternommen habe. Man stehe "im Rahmen der umfassenden strategischen Partnerschaft zwischen Deutschland und der Volksrepublik China zu zahlreichen Themen in engem Kontakt" mit Peking. Dazu zähle der regelmässige Austausch mit chinesischen Diplomaten.
Deutschlands Umgang mit China in der Kritik
Bause, die Sprecherin für Menschenrechte der Grünen-Fraktion, kritisierte den Umgang der Bundesregierung mit China: "Die Antwort des Innenministeriums zeigt einmal mehr die Leisetreterei der Bundesregierung gegenüber China."
Der Europäische Auswärtige Dienst zähle China explizit zu den Ländern, die in Sachen Corona für Desinformationskampagnen und Verschwörungstheorien stehen", sagte die Abgeordnete weiter. Die Regierung sei nicht einmal bereit, sich deutlich gegen Beeinflussungsversuche aus Peking zu verwahren. (lag/AFP)
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