Neuseeland ist bekannt für seine lebendigen Städte, seine Sandstrände und epischen Landschaften. Die 20-jährige Julia wollte den "Kiwi-Lifestyle" mit eigenen Augen sehen. Das Coronavirus hat der jungen Frau im Frühjahr 2020, die letztes Jahr ihr Abitur absolviert hat, aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn in Neuseeland trat der komplette "Lock-Down" in Kraft. Die Menschen waren alle zur häuslichen Isolation verpflichtet - geöffnet waren nur noch Supermärkte und Apotheken.

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"Ich befinde mich seit Ende Februar 2020 auf der Südinsel in Neuseeland. Ich reise momentan alleine durch Südafrika, Australien und jetzt gerade eben Neuseeland. Hier wollte ich eigentlich einige Monate work and travel machen, habe aber dann aufgrund der aktuellen Situation schweren Herzens beschlossen, meine Reise abzubrechen und nach Deutschland zurückzufliegen. Da zu dem damaligen Zeitpunkt das Auswärtige Amt ausdrücklich gebeten hat, sich einen eigenen Rückflug zu organisieren, habe ich dies auch getan. Nach einigen Stunden in Hotlines von Fluggesellschaften und Durchforstung des Internets, habe ich einen Flug gefunden und gebucht.

Allerdings wäre dieser mit einem Zwischenstopp in Australien gewesen und wenige Stunden nach meiner Buchung hat die australische Regierung beschlossen, die Flughäfen und somit auch den Transitbereich zu schliessen.

Diese Neuerung habe ich nur über die Hotline der Fluggesellschaft erfahren. Im Internet war darüber leider nichts zu finden. Mein Flug war immer noch verfügbar, dieser wurde erst wenige Stunden vor Abflug online gecancelt.

Zum Glück hatte ich mich bereits vor ein paar Tagen auf der Website für das Rückholprogramm des Auswärtigen Amtes registriert, da es ansonsten sehr wahrscheinlich für die nächsten Monate keine Möglichkeit mehr gibt, Neuseeland zu verlassen.

"Wir machen das Beste aus der Situation"

Im Moment wohne ich mit zwei ebenfalls gestrandeten Deutschen und zwei Französinnen bei drei Kiwis (Neuseeländern) und wir machen das Beste aus der aktuellen Situation. Seit Mittwoch, dem 25. März, gilt hier in Neuseeland für die kommenden vier Wochen Level 4 von 4 - das bedeutet, man darf das Haus nur einmal am Tag für einen Spaziergang verlassen. Alle Restaurants, Bars und Läden haben geschlossen und zum Supermarkt darf man nur mit dem Auto oder dem Fahrrad fahren. Ansonsten ist Fahrradfahren untersagt, da man sich nur in der näheren Umgebung aufhalten soll.
Von den Fluggesellschaften fühle ich mich leider gar nicht gut betreut, da man online kaum Informationen findet beziehungsweise immer nur allgemeine Warnungen und nichts Konkretes zu seiner eigenen Flugverbindung.

Lange Zeit wurden auch Flüge online angezeigt, welche eigentlich gar nicht mehr stattfinden können. Dies führt leider zu Verwirrung und Unsicherheit. Die neuseeländischen Behörden machen meiner Meinung nach einen guten Job und helfen, wo sie können.

Von den deutschen Behörden wird man mithilfe von Social Media ebenfalls gut informiert. Allerdings würde ich mir wünschen, so bald wie möglich Informationen zu bekommen, ob alle, die wollen, einen Rückflug nach Deutschland bekommen und insgesamt konkretere Informationen rund um das Rückholprogramm."

Anmerkung der Redaktion: Julia kam einige Wochen später sicher und unversehrt in Deutschland an.

Hier gibt es weitere Geschichten im Podcast von "Logbuch Quarantäne":

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