Eine Einreise nach Italien könnte bald wieder möglich sein. Betrüger nutzen die Krise für kriminelle Machenschaften, Hubertus Heil will eine Verlängerung der Lohnfortzahlung für Eltern, die ihre Kinder während der Krise betreuen müssen. Alle News zum Coronavirus im Live-Blog.

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  • 23:10 Uhr: Medien: Italien will Grenzen ab 3. Juni wieder öffnen
  • 15:57 Uhr: Betrüger nutzen Coronakrise für kriminelle Machenschaften
  • 14:33 Uhr: Lohnfortzahlung für Eltern in Coronakrise: Heil will Verlängerung
  • 12:24 Uhr: 59 Infizierte bei Corona-Massentest an Schlachthof in Bayern
  • 10:22 Uhr: Pandemie könnte zu zig Millionen verschobenen Operationen führen
  • 06:22 Uhr: Brasilianischer Präsident unterbricht Corona-Konferenz wegen nacktem Teilnehmer

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Medien: Italien will Grenzen ab 3. Juni wieder öffnen

23:10 Uhr: Italien plant in der Corona-Pandemie Medienberichten zufolge, die Grenzen ab 3. Juni wieder zu öffnen. Dann könnten Menschen aus der EU und dem Schengen-Raum wieder einreisen - auch ohne danach zwei Wochen in Quarantäne zu gehen, berichteten italienische Medien am Freitagabend unter Berufung auf Regierungskreise. Bisher ist eine Einreise nur in Ausnahmefällen möglich, darunter zum Beispiel für Italiener im Ausland, die in ihre Heimat zurück wollen oder Ausländer, die ihren Wohnsitz in Italien haben.

Italien ist zwar von der Covid-19-Lungenkrankheit so stark wie wenig andere Länder in der EU betroffen, bisher starben fast 32 000 Menschen. Insgesamt haben sich nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 223 000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Infektionszahlen gehen aber seit längerer Zeit zurück.

Eine Grenzöffnung zur Sommersaison wäre vor allem für die Tourismusbranche wichtig, die einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Italiens ist.

Bregenzer Festspiele 2020 wegen Corona-Beschränkungen abgesagt

16:50 Uhr: Die Bregenzer Festspiele fallen in diesem Jahr wegen der Corona-Krise aus. Der Plan der österreichischen Bundesregierung, ab 1. August Veranstaltungen im Kulturbereich für bis zu 1000 Besucher zuzulassen, biete keine Perspektive, erklärten die Festspiele am Freitag. Auf der 7.000 Menschen fassenden Seebühne seien Festspiele mit nur 1.000 Besuchern "wirtschaftlich nicht machbar", so der kaufmännische Direktor Michael Diem. Festspielpräsident Hans-Peter Metzler sprach von einem einmaligen,
ausserordentlichen "und für uns traurigen Moment".

Giffey will 300-Euro-Einmalzahlung pro Kind für alle Familien

16:37 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert eine Extrazahlung für Familien mit Kindern in der Corona-Krise. Dem "Spiegel" sagte die SPD-Politikerin: "Ich will einen Familienbonus: 300 Euro einmalig zur freien Verfügung für jedes Kind." Giffey zufolge würde das nicht nur den Familien helfen, sondern auch einen "starken Konjunkturimpuls setzen". Unklar bleibt, inwieweit es dazu möglicherweise schon konkrete Pläne innerhalb der Regierung gibt. Auf Nachfrage nannte das Familienministerium in Berlin keine weiteren Details.

Betrüger nutzen während Coronakrise die Gunst der Stunde

15:57 Uhr: Im Kampf gegen grossangelegten Betrug mit Corona-Soforthilfen haben Ermittler in Bayern und Nordrhein-Westfalen offenbar zwei besonders dreiste Fälle aufgedeckt. Bayerischen Fahndern gelang nach eigenen Angaben vom Freitag die Festnahme eines 30-Jährigen, der bei mehreren Behörden insgesamt über eine Million Euro erschwindeln wollte.Dabei verwendete er demnach entweder Aliasidentitäten oder Namen realer Unternehmen aus Bayern. Die grossangelegten Betrugsversuche fielen jedoch auf, Geld wurde nicht ausgezahlt.

Am Niederrhein kamen Ermittler einem Tatverdächtigen auf die Spur, der von erschlichenen Corona-Geldern Gold für 25.000 Euro gekauft haben soll.

Lohnfortzahlung für Eltern in Coronakrise: Heil will Verlängerung

14:33 Uhr: Eltern kleiner Kinder müssen in der Corona-Krise noch auf eine Entscheidung zur Lohnfortzahlung warten - Sozialminister Hubertus Heil will sich aber für eine Anschlussregelung einsetzen. Bisher gilt der Anspruch für Eltern, die wegen geschlossener Kitas und Schulen ihre Kinder betreuen müssen und nicht arbeiten können, nur für sechs Wochen pro Elternteil.

"Ich bin der festen Überzeugung, dass wir einen neuen Anlauf finden müssen, um für den Übergang auch eine neue Regelung zu finden", sagte der SPD-Politiker am Freitag im Bundesrat. Das sei auch Thema eines Gesprächs von Gewerkschafts- und Arbeitgebervertretern mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag.

Corona-Warn-App soll zur Wiederherstellung der Reisefreiheit kommen

13:25 Uhr: Die geplante Corona-Warn-App in Deutschland soll rechtzeitig zur geplanten Rückkehr zur Reisefreiheit in Europa Mitte Juni fertig sein. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Freitag in Berlin, der Termin entspreche "in etwa dem derzeitigen Plan". Zugleich stellte er klar, dass eine von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ins Gespräch gebrachte Quarantäne-App keine Unterfunktion der Warn-App sei. "Ich glaube, das sind zwei getrennte Dinge."

Coronamassnahmen im Überblick. Das ist in ihrem Bundesland noch erlaubt.
Coronamassnahmen im Überblick © 1&1 Mail und Media

Die Warn-App soll einen Hinweis an Nutzer schicken, wenn sie sich länger in der Nähe von jemand aufgehalten haben, der positiv auf den Erreger der Lungenkrankheit COVID-19 getestet wurde. Die dafür notwendigen Daten zu via Bluetooth registrierten Kontakten sollen nicht zentral gespeichert werden, sondern nur beim Nutzer selbst. Bisher bemühen sich die Gesundheitsämter, Infektionsketten nachzuverfolgen, damit sich das Virus nicht weiterverbreitet.

Seibert bestätigte einen Bericht des "Spiegels", wonach die Regierung eine Agentur mit der Entwicklung einer Werbekampagne beauftragt hat. Dies entspreche dem Informationsauftrag. Dem Bericht habe allerdings teilweise auf "sehr frühe Skizzen zu dieser Kampagne, die zum Teil schon überholt sind, zurückgegriffen". Über die Kosten könne er derzeit noch keine Angaben machen.

Söder: Bei Corona-Demos nicht Fehler wie bei Pegida wiederholen

13:05 Uhr: CSU-Chef Markus Söder hat besorgte Bürger aufgerufen, sich bei Demonstrationen gegen die Corona-Massnahmen klar von Verschwörungstheoretikern und Extremisten zu distanzieren.

Natürlich sei es in Ordnung, wenn es Kritik gebe und natürlich müssten die Massnahmen erklärt werden, sagte Söder am Freitag vor Journalisten in Berlin. Die AfD und andere rechte Gruppen versuchten aber, verständliche Nachfragen der Bürger zu kapern. Die Politik müsse sich deshalb klar gegenüber Verschwörungstheoretikern positionieren. "Wir dürfen nicht den gleichen Fehler machen wie bei Pegida am Anfang."

In der Flüchtlingskrise 2015 habe es geheissen, man müsse mehr Verständnis haben, sagte Söder. Dann habe sich aber herausgestellt, wer die Wortführer gewesen seien, sagte er mit Blick auf die islam- und ausländerfeindliche Pegida-Bewegung. Auch heute dürften sich Menschen, die verständliche Fragen hätten, nicht von den gesteuerten Protesten mit ihren Hasstiraden missbrauchen lassen. Plakate mit der Aufschrift "Merkel muss weg" trügen etwa die eindeutige Handschrift der AfD und anderer Rechtsgruppen.

Söder warnte vor überhasteten Schritten bei den Lockerungen der Corona-Beschränkungen und stellte sich hinter den vorsichtigen Kurs von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Deutschland habe Glück gehabt, bislang so gut durch die Krise gekommen zu sein. Nun dürfe dieser internationale Vorsprung nicht leichtfertig verspielt werden. Die nächsten Wochen seien entscheidend dafür, ob man einen Rückfall erlebe, der dramatischere Auswirkungen als zeitverzögerte Öffnungsmassnahmen haben werde.

59 Infizierte bei Corona-Massentest an Schlachthof in Bayern

12:24 Uhr: Bei der grossangelegten Corona-Testung in einem Schlachthof im Landkreis Straubing-Bogen ist das Virus bei 59 Menschen festgestellt worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Kreisen der Gesundheitsbehörden.

Zuvor war bei 18 Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen worden. Daraufhin hatten die Behörden eine Reihenuntersuchung aller rund 1.000 Mitarbeiter angeordnet. Damit sind nach jetzigem Stand insgesamt 77 Beschäftigte infiziert. Rund 150 weitere Mitarbeiter sollen aber noch getestet werden, die bislang bei den Tests verhindert waren.

Bundesrat billigt Gutschein-Lösung für Tickets wegen Corona

11:58 Uhr: Für wegen der Corona-Krise ausgefallene Kultur- und Sportveranstaltungen müssen Ticketkäufer vorübergehend auch Gutscheine akzeptieren. Der Bundesrat billigte am Freitag die im Bundestag beschlossene Lösung, die die Kulturszene vor Liquiditätsengpässen schützen soll. Betroffen sind alle Tickets, die vor dem 8. März gekauft wurden - für Konzerte, Festivals, Theatervorstellungen, Vorträge, Lesungen, Fussballspiele und andere Sportwettkämpfe. Auch Dauerkarten und Abos für Theater oder Fitnessstudios sollen über Gutscheine kompensiert werden.

Die Wertgutscheine können entweder für eine Nachholveranstaltung oder für ein anderes Angebot des Veranstalters eingelöst werden. Kunden können aber eine Auszahlung verlangen, wenn ein Gutschein wegen persönlicher Lebensverhältnisse unzumutbar ist. Nicht eingelöste Gutscheine werden Ende 2021 ausgezahlt.

Hilfsorganisationen: Corona-Krise verheerend für ärmste Länder

11:12 Uhr: Wegen der Corona-Pandemie muss Deutschland nach Einschätzung von Hilfsorganisationen deutlich mehr Geld für Entwicklungshilfe ausgeben. Insbesondere die ärmsten Länder litten unter den wirtschaftlichen Folgen der Krise, warnten das Kinderhilfswerk terre des hommes und die Welthungerhilfe am Freitag in Berlin. Die Organisationen stellten ihren jährlichen "Kompass" zur Entwicklungspolitik vor.

"Für uns ist die Atemschutzmaske das Gesicht der Corona-Krise. Für Millionen Kinder in armen Ländern hat die Corona-Krise das Gesicht von Armut und dem Ende von Bildungschancen", sagte Birte Kötter, Vorstandssprecherin von terre des hommes. Mit Hilfe im Bereich der Ernährungssicherung und der Grundbildung müsse gesichert werden, dass Kinder nicht auf Dauer zu Verlierern würden.

In Folge der Krise könne die Zahl der Hungernden von 820 Millionen auf eine Milliarde steigen, warnte Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. "Bis zu 70 Prozent der Erwerbsbevölkerung in Entwicklungsländern arbeitet in der Landwirtschaft - ohne jede soziale Absicherung. Jede Strategie, um die Not zu lindern und eine wirtschaftliche Erholung einzuleiten, muss den Agrar- und Ernährungssektor ins Zentrum stellen."

Auch ausserhalb der Corona-Krise plädierte terre des hommes für einen deutlich höheren Stellenwert der Kinderrechte in der deutschen Entwicklungspolitik.

Umfrage: Mehrheit der Deutschen will Grenzöffnungen zu EU-Ländern

10:40 Uhr: Die Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich nach einer Umfrage eine schnelle und vollständige Öffnung der Grenzen innerhalb der Europäischen Union. In der am Freitag veröffentlichten Befragung des ZDF-Politbarometers plädierten 55 Prozent dafür. 41 Prozent sind dagegen. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) sehen wegen der Corona-Pandemie ihre Urlaubspläne beeinträchtigt. Ein Drittel hat der Umfrage zufolge keine Reisepläne für den Sommer.

Aussenminister Heiko Maas (SPD) will nächste Woche mit Kollegen aus beliebten Urlaubsländern beraten, wie die Reisebeschränkungen nach und nach gelockert werden können. Innenminister Horst Seehofer (CSU) will die Grenzen mit Frankreich, Österreich und der Schweiz frühestens am 15. Juni öffnen. Der Grenzverkehr nach Luxemburg soll an diesem Samstag normalisiert werden.

Pandemie könnte zu zig Millionen verschobenen Operationen führen

10:22 Uhr: Hochrechnungen von Wissenschaftlern zufolge könnten infolge der Coronavirus-Pandemie weltweit geschätzt rund 30 Millionen geplante Operationen verschoben oder abgesagt werden.

Das geht aus einer Analyse der Universität Birmingham hervor, deren Ergebnisse am Donnerstagabend veröffentlicht wurden. Die Werte gelten dabei nur unter bestimmten Voraussetzungen, etwa der, dass die Kliniken im Mittel drei Monate unter höchster Belastung stehen.

Betroffen vom pandemiebedingten Aufschub sind demnach vor allem orthopädische Eingriffe wie das Einsetzen künstlicher Knie- und Hüftgelenke. Doch die Wissenschaftler rechnen auch damit, dass es weltweit gut zwei Millionen verschobene oder abgesagte Krebs-Operationen geben könnte. Allein in Grossbritannien wird von etwa 36.000 verschobenen Krebs-OPs ausgegangen.

"Der Zustand von Patienten kann sich verschlechtern und ihre Lebensqualität einschränken, während sie auf eine verschobene Operation warten. In manchen Fällen, zum Beispiel bei Krebs, können verschobene Operationen zu einer Reihe von vermeidbaren Todesfällen führen", erklärte Aneel Bhangu, einer der beteiligten Forscher.

Für ihre Schätzung werteten die Wissenschaftler Informationen von 359 Krankenhäusern in 71 Ländern aus. Die Werte rechneten sie anschliessend für 190 Länder hoch. Sie gingen dabei von einer Dauer von jeweils zwölf Wochen aus, in der Krankenhäuser weltweit durch die Pandemiewelle unter höchster Belastung stehen. Jede weitere Woche könne zu gut zwei Millionen weiteren verschobenen medizinischen Eingriffen führen, ergab die Hochrechnung.

US Open: Veranstalter prüfen Alternativen, setzen aber auf ursprünglichen Plan

07:32 Uhr: Die Veranstalter der US Open treiben die Vorbereitungen für die Ausrichtung des Grand-Slam-Turniers in New York in diesem Jahr voran. Gleichzeitig entwirft der Verband USTA jedoch "aggressiv" alternative Pläne für das Tennis-Turnier, sagte ein Sprecher am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur AFP.

"Das Ziel der USTA ist es, die US Open 2020 in New York zu den derzeit geplanten Terminen abzuhalten", sagte Chris Widmaier. Also vom 31. August bis 13. September. "Wir möchten klarstellen, dass das Potenzial, den Veranstaltungsort oder das Datum zu verschieben, zu diesem Zeitpunkt nicht im Vordergrund steht, während wir alle Möglichkeiten rund um die US Open untersuchen", fügte Widmaier an.

Er sagte jedoch auch, dass die USTA aufgrund der sich schnell verändernden Lage in der Corona-Pandemie viele andere Möglichkeiten "aggressiv modelliert" habe, einschliesslich "Szenarien ohne Fans". Eine endgültige Entscheidung über die Pläne für die US Open werde "Mitte bis Ende Juni" getroffen.

New York ist schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffen. Zuletzt wurde über eine Verschiebung der US Open und auch einen Ortswechsel des Turniers nach Indian Wells oder Orlando spekuliert.

SPD-Chef hält höhere Steuern und Abgaben für unvermeidbar

07:02 Uhr: SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hält höhere Steuern und Abgaben zur Bewältigung der Coronakrise für unvermeidbar. Wenn die staatliche Neuverschuldung begrenzt werden solle, müsse es "zumindest in einigen Bereichen höhere Einnahmen aus Steuern und Abgaben geben", sagte Walter-Borjans der "Passauer Neuen Presse" (Freitagsausgabe). An dieser Logik führe kein Weg vorbei: "Alles andere geht nach Adam Riese nicht."

Konkrete Angaben dazu, in welchen Bereichen und in welchem Volumen Steuern und Abgaben angehoben werden könnten, machte der SPD-Vorsitzende nicht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Mittwoch bei einem Auftritt im Bundestag Steuererhöhungen zur Finanzierung der enormen Folgekosten der Coronakrise zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgeschlossen.

"Stand heute sind keinerlei Erhöhungen von Steuern und Abgaben geplant", sagte die Kanzlerin. Walter-Borjans kommentierte dies mit den Worten: "Die Kanzlerin hat erklärt, dass dies 'Stand heute' sei. Das kann ich unterschreiben."

"Da duscht einer": Teilnehmer nackt in Videokonferenz mit Bolsonaro

06:22 Uhr: Erfrischender Moment in Brasília: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat eine Videokonferenz mit Unternehmern unterbrochen, weil ein Teilnehmer - wie auf dem Bildschirm im Regierungspalast für alle zu sehen war - eine Dusche nahm.

Er hatte offensichtlich vergessen, die Kamera seines Computers auszuschalten. "Hey, Paulo (Skaf, Präsident des Industrieverbandes des Bundesstaates São Paulo Fiesp), da ist ein Kollege im letzten Feld, der ist rausgegangen", sagte Bolsonaro in einem Audio, das in Brasilien am Donnerstag die Runde machte. Journalisten hatten die Konferenz verfolgt, ohne dass die Teilnehmer dies wussten.

Dämpfer für Trump im Rechtsstreit um Hotel-Geschäfte

06:00 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat in einem Rechtsstreit um Geschäfte seines Hotels in Washington einen Dämpfer kassiert. Eine im vergangenen Sommer abgewiesene Klage gegen den Präsidenten kann nun doch weiterverfolgt werden, wie ein Bundesberufungsgericht in Richmond im US-Bundesstaat Virginia am Donnerstag entschied.

Die Generalstaatsanwälte der Hauptstadt Washington und des Bundesstaates Maryland hatten gegen Trump geklagt. Sie werfen ihm vor, er habe auf illegale Weise von Besuchen ausländischer Regierungsmitarbeiter oder Vertreter der Bundesstaaten in dem Hotel unweit des Weissen Hauses profitiert. Trump verletze Anti-Korruptionsklauseln der Verfassung, indem er über das Hotel Geld von ausländischen oder inländischen Regierungsvertretern annehme.

Ein aus drei Richtern bestehendes Gremium des Berufungsgerichts in Richmond hatte im Juli 2019 die Klage mit der Begründung abgewiesen, dass die Generalstaatsanwälte Brian Frosh und Karl Racine nicht die rechtliche Stellung dazu hätten, den Fall voranzutreiben. Das gesamte Kollegium, bestehend aus 15 Richtern, überstimmte diese Entscheidung nun.

Frosh und Racine begrüssten die Wendung in dem Fall. "Wir glauben, dass sich die Verfassung am Ende gegen Präsident Trump durchsetzen wird", erklärten die Generalstaatsanwälte in einer gemeinsamen Mitteilung. Der Fall gehe damit wieder zurück an die Bezirksgerichte in Washington und Maryland, wo er weiterverfolgt werde.

Coronakrise in Japan: Online-Partys zur Eheanbahnung

05:08 Uhr: Einsame Japaner auf der Suche nach einem Ehepartner haben es in Corona-Zeiten nicht einfach. Eheanbahnungstreffen sind in diesen Tagen, in denen jeder möglichst zu Hause bleiben soll, gerade nicht angeraten.

Ein Ausweg bietet das Internet: So verschafft das Online-Portal LMO Party in der südlichen Stadt Fukuoka seit einiger Zeit Heiratswilligen die Möglichkeit, am heimischen Computer Menschen des anderen Geschlechts mit Wunsch nach Partnerschaft kennenzulernen.

Seit vergangenen Monat hätten bereits rund 400 Menschen an den virtuellen Partys teilgenommen, wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag berichtete. Nachdem Schulunterricht und Firmenmeetings und selbst Trinkgelage mit Freunden und Kollegen inzwischen online stattfänden, setze sich der Trend jetzt auch bei Eheanbahnungen fort.

Experten sähen in dieser Form der Kommunikation bereits ein Anzeichen für einen möglichen Gesellschaftswandel in Folge der Coronakrise.

Fernunterricht in der Coronakrise erreicht etliche Schüler nicht

04:25 Uhr: In der Coronakrise konnten viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland digital nicht erreicht werden. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des "Schul-Barometers", die am Freitag vom Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der Pädagogischen Hochschule Zug in der Schweiz veröffentlicht wurde. Nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Schulmitarbeiter gaben an, quasi alle Schülerinnen und Schüler erreicht zu haben.

14 Prozent der Schul-Mitarbeiter gaben an, dass immerhin zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht über das Internet erreichbar gewesen seien.

Zwölf Prozent meinten, dass 15 bis 20 Prozent digital nicht kontaktierbar waren. 14 Prozent erklärten, dass 25 bis 50 Prozent digital nicht angesprochen werden konnten.

Bei acht Prozent der Befragten war die Erreichbarkeit besonders schlecht. Hier konnten zu 50 und 100 Prozent kein digitaler Kommunikationsweg zu den Schülerinnen und Schülern aufgebaut werden.

Bei den Kommunikationsmedien setzen die Schulen vor allen noch auf die E-Mail (66 Prozent), gefolgt vom Mobiltelefon (Anruf oder Nachricht), Website der Schule und Online-Plattformen wie Moodle. Im Rahmen der Studie wurden mehr als 7.000 Menschen aus dem Schulbetrieb - darunter 655 Schulleiter - aus Deutschland Österreich und der Schweiz befragt.

Unter den drei Nachbarländern schneidet Deutschland bei der technischen Ausstattung der Schule am schlechtesten ab. 56 Prozent der befragten Schul-Mitarbeiter aus der Bundesrepublik glauben nicht, dass die technischen Kapazitäten an der Schule für webbasierte Lehr- und Lernformate ausreicht.

Bundestags-Gutachten: Schlechte Chancen für Corona-Klagen gegen China

03:58 Uhr: Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags haben sich in einem Gutachten skeptisch zur US-Schadensersatzklagen gegen China wegen der Corona-Pandemie geäussert.

In der 20-seitigen Expertise heisst es, dass sich in diesem Fall die Pflichtverletzung eines Staates kaum als ausschliessliche Ursache eines eingetretenen Schadens beweisen lasse.

Es wäre praktisch nicht möglich zu unterscheiden, welche Schäden durch die Versäumnisse des beklagten Staates verursacht oder durch "ein etwaiges Pandemie-"Missmanagement" des klagenden Staates hervorgerufen, getriggert oder vergrössert" worden seien, schreiben die Forscher in dem Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Danach haben in den USA Einzelpersonen, Sammelkläger sowie der US-Bundesstaat Missouri Schadensersatzklagen gegen China bei nationalen Gerichten erhoben.

US-Präsident Donald Trump hat China mehrfach vorgeworfen, die Ausbreitung des Virus nicht gestoppt zu haben. Sein Handelsberater Peter Navarro forderte Anfang der Woche sogar Entschädigungszahlungen.

"Ich bin der festen Überzeugung - und ich denke, das amerikanische Volk ist der festen Überzeugung -, dass China diesem Land Billionen Dollar an Schaden zugefügt hat und dass es irgendeine Form von Entschädigungszahlungen geben sollte", sagte er dem Sender Fox News.

China weist die Vorwürfe zurück. Die Pandemie hat die Spannungen zwischen den USA und China verschärft und Sorgen vor einem erneuten Handelskrieg zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt entfacht.

Maas will mit Urlaubsländern über Reisebeschränkungen beraten

03:07 Uhr: Bundesaussenminister Heiko Maas will in der nächsten Woche mit seinen Kollegen aus beliebten Urlaubsländern der Deutschen darüber beraten, wie die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie nach und nach gelockert werden können.

Zu der Videokonferenz am Montag sind Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien eingeladen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr.

Ziel des Treffens ist ein koordiniertes Vorgehen bei der Öffnung der Grenzen für Touristen. In Deutschland gilt vorerst bis zum 14. Juni eine weltweite Reisewarnung für Touristen. Maas will sie danach schrittweise aufheben, soweit es keinen Rückschlag bei der Pandemie-Bekämpfung gibt - zuerst für europäische Länder.

Söder über Bundesliga: Notbremse ziehen, wenn es nicht anders geht

2:22 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist bei der Frage nach einem Ende der Bundesliga-Saison unter dem bestehenden Corona-Konzept "verhalten optimistisch". Das sagte er am Donnerstag dem TV-Sender Sky.

"Aber noch einmal: wir müssen, wenn es nicht anders geht, auch die Notbremse ziehen", sagte der CSU-Politiker. Es gehe um den Schutz der Bevölkerung ebenso wie um den Schutz der Spieler und Journalisten im Stadion. "Sind wir ehrlich, Deutschland hat es besser überstanden als andere und ich möchte nicht, dass wir den Vorsprung verstolpern."

Die Deutsche Fussball Liga hat ein Hygiene-Konzept erarbeitet und will die Spielzeiten in der Bundesliga und 2. Bundesliga von diesem Wochenende an mit Geisterspielen ohne Stadion-Zuschauer zu Ende bringen.

Söder, der sich für eine Fortsetzung der Saison eingesetzt hatte, lobte das Konzept erneut. Es gehe nun darum, dass die Regeln eingehalten würden. "Es gab da ja einige Querschläger von einigen Spielern, die sich nicht dran gehalten haben", sagte er.

"Ich fand es sehr gut, dass die Vereine sehr scharf und konsequent reagieren, trotzdem steht jeder Spieltag sozusagen unter Bewährungsprobe."

RKI: Bisher 3,1 Millionen Corona-Tests - noch freie Kapazitäten

2:00 Uhr: In Deutschland sind bisher insgesamt mehr als 3,1 Millionen Coronavirus-Tests durchgeführt worden. Davon sind rund 197.100 positiv ausgefallen, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorgeht.

Die darin veröffentlichten Statistiken zeigen auch, dass die Kapazitäten zuletzt bei weitem nicht ausgeschöpft wurden. Nach den Zahlen aus der vergangenen Woche (4.-10. Mai) beispielsweise wurden nach zusammengezählten Daten von 173 Labors rund 382.000 Tests durchgeführt. Die angegebenen Testkapazitäten lagen um ein Mehrfaches höher.

Die meisten Tests und die höchste Rate positiver Ergebnisse wurden laut RKI-Statistik in der Kalenderwoche 14 - Ende März, Anfang April - verzeichnet: Von rund 408.000 Tests wurde SARS-CoV-2 damals bei 9 Prozent der Proben nachgewiesen.

In den Folgewochen sank die Rate der positiven Tests immer weiter, auf zuletzt noch 2,7 Prozent. 35 Labors gaben laut RKI Lieferschwierigkeiten für Reagenzien an,
hauptsächlich Extraktionskits und Abstrichtupfer.

Nachdem die Testkriterien zu Beginn der Epidemie relativ strikt waren - mit Voraussetzungen wie einem Aufenthalt im Risikogebiet oder Kontakt zu einem bestätigten Fall - , wurden sie zuletzt nach und nach gelockert. So sollen nun zum Beispiel auch Menschen mit leichten Symptomen einer Atemwegserkrankung getestet werden.

Patientenschützer fordern neue Massstäbe für Corona-Schutzmassnahmen

01:40 Uhr: Beim langfristigen Schutz der Bevölkerung vor dem Coronavirus fordern Patientenschützer, die Gruppe der Alten und Erkrankten besonders in den Blick zu nehmen.

"Es geht nicht darum, alle Massnahmen zu ergreifen, sondern die richtigen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der "Rheinischen Post" (Freitag).

Um die Pflegebedürftigen und Schwerstkranken vor dem Virus zu schützen, müsse weder das komplette öffentliche Leben lahmgelegt werden noch die Wirtschaft stillstehen. "Nachhaltiger Infektionsgrundschutz, ausreichend Pflegekräfte und intelligente Massnahmen besonders in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen brauchen keine Billionen Euro."

Der Patientenschützer betonte, dass es natürlich Geld kosten werde, Abstandsregeln und zusätzliche Hygienemassnahmen umzusetzen. Aus seiner Sicht sei es unabdingbar, dass sich Politik und Bevölkerung darüber verständigen, wer geschützt werden solle.

"Erst das schafft die Basis, um sich auf das Wie zu einigen." So gerüstet, könne die Gesellschaft der Entwicklung eines Impfstoffs entgegenblicken.

Altmaier: Nach Coronakrise Sparsamkeit und Selbstdisziplin nötig

00:30 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwartet härtere Zeiten nach der Coronakrise. "Ohne Sparsamkeit, Selbstdisziplin und Entlastungen für die Wirtschaft wird es nach der Krise nicht gehen", sagte Altmaier dem "Handelsblatt" (Freitag).

Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass ein Abbau der nun in den Haushalten aufgenommenen Schulden gelingen werde: "Das haben wir auch nach der Banken- und Börsenkrise geschafft." Die Selbstheilungskräfte der deutschen Wirtschaft seien enorm.

SPD-Chef Norbert-Walter Borjans warnte dagegen vor einem zu starken Sparkurs des Staates: "Es wäre grundfalsch, in die Krise hinein zu sparen, anstatt für Nachfrage zu sorgen. Wir dürfen auch nach der Krise nicht auf dringend notwendige Investitionen verzichten", sagte er dem "Handelsblatt".

Für die unteren Einkommen müssten die Steuern gesenkt werden, forderte Borjans. Gleichzeitig sollten ihm zufolge Menschen mit hohem Einkommen auch einen grösseren Beitrag leisten.

Umfrage: 56 Prozent wollen Corona-Einschränkungen beibehalten

00:01 Uhr: Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten will an den derzeit bestehenden Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie festhalten. Das ergab eine Umfrage von infratest-dimap für den neuen ARD-Deutschlandtrend.

Demnach sehen 56 Prozent der Bürger weitere Normalisierungsschritte kritisch. 40 Prozent der Befragten befürworten dagegen eine Lockerung der Massnahmen in den kommenden Wochen. 3 Prozent antworteten mit "weiss nicht", während 1 Prozent keine Angaben machte. Vor allem Anhänger der FDP (63 Prozent) und der AfD (61 Prozent) sind für eine weitere Öffnung.

Unmittelbar bevor die Lockerungen in der vergangenen Woche beschlossen wurden, hatten sich noch 54 Prozent der Bürger für eine Lockerung ausgesprochen, 41 Prozent wollten an den Massnahmen festhalten, hiess es.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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