- 21:37 Uhr: ➤ Experten sprechen sich gegen generellen Corona-Booster aus
- 19:52 Uhr: Bouffier für Einschränkungen für Ungeimpfte
- 16:13 Uhr: Inzwischen 63 Infizierte nach Party in Münster
- 14:18 Uhr: Zahl der Corona-Intensivpatienten steigt über 1.500
- 12:58 Uhr: Armin Laschet lehnt Impfpflicht in Deutschland weiter kategorisch ab
- 10:29 Uhr: Studie: "Schönes" Coronavirus wird als weniger ansteckend empfunden
- 09:54 Uhr: Lauterbach rechnet mit Anstieg der Geimpften im Winter
➤ Experten sprechen sich gegen generellen Corona-Booster aus
Eine hochrangige Expertengruppe hat sich gegen generelle Corona-Auffrischungsimpfungen zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. "Die bisherige Studienlage zeigt keine Notwendigkeit, in Bevölkerungsgruppen mit wirksamer, vollständiger Impfung Booster auf breiter Front zu verabreichen", schreiben die Forscher im Fachmagazin "The Lancet". Die weltweit noch immer begrenzte Anzahl an Impfdosen könne die meisten Leben retten, wenn sie Menschen zu Gute käme, die ein erhebliches Risiko einer schweren Erkrankung haben und noch ungeimpft sind. "Wenn Impfstoffe dort eingesetzt würden, wo sie am meisten bringen, könnten sie das Ende der Pandemie beschleunigen, indem die die weitere Entwicklung von Varianten bremsen", so die Forscher der Weltgesundheitorganisation WHO und der US-Arzneimittelbehörde FDA.
Hintergrund ist, dass in manchen reichen Ländern über Booster für alle nachgedacht wird, während anderswo noch kaum jemand geimpft ist. Die WHO hatte bereits Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischimpfungen gegen das Coronavirus gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten.
Zwar könnte es sein, dass irgendwann ein Booster für alle notwendig sein könnte, weil die Schutzwirkung der Impfung nachlässt, oder weil Virus-Varianten der Immunabwehr entkommen. Noch gebe es aber keine klaren Hinweise darauf. Auffrischungsimpfungen könnten aber schon jetzt für bestimmte Meschen infrage kommen, beispielsweie solche mit Immunschwäche.
In Deutschland bekommen Pflegebedürftige, über 80-Jährige und Menschen mit Immunschwäche zum Teil schon eine dritte Impfung angeboten. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission dazu steht noch aus.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Spahn ruft eindringlich zu Corona-Impfung auf
22:25 Uhr: Bundesgesundheitsminister
"Die Zahl der Ungeimpften in Deutschland ist noch zu gross", sagte Spahn. Die Delta-Variante des Coronavirus sei so ansteckend, dass, wenn man sich nicht zu Hause allein für sechs Monate einschliessen wolle, man nur noch eine Wahl habe: "Entweder Sie infizieren sich ohne Schutz oder Sie werden sich impfen lassen." Noch sei auch eine Überlastung der Krankenhäuser nicht ausgeschlossen.
Rund 40.000 Todesfälle seien durch die bisherigen Impfungen vermieden worden, sagte Spahn. 90 bis 95 Prozent der Corona-Patienten auf den Intensivstationen seien nicht geimpft. "Das Impfen macht den entscheidenden Unterschied für den Weg aus der Pandemie."
Eine Impfpflicht befürwortete Spahn trotzdem nicht. Es gebe schon so massive Spannungen um die Corona-Beschränkungen etwa bei der Maskenpflicht. "Mir ist es wichtig, dass aus diesen Spannungen nicht Spaltung wird."
Bouffier spricht sich für Einschränkungen für Ungeimpfte aus
19:52 Uhr: Hessens Ministerpräsident
Im öffentlichen Bereich, wo der Zugang für alle nötig ist, soll laut Bouffier ein Schnelltest nicht mehr genügen. Er gehe davon aus, dass ein PCR-Test nötig sein wird. Auch unterstütze er, dass private Unternehmen Ungeimpften den Zugang in ein Geschäft verwehren. "Wer sich nicht impft, muss das akzeptieren. Es bleibt nur noch die Frage übrig: Wie wird das ausgestaltet? Darüber diskutieren wir." Dabei gehe es nicht um Stigmatisierung. "Aber die eigene Freiheit endet da, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird."
Bei Immunschwäche: Dritte Corona-Impfung in Italien ab 20. September
17:40 Uhr: Italien beginnt am 20. September damit, bestimmten Bevölkerungsgruppen eine dritte Impfdosis gegen das Coronavirus zu verabreichen.
Diese zusätzlichen Dosen oder "Booster" sollen zunächst an immungeschwächte Menschen gehen, beschlossen Gesundheitsminister Roberto Speranza und der ausserordentliche Kommissar für den Corona-Notfall, Francesco Figliuolo, am Montag. Die Experten der italienischen Arzneimittelbehörde und die spezielle Corona-Kommission der Regierung hatten sich für eine dritte Impfung ausgesprochen.
Mit den Regionen soll nun geklärt werden, wie die Verteilung der dritten Impfdosen organisiert wird. Verimpft werden die mRNA-Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna. Insgesamt hatten bis Montag in Italien rund 74 Prozent der Menschen ab 12 Jahren den regulären Impfzyklus abgeschlossen.
Städte- und Gemeindebund fordert Einsatz von Promis als "Impfbotschafter"
17:10 Uhr: Zum Start der bundesweiten Aktionswoche für die Corona-Impfungen hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund einen verstärkten Einsatz von Promis in der Werbung für die Immunisierung gefordert.
Es sei immer hilfreich, "wenn Prominente aus Kunst, Kultur und Sport sich klar zur Impfung bekennen und dazu aufrufen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Die Bundesregierung will mit der an diesem Montag startenden Aktionswoche neuen Schwung in die ins Stocken geratene Impfkampagne bringen. Ziel ist es, möglichst viele Menschen an vielen Orten anzusprechen und auf einfachem Wege Impfungen zu ermöglichen. Beispiele dafür sind Spiel- und Sportplätze, Fussgängerzonen, Geschäfte oder Vereine.
"Das Impfgeschehen hat sich leider deutlich verlangsamt", beklagte Landsberg. Deshalb sei eine massive vierte Corona-Welle im Herbst zu befürchten, "wenn es nicht gelingt, wieder mehr Menschen von einer Impfung zu überzeugen".
Landsberg forderte zudem, die Werbeaktionen für die Corona-Impfungen "nachhaltig" zu betreiben. Diese müssten über die nächsten Monate hinweg laufen - "sonst verlieren wir den Kampf gegen die vierte Welle".
Polizei in Vietnam entdeckt 15 Corona-"Flüchtlinge" in Kühllaster
16:35 Uhr: In Vietnam haben sich 15 Menschen in einem Kühllaster versteckt, um trotz strenger Reisebeschränkungen aus einem Corona-Hotspot im Süden des Landes zu fliehen. Wie die staatliche Zeitung "Phap Luat" am Montag auf ihrer Internetseite berichtete, wurde das Versteck am Sonntag bei einer Polizeikontrolle in der Provinz Binh Thuan entdeckt.
"Die Polizisten waren sehr überrascht, 15 Menschen in dem Laster zu finden", hiess es in dem Bericht. Alle versteckten Insassen, darunter auch ein siebenjähriger Junge, hatten demnach negative Test-Nachweise dabei. Einige von ihnen schwitzten und litten unter Atemnot, weil sie den Fahrer des Lasters gebeten hatten, die Kühlung abzuschalten.
"Wir wissen, dass es ein grosses Risiko und sehr gefährlich ist, sich in einem geschlossenen Kühllaster aufzuhalten", sagte der Vater des siebenjährigen Jungen. "Wir würden aber ein grösseres Risiko eingehen, wenn wir uns mit dem Coronavirus infizieren würden."
Vietnam kämpft gerade gegen seine bisher schlimmste Corona-Welle. Landesweit wurden inzwischen 610.000 Infektions- und 11.400 Todesfälle verzeichnet. Die südlichen Provinzen sind besonders stark betroffen und unterliegen daher strengen Reisebeschränkungen. Sie dürfen weder auf dem Land- noch auf dem Luftweg verlassen werden.
Zahl der Corona-Infizierten nach "2G"-Party in Münster steigt auf 63
16:13 Uhr: Nach einer Clubparty unter "2G"-Bedingungen in Münster ist die Zahl der bekannten Corona-Infektionen auf 63 gestiegen. Das teilte die Stadt am Montag auf Anfrage mit.
Die Krankheitsverläufe seien nach Kenntnis des Gesundheitsamtes aber bislang weiterhin mild oder liefen symptomfrei ab. 46 Infizierte kämen aus Münster. Die Gäste hatten sich bei einer Partynacht mit rund 380 Gästen angesteckt. Teilnehmen durften ausschliesslich Geimpfte oder Genesene.
Nach Bekanntwerden des Ausbruchs hatte die Stadt Münster das Hygienekonzept des Clubs als vorbildlich gelobt: Nicht nur hatte der Club nur immunisierten Menschen Zutritt gewährt, auch die Lüftungsanlagen überträfen laut Wartungsfirma die Anforderungen.
Das Gesundheitsamt empfahl allen Gästen der Party, einen Bürgertest vornehmen zu lassen. Bei Symptomen sollten sich die Partygäste an einen Hausarzt wenden.
Teenager ab zwölf sollen in Grossbritannien Corona-Impfung erhalten
15:32 Uhr: In Grossbritannien sollen Zwölf- bis 15-Jährige eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die obersten medizinischen Regierungsberater der vier Landesteile sprachen sich am Montag dafür aus, den Teenagern das Mittel der Konzerne Biontech und Pfizer zu spritzen.
Damit könnten sich insgesamt etwa drei Millionen Jugendliche impfen lassen. Premierminister
Zunächst wird den Teenagern nur je eine Dosis gespritzt. Ob sie auch - wie Erwachsene - eine zweite Dosis erhalten, soll nun geprüft werden. Dafür seien mehr internationale Daten nötig. Eine Entscheidung wird nicht vor Frühling erwartet. In Deutschland können sich Zwölf- bis 15-Jährige bereits seit Juni impfen lassen und erhalten zwei Dosen im Abstand von einigen Wochen.
Zuvor hatte die britische Impfkommission sich gegen eine flächendeckende Impfung der Zwölf- bis 15-Jährigen ausgesprochen. Eine Infektion bedeute nur geringe Risiken für diese Altersgruppe.
Die Regierungsberater betonten nun aber, ihre Entscheidung berücksichtige die Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung der Jugendlichen sowie die Risiken für ihre psychische Gesundheit, falls sie häufig in der Schule fehlten. Die hoch ansteckende Delta-Variante mache coronabedingte Fehlzeiten wahrscheinlicher.
Papst fordert Solidarität in Europa bei Wiederaufbau nach Corona-Krise
14:52 Uhr:
"Wir bedürfen der Geschwisterlichkeit, um eine immer notwendigere Integration zu fördern", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag bei einem Besuch in der Slowakei.
Es sei derzeit "nach sehr harten Monaten der Pandemie zusammen mit vielen Schwierigkeiten ein ersehnter wirtschaftlicher Aufschwung" zu sehen, der von dem Konjunkturpaket der Europäischen Union begünstigt werde, sagte der Pontifex vor Vertretern von Politik und Gesellschaft in Bratislava.
Aber der wirtschaftliche Aufschwung allein genüge "nicht in einer Welt, in der wir alle miteinander verbunden sind". Die Slowakei mit ihren 5,4 Millionen Einwohnern hatte in der Corona-Pandemie zu Jahresbeginn die weltweit höchste Ansteckungs- und Todesrate pro Kopf verzeichnet.
Seit Beginn der Corona-Krise sind in dem Land mehr als 12.000 Menschen an oder mit einer Coronavirus-Infektion gestorben.
Franziskus war am Sonntag zu einem viertägigen Besuch in der Slowakei eingetroffen. Bei der Landung der Papst-Maschine läuteten die Glocken aller 2627 katholischen Kirchen des Landes.
Er wird sich dort unter anderem auch mit Vertretern der Roma-Minderheit sowie mit Holocaust-Überlebenden treffen. Zuvor hatte er bereits das benachbarte Ungarn besucht und dort zu einem entschiedenen Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen.
Zahl der Corona-Intensivpatienten steigt über 1.500
14:18 Uhr: Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen ist wieder auf mehr als 1.500 gestiegen. Wie am Montag aus dem Tagesreport des Divi-Intensivregisters hervorging, stieg die Zahl im Vergleich zum Vortag um 49 auf 1.501.
Davon wurden 788 invasiv beatmet, wie die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) weiter mitteilte. Der Anteil betrug damit 52 Prozent. Hier gab es einen Anstieg um 31 Menschen.
Mit Stand von Sonntagnachmittag waren von den Corona-Patientinnen und -Patienten auf Intensivstationen 25,8 Prozent zwischen 50 und 59 Jahre alt sowie 22,4 Prozent zwischen 60 und 69 Jahre alt. Es folgte die Altersgruppe der 40- bis 49-jährigen mit einem Anteil von 16,2 Prozent vor der Gruppe der 70- bis 79-Jährigen mit 15 Prozent. Der Anteil der unter 40-Jährigen betrug insgesamt 12,8 Prozent. 7,8 Prozent waren älter als 80 Jahre.
Der bisherige Höchststand der Corona-Intensiv-Belegung war im Januar mit mehr als 5.700 Patientinnen und Patienten erreicht worden. Zwischenzeitlich ging die Zahl stark zurück, steigt allerdings bereits seit einigen Wochen wieder deutlich an.
Verschärfte Corona-Testpflicht für Ungeimpfte in Griechenland
13:44 Uhr: In Griechenland ist eine verschärfte Corona-Testpflicht für Ungeimpfte in Kraft getreten. Sie müssen seit Montag, dem ersten Schultag nach den Sommerferien, am Arbeitsplatz und in Schulen und Universitäten regelmässig einen Test-Nachweis vorlegen. Dies gilt für Erwachsene sowie Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren, die nicht vollständig geimpft sind. Die Tests, die in Griechenland bisher kostenlos waren, müssen zudem nun selbst bezahlt werden.
Ungeimpfte Beschäftigte müssen ihren Arbeitgebern einmal die Woche einen digitalen Testnachweis vorlegen. Lehrer, Schüler und Studenten sowie Beschäftigte im Tourismus-, Kultur- und Medienbereich müssen sich zweimal die Woche testen lassen. Die griechische Regierung hat die Kosten für Antigen-Schnelltests auf zehn Euro und für PCR-Tests auf 60 Euro gedeckelt.
In Griechenland gilt bereits eine Impfpflicht für Beschäftige im Gesundheitswesen. Der Zutritt zu Restaurants, Bars und Cafés ist nur für Menschen gestattet, die entweder vollständig geimpft sind oder eine überstandene Infektion nachweisen können. Um Museen, Ausgrabungsstätten und Sportzentren besuchen zu können, müssen Ungeimpfte ab zwölf Jahren nun ebenfalls auf eigene Kosten einen Test machen. Für Kinder reicht auch ein Selbsttest aus.
Grossbritannien storniert Bestellung von 100 Millionen COVID-Impdosen von Valneva
13:13 Uhr: Grossbritannien hat eine Bestellung von 100 Millionen Corona-Impfdosen des französisch-österreichischen Konzerns Valneva storniert. "Die britische Regierung behauptet, Valneva habe seine Verpflichtungen nicht erfüllt. Das bestreitet Valneva entschieden", erklärte das Unternehmen am Montag an seinem Hauptsitz in Saint-Herblain in Westfrankreich. Aus London kam zunächst keine Stellungnahme.
Die Absage ist ein harter Schlag für das Unternehmen, das vergeblich mit der Europäischen Union über einen Vertrag verhandelt hat. Grossbritannien war bislang der einzige Kunde des Impfstoffes VLA2001, der derzeit in einer klinische Studie der Phase 3 getestet wird. Die Ergebnisse werden im Oktober erwartet. Das Unternehmen rechnet mit einer Marktzulassung in Grossbritannien bis Ende des Jahres.
VLA2001 nutzt eine ähnliche Technologie wie klassische Grippe-Impfstoffe und soll in normalen Kühlschränken gelagert werden können. "Valneva bleibt weiter engagiert bei der Entwicklung von VLA2001 und wird sich verstärkt um andere mögliche Kunden bemühen", erklärte das Unternehmen weiter.
Die Phase-3-Studie umfasst einen Vergleich mit dem bereits zugelassenen Vakzin von Astrazeneca. Die EU-Kommission hatte Mitte Januar Gespräche mit Valneva über den möglichen Kauf von bis zu 60 Millionen Impfstoffdosen angekündigt. Bisher kam es aber nicht zu einem Vertragsabschluss. Grossbritannien hatte zunächst als einziger Kunde 100 Millionen Dosen für den Zeitraum 2021 bis 2022 bestellt.
Armin Laschet lehnt Impfpflicht in Deutschland weiter kategorisch ab
12:58 Uhr: Unions-Kanzlerkandidat
Er hoffe, dass sich bei der am Montag beginnenden sogenannten Impfwoche nun möglichst viele weitere Menschen impfen lassen würden, fügte der CDU-Chef hinzu. Er verwies zugleich darauf, dass ab Oktober etwa die für Ungeimpfte vielfach nötigen Schnelltests von den Bürgern selbst bezahlt werden müssten. Das sei "Druck". Er sei allerdings weiter gegen eine Impfpflicht. Das habe er auch immer gesagt.
Corona-Regeln für Geimpfte in Sydney gelockert
12:46 Uhr: Australiens grösste Stadt Sydney hat die Corona-Regeln für Geimpfte gelockert - kleine Gruppen von maximal fünf Geimpften dürfen sich nach elf Wochen im Lockdown wieder für eine Stunde im Freien treffen. In Parks und an Stränden kamen am Montag Familien und Freunde zusammen, die sich seit Monaten nicht mehr gesehen hatten.
Die Lockerung der Kontaktbeschränkungen für Geimpfte mache den Lockdown viel erträglicher, sagte die Pflegerin Lisa Doyle. "Dass wir rausgehen und uns treffen dürfen, gibt mir mehr innere Ruhe."
In der Metropole mit ihren fünf Millionen Einwohnern waren Mitte Juni strenge Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen verhängt worden. Die am Montag in Kraft getretene Lockerung gilt nur für vollständig Geimpfte. Diese dürfen sich nun zu fünft für maximal eine Stunde im Freien treffen - aber weiterhin nur in einem Umkreis von fünf Kilometern um ihren Wohnort.
Der Frührentner Damien Carr freut sich zwar darüber, seine Freunde wiedersehen zu können. Seine zwei Kinder kann er aber weiter nicht treffen, weil sie nicht in der Nähe wohnen. "Ich habe meine Tochter seit mehr als zwei Monaten nicht gesehen, obwohl sie nur zehn Kilometer weit weg wohnt", sagte Carr. Der fehlende Kontakt zu seiner Familie sei für ihn das "Härteste im Lockdown".
Die Ausgangsbeschränkungen in Sydney und im umliegenden Bundesstaat New South sollen für Geimpfte vollständig aufgehoben werden, sobald eine Impfquote von 70 Prozent erreicht ist - damit wird nach derzeitigem Stand im Oktober gerechnet.
Experten: Für Impf-Fortschritt braucht es mehr aktive Aufklärung
12:27 Uhr: Zu Beginn der bundesweiten Corona-Impf-Aktionswoche haben Experten die Notwendigkeit betont, mit niedrigschwelligen Informationsangeboten noch Ungeimpfte anzusprechen.
"Wir wollen die Menschen aufsuchen. Das ist sicherlich eine gute Idee, aber sie muss kombiniert werden mit guter Aufklärung, mit aktiver Aufklärung", sagte Cornelia Betsch, Expertin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt, am Montag bei einem Presse-Briefing.
Informationen, die bei Zögernden und Unentschlossenen Vertrauen für eine Impfung schaffen könnten, müssten auch für Menschen, deren erste Sprache nicht deutsch sei, gut verständlich sein.
Wichtig sei es auch, die Impfdebatte "raus aus dieser politischen Arena wieder mehr zu einem Gesundheitskontext" zu bekommen, so die Expertin. Als Absender von Informationen müssten Ärzte und Wissenschaftler, nicht Politiker im Fokus stehen. "Impfen ist eine wichtige Gesundheitsentscheidung, keine politische Entscheidung oder politisches Statement", betonte Betsch.
Mit Blick auf die Impfung Minderjähriger seien Informationsangebote entscheidend, die sowohl die Kinder und Jugendlichen als auch ihre Eltern adressierten. Mit der Stiko-Impfempfehlung für Schwangere, Frauen mit Kinderwunsch und Stillende ergebe sich ausserdem die Chance, diese wichtige Gruppe der noch ungeimpften Frauen verstärkt anzusprechen, ergänzte Betsch.
Maskenpflicht im Freien in Portugal aufgehoben
12:00 Uhr: Angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen und einer hohen Impfquote ist in Portugal am Montag die Maskenpflicht im Freien aufgehoben worden. Sie gilt nun nur noch in Innenräumen wie Geschäften, öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulen. Wie die portugiesische Gesundheitsbehörde mitteilte, wird aber weiter empfohlen, auch im Freien eine Maske zu tragen, wenn viele Menschen zusammenkommen und kein Abstand gehalten werden kann.
In Portugal hatte die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus im Sommer zu einem starken Anstieg der Infektionszahlen geführt. Im Juli waren in dem Land mit seinen rund zehn Millionen Einwohnern zeitweise mehr als 3.000 Neuinfektionen am Tag verzeichnet worden. Inzwischen sind es nur noch halb so viele.
Ausserdem sind inzwischen fast 80 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Corona geimpft - das ist eine der höchsten Impfquoten weltweit. Sobald eine Impfquote von 85 Prozent erreicht ist, sollen weitere Lockerungen folgen. Dann sollen etwa auch Bars und Nachtclubs wieder öffnen dürfen.
30 Orang-Utans in Malaysia auf Corona getestet
11:28 Uhr: In Malaysia sind 30 Orang-Utans auf das Coronavirus getestet worden. Die vom Aussterben bedrohten Menschenaffen wurden den Tests unterzogen, weil sich mehrere Mitarbeiter eines Auswilderungszentrums und eines Schutzgebietes auf der Insel Borneo mit dem Virus infiziert hatten, wie die Naturschutzbehörde der Provinz Sabah mitteilte. Tierärzte in Schutzanzügen übernahmen am Dienstag vergangener Woche die schwierige Aufgabe, die rothaarigen Affen per Nasenabstrich zu untersuchen. Alle Tests fielen aber negativ aus.
Corona-Tests seien für die Orang-Utan-Population auf Borneo genauso wichtig wie für uns Menschen, sagte der stellvertretende Leiter der Naturschutzbehörde, Sen Nathan. Eine Corona-Infektion könne die Affen sehr krank machen "und ihre Auswilderung verzögern". Die Tierärzte sollen die Orang-Utans daher weiter aufmerksam beobachten und sie auch regelmässig testen.
Auch Tiere infizieren sich gelegentlich mit dem Coronavirus. Ein Zoo in der US-Metropole Atlanta hatte am Wochenende bekanntgegeben, dass mehrere seiner Gorillas positiv getestet worden seien. Auch Hauskatzen, Hunde und mindestens ein Frettchen haben sich schon nachweislich infiziert.
Orang-Utans stehen auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten der Weltnaturschutzunion (IUCN). Auf der Insel Borneo, die zwischen Malaysia, Indonesien und Brunei aufgeteilt ist, ist die Population in den vergangenen 60 Jahren um mehr als die Hälfte geschrumpft. Die Hauptursache ist die Zerstörung des Lebensraumes der auf Bäumen lebenden Affen durch die Abholzung der Wälder.
Frankreich beginnt Impfkampagne mit dritter Dosis in Altenheimen
10:56 Uhr: In Frankreich hat am Montag die Impfkampagne mit der dritten Dosis in Alten- und Pflegeheimen begonnen. Über-65-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen können bereits seit dem 1. September die Auffrischimpfung erhalten, wenn die zweite Dosis sechs Monate zurückliegt. Die dritte Dosis sei nötig, weil bei älteren und geschwächten Menschen die Wirkung des Impfstoffes nachlasse, hatte Premierminister Jean Castex zuvor betont.
In Frankreich sind derzeit knapp 70 Prozent der Einwohner doppelt geimpft. Von den Patienten im Krankenhaus sind etwa 80 Prozent nicht geimpft. Die Impfung wird in Frankreich von Mittwoch an verpflichtend für Pflegepersonal, Krankenwagenfahrer und Feuerwehrleute.
Am Wochenende hatte es in Paris und anderen Orten erneut Demonstrationen gegen Corona-Massnahmen gegeben. Sie richten sich unter anderem gegen den Gesundheitspass, der der deutschen 3-G-Regel entspricht (geimpft, genesen, getestet) und bei vielen Gelegenheiten vorgezeigt werden muss. Die Zahlen der Demonstranten sind allerdings seit Wochen rückläufig.
Studie: "Schönes" Coronavirus wird als weniger ansteckend empfunden
10:29 Uhr: Je ansprechender eine bildliche Darstellung des Coronavirus ausfällt, desto weniger furchteinflössend und ansteckend wird der Erreger empfunden. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern der Autonomen Universität von Barcelona. Hingegen wird das Virus als ansteckender empfunden, wenn es als Schwarz-Weiss-Foto abgebildet wird, schreiben die Forscher im Wissenschaftsmagazin "Plos One".
Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler umfangreiche Fragebögen aus, die die 333 anonymen Teilnehmerinnen und Teilnehmer online zwischen April und Mai 2020 ausfüllten. Es beteiligten sich in etwa gleich viele Frauen wie Männer, und die meisten von ihnen hatten eine akademische Ausbildung.
Der Studie zufolge wurden seit Beginn der Pandemie vor allem stark bearbeitete und kolorierte Fotos sowie dreidimensionale Illustrationen des Coronavirus in den Medien wahrgenommen, die die Teilnehmer als "schön" empfunden hätten. Zugleich sei solchen Darstellungen jedoch kaum ein wissenschaftlicher Wert beigemessen worden und das Virus sei als weniger ansteckend und gefährlich eingeschätzt worden.
Echte Fotos des Virus, die nur mit einem Elektronenmikroskop möglich sind, seien anders als die "schönen" Abbildungen schwarz-weiss und zweidimensional. Diese seien von den Befragten aber als wissenschaftlicher eingeschätzt worden. Dem Coronavirus sei auch eine höhere Ansteckungsgefahr beigemessen worden.
Die Autoren plädieren wegen dieser Ergebnisse dafür, angesichts der negativen Korrelation zwischen Schönheit und Wissenschaft die Art der Darstellung gefährlicher Viren durch die Wissenschaft und die Medien zu überdenken. Dies scheine aufgrund der Bedeutung der Bürger und ihrer Reaktion für die Bekämpfung einer Pandemie von hoher Wichtigkeit zu sein.
Lauterbach rechnet mit Anstieg der Geimpften im Winter
09:54 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte
Er rechne damit, dass insbesondere nach der Bundestagswahl zunehmend die 2G-Regel eingeführt werde, wonach nur Geimpfte und Genesene zugelassen sind. "Das wird viele dazu bewegen, sich impfen zu lassen." Im Frühjahr könne die Pandemie dann weitgehend überstanden sein - "wenn es keine neuen Mutationen gibt".
Neuseeland verlängert Lockdown in Auckland
09:24 Uhr: Der Corona-Lockdown in Neuseelands grösster Stadt Auckland wird verlängert. Wie Premierminister Jacinda Ardern am Montag mitteilte, müssen sich die zwei Millionen Einwohner noch mindestens eine Woche lang an strenge Ausgangsbeschränkungen halten. Zur Begründung sagte Ardern, in der Stadt tauchten immer wieder neue "rätselhafte" Ansteckungsfälle auf, die sich nicht auf bekannte Infektionsherde zurückverfolgen liessen.
Neuseeland hatte Mitte August einen landesweiten Lockdown verhängt, um einen Ausbruch der hochansteckenden Delta-Variante einzudämmen. Im Rest des Landes wurden die Beschränkungen vergangene Woche weitgehend aufgehoben. In Auckland wurden sie aber noch beibehalten, weil alle Fälle dort aufgetreten waren.
Wie Ardern ankündigte, bleibt Auckland mindestens noch bis zum 21. September im Lockdown. Danach soll in der Stadt aber wieder eine niedrigere Corona-Warnstufe gelten.
Am Montag wurden in Auckland 33 Neuinfektionen verzeichnet. Vor dem Delta-Ausbruch im August war das Leben der Neuseeländer sechs Monate lang beinahe normal gewesen. Neuseeland gilt daher als Vorbild im Kampf gegen Corona: In dem Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie nur 27 Todesfälle durch COVID-19.
Biontech-Chef rechnet mit Impfstoff für über Fünfjährige noch in diesem Jahr
08:57 Uhr: Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass noch in diesem Jahr der Impfstoff seines Unternehmens für fünf- bis elfjährige Kinder zum Einsatz kommen kann. "Wenn alle Daten gut aussehen und die Behörden das entsprechend so bestätigen und eine Genehmigung geben", dann halte er das "für realistisch", sagte Sahin dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vom Montag. Er rief zugleich zu weiteren Anstrengungen in der laufenden Impfkampagne auf.
"Wir erwarten, dass wir Daten Ende September vorliegen haben, die wir auch den Behörden in Europa und in den USA vorlegen werden", sagte Sahin weiter mit Blick auf den Impfstoff für Fünf- bis Elfjährige. Er plädierte auch für Auffrischungsimpfungen für bereits vollständig geimpfte Erwachsene. Es sei "sinnvoll, dass diejenigen mit einem abbauenden Immunschutz noch eine dritte Impfung bekommen."
Zur derzeit eher stockenden Impfkampagne sagte Sahin: "Wir dürfen nicht einfach resignieren und akzeptieren, dass wir noch keine ausreichende Impfquote haben." Es müsste weiter versucht werden, die Menschen zu überzeugen, Gespräche zu führen "und vielleicht auch den Zugang zum Impfstoff nochmal zu vereinfachen, so dass Impfungen weiter erleichtert werden".
Die Delta-Variante und die bislang nicht ausreichende Impfquote in Deutschland könnten zu einem weiteren Anstieg der Inzidenzzahlen im Herbst führen, warnte der Biontech-Chef. Neben mehr Impfungen sei auch eine Kombination weiterer Massnahmen erforderlich, um die Infektionen einzudämmen, besonders in geschlossenen Räumen.
Anja Karliczek mahnt zur Corona-Impfung zum Schutz der Kinder
07:20 Uhr: Bundesbildungsministerin
Für Kinder unter zwölf gibt es bisher keine zugelassenen Corona-Impfstoffe. "Ihre Gesundheit ist also umso besser geschützt, je mehr Jugendliche und Erwachsene sich impfen lassen", betonte Karliczek. "Eine hohe Impfquote wird auch dazu beitragen, dass die Schule in den nächsten Monaten weiter normal laufen kann. Wir alle können und sollten dazu beitragen, die Zeit der Unsicherheit an den Schulen endgültig zu überwinden."
Auch Jugendlichen ab zwölf Jahren empfahl Karliczek die Impfung. "So können sie aktiv dazu beitragen, dass wir das allgemeine Infektionsgeschehen in den Griff bekommen." Vor allem aber könnten die jungen Menschen dann "sorgenfreier leben und haben auch wieder mehr Möglichkeiten, das Leben zu geniessen".
Die auch für Forschung zuständige Ministerin unterstrich zugleich, dass die zugelassenen Impfstoffe wirksam und sicher seien. "Der Nutzen einer Impfung übertrifft mögliche etwaige Nebenwirkungen um ein Vielfaches." Je mehr Menschen sich impfen liessen, "desto sicherer sind wir alle und desto besser kommen wir auch zusammen durch den Winter. Aber vor allem tut jede und jeder Einzelne etwas sehr Gutes für die eigene Gesundheit."
Bei der von Bund und Ländern gemeinsamen angeschobenen Impfwoche sollen insbesondere an Orten des öffentlichen Lebens mehr Menschen für die Corona-Impfung gewonnen werden. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hatte zuletzt vor den Folgen einer zu niedrigen Impfquote gewarnt. Wenn die Quote nicht drastisch gesteigert werde, "kann die aktuelle vierte Welle einen fulminanten Verlauf nehmen", sagte er am vergangenen Mittwoch.
RKI registriert 5.511 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 81,9
06:32 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell bei 81,9. Das geht aus Angaben des Instituts vom Montagmorgen hervor. Am Vortag hatte der Wert bei 80,2 gelegen, vor einer Woche bei 84,3. Allerdings wies das RKI-Dashboard am Sonntag für Baden-Württemberg nur einen neu hinzugekommenen Fall aus. In den Tagen zuvor waren es jeweils deutlich über 1.000.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5.511 Corona-Neuinfektionen. Die Zahlen geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.17 Uhr wieder. Vor einer Woche hatte der Wert bei 4.749 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden zwölf Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es acht Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.083.151 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,95 an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen grosser regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.831.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.618.
Studie: Corona erhöht Risiko von Cyberangriffen auf Unternehmen
05:44 Uhr: Die Coronakrise wirkt sich häufig negativ auf die IT-Sicherheit von Unternehmen aus. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Montag veröffentlichter Forschungsbericht des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Arbeit im Homeoffice und die Nutzung privater Hard- und Software erhöhen demnach das Risiko einer Infektion mit Schadenssoftware sowie von Phishing-Attacken. Das sind E-Mails vermeintlich seriöser Absender, mit denen Betrüger zum Beispiel an Passwörter gelangen wollen. Bedroht seien vor allem Firmen mit angespannter wirtschaftlicher Situation, die seltener zusätzliche IT-Sicherheitsmassnahmen ergreifen.
Die Autoren des Berichts hatten in den Jahren 2018/19 insgesamt 5.000 Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten befragt. An einer Folgebefragung zwischen Juli und September 2020 nahmen mehr als 600 Firmen erneut teil. 60 Prozent von ihnen berichteten, dass sie innerhalb eines Jahres mindestens einen Cyberangriff reagieren mussten. Automatisch abgewehrte Angriffe, durch eine Firewall etwa, sind darin nicht enthalten. In 85 Prozent der Fälle konnten die Cyberkriminellen in einem frühen Versuchsstadium abgewehrt werden.
Nach Angaben des KFN wurden in dem Projekt "Cybersicherheit in Unternehmen" erstmals über einen längeren Zeitraum sogenannten Dunkelfeld-Daten zum Thema Cyberangriffe gegen Unternehmen gesammelt. Denn die Anzeigequote solcher Delikte ist niedrig: In der ersten Runde lag sie bei 12 und jetzt bei 9 Prozent. Als Gründe wurde hierfür am häufigsten die geringe Schadenshöhe genannt, danach die fehlende Aussicht auf Ermittlungserfolg.
Partner in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt "Cyberangriffe gegen Unternehmen" war die Leibniz Universität Hannover.
Mehrheit will auch nach Corona im Homeoffice arbeiten
04:12 Uhr: Mehr als zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland, die während der Corona-Pandemie im Homeoffice gearbeitet haben, wollen das einer Yougov-Umfrage zufolge auch weiterhin tun. Die Beliebtheit des Arbeitens in den eigenen vier Wänden habe im Zuge der Pandemie noch zugenommen, teilte am Montag der Energieversorger Eon mit, der die Umfrage in Auftrag gegeben hatte.
Bei der Umfrage hätten 71 Prozent der Befragten den Wunsch geäussert, auch künftig im Homeoffice arbeiten zu können. Zu Beginn der Pandemie seien es im Mai vergangenen Jahres nur 58 Prozent gewesen. Ständig zu Hause arbeiten möchte ein gutes Viertel (26 Prozent) der Befragten. 45 Prozent wollen das Homeoffice und den Arbeitsplatz im Büro mehrmals in der Woche wechseln.
Hauptgrund für die wachsende Beliebtheit des Homeoffice ist der Umfrage zufolge die Zeitersparnis durch die wegfallenden Wege zur Arbeit. Diesen Grund hätten 70 Prozent der Befragten genannt. Weitere Gründe seien die flexiblere Arbeitszeiteinteilung (57 Prozent), die eingesparten Fahrtkosten (52 Prozent) und die Entlastung der Umwelt (43 Prozent).
Bundesweite Impfaktionswoche gegen Corona startet
03:00 Uhr: Mit einer bundesweiten Impfaktionswoche soll in den kommenden Tagen die Corona-Impfquote nach oben getrieben werden. Ob am Fussballplatz, im Einkaufszentrum oder bei Festen: Alle Bürger sollen teils ohne Termin und kostenfrei eine Schutzimpfung erhalten können. Neben den dauerhaften Impfmöglichkeiten etwa in den Impfzentren stehen zahlreiche temporäre Angebote zur Verfügung. Auf der Webseite zusammengegencorona.de sind zahlreiche der besonderen Impfaktionen aufgelistet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief die Bürger am Sonntag auf, die Angebote zu nutzen. "Nie war es einfacher, eine Impfung zu bekommen. Nie ging es schneller", sagte sie. Impfangebote werde es auch bei Freiwilligen Feuerwehren, in der Strassenbahn oder in Moscheen geben. Die Impfaktionswoche dauert bis zum 19. September.
Derzeit sind rund 62 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft. Die Quote stieg zuletzt nur langsam weiter an.
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