- 23:00 Uhr: ➤ Studie: Zwei Impfstoffdosen verhindern bei Delta-Virusvariante schwere Verläufe
- 17:05 Uhr: Mehr Schnupfen: Forscher sehen andere Symptome bei Delta-Variante
- 14:31 Uhr: Söder gegen vorschnelle Lockerung bei Maskenpflicht
- 11:57 Uhr: Kassenärzte: Spahn verlangt "Unmögliches"
- 10:15 Uhr: Berichte: London will Corona-Massnahmen wegen Variante verlängern
- 06:15 Uhr: Spahn: Maskenpflicht draussen kann grundsätzlich entfallen
- 05:21 Uhr: RKI registriert 549 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 16,6
➤ Studie: Zwei Impfstoffdosen verhindern bei Delta-Virusvariante schwere Verläufe
23:00 Uhr: Mit einer vollständigen Corona-Impfung lassen sich laut einer britischen Studie auch bei der Delta-Variante des Coronavirus schwere Krankheitsverläufe vermeiden. Zwei Dosen des Wirkstoffs von Pfizer/Biontech verhinderten der am Montag vorgestellten Studie der Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) zufolge in 96 Prozent der Fälle eine stationäre Behandlung. Für das Vakzin von Astrazeneca lag die Quote bei 92 Prozent.
Die Wirksamkeit des Impfstoffs für die Delta-Variante sei demnach vergleichbar mit jener für den Alpha-Virusstamm, teilte PHE mit. "Diese enorm wichtigen Ergebnisse bestätigen, dass die Impfstoffe bei der Delta-Variante einen signifikanten Schutz vor Krankenhausaufenthalten bieten", erklärte Mary Ramsay, Leiterin der Abteilung Immunisierung am PHE. Für die Studie wurden in England 14.019 Infektionsfälle mit der Delta-Variante zwischen dem 12. April und dem 4. Juni untersucht.
Früheren Untersuchungen zufolge ist eine einzelne Impfstoffdosis bei der erstmals in Indien aufgetretenen Variante 17 Prozent weniger wirksam als bei der Alpha-Variante. Den neuesten Erkenntnissen zufolge ist der Unterschied nach zwei Dosen jedoch gering.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Grossbritannien erlaubt trotz Delta-Variante 40.000 Zuschauer bei EM-Finale
22:00 Uhr: Trotz der rapiden Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante erlaubt Grossbritannien bei mehreren grossen Sport-Events in den kommenden Wochen Zehntausende Zuschauer. So dürfen beim Finale der Fussball-EM am 11. Juli im Londoner Wembley-Stadion rund 40.000 Zuschauer dabei sein, wie Kultur- und Sportminister Oliver Dowden am Montag der Nachrichtenagentur PA zufolge mitteilte.
Auch die finalen Wimbledon-Matches am 10. und 11. Juli dürfen vor einem mit 15.000 Zuschauern voll besetzten Centre Court stattfinden. Vorherige Spiele der Turniere werden den Berichten zufolge noch bei halber Zuschauerkapazität stattfinden. Die Grossevents sind Teil einer Testreihe der britischen Regierung, mit denen diese Erkenntnisse über die Sicherheit von Grossveranstaltungen in Zeiten der Pandemie sammeln will.
Boris Johnson verlängert Corona-Massnahmen für weitere vier Wochen
20:10 Uhr: Wegen der rapiden Ausbreitung der Delta-Variante müssen sich die Menschen in England für weitere Corona-Lockerungen noch länger gedulden. Der britische Premierminister
Der bislang für den 21. Juni geplante "Tag der Freiheit" soll damit um bis zu vier Wochen aufgeschoben werden. Geplant war bislang, dass am Montag nächster Woche alle noch geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Geschäfte und Gastronomie haben bereits seit Wochen wieder geöffnet.
Nun werden lediglich die Regeln für Hochzeiten zu diesem Datum gelockert - dort sind nun auch wieder mehr als 30 Gäste erlaubt. Die anderen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland haben eigene Corona-Regeln, die sich jedoch nur geringfügig von denen in England unterscheiden. Sollte sich die Lage in England schnell verbessern, könnten Johnson zufolge nach zwei Wochen Änderungen erfolgen.
Obwohl die britische Impfkampagne weit vorangeschritten ist und bereits fast 57 Prozent der Erwachsenen voll geimpft sind, hat die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante die Infektionszahlen im Land wieder in die Höhe schnellen lassen. Nachdem wochenlang nur sehr wenig Neuinfektionen gezählt wurden, liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun wieder bei fast 68. Der Wert spiegelt die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche.
WHO: Corona-Fallzahl sinkt seit sieben Wochen - aber keine Entwarnung
19:04 Uhr: Die globale wöchentliche Zahl an COVID-Fällen ist sieben Wochen in Folgen gefallen - der längste Rückgang seit Beginn der Pandemie. Dieser Trend verdecke jedoch die beunruhigende Zunahme von Krankheits- und Todesfällen in vielen einzelnen Ländern, warnte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Montag in Genf.
Der Anstieg in Afrika sei besonders alarmierend, da diese Region weltweit am wenigsten Impfdosen, Tests und Sauerstoff für Patienten zur Verfügung habe, sagte Tedros. Er nannte keine konkreten globalen oder regionalen Zahlen. Die WHO legt ihre Corona-Wochenstatistik meist am Dienstag oder Mittwoch vor.
Beim G7-Gipfel gaben führende Industrienationen am Wochenende Zusagen über 870 Millionen Impfdosen bekannt, die möglichst schnell und zur Hälfte bis Jahresende an die bedürftigsten Länder ausgeliefert werden sollen. Tedros forderte am Montag erneut noch raschere Hilfe in noch höheren Mengen. "Die Ausbreitung des Virus ist derzeit schneller als die globale Auslieferung von Impfstoffen", sagte er. Laut Tedros sterben täglich mehr als 10.000 Menschen an COVID-19.
EU-Staaten einigen sich auf gemeinsame Corona-Reisebedingungen
17:57 Uhr: Die EU-Länder haben sich darauf geeinigt, Reisebeschränkungen koordiniert und schrittweise zu lockern. "Mit Beginn des Sommers wird den Bürgerinnen und Bürgern das Reisen erleichtert - mit nur begrenzten und verhältnismässigen Reisebeschränkungen, wenn überhaupt", teilte EU-Justizkommissar Didier Reynders am Montag mit. So sei vorgesehen, dass vollständig Geimpfte und Genesene keinen Reisebeschränkungen unterliegen sollen. Zudem sei vorgesehen, dass Menschen aus Regionen mit wenigen Infektionen ebenfalls ohne Beschränkungen reisen können.
Derzeit ist nur Mecklenburg-Vorpommern als einziges Bundesland ein grünes Gebiet nach den Massstäben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Von Reisenden aus orangen Gebieten könne ein Test verlangt werden, heisst es in der Mitteilung der EU-Kommission. Wer aus einem roten Gebiet kommt, für den könne Quarantänepflicht gelten. Die ECDC-Einteilung der Gebiete in die Farben Grün, Orange, Rot und Dunkelrot erfolgt anhand der Fallzahlen und der Positivrate von Tests.
Damit wurde eine Einigung von Freitag nun formell umgesetzt. Demnach werden Regionen zum Beispiel nun nur noch dann als rotes Corona-Risikogebiet ausgewiesen, wenn die in den 14 Tagen zuvor zwischen 200 und 500 neue Fälle pro 100.000 Einwohner gemeldet haben - oder zwischen 75 und 200 bei einem Anteil positiver Corona-Tests von mehr als vier Prozent. Früher hatten die unteren Grenzwerte noch bei 50 beziehungsweise 150 gelegen. Entsprechend wurden auch die Grenzwerte für orangene Gebiete mit mässiger Ansteckungsgefahr und grüne Gebiete mit geringer Ansteckungsgefahr angepasst.
Mehr Schnupfen: Forscher sehen andere Symptome bei Delta-Variante
17:05 Uhr: Die zunächst in Indien entdeckten Corona-Variante Delta kann bei Patienten anscheinend etwas andere Symptome als frühere Corona-Typen verursachen. In einer britischen App zur Überwachung von Corona-Symptomen wurden zuletzt am häufigsten Kopfschmerzen, eine laufende Nase und eine raue Kehle gemeldet, wie die BBC am Montag berichtete. In Grossbritannien macht die als sehr ansteckend geltende Delta-Variante bereits mehr als 90 Prozent aller Fälle aus.
Tim Spector vom King’s College London, der die Zoe Covid Symptoms-Studie leitet und die gemeldeten Symptome auswertet, sagte dem Sender: "Seit Anfang Mai haben wir uns die häufigsten Symptome der App-Nutzer angeschaut - und sie sind nicht mehr dieselben wie zuvor." Zwar gehöre Fieber noch immer dazu, aber der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, der bislang als typisches Corona-Symptom galt, sei weniger gängig. Zeitlich passe dies mit der Verbreitung der Delta-Variante zusammen.
Für einige jüngere Menschen könne sich COVID-19 somit stärker wie eine einfache Erkältung anfühlen, sagte Spector - und rief Betroffene auf, sich in jedem Fall testen zu lassen.
Sicherheitsgefühl in Deutschland steigt mit zunehmender Impfquote
15:46 Uhr: Das Sicherheitsgefühl in der deutschen Bevölkerung ist einer Umfrage zufolge mit der wachsenden Impfquote gegen das Coronavirus gestiegen. 62 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sie ihr Ansteckungsrisiko gut kontrollieren können, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Montag in Berlin mitteilte.
"Ende März dieses Jahres hatten nur 40 Prozent der Befragten das Gefühl, sich vor einer Ansteckung schützen zu können", erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel. Gleichzeitig schätzen weniger Menschen die Wahrscheinlichkeit als hoch ein, sich durch die Nähe zu anderen Menschen mit dem Coronavirus anzustecken.
Nach Angaben des Instituts gibt es jedoch einen Unterschied in den Altersgruppen. 70 Prozent der unter 40-Jährigen stufen eine Ansteckung durch die Nähe zu anderen als wahrscheinlich ein. Bei den über 60-Jährigen sind es hingegen nur 55 Prozent. Ein grosser Teil dieser Altersgruppe ist allerdings schon geimpft.
Auch in den Bereichen der sozialen Beziehungen, der wirtschaftlichen Situation und der Gesundheit nahm die Beunruhigung in der Bevölkerung ab. Das BfR befragt in der Pandemie regelmässig rund tausend Menschen zu ihren Einschätzungen.
Studie: Corona-Impfstoff von Novavax schützt vor Covid-19
15:26 Uhr: Ein Impfstoff-Kandidat des US-Herstellers Novavax bietet nach Unternehmensangaben einen hohen Schutz vor COVID-19. Die Wirksamkeit des Impfstoffs NVX-CoV2373, der zweimal gespritzt werden muss, liege nach den Ergebnissen einer Phase-3-Studie bei 90,4 Prozent, teilte Novavax am Montag mit. Das bedeutet, dass bei den Probanden der geimpften Gruppe rund 90 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe. Der Schutz vor mittelschweren und schweren Erkrankungsverläufen lag demnach sogar bei 100 Prozent.
Generell sei die Impfung gut vertragen worden, hiess es weiter. Teilnehmer berichteten demnach über zeitweilige Schmerzen an der Einstichstelle sowie Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen. An der Studie hatten 29 960 Menschen ab 18 Jahren in den USA und Mexiko teilgenommen.
NVX-CoV2373 ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA-Impfstoff - wie die Präparate von Biontech und Moderna - noch ein Vektor-Impfstoff wie der von Astrazeneca: Das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen.
Die Entwicklung des Impfstoffs war von der US-Regierung finanziell stark gefördert worden. Im dritten Quartal des Jahres wolle man eine Zulassung beantragen, hiess es von Novavax. In der EU läuft seit Februar ein beschleunigtes Prüfverfahren. Dieser sogenannte Rolling-Review-Prozess wird so lange fortgesetzt, bis ausreichend Daten für einen formellen Zulassungsantrag vorhanden sind.
Bis Ende 2021 könnten rund 150 Millionen Dosen des Impfstoffes hergestellt werden, teilte Novavax mit. Da die USA allerdings bereits ausreichend Impfstoff zur Verfügung haben, wird erwartet, dass das Novavax-Präparat vorrangig anderswo eingesetzt werden wird.
Söder gegen vorschnelle Lockerung bei Maskenpflicht
14:31 Uhr: Der Freistaat Bayern will die Maskenpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch angesichts weiter sinkender Inzidenzen vorerst nicht aussetzen. "Ich rate da zur Zurückhaltung", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München.
Die Öffnungsschritte in Bayern seien erst eine Woche alt. "Es ist noch nicht absehbar, wie das alles wirkt", sagte
"Ich finde es schade, wenn von Seiten des Bundes, ohne jede Zuständigkeit in der Frage und ohne jede Kompetenz, den Ländern da an der Stelle ein Vorschlag gemacht wird", sagte Söder. Die FFP2-Maskenpflicht sei ein Erfolg. Er sei dagegen, jetzt zu schnell alles wieder aufzugeben. Vorschnelle Lockerungen hätten sich bereits in der Vergangenheit als Fehler herausgestellt. "Nicht immer gleich alles Acht lassen, wenn der Himmel aufklart", sagte Söder.
Söder will Aufklärung über Impfung von Hotel-Mitarbeitern aus Italien
14:09 Uhr: Nach der Impfung von italienischen Hotel-Mitarbeitern in Deutschland hat sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegen einen "Impftourismus" ausgesprochen und Aufklärung verlangt. "Ich habe da grosse Bauschmerzen, wenn so was stattfindet", sagte Söder am Montag in München. "Wir wollen keinen Impftourismus nach Deutschland."
Hintergrund war eine Kurzreise von etwa 100 Hotel-Mitarbeitern im Mai von Sardinien nach Bayern. Nach Medienberichten wurden die Beschäftigten einer Ferienanlage eingeflogen und am Münchner Flughafen geimpft. Nach einem kurzen Aufenthalt flog die Gruppe dann wieder zurück. Ein Münchner Arzt bestätigte später, an der Impfaktion beteiligt gewesen zu sein.
Söder sagte, solche Fälle dürften sich nicht häufen. Es gebe genug Menschen, die nach wie vor auf eine Impfung warten. "Das muss geklärt werden und auch mit Regeln versehen werden, dass es nicht wieder passiert", sagte der Ministerpräsident.
Unklar ist bei der Impfaktion bislang, woher die für die italienischen Hotel-Mitarbeiter verwendeten Impfdosen stammen. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns untersucht nach eigenen Angaben den Fall.
Corona-Lockerungen in Island - Maske nur noch bei Sitzveranstaltungen
13:09 Uhr: Die Menschen auf der Nordatlantik-Insel Island können sich auf weitere gelockerte Corona-Massnahmen und eine weniger strikte Maskenpflicht einstellen. Ab Dienstag sind nach Angaben der Regierung in Reykjavik wieder Zusammenkünfte mit bis zu 300 Menschen erlaubt, Restaurants und Kneipen dürfen bis Mitternacht offen bleiben. Einen Mund-Nasen-Schutz müssen die Isländerinnen und Isländer dann nur noch bei Veranstaltungen tragen, bei denen sie sitzen, also zum Beispiel im Theater, bei Gottesdiensten und Sportveranstaltungen. Die Abstandsregel wird von zwei auf einen Meter verringert.
Island hat in den vergangenen zehn Tagen kaum noch Corona-Fälle verzeichnet, und die wenigen Neuinfektionen traten ausschliesslich bei Menschen auf, die bereits in Quarantäne waren. Mehr als 200.000 Menschen haben auf der Insel mit ihren 360.000 Einwohnern mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten, mehr als 100.000 auch schon ihre zweite.
Söder gegen vorschnelle Lockerung bei Maskenpflicht
13:01 Uhr: Der Freistaat Bayern will die Maskenpflicht im Kampf gegen die Corona-Pandemie auch angesichts weiter sinkender Inzidenzen vorerst nicht aussetzen. "Ich rate da zur Zurückhaltung", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München. Die Öffnungsschritte in Bayern seien erst eine Woche alt. "Es ist noch nicht absehbar, wie das alles wirkt", sagte Söder, auch mit Blick auf zahlreiche Partys am Wochenende, nicht nur im Umfeld der Fussball-Europameisterschaft. Die Maske sei neben der Impfung eines der wenigen wirksamen Instrumente im Kampf gegen Corona.
"Ich finde es schade, wenn von Seiten des Bundes, ohne jede Zuständigkeit in der Frage und ohne jede Kompetenz, den Ländern da an der Stelle ein Vorschlag gemacht wird", sagte Söder. Die FFP2-Maskenpflicht sei ein Erfolg. Er sei dagegen, jetzt zu schnell alles wieder aufzugeben. Vorschnelle Lockerungen hätten sich bereits in der Vergangenheit als Fehler herausgestellt. "Nicht immer gleich alles Acht lassen, wenn der Himmel aufklart", sagte Söder.
Kassenärzte: Spahn verlangt "Unmögliches"
11:57 Uhr: Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat Pläne von Gesundheitsminister
Der Entwurf für eine geänderte Testverordnung war vergangene Woche in die Abstimmung zwischen den Bundesministerien gegangen. Er sieht vor, dass die KVen "die Rechtmässigkeit und Plausibilität der Abrechnungen" prüfen sollen.
Die KBV stört sich vor allem an der vorgesehenen Prüfung auf Rechtmässigkeit. "Hiermit würde sich der Vorstand einer jeden Kassenärztlichen Vereinigung einem erheblichen Haftungsrisiko aussetzen." Er könnte im Fall rechtswidriger Auszahlungen haftbar gemacht werden. Eine Bestätigung der Rechtmässigkeit würde sehr lange dauern - die zeitnahe Auszahlung von Geldern "wird daher mit der neuen Testverordnung nicht fortgeführt werden können".
Mit der neuen Verordnung sollen Betreiber von Teststellen zudem weniger für die Tests abrechnen können. Geändert werden soll die Testverordnung wegen Verdachts auf Betrug von Testbetreibern.
Spahn: Hälfte der über 60-Jährigen hat vollen Impfschutz
11:43 Uhr: Etwa die Hälfte der Menschen über 60 Jahre hat nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den vollen Impfschutz gegen das Coronavirus erhalten. Über 80 Prozent dieser Gruppe hat mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, wie Spahn am Montag via Twitter mitteilte.
Der Anteil der Erstgeimpften an der Gesamtbevölkerung nähert sich der 50-Prozent-Marke. 48,4 Prozent (40,2 Millionen Menschen) haben bislang mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus bekommen, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 10.20 Uhr) hervorgeht.
Den vollständigen Impfschutz haben nun 26,2 Prozent (21,8 Millionen Menschen). Insgesamt wurden laut RKI bislang 60,7 Millionen Impfdosen in Deutschland verabreicht. Am Wochenende kamen über 622.000 hinzu. Am Samstag waren es 391.072 Dosen, am Sonntag 231.211.
Impfnachweis: Online-Portal für Apothekensuche überlastet
11:09 Uhr: Die Online-Suche nach Apotheken, die den digitalen Impfnachweis ausstellen, war am Montagvormittag phasenweise nicht erreichbar. Das liege am grossen Andrang auf "mein-apothekenmanager.de", sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Es werde sich aber kurzfristig einpendeln. Grundsätzlich sei das System erfolgreich gestartet. "Bereits in den ersten Morgenstunden wurden etliche tausend Zertifikate ausgestellt", so der Sprecher.
Seit Montag können sich alle Menschen mit vollständigem Impfschutz ihren digitalen Impfnachweis in Apotheken abholen. Laut ABDA sind bereits mehr als 13.000 der insgesamt knapp 19.000 Apotheken in Deutschland dafür gelistet.
Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.
Corona-Zahlen in Indien gehen weiter zurück
10:52 Uhr: In Indien gehen die Corona-Zahlen weiter zurück. Innerhalb von 24 Stunden wurden in dem südasiatischen Land mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern etwa 70.000 neue Infektionen im Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet, die niedrigste Zahl seit Anfang April. Wie das Gesundheitsministerium am Montag in der Hauptstadt Neu Delhi weiter mitteilte, wurden zudem 3.921 neue Todesfälle registriert.
In den vergangenen beiden Monaten hatte es an manchen Tagen mehr als 400.000 neue Infektionen gegeben. Dafür wurden auch Grossveranstaltungen wie Wahlkampf-Auftritte und religiöse Feste verantwortlich gemacht. In Indien wurde die als besonders ansteckend geltende Delta-Variante des Corona-Virus zuerst erkannt. Inzwischen werden Schutzmassnahmen wieder gelockert, auch in Neu Delhi. Dort sind Läden wieder geöffnet. Restaurants dürfen 50 Prozent der Plätze wieder besetzen.
Lehrerverband gegen Ende der Maskenpflicht an Schulen
09:29 Uhr: Der Deutsche Lehrerverband ist gegen eine schnelle Aufhebung der Maskenpflicht an den Schulen. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag in Berlin, er rate insbesondere während des Unterrichts zu "grösstmöglicher Vorsicht". "Das Virus ist ja noch nicht von der Bildfläche verschwunden." Maskenpflicht und auch regelmässige Tests sollten im auslaufenden Schuljahr bleiben. Wegen der stark gesunkenen Corona-Zahlen wird in Deutschland verstärkt über die Maskenpflicht diskutiert, insbesondere auch an Schulen.
Meidinger sagte, alle freuten sich sehr über die fallenden Inzidenzen und die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Es gebe aber noch immer erhöhte Infektionszahlen in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen, die bisher kaum geimpft seien. "Auch rund 50 Prozent aller Lehrkräfte verfügen noch nicht über einen vollständigen Impfschutz." Zudem sei die Gefahr einer vierten Welle wegen der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante des Virus auch für Deutschland nicht völlig auszuschliessen.
"Es ist zwar richtig, dass Masken eine Belastung für die Betroffenen sind, sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler, aber in der Gesamtabwägung warnen wir vor einer vorschnellen Abschaffung", sagte der Präsident des Lehrerverbands. Zuvor hatte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) die Länder aufgerufen, die Maskenpflicht zu prüfen. Besonders für Schüler, die den Schutz vor Mund und Nase stundenlang im Unterricht tragen müssten, sei dies eine Belastung.
Berichte: London will Corona-Massnahmen wegen Variante verlängern
09:14 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will Medienberichten zufolge die Corona-Massnahmen in England wegen der Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Delta-Variante verlängern. Der bislang für den 21. Juni geplante "Tag der Freiheit" solle um bis zu vier Wochen aufgeschoben werden, meldeten verschiedene britische Medien am Montag. Mit einer offiziellen Ankündigung des Regierungschefs wurde am Abend gerechnet.
Geplant war bislang, dass am Montag nächster Woche alle noch geltenden Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. Geschäfte und Gastronomie haben bereits seit Wochen wieder geöffnet. Die anderen Landesteile Schottland, Wales und Nordirland haben eigene Corona-Regeln, die sich jedoch nur geringfügig von denen in England unterscheiden.
Obwohl die britische Impfkampagne weit vorangeschritten ist und bereits mehr als 56 Prozent der Erwachsenen voll geimpft sind, hat die Delta-Variante die Infektionszahlen im Land wieder in die Höhe schnellen lassen. Nachdem wochenlang nur sehr wenig Neuinfektionen gezählt wurden, liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun wieder bei knapp 65. Der Wert spiegelt die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche wider.
Ausbreitung des Coronavirus: St. Petersburg beschränkt Massenevents
07:58 Uhr: Die örtlichen Behörden in St. Petersburg haben aufgrund der Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie Massenevents mit über 3.000 Menschen verboten. Dies teilte die Stadtverwaltung am Montag nach dem ersten Wochenende der Fussball-EM mit. In der nördlichsten Millionenstadt der Welt war am Wochenende an der Blutskirche das grosse Public Viewing gestartet, wo tausende Menschen das Russland-Spiel gegen Belgien (0:3) verfolgten. Zu grosse Ansammlungen sollen nun zunächst ausbleiben.
Ab Donnerstag soll in den öffentlichen Fanzonen zudem kein Catering oder Essensverkauf mehr stattfinden, Ausnahme sind Getränke. In St. Petersburg ist für die kommenden Tage herrlich sommerliches Wetter gemeldet, in den sogenannten weissen Nächten wird es nachts zudem nicht komplett dunkel. Russlands Nationalmannschaft bestreitet ihr zweites Vorrundenspiel am Mittwoch (15.00 Uhr/MagentaTV) gegen Finnland erneut in St. Petersburg. Erst die abschliessende Begegnung der Vorrunde gegen Dänemark steigt dann am 21. Juni in Kopenhagen.
Spahn: Maskenpflicht draussen kann grundsätzlich entfallen
06:15 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält angesichts der stark sinkenden Corona-Infektionszahlen ein schrittweises Ende der Maskenpflicht für denkbar - rät aber im Zweifel, weiter Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
"Bei den fallenden Inzidenzen sollten wir gestuft vorgehen: In einem ersten Schritt kann die Maskenpflicht draussen grundsätzlich entfallen", sagte Spahn den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). In Regionen mit sehr niedriger Inzidenz und einer hohen Impfquote könne die Pflicht nach und nach auch drinnen entfallen. "Als Empfehlung bleibt in jedem Fall eine einfache Regel: im Zweifel mit Maske - besonders beim Reisen und bei Treffen in Innenräumen. Mehr Sicherheit gibt es nur, wenn alle Anwesenden entweder geimpft oder regelmässig getestet sind."
FDP-Vize Wolfgang Kubicki sieht angesichts der deutlich gesunkenen Corona-Infektionswerte keine juristischen Voraussetzungen mehr für eine Maskenpflicht. "Wer die längerfristige Aufrechterhaltung der allgemeinen Maskenpflicht möchte - egal, ob in Innenräumen oder im Freien - muss dafür die gesetzliche Grundlage schaffen. Die gibt es bei einer dauerhaften Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35 nicht", sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Die weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht in Dänemark von diesem Montag an hatte auch die Debatte in Deutschland befeuert. Von FDP und AfD kamen Forderungen nach einer kompletten Aufhebung. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt halten dies nur für draussen möglich, nicht aber in Innenräumen.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) rief die Bundesländer auf zu klären, ob und wo eine Maskenpflicht noch verhältnismässig sei. Insbesondere für Schüler, die Masken stundenlang im Unterricht tragen müssen, sei dies eine Belastung, hatte sie der "Bild am Sonntag" gesagt.
Nach Corona-Ausbruch bei Tönnies: Juristische Aufarbeitung läuft
06:00 Uhr: Ein Jahr nach dem massenhaften Corona-Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück ist die juristische Aufarbeitung noch nicht abgeschlossen. Ob das Tönnies-Management sich strafrechtlich verantworten muss, prüft derzeit noch die Staatsanwaltschaft Bielefeld. Nach Angaben eines Sprechers sind die Ermittlung noch nicht abgeschlossen. Im Raum steht der Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung und Verstösse gegen das Infektionsschutzgesetz.
Ob die wochenlange Schliessung des Werks rechtlich zulässig war, soll das Verwaltungsgericht Minden klären. Zuletzt hatte Tönnies dort nach Angaben einer Sprecherin weitere Akteneinsicht in Verwaltungsvorgänge gefordert, um die Klage begründen zu können.
RKI registriert 549 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 16,6
05:21 Uhr: Erstmals seit mehr als acht Monaten haben die Gesundheitsämter in Deutschland weniger als 1.000 Neuinfektionen binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. So registrierte das RKI 549 neue Fälle, wie aus Zahlen vom Montagmorgen hervorgeht. Sie geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zuletzt war die Zahl der Neuinfektionen pro Tag am 21. September mit 922 dreistellig.
Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.117 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 16,6 an (Vortag: 17,3, Vorwoche: 24,3).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 10 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Tote.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.715.518 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.580.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 89.844 angegeben.
Ein Jahr Corona-Warn-App: Vertrauen der Bevölkerung steigt
05:00 Uhr: Ein Jahr nach der Vorstellung der offiziellen Corona-Warn-App können sich immer mehr Menschen in Deutschland vorstellen, der Anwendung auch ein positives Testergebnis anzuvertrauen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitkom, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
72 Prozent derjenigen, die die App installiert haben oder dies planen, würden ein positives Ergebnis in der App teilen. Im Januar 2021 waren es nur 62 Prozent. 33 Prozent hatten zum Jahresbeginn eingeräumt, andere App-Anwender im Falle einer eigenen Infektion trotz der durch die App gesicherten Anonymität nicht warnen zu wollen. Dieser Anteil sank nun auf nur noch 22 Prozent.
Eine Mehrheit derjenigen, die ein positives Ergebnis nicht teilen würden, sorgt sich, dass die eigenen Daten nicht anonym sind (79 Prozent). 35 Prozent aus dieser Gruppe wollen grundsätzlich keine Gesundheitsdaten teilen. Fünf Prozent sehen sich technisch ausserstande.
Fast halbe Bevölkerung mindestens einmal gegen Corona geimpft
04:00 Uhr: Im sechsten Monat nach dem Start der Corona-Impfkampagne in Deutschland hat beinahe die Hälfte der Bevölkerung mindestens eine erste Dosis erhalten. Die Quote der erstgeimpften Bürgerinnen und Bürger lag nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag bei 48,1 Prozent, 25,7 Prozent haben bereits den vollen Schutz.
Das bedeutet auch: Viele Millionen Menschen sind noch ungeschützt oder erst teilgeschützt. Eine einmalige Impfung biete noch nicht genügend Schutz vor einer Infektion, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler Anfang Juni. Anders ist das nur beim Janssen-Impfstoff von Johnson & Johnson, der bereits nach einer Dosis vollen Schutz bietet. Um weitgehend auf Massnahmen verzichten zu können, brauchten mehr als 80 Prozent der Bevölkerung einen Immunschutz - entweder durch vollständige Impfung oder durchgemachte Infektion plus Impfung. Sollte man künftig einer noch ansteckenderen Virusvariante die Stirn bieten müssen, wäre wohl ein noch höherer Anteil nötig.
Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:
- Das sind die wichtigen Begriffe der Coronavirus-Pandemie
- Gesammelte Faktenchecks rund um das Coronavirus und COVID-19
- Händewaschen: Diese Fehler gilt es zu vermeiden
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.