- 17:58 Uhr: 10.000 Impfdosen von AstraZeneca für die Bundeswehr
- 17:19 Uhr: ➤ Konflikt um Herkunft des Coronavirus: WHO widerspricht Verdacht Chinas
- 15:43 Uhr: Karl Lauterbach und Hansi Flick legen ihren Corona-Streit bei
- 13:46 Uhr: Erneut Impfschwindel im Pflegeheim - 20 Angehörige geimpft
- 11:54 Uhr: Lauterbach lässt sich mit Corona-Vakzin von AstraZeneca impfen
- 08:49 Uhr: Über 10.000 Corona-Neuinfektionen und 534 neue Todesfälle gemeldet
➤ WHO widerspricht Chinas These zur Herkunft des Coronavirus
17:19 Uhr: Die von China immer wieder verbreitete These, dass das Coronavirus 2019 womöglich über Tiefkühlkost aus dem Ausland eingeschleppt wurde, ist für Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) widerlegt. Das machte Peter Ben Embarek am Donnerstag in Genf deutlich.
Damals sei das Virus nicht in der Welt verbreitet gewesen und es habe keine Ausbrüche in Lebensmittelfabriken in anderen Ländern gegeben. "Deshalb ist die Hypothese, dass das Virus auf diesem Weg nach China importiert wurde, nicht etwas, das wir anschauen", sagte er.
Vielmehr werde der lokale Handel mit Tiefkühlprodukten geprüft, die auf dem Huanan-Markt gehandelt wurden. Eine Frage sei, ob das Virus womöglich aus Südchina auf den Markt kam - viele Tiefkühlprodukte, die dort gehandelt wurden, stammten aus Südchina, so Embarek. Er leitete das von der WHO bestellte Expertenteam zur Untersuchung des Ursprungs der Pandemie, das im Januar nach China reiste.
Die seit Monaten propagierten chinesischen Thesen mit den Tiefkühlprodukten hatte der Leiter der chinesischen Wissenschaftler in dem Team, Liang Wannian, bei einer Pressekonferenz zum Abschluss der Reise am 9. Februar erneut ausführlich dargestellt.
Die weiteren Corona-News des Tages
Soldatinnen und Soldaten erhalten Corona-Impfstoff von AstraZeneca
17:58 Uhr: Die Bundeswehr hat für die Impfung ihrer Soldatinnen und Soldaten ein Impfstoffkontingent von 10.000 Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs bekommen. Die Impfstoffe können sowohl für Teilnehmer von Auslandseinsätzen, als auch für Soldaten, die etwa in Pflegeheimen oder Gesundheitsämtern mithelfen, verwendet werden, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Donnerstag mitteilte.
Auf das von der Bundeswehr verwaltete Kontingent haben demnach auch etwa die Bundespolizei und der Zoll Zugriff. Zuvor hatte der Blog "Augen geradeaus!" berichtet, der sich mit Themen rund um die Bundeswehr befasst.
Der Impfstoff soll zunächst an Soldatinnen und Soldaten verimpft werden, die zeitnah in den Auslandseinsatz kommen oder noch mindestens vier Wochen im Einsatz sind. Sie sollen nach Ministeriumsangaben "kurzfristig eine (Erst-)Impfung erhalten". Auch eine entsprechende Zweitimpfung ist in dem Kontingent vorgesehen.
Seehofer schliesst schnelles Ende der scharfen Grenzkontrollen aus
16:14 Uhr: Bundesinnenminister
"Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir verlängern müssen, weil sich die Mutationslage noch nicht entscheidend verändert hat." Ob das über den 23. Februar oder den 3. März hinausgehe, ist laut Seehofer aber noch unklar. Anfang kommender Woche wolle man das in der Bundesregierung und mit den Ländern Bayern und Sachsen beraten.
Zugleich äusserte sich Seehofer kritisch zur Europäischen Kommission: "Dass man sich in dieser Situation nicht hinreichend beschäftigt, mit welchen Massnahmen wir jenseits der Impfung das Ausbreiten eines gefährlichen Virus in Europa eindämmen können, das hat mich enttäuscht."
Derweil forderte der tschechische Aussenminister Tomas Petricek seinen deutschen Kollegen
"Leider erwarten wir in der nächsten Zeit keine radikalen Änderungen", konstatierte der tschechische Chefdiplomat. Die deutsche Seite habe bekräftigt, dass etwaige Lockerungen von einer Verbesserung der Corona-Lage im jeweiligen Land abhängig seien. In Tschechien verbessere sich diese derzeit nicht, gestand Petricek offen ein.
Bayern-Gegner Lazio Rom soll Corona-Regeln missachtet haben
15:57 Uhr: Lazio Rom droht ein empfindliches Gerichtsverfahren wegen Verstössen gegen die Corona-Vorschriften des Fussball-Verbandes im vergangenen Jahr.
Die Vorwürfe richten sich gegen den italienischen Verein sowie Klubchef Claudio Lotito und zwei Ärzte, teilte die Staatsanwaltschaft des Sportgerichts mit. Lazio - Gegner des FC Bayern München im Achtelfinale der Champions League - könnte neben einer Geldstrafe oder Punktabzug sogar der Abstieg oder der Ausschluss von der Meisterschaft drohen, wie die "Gazzetta dello Sport" schrieb.
Im Fokus der Staatsanwaltschaft standen mehrere Partien im Oktober und November des vergangenen Jahres. Der Mitteilung der Staatsanwaltschaft zufolge sollen die Verantwortlichen unter anderem acht positive Corona-Fälle im Vorfeld der Champion-League-Partie gegen den belgischen FC Brügge am 28. Oktober nicht fristgerecht an die Gesundheitsbehörden gemeldet haben. Dasselbe gilt demnach für das Spiel in der Königsklasse gegen Zenit St. Petersburg am 4. November.
Wie unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, hatte Lazio ausserdem ein Testlabor ausserhalb der Region beauftragt. Dort wurden Spieler negativ auf das Coronavirus getestet, die in den Tests des UEFA-Labors jedoch ein positives Ergebnis erhielten.
Aussprache: Lauterbach und Flick legen ihren Corona-Streit bei
15:43 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe
Lauterbach informierte über seinen Twitter-Account über Verlauf und Ergebnis des spontan verabredeten Gesprächs. "Habe gerade mit
Flick hatte zuvor die Kritik an der Reise des Champions-League-Siegers FC Bayern München zur Klub-WM nach Katar erbost zurückgewiesen: "So langsam kann man die sogenannten Experten gar nicht mehr hören, auch Herrn Lauterbach." Flick warf der Politik pauschal vor, ihr gehe es bei der Bewältigung der Pandemie mehr um Wählerstimmen als um die Sorgen der Bürger. Gleichzeitig aber signalisierte der frühere DFB-Direktor seine Bereitschaft zu einer persönlichen Unterredung. Es sei vielleicht gut, wenn er mal "unter vier Augen" mit Lauterbach rede, "nicht in einer Talkshow".
Nachdem beide das getan hatten, lobte Lauterbach Flicks "Teamgeist": "Unterschiede in der Meinung kann es immer geben. Entscheidend ist aber: in der Bewältigung der Corona Krise (sic!) zählt Teamgeist. Den habe ich im Gespräch durchaus wahrgenommen."
Markus Söder: Corona-Impfung für Sportler erst mit genügend Impfstoff
14:27 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
Wenn genügend Impfstoff da sei, könne man über alles reden, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in der Sendung "Matchball Becker" im Fernsehsender Eurosport. "Aber im Moment ist es einfach wichtig, dass die, die sterben können, wirklich hoch gefährdet sind, die müssen geimpft werden. Und deswegen sind Sportler nicht die erste Priorität", sagte Söder in dem Interview.
Erste Priorität sei dann lieber, dass die Sportler sich an die Regeln hielten. Und mit Blick auf Australian Open im Tennis sagte er: "Weil, dass es funktionieren kann, sieht man ja."
Den Mangel an Impfstoffen erklärte er damit, dass "nicht optimal im Impfstoffmanagement gearbeitet wurde". Man habe "zu spät, zu wenig und ehrlicherweise glaube ich auch ein bisschen geizig bestellt".
Der Hobby-Tennisspieler sei anfangs skeptisch wegen des Turniers in Melbourne gewesen, das mit Zuschauern ausgetragen wird. "Oh, Australian Open, ist das eine gute Idee mit Zuschauern?", fragte Söder.
Die Australier hätten ihn aber überzeugt. "Man muss ja sagen, dass Australien ein sehr konsequentes, ein sehr restriktives Management hat, ein sehr erfolgreiches", sagte der 54-Jährige.
Söder sprach sich dafür aus, dass Profisport unter bestimmten Voraussetzungen auch zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie weiter stattfinden soll. Es gebe die Diskussion, ob Profis ihren Sport überhaupt ausüben sollten. "Wenn sie es vernünftig machen und sich an die Regeln halten: Ja. Wenn es Beruf ist und man sich an die Regeln hält", sagte der Ministerpräsident.
Corona-Ausbruch in Leipziger Heim - fast jeder vierte Bewohner stirbt
14:22 Uhr: Nach einem grösseren Corona-Ausbruch in einem Leipziger Pflegeheim ist fast ein Viertel der Bewohner gestorben. Der Ausbruch begann wenige Tage, nachdem es erste Impfungen der Bewohner gegeben hatte, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte.
Es sei jedoch nicht nachvollziehbar, ob sich die Menschen vor oder nach dem Impftermin angesteckt haben. Für Corona-Impfungen sind zwei Termine nötig, damit sie ihren vollständigen Schutz entfalten. Zuvor hatte die "Leipziger Volkszeitung" darüber berichtet.
Der Ausbruch habe am 18. Januar begonnen, am 14. begannen die Erstimpfungen. 70 Menschen lebten laut Stadt in dem Pflegeheim. 46 Bewohner und 21 Beschäftigte steckten sich an. 16 Bewohner starben. Das Heim sei unter Quarantäne gestellt worden, die am 10. Februar wieder aufgehoben wurde. Aktuell seien alle Bewohner negativ getestet.
Erneut Impfschwindel im Pflegeheim - 20 Angehörige geimpft
13:46 Uhr: In der Oberpfalz haben nach Angaben des Landratsamtes Schwandorf in einem Pflegeheim mindestens 20 nicht berechtigte Personen eine Corona-Impfung erhalten.
Wie der Sprecher der Kreisbehörde, Hans Prechtl, am Donnerstag berichtete, habe das Heim die Impf-Kandidaten als Mitarbeiter ausgegeben, damit die Betroffenen eine Dosis erhielten. Tatsächlich habe es sich nur um Angehörige von Mitarbeitern des Heims gehandelt. Zuvor hatten mehrere Medien über den Impfschwindel berichtet.
Seit einiger Zeit gibt es aus ganz Deutschland Berichte über Vordrängler bei den Impfungen. Insbesondere Kommunalpolitiker hatten sich bereits impfen lassen, obwohl sie noch nicht an der Reihe waren.
In zwei Augsburger Pflegeheimen liessen die Heimleiter ihre Lebenspartner impfen. Auch dort sollen diese fälschlich als Mitarbeiter ausgegeben worden sein. Augsburgs Bischof Bertram Meier hatte sich erst am Mittwoch öffentlich dafür entschuldigt, dass auch er sich eine frühe Impfung gesichert hatte.
Dem Schwandorfer Impfteam war der Schwindel wegen Namensdoubletten aufgefallen, als die Geimpften nachträglich ins Computersystem aufgenommen wurden. "In erstaunlich vielen Fällen sind dabei Familiennamen mehrfach aufgefallen", sagte Prechtl. Durch Recherchen kam dann der Schwindel ans Licht.
Das Landratsamt hat den Vorfall den Aufsichtsbehörden und der Staatsanwaltschaft gemeldet. Diese Stellen müssten nun entscheiden, ob es Konsequenzen gibt, erklärte der Behördensprecher.
Steinmeier warnt vor wachsender Ungeduld in der Coronakrise
13:24 Uhr: Bundespräsident
Je länger die Krise und die Einschränkungen dauerten, desto grösser werde der "Stress-Test" für dieses Vertrauen, sagte Steinmeier am Donnerstag in einer Videokonferenz mit Vertretern des Gesundheits- und Pflegewesens in Sachsen.
In dem Gespräch fragte er mehrfach nach den Gründen für die Unzufriedenheit von Bürgern mit den Corona-Massnahmen sowie den Protesten dagegen gerade in Sachsen.
Es werde hoffentlich gelingen, die Gesundheitskrise in den Griff zu bekommen und Schritt für Schritt zur Normalität zurückzukehren. "Das geht langsamer, als es sich viele wünschen", räumte das Staatsoberhaupt ein. "Die Ungeduld wächst im Lande, das ist spürbar."
Steinmeier hob aber hervor, dass die Dynamik des Infektionsgeschehens in den vergangenen Wochen abgenommen habe. Zugleich verwies er auf Fortschritte beim Impfen: "Wir können froh darüber sein, dass die Impfungen - aus Sicht vieler viel zu langsam - aber jetzt doch vorankommen."
Grenze von 500.000 Corona-Todesfällen in der EU überschritten
13:19: Mehr als eine halbe Million Menschen in der Europäischen Union sind mittlerweile in Verbindung mit einer Corona-Infektion gestorben.
Wie aus den am Donnerstag aktualisierten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervorging, sind bislang rund 515.500 Menschen im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) im Zusammenhang mit einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 verstorben.
Zieht man die drei EWR-Länder Norwegen, Island und Liechtenstein davon ab, kommt man für die EU auf knapp 514.850 Todesfälle. Eine Woche zuvor hatte die EU-Zahl bei rund 495.000 gelegen.
Aus den 27 EU-Staaten sind den Angaben zufolge insgesamt bislang rund 21 Millionen Infektionen mit SARS-CoV-2 gemeldet worden. Das ist ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche um etwa 635.000 Neuinfektionen.
Deutschland als bevölkerungsreichster EU-Staat hat bislang weiterhin die viertmeisten Corona-Fälle nach Frankreich, Spanien und Italien verzeichnet. Bei den gemeldeten Todesfällen liegt die Bundesrepublik knapp hinter Spanien ebenfalls auf Rang vier.
Die Zahlen des in Stockholm ansässigen ECDC reichen immer bis zum Ende der jeweiligen Vorwoche, diesmal also bis zur am 14. Februar beendeten Kalenderwoche 6. Sie werden zwischen Montag und Mittwoch von Experten zusammengetragen und am Donnerstag aktualisiert.
Die tatsächlichen Infektions- und Todesfallzahlen bis zum Donnerstag werden also mittlerweile höher sein. Darüber hinaus werden bei weitem nicht alle Infektionen nachgewiesen und registriert.
Anteil britischer Corona-Variante in Düsseldorf auf über 40 Prozent gestiegen
12:59 Uhr: Die Stadt Düsseldorf verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Infektionen mit der sogenannten britischen Corona-Variante.
Der Anteil der offenbar hochansteckenden Mutation an den festgestellten Corona-Infektionen wuchs bis zum Donnerstag auf mehr als 40 Prozent, wie die Stadt mitteilte. Am Dienstag hatte er noch 27 Prozent und am Mittwoch 30 Prozent betragen. Parallel stieg auch die Sieben-Tage-Inzidenz von 33,8 auf zuletzt 44,9.
Erst am Mittwoch waren in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Corona-Ausbrüche in einer Kita und in einem Pflegeheim gemeldet worden.
Bundesgesundheitsminister
Polizei beendet Geburtstagsparty mit 32 Gästen in Zwickau
12:50 Uhr: Die Polizei hat in Zwickau eine Geburtstagsparty mit 32 Gästen beendet. Die Beamten seien am Mittwochabend wegen Lärms zu einem Haus gerufen worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Dort trafen sie auf 16 Erwachsene und 18 Kinder, die einen Geburtstag feierten. Sie stammten aus neun verschiedenen Haushalten.
Gegen alle volljährigen Feiernden sei eine Anzeige wegen Verstosses gegen die Corona-Schutzverordnung gestellt worden. Der Lärm habe ausserdem noch für den 22 Jahre alten Gastgeber Konsequenzen.
Rückkehr der Fans: Fast 10.000 Zuschauer bei den Australian Open
12:41 Uhr: Nach dem Ende des Lockdowns in Melbourne haben 9.661 Zuschauer die Australian Open der Tennisprofis besucht. Diese Zahl gaben die Organisatoren des Grand-Slam-Turniers am Donnerstag bekannt. Von Samstag bis einschliesslich Mittwoch waren keine Zuschauer zugelassen gewesen.
Wegen eines Corona-Ausbruchs in einem Flughafen-Hotel war zuvor ein fünftägiger Lockdown verhängt worden. Dies hatte dazu geführt, dass am vergangenen Freitagabend um 23:30 Uhr Ortszeit alle Fans während des Matches zwischen Novak Djokovic und Taylor Fritz die Rod-Laver-Arena verlassen mussten.
Weil in der australischen Metropole in den vergangenen Tagen kein neuer Corona-Fall aufgetreten war, wurden die strengen Massnahmen wieder gelockert. An den verbleibenden Turniertagen dürfen nun jeweils maximal 7.477 Zuschauer pro sogenannter Session am Tag und am Abend auf die Anlage, wie die Organisatoren mitteilten.
An den ersten Turniertagen war die Obergrenze auf bis zu maximal 30.000 Besucher pro Tag festgesetzt worden - zu diesem Zeitpunkt wurde aber auch noch auf den zahlreichen Aussenplätzen gespielt.
Lauterbach lässt sich kommende Woche mit Astrazeneca impfen
11:54 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach arbeitet Ende kommender Woche als Impfarzt in einem Leverkusener Impfzentrum und bekommt dabei den Impfstoff von Astrazeneca verabreicht.
"Ich werde mich dort, wie alle Mitglieder des Impfzentrums, natürlich mit Astrazeneca impfen lassen", sagte der Mediziner und Bundestagsabgeordnete dem "Tagesspiegel" (Freitag). "Wir wollen ein klares Bekenntnis zu Astrazeneca abgeben, das ist ein sicherer und guter Impfstoff."
Lauterbach sprach sich trotz der verbreiteten Skepsis im Zusammenhang mit dem Astrazeneca-Impfstoff dagegen aus, die Impfreihenfolge zu ändern oder nicht sofort verwendete Dosen nur Freiwilligen zu spritzen. "Das würde bedeuten, dass die grössten Risikogruppen, also auch Ärzte und Pfleger unter 65 Jahren, länger gefährdet sind."
Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission, diesen Impfstoff nur für unter 65-Jährige einzusetzen, "hat offenkundig dem Impfstoff geschadet, viele sehen ihn unberechtigterweise als Impfstoff zweiter Klasse", kritisierte Lauterbach.
Das Vektor-basierte Astrazeneca-Mittel ist in der EU ein wichtiger Baustein in der Impfstrategie, da es vergleichsweise günstig ist und weniger hohe Anforderungen an Transport und Lagerung stellt als die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.
Für den Weg hin zu Impfungen in Arztpraxen ist das entscheidend. Es geht um Millionen Dosen, die bald in Deutschland verabreicht werden sollen - etwa an jüngere Menschen mit relevanter Vorerkrankung und für bestimmte Berufsgruppen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko.
Ab März gibt's Corona-Schnelltests für jeden - das könnte sich dadurch ändern
Sachsen-Anhalt bereitet eigene Öffnungsstrategie vor
11:36 Uhr: Sachsen-Anhalt will bei weiter sinkenden Corona-Infektionszahlen mit einem eigenständigen Plan für eine Öffnungsstrategie in den nächsten Bund-Länder-Gipfel am 3. März gehen.
"Es gibt durchaus Massnahmen, bei denen wir uns vorstellen können, eigenständig Öffnungsschritte zu vollziehen, wenn dies epidemiologisch vertretbar ist und nicht zu unerwünschten zusätzlichen Einträgen von Infektionen aus stärker betroffenen Regionen führt", sagte Ministerpräsident
"Wir werden wie im vergangenen Jahr zunächst ganz kleine Schritte gehen und deren Auswirkungen genau prüfen, ehe wir den nächsten Schritt dann weiter vollziehen werden", kündigte Haseloff an. "Ich weigere mich daher aber auch, bestimmte Schritte in der Zukunft grundsätzlich auszuschliessen."
Mit Blick auf den bevorstehenden Osterurlaub sagte Haseloff, er könne sich zu Ostern zwar noch keinen klassischen Reiseverkehr vorstellen. Einen Übernachtungstourismus in Ferienwohnungen oder Wohnwagen wolle er aber nicht ausschliessen.
Polizei beendet Feier mit elf Erwachsenen und sieben Kindern
11:31 Uhr: Die Polizei hat in Gelsenkirchen in einer Wohnung eine Party mit elf Erwachsenen und sieben Kindern gestoppt. Um 22:05 Uhr hatten Nachbarn sich am Mittwoch über Lärm beschwert.
"Schon beim Eintreffen nahmen die Beamten die laute Musik aus einer der Wohnungen wahr", so die Polizei am Donnerstag. Insgesamt habe man dann 18 Personen angetroffen - und das mitten in der Pandemie.
"Die Polizeibeamten erteilten allen nicht dort wohnhaften Gästen einen Platzverweis und schrieben Anzeigen wegen des Verstosses gegen die Coronaschutzverordnung."
Brandenburg will Polizisten früher als geplant gegen Corona impfen
11:24 Uhr: In Brandenburg sollen Polizisten eine Corona-Impfung bekommen, obwohl sie nicht in der ersten Gruppe der Impfreihenfolge stehen.
Das Gesundheitsministerium habe das Innenministerium darüber informiert, dass mehr Impfstoff von Astrazeneca zur Verfügung stehe als erwartet und damit auch die zweite Prioritätengruppe einbezogen werden könne, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Martin Burmeister, am Donnerstag.
Es gehe zunächst um gut 1.000 Polizisten im Streifendienst oder in Bereitschaft, die zum Beispiel auf Anti-Corona-Demonstrationen im Einsatz seien. Das verstosse nicht gegen die Impfreihenfolge. Zuvor hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) darüber berichtet.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat im Februar die Reihenfolge der Impfungen neu festgelegt. Höchste Priorität haben über 80-Jährige, Pflegeheimbewohner und Pflegekräfte sowie Medizinpersonal mit erhöhtem Corona-Ansteckungsrisiko.
Zur zweiten Gruppe mit hoher Priorität gehören neben über 70-Jährigen, Menschen mit geistiger Behinderung, schwerer psychiatrischer Erkrankung, mit schweren chronischen Lungen- oder Lebererkrankungen auch Polizei- und Ordnungskräfte, die im Dienst einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
Die Ständige Impfkommission hat den Impfstoff von Astrazeneca nur für unter 65-Jährige empfohlen. Nach der Corona-Impfverordnung des Bundes kann von der Reihenfolge in Einzelfällen abgewichen werden, etwa um zu vermeiden, dass Impfstoff vernichtet werden muss. Polizisten waren auch in anderen Ländern bereits geimpft worden.
Starker Anstieg der Infektionszahlen im Corona-Hotspot Thüringen
11:19 Uhr: In Thüringen, dem deutschlandweit am stärksten von der Pandemie betroffenem Bundesland, steigt die Zahl der Neuinfektionen stark an.
Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Staatskanzlei bei 119,5 (Vortag: 111,6). Thüringen ist damit auch das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche über der Marke von 100 liegt.
Das ist mehr als doppelt so hoch wie der Bundeswert, der laut RKI am Donnerstag bei 57,1 lag. Die Sieben-Tage-Inzidenzen gehen vor allem auch in Bremen (65,8), Nordrhein-Westfalen (57,1) und Sachsen-Anhalt (83,8) hoch - aber nirgends so stark wie im ländlich geprägten Thüringen. Thüringenweit hat der Kreis Schmalkalden-Meiningen mit 211,3 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz - bundesweit ist das der vierthöchste Wert.
Trotz der steigenden Zahl an Neuinfektionen hält der Freistaat an einzelnen Lockerungen des grundsätzlich verlängerten Lockdowns fest. So soll etwa nach der neuen Verordnung, die an diesem Freitag in Kraft treten soll, die nächtliche Ausgangssperre abgeschafft werden.
Zudem sollen Kitas und Grundschulen am 22. Februar wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb gehen. Auch Fahrschulen können demnach wieder mit dem Unterricht beginnen und Friseursalons ab 1. März öffnen.
Von Mittwoch auf Donnerstag kamen laut Staatskanzlei (Stand 0:00 Uhr) landesweit 513 Neuinfektionen hinzu. Zudem wurden am Donnerstag 23 neue Todesfälle in Zusammenhang mit Corona gemeldet. Seit Beginn der Pandemie stieg damit die Gesamtzahl der Todesfälle auf 2.683 und die der Corona-Fälle auf 72.182.
Corona-Studie zeigt: Blutverdünnung hat positiven Effekt
11:07 Uhr: Umfangreiche Untersuchungen von Corona-Toten bestätigen nach Angaben des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf die positive Wirkung von Blutverdünnungsmitteln.
"Zwar haben unsere Obduktionen der Verstorbenen gezeigt, dass die COVID-19-Erkrankten trotz der Gabe von Blutverdünnungsmitteln noch Blutgerinnsel in den Lungenschlagadern aufweisen konnten", sagte der Leiter des Instituts für Rechtsmedizin, Benjamin Ondruschka, am Donnerstag. In der statistischen Auswertung hätten sich aber längere Überlebenszeiten seit einer Therapieumstellung gezeigt.
Bereits im Mai vergangenen Jahres war bei den Hamburger Obduktionen aufgefallen, dass COVID-19 zu ungewöhnlich vielen Thrombosen und Lungenembolien führt. Daraufhin waren die bundesweit geltenden Behandlungsleitlinien geändert worden. Seitdem wird Ärzten empfohlen, Patienten nach individueller Risikoeinschätzung mit einem Blutverdünnungsmittel zu behandeln.
Das Institut untersuchte alle 735 Todesfälle, die im Jahr 2020 in Hamburg in einen Zusammenhang mit COVID-19 gebracht wurden. Bei 618 konnten die Forscher diese Todesursache bestätigen. Sieben Prozent der Toten - also rund 50 - waren zwar mit dem Virus infiziert, die Infektion war aber nicht die Todesursache. Bei den übrigen knapp 70 Verstorbenen wollten die Angehörigen keine Obduktion oder es fehlten Unterlagen.
Zwei Drittel weniger Corona-Infektionen in England als noch im Januar
10:46 Uhr: Der harte Lockdown zahlt sich aus: In England ist die Zahl der aktuell positiv auf das Coronavirus Getesteten seit Anfang Januar um rund zwei Drittel zurückgegangen. Das ist das zentrale Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Imperial College London, für die Zehntausende zufällig ausgewählte Bürger regelmässig getestet werden.
Fiel der Test Anfang Januar noch bei mehr als 1,5 Prozent positiv aus, waren es Anfang bis Mitte Februar nur noch gut 0,5 Prozent. Im besonders stark betroffenen London ging der Anteil der positiven Tests sogar um 80 Prozent zurück.
Beobachter führen die Entwicklung auf den seit Anfang Januar geltenden harten Lockdown zurück - und noch nicht auf die zunehmende Zahl der Geimpften. "Die Infektionsraten sind noch immer sehr hoch", sagte der beteiligte Wissenschaftler Paul Elliot im BBC-Interview. "Sie sind so hoch wie im September, als sie stiegen, und es sind aktuell noch genauso viele Menschen im Krankenhaus wie in der ersten Welle, also müssen wir sehr vorsichtig sein."
Die Entwicklung in England, die ähnlich auch für ganz Grossbritannien gilt, spiegelt einen Trend wieder, der sich - etwa auf Vergleichskarten der Universität Oxford - auch in anderen Staaten erkennen lässt: In den Vereinigten Staaten gab es im Januar ebenfalls einen steilen Abwärtstrend. In Deutschland und anderen Ländern sanken die Zahlen der neuen Fälle auch, allerdings weniger rapide.
Studie: Biontech-Impfstoff weniger effektiv gegen südafrikanische Mutation
10:44 Uhr: Eine Laborstudie deutet darauf hin, dass der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer gegen die zunächst in Südafrika entdeckte Virusmutation weniger wirksam ist. Das Vakzin sei zu etwa zwei Drittel weniger effektiv. Dennoch ergab die Studie, dass der Impfstoff in der Lage ist, das Virus zu neutralisieren.
Wissenschaftler von Biontech/Pfizer sowie der University of Texas Medical Branch (UTMB) entwickelten für die Studie ein manipuliertes Virus, das die gleichen Mutationen aufweist, wie die ansteckendere Coronavirus-Variante, die zuerst in Südafrika entdeckt wurde.
Die Forscher testeten das manipulierte Virus mit dem Blut von Menschen, die den Impfstoff erhalten hatten. Dabei stellten sie fest, dass die Menge an neutralisierenden Antikörpern um zwei Drittel geringer war als bei der häufigsten Version des Virus, die in den USA getestet wurde. Die Ergebnisse wurden im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.
Da es noch keine klinische Studie mit Patienten gibt, sind die Ergebnisse der Studie noch als nur vorläufig zu betrachten. Der UTMB-Professor und Co-Autor der Studie, Pei-Yong Shi, sagte jedoch, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer wahrscheinlich gegen die in Südafrika zuerst entdeckte Variante schützen wird.
Es sei zwar noch unklar, ob ein Drittel der Antikörper gegen das Virus ausreiche, es sei aber wahrscheinlich, so Shi. Doch selbst wenn die Impfstoffwirksamkeit geringer wäre, sollte der Impfstoff immer noch vor schweren Krankheitsverläufen schützen, sagte Shi.
No-COVID-Strategie: Kölns OB Reker wirbt für härteren Corona-Kurs
09:28 Uhr: Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker strebt für ihre Stadt einen Inzidenzwert von 10 an. Man solle "daran arbeiten, die Inzidenz Richtung 10 zu drücken und sie dann - das ist das Wichtigste - dort zu halten", teilte die parteilose Politikerin am Mittwoch mit.
Die Oberbürgermeisterin betonte, sie teile "die Auffassung der multiprofessionell zusammengesetzten Expertengruppe, die die sogenannte No-COVID-Strategie entwickelt hat, dass es mittelfristig unser Ziel sein muss, Wellenbewegungen zu vermeiden und die Inzidenz nachhaltig niedrig zu halten".
Von einem Lockdown in den Nächsten zu gehen, führe nur zu Frust und Ermüdung, gab Reker zu bedenken. "Wir müssen die Zahl der Neuinfektionen auf ein Niveau senken, das so niedrig ist, dass unsere Gesellschaft damit gut umgehen kann. Aus Sicht von Experten wäre das Virus bei einer Inzidenz um die 10 gut beherrschbar – bezogen auf unser Gesundheitssystem und die Wirtschaft."
Sollte es zu einem erneuten Ansteigen der Inzidenz kommen, halte sie "kurze, aber harte Massnahmen" für zielführend, um einen Anstieg im Keim zu ersticken.
Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" über die Forderungen Rekers berichtet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche an. Angestrebt werden derzeit Inzidenzwerte von 50 beziehungsweise 35. Die Inzidenzzahl in Köln lag am Donnerstag bei 69,4.
Über 10.000 Corona-Neuinfektionen und 534 neue Todesfälle gemeldet
08:49 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 10.207 Corona-Neuinfektionen gemeldet - kaum weniger als vor einer Woche.
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 534 weitere Todesfälle verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervorgeht. Die Daten geben den Stand der RKI-Fallzahlen-Tabelle von 07:27 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Am Donnerstag vergangener Woche hatte das RKI binnen eines Tages 10.237 Neuinfektionen und 666 neue Todesfälle verzeichnet. Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden, er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 57,1 - und damit geringfügig höher als am Vortag (57,0). Schon in den Tagen zuvor hatte es keinen deutlichen Rückgang der Inzidenz mehr gegeben.
Droht der seit Wochen beobachtete Rückgang der Infektionszahlen zum Erliegen zu kommen? Eine Einschätzung wird erst in einigen Tagen möglich sein. Experten geben zu bedenken, dass wegen der Witterungsverhältnisse manche Menschen zuletzt später als sonst üblich einen Arzt oder eine Teststelle aufgesucht haben könnten und neue Infektionen darum verzögert erfasst wurden. Noch nicht absehbar ist die Entwicklung im Zuge der Ausbreitung der ansteckenderen Variante B.1.1.7.
Vor vier Wochen, am 21. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 119,0 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.293.908 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 18.02., 07:27 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 66.698.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,85 (Vortag 0,84), auch hier gibt es derzeit Stagnation statt weiteren Rückgang. Der Wert bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Debatte um Astrazeneca-Impfstoff: Immunologe für dritte Nachimpfung
08:07 Uhr: In der Diskussion um die Wirksamkeit des Astrazeneca-Corona-Impfstoffs schlägt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, eine Nachimpfung mit einem anderen Mittel vor.
"Man kann die Immunität, die man mit dem Astrazeneca-Impfstoff ausgelöst hat, ohne Probleme mit einem mRNA-Impfstoff später noch einmal verstärken", sagte Watzl der "Augsburger Allgemeinen".
Spätestens ab dem vierten Quartal stünden mehr Impfdosen zur Verfügung als für eine zweifache Impfung der Gesamtbevölkerung nötig wären, argumentierte der Dortmunder Professor. "Es wäre deshalb kein Problem, eine dritte Impfung mit einem mRNA-Impfstoff nachzuholen."
Dies könne ohnehin wegen der Varianten des Coronavirus ratsam sein. "Es wäre ein Leichtes für die Bundesregierung, eine neuerliche Impfung mit einem mRNA-Impfstoff zu garantieren, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, dass die Menschen dadurch besser geschützt wären", sagte der Immunologe.
Watzl betonte: "Das Mittel von Astrazeneca ist ein sehr guter Impfstoff, auch wenn die anderen noch ein bisschen besser sind." Durch den in Deutschland verlängerten Abstand zwischen erster und zweiter Dosis werde die Wirksamkeit von Astrazeneca mutmasslich auf 80 Prozent erhöht. Der Impfstoff biete einen deutlichen Schutz vor einer Corona-Erkrankung, der um ein Vielfaches besser sei, als wenn man nicht geimpft sei.
Das Astrazeneca-Vakzin unterscheide sich auch bei den Nebenwirkungen kaum von den anderen Wirkstoffen, sagte Watzl weiter: "Ein Unterschied zwischen den Impfstoffen ist, dass diese Nebenwirkungen bei mRNA Impfstoffen in mehr Fällen und stärker nach der zweiten anstelle der ersten Impfung auftreten. Bei Astrazeneca ist es genau umgekehrt."
Reaktionen des Körpers bei Impfungen bei allen Mitteln seien keine Überraschung. "Die oft typischen Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Muskelschmerzen sind in der Regel Ausdruck davon, dass der Impfstoff das tut was er tun soll, nämlich eine Immunreaktion auszulösen", sagte Watzl.
Daimler macht im Corona-Jahr 2020 deutlich mehr Gewinn als zuvor
07:49 Uhr: Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler hat das Corona-Jahr 2020 weitaus besser überstanden als erwartet und setzt sich wieder deutlich höhere Ziele.
Trotz der Pandemie habe man bewiesen, dass man die Transformation in der Branche aus eigener Kraft vorantreiben könne, sagte Vorstandschef Ola Källenius am Donnerstag. Man gehe davon aus, dass Absatz, Umsatz und operatives Ergebnis im laufenden Jahr deutlich höher ausfallen werden.
2020 verbuchte Daimler unter dem Strich einen auf die Aktionäre entfallenden Gewinn von 3,6 Milliarden Euro. Das waren 1,2 Milliarden Euro oder 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ohne den sogenannten Abzug von Minderheitenanteilen blieben 4,0 Milliarden Euro - ein Plus von 48 Prozent. Der Umsatz hingegen sank im Vergleich zu 2019 um elf Prozent auf 154,3 Milliarden Euro.
Rund 1,4 Milliarden Euro will der Konzern als Dividende an die Aktionäre ausschütten. Das wären 1,35 Euro pro Aktie, 45 Cent mehr als im Vorjahr.
Kommunen und Ärzte warnen vor überzogenen Erwartungen an Schnelltests
06:35 Uhr: Kommunen und Ärzte warnen bei den von der Bundesregierung angekündigten Gratis-Schnelltests vor zu grossen Hoffnungen in der Bevölkerung. Man solle nicht glauben, "ab 1. März stünden überall für alle Schnelltests in grosser Zahl zur Verfügung", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).
Der Impfstart habe gezeigt, dass die Organisation und die Verteilung "für viele Millionen Menschen gleichzeitig eine Mammutaufgabe darstellt", betonte Landsberg. Er forderte daher ein "stufenweises Vorgehen".
Wenn die Schnelltests noch nicht in ausreichender Zahl vorhanden seien, sei ein Einsatz zunächst in Kitas und Schulen sinnvoll. Grundsätzlich begrüsste Landsberg aber die Absicht der Bundesregierung, ab März den Bürgern kostenlos Schnelltests zur Verfügung zu stellen.
"Das ist ein wichtiges Hoffnungssignal für Öffnungsperspektiven, nicht nur für Schulen, Kitas, sondern auch für Einzelhandel, Kultur, Hotels und Gaststätten", betonte der Hauptgeschäftsführer.
Die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, sagte der Funke Mediengruppe, es bringe bei der Pandemie-Bekämpfung nichts, "einfach nur viele kostenlose Tests anzubieten". Notwendig seien "eine Strategie und klare Regeln".
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, ab dem 1. März sollten alle Bürger kostenlos von geschultem Personal auf das Coronavirus getestet werden können. Geplant sind demnach Gratis-Schnelltests in Testzentren, Praxen und Apotheken, mit denen man innerhalb von etwa 15 Minuten ein Ergebnis bekommt.
Medizinethiker hält gezielte Corona-Infektionen für nicht vertretbar
04:30 Uhr: Der Medizinethiker Joerg Hasford hält die gezielte Infizierung freiwilliger Probanden mit dem Coronavirus in moralischer Hinsicht für nicht vertretbar.
Bis heute kenne man keine Gruppe, bei der es kein Risiko von tödlichen Verläufen oder beunruhigenden Spätfolgen von COVID-19 gebe, schreibt Hasford, der dem Arbeitskreis Medizinischer Ethik-Kommissionen angehört, in einem noch unveröffentlichten Beitrag, der der dpa vorliegt.
Zudem könne man es Ärzten nicht zumuten, Menschen gezielt zu infizieren, ohne die Folgen abschätzen zu können. Dies widerspreche auch dem Eid, den diese bei Eintritt in ihren Beruf geleistet hätten.
Für ein besseres Verständnis des Coronavirus will Grossbritannien absichtlich Probanden mit dem Erreger infizieren. Es handele sich um die weltweit erste solche "Human Challenge"-Studie zu SARS-CoV-2, wie das Wirtschaftsministerium in London am Mittwoch mitteilte. Bis zu 90 Freiwillige zwischen 18 und 30 Jahren sollen in einer "sicheren und kontrollierten Umgebung" dem Virus ausgesetzt werden. Das Projekt soll in den kommenden Wochen starten.
Dieses Vorgehen bei der Erprobung von Impfstoffen hat den Vorteil, dass die Wirksamkeit vergleichsweise effizient getestet werden kann. Das übliche Verfahren sieht hingegen vor, Zehntausende zu impfen und dann zu schauen, ob sich weniger Menschen auf natürliche Weise infizieren als in einer ungeimpften Kontrollgruppe.
In Deutschland gilt die Durchführung von "Human Challenge"-Studien als unwahrscheinlich. Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) hatte solche Tests im Herbst als unethisch abgelehnt.
Zudem gebe es medizinische Vorbehalte: "Challenge-Studien zeigen vielleicht ein verfälschtes Bild, da Erkenntnisse, die nur mit jungen, gesunden Menschen gewonnen wurden, möglicherweise nicht auf Ältere und chronisch Kranke übertragbar sind. Aber diese Personengruppen sind durch COVID-19 am stärksten bedroht", betont der Verband auf seiner Internetseite. Künstlich herbeigeführte Ansteckungen entsprächen nicht den echten Infektionen im Alltag.
Vergnügungsparks in New York dürfen im Frühjahr wieder öffnen
01:23 Uhr: Die Vergnügungsparks im US-Bundesstaat New York dürfen trotz Corona-Pandemie im Frühjahr wieder öffnen. Masken, Abstand, Einhaltung von Hygieneregeln und Reduzierung der erlaubten Besucherzahlen auf rund ein Drittel seien dabei Pflicht, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei einer Pressekonferenz am Mittwoch (Ortszeit).
So kann beispielsweise der berühmte Vergnügungspark Coney Island im New Yorker Stadtteil Brooklyn, der im vergangenen Jahr komplett geschlossen bleiben musste, ab 9. April wieder seine Tore für Besucher öffnen.
Bereits Ende März dürften Vergnügungseinrichtungen in Innenräumen wie beispielsweise Trampolin-Zentren oder Spielhallen wieder öffnen, sagte Cuomo. Damit verkündete der Gouverneur schon zum wiederholten Mal innerhalb weniger Wochen neue Lockerungen.
Zuvor waren unter anderem Stadien wieder eingeschränkt für Grossveranstaltungen freigegeben und die Innenräume der Restaurants, Cafés und Bars der Millionenmetropole New York bei eingeschränkter Kapazität wieder geöffnet worden.
New York - einst Epizentrum der Pandemie in den USA - hat die zweite Welle auch wegen streng durchgesetzter Massnahmen bislang vergleichsweise gut und mit in der Spitze weniger Krankenhaus-Einweisungen als bei dem fatalen ersten Ausbruch im Frühjahr 2020 überstanden.
FDP-Fraktionsvize: Merkel und Steinmeier sollten bald geimpft werden
00:01 Uhr: FDP-Fraktionsvize Michael Theurer hat eine baldige Impfung von Bundespräsident und Kanzlerin vorgeschlagen, um das Vertrauen der Bürger in die Corona-Schutzimpfungen zu stärken.
"Es wäre sicherlich ein sehr positives Signal, wenn sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeitnah öffentlich impfen lassen würden. Das wirkt vertrauensbildend", sagte Theurer der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). (Mehr zu dem Thema finden Sie hier.)
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