- 19:20 Uhr: ➤ USA verdoppeln Impf-Spende: Biden sagt weitere 500 Millionen Dosen zu
- 16:45 Uhr: Jens Spahn: Bei "Pandemie-Extremismus" entschieden Nein sagen
- 13:36 Uhr: Keine Entschädigung mehr für Ungeimpfte bei Quarantäne ab November
- 11:23 Uhr: 63,4 Prozent aller Menschen in Deutschland vollständig geimpft
- 10:56 Uhr: Corona-Schnelltests am 11. Oktober meist nicht mehr kostenlos
- 06:15 Uhr: RKI: 10.454 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 65,0
➤ USA verdoppeln Impf-Spende: Biden sagt weitere 500 Millionen Dosen zu
Die USA wollen im Kampf gegen Corona weitere 500 Millionen Impfdosen an ärmere Länder spenden. Es handle sich dabei um eine "historische Verpflichtung", sagte US-Präsident Joe Biden am Mittwoch zum Auftakt eines virtuellen Corona-Gipfel in Washington. Die Dosen von Pfizer/Biontech sollten in den USA produziert werden und an ärmere Länder gehen. Diese Spende sei an keine Bedingungen geknüpft, hiess es aus dem Weissen Haus.
Die USA hatten bereits vor dem G7-Gipfel im englischen Cornwall im Juni eine Spende von 500 Millionen Impfdosen angekündigt. Man werde diese Krise nicht mit halbherzigen Massnahmen lösen, es brauche grosse Taten, sagte
Die USA wollen dem Weissen Haus zufolge die Impfdosen von den Herstellern zu einem "nicht gewinnorientierten Preis" kaufen. Insgesamt belaufen sich die Zusagen der USA damit auf 1,1 Milliarden Impfdosen-Spenden. Man habe bisher rund 160 Millionen dieser Dosen in etwa hundert Länder geliefert - darunter Peru, Pakistan, Sri Lanka oder Äthiopien, hiess es. Täglich würden weitere Dosen verschickt. Man arbeite ausserdem daran, die Produktionskapazitäten in den USA weiter auszubauen.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Frankreich: Impfpflicht für Personal zwingt Klinik in Notbetrieb
20:10 Uhr: Nach der Einführung einer Impfpflicht für Klinikpersonal in Frankreich hat der Krankenhausverbund der elsässischen Grenzstadt Mühlhausen auf Notbetrieb umstellen müssen. Von den rund 6.000 Beschäftigten seien mehr als 170 noch nicht geimpft und deswegen vom Dienst suspendiert worden, berichtete der Sender RTL am Mittwoch. Die Beschäftigten hätten gegen die Massnahme vor dem Krankenhaus demonstriert und sich unter weisse Laken auf den Boden gelegt.
Die Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen greift seit dem 15. September. Ähnlich gravierende Probleme wie in Mühlhausen wurden aus anderen Regionen bisher nicht bekannt. Mühlhausen war während der ersten Corona-Welle eines der Epizentren der Pandemie in Frankreich.
Brasilianische Gesundheitsbehörde empfiehlt Quarantäne für Bolsonaro
18:50 Uhr: Nach dem positiven Corona-Test des brasilianischen Gesundheitsministers während einer Dienstreise in New York hat die Gesundheitsüberwachungsbehörde in Brasília 14 Tage Quarantäne für die brasilianische Delegation um Präsident Jair Bolsonaro empfohlen. Die Anvisa habe in den frühen Morgenstunden ein entsprechendes Schreiben an die "Casa Civil", vergleichbar mit dem Kanzleramt, übermittelt, hiess es in einer Mitteilung der Behörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Demnach habe die Anvisa die bestehenden Regelungen und zu erwartenden Hygiene-Empfehlungen zum Schutz der Reisenden und der brasilianischen Bevölkerung dargelegt.
Gesundheitsminister Marcelo Queiroga hatte den Rechtspopulisten Bolsonaro zur UN-Generaldebatte nach New York begleitet. Am Dienstag wurde er positiv auf das Coronavirus getestet und blieb in den USA in Quarantäne. In den vergangenen Tagen twitterte Queiroga Fotos unter anderem mit Bolsonaro, dessen Frau
Jens Spahn für einheitliche Linie bei 3G-Regeln auch für Beschäftigte
17:59 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Wenn diejenigen, die ein, zwei Stunden in einem Restaurant oder Café sitzen, geimpft, genesen oder getestet sein müssten, gelte dies aus seiner Sicht folgerichtig auch für diejenigen, die sie bedienen und mit ihnen in einem Raum sind, sagte Spahn. Mit seinen Länderkollegen sei vereinbart worden, in den nächsten ein bis zwei Wochen über eine einheitliche Regelung dafür zu beraten.
Wolfgang Kubicki: Kneipenbesuch trotz Corona-Lockdowns
17:24 Uhr: Bundestagsvizepräsident
Ein schlechtes Gewissen hat er deswegen nicht: "Ich habe von meinem Recht auf autonomes Handeln Gebrauch gemacht", sagte der FDP-Vize und beklagte, "unsinnige Massnahmen" hätten in der Pandemie zu viel Verdruss bei der Bevölkerung geführt. Vor diesem Hintergrund nahm er auch den SPD-Gesundheitsexperten
Lauterbach reagierte verärgert auf Kubickis Aussage. Für einen Bundestags-Vize sei dies "eine unwürdige Einlassung", schrieb der SPD-Abgeordnete auf Twitter. "Ich wüsste auch, was über Herrn Kubicki gesagt wird. Aber ich erreiche noch mediale Präsenz ohne dass ich Kollegen beleidige."
Jens Spahn: Bei "Pandemie-Extremismus" entschieden Nein sagen
16:45 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter zum Einschreiten gegen Hass aufgerufen. Nach 18 harten Monaten für die Gesellschaft dürften aus Spannungen nicht Spaltungen werden, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. "Deswegen sollten wir klar und entschieden zu jeder Form von Pandemie-Extremismus Nein sagen." Die Hintergründe der Tat in Idar-Oberstein machten "nicht nur traurig, sondern auch wütend".
Ein 49 Jahre alter Deutsche sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, dem 20 Jahre alten Tankstellen-Kassierer am Samstag in den Kopf geschossen zu haben. Dieser hatte ihn zuvor auf die Maskenpflicht hingewiesen. Spahn zeigte sich erschüttert über die Tat und sprach von einem "kaltblütigen Mord", der nicht im Affekt geschehen sei.
Das Umfeld und die Umstände hätten viel mit Hass und Hetze zu tun, die in sozialen Medien verbreitet würden. Auch auf Demonstrationen würden Begriffe wie "Volksverräter" gerufen. "Aus Worten werden irgendwann auch Taten», warnte Spahn. Ausdruck von Protest müsse es in einer Demokratie geben. Er könne aber nur sehr dafür werben, dass alle ihre Worte wägten und bei Hass und Verschwörungsmythen früh jemand aufstehe und sage: "Nein, bis hierhin und nicht weiter."
Emmanuel Macrons Impfzertifikat geleakt: Verantwortlichen drohen Konsequenzen
16:29 Uhr: Nach dem Auftauchen des Impfzertifikats des französischen Präsidenten Emmanuel Macron in sozialen Netzwerken haben die Behörden die Verantwortlichen gefunden. Man habe diejenigen Gesundheitskräfte identifiziert, die irregulär auf die Daten zugegriffen und dabei gegen die Berufsethik verstossen hätten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in Paris am Mittwoch von der staatlichen französischen Krankenkasse.
Der nationale Rat der Ärztekammer teilte mit, dass nun auf lokaler Ebene über die Folgen für die Betroffenen entschieden werde. Dabei war von einem schweren Verstoss gegen die ärztliche Schweigepflicht die Rede.
Am Dienstag war bekannt geworden, dass Macrons Impfzertifikat im Netz zirkuliert. Auf Bildern waren ein QR-Code sowie Name, Geburtsdatum und Impfinformationen des Präsidenten zu sehen. Der Präsidentenpalast bestätigte die Echtheit des verbreiteten Codes.
Dem Élyséepalast zufolge haben Frankreichs Gesundheitskräfte Zugriff auf ein zentralisiertes System mit Corona-Impfzertifikaten. Aus dem Kreise dieses Personals sei Macrons QR-Code aus Versehen oder mit Absicht in Umlauf gebracht worden. Regierungssprecher Gabriel Attal erklärte, ein neuer Code könne eingerichtet und der alte deaktiviert werden.
Griechische Lehrer unter Beschuss von Corona-Leugnern
16:01 Uhr: Seit dem Schulbeginn vergangene Woche in Griechenland kriegen griechische Lehrer immer wieder Ärger mit Corona-kritischen Eltern und Corona-Leugnern. Die Pädagogen wurden zum Teil angezeigt, weil sie bei Schülern die für Schulen verbindliche Masken- und Testpflicht durchsetzten, berichteten griechische Medien.
Am Mittwoch verfügte das griechische Bürgerschutzministerium deshalb, dass die Polizei im Falle solcher Klagen gegen Lehrer nicht eingreifen soll und die Betreffenden auch nicht auf dem Revier erscheinen müssen.
Als ersten Vorfall nannte die griechische Tageszeitung "Kathimerini" in einem Bericht vom Mittwoch ein Elternpaar in der Stadt Katerini, das darauf bestand, die Tochter ohne Test und Maske in die Grundschule zu schicken.
Es folgten weitere Fälle; in der Stadt Kaminia verklagten Eltern die Schulleitung, auf der Insel Syros klagte eine Mutter gegen eine Lehrerin - jeweils weil das Kind nicht ohne Maske und Test in die Schule gelassen werden sollte.
Die griechische Regierung will die Pädagogen nun per Gesetz aus der Schusslinie nehmen. Auch Ärzte sind von den Aktionen der Impfgegner und Corona-Leugner betroffen. So gab es in den vergangenen Wochen in Griechenland Fälle, bei denen COVID-Patienten nicht beatmet werden wollten, weil sie die Existenz des Virus bestritten.
Mehrere Ärzte, die die Kranken pflichtgemäss dennoch beatmeten, wurden angeklagt. Sogar drei Exhumierungen wurden bereits verfügt, weil Hinterbliebene an der Todesursache COVID-19 zweifelten. "Es ist mittlerweile ein Irrenhaus", kommentierte am Dienstag der griechische Virologe Marios Lazanas im Fernsehsender Skai und forderte die Regierung auf, die Ärzte bei ihrer Arbeit zu unterstützen und vor Klagen von Corona-Leugnern zu schützen.
Grossbritannien und Südkorea tauschen eine Million Corona-Impfdosen
15:40 Uhr: Mit einem Impfstofftausch wollen Südkorea und Grossbritannien den Kampf gegen das Coronavirus in ihren Ländern ankurbeln. Wie die Regierung in London am Mittwoch mitteilte, schickt Grossbritannien in den kommenden Wochen eine Million Dosen des Mittels von Biontech und Pfizer in das ostasiatische Land. Dies solle Seoul dabei helfen, das Ziel von 70 Prozent vollständig geimpfter Einwohner bis Ende Oktober zu erreichen, hiess es in der Mitteilung des britischen Gesundheitsministeriums.
Südkorea wiederum soll noch vor Jahresende dieselbe Menge zurücksenden. Diese Lieferung werde dann zum Erfolg des Auffrischungsprogramms in Grossbritannien beitragen, hiess es.
Die Vakzine würden derzeit nicht sofort benötigt, betonte die britische Regierung. Die Menge werde auch nicht mit den 100 Millionen Dosen verrechnet, die Grossbritannien bis Juni 2022 der Impfstoffinitiative Covax versprochen hat.
Anfang des Monats hatte die britische Regierung bereits einen ähnlichen Deal mit Australien beschlossen. Dabei werden sogar vier Millionen Impfstoffdosen hin- und hergeschickt.
In Grossbritannien haben mittlerweile fast 90 Prozent der über 16-Jährigen eine erste Spritze gegen das Coronavirus erhalten, gut 82 Prozent sind vollständig geimpft. Bereits seit zwei Monaten gelten kaum noch Einschränkungen, obwohl die Zahl der Neuinfektionen bei mehr als 30.000 pro Tag stagniert.
Deutschland hat bisher mehr als 5,1 Millionen Impfdosen abgegeben
15:09 Uhr: Deutschland hat nach Angaben der Bundesregierung bisher mehr als 5,1 Millionen Impfdosen an andere Länder abgegeben. Dies erfolge über die Allianz Covax und bilateral, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Mittwoch in Berlin.
"Insgesamt hat Deutschland 5.106.960 Dosen ans Ausland geliefert", sagte sie. Davon seien rund 3,5 Millionen über Covax und 1,5 Millionen bilateral abgegeben worden. Empfänger sein Usbekistan und Tadschikistan gewesen, auch Mauretanien und Sudan. "Wir bemühen uns weiter um eine gerechte Verteilung der Impfstoffe weltweit", sagte die Sprecherin.
Aus den Zahlen lässt sich nicht ablesen, wo Deutschland damit im internationalen Vergleich steht. So ist Deutschland Gründungsmitglied der im April 2020 ins Leben gerufenen Anti-Pandemie-Kooperation ACT-A und stellt auch erhebliche Geldbeträge bereit.
Das meiste Geld fliesst an die Impfstoffplattform Covax, kleinere Beträge an die Plattformen für Diagnostik und Medikamente gegen COVID-19. Covax fördert die Erforschung von Corona-Impfstoffen und beschafft Impfdosen direkt. Die Finanzierung für 92 der ärmsten Länder übernehmen reichere Staaten.
Frankreich will Verlängerung der Corona-Nachweispflicht ermöglichen
14:57 Uhr: Frankreichs Regierung will auch nach Mitte November die Pflicht zu einem Corona-Nachweis verhängen können. Die aktuelle Regelung ist zeitlich begrenzt. Man werde die Möglichkeit, den sogenannten Gesundheitspass bei entsprechender epidemischer Lage auch darüber hinaus nutzen zu können, verlängern müssen, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch in Paris. In Frankreich ist etwa der Besuch von Restaurants und Museen oder die Fahrt mit dem Fernzug nur mit einem negativen Test, genesen oder geimpft möglich.
Im Kampf gegen eine vierte Corona-Welle hatte Staatschef Emmanuel Macron im Sommer strengere Corona-Regeln angekündigt, unter anderem die Nachweispflicht. Attal verteidigte den Gesundheitspass als sehr effizientes Mittel. Ohne ihn hätten etliche Einrichtungen mitten im Sommer schliessen müssen.
Wegen einer sich verbessernden Infektionslage sollen ab 4. Oktober etwas lockere Regeln gelten. In Départements mit einer 7-Tages-Inzidenz unter 50 entfällt dann die Maskenpflicht in der Grundschule, wie Attal sagte. Ausserdem werde es in den Gegenden dann keine Obergrenzen bei Veranstaltungen oder in Gebäuden mehr geben.
Seit Wochen gehen die Infektionszahlen in Frankreich zurück. Zuletzt steckten sich landesweit auf 100.000 Menschen innerhalb einer Woche circa 74 neu mit dem Coronavirus an. Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung sind vollständig gegen das Virus geimpft.
Jens Spahn: Entschädigungsregelung bei Quarantäne Frage der Fairness
14:30 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat das geplante Ende von Entschädigungszahlungen bei Quarantäne für die meisten Ungeimpften erneut verteidigt. Der CDU-Politiker verwies am Mittwoch in Berlin darauf, dass dies bereits jetzt so durch das Infektionsschutzgesetz vorgesehen sei.
Es gehe nicht um Druck, sondern es sei auch eine Frage von Fairness, sagte Spahn. Diejenigen, die sich und andere durch eine Impfung schützten, hätten die berechtigte Frage, warum sie für andere, die nicht geimpft seien und in Quarantäne müssten, mitzahlen.
"Und dann ist es eben auch wichtig, wenn Menschen sagen, es ist ihre freie, persönliche Entscheidung - das bleibt es auch - ob sie sich impfen lassen oder nicht, dass mit dieser Entscheidung dann eben auch die Verantwortung kommt, finanzielle Folgen zu tragen."
Polen genehmigt Impfauffrischung für über 50-Jährige
14:05 Uhr: In Polen können über 50-Jährige sowie medizinische Pflegekräfte eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, gilt die Regelung auch für Menschen jeden Alters mit geschwächtem Immunsystem, deren Immunreaktion auf die zunächst verabreichten Impfungen nicht ausreichend sein könnte. Sie sollen 28 Tage nach der vollständigen Impfung die Auffrischung erhalten.
Über 50-Jährige und medizinisches Personal mit Patientenkontakt sollen die Auffrischung frühestens sechs Monate nach der zweiten Dosis bekommen. Ihnen soll das Mittel der Konzerne Biontech und Pfizer gespritzt werden, das Studien zufolge gut als Auffrischung wirken und sehr verträglich sein soll. Die Termine für die Auffrischungsimpfung sollen automatisch über das zentrale System vergeben werden, in dem die Geimpften registriert sind.
Keine Entschädigung mehr für Ungeimpfte bei Quarantäne ab November
13:36 Uhr: Bei Verdienstausfällen wegen angeordneter Corona-Quarantäne sollen die meisten Nicht-Geimpften spätestens ab 1. November keine Entschädigung mehr bekommen. Darauf verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Mittwoch mehrheitlich in einem Beschluss, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Bremen und Thüringen enthielten sich demnach bei der Abstimmung.
Betroffen sind davon nur Menschen, für die es eine Impfempfehlung gibt und die sich auch impfen lassen können. Zuvor hatte "Business Insider" darüber berichtet.
Bei den Beratungen der Minister ging es um eine bundesweit einheitliche Linie. Erste Länder hatten bereits jeweils für sich entschieden, dass Nicht-Geimpfte bald keinen Entschädigungsanspruch mehr haben sollen. Das Bundesinfektionsschutzgesetz sieht dies auch schon vor, wenn eine Absonderung hätte vermieden werden können, indem man eine empfohlene Schutzimpfung in Anspruch nimmt. Da inzwischen auch ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, soll dies nun umgesetzt werden. Die Einzelheiten regeln die Länder selbst.
Grundsätzlich haben Beschäftigte, die wegen einer Quarantäne-Anordnung zu Hause bleiben müssen, in den ersten sechs Wochen Anspruch auf Lohnersatz durch den Staat in voller Höhe, ab der siebten Woche noch in Höhe von 67 Prozent. Arbeitnehmer müssen sich um nichts kümmern und bekommen ihr Geld weiterhin direkt vom Arbeitgeber, der es sich bei der zuständigen Behörde erstatten lassen muss. Erst ab der siebten Woche müssen Arbeitnehmer die Entschädigung selbst beantragen.
Diese Regelung soll nun spätestens ab 1. November für nicht geimpfte Menschen, für die eine Impfempfehlung vorliegt, nicht mehr gelten, wenn sie als Kontaktpersonen von Corona-Infizierten oder als Reiserückkehrer aus einem Risikogebiet im Ausland in Quarantäne müssen und nicht zur Arbeit dürfen. Für vollständig Geimpfte gelten in der Regel keine Quarantäne-Anordnungen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigte das Ende des finanziellen Ausgleichs bei Ungeimpften. "Da geht es übrigens nicht um Druck, sondern um Fairness gegenüber auch den Geimpften. Warum sollen andere dafür zahlen, dass jemand für sich entscheidet, sich nicht impfen zu lassen?", sagte der CDU-Politiker vor den Beratungen im ZDF.
Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte der "Rheinischen Post" (Mittwoch): "Das bundesweit geltende Gesetz legt ganz klar fest: Wer sich bewusst nicht impfen lässt, obwohl es keine medizinischen Hindernisse dafür gibt und durch die Impfung eine Quarantäne hätte vermeiden können, hat bei einer Quarantäne keinen Anspruch auf Verdienstausfallentschädigung." Wer selbst erkranke - was übrigens ja auch mit Impfung in manchen Fällen möglich sei - bekommt natürlich weiterhin sein Geld vom Arbeitgeber, wie bei jeder anderen Krankheit auch.
Neue Version der Corona-Warn-App bereit für Booster-Impfung
12:44 Uhr: Die Corona-Warn-App des Bundes ist in der neuen Version in der Lage, die Nutzer schnell über eventuell anstehende Auffrischungsimpfungen zu informieren. Damit passt das Projektteam aus Robert-Koch-Institut (RKI), SAP und Deutscher Telekom die App weiterhin an das aktuelle Pandemie-Geschehen an.
Die aktuelle Version 2.10 wird schrittweise in den kommenden Tagen bereitgestellt. Nutzer und Nutzerinnen eines iPhones können sich die aktuelle App-Version seit Mittwochvormittag aus dem Store von Apple manuell herunterladen. Android-Anwender müssen unter Umständen etwas mehr Geduld aufbringen. Der Google Play Store bietet keine Möglichkeit, ein manuelles Update anzustossen.
Mit der neuen Version erleichtert die App auch das Teilen von gespeicherten Impfzertifikaten. So kann die Anwendung nun eine Druckversion der Zertifikate erstellen. Damit können die Anwenderinnen und Anwender diese als PDF-Dokument speichern oder ausdrucken.
Künftig wird unter jedem Impfzertifikat eine Textbox angezeigt, die über den aktuellen Stand des Impfstatus informiert. Sollten Auffrischungsimpfungen notwendig werden, informiert die App die Betroffenen in dieser Box. Ein roter Punkt soll die Nutzer darauf hinweisen, wenn es Neuigkeiten bei den Zertifikaten gibt. Dazu gehören auch Hinweise auf mögliche Probleme, beispielsweise wenn ein Zertifikat abgelaufen oder eine Signatur ungültig ist.
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes erfasst mit Hilfe von Bluetooth-Signalen, welche Smartphones einander nahe gekommen sind, und benachrichtigt die Anwender dann über riskante Begegnungen. Dabei wurde ein Datenschutzkonzept umgesetzt, das als auch international vorbildlich gilt.
Das RKI hat als Herausgeber der App bislang 33,8 Millionen Downloads verzeichnet. Die Zahl der aktiven Nutzer liegt unter diesem Wert, weil manche User die App wieder deinstalliert oder nach dem Wechsel ihres Smartphones nicht erneut installiert haben.
USA wollen weitere 500 Millionen Impfdosen an ärmere Länder spenden
12:01 Uhr: US-Präsident Joe Biden will bei dem virtuellen Corona-Gipfel an diesem Mittwoch eine Spende von weiteren 500 Millionen Impfdosen ankündigen. Die Dosen von Pfizer/Biontech sollten an ärmere Länder gehen, sagte eine hohe Regierungsbeamtin vor dem Online-Gipfel. Die Spende der USA sei an keine Bedingungen geknüpft.
"Wir beweisen, dass man sich nicht nur um sich selbst kümmern, sondern auch anderen helfen kann", sagte sie weiter. Die USA hatten bereits vor dem G7-Gipfel im englischen Cornwall im Juni eine Spende von 500 Millionen Impfdosen angekündigt.
63,4 Prozent aller Menschen in Deutschland vollständig geimpft
11:23 Uhr: 63,4 Prozent der Menschen in Deutschland sind nun vollständig gegen Corona geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch hervor (Stand: 9.21 Uhr). Demnach wurden am Dienstag 222.988 verabreichte Impfdosen gemeldet. Etwa 56 Millionen Menschen (67,4 Prozent) haben inzwischen mindestens eine Impfung bekommen, 52,7 Millionen sind vollständig geimpft.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hob via Twitter hervor: "Sehr wichtig: 86 Prozent der Ü-60-Jährigen haben sich bereits für den Schutz durch Impfung entschieden." Schliesslich schütze nur eine Impfung verlässlich vor einer schweren Corona-Erkrankung im Herbst und Winter.
In 15 der 16 Bundesländer haben laut RKI inzwischen mindestens 60 Prozent der Einwohner zumindest eine erste Impfung erhalten. Unter dieser Schwelle liegt demnach nur noch Sachsen mit 57,2 Prozent. Bremen verzeichnet den Daten zufolge mit 78,1 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter.
Corona-Schnelltests am 11. Oktober meist nicht mehr kostenlos
10:56 Uhr: Corona-Schnelltests müssen ab 11. Oktober meist selbst bezahlt werden. Generell gratis bleiben sie noch für Menschen, die sich nicht impfen lassen können, darunter Kinder unter 12 Jahren. Das legt eine neue Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums fest, die einen entsprechenden Bund-Länder-Beschluss umsetzt.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten hatten vereinbart, dass das vom Bund seit Anfang März finanzierte Angebot für kostenlose "Bürgertests" für alle enden soll. Da inzwischen kostenlose Impfungen für alle möglich sind, sei eine dauerhafte Übernahme der Test-Kosten durch die Steuerzahler nicht länger nötig, hiess es zu Begründung.
Die im Bundesanzeiger verkündete Verordnung legt aber auch einige Übergangsregeln fest. So können Kinder von 12 bis 17 Jahren und Schwangere noch bis 31. Dezember mindestens einen kostenlosen Test pro Woche machen. Grund ist, dass für sie erst seit kürzerer Zeit eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorliegt - daher soll noch länger Zeit für eine Impfung bleiben.
Generell weiter gratis testen lassen können sich laut der Verordnung Kinder, die das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet haben oder erst in den letzten drei Monaten vor dem Test 12 Jahre alt geworden sind. Gratis bleibt es unter anderem auch für Menschen, die zum Beenden einer Quarantäne wegen einer Corona-Infektion einen Test brauchen.
So will Joe Biden in einem Jahr die Welt gegen Corona impfen
10:24 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat für diesen Mittwoch einen Online-Gipfel zur Corona-Krise einberufen und will den Kampf gegen die Pandemie mit weiteren Hilfszusagen vorantreiben. Zentrales Thema bei dem Treffen ist die Verbesserung des gerechten Zugangs zu Impfstoff auf der Welt.
Ziel sei es, Staats- und Regierungschefs mit Vertretern internationaler Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und der Privatwirtschaft zusammenzubringen, um sich auf eine "gemeinsame Vision zur Bekämpfung" von Corona zu einigen, hiess es vorab aus dem Weissen Haus. Anlass sei die parallel laufende UN-Generaldebatte in New York.
Wie der "Spiegel" berichtet, will Joe Biden bis in einem Jahr 70 Prozent der Weltbevölkerung geimpft haben und die Corona-Pandemie bis Ende 2022 beenden. Das soll etwa dadurch erreicht werden, dass Vakzine erschwinglich und verfügbar gemacht werden, so dass auch in ärmeren Ländern die Bevölkerung schneller geimpft werden kann.
Auch COVID-19-Tests, Behandlungsmöglichkeiten und die Verfügbarkeit von Schutzausrüstung stehen bei dem Gipfel auf der Agenda. "Er wird zu einer gemeinsamen Anstrengung aufrufen, die diese Pandemie viel schneller beenden kann, als wenn wir den Dingen ihren Lauf lassen", sagte ein hoher Regierungsbeamter über Bidens Pläne. Es gehe darum, die Welt in die Pflicht zu nehmen, um die Pandemie so schnell wie möglich zu beenden.
Die grösste Herausforderung sei, Leben zu retten, beim Impfen weltweit voranzukommen und eine bessere Zukunft zu gestalten, hatte Biden am Dienstag bei seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung als US-Präsident gesagt. "Um diese Pandemie zu bekämpfen, brauchen wir einen kollektiven Akt der Wissenschaft und des politischen Willens", forderte Biden.
Biden hatte zuletzt einen Rückschlag bei der Impfkampagne in den USA hinnehmen müssen. Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA empfahl eine Auffrischungsimpfung nur für ältere Menschen und Risikogruppen. Da hatte Biden bereits einen Impfstart für alle, deren Impfung acht Monate her ist, ab dem 20. September angekündigt.
Die FDA folgt in der Regel der Empfehlung der Expertinnen und Experten. Die WHO hatte bereits Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten.
Amnesty International fordert zwei Milliarden Impfdosen für ärmere Länder
09:52 Uhr: Kurz vor der von den USA ausgerichteten Konferenz zur Corona-Pandemie hat Amnesty International scharfe Kritik an den Impfstoff-Herstellern geübt und mehr Hilfen für ärmere Länder gefordert. "Wir rufen die Staaten und die Pharmaunternehmen auf, einen drastischen Kurswechsel vorzunehmen und alles dafür zu tun, um umgehend zwei Milliarden Impfstoffdosen für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen bereitzustellen", erklärte Amnesty-Chefin Agnès Callamard am Mittwoch.
In einem Bericht der Menschenrechtsorganisation wird den Impfstoff-Herstellern vorgeworfen, die ärmeren Länder in der Corona-Pandemie im Stich zu lassen. Obwohl sie selbst staatliche Hilfen in Milliardenhöhe erhalten hätten, weigerten sich die Pharmakonzerne, einer Aussetzung der Patente für Corona-Impfstoffe zuzustimmen, beklagte Amnesty.
Zudem würden durch die Unternehmen der Technologietransfer blockiert "und Massnahmen zur Ausweitung der weltweiten Herstellung dieser Impfstoffe aggressiv eingeschränkt". Dies habe zu einem "verheerenden" Impfstoffmangel in ärmeren Weltregionen geführt.
Während es in wohlhabenden Ländern teilweise mehr Impfstoffe als Impfwillige gibt, herrscht in Entwicklungsländern ein Mangel an Vakzinen. Laut dem Amnesty-Bericht wurden von den weltweit 5,76 Milliarden verabreichten Impfdosen nur 0,3 Prozent in Ländern mit niedrigem Einkommen verimpft. Hundert Tage vor Jahresende sei das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO), 40 Prozent der Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu impfen, in Gefahr, erklärte Amnesty.
Die USA richten am Mittwoch am Rande der UN-Generaldebatte eine internationale Videokonferenz zur Corona-Pandemie aus. US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag weitere Zusagen seiner Regierung in Aussicht gestellt. Die USA sind bereits der grösste Spender von Corona-Impfstoffen weltweit.
Karl Lauterbach warnt vor Nachteilen der Quarantäne-Regelung für Ungeimpfte
08:44 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet im Fall von Verdienstausfällen für Ungeimpfte mit einer breiten Quarantäneverweigerung und sinkenden Testbereitschaft. Eine bundeseinheitliche Regelung sei grundsätzlich zwar "richtig und wichtig", sagte der SPD-Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). "Ich fände es allerdings falsch, wenn diejenigen, die in Quarantäne gehen müssen, ihren Verdienstausfall nicht erstattet bekommen", betonte er.
Eine solche Regelung werde dazu führen, dass sich die betroffenen Menschen gar nicht erst in Quarantäne begeben, warnte Lauterbach. "Das wird insbesondere bei einkommensschwächeren Menschen der Fall sein." Er bevorzuge daher die Lösung, dass bundesweit das Arbeitsentgelt auch in der Quarantänezeit weitergezahlt werde.
Er rechne sogar damit, dass durch einen Verdienstausfall bei Quarantäne die Testbereitschaft abnehmen werde, sagte Lauterbach. "Es ist doch absolut lebensfern, dass sich Menschen auf eigene Kosten testen lassen, um dann im Fall eines positiven Ergebnisses auch noch ohne Verdienstersatz in Quarantäne zu gehen."
Viel wahrscheinlicher sei es, dass die Menschen erst gar keinen Test machen, weil sie dann auch keine Quarantäne fürchten müssten. "Dieser Effekt hätte negative Auswirkungen sowohl auf die weitere Pandemiebekämpfung als auch auf die Gesundheit derjenigen, die eigentlich in Quarantäne und womöglich medizinisch versorgt werden müssten. Denn diese Menschen würden Untersuchungen scheuen und hätten damit ein grösseres Risiko eines stärkeren Krankheitsverlaufs". Die neue Regelung sei "nicht zu Ende gedacht".
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat indes das geplante Ende des finanziellen Ausgleichs für angeordnete Quarantäne bei Ungeimpften verteidigt. "Da geht es übrigens nicht um Druck, sondern um Fairness gegenüber auch den Geimpften. Warum sollen andere dafür zahlen, dass jemand für sich entscheidet, sich nicht impfen zu lassen?", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Mittwoch über das geplante Aus der Lohnersatzleistung für ungeimpfte Beschäftigte, die wegen Corona in Quarantäne müssen. Betroffen von der Massnahme sind Kontaktpersonen von Infizierten oder Reiserückkehrer. Berichten zufolge ist als Starttermin der Massnahme der 11. Oktober vorgesehen.
Hamburg lockert 2G-Modell - Maskenpflicht entfällt
06:53 Uhr: In Hamburg können Fussballstadien ab dem kommenden Wochenende unter 2G-Bedingungen wieder bis zum letzten Platz besetzt werden. Auch in den Clubs dürften Geimpfte und Genesene ab Samstag wieder ohne Maske und abstandslos tanzen, wie die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen am Dienstag sagte.
Eine entsprechende Anpassung der Corona-Eindämmungsverordnung, in der die Maskenpflicht und die Kapazitätsgrenzen unter 2G-Bedingungen wegfallen, sei derzeit in Arbeit und werde rechtzeitig zum Samstag, 0.00 Uhr, in Kraft treten. Ferner habe der Senat beschlossen, dass 12- bis 17-Jährige Ungeimpfte "bis auf weiteres" an 2G-Veranstaltungen teilnehmen dürfen. Bisher galt dafür eine Übergangsfrist von sechs Wochen.
Hamburg hatte Ende August als erstes Bundesland das 2G-Optionsmodell eingeführt. Demnach können Betreiber selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene reinlassen, die dann von vielen Corona-Beschränkungen befreit sind. Unter anderem Restaurants, Kneipen, Kinos, Theater, Museen und Zoos können ihre Einrichtungen damit wieder voll nutzen.
Wenn sie nur Geimpfte und Genesene einlassen, gibt es keine Kapazitätseinschränkungen mehr. Auch das Abstandsgebot und die Testpflicht in geschlossenen Räumen sind dann aufgehoben. Die Maskenpflicht blieb jedoch zunächst bestehen. "Mit der 2G-Option wurde nach dem Worten eines Senatssprechers dem Infektionsschutz Rechnung getragen. Viele Einrichtungen erhielten damit überhaupt wieder die Möglichkeit, ihre Angebote zu unterbreiten.
RKI: 10.454 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 65,0
06:15 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland weiter rückläufig. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 65,0 an. Am Vortag hatte der Wert bei 68,5 gelegen, vor einer Woche bei 77,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 10.454 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.05 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.455 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 71 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 83 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.160.970 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 1,63 an. Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen der hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich.
Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen grosser regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.921.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.123.
Bei UN-Besuch: Brasiliens Gesundheitsminister positiv auf Corona getestet
06:00 Uhr: Der brasilianische Gesundheitsminister Marcelo Queiroga ist während einer Dienstreise mit Staatspräsident Jair Bolsonaro in New York positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er werde in den USA in Quarantäne bleiben, schrieb Queiroga am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Er ist brasilianischen Medienberichten zufolge das zweite Mitglied der brasilianischen Delegation in New York, bei dem das Ergebnis eines Corona-Tests positiv ausgefallen ist. Bei weiteren Mitgliedern fielen die Tests laut der Pressestelle der Präsidentschaft, auf die sich etwa das Nachrichtenportal "G1" berief, negativ aus.
Der Rechtspopulist Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost und spricht sich immer wieder gegen den Gebrauch von Masken und andere eindämmende Massnahmen aus. Am Dienstag sorgte er zum Auftakt der UN-Generaldebatte in New York mit Aussagen über sein Vorgehen in der Pandemie für Verwunderung. So pries Bolsonaro etwa den vorbeugenden Einsatz von Medikamenten, deren Wirksamkeit gegen das Coronavirus nicht nachgewiesen ist.
Der rechte Staatschef hat mehrmals betont, dass er selbst noch nicht gegen Corona geimpft ist. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio schickte eine Botschaft an Bolsonaro, indem er sagte: "Man muss sich impfen lassen, wenn man hierher kommen will."
Bei den UN gilt das "Ehren-System": Wer das Gebäude der Vereinten Nationen in New York betritt, bestätigt damit etwa, in den zehn Tagen zuvor nicht positiv getestet worden zu sein. Queiroga twitterte in den vergangenen Tagen Fotos unter anderem mit Bolsonaro, dessen Frau Michele und Vertretern von Investmentfonds.
Spahn erwartet im Frühjahr Herdenimmunität und Ende der Pandemie
04:00 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet im kommenden Frühjahr mit einer Herdenimmunität gegen das Coronavirus und damit mit einem Ende der Pandemie. "Wenn keine neue Virusvariante auftaucht, gegen die eine Impfung nicht schützt, was sehr unwahrscheinlich ist, dann haben wir die Pandemie im Frühjahr überwunden und können zur Normalität zurückkehren", sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch). "Herdenimmunität wird immer erreicht. Die Frage ist ja nur wie: ob durch Impfung oder Ansteckung. Die Impfung ist definitiv der sicherere Weg dorthin", sagte Spahn.
"Wer sich nicht impfen lässt, der wird mit einer hohen Wahrscheinlichkeit erkranken", sagte der Minister und warnte davor, die Ansteckungsgefahren angesichts der aktuell sinkenden Infektionszahlen zu unterschätzen. "Auch letztes Jahr hatten wir um diese Jahreszeit eine solche Verschnaufpause. Wir sind also noch nicht durch. Im Herbst und Winter, wenn wir alle wieder viel mehr in Innenräumen sind und das Immunsystem weniger stark ist, steigt auch das Risiko, sich anzustecken." Den gegenwärtigen Rückgang der Infektionszahlen führte Spahn vor allem auf das Ende der Urlaubssaison und die verschärften Testregeln zurück.
Es sei noch zu früh, die Corona-Massnahmen aufzuheben, betonte der Gesundheitsminister. "Wenn wir gar keine Schutzmassnahmen mehr hätten, würden unsere Intensivstationen durch die noch zu grosse Zahl Ungeimpfter überlastet", sagte Spahn. Für einen "Freedom Day" wie in anderen Ländern sei in Deutschland die Impfquote noch nicht hoch genug. Gut 67 Prozent aller Einwohner in Deutschland haben bisher mindestens eine Impfung erhalten, über 63 Prozent sind vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft.
Spahn kündigte ferner mehr Anstrengungen zur Forschung und Behandlung von Long Covid, dem Anhalten von Corona-Symptomen über viele Wochen, an. Darüber wisse man noch nicht viel. Es gebe kein einheitliches Krankheitsbild und keine eindeutige Diagnose.
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