- Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat das Prüfverfahren für den Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac gestartet.
- Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erfreut über die Entspannung des Corona-Infektionsgeschehens im Land geäussert.
- Alle News zu Corona vom 4. Mai im Überblick.
➤ EU-Arzneimittelbehörde startet Prüfung von chinesischem Corona-Impfstoff
Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) hat das Prüfverfahren für den Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac gestartet. Die Daten würden in einem beschleunigten Verfahren bewertet, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit.
Die Experten der EMA begründeten ihre Entscheidung mit vorläufigen Ergebnissen aus klinischen und Labor-Studien. Daraus werde deutlich, dass der Impfstoff die Produktion von Antikörpern gegen das Coronavirus anrege und daher als Schutz gegen COVID-19 wirksam sein könne.
Die EMA prüft nach dem sogenannten Rolling Review-Verfahren. Danach werden alle Daten bewertet, noch vor dem Abschluss der Studien und bevor der formelle Antrag auf Marktzulassung gestellt wurde. Wie lange das Prüfverfahren dauern wird, ist unklar.
Bisher sind in der EU vier Impfstoffe zugelassen. Drei weitere Präparate werden bereits länger nach dem Rolling Review-Verfahren geprüft.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Niedrige Corona-Zahlen: Britische Regierung hält an Lockerungen fest
17:06 Uhr: Angesichts weiterhin niedriger Corona-Neuinfektionen hält die britische Regierung an ihrem Zeitplan für Lockerungen fest. Damit werden voraussichtlich wie geplant am 17. Mai weitere Restriktionen aufgehoben: Dann dürfen Restaurants und Pubs auch ihre Innenräume öffnen, ausserdem sind Auslandsreisen wieder erlaubt.
Die Zahlen entsprächen den Erwartungen. "Das ist äusserst ermutigend und der Einführung des Impfstoffs sowie der britischen Bevölkerung zu verdanken", sagte ein Regierungssprecher am Dienstag. Das Kabinett muss dem Öffnungsschritt aber noch formal zustimmen.
Im Vereinigten Königreich ist die Zahl der Neuinfektionen weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei etwa 23. Das Impfprogramm schreitet weiter rasch voran, bisher wurden etwa 35 Millionen Menschen geimpft, das ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung von rund 66 Millionen. Etwa 15,5 Millionen Menschen haben die für den vollen Schutz nötige zweite Spritze erhalten.
Im Vordergrund stehen nun die Bedingungen, unter denen Privatreisen ins Ausland wieder möglich sind. In den kommenden Tagen will die Regierung die Länder nennen, in die bereits vom 17. Mai an Reisen ohne Quarantäne möglich sind. Britischen Medienberichten zufolge handelt es sich dabei um Länder mit niedriger Inzidenz oder hoher Impfquote wie Israel, Island oder Portugal. Deutschland könnte ebenso wie die beliebten Reiseziele Italien, Frankreich und Spanien dann im Juni folgen - je nach Entwicklung der dortigen Corona-Lage.
Gute Nachrichten für alle Pub-Besucher hatte die Arzneimittelbehörde MHRA. Der Konsum von Alkohol habe keinen Einfluss auf die Effizienz der Schutzimpfung, teilte die Medicines and Healthcare Regulatory Agency (MHRA) mit. Damit reagierte die Behörde auf Berichte in Sozialen Medien, denen zufolge nach der Impfung für zwei Wochen auf Alkohol verzichtet werden müsse. "Derzeit gibt es keine Hinweise, dass der Alkoholgenuss die Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe beeinträchtigt", sagte eine MHRA-Sprecherin.
Merkel sieht bei Corona "Licht am Ende des Tunnels"
Die Kanzlerin verwies auf sinkende Fallzahlen und eine leichte Entspannung in der Intensivmedizin. Zugleich mahnte Merkel nach diesen Angaben, je sorgsamer man jetzt vorgehe, umso schneller würden alle von Lockerungen profitieren können.
Das Kabinett hatte zuvor im Umlaufverfahren eine Verordnung beschlossen, mit der schon ab dem Wochenende Lockerungen für vollständig Geimpfte und Genesene möglich sein sollen. Die Bundesregierung machte damit den Weg frei für einen schnellen Beschluss im Bundestag an diesem Donnerstag und im Bundesrat an diesem Freitag.
Pfizer will in diesem Jahr 1,6 Milliarden Corona-Impfdosen ausliefern
15:31 Uhr: Der US-Pharmakonzern Pfizer rechnet für dieses Jahr mit der Auslieferung von 1,6 Milliarden Impfdosen gegen das Coronavirus. Der Jahresumsatz mit dem zusammen mit dem Mainzer Unternehmen Biontech entwickelten Impfstoff könnte sich damit auf 26 Milliarden Dollar (knapp 22 Milliarden Euro) belaufen, wie Pfizer am Dienstag mitteilte. Im Februar hatte der Pharmakonzern für das laufende Jahr noch mit einem Jahresumsatz von 15 Milliarden Dollar mit dem Vakzin prognostiziert.
Seitdem gingen aber weitere Bestellungen ein, unter anderem von der Europäischen Kommission. Zum Stichtag 3. Mai hat der Konzern nach eigenen Angaben 430 Millionen Impfdosen in 91 Länder und Territorien weltweit ausgeliefert. Pfizer gab am Dienstag ausserdem Bestellungen aus Israel und Kanada für Lieferungen im nächsten Jahr bekannt.
Der Erfolg des Impfstoffs hat Pfizer ein deutliches Gewinn- und Umsatzplus beschert. Im ersten Quartal des Jahres stieg der Gewinn um 45 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 42 Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar.
Der Biontech/Pfizer-Impfstoff wird unter anderem in den USA in grossem Stil eingesetzt. In dem Land wurden schon mehr als 160 Millionen Impfdosen ausgeliefert, mehr als von jedem anderen Vakzin.
Medienberichten zufolge könnte das Vakzin in den USA bald auch für Kinder und Jugendliche ab einem Alter von zwölf Jahren zugelassen werden. Auch in der Europäischen Union wird eine entsprechende Zulassung geprüft. In der EU und in den USA ist der Impfstoff bislang ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.
Nach Bayern: Mehrere Bundesländer planen zeitnahe Lockerungen
Neben den Freistaat Bayern planen weitere Bundesländer Lockerungen ihrer Corona-Massnahmen.
So sollen bei stabilen Inzidenzwerten unter 100 künftig auch in Thüringen Besuche im Biergarten und bestimmte Formen des Tourismus wieder möglich sein. Eine entsprechende Verordnung soll am Donnerstag in Kraft treten, wie Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag ankündigte.
Sie sehe automatische Öffnungsschritte unter anderem im Bereich der Aussengastronomie, Camping, der Buchung von Ferienhäusern und der körpernahen Dienstleistungen vor.
In Mecklenburg-Vorpommern wird vollständig geimpften Tagesausflüglern und Zweitwohnungsbesitzern aus anderen Bundesländern wieder die Einreise erlaubt.
Touristische Übernachtungen etwa in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen oder auf Campingplätzen bleiben aber weiterhin untersagt, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag nach einer Sitzung des Schweriner Kabinetts sagte.
Der Freistaat Sachsen stellt vollständig gegen Corona geimpfte Menschen sowie Genesene ab dem 10. Mai in vielen Punkten mit negativ Getesteten gleich. Das sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag in Dresden nach einer Sitzung des Kabinetts. Zudem sind die Öffnung der Aussengastronomie und Lockerungen für die Tourismusbranche unter Auflagen geplant, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Region fünf Tage lang unter 100 liegt.
Auf Campingplätzen und in Ferienwohnungen sei dann wieder Urlaub möglich, ab einer Inzidenz unter 50 auch in Pensionen und Hotels. Bei höheren Infektionszahlen greift weiterhin die sogenannte Bundes-Notbremse durch das Infektionsschutzgesetz.
Für Geimpfte und Genesene soll konkret in vielen Situationen die Testpflicht entfallen. Das sieht die neue Corona-Schutzverordnung vor, die vom 10. bis zum 30. Mai gelten soll. Als vollständig geimpft gelten Menschen 14 Tage nach ihrer zweiten Impfung.
150 Millionen Impfdosen in der EU verabreicht
14:58 Uhr: In der Europäischen Union sind laut EU-Kommissionspräsidentin
In den 27 EU-Staaten leben rund 450 Millionen Menschen. 70 Prozent der Erwachsenen entspricht nach Angaben der EU-Kommission etwa 266 Millionen Menschen.
Bundeskabinett beschliesst Erleichterungen für Corona-Geimpfte
13:55 Uhr: Das Bundeskabinett hat die geplanten Erleichterungen für Geimpfte auf den Weg gebracht. Die Regierung beschloss die entsprechende Verordnung am Dienstag, wie Bundesjustizministerin
Zudem sollen die Geimpften und Genesenen den Menschen mit einem negativen Testergebnis gleichgestellt werden. Bundestag und Bundesrat müssen der Neuregelung noch zustimmen, was bis Freitag geschehen soll. Bereits am Wocheneide soll die Verordnung gelten, wie Lambrecht betonte. Sie sprach von einem wichtigen Schritt hin zur Normalität.
In einem Rechtsstaat müsse klar sein, dass die Einschränkungen nur mit "gutem Grund" möglich seien, um das Leben und die Gesundheit von anderen zu schützen. "Sobald dieser Grund wegfällt, muss genauso klar sein, dass dann auch diese Einschränkung nicht mehr erfolgen darf." Die positive Entwicklung der Inzidenzzahlen "macht uns Hoffnung, dass wir alle auf einem guten Weg sind", fügte die Justizministerin hinzu.
Die Bundesregierung erlässt die Verordnung auf der Grundlage des neuen Infektionsschutzgesetzes. Parallel haben die Länder bereits ähnliche Regelungen vorgenommen.
Fast 29 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gegen Corona erstgeimpft
13:25 Uhr: In Deutschland haben 28,7 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervor (Stand: 4. Mai, 12.00 Uhr). Den vollen Impfschutz erhielten bislang gut acht Prozent der Bevölkerung.
Am Montag wurden demnach 424.777 Impfspritzen gesetzt. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden. Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang etwas mehr als 30,6 Millionen Dosen, davon fast 23,9 Millionen bei Erstimpfungen und weitere knapp 6,8 Millionen bei Zweitimpfungen.
Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 32 Prozent. Brandenburg liegt mit 25,8 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 85,7 Prozent verbraucht.
Markus Söder: Tourismus in Bayern ab 21. Mai wieder möglich
12:57 Uhr: Urlaub in Bayern soll zu Beginn der Pfingstferien am 21. Mai in Regionen mit niedrigen Corona-Infektionszahlen wieder möglich sein. In Kreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 sollen Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen dürfen, wie Ministerpräsident
Ausserdem dürfen ab kommenden Montag (10. Mai) die Aussengastronomie, Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos öffnen. Die Aussengastronomie muss dann um 22.00 Uhr schliessen. Es gelten dabei bereits bekannte Auflagen wie Hygienekonzepte, Masken- und Testpflicht sowie die Notwendigkeit einer Terminbuchung.
Bei einer stabilen und sinkenden Sieben-Tage-Inzidenz könnten die Landkreise und kreisfreien Städte einen entsprechenden Antrag beim Gesundheitsministerium stellen, sagte Söder. Im Kabinettsbeschluss heisst es dazu weiter, das Ministerium werde gebeten, "das hierfür nötige Einvernehmen zu erteilen". (Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.)
Niedersachsen öffnet Handel, Gastronomie und Tourismus
12:50 Uhr: Mit einem Stufenplan will Niedersachsen in Lockerungen der Corona-Beschränkungen einsteigen. Diese sollen in Städten und Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 vom kommenden Wochenende an greifen, kündigte Ministerpräsident
Wieder öffnen soll für diese Gruppen der komplette Einzelhandel, auch im Bereich Tourismus und Gastronomie soll es erste Öffnungen geben, erklärte Wirtschaftsminister und Vize-Regierungschef Bernd Althusmann (CDU). Gekoppelt werden soll dies an eine Kontaktnachverfolgung, Zugangsbeschränkungen und einem Hygienekonzept.
Der Tourismus werde für voraussichtlich drei Wochen zunächst nur für Einwohner Niedersachsens geöffnet. In Hotels, Ferienwohnungen und auf Campingplätzen sind damit rechtzeitig vor Pfingsten wieder touristische Übernachtungen möglich. Die Gastronomie soll zunächst draussen und zwei Wochen später auch drinnen wieder öffnen können, dort dann mit einer Auslastungsgrenze von 60 Prozent und einer Sperrstunde um 23 Uhr. Auch Kulturveranstaltungen im Freien sollen wieder möglich werden.
Tirol: Keine Ausreise-Testpflicht mehr ab Donnerstag
12:25 Uhr: Die Ausreisebeschränkungen für das österreichische Bundesland Tirol werden wegen der nun stabilen Corona-Lage beendet. Ab Donnerstag ist beim Verlassen der Region kein negativer Testnachweis mehr nötig. Das gab die Landesregierung in Innsbruck am Dienstag bekannt. Ein wichtiger Grund für diesen Schritt sei auch der Rückgang einer Virusvariante, die sich aus der britischen Variante entwickelt habe, sagte Tirols Pandemie-Einsatzleiter Elmar Rizzoli.
Die Testpflicht war Ende März eingeführt worden. Sie wurde danach immer wieder verlängert, um diese ansteckendere Corona-Variante einzudämmen. Die Zahl der damit infizierten aktiven COVID-19-Fälle sank in den vergangenen zwei Wochen von rund 950 auf 240. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in Tirol zuletzt stabil bei 175, über dem bundesweiten Wert von 147.
Tirol will jedoch auch in Zukunft auf Ausreisetests in einzelnen Gemeinden setzen. Dadurch würden auch diejenigen Menschen Tests in Anspruch nehmen, die man sonst nicht erreiche, sagte Rizzoli.
Kretschmann dämpft Hoffnung auf baldige Reisen
12:08 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident
Wegen der immer wieder neu auftretenden Mutanten sei die Lage noch unsicher. Es sei zu früh, wegen der leicht sinkenden Zahlen von einer Trendwende zu sprechen. Zudem gehöre Reisen zu den "ganz problematischen Dingen, weil das Virus wird ja verbreitet durch Reisen", es sei durch Reisen überhaupt erst auf der ganzen Welt verbreitet worden. "Da ist grosse Vorsicht geboten."
Spahn weiter für Vorsicht - Impfungen für alle in erster Juni-Hälfte
12:03 Uhr: Bundesgesundheitsminister
"Die Zahlen sinken, das ist ermutigend." Sie seien aber noch nicht stark genug gesunken. Es sei zu sehen, wie sich das Reduzieren von Kontakten bewähre. Zugleich beginne das Impfen, Schritt für Schritt einen Unterschied zu machen.
Spahn verwies auf das deutlich höhere Impftempo und konkretisierte die Aussicht auf Impfmöglichkeiten für alle Bürger dank erwartungsgemäss wachsender Impfstoffmengen. "Das macht es uns möglich, in der ersten Hälfte des Junis die Priorisierung aufzugeben." Die Bundesregierung hatte ein Ende der festgelegten Impf-Reihenfolge mit einem Vorrang für Risikogruppen schon grundsätzlich für Juni in Aussicht gestellt. Es werde aber natürlich auch noch Wartezeiten geben, sagte Spahn.
Der Minister äusserte sich ausserdem optimistisch zum generellen Impffortschritt. Es sei "sicherlich im Juli" der Zustand zu erreichen, "wo wir eigentlich alle, die unbedingt wollten, geimpft haben werden". Dann sei es eine gemeinsame Aufgabe, jene zu überzeugen und zu erreichen, die zögerten oder Fragen hätten. Die Bundesregierung hatte zugesichert, allen Bürgern bis zum Ende des Sommers ein Impfangebot zu machen.
Ärzte für Untersuchung zu Gesundheitseffekten von Corona-Massnahmen
11:26 Uhr: Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung gesundheitlicher Auswirkungen der Corona-Eindämmungsmassnahmen gefordert. Diese "Kollateraleffekte" beim Kampf gegen die Pandemie seien lange unterschätzt worden, sagte der Chef der Bundesärztekammer am Dienstag beim digitalen Ärztetag.
Er verwies etwa auf dringend notwendige Behandlungen, die nicht begonnen worden seien, und ausgesetzte Früherkennungsuntersuchungen. Vor allem Auswirkungen auf Kinder bedürften einer besonderen Betrachtung. Dabei gehe es neben schulischen Bildungsdefiziten darum, dass viele Kinder wichtige Entwicklungsphasen in sozialer Isolation erlebt hätten.
Die Pandemie hinterlasse in vielen Bereichen Spuren, sagte Reinhardt - etwa auch bei Menschen in Heimen, die oft monatelang keinen Besuch empfangen durften, oder verunsicherten Patienten in Praxen.
Insgesamt sei das Gesundheitswesen in der Krise enorm belastet. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sei es aber zu keinem Zeitpunkt überlastet gewesen. Das liege auch an gut ausgestatteten Kliniken und dem dichten Netz der ambulanten Versorgung. "Eine der wichtigsten Lehren aus dieser Krise muss deshalb sein, leistungsstarke Strukturen zu erhalten und auszubauen, statt sie, wie von einigen immer wieder gefordert, auszudünnen und auf reine Kosteneffizienz zu trimmen."
Die Pandemie habe aber auch Defizite offengelegt, sagte Reinhardt. Er verwies auf eine unzureichende personelle und technische Ausstattung der Gesundheitsämter, Meldestrukturen, den digitalen Ausbau und die Finanzierung der Kliniken. Dort sei der Arbeitsdruck für Ärzte und Pflegekräfte übrigens auch schon vor Corona enorm hoch gewesen. "Nur hat das vorher niemand ernsthaft zur Kenntnis nehmen wollen."
Reha-Experte Ingo Froböse: Im Profifussball werden Corona-Symptome oft heruntergespielt
10:55 Uhr: Sportwissenschaftler Ingo Froböse hat dem Profifussball einen mitunter unehrlichen Umgang mit Corona-Fällen vorgeworfen. "Es geht ja um Marktwert, das muss man ganz klar sagen. Jeder Spieler hat einen Marktwert und der würde darunter leiden, wenn man von grösseren und langwierigen Problemen spricht. Deswegen spielt man das gerne herunter", kritisierte der Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Deutschen Sporthochschule Köln.
Nach Ansicht des 64-Jährigen wird die Öffentlichkeit bei Angaben über Symptome bei positiv Getesteten oft nicht richtig informiert und manchmal sogar bewusst fehl informiert. "Es kann nicht sein, dass Fussballer bei Corona symptomlos bleiben, wenn viele andere Sportler unter Symptomen leiden. Bei Einzelfällen zeigt sich, dass das nicht gestimmt hat", sagte Froböse. "Da ist der Fussball leider kein gutes Vorbild, was Transparenz und Ehrlichkeit betrifft. Das kreide ich ihm nicht nur bei COVID-19 an, sondern auch bei Verletzungen."
Chronische Verletzungen würden nur sehr selten öffentlich gemacht, bemängelte Froböse. "Warum nicht? Weil sie natürlich für die Spieler und damit für die Vereine eine absolute Degression, ein Verlust par excellence wären", sagte er.
Experte rät Freizeitsportlern nach Corona-Erkrankung zur Vorsicht
10:36 Uhr: Reha-Experte und Sportwissenschaftler Ingo Froböse rat Hobby-Kickern und Freizeit-Läufern nach überstandener Corona-Erkrankung zur Vorsicht.
"Sie sollten auf jeden Fall Selbstdiagnostik betreiben, Atem- und Herzfrequenz und Regenerationsfähigkeit beobachten. Wenn jemand unsicher ist, sollte er sich in ein leistungsdiagnostisches Zentrum begeben: Zum Sportmediziner gehen und sagen: Check mich mal durch!", sagte der Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln in einem dpa-Interview. "Gerade in den ersten vier bis sechs Wochen nach Corona sollte man unbedingt im sauerstoffreichen Bereich laufen, also erstmal wieder Grundlage aufbauen."
Für Leistungssportler sieht der 64-Jährige die Verbände in der Pflicht, betroffenen Athleten zu helfen. "Wir brauchen dringend "Return to competition"-Programme. Wir brauchen unbedingt Massnahmen, die ein ganz behutsames Vorgehen bei der Rückkehr in den Wettkampfsport betreffen", sagte Froböse. Auf alte Trainingspläne könne man in so einem Fall nicht zurückgreifen.
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat bereits ein "Return to sport"-Programm aufgelegt. "Dem Sportler sollte so schnell wie möglich eine medizinische Diagnostik und Beratung angeboten werden - bereits auf Landesverbandsebene und unter Einbezug der Olympiastützpunkte", erklärte Froböse.
Man bräuchte auch zeitnah Symposien, die sich mit dem Thema Long Covid, den langfristigen Folgen einer Erkrankung, beschäftigen. "Wir brauchen einen wissenschaftlichen Austausch, am besten über die jeweiligen Sportarten. So wie die Task Force bei den Fussballern unter meinem Kollegen Tim Meyer Daten sammelt."
Dabei sei auch das Bundesinnenministerium gefordert: "Wir brauchen Studien, die genau das begleiten: Return to sport - wie mache ich das überhaupt?", so Froböse. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft in Bonn sei genau die richtige Institution dafür.
Angela Merkel dankt Ärzten und Pflegekräften für Corona-Einsatz
10:30 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften für ihren "aufopferungsvollen Einsatz" in der Coronakrise gedankt. Sie täten nun auch in dieser dritten Welle tagtäglich alles - bei der Versorgung von Patienten sowie beim Testen und Impfen, sagte Merkel in einer Grussbotschaft zur Eröffnung des Deutschen Ärztetags am Dienstag.
Dabei müssten der Staat, die Bürger und die ganze Gesellschaft dem Gesundheitswesen zur Seite stehen, wozu auch die bundesweite Corona-Notbremse diene. Sie ziele darauf, die Welle zu brechen und die täglichen Neuinfektionen zu senken, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu vermeiden.
Es mache Mut, dass die Impfungen als Schlüssel zur Überwindung der Pandemie an Fahrt gewinnen, sagte Merkel. Sie betonte zudem, dass für die wichtige Fachkräftesicherung für gute Bedingungen gesorgt werden müsse, auch für das Pflegepersonal.
Corona-Warn-App zeigt Schnelltest-Ergebnisse an
10:03 Uhr: Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes kann jetzt auch die Ergebnisse von Schnelltests anzeigen. Mit der neuen Version könnten Nutzerinnen und Nutzer ihre Mitmenschen nun noch schneller warnen und Infektionsketten noch schneller unterbrechen, teilten die Entwickler der App mit.
Das Update auf Version 2.1 stand am Montagmorgen (3. Mai) bereits im App-Store von Apple für das iPhone bereit. Die Version für Android-Smartphones soll im Google Play Store spätestens ab Dienstag (4. Mai) zur Verfügung stehen.
Mit dem Update können die Anwender nach dem Schnelltest eine Klötzchengrafik (QR-Code) einscannen und erhalten dann kurze Zeit später in der App das Testresultat. Ein negatives Ergebnis wird dann 48 Stunden lang in der App angezeigt und kann dann auch beim Einkaufen oder beim Friseurbesuch vorgelegt werden. Positive Ergebnisse werden in der App so lange angezeigt, bis die User das Ergebnis teilen. Der Schnelltest werde von der Corona-Warn-App gleichberechtigt zum aufwendigeren PCR-Test behandelt.
Zum Start sind acht Partner an das System angeschlossen: Bundeskanzleramt, das Bayerische Rote Kreuz, dm-drogerie markt, Doctorbox, EcoCare, die Healthcare Marke von Ecolog Deutschland GmbH (mit unter anderem Lidl), Huber Health Care, das Ministerium für Bildung und Kultur Saarland sowie testbuchen.de/No-Q. Bald soll dieser Kreis aber stark erweitert werden.
"Seit Ankündigung der Integration Ende März sind 125 Anfragen von Schnelltest-Betreibern aus unter anderem Testzentren und dem Einzelhandel eingegangen, die sich an der Integration beteiligen möchten", heisst es in dem Blog der App-Entwickler SAP und Deutsche Telekom.
In künftigen Versionen soll - noch vor Beginn der Sommerferien - auch ein digitales Impfzertifikat angezeigt werden können. Anwender könnten damit nachweisen, dass sie vollständig geimpft worden sind.
Die Corona-Warn-App verzeichnete bis Ende April 27,4 Millionen Downloads. Über die Anwendungen wurden bislang knapp 440.000 positive Testergebnisse geteilt, so dass schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen auf diesem Weg vor einer risikoreichen Begegnung gewarnt wurden.
Ärztepräsident Klaus Reinhardt: Frühere Impfung von Jugendlichen sinnvoll
09:27 Uhr: Der Präsident der Bundesärztekammer hält im Kampf gegen das Coronavirus eine frühere Impfung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen für sinnvoll.
Auf die Frage, welche Gruppen bei der Impfung priorisiert werden könnten, sagte Klaus Reinhardt im "ZDF"-Morgenmagazin am Dienstag: "Ich finde die Vorstellung, darüber nachzudenken, dass man Jugendliche, Heranwachsende und junge Erwachsene, die sich in Ausbildung befinden und die einen hohen Grad an Mobilität haben oder haben müssen, unter epidemiologischen Gesichtspunkten jetzt auch mitimpft - nicht ausschliesslich und prioritär - aber mitimpft, eine durchaus sinnvolle und vernünftige Idee."
Am Dienstag berät der Deutsche Ärztetag unter anderem über die Lehren aus der Corona-Pandemie. Dazu sagte Reinhardt, man müsse mit Blick auf den Anfang der Corona-Pandemie künftig Schutzkleidung in ausreichender Menge vorhalten, für den Krisenfall Ablaufpläne und definierte Krisenstäbe formulieren, den öffentlichen Gesundheitsdienst "wieder ausreichend ausrüsten" und sich Gedanken machen, wie man leistungsfähige Krankenhäuser erhalten kann.
SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach für vorsichtige Lockerungen für Geimpfte
08:48 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte
"Ganz klar nein sage ich zu Öffnungen von Läden, Kneipen oder anderen Angeboten nur für doppelt Geimpfte", sagte der SPD-Gesundheitsexperte der Zeitung. Deren Zahl sei noch zu klein. Zudem würden derartige Regelungen die Gesellschaft spalten. "Wer noch nicht geimpft ist, ist das in aller Regel, weil er sich an die Impfreihenfolge hält, dafür sollte niemand bestraft werden", sagte er.
Lauterbach warnte zudem vor übertriebenen Erwartungen, die Impfungen könnten die Pandemie beenden. "Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Corona-Ausbreitung automatisch stoppt, wenn 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sind", sagte der Epidemiologe dem Blatt. Wer nicht geimpft sei, werde erkranken, gerade im Herbst werde es wieder mehr Fälle geben. Nur verbreite sich die Krankheit dann nicht mehr exponentiell.
Corona-Massnahmen würden noch lange notwendig sein. "Auch wenn die sogenannte Herdenimmunität erreicht ist, können wir nicht alles öffnen", betonte Lauterbach.
Kambodscha meldet Corona-Rekordzahl - Lockdown wird aber aufgehoben
08:30 Uhr: Kambodscha kämpft mit seiner bisher schlimmsten Corona-Welle und verzeichnet immer neue Höchstwerte. Das Gesundheitsministerium in Phnom Penh bestätigte am Dienstag 938 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden - so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Dabei galt das südostasiatische Land lange als extrem erfolgreich im Kampf gegen das Virus.
Vor dem Ausbruch Ende Februar lag die Gesamtzahl der Infektionen noch bei 500, nun stieg sie auf mehr als 16.000. 107 Menschen in dem Land mit rund 16 Millionen Einwohnern sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben.
Dennoch kündigten die Behörden an, einen im April verhängten Lockdown in der Hauptstadt Phnom Penh und der nahe gelegenen Stadt Ta Khmau wieder aufzuheben. Einschränkungen soll es dann nur noch in Vierteln mit besonders hohen Infektionszahlen geben. Um welche Massnahmen es speziell geht, wurde zunächst nicht bekannt.
Australiens Regierungschef rudert bei Haftstrafen für Einreisen aus Indien zurück
08:13 Uhr: Nach einer Welle der Empörung und Rassismusvorwürfen hat Australiens Premierminister Scott Morrison seine Haftandrohungen gegen Rückkehrer aus Indien revidiert. "Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass irgendetwas davon eintritt, liegt so ziemlich bei null", sagte Morrison am Dienstag. Wegen der in Indien grassierenden Coronavirus-Mutante hatte der Regierungschef zuletzt Einreisenden, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Indien aufgehalten hatten, neben Geldstrafen auch mit Haftstrafen von bis zu fünf Jahren gedroht.
Davon betroffen sind tausende Australier in Indien, darunter professionelle Cricket-Spieler. Die Regelung trat am Montag in Kraft. Neben Menschenrechtsgruppen und bekannten Sportlern kritisierten selbst einige von Morrisons Verbündeten die Massnahme.
Canberra hatte am vergangenen Dienstag bereits alle Direktflüge aus Indien vorerst bis zum 15. Mai verboten, daraufhin nutzen Rückkehrer Umsteigeverbindungen. Mit der Verschärfung sollten diese Schlupflöcher geschlossen werden.
Indien meldet mehr als 20 Millionen Corona-Fälle seit Pandemiebeginn
07:41 Uhr: Indien hat seit dem Beginn der Corona-Pandemie mehr als 20 Millionen Infektionen registriert. Das Gesundheitsministerium meldete am Dienstag mehr als 357.000 neue Fälle binnen eines Tages. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 3.449 auf mehr als 222.000.
Das Land erlebt derzeit eine heftige zweite Corona-Welle. Das Gesundheitssystem ist völlig überlastet. Immer wieder gibt es Berichte über Todesfälle wegen mangelndem Sauerstoff in Kliniken. Deutschland und andere Staaten schickten inzwischen Nothilfe in das Land. Am Samstag trafen 120 Beatmungsgeräte und Medikamente mit einer Bundeswehrmaschine in Neu Delhi ein, Mitte der Woche soll eine Sauerstoffanlage folgen.
RKI registriert 7.534 Corona-Neuinfektionen und 315 neue Todesfälle
06:30 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 7.534 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:08 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Am Dienstag vor einer Woche hatte der Wert bei 10.976 gelegen. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Dienstagmorgen bundesweit bei 141,4 (Vortag: 146,9; Vorwoche: 167,6)
Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 315 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 344 Tote.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.433.516 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.061.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83.591.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Montagabend bei 0,88 (Vortag: 0,92). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 88 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Mehrheit hat keine Angst vor Corona-Impfung
04:57 Uhr: Die grosse Mehrheit der Deutschen hat einer Umfrage zufolge keine Bedenken gegen eine Corona-Impfung. 83 Prozent gaben in einer Forsa-Erhebung für die Techniker Krankenkasse (TK) an, überhaupt keine oder eher keine Angst davor zu haben. Der Aussage "Ich habe Angst vor der Impfung gegen Corona" stimmten nur 16 Prozent "eher" oder "voll und ganz" zu.
Ältere sind demnach besonders gelassen: 90 Prozent der Befragten ab 60 gaben an, dass sie keine oder eher keine Angst vor einer Corona-Impfung haben, bei den 18- bis 39-Jährigen war der Anteil mit 76 Prozent etwas geringer. "Die Zahlen zeigen, dass das Vertrauen in die Corona-Impfung insgesamt gross ist", sagte TK-Vorstandschef Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK und promovierter Arzt. "Das ist ein gutes Signal, denn die Impfung ist für uns der einzige Ausweg aus der Pandemie."
US-Medien: Impfstoffzulassung für 12- bis 15-Jährige in wenigen Tagen
03:12 Uhr: Die US-Arzneimittelbehörde FDA könnte US-Medienberichten zufolge den Corona-Impfstoff des deutschen Impfstoffherstellers Biontech und seines US-Partner Pfizer bereits in wenigen Tagen für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zulassen. Noch Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche könnte die bereits bestehende Notfallzulassung für Menschen ab 16 Jahren dementsprechend angepasst und erweitert werden, berichtete unter anderem die "New York Times" am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf namentlich nicht genannte Bundesbeamte.
Vor rund einem Monat hatten Biontech/Pfizer einen entsprechenden Antrag bei der FDA eingereicht. Auch bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA liegt ein solcher Antrag. Zuvor hatten die Unternehmen mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe. Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen.
Amtsärzte: Geimpfte müssen weiter getestet werden
01:00 Uhr: Die Amtsärzte haben die geplanten Ausnahmeregelungen für gegen Corona geimpfte Menschen kritisiert. "Geimpfte müssen unbedingt weiterhin getestet werden. Es wäre fatal, wenn Geimpfte und Genesene künftig von allen Testpflichten etwa bei der Einreise ausgenommen würden", sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag). Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, dass bei Einreisen nach Deutschland künftig ein vollständiger Impfnachweis anstelle eines Tests ausreichen soll.
Teichert meinte aber: "Ohne umfassende Tests verlieren wir den Überblick über das Infektionsgeschehen - gerade auch mit Blick auf Virusvarianten." Wenn Reiserückkehrer nicht mehr getestet würden, wisse man nicht, ob sie Mutanten einschleppten.
Sie kritisierte zudem, dass die Bundesregierung Geimpften Rechte zurückgeben wolle, bevor ein einheitlicher Nachweis für den Impfstatus zur Verfügung stehe. "Die Politik darf nicht den zweiten Schritt vor dem ersten gehen: Bevor es bundesweit Erleichterungen für Geimpfte gibt, muss ein einheitliches Zertifikat als Impfnachweis eingeführt werden", sagte sie. Das Zertifikat müsse digital und in Papierform zur Verfügung stehen und unbedingt fälschungssicher sein.
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