• 20:40 Uhr: Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge gegen nächtliche Ausgangssperre ab
  • 17:25 Uhr: ➤ Schleswig-Holstein lockert Corona-Beschränkungen
  • 16:40 Uhr: Kanada: Impfstoff von Biontech/Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen
  • 13:53 Uhr: Arzt bietet Impftermine mit Astrazeneca-Vakzin bei Ebay an
  • 10:29 Uhr: Fast 30 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gegen Corona erstgeimpft
  • 09:02 Uhr: Ciesek glaubt, dass sich Corona-Situation im Mai entspannt

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➤ Schleswig-Holstein lockert Corona-Beschränkungen

Schleswig-Holstein geht in der Corona-Pandemie weitere Öffnungsschritte im Tourismus und weiteren Bereichen. So dürfen Geimpfte, Genesene und Getestete vom 17. Mai an unter strengen Vorgaben landesweit Gaststätten auch in Innenräumen besuchen und in Beherbergungsbetrieben übernachten, wie Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch bekanntgab. Erleichterungen gibt es auch in den Bereichen Kita, Schule, Sport und Kultur.

Wer als Tourist im Norden übernachten will muss sich demnach alle drei Tage auf Corona testen lassen. Mit ihren Beschlüssen weitet die Landesregierung praktisch die für vier Modellregionen geltenden Regeln auf das gesamte Land aus.

Bisher dürfen Urlauber in der Schleiregion, in Eckernförde und in Nordfriesland unter strikten Corona-Vorgaben Urlaub machen. Von diesem Samstag an ist das auch in Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt an der Ostsee in der Lübecker Bucht möglich. Am Montag folgt Büsum in Dithmarschen.

Hintergrund der weiteren Lockerungen sind die sinkenden Corona-Zahlen mit stabil unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in weiten Teilen Schleswig-Holsteins. Am Dienstagabend betrug die landesweite Inzidenz 54,5. Der Norden hat seit längerem die deutlich niedrigsten Werte in Deutschland. In den Regionen mit Sieben-Tage-Inzidenzen unter 100 darf im Norden bereits jetzt die Aussengastronomie öffnen.

Impfstoffzulassung für Kinder naht

Kinder und Jugendliche in den USA könnten schon in wenigen Tagen eine Zulassung für den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer erhalten. Eine Studie hat hohe Wirksamkeit gezeigt. Vorschaubild: picture alliance / Laci Perenyi/Laci Perenyi

Die weiteren Corona-News vom 05. Mai 2021

Moderna: Impfauffrischung wirkt ersten Daten zufolge gegen Varianten

23:34 Uhr: Eine Auffrischungsdosis des Corona-Impfstoffs von Moderna wirkt ersten Daten des US-Unternehmens zufolge gut gegen Coronavirus-Varianten. Das Unternehmen veröffentlichte am Mittwoch Daten aus einer laufenden Studie zu zwei verschiedenen sogenannten Booster-Dosen - einerseits mit dem bereits in vielen Ländern der Welt zugelassenen Impfstoff und andererseits mit einer auf Basis der zuerst in Südafrika identifizierten Virus-Variante entwickelten Booster-Dosis.

Beide hätten die Entwicklung von Antikörpern gegen diese Virus-Variante und die zuerst in Brasilien entdeckte Virus-Variante bewirkt - die neu entwickelte Booster-Variante in Hinblick auf die Südafrika-Variante noch deutlicher. Zudem seien beide Booster-Dosen gut vertragen worden. Weitere Daten zu der Studie will das Unternehmen demnächst veröffentlichen.

Spahn will für Astrzeneca Priorisierung aufheben

23:16 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will für Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca die Priorisierung sofort aufheben. "Wir werden generell - und darüber möchte ich morgen mit Karl-Josef Laumann (NRW) und anderen 15 Landesministerkollegen reden - bei Astrazenca eindeutig sagen für Arztpraxen wie für Impfzentren, dass es dort keine Priorisierung mehr gibt", sagte der CDU-Politiker am Mittwochabend in der Sendung "Aktuelle Stunde" des WDR-Fernsehens. Unabhängig von Alter oder Vorerkrankung könne dann also jeder, der mit Astrazeneca geimpft werden wolle, auch geimpft werden. Auf die Nachfrage, ab wann das gelten solle, sagte Spahn: "Für Astrazeneca jetzt schon sofort, das ist mein Vorschlag."

Für die anderen Impfstoffe bekräftigte er die bisherige Aussage, dass die Priorisierung voraussichtlich im Juni beendet werden könne, "wenn die Lieferungen weiter so kommen, wovon ich ausgehe". Bisher werden Alte, Vorerkrankte sowie besonders gefährdete oder systemrelevante Berufsgruppen vorrangig geimpft. Ihre Reihenfolge ist in drei Vorrangstufen geregelt.

Zugleich plädierte Spahn für mehr zeitliche Flexibilität bei der Verabreichung der nötigen zweiten Astrazeneca-Impfung. "Das Zulassungsintervall, der Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung, ist vier bis zwölf Wochen. Wir haben jetzt regelhaft zwölf Wochen gemacht, weil die Wirksamkeit höher ist. Wir werden aber deutlich mehr Flexibilität jetzt möglich machen." Er wisse aus Erfahrungen im eigenen Bekanntenkreis: "Die Zweitimpfung haben jetzt viele lieber früher, auch mit Blick auf den Sommer - das geht mit Astrazenca auch innerhalb der Zulassung."

Broadway startet am 14. September - New York öffnet weiter rasant

22:28 Uhr: Eineinhalb Jahr nach dem Corona-Lockdown sollen die Shows am New Yorker Broadway am 14. September wieder starten. Der Ticket-Verkauf für die Theaterstücke und Musicals beginne am Donnerstag, teilte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch mit. Die Säle könnten dann wie vor der Krise mit einer Kapazität von 100 Prozent genutzt werden. "Der Broadway ist ein wesentlicher Bestandteil der Identität und Wirtschaft unseres Staates und wir freuen uns, dass die Vorhänge wieder aufgehen werden", so Cuomo.

Schon am 19. Mai dürfen dabei Teile der Baseballstadien der Yankees und der Mets voll gefüllt sein - sofern die Besucher vollständig geimpft sind und Masken tragen. Cuomo kündigte zugleich einen Anreiz für Impf-Skeptiker an: Für alle Baseball-Fans gibt es ein kostenloses Ticket, wenn diese sich direkt beim Stadion impfen lassen.

New York hatte gemeinsam mit den Nachbar-Bundesstaaten Connecticut und New Jersey zuletzt weitreichende Lockerungen der geltenden Corona-Beschränkungen angekündigt. Am 19. Mai sollen auch Restaurants, Theater, Museen, Friseursalons, Vergnügungsparks und Fitnessstudios ohne Kapazitätsgrenzen öffnen dürfen.

Der Bundesstaat New York - und vor allem die darin gelegene gleichnamige Millionenmetropole - waren im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden. Inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen allerdings stabilisiert, die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt stetig gesunken und die Impfkampagne kommt rasch voran.

USA unterstützen Aussetzung von Patenten für Corona-Impfstoffe

22:00 Uhr: Für den Kampf zur weltweiten Eindämmung der Pandemie unterstützt die US-Regierung die Aussetzung von Patenten für die Corona-Impfstoffe. Die USA stünden hinter dem Schutz geistigen Eigentums, die Pandemie sei aber eine globale Krise, die ausserordentliche Schritte erfordere, erklärte die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai am Mittwoch. Die USA würden sich im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) für die Erstellung eines entsprechenden Abkommens einsetzen. Wegen des Konsensprinzips und der Komplexität der Materie könnte dies zeitaufwendig werden, hiess es.

Das Ziel der US-Regierung sei es, "so viele sichere und wirksame Impfungen so schnell wie möglich zu so vielen Menschen wie möglich zu bringen", erklärte Tai. Mehr als 100 WTO-Mitgliedsländer wollen die Patente für die Impfstoffe aussetzen, damit mehr Firmen in mehr Staaten Impfstoffe herstellen können. Wichtige Herkunftsländer der Pharmaindustrie wie die USA sowie Unternehmensvertreter blockierten das von Südafrika und Indien angestossene Vorhaben aber bislang.

Umfrage: Mehrheit der Deutschen hält sich an Corona-Ausgangssperre

21:45 Uhr: Die meisten Deutschen halten sich nach eigenen Angaben an die in Landkreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 geltende Corona-Ausgangssperre. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Civey-Umfrage für das Magazin "Business Insider" gaben mehr als 77 Prozent der Befragten an, dass sie sich strikt an die seit Ende April in entsprechenden Landkreisen geltende Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr halten würden.

Etwa zwei Drittel hielten sich den Angaben nach sogar sehr strikt daran. Nur eine Minderheit gab an, sich weniger strikt (4,7 Prozent) oder gar nicht (8,7 Prozent) daran zu halten. Die restlichen Befragten gaben an, nicht von der Regelung betroffen zu sein oder keine Antwort zu wissen.

Ausgewertet nach den Wahlabsichten der Befragten zeigte sich, dass fast 43 Prozent der AfD-Anhänger angaben, sich weniger an die Ausgangssperre zu halten oder sie ganz zu missachten. Bei der FDP waren es demnach knapp 21 Prozent, bei den Linken rund 15. Bei CDU, SPD und Grünen waren es laut der Umfrage jeweils nur unter zehn Prozent der Befragten.

Bundesverfassungsgericht lehnt Eilanträge gegen nächtliche Ausgangssperre ab

20:40 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht hat Eilanträge gegen nächtliche Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Corona-Notbremse abgelehnt. "Damit ist nicht entschieden, dass die Ausgangsbeschränkung mit dem Grundgesetz vereinbar ist", teilte das Gericht am Mittwoch in Karlsruhe aber mit. Diese Frage müsse im Hauptsacheverfahren geklärt werden. Mehrere Kläger hatten beantragt, dass das Gericht per Erlass die nächtliche Ausgangsbeschränkung vorläufig ausser Vollzug setzt.

Der Gesetzgeber betrachte die Ausgangsbeschränkung als Mittel, um bisher in den Abendstunden stattfindende private Zusammenkünfte auch im privaten Raum zu begrenzen. "Sie dient damit einem grundsätzlich legitimen Zweck", heisst es in dem Beschluss. Gleichwohl stellten die Richter fest, dass unter Fachleuten umstritten sei, ob die nächtliche Ausgangsbeschränkung geeignet ist, ihr Ziel zu erreichen. Allerdings sehe man auch nicht "eine offensichtliche Unangemessenheit solcher Ausgangsbeschränkungen".

D"ie nächtliche Ausgangsbeschränkung greift tief in die Lebensverhältnisse ein", heisst es in der Mitteilung. Die Folgen wirkten sich auf nahezu sämtliche Bereiche privater, familiärer und sozialer Kontakte ebenso wie auf die zeitliche Gestaltung der Arbeitszeiten aus. Allerdings falle sie in einen Zeitraum, in dem Aktivitäten ausserhalb einer Wohnung oder Unterkunft "keine ganz erhebliche quantitative Bedeutung haben". In der Gesamtbetrachtung würden nach Einschätzung der Richter die Nachteile für einen wirksamen Infektionsschutz überwiegen, würde die Regelung ausgesetzt.

Malta hat bald die Hälfte der Bürger geimpft

19:34 Uhr: Das kleine EU-Land Malta kommt seinem Ziel näher, bis Ende Juni eine Impfquote um die 70 Prozent zu erreichen. Schon jetzt haben 47 Prozent aller 514.000 Einwohner und Einwohnerinnen mindestens eine Impfdosis erhalten, wie Daten des Gesundheitsministeriums in Valletta am Mittwoch zeigten. Bezogen nur auf die Erwachsenen lag die Impfquote sogar bei rund 55 Prozent. Ausserdem gehen die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in dem Inselstaat deutlich zurück. Mit den im internationalen Vergleich hohen Impfquoten will das Mittelmeerland sich als sicheres Reiseziel profilieren.

Gesundheitsminister Chris Fearne sagte, die Behörden wollten ihr 70-Prozent-Ziel bei Erwachsenen bis Ende Juni erreichen. Bis Mitte August sollen dann alle Erwachsenen ein Angebot erhalten haben. Malta hat in den vergangenen zwei Wochen jeweils weniger als 50 neue Virusfälle pro Tag gemeldet. Die Behörden heben nun nach und nach die im März eingeführten Beschränkungen auf.

Die Regierung in Valletta treibt zudem Pläne voran, eigene Impf-Zertifikate einzuführen, um Reisen in und aus Nicht-EU-Ländern wie Grossbritannien und Israel zu erleichtern.

Israel: Laufzeit von Grünem Pass wird verlängert

18:35 Uhr: Die Laufzeit des Grünen Passes für alle Menschen in Israel, die gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Erkrankung genesen sind, wird bis Jahresende verlängert. Dies teilte das Gesundheitsministerium des Landes am Mittwoch mit. Der Pass war für Geimpfte bislang ein halbes Jahr gültig, beginnend ab dem siebten Tag nach der Zweitimpfung. Unklar blieb bislang, ob anschliessend eine Folgeimpfung notwendig ist. Auch Genesene können sich in dem Land mittlerweile impfen lassen.

Der Impfstoff scheine mindestens bis Jahresende zu wirken, erklärte der Generaldirektor des Ministeriums, Chesi Levy, zur Verlängerung der Laufzeit. Er mahnte, weiter Distanz zu halten und in Innenräumen Masken zu tragen.

In Israel hatte kurz vor Weihnachten eine erfolgreiche Impfkampagne begonnen. Die Zahl der Infektionen und schweren Erkrankungen fiel in den vergangenen Wochen stark. Viele Corona-Restriktionen wurden wieder aufgehoben. Geimpfte und Genesene mit Grünem Pass konnten leichter und schneller wieder Grundrechte wahrnehmen.

Lauterbach kritisiert Öffnungswettlauf der Bundesländer

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Öffnungspläne einiger Bundesländer als verfrüht kritisiert. "Ich finde es fatal, dass erneut der Wettbewerb stattfindet, welches Bundesland am schnellsten lockert", sagt er dem "Handelsblatt".

Ein derartiger Flickenteppich müsse eigentlich verhindert werden. Lauterbach kritisiert zudem Pläne für eine Lockerung im Tourismus-Bereich ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100: "Für Öffnungen braucht es eine deutlich niedrigere Inzidenz, etwa bei 50 oder noch niedriger."

Mehrere Bundesländer hatten angesichts sinkender Infektionszahlen zuletzt Öffnungen für Touristen angekündigt. So sollen in Bayern Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze in Kreisen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 ab dem 21. Mai öffnen dürfen.

Sachsens Ministerpräsident: Chance auf fröhlichen Sommer 2021

16:52 Uhr: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat Hoffnungen auf Lockerungen für Gastronomie, Tourismus und Kultur geschürt: "Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels und das wird deutlicher und heller", sagte er am Mittwoch bei einem Besuch in Zwickau.

Es sei wichtig, in den nächsten Wochen weiter konsequent und klug zu handeln. "Wir werden eine realistische Chance haben, dass der Sommer 2021 genauso frei, dynamisch, fröhlich wird für den Tourismus, für die Kultur, für die Gastronomie wie das im vergangenen Jahr gewesen ist." Schon zu Pfingsten halte er Lockerungen in der Gastronomie für möglich.

Kanada: Impfstoff von Biontech/Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen

Der COVID-19-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer ist in Kanada erstmals zur Impfung für Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren zugelassen worden. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Das kanadische Gesundheitsministerium stützte seine Entscheidung auf Daten aus klinischen Studien der Phase drei bei Teilnehmenden im Alter von zwölf bis 15 Jahren. An der Studie nahmen 2.260 Jugendliche dieses Alters in den USA teil. Alle Studienteilnehmenden werden nach ihrer zweiten Dosis noch zwei Jahre lang auf langfristigen Schutz und Sicherheit überwacht.

Bereits am Montag hat die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) die Prüfung der Zulassung des Corona-Impfstoffs Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren in Europa gestartet. Mit einer Entscheidung sei voraussichtlich im Juni zu rechnen, erklärte die EMA am Montag.

Notbremse in den Bundesländern: Was ab jetzt gilt

Am Freitag ist das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft getreten. In Kreisen und Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 in den vergangenen drei Tagen greift die Bundes-Notbremse ab Samstag. Die Regeln im Überblick.

Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten die Zulassung für die Altersgruppe der zwölf- bis 15-Jährigen am Freitag beantragt. Die EMA hat nach eigenen Angaben nun mit der Prüfung begonnen. Bisher ist der Impfstoff in der EU ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.

Bundesregierung sieht "deutliche Umkehr" durch Corona-Notbremse

15:56 Uhr: Die bundesweit verbindlichen Regeln für schärfere Corona-Massnahmen bei hohem Infektionsgeschehen zeigen aus Sicht der Bundesregierung Wirkung.

"Seitdem wir die Notbremse in Kraft gesetzt haben, sehen wir jetzt eine deutliche Umkehr", sagte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) am Mittwoch in der Regierungsbefragung im Bundestag.

Es zeige sich "momentan wirklich eine extrem schnelle Entlastung von den Infektionszahlen, was uns auch die Hoffnung gibt, dass das Gesundheitswesen seine Überlastung reduziert".

Die von Bundestag und Bundesrat beschlossene einheitliche "Notbremse" greift seit 24. April in vielen Teilen Deutschlands. Sie muss gezogen werden, wenn an drei folgenden Tagen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten wurde. Der Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner es binnen einer Woche gab.

Serbien bietet seiner Bevölkerung rund 25 Euro für Corona-Impfungen

15:44 Uhr: Um die weit verbreitete Impfskepsis in der Bevölkerung des Balkanlandes zu überwinden, will Serbien den Bürgern Geld für eine Corona-Impfung zahlen. Wer sich bisher impfen liess oder bis zum 31. Mai eine Impfung erhält, soll eine einmalige Unterstützung in Höhe von 3.000 Dinar (25 Euro) erhalten, gab Präsident Aleksandar Vucic am Mittwoch in Belgrad bekannt. Durchschnittlich verdienen die Serben derzeit 520 Euro im Monat.

Diskriminierende Einschränkungen für Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, kämen nicht infrage, sagte Vucic dem regierungsnahen privaten Fernsehsender Pink. Er halte es für "verantwortungslos und egoistisch", wenn sich jemand nicht impfen lassen möchte. "Deshalb haben wir darüber nachgedacht, wie wir Menschen belohnen können, die Verantwortung an den Tag legen."

In Serbien haben derzeit rund 30 Prozent der Menschen zumindest eine Corona-Impfung erhalten. Das Land setzt seit Dezember auch Impfstoffe aus Russland und China ein, die in der EU nicht zugelassen sind. Anfangs erzielte Belgrad damit beachtliche Ergebnisse. In den vergangenen zwei Wochen stieg der Anteil der Menschen, die eine Corona-Impfung erhalten haben, aber nur noch um zwei Prozentpunkte.

Nordrhein-Westfalen stellt hunderttausend Impfdosen für soziale Brennpunkte bereit

15:28 Uhr: Für die Impfung der Menschen in sozialen Brennpunkten will das Land Nordrhein-Westfalen hunderttausend zusätzliche Impfdosen zur Verfügung stellen. Der Impfstoff müsse dahin gebracht werden, "wo es jetzt am notwendigsten ist", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Bei 70.000 der Dosen soll es sich um das Präparat des Herstellers Johnson & Johnson handeln, das nur einmal verimpft werden muss.

Wenn die Infektionszahlen in stark sozial benachteiligten Stadtteilen hoch blieben, habe das auch negative Auswirkungen auf die gesamte Stadt, begründete Laumann den Schritt. Gemeinsam mit den Kommunen soll in den kommenden Tagen eine "intelligente Idee" für einen Verteilungsschlüssel gesucht werden. Bei der Verteilung des Impfstoffs könne nicht nur nach der Arbeitslosenquote oder der Sieben-Tage-Inzidenz gegangen werden.

Ab Donnerstag sollen die Menschen in Nordrhein-Westfalen, die in der Impfpriorisierung der dritten Gruppe angehören, einen Impftermin über die Kassenärztlichen Vereinigungen buchen können. Dazu gehören etwa die Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen sowie Mitarbeiter im Lebensmitteleinzelhandel, der Justiz und des Katastrophenschutzes. Zudem sollen bis Ende des Monats alle Geflüchteten in Sammelunterkünften geimpft werden.

Gesundheitsministerium bekommt weitere 3,8 Milliarden Euro für Impfstoffe

14:37 Uhr: Das Gesundheitsministerium soll zur Beschaffung von Corona-Impfstoff weitere 3,8 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt bekommen. Es geht dabei um Impfstoff für die Jahre 2022 und 2023, also vor allem für Auffrischungsimpfungen und Impfungen gegen mutierte Coronaviren. Das geht aus einem Schreiben des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das das Nachrichtenportal "The Pioneer" berichtete.

Demnach zeichnen sich Vertragsabschlüsse der Europäischen Kommission ab, "um eine ausreichende Versorgung mit adäquaten Impfstoffen gegen COVID-19 auch für die kommenden Jahre sicherzustellen".

Der Preis werde aber "zu erheblichen Teilen" erst 2022 und 2023 fällig. Ausserdem stehe ein Vertrag kurz vor dem Abschluss, bei dem es auch um angepasste Impfstoffe für Kinder gehe. Deutschland müsse jetzt Zahlungsverpflichtungen eingehen, damit entsprechend viel Impfstoff bestellt werde.

Astrazeneca bleibt liegen - Arzt bietet Termine via Ebay-Kleinanzeigen an

13:53 Uhr: Um den Impfstoff von Astrazeneca nicht verfallen zu lassen, hat ein Hausarzt aus Ostwestfalen einen ungewöhnlichen Weg über Ebay-Kleinanzeigen gewählt. "Es wäre Wahnsinn, den zuverlässigen und wirksamen Impfstoff verkommen zu lassen", sagte der Allgemeinmediziner und Kardiologe Peter Weitkamp aus Kirchlengern der dpa am Mittwoch. Zwei Tage lang habe er nun über die Internet-Plattform Impftermine mit Astrazeneca "zu verschenken" an Menschen über 60 Jahre angeboten. Er habe 80 bis 90 Impfdosen übrig. Ab der kommenden Woche werde er seine Astrazeneca-Restbestände denen verabreichen, die sich auf sein Inserat hin meldeten. Zuvor hatte die "Neue Westfälische" über den Mediziner berichtet.

Weitkamp kritisierte, dass die Praxen fast nur noch Astrazeneca erhielten, das gefragte Biontech dagegen an die Impfzentren gehe. Er halte es aus medizinischer Sicht für falsch, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) Astrazeneca weiterhin nur für Menschen über 60 Jahre empfehle. Es gebe zudem auch zahlreiche unter 60-Jährige, die Astrazeneca haben wollten. Laut Bund-Länder-Beschluss müssen sich diese Jüngeren dann an die Praxen wenden, in den Impfzentren wird Astrazenca Menschen unter 60 Jahren nicht mehr gespritzt.

Astrazeneca habe zu Unrecht ein schlechtes Image, sagte Weitkamp. Das führe dazu, dass viele noch nicht Geimpfte über 60 Jahren nun in die Impfzentren strömten, um sich dort Biontech abzuholen. "Das ist unsolidarisch. Die Alten nehmen den Jungen den Biontech-Impfstoff weg."

Impfungen, Frühling, Vorsicht: Ist die dritte Welle gebrochen?

13:32 Uhr: Weniger Neuinfektionen, eine sinkende 7-Tage-Inzidenz und kein Anstieg mehr bei den Intensivpatienten - beim Infektionsgeschehen hält die positive Entwicklung der vergangenen Tage an. Mit den rund 18.000 Neuinfektionen, die das RKI am Mittwoch meldete, gab es einen Rückgang von rund 19 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Auch die Zahl der bundesweit binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sinkt weiter: Sie liegt nun bei 132,8 (Vortag: 141,4; Vorwoche: 160,6).

In der vergangenen Woche sank die 7-Tage-Inzidenz erstmals wieder in allen Altersgruppen, wie das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstagabend schreibt. In drei Bundesländern - Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein - liegt die 7-Tage-Inzidenz nun unter 100. Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin sind kurz vor Erreichen dieser Marke.

Auch auf den Intensivstationen, wo positive Entwicklungen erst mit einiger Verspätungen spürbar werden, scheint sich die Lage mindestens zu stabilisieren. Am Dienstag lag die Zahl der versorgten Patienten bei 4955 Fällen, auch hier zeigt die Kurve seit Ende April tendenziell nach unten. "Der Anstieg bei der Zahl an intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten scheint aktuell gestoppt", schreibt das RKI. Auch die Intensivmediziner selbst verbreiten vorsichtigen Optimismus. Noch sei die Lage auf den Stationen angespannt, sagt Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, am Mittwoch in einem Youtube-Video. Man hoffe aber, dass bis Ende des Monats die Zahl der Intensivpatienten deutlich gesunken sei. "Das ist unser Licht am Horizont."

Elbjazz-Festival auch in diesem Jahr wegen Corona abgesagt

13:09 Uhr: Das Hamburger Elbjazz-Festival am 4. und 5. Juni muss auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. "Wir wissen, dass dies eine bittere Nachricht ist – insbesondere für jene von euch, die uns das grosse Vertrauen geschenkt haben, ihr Ticket von 2020 auf das Elbjazz 2021 zu übertragen", teilten die Veranstalter am Mittwoch in Hamburg mit. Auch diesmal soll das Festival, bei dem schon Musiker wie Gregory Porter und Jamie Cullum aufgetreten sind, auf das nächste Jahr verschoben werden. Alle Tickets, die für die abgesagten Festivals erworben wurden, behalten ihre Gültigkeit. Ab sofort können zudem neue Tickets für das Elbjazz-Festival 2022 erworben werden.

Mit Fake-Maske zum Einkauf: Influencerin aus Bali abgeschoben

12:28 Uhr: Ein russische Influencerin hat auf der indonesischen Insel Bali mit einer aufgemalten blauen Gesichtsmaske einen Supermarkt betreten und zusammen mit ihrem Freund ein Video von der Aktion in sozialen Netzwerken gepostet. Nun wurde die 25-jährige Leia Se abgeschoben. Die junge Frau werde mit einer Maschine der Airline Garuda Indonesia nach Moskau geflogen, berichtete das Nachrichtenportal "Radar Bali" am Mittwoch. Ihr Partner, der aus Taiwan stammende Youtube-Star Josh Paler Lin, der die Szene filmte und veröffentlichte, darf hingegen bleiben.

Lin hat allein auf Youtube mehr als 3,4 Millionen Abonnenten. Zusammen mit seiner Freundin postet er häufig Prank-Videos, in denen er Menschen einen Streich spielt. Nun aber hat das Paar nicht nur nach Meinung der Regierung von Bali die zulässigen Grenzen überschritten: Als Leia Se vor einem Supermarktbesuch bemerkte, dass sie keine Corona-Schutzmaske dabei hatte, malte ihr Freund ihr diese kurzerhand ins Gesicht - in Hellblau mit weissen Bändchen. Dann gingen beide einkaufen und filmten die Shoppingtour.

Als das Video im April viral ging, schritt die Polizei ein und beschlagnahmte die Pässe der beiden. Eine Lokalpolitikerin sagte, sie habe kein Mitleid für Menschen, die über COVID-19 Witze machten. "Die Menschen hier kämpfen verzweifelt darum, einen Weg aus der Pandemie zu finden", erklärte Niluh Djelantik. Die bei Urlaubern in aller Welt beliebte Insel Bali leidet extrem unter dem fehlenden Tourismus.

In Anwesenheit eines Anwalts entschuldigten sich beide später öffentlich für die Aktion. "Die Absicht hinter diesem Video war es auf keinen Fall, respektlos zu sein oder andere aufzufordern, keine Maske zu tragen", erklärte Lin. Das Video habe lediglich dazu dienen sollen, Menschen zu unterhalten.

"Wir möchten uns noch einmal für das, was wir getan haben, entschuldigen. Ich möchte alle Menschen in Indonesien und auf Bali dazu einladen, immer eine Maske zu tragen, für ihre eigene Sicherheit und Gesundheit - aber auch, damit Balis Tourismus wiederbelebt werden kann." Leia Se nutzte es nichts mehr. Ihr Freund werde aber nicht ausgewiesen, sagte der Chef der Einwanderungsbehörde, Jamarulu Manihuruk. "Unseren Ermittlungen zufolge war nur Leia schuldig."

Zufriedenheit in Deutschland mit Corona-Massnahmen der Regierung gesunken

11:52 Uhr: Die Zufriedenheit mit dem staatlichen Krisenmanagement in der Corona-Pandemie ist in Deutschland laut einer internationalen Umfrage wie in anderen Demokratien deutlich gesunken.

Während im Frühjahr 2020 noch 71 Prozent der deutschen Befragten der Meinung gewesen seien, dass ihr Land gut auf die Pandemie reagiere, seien nun nur noch 48 Prozent dieser Ansicht. Das teilte die Demokratie-Organisation des Ex-Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen, die Alliance of Democracies, am Mittwoch in Kopenhagen mit. Der Rückgang entspreche einem allgemeinen Trend in Europa, sei aber deutlich grösser als im globalen Durchschnitt.

Fast die Hälfte aller Deutschen (48 Prozent) sei zudem der Meinung, dass die Bundesregierung die Freiheiten der Bürger in der Pandemie zu weit eingeschränkt habe, erklärte die Organisation. 31 Prozent hielten die Einschränkungen dagegen für angemessen. Auch diese Zahlen lagen im europäischen Durchschnitt.

Für die jährliche Studie zur Wahrnehmung der Demokratie, den "Democracy Perception Index", hat das Marktforschungsinstitut Latana im Auftrag der Alliance of Democracies insgesamt mehr als 50.000 Menschen in 53 Ländern befragt, in denen mehr als drei Viertel der Weltbevölkerung leben. In Deutschland nahmen 1.009 Menschen teil.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, heissen es durchschnittlich 58 Prozent der international Befragten gut, wie ihre Regierung auf die Pandemie reagiert - ein Jahr zuvor waren es noch 70 Prozent gewesen. Besonders hoch ist die Zufriedenheit heute demnach in asiatischen Ländern wie Vietnam und China, am niedrigsten in Lateinamerika und Europa, dort besonders in Brasilien, Peru, Polen, Frankreich und Italien.

Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) meint, dass ihre Freiheiten in der Coronakrise übermässig eingeschränkt worden seien. "Wir müssen jetzt aus der COVID-19-Pandemie herauskommen, indem wir den Menschen mehr Demokratie und Freiheit liefern", erklärte Fogh Rasmussen.

Indische G7-Delegation wegen Corona-Fällen in Isolation

11:33 Uhr: Beim G7-Aussenministertreffen in London hat sich die indische Delegation britischen Medien zufolge wegen zwei Corona-Fällen in Selbstisolation begeben. Aussenminister Subrahmanyam Jaishankar twitterte am Mittwoch, er sei auf mögliche Corona-Kontakte aufmerksam gemacht worden. "Aus Gründen der Vorsicht und auch aus Rücksicht auf andere habe ich mich entschlossen, meine Termine virtuell durchzuführen", schrieb er.

Britische Medien wiesen darauf hin, dass sich Innenministerin Priti Patel am Dienstag mit Jaishankar getroffen hatte. Ob sich die Ministerin sicherheitshalber in Selbstisolation begibt, war noch nicht bekannt. Die "Daily Mail" zitierte britische Regierungskreise, laut denen die Gesundheitsbehörde Public Health England keine Gefahr für die britische Delegation sieht.

Indien ist nicht Mitglied der G7. Zu den Gesprächen in London hatten die britischen Gastgeber das Land aber ebenso eingeladen wie Südkorea, Australien und Südafrika. Für Deutschland nimmt Bundesaussenminister Heiko Maas teil, der ursprünglich für Mittwochnachmittag ein Gespräch mit Jaishankar geplant hatte. Es blieb zunächst unklar, ob es nun virtuell stattfindet oder gar nicht.

Es ist das erste persönliche Treffen der G7-Aussenminister seit zwei Jahren. Die Konferenz sollte am Mittwoch enden und findet unter strengen Corona-Auflagen statt. Alle Anwesenden müssen sich täglich auf das Virus testen lassen.

Aus dem britischen Aussenministerium hiess es, man bedauere sehr, dass Jaishankar nicht persönlich an den G7-Beratungen teilnehmen könne. "Aber genau aus diesem Grund haben wir strenge Covid-Regeln und tägliche Tests eingeführt", sagte ein hochrangiger Diplomat.

Mehr als zehn Millionen Menschen gehören zu Impfprioritätsgruppe drei

11:15 Uhr: In mehreren Bundesländern können sich Menschen der Prioritätsgruppe drei bereits impfen lassen. Unter die Regelung fallen perspektivisch bundesweit unter anderem rund zehneinhalb Millionen Menschen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch erklärte. Dies entspreche einem Anteil von 12,6 Prozent der Bevölkerung.

Den grössten Anteil an 60- bis 70-Jährigen hat Mecklenburg-Vorpommern mit gut 16 Prozent. In Thüringen und Sachsen-Anhalt beträgt der Anteil der nun zu impfenden Altersgruppe jeweils 15,6 Prozent. Am niedrigsten ist der Anteil in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin mit 9,7 und 10,5 Prozent.

Auch die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur fallen unter die Prioritätsgruppe drei. Dazu gehören unter anderem Angestellte der Lebensmittelbranche, im Jahr 2018 waren dies laut Statistischem Bundesamt mehr als 1,3 Millionen Menschen. Auch die 248.000 Angestellten von Apotheken und die 105.000 Mitarbeiter im Bereich der Telekommunikation gehören laut Statistikamt zu der Gruppe.

Sollte die Impfpriorisierung, wie vom Gesundheitsministerium in Aussicht gestellt, bereits im Juni 2021 aufgehoben werden, könnten sich auch Menschen impfen lassen, die jünger sind als 60 Jahre. Laut Statistischem Bundesamt handelt es sich dabei um rund 59,4 Millionen Menschen. Sollte der Biontech-Impfstoff auch für Jugendliche zugelassen werden, kämen rund drei Millionen Menschen im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren hinzu.

Fast 30 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gegen Corona erstgeimpft

10:29 Uhr: In Deutschland haben 29,5 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervor (Stand: 5. Mai, 10:00 Uhr). Den vollen Impfschutz erhielten bislang 8,3 Prozent der Bevölkerung.

Am Dienstag wurden demnach 813.290 Impfspritzen gesetzt. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mitteilte, sei das nach dem Start der Impfkampagne in Deutschland der dritte Tag, an dem mehr als 800.000 Impfspritzen gesetzt worden seien. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden.

Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang knapp 31,5 Millionen Dosen, davon etwas mehr als 24,5 Millionen bei Erstimpfungen und weitere gut 6,9 Millionen bei Zweitimpfungen.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 33,1 Prozent. Brandenburg liegt mit 26,4 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 88,1 Prozent verbraucht. Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen.

Ramelow fordert fälschungssicheren Impfnachweis

09:32 Uhr: Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Verordnung zu Erleichterungen für Geimpfte und Genesene kritisiert. Es fehle der fälschungssichere Impfnachweis. "Das ist ein kleines, wenn auch nicht unwichtiges Detail, weil wir beim Nachweis der Impfzertifikate und der Testzertifikate sowie dem Status der Genesenen ein klares Instrument brauchen, damit es auch überprüft werden kann", sagte Ramelow am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv mit Blick auf die wegfallenden Ausgangsbeschränkungen und die notwendigen Kontrollen durch die Polizei. Er hoffe auf eine rasche Lösung. "Ansonsten ist es eine Bundes-Notbremse und ein Bundes-Durcheinander - und davon haben wir am Ende keine Verbesserung für alle Beteiligten."

Virologin Ciesek "optimistisch", dass sich Corona-Situation entspannt

09:02 Uhr: Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek ist zuversichtlich, dass sich die Corona-Situation in Deutschland entspannt. "Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg", sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstagabend im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update".

Das Impftempo sei schneller als vorhergesagt, bis zu eine Million Impfungen pro Tag seien eine gute Zahl. "Ich bin optimistisch: Wenn wir es schaffen, weiter schnell und gezielt zu impfen und vielleicht in vier Wochen schon die Hälfte der Erwachsenen die erste Dosis bekommen haben, dass sich die Situation dann weiter entspannen wird."

Das Impftempo spiele "eine entscheidende Rolle", sei aber nicht der einzige Grund. Auch das veränderte Verhalten der Menschen spiele eine Rolle, ebenso wie der beginnende Sommer. "Das ist immer ein Zusammenspiel."

Zu den geplanten Lockerungen sagte Ciesek, man müsse unterscheiden, wer auf wen treffe: Eine Gruppe vollständig geimpfter Personen sei nahezu vollständig geschützt. "Hier kann es zu einer Lockerung kommen." Anders sehe es in der Öffentlichkeit aus, wo ganz viele noch nicht geimpft sind. "Da muss man noch vorsichtig sein und als Geimpfter noch Rücksicht nehmen auf die, die nicht geimpft sind."

Ciesek betonte, wie wichtig die Zweitimpfung ist. Erst zwei Wochen nach dem zweiten Termin habe man vollen Impfschutz. Sie plädierte dafür, beim die Menschen besser darüber aufzuklären, "dass nicht sofort ein Schutz besteht". Der Impfschutz werde mit der zweiten Dosis nicht nur gesteigert, sondern auch erst langfristig verankert. "Erst mit der zweiten Impfung erreicht man das immunologische Gedächtnis", sagte Ciesek.

Ciesek erwartet die baldige Zulassung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs für 12- bis 15-Jährige in Europa. "Dann könnte man damit rechnen, dass diese Altersgruppe schon ab Juni geimpft werden könnte", sagte sie - theoretisch. Praktisch sei Impfstoff aber immer noch knapp. Und da grösstenteils nach Alter geimpft werde, werde das für die breite Masse der Kinder wohl noch dauern.

Pandemie: Veranstalter erwarten mit EU-Corona-Pass Reiseboom

Seit Monaten sind die meisten Urlaubsziele wegen der Corona-Pandemie unerreichbar. Die Tourismusbranche leidet. Mit Fortschritten bei den Impfungen und der Aussicht auf den EU-Corona-Pass hellen sich die Perspektiven auf. (Teaserbild: picture alliance/ANE/Eurokinissi)

Höchstwert bei täglichen Corona-Todeszahlen in Indien

08:42 Uhr: Indien hat an einem Tag so viele Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Land erfasst wie nie davor. In den vergangenen 24 Stunden starben 3.780 Menschen, wie das indische Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. 382.000 Menschen haben sich im selben Zeitraum in Indien nachweislich neu mit SARS-CoV-2 angesteckt. In absoluten Zahlen ist Indien mit seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern mit insgesamt mehr als 20,6 Millionen erfassten Corona-Infektionen hinter den USA am stärksten von der Pandemie betroffen.

Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Opferzahl deutlich über den offiziellen Zahlen liegt. In Teilen des Landes ist es Berichten zufolge schwierig, überhaupt auf das Coronavirus getestet zu werden. Besonders in ländlichen Gebieten sterben viele Menschen zu Hause - nicht alle dieser Fälle tauchen letztlich in der Statistik auf.

Angesichts der heftigen zweiten Corona-Welle hat Australien kürzlich alle Einreisen aus Indien verboten - auch für seine eigenen Bürgerinnen und Bürger. Ein in Bengaluru, dem sogenannten indischen Silicon Valley, gestrandeter Australier will nun gerichtlich gegen diese Einreisesperre vorgehen. Die Vorschrift soll zunächst bis Mitte des Monats gelten. Auf Verstösse gegen die Regeln stehen bis zu fünf Jahre Haft, auch hohe Geldstrafen wurden angedroht

Einzelhandel erwartet durch Ausnahmen für Geimpfte kaum bessere Geschäfte

07:21 Uhr: Lockerungen für Geimpfte und Genesene werden dem Einzelhandel nach Einschätzung des Branchenverbands HDE kaum mehr Umsatz bescheren. Es sei richtig, dass die Politik per Verordnung Geimpfte und Genesene mit negativ Getesteten gleichsetze, sagte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Einzelhandels (HDE), der "Rheinischen Post". Wirtschaftlich werde sich die Öffnung für Getestete, Genesene und Geimpfte zunächst für viele Geschäfte aber nicht lohnen.

In den vergangenen Wochen hätten die Händler, die für Kunden mit negativem Corona-Test geöffnet hatten, verglichen mit der Zeit vor der Pandemie mehr als die Hälfte ihrer Umsätze verloren, sagte der HDE-Geschäftsführer. Trotzdem sei die Öffnung für Geimpfte und Getestete "zumindest ein Signal in Richtung Öffnung".

Mehrere Bundesländer haben die Corona-Regeln für Geimpfte bereits vor einer bundesweiten Vorgabe gelockert. Die Bundesregierung will diese Woche eine bundesweit einheitliche Regelung auf den Weg bringen.

Fotos von Impfnachweisen im Netz - Experten raten zur Vorsicht

07:06 Uhr: Datenschützer sehen Fotos von Impfpässen, die etwa aus Freude über Corona-Schutzimpfungen auf sozialen Netzwerken und in Chats geteilt werden, mit Sorge. "Wenn geimpfte Personen ein Foto ihres Impfpasses im Internet veröffentlichen, dann kann das Kriminellen als Vorlage dienen", sagte der Hamburgische Datenschutzbeauftragte, Johannes Caspar, der Deutschen Presse-Agentur. Betrüger könnten demnach die Chargennummern, Stempel und Arzt-Unterschriften nutzen, um gefälschte Impfpässe herzustellen, die dann auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden.

Zuletzt wurden immer wieder Berichte über gefälschte Impfausweise bekannt - vergangene Woche machte etwa das Landeskriminalamt (LKA) in Niedersachsen einen Fall publik. Den Angaben zufolge, werden Pässe für 99 bis 250 Euro etwa über den Messengerdienst Telegram angeboten.

Das Bundesgesundheitsministerium und Datenschützer raten daher zur Vorsicht, Impfpass-Fotos über das Internet zu teilen. "Überlegen Sie es sich gut, was Sie wirklich teilen möchten, bevor Sie einen Post absetzen. Was einmal im Internet oder in Sozialen Medien steht, lässt sich in der Regel nicht wieder zurückholen", sagte die niedersächsische Landesdatenschutzbeauftragte, Barbara Thiel.

Datenschützer Caspar betonte zudem, dass Gesundheitsdaten generell nicht ins Internet gehörten. "Alle Nutzerinnen und Nutzer sollten sich im Klaren sein, dass es sich um sensible Informationen handelt, die nicht nur von den eigenen Freunden eingesehen werden, sondern auch von unbekannten Dritten sowie von den sozialen Netzwerken selbst." Zusammen mit Informationen zur Impfpriorisierung liessen sich so etwa bei jungen Menschen Rückschlüsse auf Vorerkrankungen ziehen.

RKI registriert knapp 18.000 Corona-Neuinfektionen

06:31 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 18.034 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:15 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Am Mittwoch vor einer Woche hatte der Wert bei 22.231 gelegen. Die Tendenz ist also weiter rückläufig. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 132,8 (Vortag: 141,4; Vorwoche: 160,6)

Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben binnen 24 Stunden 285 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche waren es 312 Tote.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie fast 3,5 Millionen nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen vor allem zu Beginn der Padenmie, als noch kaum getestet wurde, nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.084.700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 83.876.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,82 (Vortag: 0,88). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 82 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Mehrere Bundesländer kündigen Öffnung für Touristen an

06:02 Uhr: Pfingsten ist in wenigen Wochen und nach Bayern haben angesichts sinkender Corona-Neuinfektionsraten mehrere Bundesländer eine vorsichtige Öffnung für Touristen angekündigt.

So sollen in Bayern Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze in Kreisen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 ab dem 21. Mai öffnen dürfen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet für Juni/Juli mit weniger als 50 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. "Wenn wir dann
vorsichtig bei Öffnungen vorgehen, steht einem Sommerurlaub
nichts mehr im Wege, wenn auch immer noch mit bestimmten Auflagen", sagte Lauterbach der "Passauer Neuen Presse".

Neben Bayern beschäftigen sich Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern mit Lockerungen. Dabei werde es etwa um den kontaktarmen Urlaub in den Pfingstferien gehen, also etwa in einer Ferienwohnung oder auf einem Campingplatz mit eigener sanitärer Anlage, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.

Mecklenburg-Vorpommern erlaubt vollständig geimpften Tagesausflüglern und Zweitwohnungsbesitzern aus anderen Bundesländern wieder die Einreise. Niedersachsen kündigte ebenfalls schon an, den Handel, die Gastronomie und den Tourismus in Regionen mit niedrigen Infektionszahlen unter Auflagen zu öffnen. Der Tourismus werde für voraussichtlich drei Wochen zunächst nur für Einwohner Niedersachsens geöffnet, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag.

Wiesnbier ohne Wiesn - Brauereien brauen trotz Absage

05:37 Uhr: Auch ohne Oktoberfest bleiben Wiesnfans nicht auf dem Trockenen: Wie schon im Vorjahr wird es trotz der Absage des Oktoberfestes das Wiesnbier geben. "Das wird auf jeden Fall gebraut", sagte der Geschäftsführer des Vereins Münchener Brauereien, Manfred Newrzella, der Deutschen Presse-Agentur. ""Es hat bisher jedes Jahr Oktoberfestbier gegeben. Es wird halt kein Münchner Oktoberfest geben, auf dem man es ausschenken kann."

Das eigens gebraute Bier wird auch in der Gastronomie ausgeschenkt, es ist im Handel zu haben und wird in alle Welt verkauft. "Das Original wird weltweit geschätzt", sagte Newrzella.

Rund 7,3 Millionen Liter Bier rannen bei der bisher letzten Wiesn 2019 auf dem Volksfest durch durstige Kehlen - doch das ist nur ein Teil des tatsächlich gebrauten Bieres.

Beim Oktoberfestbier von Hofbräu München etwa geht sogar in Jahren mit einem regulären Oktoberfest der Löwenanteil in Handel, Export und Gastronomie - nur 15 Prozent des Hofbräu-Bieres werden auf der Wiesn getrunken, sagte Hofbräu-Sprecher Stefan Hempl. Schon jetzt seien 5.000 Hektoliter Hofbräu Oktoberfestbier und auf dem Weg in die Welt, unter anderem in die USA. Das Einbrauen des Hofbräuhaus Wiesnbiers, das in Deutschland verkauft wird, soll in Kürze beginnen.

Kabinett berät über 100 Euro Corona-Freizeitbonus und Nachhilfe-Milliarde für Kinder und Jugendliche

05:15 Uhr: Das Bundeskabinett will an diesem Mittwoch zwei grosse Vorhaben in der Familien- und Bildungspolitik auf den Weg bringen. Um die Corona-Folgen für Kinder und Jugendliche abzufedern, soll ein rund zwei Milliarden Euro schweres sogenanntes Corona-Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche beschlossen werden. Ausserdem haben Familien- und Bildungsministerium einen gemeinsamen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschüler, der im Koalitionsvertrag verabredet wurde, umgesetzt werden soll.

Das geplante Corona-Aufholprogramm soll aus zwei Säulen bestehen: Mit rund einer Milliarde Euro sollen Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler in den Bundesländern unterstützt werden. Es wird davon ausgegangen, dass jeder vierte Schüler Lernrückstände aufzuholen hat. Mit dem Fördergeld sollen die Länder bestehende Programme ausbauen können, etwa Sommercamps und Nachhilfekurse während des Schuljahrs. Die Kurse könnten von Stiftungen, Vereinen, Initiativen, Volkshochschulen, pensionierten Lehrkräfte, Lehramtsstudenten und auch kommerziellen Nachhilfeanbietern übernommen werden.

Eine weitere Milliarde ist für die Aufstockung verschiedener sozialer Programme vorgesehen, um die sozialen und psychischen Krisenfolgen für Kinder und Jugendliche abzufedern. Geplant ist unter anderem eine Einmalzahlung von 100 Euro für Kinder aus Familien, die auf Hartz IV angewiesen sind oder nur ein sehr geringes Einkommen haben. Das Geld soll je nach Bedarf für Ferien-, Sport- und Freizeitaktivitäten eingesetzt werden können. Mehr Geld soll zudem für Sprachförderung an Kitas in sogenannten sozialen Brennpunkten zur Verfügung gestellt werden, weil viele Kinder die Einrichtungen nicht besuchen konnten. Auch eine stärkere Förderung von Schulsozialarbeit, Freizeitangeboten und kostengünstigen Ferienfahrten ist geplant.

Der Deutsche Städtetag forderte eine schnelle Umsetzung des Aufholprogramms. "Wir müssen Kindern und Jugendlichen unmittelbar helfen, damit sie soziale und psychische Folgen durch die Lockdowns bewältigen können", sagte Vizepräsident Markus Lewe dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Es dürfe keine Zeit und Kraft mit komplizierten Antragsverfahren verplempert werden. Lewe, der auch Oberbürgermeister von Münster ist, rief die Länder zudem dazu auf, das Bundesgeld durch eigene Mittel "spürbar" zu ergänzen.

Hausärzte wollen Rechtssicherheit für Nutzung siebter Biontech-Dosis

01:35 Uhr: Der Deutsche Hausärzteverband fordert Rechtssicherheit für Ärztinnen und Ärzte, die pro Ampulle des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer sieben statt sechs Dosen verabreichen wollen. "Es kann nicht sein, dass täglich in Deutschland Impfdosen weggeworfen werden", sagte Verbandschef Ulrich Weigeldt den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Im Umgang mit der siebten Impfdosis brauche es bundesweit Rechtssicherheit. Dass Hausärztinnen und Ärzte, die mit dem vorhandenen Impfstoff so viele Menschen so schnell wie möglich impfen wollten, riskierten, "mit einem Bein im Gefängnis zu stehen", dürfe nicht sein, betonte Weigeldt.

Auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich demnach für Rechtssicherheit für die Nutzung der siebten Biontech-Dosis aus. Bei dem Impfstoff seien nur sechs Dosen pro Ampulle zugelassen - die siebte zu verwenden, sei nicht verboten, aber rechtlich nicht abgesichert. "Ich verstehe, dass viele Ärzte aus Angst vor dem Haftungsrisiko die siebte Dosis des Biontech-Impfstoffs wegwerfen", sagte Lauterbach den Zeitungen und forderte: "Der Staat muss das Haftungsrisiko übernehmen."

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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