• 19:35 Uhr: ➤ USA bereiten dritte Corona-Impfung für immungeschwächte Menschen vor
  • 16:30 Uhr: Münchner soll Hunderte gefälschte Impfpässe verkauft haben
  • 15:35 Uhr: Kündigung nach Weigerung eine Maske zu tragen ist rechtens
  • 13:54 Uhr: Aiwanger lässt sich (noch) nicht impfen - und wirbt fürs Impfen
  • 12:23 Uhr: Russland meldet Rekordzahl von mehr als 800 Corona-Toten
  • 10:43 Uhr: 2G-Vorstoss von Köln: Geschäftsführer Wehrle wird persönlich angefeindet
  • 06:20 Uhr: Ostbeauftragter befürchtet starke Delta-Welle in neuen Bundesländern
  • 04:06 Uhr: RKI registriert 5.638 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 27,6

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Corona-News vom 12. August zum Nachlesen:

➤ USA bereiten dritte Corona-Impfung für immungeschwächte Menschen vor

Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollen in den USA schon bald eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen können. Es gehe dabei um einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung, erklärte die Chefin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, am Donnerstag. Studien zeigten, dass die zweite Impfdosis bei immungeschwächten Menschen oft noch keine ausreichende Immunreaktion auslöse. Eine dritte Dosis könnte den Schutz für diese besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe erhöhen, betonte Walensky.

Die Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA werde die Zulassung für die Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech wohl in Kürze erweitern, um die dritte Impfung zu erlauben, sagte Walensky. Dabei gehe es etwa um bestimmte Krebspatienten, Menschen mit transplantierten Organen, HIV-positive Personen oder Menschen mit anderen Immunschwächekrankheiten. Es gehe insgesamt schätzungsweise um weniger als drei Prozent der Bevölkerung, erklärte Walensky.

Für die Mehrheit der Bevölkerung, darunter auch ältere Menschen, lehnen die US-Behörden eine Auffrischungsimpfung bislang noch mit Blick auf die unzureichende Datenlage ab. Die Regierung trifft aber bereits Vorbereitungen für eine Auffrischungsimpfung, falls dies nötig werden sollte. In den USA wird neben den mRNA-Impfstoffen auch das Präparat von Johnson & Johnson eingesetzt, das seine volle Wirkung schon nach einer Spritze entfaltet.

In den USA sind bislang 50,3 Prozent der Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen abschliessend geimpft. Die Impfungen sind für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene freigegeben. In der Bevölkerungsgruppe ab 12 Jahren sind 59 Prozent vollständig geimpft.

Die US-Behörden melden inzwischen im Durchschnitt wieder gut 110.000 Neuinfektionen pro Tag. Im Juni, bevor sich die Delta-Variante durchgesetzt hatte, waren es zeitweise nur rund 10.000 pro Tag. Die CDC erklärte am Donnerstag, im Vergleich zum Tiefpunkt im Juni handle es sich um einen Anstieg um 876 Prozent. Täglich sterben laut CDC im Schnitt mehr als 450 Menschen nach einer Corona-Infektion.

Ungeimpfter Aiwanger ist für baldiges Ende der Corona-Massnahmen - und wirbt fürs Impfen

Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident Bayerns, schrieb in der Corona-Pandemie mit seiner bisherigen Weigerung Schlagzeilen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Die Immunisierung findet er zwar dennoch wichtig - jedoch solle jeder selbst entscheiden können, was er mit dem eigenen Körper tut. Der Chef der Freien Wähler ist ausserdem dafür, sämtliche Corona-Massnahmen bald aufzuheben. (Teaserbild: EPA-EFE/Lukas Barth-Tuttas)

Die weiteren Corona-News:

US-Regierung wirbt für Impfpflicht durch Arbeitgeber

22:16 Uhr: Die US-Regierung hat Arbeitgeber ausdrücklich ermuntert, ihre Mitarbeiter zur Impfung gegen das Coronavirus zu verpflichten. Es liege in der Macht der Arbeitgeber «dabei zu helfen, die Pandemie zu beenden», sagte der Corona-Koordinator des Weissen Hauses, Jeffrey Zients, am Donnerstag. Die bisher angekündigten Regelungen durch Unternehmen, Bundesstaaten, Kommunen, Universitäten und Krankenhäuser verpflichteten bereits Dutzende Millionen Amerikaner zur Impfung. "Es ist klar, die Impfpflicht ist im ganzen Land auf dem Vormarsch", sagte Zients. Die Impfungen würden die Menschen schützen und "helfen, die Verbreitung des Virus zu stoppen".

Die US-Regierung hat ihre eigenen Mitarbeiter bereits verpflichtet, sich impfen oder sich regelmässig auf eine Corona-Infektion testen zu lassen. Das Verteidigungsministerium will spätestens ab Mitte September eine Impfpflicht für Soldaten einführen.

100 Dollar zur Corona-Impfung in New York: 50.000 Menschen nehmen Angebot an

21:00 Uhr: Nachdem die Millionenmetropole New York Ende Juli einen Impfanreiz von 100 Dollar (etwa 85 Euro) eingeführt hat, haben schon rund 50.000 Menschen dieses Angebot angenommen. Das gab Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag bekannt und feierte das Angebot städtischer Impfstellen als grossen Erfolg. US-Präsident Joe Biden hatte Bundesstaaten, Bezirke und Kommunen landesweit aufgefordert, eine solche Belohnung auszuloben.

Insgesamt sind in der Metropole New York mit rund 8,5 Millionen Einwohnern, die im vergangenen Frühjahr zum Epizentrum der Coronavirus-Pandemie geworden war, bereits rund 73 Prozent aller Erwachsenen voll geimpft.

RKI: PCR-Tests bei leicht erkrankten Kindern und Geimpften wichtig

20:26 Uhr: Die Zahl der erfassten Labortests auf das Coronavirus in Deutschland ist rückläufig, der Anteil positiver Befunde jedoch steigt. Um eine stärkere Virusausbreitung einzudämmen, sei ein solcher PCR-Test auch bei Kindern und Geimpften mit leichten Symptomen wichtig, twitterte das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagabend.

In Arztpraxen sei die Testzahl in den vergangenen Wochen stark gesunken. Laut dem neuen COVID-19-Wochenbericht des Instituts wurde für vergangene Woche ein Tiefststand für dieses Jahr verzeichnet, mit 588.404 PCR-Tests, übermittelt von 200 Laboren. Seit dem Frühjahr liegen die Werte pro Woche unter einer Million. Vergangene Woche fielen knapp 4 von 100 Tests positiv aus, so viele wie seit längerer Zeit nicht.

Bayer setzt indirekt auf 2G - Ungeimpft dürfen nur Kinder ins Stadion

17:44 Uhr: Fussball-Bundesligist Bayer Leverkusen setzt bei der Rückkehr der Zuschauer indirekt auf die 2G- statt auf die 3G-Regel und will ungeimpft und nicht genesen nur Kinder und Jugendliche mit negativem Test ins Stadion lassen.

Bayer dürfe "entsprechend der aktuellen NRW-Coronaschutzverordnung 1.000 Personen zulassen, die nicht geimpft oder genesen sind", teilte Bayer am Donnerstag mit. Man habe sich entschieden, diese Plätze ausschliesslich Kindern zwischen 4 und 19 Jahren mit Dauerkarten zur Verfügung zu stellen. Diese müssen einen negativen Test vorlegen. Insgesamt werden beim ersten Heimspiel am 2. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach 15 105 Zuschauer zugelassen sein.

"Für den Fussball gilt wie für unsere Gesellschaft im Allgemeinen, dass es erst dann wieder eine gewisse Form von Normalität geben kann, wenn man möglichst viele Menschen von einer Impfung überzeugt", erklärte Sportchef Rudi Völler: "Wer zu dieser Form der gesellschaftlichen Solidarität nicht bereit ist, der muss auch mit möglichen Konsequenzen klarkommen."

Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro stellte klar: "Bayer 04 ist starker Befürworter einer Impfung gegen COVID-19. Und auch wenn diese Entscheidung jeder Mensch individuell treffen darf und muss: Die Impfung ist aus unserer Sicht der entscheidende Schlüssel, um diese Pandemie zu überwinden."

Mitsotakis: Geimpfte werden nicht für wenige Ungeimpfte bezahlen

17:17 Uhr: Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat klargestellt, dass es keinen neuen Lockdown wegen Corona in dem Land geben wird. "Die Geimpften werden nicht für wenige Ungeimpfte bezahlen", sagte Mitsotakis am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Athen.

Er antwortete auf die Frage, was geschehen werde, wenn die Infektionszahlen im Herbst weiter steigen: "Die Wirtschaft wird arbeiten, die Gesellschaft wird offen bleiben." Die Antwort auf die Delta-Variante sei nicht der Lockdown, sondern die Impfung als grundsätzliche Schutzmassnahme sowie der gesunde Menschenverstand.

Natürlich mache er sich Sorgen wegen der sinkenden Nachfrage nach Impfungen, sagte Mitsotakis. Er führte das auf die Sommerferien zurück - in Griechenland liegt das öffentliche Leben den August über gewöhnlich wegen der hohen Temperaturen lahm. Er sei aber sicher, dass die Impfraten im Land nach den Ferien wieder ansteigen werden. "Das ist eine gemeinsame Anstrengung, von der ich hoffe, dass wir sie alle gemeinsam angehen."

Die griechische Regierung hatte als eine der ersten in der EU eine teilweise Impfpflicht verhängt. Sie gilt unter anderem für Beschäftigte im Gesundheitssektor und für das Militär. Athen verfügte ausserdem, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu geschlossenen Räumen der Gastronomie und Unterhaltung, wie etwa Kinos und Theater, haben.

In Griechenland steigen die Corona-Neuinfektionen seit Wochen an. Betroffen sind vor allem Orte, wo das Nachtleben brummt, darunter Teile von Athen und auch manche griechische Urlaubsinseln.

Auf der Insel Zakynthos und in der Stadt Chania auf Kreta gilt deshalb derzeit ein nächtliches Ausgangsverbot. Am Mittwoch hatte die griechische Gesundheitsbehörde für die rund 11 Millionen Einwohner des Landes 3.605 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gezählt.

Friesland: Doch Spritzen mit Impfstoff gespritzt?

16:44 Uhr: Nach möglichen Impfungen mit Kochsalzlösungen im Landkreis Friesland hat der Anwalt der beschuldigten Krankenschwester früheren Angaben der Polizei und des Kreises widersprochen. Unzutreffend sei, dass seine Mandantin bei dem Vorfall im April sechs Spritzen allein mit einer Kochsalzlösung aufgezogen habe.

Vielmehr habe die Frau bereits bei einer ersten Aussage nach der Tat angegeben, Impfstoffreste aus übrigen Ampullen genutzt zu haben, sagte ihr Wilhelmshavener Anwalt Christoph Klatt am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Auf diese Weise habe sie den Verlust des Impfstoffes aus einem zuvor zerbrochenen Fläschchen zumindest teilweise auffangen wollen. Zuvor hatten die "Ostfriesen-Zeitung" und weitere Medien berichtet.

Die Frau hatte nach der Tat eingeräumt, den Verlust des Impfstoffes aus Furcht ihren Job zu verlieren, vertuschen zu wollen. In einer gemeinsamen Mitteilung des Landkreises und der Polizei nach Bekanntwerden des Falles war bislang davon die Rede, die Spritzen seien nur mit Kochsalzlösungen aufgezogen worden.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg bestätigte am Donnerstag aber, dass die Frau bei einer Vernehmung Angaben, wie von ihrem Anwalt geschildert, gemacht habe. Sie gab demnach an, Impfstoffreste aus zwei Ampullen auf sechs Spritzen aufgeteilt zu haben. Warum die Angaben der Frau zuvor nicht mitgeteilt wurden, blieb zunächst offen.

Am Dienstag hatten dann Landkreis und Polizei mitgeteilt, dass nach weiteren Zeugenaussagen nicht ausgeschlossen werden könne, dass die Frau bereits zuvor Spritzen mit Kochsalzlösungen aufgezogen habe und weitere Personen daher keinen ausreichenden Impfschutz gegen COVID-19 hätten.

8.557 Kreisbewohner sollen daher nun nachgeimpft werden. Rechtsanwalt Klatt bekräftigte erneut die Aussage seiner Mandantin, dass es keine weiteren Fälle gebe. "Das war ein einmaliger Vorfall, bei dem ihr etwas runtergefallen war."

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg teilte am Donnerstag zudem mit, es bestehe ein Anfangsverdacht, wonach der Impfausweis und ein Ersatzdokument der Beschuldigten manipuliert sein könnte. Der Rechtsanwalt der Beschuldigten wies auch diesen Vorwurf zurück. Seine Mandantin sei nach eigener Aussage gegen COVID-19 geimpft.

Münchner soll Hunderte gefälschte Impfpässe verkauft haben

16:30 Uhr: Ein 39-Jähriger soll Hunderte gefälschte Impfpässe und Impfnachweise über das Internet verkauft haben. Entsprechende Beweise seien in der Wohnung des Mannes in München gefunden worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Beamten stellten demnach mehrere hundert Blankoimpfpässe und bereits für den Versand vorbereitete beschriftete Briefkuverts mit Impfpässen sowie Datenträger sicher.

Laut den Ermittlungen soll die 40 Jahre alte Lebensgefährtin des Mannes an den Taten beteiligt gewesen sein. Die beiden blieben zunächst auf freiem Fuss. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, hiess es.

Wie viel das Paar mit den gefälschten Dokumenten verdiente, habe noch nicht festgestellt werden können. Der Verkauf sei aber wohl über einen Messenger-Dienst erfolgt. Ob die Besteller der falschen Impfausweise nun ebenfalls mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen, war zunächst unklar.

Ein Polizeisprecher sagte, dies sei letztlich Sache der örtlichen Staatsanwaltschaften nach Abschluss der Ermittlungen. Zunächst müssten sehr viele Adressen ausgewertet werden.

Israel: 23 Reisende mit gefälschten Corona-Tests in Flugzeug

15:57 Uhr: Israelische Behörden haben nach offiziellen Angaben 23 Reisende wegen gefälschter Corona-Tests aus einem Flugzeug nach New York geholt. Es habe einen "Verdacht" seitens der Fluggesellschaft United Airlines gegeben, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag auf Twitter mit. Eine Überprüfung durch Vertreter des Ministeriums am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv habe ergeben, die Tests seien gefälscht.

Die 23 Personen seien aus dem Flugzeug geholt und von der Polizei befragt worden. Sie hätten eine Geldstrafe erhalten, und ihre Daten seien an US-Behörden übergeben worden, schrieb das Ministerium. Weitere mögliche Strafen würden überprüft.

Laut der Nachrichtenseite Globes musste jeder Reisende umgerechnet rund 1.320 Euro Strafe zahlen. Ausserdem bestehe die Möglichkeit, ihnen die Wiedereinreise nach Israel für fünf bis zehn Jahre zu verbieten. Laut Ministerium wurden in der vergangenen Woche pro Tag 15 Personen mit gefälschten Corona-Tests entdeckt.

Die Einreise nach Israel für Individualtouristen ist seit Beginn der Pandemie verboten. Israel lässt vereinzelt geimpfte Gruppen ins Land. Ausserdem gibt es Sondergenehmigungen unter anderem für Personen mit Familie in Israel.

Seit Anfang Juni steigen die Infektionszahlen in Israel wieder deutlich an. Am Donnerstag meldete das Ministerium 5946 neue Infizierte für den Vortag. Am Montag waren es erstmals seit einem halben Jahr mehr als 6.000 festgestellte Infektionen an einem Tag. Für den Neuanstieg wird vor allem die Delta-Variante verantwortlich gemacht, die als besonders ansteckend gilt.

Laut einem Bericht der Nachrichtenseite ynet rechnet Israels Regierung bis Mitte September mit bis zu 2.400 schwerkranken Corona-Patienten. Auf dem Höhepunkt der Pandemie in Israel im Januar lag die Zahl der Schwerkranken bei etwa 1.200.

Ministerpräsident Naftali Bennet hatte am Mittwoch verkündet, das Gesundheitssystem umgehend mit umgerechnet rund 661 Millionen Euro zu unterstützen, um die Behandlungskapazitäten auszubauen.

Urteil: Weigerung zum Tragen einer Maske kann den Job kosten

15:35 Uhr: Wer im Dienstleistungsbereich arbeitet und Kundenkontakt hat, muss auf Anordnung Maske tragen. Das kann der Arbeitgeber zur Vermeidung von Infektionen mit dem Coronavirus vorschreiben. Wenn sich Beschäftigte strikt dagegen weigern, riskieren sie eine Kündigung, wie ein Urteil (Az. 11 Ca 10390/20) des Arbeitsgerichts Cottbus zeigt, auf das der Bund-Verlag hinweist.

Konkret ging es um den Fall einer Logopädin, die einzige Angestellte in einer logopädischen Praxis war. Sie weigerte sich mehrmals, bei Therapiestunden mit Patientinnen und Patienten eine Maske zu tragen. Daraufhin kündigte ihr der Arbeitgeber fristgerecht.

Die Logopädin klagte, hatte aber vor Gericht keinen Erfolg. Laut Gericht ist die Kündigung wirksam. Der Arbeitgeber sei sogar verpflichtet, zum Schutz der Gesundheit der Patienten und der Klägerin das Tragen einer Maske anzuordnen.

Die Klägerin hatte zwar mehrere Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht vorgelegt. Die liess das Gericht aber ebenfalls nicht gelten. Aus einem Attest müsse hervorgehen, welche konkreten gesundheitlichen Beeinträchtigungen wegen der Maske zu erwarten sind. Zudem müsse erkennbar sein, auf welcher Grundlage der jeweilige Arzt zu seiner Einschätzung gekommen ist. Das sei jeweils nicht der Fall gewesen.

Wie der Bund-Verlag hervorhebt, geht aus dem Urteil zudem hervor: Selbst wenn das Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht geeignet gewesen wäre, hätte auch das ein Kündigungsgrund sein können - weil es schlicht keine Einsatzmöglichkeit mehr für die Logopädin im Betrieb gegeben hätte.

Streich fordert Menschen zum Impfen auf

15:05 Uhr: Trainer Christian Streich vom Fussball-Bundesligisten SC Freiburg hat an die Menschen appelliert, sich gegen Corona impfen zu lassen. "Es gibt immer unterschiedliche Auffassungen, um die Notwendigkeit eines Impfschutzes", sagte der 56-Jährige.

"Ich hoffe, dass die Leute, die bis zum heutigen Tag noch nicht geimpft sind, dass die irgendwann zu der Erkenntnis kommen, dass es wichtig wäre, sich selber und andere zu schützen."

Er sehe im Impfen eine "solidarische Massnahme", führte er weiter aus: "Leider ist es bei vielen noch nicht durchgedrungen, was für eine Errungenschaft das ist. Mit klarem Menschenverstand und der Verantwortung, die man hat, kann es nur eine Entscheidung geben." Die Bundesliga-Klubs selbst kommunizieren keine Zahlen, wie viele ihrer Spieler durchgeimpft sind.

RKI: Weitere Umfragen sollen Erfassung des Impffortschritts ergänzen

14:23 Uhr: Um den Fortgang der Impfkampagne in Deutschland besser beurteilen zu können, sind beim Robert Koch-Institut (RKI) weitere Umfragen geplant. Unter anderem sollen im frühen Herbst etwa 3.000 Menschen zu Impfbereitschaft und Akzeptanz befragt werden, teilte das Institut auf Anfrage mit.

Die Ergebnisse der vorerst letzten vergleichbaren Umfrage mit rund 1.000 Teilnehmern, deren Ergebnisse am Dienstag vorgestellt wurden, hatten darauf hingewiesen, dass womöglich schon mehr Menschen eine erste Impfung erhalten haben als im offiziellen Meldesystem, dem Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM), verzeichnet sind.

Wichtig sei, dass die Untererfassung im Digitalen Impfquoten-Monitoring für die Erstimpfungen angenommen wird und nicht für die vollständigen Impfungen, so das RKI. Untererfassungen seien in Meldesystemen generell nicht unüblich. Das RKI gehe davon aus, dass die Impfquoten das Geschehen sehr zuverlässig abbilden.

Des Weiteren sei derzeit eine ergänzende mehrsprachige Befragung in Vorbereitung, die die häufigsten Fremdsprachen abdecken soll, teilte das RKI weiter mit. Damit sollen auch Bürgerinnen und Bürger erreicht werden, die an einer deutschsprachigen Befragung aufgrund ihrer Sprachkenntnisse nicht teilnehmen können.

Das DIM speist sich aus Meldungen von Impfzentren, Krankenhäusern, mobilen Impfteams und mittlerweile auch Betriebsmedizinern, laut RKI fliessen zudem Daten der niedergelassenen Ärzte und Privatärzte ein.

Zusammen sind sie Grundlage für das sogenannte Impfdashboard, in dem werktäglich aktualisiert die Impfquoten abrufbar sind. Daneben gibt es noch eine weitere RKI-Erhebung namens Covimo, für die Impfquoten anhand von Befragungen hochgerechnet werden.

In der jüngsten Covimo-Erhebung fiel die Quote der mindestens einmal Geimpften höher aus, besonders in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen: Während in der Befragung 79 Prozent angaben, geimpft zu sein, waren es laut Meldesystem 59 Prozent.

Als Erklärung führten die Experten mehrere mögliche Gründe an. Unter anderem wird ein Teil der Impfungen mit Johnson&Johnson, bei denen nur eine Dosis für den vollen Schutz vorgesehen ist, nur als Zweitimpfung erfasst. Ausserdem meldeten bisher nur etwa die Hälfte der beim Meldesystem registrierten Betriebsärzte Impfungen über die Webanwendung.

Aiwanger lässt sich (noch) nicht impfen - und wirbt fürs Impfen

13:54 Uhr: Obwohl die Staatsregierung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dringend appelliert, sich impfen zulassen, hat Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger bisher auf eine Impfung verzichtet - und dadurch für mächtig Wirbel gesorgt.

Nun hat Aiwanger im "Frühstart" von n-tv dennoch für eine Immunisierung geworben. Impfen sei "ein wichtiges Werkzeug", das er unterstütze. Er arbeite "hier nicht dagegen". Aber es bleibe für ihn eine Sache wichtig: Es solle "trotzdem die freie Entscheidung des Einzelnen bleiben, was er mit seinem Körper letztendlich tut".

Seine Entscheidung, sich vorerst nicht impfen zu lassen, hatte Aiwanger mit möglichen Nebenwirkungen begründet. "Man muss auch kein Geheimnis darum machen, dass man auch im persönlichen Umfeld von Fällen hört, die massive Impfnebenwirkungen haben", hatte er vor wenigen Tagen im Deutschlandfunk gesagt.

Freiburg-Trainer Streich fordert Menschen zum Impfen auf

13:51 Uhr: Trainer Christian Streich vom Bundesligisten SC Freiburg hat an die Menschen appelliert, sich gegen Corona impfen zu lassen. "Es gibt immer unterschiedliche Auffassungen, um die Notwendigkeit eines Impfschutzes", sagte der 56-Jährige: "Ich hoffe, dass die Leute, die bis zum heutigen Tag noch nicht geimpft sind, dass die irgendwann zu der Erkenntnis kommen, dass es wichtig wäre, sich selber und andere zu schützen."

Er sehe im Impfen eine "solidarische Massnahme", führte er weiter aus: "Leider ist es bei vielen noch nicht durchgedrungen, was für eine Errungenschaft das ist. Mit klarem Menschenverstand und der Verantwortung, die man hat, kann es nur eine Entscheidung geben." Die Bundesliga-Klubs selbst kommunizieren keine Zahlen, wie viele ihrer Spieler durchgeimpft sind.

Corona-Impfungen kommen vor allem mit Zweitimpfungen voran

13:00 Uhr: Die Corona-Impfungen in Deutschland kommen weiter vor allem mit Zweitimpfungen voran. Am Mittwoch wurden 511.000 Dosen gespritzt, davon führten 414.000 zu einer vollständigen Impfung. Insgesamt sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag nun knapp 46,7 Millionen Menschen oder 56,1 Prozent der Bevölkerung voll geimpft.

Mindestens eine erste Impfung bekommen haben demnach nun 52,2 Millionen Menschen oder 62,8 Prozent aller Einwohner. Minister Jens Spahn (CDU) warb auf Twitter erneut für Impfungen: "Das Impfen bringt uns allen die Freiheit zurück."

Unter den 16 Bundesländern hat nur Sachsen die Marke von 50 Prozent vollständig geimpfter Einwohner noch nicht erreicht - die dafür nötige Spritze haben dort bisher 49,3 Prozent bekommen. Spitzenreiter Bremen steuert mit nun 65,5 Prozent vollständig geimpften Einwohnern bereits auf die Zwei-Drittel-Marke zu.

Im Fernverkehr fahren mehr Züge als am Mittwoch - DB hebt Corona-Abstandsregel kurzerhand auf

12:41 Uhr: Die Deutsche Bahn kann am zweiten Streiktag am Donnerstag mehr Fernzüge einsetzen als am Mittwoch. Insgesamt seien 220 ICE und Intercity im Einsatz, 20 mehr als am Vortag, teilte das Unternehmen mit. Man habe weitere Reserven mobilisieren können. Viele Züge seien am Mittwoch stark besetzt gewesen, hiess es. An normalen Tagen fahren im Fernverkehr etwa 800 Züge. Mit der Aufstockung am Donnerstag erhöht sich die Zahl der Sitzplätze um 15.000 auf rund 165.000.

Die Bahn hatte vor Beginn des Streiks alle Sitzplätze zur Reservierung freigegeben. Zuvor galt, dass neben Alleinreisenden ein Platz möglichst freigehalten werden sollte; diese Regelung war während der Corona-Welle im Winter eingeführt worden.

"Die Bahnkund:innen haben sich am ersten Streiktag sehr besonnen verhalten und Rücksichtnahme in dieser Situation gezeigt", teilte das Bundesunternehmen mit. Es erinnerte an die Maskenpflicht. Auch am Donnerstag wurde eine sehr hohe Auslastung erwartet. Wer nicht zwingend reisen müsse, solle seine Fahrt verschieben, bat die Bahn.

Mehr als 1.500 Seeleute aus aller Welt im Hamburger Hafen gegen Corona geimpft

12:32 Uhr: Im Hamburger Hafen sind inzwischen mehr als 1.500 Seeleute aus aller Welt von den Behörden gegen das Coronavirus geimpft worden. Das teilte der Senat der Hansestadt am Donnerstag mit. Hamburg hatte nach eigenen Angaben als eine der ersten Hafenstädte überhaupt vor etwa sechs Wochen begonnen, Crewmitglieder von Kreuzfahrt- und Frachtschiffen kostenlos zu impfen. Es gibt Termine beim Hafenärztlichen Dienst, zudem ist ein mobiles Impfteam in der Seemannsmission im Einsatz.

Die Impfungen seien nicht nur ein Beitrag zur Stabilisierung der globalen Lieferketten und zur Vermeidung von Todesfällen an Bord, erklärte der Senat. Für viele Seeleute seien sie auch die einzige Möglichkeit, ihre Familien in der Heimat wiederzusehen. Wegen der Corona-Beschränkungen sind Reisen für Ungeimpfte oft unmöglich.

Der Hamburger Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) sprach von einem "Zeichen an die Seeleute". Hamburg biete die kostenlosen Impfungen bis zum 30. September weiter an, erklärte er.

Russland meldet Rekordzahl von mehr als 800 Corona-Toten

12:23 Uhr: Russland hat am Donnerstag eine Rekordzahl von mehr als 800 Corona-Toten gemeldet. Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben der russischen Regierung 808 Todesfälle registriert - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor anderthalb Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen lag demnach bei 21.932.

In Russland breitet sich die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus seit Mitte Juni in rasantem Tempo aus. Die Hauptstadt Moskau ist von der dritten Infektionswelle besonders betroffen. Trotzdem gibt es in Russland kaum noch Beschränkungen, an die Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln hält sich fast niemand.

Insgesamt hat Russland laut amtlicher Statistik seit Beginn der Pandemie schon mehr als 168.000 Todesfälle registriert. Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Die russische Statistikbehörde Rosstat hatte Ende Juni erklärt, bei einer weiter gefassten Definition von Corona-Toten gebe es in Russland schon mehr als 300.000 Todesopfer.

Weiter positiv getestet: VfB auch gegen Fürth ohne Kalajdzic

11:53 Uhr: Der VfB Stuttgart muss auch beim Bundesliga-Auftakt gegen die SpVgg Greuther Fürth am Samstag (15.30 Uhr/Sky) noch auf Torjäger Sasa Kalajdzic verzichten. Trotz abgelaufener Corona-Quarantäne ist der 24-Jährige am Mittwoch nochmals positiv getestet worden, wie VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo am Donnerstag sagte. "Wir gehen aber bei Sasa davon aus, dass es in den nächsten Tagen wieder besser ausschaut und er dann auch wieder ins Training einsteigen kann."

Auch die ebenfalls aufgrund von Corona isolierten Tanguy Coulibaly und Nikolas Nartey sind für den ersten Spieltag der Fussball-Bundesliga noch keine Option.

41 Prozent rechnen mit neuem Lockdown im Herbst für alle

11:01 Uhr: 41 Prozent der Bundesbürger erwarten einer Umfrage zufolge, dass es wegen der Corona-Pandemie im Herbst einen neuen Lockdown mit Kontakt- und Zugangsbeschränkungen für alle geben wird. 50 Prozent gehen hingegen nicht davon aus, wie am Donnerstag aus einem neuen Trendbarometer im Auftrag von RTL und ntv hervorgeht. Dafür befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa am Vortag 1002 Menschen.

Drei von vier Befragten (76 Prozent) finden es demnach richtig, dass Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, ab dem 11. Oktober selbst für Corona-Tests zahlen müssen. Nicht richtig findet das jeder Fünfte (21 Prozent). Insbesondere AfD-Anhänger (55 Prozent) sowie Ungeimpfte (82 Prozent) lehnen diese Pläne ab .

2G-Vorstoss von Köln: Geschäftsführer Wehrle wird persönlich angefeindet

10:43 Uhr: Geschäftsführer Alexander Wehrle ist nach dem Vorstoss des 1. FC Köln in der Debatte um die Rückkehr von Zuschauern in der Bundesliga teilweise persönlich angefeindet worden. "Ja", sagte Wehrle dem "Kölner Stadt-Anzeiger" auf eine entsprechende Frage und ergänzte lachend: "Ich habe die eine oder andere Zuschrift bekommen, dass ich doch endlich nach Stuttgart abhauen solle." Um eine Rückkehr zu seinem Ex-Verein hatte es mehrfach Gerüchte gegeben.

Der FC hatte dieser Tage mitgeteilt, ab dem zweiten Heimspiel nur noch geimpfte oder genesene Zuschauer in sein Stadion zu lassen, Ungeimpfte dann auch nicht mehr mit negativem Test. "Wir wünschen uns und fordern von der Politik, dass spätestens im Zuge der nächsten Corona-Schutzverordnung jeder Veranstalter sein Hausrecht ausüben kann und bei 2G und unter Einhaltung der Hygiene-Regeln unter freiem Himmel auch 100 Prozent Zuschauer-Kapazität möglich ist", sagte Wehrle: "Aus unserer Sicht muss 2G in Kombination mit einer neuen Referenzgrösse aus der Hospitalisierungsrate, der Impfquote und der Inzidenz betrachtet werden."

Er sei "kein Politiker und Virologe, aber Bürger dieses Landes: Ich glaube, wir müssen schnell von dieser reinen Inzidenzzahl-Betrachtung weg. Wir brauchen eine neue Referenzgrösse", sagte Wehrle: "Andere Länder schlagen da einen anderen, nicht so vorsichtigen Weg ein, den wir beobachten müssen."

Nach Hassbotschaften an Arzt: Polizei ermittelt in mehr als 40 Fällen

10:28 Uhr: Wegen Hassbotschaften gegen einen Hausarzt im Kreis Osnabrück, der keine Corona-Impfgegner mehr in seiner Praxis behandeln will, ermittelt die Polizei bislang in mehr als 40 Fällen. Bei dem überwiegenden Teil gehe es um Beleidigungen, in weiteren Einzelfällen auch um Bedrohung und Volksverhetzung, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Einige Tatverdächtige konnten demnach auch bereits ermittelt werden, wohl da sie etwa Hassmails mit vollständigen Namen unterzeichneten. Noch sei dies aber nur ein Zwischenstand. Die Ermittlungen liefen weiter, betonte die Sprecherin. Zunächst hatte der NDR berichtet.

Nachdem der Mediziner einer nicht impfwilligen Patientin nahegelegt hatte, sich einen anderen Hausarzt zu suchen, bekommt der Arzt Gewaltdrohungen. Er steht unter Polizeischutz. Der Arzt hatte der Deutschen Presse-Agentur vergangene Woche gesagt, er bekomme mehrere Nachrichten per Telefon und E-Mail im Stundentakt. Demnach handele es sich dabei um verstörende Gewaltfantasien, die sich gegen ihn und sein Team richteten.

Karliczek: Schülerausweis soll als Corona-Testnachweis genutzt werden

10:16 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) unterstützt den Vorschlag, Schülerausweise als Nachweis für einen negativen Corona-Test zu verwenden. "Ich halte die Idee grundsätzlich für gut, den Schülerausweis für den Testnachweis nach der Schule zu erweitern", sagte sie der "Rheinischen Post" vom Donnerstag. "Damit könnte Kindern und Jugendlichen, für die es noch keine uneingeschränkte Impfempfehlung oder keine Impfstoffe gibt, eine Erleichterung im Alltag geboten werden, wenn sie in ihrer Freizeit den negativen Test aus der Schule nachweisen müssen."

Die Idee hatte nach den Bund-Länder-Beratungen am Dienstag Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aufgebracht. "Der Schülerausweis wird im Grunde genommen übrigens auch ein Testzertifikat werden, weil man mit dem Schülerausweis nämlich de facto nachweist, dass man mehrfach getestet ist", sagte er nach dem Gespräch. "Das führt auch dazu, dass man damit automatisch die Möglichkeit für alle anderen Zugänge hat."

Söder fügte hinzu, dass alle Bundesländer Präsenzunterricht sicherstellen wollten. "Alle werden mit Masken und mit sehr viel Testen operieren."

Coronakrise: Hilfsorganisationen fordern Not-Abgabe für Milliardäre

08:30 Uhr: Oxfam und andere Hilfsorganisationen fordern die Regierungen weltweit auf, Superreiche zur Bewältigung der Coronakrise stärker zur Kasse zu bitten: Mit einer einmaligen Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne, die Milliardärinnen und Milliardäre während der Pandemie gemacht haben. Was dahintersteckt, erfahren Sie in folgendem Artikel:

Studie: Coronakrise dürfte Grundsteuererhöhungen auslösen

08:00 Uhr: Die Coronakrise dürfte weitere Erhöhungen der Grundsteuer in deutschen Kommunen auslösen. Diese Erwartung äusserte die Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) in einer am Donnerstag verbreiteten Studie.

"Allzu viele Möglichkeiten, ihre Einnahmesituation zu verbessern, haben die Kommunen nicht", erklärte Mattias Schneider, Leiter des Bereichs Government & Public Services bei EY. "Die Grund- und die Gewerbesteuer sind die wichtigsten eigenen Einnahmequellen der Kommunen." Wer nicht wolle, dass wichtige Gewerbesteuer-Zahler abwanderten, werde zunächst die Grundsteuer heraufsetzen, meinte der Experte.

Grund- und Gewerbesteuer können von Städten und Gemeinden selbst über die sogenannten Hebesätze festgelegt werden. Die Gewerbesteuer müssen Unternehmen zahlen - wie hoch sie ist, ist auch ein wichtiger Standortfaktor. Die Grundsteuer - in diesem Fall die Grundsteuer B - wird auf bebaute und bebaubare Grundstücke erhoben und von Eigentümern bezahlt - oder auf Mieter umgelegt.

Zwischen 2014 und 2019 sei der Anteil der Kommunen, die den Grundsteuer-Hebesatz erhöhten, gesunken, heisst es in der Studie. Im Corona-Jahr 2020 erhöhte sich dieser Anteil jedoch um einen Punkt auf zehn Prozent. Für die kommenden Jahre erwartet Schneider einen weiteren Anstieg.

In Nordrhein-Westfalen war die durchschnittliche Grundsteuer-Belastung mit 212 Euro pro Bürger für ein Flächenland besonders hoch. In Bayern kamen die Menschen günstiger weg - im Schnitt wurden 139 Euro fällig. In Brandenburg waren es demnach nur 108 Euro. Bundesweit lag der Durchschnittsbetrag bei 172 Euro, das waren drei Euro mehr als im Vorjahr.

Ostbeauftragter befürchtet starke Delta-Welle in neuen Bundesländern

06:02 Uhr: Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, sieht einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen vergleichsweise niedrigen Impfquoten in den neuen Bundesländern und dem hohen Zuspruch für die AfD in diesen Regionen. "Es gibt zwischen der Zustimmung für die AfD und Impfablehnung einen klaren Zusammenhang. Er lässt sich nicht wegdiskutieren", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag).

Die allermeisten AfD-Funktionäre gingen aggressiv gegen das Impfen sowie gegen sämtliche Corona-Massnahmen vor - "ähnlich wie der frühere US-Präsident Donald Trump". Er gehe deshalb davon aus, "dass wir in Ostdeutschland im Herbst aufgrund der Delta-Variante eine Corona-Welle sehen werden, die das Gesundheitssystem erneut an seine Grenzen bringen wird".

AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel bekräftigte ihre Ablehnung zu unterschiedlichen Regelungen für geimpfte und ungeimpfte Menschen in der Corona-Politik. "Wir sind für die Freiheit für alle Bürger, egal ob geimpft oder ungeimpft", sagte sie den Funke-Zeitungen. Mit Hygiene- und Abstandsregeln könne man schon sehr viel abfangen. Die Massnahmen der Bundesregierung dagegen seien völlig überzogen.

Erstmals seit einem Jahr Corona-Fall in Canberra: Eine Woche Lockdown

05:50 Uhr: Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra mindestens sieben Tage lang in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass in Canberra und der Region Australian Capital Territory (ACT) wieder strenge Massnahmen verhängt werden, wie die Zeitung "The Age" berichtete. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen.

Die Regeln sollten um 17 Uhr (Ortszeit) in Kraft treten. "Dies ist bei weitem das schwerwiegendste Risiko für die öffentliche Gesundheit, dem das ACT in den letzten zwölf Monaten ausgesetzt war", hiess es in einer Mitteilung des örtlichen Gesundheitsministeriums.

Der Ende Juni verhängte Lockdown im Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney war zuletzt bereits bis Ende August verlängert worden. Die Behörden verzeichneten hier am Donnerstag mehr als 340 neue Fälle. In Melbourne waren die Massnahmen am Mittwoch um eine Woche verlängert worden.

Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern war wegen extrem strikter Regeln lange sehr erfolgreich im Kampf gegen die Pandemie. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante häufen sich nun aber die Lockdowns. Bisher sind nur 19 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

RKI registriert 5.638 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 27,6

04:06 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Donnerstagmorgen lag sie bei 27,6 - am Vortag hatte der Wert 25,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 19,4.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5.638 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:03 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3.539 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 17 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 26 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.805.063 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.673.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.834.

Impfstoff-Vernichtung hält sich in Grenzen

04:00 Uhr: Trotz nachlassender Impfbereitschaft in Deutschland musste die Hälfte der Bundesländer bislang keine ungenutzten oder abgelaufenen Impfdosen in nennenswertem Umfang vernichten. Bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur gaben 7 der 16 Landesregierungen an, dass eine Entsorgung von Corona-Impfstoff weitgehend vermieden werden konnte. "Zu keinem Zeitpunkt musste Impfstoff vernichtet werden, weil er wegen ablaufender Haltbarkeit nicht genutzt werden konnte", versicherte etwa die Hamburger Gesundheitsbehörde.

Im Gegensatz dazu haben die Impfzentren in Bayern bereits rund 53.000 ungenutzte Impfdosen entsorgt - deutlich mehr als die anderen Bundesländer. So meldet Brandenburg lediglich rund 5.500 verfallene Impfdosen, Baden-Württemberg hat bislang 4.000 Dosen Astrazeneca entsorgt. In anderen Ländern war allenfalls von einigen hundert Fällen die Rede.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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