- 16:16 Uhr: ➤ Baden-Württemberg verschärft Testpflicht für Beschäftigte mit Kundenkontakt
- 14:50 Uhr: RKI wehrt sich: Keinen Fehler bei zu niedrigen Impfquoten gemacht
- 12:15 Uhr: Impfgegner in Grossbritannien nehmen vermehrt Schulkinder ins Visier
➤ Baden-Württemberg verschärft Testpflicht für Beschäftigte mit Kundenkontakt
Baden-Württemberg will die Corona-Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte in Unternehmen mit Publikumsverkehr verschärfen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa in der Gastronomie oder in Friseursalons müssen sich künftig zweimal pro Woche auf das Coronavirus testen lassen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Koalitionskreisen in Stuttgart.
Geimpfte und genesene Beschäftigte müssen sich nicht testen lassen. Bisher galt eine solche Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte mit Aussenkontakt nur dann, wenn sich die Corona-Lage im Südwesten deutlich verschärft, also in der sogenannten Warn- und der Alarmstufe.
Das Land reagiert mit der Verschärfung auf einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Montag. Danach ist der Paragraf 28 im Infektionsschutzgesetz als Rechtsgrundlage für die Einführung einer solchen Testpflicht geeignet. Die Massnahme ist Teil der neuen Corona-Verordnung in Baden-Württemberg, die in Kürze verkündet werden soll.
Die weiteren Corona-News des Tages
Niederlande vor neuer Corona-Welle: Lage "Besorgnis erregend"
16:55 Uhr: Die Niederlande befürchten eine neue Coronawelle. Die Zahl der Neuinfektionen stieg in den vergangenen sieben Tagen stark und liegt nun um 62 Prozent höher als in der Vorwoche. Das ist der grösste Anstieg seit Mitte Juli, wie das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM am Mittwoch mitteilte. Landesweit wurden 3.746 neue Infektionen gemeldet, fast doppelt soviel wie am Mittwoch der Vorwoche.
Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern steigt den Angaben zufolge deutlich. In den Krankenhäusern werden zur Zeit 524 COVID-19-Patienten behandelt, davon 137 auf den Intensivstationen. Im ganzen Land wurde die Alarmstufe nun auf "Besorgnis erregend" erhöht.
Die meisten Infektionen wurden den Behörden zufolge in Grossstädten registriert, aber auch sehr viele in Regionen mit streng gläubigen Protestanten, dem sogenannten "Biblebelt" (Bibelgürtel). Viele orthodoxe Calvinisten lehnen eine Impfung ab.
Etwa 68 Prozent der rund 17 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft, dabei 83 Prozent der Erwachsenen.
WHO schlägt Virologen Drosten für internationalen Beirat vor
15:37 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Berliner Virologen
Sie schlug 26 Mitglieder aus zahlreichen Ländern vor, darunter China, Russland, die USA, Sudan, Saudi-Arabien und Kambodscha. Politische Überlegungen hätten bei der Auswahl keine Rolle gespielt, betonte WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan. Die Mitgliedsländer können sich bis Ende Oktober zu der Liste äussern.
Der Beirat ist eine Reaktion auf die von China lange verschleppte internationale Untersuchung des Ursprungs des Coronavirus. Das Virus tauchte Ende 2019 erstmals in Wuhan in China auf. Die von der WHO vorgeschlagenen ausländischen Experten durften erst mehr als zwölf Monate später, Anfang dieses Jahres, nach China reisen. Eine weitere Untersuchung vor Ort will China nicht zulassen. Die US-Regierung wirft China vor, den Experten Informationen vorenthalten zu haben. Peking wirft den USA und anderen Ländern dagegen vor, die Pandemie und die Suche nach dem Ursprung für politische Attacken zu missbrauchen.
Die WHO hofft, dass solche Untersuchungen künftig über den Beirat vorbereitet werden und dann ohne politische Auseinandersetzungen zwischen Regierungen über die Bühne gehen können. "Es liegt in der Natur der Dinge, dass neue Viren mit dem Potenzial, Epidemien oder Pandemien auszulösen, auftauchen", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das Virus SARS-CoV-2 werde nicht das letzte sein. "Zu verstehen, wo neue Pathogene herkommen, ist die Voraussetzung dafür, künftige Ausbrüche mit epidemischem oder pandemischem Potenzial zu verhindern."
RKI wehrt sich: Keinen Fehler bei zu niedrigen Impfquoten gemacht
14:50 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Verantwortung für offenbar zu niedrige, offiziell gemeldete Corona-Impfquoten in Deutschland zurückgewiesen. "Das RKI kann nur die Impfdaten veröffentlichen, die ihm entsprechend übermittelt worden sind", sagte Präsident Lothar Wieler laut einer Mitteilung vom Mittwoch. Eine zu niedrige Erfassung stelle "keinen Fehler und kein Versäumnis des RKI dar", sondern gehe auf unterbliebene Meldungen einiger impfender Stellen zurück, hiess es. Man sei bei der Ermittlung der Impfquote auf das sogenannte Digitale Impfquotenmonitoring (DIM) angewiesen, schreibt das RKI. Die Anwendung und Zuverlässigkeit dieses Meldesystems liege "ausschliesslich in der Hand der impfenden Stellen (Impfzentren, Impfteams, Krankenhäuser, Arztpraxen, Betriebsärzte)".
Das RKI hatte vor einer Woche in einem Bericht unter anderem geschrieben, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft seien, als die offiziellen Daten nahelegen. Darauf weise unter anderem eine Befragung von Bürgern hin. So dürfte die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein. Nach der Veröffentlichung dieses Berichts hatte es unter anderem Kritik an RKI-Chef Wieler gegeben.
Bundesrichter: Kein Geld für Minijobber bei Corona-Schliessung
14:34 Uhr: Geschäftsschliessungen per Corona-Verordnung zur Eindämmung der Pandemie gehören nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts nicht zum allgemeinen Betriebsrisiko für Unternehmer. Diese würden damit auch nicht das Risiko für den Arbeitsausfall von Minijobbern tragen und seien nicht verpflichtet, ihnen in dieser Zeit eine Vergütung zu zahlen. Das entschied das Bundesarbeitsgericht am Mittwoch in Erfurt (5 AZR 211/21). Es handelte sich um den ersten Corona-Streitfall, der beim Bundesarbeitsgericht verhandelt wurde.
Es sei Sache des Staates, für einen Ausgleich der finanziellen Nachteile durch den hoheitlichen Eingriff zur Bekämpfung der Pandemie zu sorgen, erklärten die höchsten deutschen Arbeitsrichter. Das sei zum Teil mit dem erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld erfolgt. Das treffe auf die Klägerin aus Niedersachsen als geringfügig Beschäftigte aber nicht zu - insofern gebe es "Lücken in dem sozialversicherungspflichtigen Regelungssystem".
Bei der Klage ging es um den Anspruch einer als Verkäuferin eingesetzten Minijobberin aus Bremen auf Bezahlung während einer von den Behörden angeordneten Filialschliessung im April 2020. Sie argumentierte, die Schliessung des Geschäfts für Nähmaschinen und Zubehör während der Pandemie gehöre zum Betriebsrisiko, das der Arbeitgeber tragen müsse, und verlangte ihr Entgelt. Die Vorinstanzen in Niedersachsen hatten ihrer Klage stattgegeben. Das Bundesarbeitsgericht hob deren Entscheidung auf. Der Nähmaschinenhändler muss das strittige Entgelt von 432 Euro für einen Monat damit nicht zahlen.
COVID-19: Weiterer Positiv-Test bei Nations-League-Sieger Frankreich
13:36 Uhr: Der französische Fussball-Nationalspieler Theo Hernandez ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab sein Verein AC Mailand am Mittwoch bekannt. Der 24-Jährige hatte am Wochenende noch mit Frankreich das Finale der Nations League gewonnen. Im Endspiel gegen Spanien (2:1) waren neben dem Flügelspieler unter anderen auch die Bayern-Profis Benjamin Pavard und Dayot Upamecano im Einsatz. Auch Bruder Lucas Hernandez gehörte zum Aufgebot der Franzosen bei dem Finalturnier in Italien.
Theo Hernandez ist damit der zweite Spieler der Franzosen, der binnen weniger Tage positiv auf das Virus getestet wurde. Am Samstag hatte der Verband von Weltmeister Frankreich bekannt gegeben, dass Adrien Rabiot sich entsprechend in Isolationen begeben habe. Der Mittelfeldspieler von Juventus Turin hatte daher auch schon nicht mehr zum Kader für das Finale in Mailand am Sonntag gegen die Spanier gehört.
Medien: Ryanair schliesst Kunden wegen Streits um Pandemie-Flüge aus
12:55 Uhr: Wegen Streits um Ticket-Rückerstattungen während der Corona-Pandemie hat Ryanair Medienberichten zufolge Passagieren den Check-in verweigert und sie erst nach Begleichung der Forderungen an Bord gelassen. Wie die "Irish Times" am Mittwoch berichtete, sind allein in Irland Hunderte Reisende betroffen. Nach Informationen der britischen Zeitung "Guardian" gibt es auch in Grossbritannien mehrere Fälle.
Es geht um sogenannte Chargebacks. Weil die irische Billigfluglinie ihnen Kosten für Flüge, die sie wegen der Pandemie nicht angetreten hatten, nicht erstattete, nutzten Reisende die Möglichkeit, sich das Geld über die Kreditkartenfirma zurückzuholen. Die Namen und Daten dieser Passagiere hat Ryanair sich offenbar gemerkt und verweigerte ihnen das Boarding bei später gebuchten Flügen, wie zuvor das Portal "aerotelegraph.com" berichtete. Das Unternehmen sieht sich im Recht und verwies auf die Geschäftsbedingungen.
Die Betroffenen hätten nicht erstattungsfähige Tickets für Flüge gekauft, die trotz der Pandemie wie geplant durchgeführt wurden, sagte eine Ryanair-Sprecherin der "Irish Times". Die Rückbuchungen über das Kreditkartenunternehmen seien "unrechtmässig" erfolgt. Die Airline sprach von einer "winzigen Minderheit" von weniger als 850 Reisenden. Diese Passagiere würden erst wieder mitgenommen, wenn sie ihre Schulden beglichen hätten. Wie "Irish Times" und "Guardian" berichteten, erfuhren viele Betroffene erst kurz vor Reiseantritt von der Sperrung. Den neuen Flug hatten sie trotzdem buchen können.
Erst vor kurzem hatte die britische Wettbewerbsbehörde Ermittlungen gegen Ryanair und den britischen Marktführer British Airways in diesen Fällen mit Verweis auf die unklare Rechtslage eingestellt.
Impfgegner in Grossbritannien nehmen vermehrt Schulkinder ins Visier
12:15 Uhr: Der Ton der Impfgegner in England wird rauer. Seitdem Schulkinder gegen COVID-19 geimpft werden, verlagert sich der Protest zunehmend vor die Schultore.
Wie die BBC berichtet, kam es in an der Saint-Thomas-More Schule in Blaydon, Gateshead, am Montag zu einem Zwischenfall: Als die Schülerinnen und Schüler ihre Impfung erhalten sollten, wurde sie vor den Schultoren von Demonstranten abgefangen. Dabei wurden den Schülern offenbar Flugblätter gezeigt, auf denen scheinbar tote Kinder abgebildet waren. Die Demonstranten behaupteten, die Kinder seien durch den Impfstoff gestorben.
Die Impfgegner konnten die geplanten Immunisierungen nicht verhindern, wie der Direktor der Schule, Jonathan Parkinson, sagte. Allerdings seien viele der Schulkinder sehr verärgert über die Aktion der Demonstranten gewesen.
Doch das Vorgehen der Coronaleugner ist kein rein englisches Phänomen, wie der "Spiegel" berichtet: In Oberbayern untersagten die Behörden demnach den nicht genehmigten Schulbetrieb auf einem Bauernhof in Rosenheim. Dort wurden etwa 50 Kinder von "Testverweigerern" unterrichtet.
Mehr als 57 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft
11:58 Uhr: Die Impfquote steigt langsam weiter an. In Deutschland sind nun 65,4 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch hervorgeht. Am Vortag lag die Quote bei 65,3 Prozent. Die Quote unter den Erwachsenen liegt bei 76 Prozent. Mindestens einmal gegen das Virus geimpft sind demnach 68,6 Prozent aller Bürger und Bürgerinnen sowie 79,4 Prozent der Erwachsenen. Mehr als 54 Millionen Menschen sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums vollständig geimpft, mehr als 57 Millionen sind mindestens einmal geimpft.
Unter den Kindern und Jugendlichen von 12 bis 17 Jahren haben inzwischen 43,5 Prozent mindestens eine erste Spritze bekommen, 37,5 Prozent sind vollständig geimpft.
Das RKI geht allerdings davon aus, dass unter Erwachsenen vermutlich mehr Menschen geimpft sind, als die Daten nahelegen. So hiess es in einem Bericht Anfang Oktober, dass die Quote bei einmal und vollständig Geimpften ab 18 Jahren bis zu fünf Prozentpunkte höher sein dürfte.
Eine Auffrischungsimpfung haben inzwischen bereits knapp 1,1 Million Menschen in Deutschland bekommen.
Frankreichs Regierung will umstrittenen Corona-Pass verlängern
11:36 Uhr: Die französische Regierung will den umstrittenen Gesundheitspass zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bis zum Sommer 2022 einsetzen können. Das Kabinett in Paris beriet am Mittwoch über einen entsprechenden Gesetzesvorschlag, welcher der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Demnach sollen zudem die Strafen für gefälschte Gesundheitspässe auf bis zu fünf Jahre Haft und 75.000 Euro angehoben werden.
In Frankreich muss der Gesundheitspass für viele Veranstaltungen und an vielen öffentlichen Orten vorgelegt werden. Er weist eine vollständige Corona-Impfung, eine Genesung von Covid-19 oder einen negativen Corona-Test nach.
Ursprünglich hatte der Gesundheitspass nur bis zum 15. November eingesetzt werden sollen. Nach dem Gesetzentwurf muss die Regierung dem Parlament bis spätestens Ende Februar 2022 die Gründe für eine Verlängerung des Passes darlegen. Auch die rechtliche Basis für das Verhängen von Ausgangssperren und das Schliessen von Betrieben im Fall eines neuen Aufflammens der Pandemie soll bis zum Sommer gelten.
"Es geht nicht darum, dass wir den Gesundheitspass bis zum 31. Juli verlängern", betonte Regierungssprecher Gabriel Attal in den Sendern BFMTV und RMC. Die Regierung gebe sich lediglich "die Möglichkeit, ihn einzusetzen". Sobald es möglich sei, werde die Regierung darauf verzichten.
Aus Protest gegen den Gesundheitspass und weitere Corona-Massnahmen gehen in Frankreich regelmässig Menschen auf die Strasse. Die Zahl der Demonstranten hat in den vergangenen Wochen aber abgenommen. Am vergangenen Samstag waren es noch etwa 40.000.
Ex-Verteidigungsminister Venezuelas stirbt in Gefängnis nach Corona-Infektion
10:59 Uhr: Ein venezolanischer General und früherer Anhänger von Ex-Präsident Hugo Chávez ist im Gefängnis nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. "Wir bedauern den Tod von Raúl Isaías Baduel", teilte Generalstaatsanwalt Tarek Saab am Dienstag (Ortszeit) beim Onlinedienst Twitter mit. Baduel war einer der bekanntesten politischen Gefangenen des Landes und hatte unter dem ehemaligen Staatschef als Verteidigungsminister gearbeitet, bevor er sich mit Chávez überwarf.
Der 66-Jährige hatte zuvor eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten und habe "angemessene medizinische Versorgung bekommen", erklärte Saab.
Baduel war 2009 wegen der Veruntreuung von Geldern und Machtmissbrauchs während seiner Zeit in der Regierung festgenommen worden. Er stand Chávez in den 80er Jahren sehr nahe. 2002 leitete er ausserdem eine Militäraktion, die den Präsidenten nach einem kurzen Staatsstreich wieder an die Macht brachte. In den Jahren 2006 und 2007 war Baduel Verteidigungsminister. Schliesslich überwarf er sich jedoch mit Chávez. Ende 2007 kritisierte er den Volksentscheid über eine neue Verfassung scharf, die Chávez einen erheblichen Machtzuwachs bringen sollte. Dieser beschimpfte Baduel daraufhin als "Verräter".
Nach seiner Freilassung 2015 war er erneut eingesperrt worden. Diesmal wurde ihm eine Verschwörung gegen den amtierenden Präsidenten Nicolás Maduro vorgeworfen.
USA wollen Landgrenzen mit Kanada und Mexiko für Geimpfte öffnen
08:43 Uhr: Die US-Regierung will Einreisebeschränkungen an den Landgrenzen zu Kanada und Mexiko für Corona-Geimpfte aufheben. Die Lockerungen sollten im November greifen und auch für Fährüberfahrten gelten, teilte das Heimatschutzministerium am späten Dienstagabend (Ortszeit) mit. Wer einen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus nachweise, könne damit auch zu nicht-notwendigen Zwecken in die USA einreisen, etwa dem Besuch von Freunden und Familie oder für Tourismus.
In einem weiteren Schritt werde die Regelung ab Anfang Januar 2022 auch auf notwendige Reisen ausgedehnt, auch in diesen Fällen ist dann der vollständige Impfschutz eine Bedingung bei der Einreise. Bis dahin hätten betroffene Menschen wie Lastwagenfahrer, Studierende und Mitarbeiter des Gesundheitswesens ausreichend Zeit, sich impfen zu lassen.
Die USA hatten im vergangenen Monat bereits angekündigt, im November die monatelangen Einreisebeschränkungen im internationalen Flugverkehr unter anderem für Geimpfte aus der EU und Grossbritannien sowie weiteren Ländern aufzuheben. Der weitgehende Einreisestopp war Anfang 2020 zu Beginn der Pandemie vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängt worden.
Auf der Suche nach dem Ursprung des Virus: Zehntausende Blutproben aus Wuhan sollen analysiert werden
06:30 Uhr: Um den Ursprung von COVID-19 zu finden, wird es im chinesischen Wuhan eine Analyse von Zehntausenden Blutproben geben. Dies berichtet CNN auf Berufung eines chinesischen Offiziellen.
Die etwa 200.000 Blutproben aus dem Wuhan Blood Center werden dort zwei Jahre lang aufbewahrt, falls sie als Beweismittel in Gerichtsverfahren verwendet werden müssen. Nach Ablauf dieser Frist können sie untersucht werden.
Insbesondere die wichtigen Monate Oktober und November werden nun freigegeben. Die Forscher wollen so weiter einschränken, wo und wie die Pandemie entstanden sein könnte. Zudem soll herausgefunden werden, wann die Menschen erste Antikörper gegen das Virus entwickelt haben.
"Dies sind die weltweit ersten Echtzeitproben, die uns helfen, den Zeitpunkt des Ausbruchs zu verstehen", erklärt Yanzhong Huang, Senior Fellow für globale Gesundheit beim Council on Foreign Relations laut CNN.
Von vielen Seiten wird nun die Forderung laut, dass bei dieser Auswertung internationale Forscher oder ein Team der WHO mithelfen oder beobachten dürfen. Schon zuletzt stand China in der Kritik, weil die Behörden die Arbeit eines WHO-Teams behinderten. So wurden beispielsweise keine Daten aus Laboren freigegeben.
RKI registriert 11.903 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 65,4
04:35 Uhr: Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Mittwochmorgen mit 65,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 65,8 gelegen, vor einer Woche bei 62,3 (Vormonat: 81,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.903 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.23 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.547 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 92 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 76 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.330.258 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Dienstag mit 1,70 (Montag: 1,58) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen grosser regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.116.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94.389.
Intensivmediziner: Kaum geimpfte Corona-Patienten ohne Vorerkrankung
02:00 Uhr: Auf den Corona-Intensivstationen in Deutschland gibt es nach Angaben von Medizinern fast keine gegen COVID-19 geimpften Patienten ohne Vorerkrankung. Die allermeisten seien gar nicht oder nicht vollständig geimpft", sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die geimpfte Minderheit bestehe zu grossen Teilen aus älteren Patienten, deren zweite Impfung schon weit zurückliege. "Diese Menschen leiden in aller Regel zudem unter schweren chronischen Krankheiten."
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums war ungefähr jeder zehnte der Patienten, die im August und September wegen Corona auf Intensivstationen behandelt wurden, vollständig geimpft. Das geht aus einer Ende September übermittelten Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht hervor, die am Dienstag bekanntgeworden war.
Die Kapazitäten für freie Betten auf den Intensivstationen bezeichnete der Divi-Präsident als aktuell relativ stabil. "Im Moment sind wir in einer Plateau-Phase, wir stagnieren bei etwa 1.300 COVID-Intensivpatienten. Die Lage ist unter Kontrolle", sagte Marx. "Wir sind inzwischen handlungsfähig und haben im Schnitt zwei freie Intensivbetten pro Standort."
Von einer Entspannung könne aber keine Rede sein. Weiterhin sei COVID-19 für die Intensivmedizin eine grosse Belastung; die Lage auf den Intensivstationen werde inzwischen aber "nicht mehr immer und zu allererst von Corona bestimmt", so Marx. "Wir sind in einer sehr offenen Situation, Prognosen für die kommenden Monate sind kaum möglich."
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