- 18:12 Uhr: ➤ Neue Umfrage zu Corona-Impfungen zeigt andere Werte als RKI-Quote
- 15:42 Uhr: Slowenien verlangt auch bei Durchreise Test beziehungsweise Immunitätsnachweis
- 15:01 Uhr: Kinder posieren bei Impfaktion in Duisburg mit "Star Wars"-Figuren
- 13:59 Uhr: Bundespolizei registriert über 150.000 Verstösse gegen Meldepflicht bei Einreise
- 11:51 Uhr: Viele Gastro-Beschäftigte haben in der Pandemie in andere Branchen gewechselt
- 10:45 Uhr: "Beunruhigstender Tag der Pandemie": Sydney verschärft Lockdown
➤ Neue Umfrage zeigt deutliche Differenzen zu den offiziellen Impf-Daten
Auch eine neue Umfrage zu den Corona-Impfungen in Deutschland zeigt nach Informationen des "Spiegel" deutliche Differenzen zu den offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). In einer repräsentativen Befragung von Infratest dimap in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagten bis 13. Juli demnach 75 Prozent der 18- bis 59-Jährigen, sie hätten ihre erste Spritze erhalten. Dieser Wert lag 16 Prozentpunkte höher als in der offiziellen RKI-Statistik.
Das RKI gab die Erstimpfungsquote der Altersgruppe zu diesem Zeitpunkt mit 59 Prozent an. Die Auswertung des "Corona Compass" von Infratest lag dem "Spiegel" laut Bericht vom Samstag vor.
Das RKI hatte am Mittwoch selbst von einer Differenz zwischen offiziellen Meldezahlen und Umfrageangaben bei der Impfquote der unter 60-Jährigen berichtet. Das Institut veröffentlichte eine Umfrage, in der sogar 79 Prozent der 18- bis 59-Jährigen angaben, erstgeimpft zu sein. Dies wären 20 Prozentpunkte mehr, als das Impfquotenmonitoring zum selben Zeitpunkt auswies.
Die Differenzen wiesen darauf hin, dass die tatsächliche Impfquote deutlich höher liegt als die Statistik ausweist, sagte der DIW-Forscher Mathias Huebener dem "Spiegel". Er geht von mindestens 70 Prozent Erstimpfungsrate bei den 18- bis 59-Jährigen bis zum 13. Juli aus. Demnach wären hochgerechnet rund fünf Millionen Menschen mehr erstimmunisiert als die RKI-Statistik ausweist.
Insgesamt erklärten sich laut der Infratest-Umfrage, die kontinuierlich läuft, am 28. Juli 80 Prozent aller erwachsenen Befragten für erstgeimpft, wie der "Spiegel" weiter berichtete. Dies entspreche einer Quote von 67 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Laut RKI-Statistik hatten zu diesem Zeitpunkt 61 Prozent der Bevölkerung die erste Spritze erhalten. Auch hier geht es laut "Spiegel" um etwa fünf Millionen Impfungen mehr oder weniger.
Die weiteren Corona-News:
Erneute Demonstrationen gegen Corona-Regeln in Frankreich
21:30 Uhr: Der Unmut über verschärfte Corona-Regeln hat in Frankreich am fünften Wochenende in Folge wieder viele Menschen auf die Strassen getrieben. Am Samstag demonstrierten knapp 215.000 Menschen im ganzen Land, wie das französische Innenministerium mitteilte. Das sind etwas weniger als in der Vorwoche, als noch etwa 237.000 Teilnehmer gezählt wurden. Die Wut der Demonstranten richtet sich gegen die Impfpflicht für Gesundheitspersonal und die jüngst auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens ausgeweiteten Nachweispflichten. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich. Das Innenministerium meldete elf Festnahmen.
Menschen in Frankreich müssen etwa für Restaurant- oder Kinobesuche, Fernzugreisen und mancherorts bald auch fürs Shoppen in grossen Einkaufszentren einen sogenannten Gesundheitspass vorlegen. Dieser liefert den Beleg entweder über eine Corona-Impfung, eine überstandene Erkrankung oder einen aktuellen negativen Test. Da Corona-Tests ähnlich wie in Deutschland ab Mitte Oktober kostenpflichtig werden, prangern Kritiker eine Impfpflicht durch die Hintertür an.
Slowenien verschärft Regeln für Durchreise
15:42 Uhr: Angesichts zunehmender Infektionen mit der Delta-Variante in den EU-Staaten verschärft Slowenien die Corona-Massnahmen. Wie die Regierung in Ljubljana nach Angaben der slowenischen Nachrichtenagentur STA am Samstag mitteilte, befürchtet man "eine Verschlechterung der epidemiologischen Lage". Vom 23. August an dürfen deshalb auch Durchreisende nur noch gegen Vorlage eines Immunitäts- oder Testnachweises einreisen. Derzeit gilt dies nur für Touristen, die länger als zwölf Stunden im Land bleiben.
Zugleich werden Mitarbeiter bestimmter Branchen, die nicht gegen Corona geimpft sind, zu häufigeren Corona-Tests verpflichtet: Alle 48 Stunden bei Schnelltests und alle 72 Stunden bei PCR-Tests. Derzeit besteht eine wöchentliche Testpflicht. Betroffen sind unter anderem Mitarbeiter in Gastronomie, Hotellerie, Pflege- und Gesundheitswesen sowie Taxifahrer.
In Slowenien lag die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen mit dem Virus SARS-CoV-2 nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC zuletzt bei 76 pro 100.000 Einwohner und damit fast doppelt so hoch wie in Deutschland.
Impfaktion: Kinder posieren mit "Star Wars"-Figuren
15:01 Uhr: Erst der Piks, dann Posieren mit Darth Vader und Co.: Im Duisburger Impfzentrum haben sich Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus impfen lassen und anschliessend Fotos mit bekannten Figuren aus den "Star Wars"-Filmen gemacht. Bei der Sonderimpfaktion am Samstag waren laut Angaben eines dpa-Fotografen acht Darsteller eines Kostümclubs vor Ort, die sich als Sternenkrieger verkleidet hatten. Die Aktion kam bei den Kindern demnach gut an.
Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren konnten sich Stadtangaben zufolge ohne Termin mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer immunisieren lassen und im Anschluss die Weltraum-Charaktere treffen. Die Aktion soll am Sonntag erneut zwischen 10.00 und 18.00 Uhr stattfinden.
Corona-Gipfel mit Merkel: Das sind die Beschlüsse
Über 150.000 Verstösse gegen Meldepflicht bei Einreise
13:59 Uhr: Die Bundespolizei hat seit Mitte Januar etwas mehr als 150.000 Verstösse gegen die Pflicht zur Einreiseanmeldung bei Einreisen aus Corona-Risikogebieten festgestellt. Das teilte die Behörde dem RedaktionsNetzwerk Deutschland auf Anfrage mit. Fast 132.000 dieser Verstösse seien bei Kontrollen bei Einreisen auf dem Landweg festgestellt worden.
Auch an den Flughäfen kontrolliert die Bundespolizei seit Einführung der Anmeldepflicht im November 2020 stichprobenartig deren Einhaltung. Wie das RND berichtete, wurden bei fast 186.000 Kontrollen rund 24.500 Mängel festgestellt – also fehlende oder fehlerhafte Anmeldungen.
Zur digitalen Einreiseanmeldung – oder einer alternativen schriftlichen Ersatzmeldung – ist seit November 2020 verpflichtet, wer nach einem Aufenthalt in einem Corona-Risikogebiet nach Deutschland einreist. Die Daten werden an das Gesundheitsamt im Zielort weitergeleitet und sollen dazu dienen, Quarantänepflichten überprüfen zu können. Seit November 2020 seien bislang mehr als 10,8 Millionen digitale Einreiseanmeldungen eingegangen, berichtete das RND unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium.
Seit dem 1. August gilt zusätzlich für alle nach Deutschland Einreisenden eine Nachweispflicht. Unabhängig davon, ob sie sich in einem Hochrisiko- oder einem Virusvariantengebiet aufgehalten haben, müssen Einreisende nun entweder einen negativen PCR- oder Schnelltest, oder einen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorlegen können.
In der ersten Woche seit Einführung dieser neuen Regelung stellte die Bundespolizei dem Bericht zufolge bei ihren Kontrollen mehr als 1.500 Verstösse gegen die Nachweispflicht fest, fast alle davon bei Einreisen auf dem Landweg. Flugreisende müssen ihrer Airline bereits vor Abflug den Nachweis vorlegen.
Gastronomie leidet unter Personalmangel
11:51 Uhr: Zahlreiche Gastronomie-Beschäftigte haben sich im Corona-Lockdown einen neuen Job gesucht. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag: "Als die Beschäftigten nicht arbeiten konnten oder mit dem niedrigeren Gehalt in der Kurzarbeit waren, haben sich viele umorientiert." Sie sässen nun an der Kasse im Supermarkt "oder helfen in den Impfzentren".
Viele Gastronomen hätten derzeit erhebliche Personalprobleme, sagte Scheele weiter. "Der Wettbewerb mit Branchen, die die Gastronomie vorher gar nicht im Blick hatte, ist eine Herausforderung." Ehemalige Gastronomie-Beschäftigte arbeiteten jetzt "auch in Bereichen, wo man eine geregelte Arbeitszeit und freie Wochenenden hat".
Sydney verschärft Lockdown nochmals
10:45 Uhr: Die Massnahmen gegen die Corona-Pandemie sind in Sydney nochmals verschärft worden. Die mehr als fünf Millionen Einwohner der grössten Stadt Australiens dürfen nun ihre Wohnungen nur noch verlassen, um Sport zu treiben, zur Arbeit oder einkaufen zu gehen, wie am Samstag offiziell mitgeteilt wurde. Auch die Regelungen zum Verlassen der Stadt wurden verschärft, um eine Ausbreitung der Corona-Epidemie zu verhindern.
Der bereits seit Wochen bestehende Lockdown in Sydney wurde am Samstag auf den gesamten Bundesstaat New South Wales ausgeweitet. Zuvor war bekannt geworden, dass auf dem Gebiet an einem Tag 466 Corona-Fälle registriert wurden.
"Wir sehen heute den beunruhigendsten Tag seit dem Beginn der Pandemie", sagte die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian. Die Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie verglich sie mit einem "Krieg" gegen die "diabolische" Delta-Variante des Covid-Virus. "Eine Zeit lang haben wir gedacht, dass Australien anders ist als andere Weltregionen, aber das ist nicht der Fall", fügte sie hinzu.
Australien hat die Corona-Pandemie zuvor mit der Schliessung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei bekannten Fällen und intensiver Kontaktverfolgung lange weitgehend eindämmen können. In den vergangenen Monaten stieg jedoch aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Infektionen. Zugleich ist die Impfrate in Australien sehr niedrig.
Mehrheit für Ende kostenloser Tests
09:29 Uhr: Das von Bund und Ländern beschlossene Ende der kostenlosen Corona-Tests ab Oktober trifft auf grosse Zustimmung in der Bevölkerung. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 66 Prozent, sie hielten die Entscheidung für richtig. 28 finden sie falsch, 6 Prozent machten keine Angaben.
Anders sieht es mit den Überlegungen aus, Ungeimpften gar keinen Zugang mehr zu bestimmten Lebensbereichen zu gewähren und ihnen zum Beispiel die Teilnahme an Veranstaltungen zu verwehren. Eine Mehrheit von 52 Prozent ist dagegen, 41 Prozent sind dafür, 7 Prozent machten keine Angaben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am Dienstag beschlossen, ab 11. Oktober keine kostenlosen Corona-Tests mehr anzubieten. Das trifft diejenigen, die noch nicht geimpft und auch nicht von einer Corona-Infektion genesen sind, weil ihnen nur mit einem negativen Test bestimmte Zugänge gewährt werden.
Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach dem Treffen am Dienstag erneut eine Debatte darüber ausgelöst, Nicht-Geimpfte ganz aus bestimmten Bereichen auszuschliessen. Das werde "so oder so ab einem bestimmten Zeitpunkt kommen, und mir wäre es lieber, wir würden jetzt ehrlich drüber reden, als es zu vertagen bis nach der Bundestagswahl", sagte er.
Sieben-Tage-Inzidenz klettert auf 32,7
07:44 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 32,7 - am Vortag hatte der Wert 30,1 betragen, vor einer Woche 21,2. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 5.644 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Samstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4:27 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3.206 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 11 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 24 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 816.285 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.677.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.864.
Urlaub in Corona-Zeiten: Erholungswert leidet
06:13 Uhr: Jeder fünfte Deutsche hat sich in diesem Sommer nicht gut oder überhaupt nicht erholt. Das ist das Ergebnis des Urlaubsreports 2021 der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Damit bleibe der Anteil der Urlauberinnen und Urlauber, die sich in den Ferien nicht entspannen konnten, im Vergleich zum Vorjahr konstant hoch. Vor allem Frauen hätten sich schlecht entspannen können, teilte die DAK-Gesundheit in Hamburg mit. Acht Prozent der weiblichen Befragten klagten darüber, im Urlaub gar keine Erholung gefunden zu haben. Bei den Männern waren es drei Prozent.
Laut DAK konnten sich 19 Prozent der Deutschen in diesem Jahr in den Ferien nicht gut erholen - 2020 war der Anteil ähnlich hoch gewesen. 2019 waren es lediglich 13 Prozent gewesen. Besonders gestresst seien die 30- bis 44-Jährigen (28 Prozent). 60 Prozent der Befragten, die sich nicht gut erholen konnten, gelang es nicht, Abstand zum Alltag zu gewinnen. Auch gescheiterte Reisepläne spielten eine grosse Rolle, schlechtes Wetter wurde ebenfalls als Grund genannt.
Der Report zeige auch starke regionale Unterschiede, teilte die DAK weiter mit. Von den Bayern hätten sich fast jede zweite Urlauberin und jeder zweite Urlauber sehr gut erholt (48 Prozent). Das ist bundesweit der beste Wert. Schlusslicht sei Nordrhein-Westfalen: Dort fühlten sich der Untersuchung zufolge nach dem Urlaub nur 31 Prozent der Befragten sehr gut erholt.
Der DAK-Urlaubsreport ist den Angaben zufolge eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durch Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit. Vom 26. Juli bis 4. August 2021 wurden 1000 Frauen und Männer, die in diesem Sommer schon Urlaub hatten, befragt.
Alle Corona-Meldungen vom 13. August zum Nachlesen finden Sie hier
Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:
- Das sind die wichtigen Begriffe der Coronavirus-Pandemie
- Gesammelte Faktenchecks rund um das Coronavirus und COVID-19
- Händewaschen: Diese Fehler gilt es zu vermeiden
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.