- 17:11 Uhr: ➤ Lauterbach: "Mischung von Geimpften und Ungeimpften nicht wirklich sicher"
- 15:18 Uhr: Spahn: Zu wenig ältere Menschen sind geimpft
- 10:46 Uhr: Virologin hält Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen für verfrüht
- 08:44 Uhr: RKI-Lagebericht: Sieben-Tage-Inzidenz am vierten Tag in Folge leicht gestiegen
- 08:15 Uhr: Mehr als 700.000 Corona-Tote in den USA
➤ Lauterbach: "Mischung von Geimpften und Ungeimpften nicht wirklich sicher"
SPD-Gesundheitsexperte
Wenn die Geimpften untereinander seien, dann komme es zwar zu Infektionen, aber niemand erkranke schwer. "Wenn aber Ungeimpfte darunter sind, dann werden diese schwer erkranken. Daher ist die Mischung von Geimpften und Ungeimpften nicht wirklich sicher.“
Vor diesem Hintergrund geht der SPD-Politiker davon aus, dass man "so bald" nicht ohne Maske unterwegs sein werde. "Es ist uns nicht gelungen ist, die Impfquote zu erreichen, die dafür notwendig wäre", sagte Lauterbach.
Bisher seien ungefähr 30 Prozent der 18- bis 65-Jährigen noch nicht geimpft. "Das reicht nicht. Daher werden wir in den Bereichen, wo man besonders gefährdet ist, mit der Maske leben müssen.“
Die weiteren Corona-News des Tages:
Nach UN-Besuch: Brasiliens Gesundheitsminister erneut Corona-positiv
16:07 Uhr: Der brasilianische Gesundheitsminister Marcelo Queiroga ist nach einer Dienstreise mit Staatspräsident Jair Bolsonaro in New York erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden. So könne er an diesem Tag nicht nach Brasilien zurückkehren, schrieb Queiroga am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter. Er habe keine Symptome und werde bald zurück sein.
Queiroga hatte in der Woche der UN-Generalversammlung bekanntgegeben, dass er positiv auf das Coronavirus getestet worden sei und in New York in Quarantäne bleibe. Er hatte mit Präsident Bolsonaro an der Generaldebatte teilgenommen und sich dabei auch im UN-Hauptquartier in der US-Ostküstenmetropole aufgehalten. Zuvor war bereits ein weiteres Mitglied der Delegation positiv getestet worden.
Dies hatte auch ein Nachspiel für Bolsonaro. Die brasilianische UN-Delegation sollte für 14 Tage in Isolation, Bolsonaro und andere Mitglieder der Delegation blieben nach der Rückkehr nach Brasilien fünf Tage in Quarantäne. Unter anderem bei seinem Sohn, dem Abgeordneten Eduardo Bolsonaro, dessen Frau und der kleinen Tochter fielen nach eigenen Angaben in sozialen Medien Tests in der vergangenen Woche positiv aus.
Spahn: Zu wenig ältere Menschen sind geimpft
15:18 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Insgesamt sind nach Daten des Ministeriums nun 53,7 Millionen Menschen oder 64,6 Prozent der Bevölkerung vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben 56,7 Millionen Menschen oder 68,1 Prozent der Bevölkerung.
Urlaubsparadies Phuket für alle voll geimpften Urlauber wieder freigegeben
13:04 Uhr: Vollständig geimpfte Reisende aus aller Welt können wieder Urlaub im thailändischen Ferienparadies Phuket buchen. Wie das Tourismus-Ministerium in Bangkok am Freitagabend mitteilte, wird die bestehende Regelung für kontrolliertes Einreisen nach Phuket aus bislang rund 80 Ländern ausgeweitet wird. "Das bedeutet, dass Thailand nun Reisende aus allen Ländern der Welt für das Sandkastenprogramm willkommen heisst."
Die Regierung hatte das sogenannte Sandkastenprogramm im Juli gestartet. Es erlaubt geimpften Reisenden aus einer Reihe von Ländern Einreise und Bewegungsfreiheit auf Phuket. Nach zwei Wochen konnten die Urlauber dann auch in andere Regionen des Landes weiterreisen. Vergangene Woche verkürzten die Behörden diesen Zeitraum auf eine Woche. Ungeimpfte Kinder können mit ihren geimpften Eltern einreisen.
England: Mindestens fünf Fussball-Stars verweigern Corona-Impfung
12:37 Uhr: Vize-Europameister England muss einem Bericht zufolge wegen der Impf-Unwilligkeit einiger Stars um seine Chancen bei der Fussball-WM bangen. Mindestens fünf Nationalspieler im Kader von Trainer
Bereits klar ist, dass Zuschauer nur geimpft in die Stadien dürfen. Wie die "Sun" berichtet, haben die Impfverweigerer im englischen Team "Nonsens"-Gründe für ihre Entscheidung genannt. Demnach fühle sich einer der Profis "jung und fit" genug, dem Virus zu widerstehen. Ein anderer soll Verschwörungsmythen rund um Corona Glauben schenken. Die weiteren Spieler hätten sich jeweils von ihren Partnerinnen überzeugen lassen, die Impfung abzulehnen.
Nationaltrainer Southgate selbst hatte im Sommer sogar in einer öffentlichen Kampagne für die Vorteile der Vakzine geworben. "Es gibt keinen Zweifel, dass das Impfprogramm unser bester Weg heraus aus diesem Problem ist", hatte der Coach gesagt. Berichten zufolge ist in der Premier League noch ein überdurchschnittlich hoher Anteil an Spielern nicht gegen Corona geimpft.
Mehr als 17 Millionen Corona-Impfdosen an andere Länder abgegeben
11:58 Uhr: Deutschland hat inzwischen mehr als 17 Millionen Corona-Impfdosen für andere Staaten abgegeben. Davon wurden zehn Millionen Dosen des Präparats von Astrazeneca über die internationale Initiative Covax verteilt, wie aus einer neuen Aufstellung des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Gut sieben Millionen Dosen gingen direkt an Länder mit akutem Bedarf - nämlich an die Ukraine, Namibia, Vietnam, Ägypten und Ghana. Ausserdem steht demnach noch eine direkte Auslieferung nach Thailand an.
Minister Jens Spahn sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: "Wir impfen die Welt, um anderen und uns selbst zu helfen. Denn erst wenn alle geschützt sind, hat diese Pandemie endlich ein Ende." Der CDU-Politiker dankte besonders der Bundeswehr für ihre Unterstützung bei der Logistik.
Unter den abgegebenen Impfstoffen sind nach Ministeriumsangaben auch mehr als fünf Millionen nicht mehr verwendete Impfdosen, die der Bund vom Pharma-Grosshandel und den Ländern zurückgenommen hatte. Damit seien beim Bund keine Bestände von Astrazeneca mehr auf Lager. Ab Oktober sollen nun auch alle weiteren Lieferungen des Impfstoffs von Johnson & Johnson direkt an die Covax-Initiative gehen.
Deutschland hat zugesagt, bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen für andere Länder bereitzustellen - ungefähr so viele (108 Millionen) wurden bisher auch im Inland eingesetzt.
Streit um Impf-Auskunft von Arbeitnehmern im Südwesten
11:15 Uhr: Das Land Baden-Württemberg will den Druck auf Ungeimpfte erhöhen und dringt darauf, dass Beschäftigte bei einer Corona-Quarantäne dem Arbeitgeber ihren Impfstatus offenbaren. Für die meisten Ungeimpften würde das bedeuten, dass sie im Fall einer Isolierung von November an ihren Verdienstausfall nicht mehr ausgeglichen bekämen.
Doch diese vom Sozialministerium geplante Praxis trifft auf den Widerstand des Landesdatenschutzbeauftragten Stefan Brink. Der oberste Datenschützer erklärte am Samstag in Stuttgart, die Arbeitgeber dürften in so einem Fall zwar fragen, ob die betroffenen Beschäftigten geimpft seien. Den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stehe es aber frei, nicht zu antworten.
"Die Pandemie greift nach wie vor massiv in die Bürgerrechte der Menschen ein", sagte Brink. Es sei misslich, dass die gesetzlichen Vorgaben viele praktische Fragen offen lasse - das gelte auch für die Lohnfortzahlung im Quarantäne-Fall. Wenn die Beschäftigten ihre sensiblen Gesundheitsdaten nicht offenbaren wollten, könnten sie sich auch an das für die Lohnfortzahlung zuständige Regierungspräsidium wenden.
Das sieht das Sozialministerium anders. Zwar stehe es einem Beschäftigten frei, ob er Auskunft über seinen Impfstatus gebe. "Tut er dies nicht, dann muss sich der Arbeitnehmer aber bewusst sein, dass er Gefahr läuft, keinen Lohn für den Zeitraum der Absonderung zu erhalten", erklärte Uwe Lahl, Amtschef im Sozialministerium.
Für die meisten Nicht-Geimpften soll es bei Verdienstausfällen, die wegen einer angeordneten Quarantäne entstehen, spätestens vom 1. November an keine Entschädigung mehr vom Staat geben. Greifen soll dies für alle, für die es eine Impfempfehlung gegen das Coronavirus gibt und die sich auch impfen lassen können. Konkret geht es um Tätigkeitsverbote oder um eine Quarantäne, wenn man Kontaktperson von Corona-Infizierten war oder aus einem Risikogebiet im Ausland zurückkehrt.
Virologin hält Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen für verfrüht
10:46 Uhr: Der Streit um die Maskenpflicht an Schulen tobt weiter. Ärztevertreter plädieren für einen generellen Wegfall. Eine bekannte Virologin stellt sich mit deutlichen Worten dagegen.
Die Virologin Melanie Brinkmann vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung hält die Abschaffung der Maskenpflicht an Schulen für verfrüht. "Wenn man etwas abschaffen möchte, dessen Nutzen wissenschaftlich erwiesen ist und das fast nichts kostet, kann man das machen. Die Frage ist nur, ob es klug ist", sagte sie der "Rheinischen Post" (Samstag).
"Bei der hohen Anzahl an Nicht-Geimpften, und hierzu zählen die Kinder, halte ich diese Entscheidung für verfrüht - und ehrlich gesagt auch für ziemlich dumm."
Kinder- und Jugendärzte gegen weitere Maskenpflicht an Schulen
09:48 Uhr: In der Debatte um eine Maskenpflicht an Schulen hat sich der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, gegen eine allgemeine Fortführung der Massnahme ausgesprochen. "Ich halte eine generelle Fortsetzung einer Maskenpflicht in Schulen für unangemessen", sagte Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).
Er sehe etwa keinen Grund, warum Grundschüler im Unterricht grundsätzlich weiterhin Maske tragen sollten, zumal sie erheblich weniger zum Infektionsgeschehen beitrügen als Jugendliche und Erwachsene. Die Entscheidung müsse sich jeweils an den Inzidenzwerten und am Lebensalter der Kinder ausrichten. Fischbach kritisierte, es könne nicht sein, dass den Jüngsten das Maskentragen "weiterhin von der Gesellschaft zugemutet wird, um auf diejenigen Rücksicht zu nehmen, die sich einer Impfung verweigern".
Der Ärztepräsident Klaus Reinhardt äusserte sich ähnlich. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag) sagte er: "Es ist völlig unangemessen, dass Kinder und Jugendliche stundenlang im Unterricht eine Maske tragen müssen, während die Erwachsenen abends maskenlos ins Lokal gehen können." Er betonte: "Die Maskenpflicht im Unterricht muss jetzt bundesweit in allen Schultypen entfallen."
Nächste Corona-Welle: Intensivstationen in Thessaloniki sind voll
09:12 Uhr: In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki sind die Intensivbetten für COVID-Patienten zu 100 Prozent belegt. Das berichtete am Samstag die griechische Tageszeitung "Kathimerini". In der umliegenden Region Zentralmakedonien seien nur noch vier Betten frei.
Seit Freitag gilt für die Millionenstadt Thessaloniki ein nächtlicher "Mini-Lockdown", weil die Zahl der Neuinfektionen dort zuletzt stark angestiegen war. Die Gesundheitsbehörde meldete am Freitagabend für das ganze Land mit seinen elf Millionen Einwohnern 2.636 Neuinfektionen, davon knapp 400 in Thessaloniki.
RKI-Lagebericht: Sieben-Tage-Inzidenz am vierten Tag in Folge leicht gestiegen
08:44 Uhr: Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am vierten Tag in Folge etwas gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 64,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 64,3 gelegen, vor einer Woche bei 60,6 (Vormonat: 76,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8.517 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:14 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 7.211 Ansteckungen gelegen.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 66 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 62 Todesfälle gewesen.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,65 an. Der Vergleichswert der Vorwoche ist geringfügig niedriger. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen grosser regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.018.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.777.
Mehr als 700.000 Corona-Tote in den USA
08:15 Uhr: Seit Beginn der Pandemie sind in den USA mehr als 700.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Freitagabend (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in der US-Stadt Baltimore hervor. Mitte Juni hatte die Zahl der Toten in den USA die Marke von 600.000 überschritten. Das Land war zuletzt sehr heftig von der Delta-Variante getroffen worden - besonders in den südlichen US-Bundesstaaten. Aktuell gehen die Fallzahlen aber langsam wieder zurück.
Die Impfkampagne war in den USA gut gestartet - kommt mittlerweile aber nur noch recht schleppend voran. Bislang sind in den USA 55,7 Prozent der rund 330 Millionen Menschen vollständig geimpft. US-Präsident Joe Biden hatte zuletzt auf eine weitgehende Impfpflicht für Arbeitnehmer gesetzt. Pro Tag sterben aktuell deutlich mehr als Tausend Menschen in den USA infolge einer Corona-Infektion. Auch diese Zahl ist aber mittlerweile wieder rückläufig.
Die Webseite der JHU wird regelmässig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert.
In der Hauptstadt Washington erinnert seit Mitte September eine temporäre Kunstinstallation der Künstlerin Suzanne Brennan Firstenberg auf der Flaniermeile National Mall an die Corona-Toten. Dort flattern unweit des Weissen Hauses in Gedenken an die Opfer Hunderttausende kleine weisse Fähnchen.
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