• 17:44 Uhr: ➤ EMA startet Prüfverfahren für französischen Corona-Impfstoff
  • 13:19 Uhr: Ex-Berater: Boris Johnson war wegen hohen Alters der Corona-Opfer gegen zweiten Lockdown
  • 11:24 Uhr: Bus bietet Corona-Impfungen im Ahrtal an
  • 10:31 Uhr: Ulmer Forschungsprojekt: Corona-Spätfolgen sind vielfach Organschäden
  • 08:44 Uhr: Mallorca tritt wegen hoher Corona-Zahlen auf die Party-Bremse

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➤ EMA startet Prüfverfahren für französischen Corona-Impfstoff

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat ein schnelles Prüfverfahren für den Corona-Impfstoff des französischen Herstellers Sanofi Pasteur eingeleitet. Nach den bisher vorliegenden Daten aus Laborstudien und klinischen Versuchen könnte das Präparat Vidprevtyn vor einer COVID-19-Erkrankung schützen, teilte die EMA am Dienstag in Amsterdam mit. Wann das Verfahren abgeschlossen sein wird, ist unklar.

Nach dem beschleunigten Rolling-Review-Verfahren bewerten die Experten die Daten bereits, bevor die Versuchsreihe abgeschlossen und ein offizieller Zulassungsantrag gestellt ist. Dieses Verfahren dauert solange, bis genug Daten für einen Antrag auf Marktzulassung in der EU vorliegen. Vidprevtyn ist ein proteinbasierter Impfstoff. Er soll den Körper in die Lage versetzen, Antistoffe gegen das Virus herzustellen.

Zur Zeit werden noch vier andere Corona-Impfstoffe geprüft. Bisher wurden vier Präparate in der EU zugelassen. Das sind die Impfstoffe von Pfizer/Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson.

Die drei Phasen der Impfstofftestung.
Die drei Phasen der Impfstofftestung, die Dauer bezieht sich auf Durchschnittwerte. Beim Coronavirus kann die Entwicklung und Zulassung bei gleichbleibender Sicherheit beschleunigt werden, weil zeitgleich getestet, geprüft und ausgewertet wird. Darüber hinaus stehen wegen der laufenden Pandemie auch ausreichend freiwillige Testpersonen zur Verfügung. © 1&1

Die weiteren Corona-News vom 20. Juli:

Bekannter Impf-Befürworter räumt Panne bei Corona-Impfungen ein

16:53 Uhr: Der bundesweit bekannte schwäbische Hausarzt und Impf-Befürworter Christian Kröner hat auf eine Panne bei den Corona-Schutzimpfungen in seiner Praxis hingewiesen. Der Mediziner teilte seinen Patienten mit, dass Impfstoffe möglicherweise zu warm gelagert worden seien und damit die Wirksamkeit beeinträchtigt sein könnte. "Wir sind alle über diesen Vorfall erschüttert, können es aber leider nicht mehr nachträglich korrigieren", heisst es in einer Erklärung der Praxis. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.

Der Allgemeinarzt aus Neu-Ulm hat in zahlreichen Medien für die Impfung geworben. Wegen seiner Haltung wird er allerdings auch scharf kritisiert. Die Kripo ermittelt wegen zahlreicher Drohungen.

Zu der Panne mit den Impfstoffen sei es gekommen, weil der Praxis-Kühlschrank "etwas zu warm" eingestellt gewesen sei, teilte er mit. Um zu prüfen, dass die Impfung dennoch wirksam sei, empfiehlt Kröner, das Blut auf Antikörper kontrollieren zu lassen. Eine Gefahr für die Patienten gebe es durch die warme Lagerung nicht.

Auf Twitter erntete Kröner wegen der Panne am Dienstag Kritik. Manche Nutzer zollten dem Arzt aber auch Respekt dafür, dass er den Vorfall so offen kommuniziere.

Neuer Höchstwert bei täglichen Corona-Neuinfektionen im Iran

16:44 Uhr: Die täglichen Corona-Neuinfektionen im Iran haben einen neuen Höchstwert erreicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag wurden binnen eines Tages 27.444 Neuinfektionen registriert. Im selben Zeitraum starben 250 Patienten im Zusammenhang mit dem Virus. Der bisherige Höchstwert lag bei 25.582 Fällen, registriert im April.

Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen im Iran liegt nun bei fast 3,6 Millionen, die der Corona-Toten bei mehr als 87.000. Der Grund für den zuletzt drastischen Anstieg der Zahlen ist die zunehmende Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus. Seit Dienstag gilt ein sechstägiger Lockdown in der Hauptstadt Teheran.

Die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Menschen im Iran kommt nur schleppend voran. Bislang wurden nur knapp über elf Prozent der Iraner hauptsächlich mit russischen und chinesischen Vakzinen geimpft.

Französischer Gesundheitsminister über sprunghaften Anstieg: "So etwas noch nie gesehen"

16:35 Uhr: In Frankreich hat sich die Corona-Lage deutlich verschlechtert. Wie Gesundheitsminister Olivier Véran am Dienstag mitteilte, wurden binnen eines Tages 18.000 Neuinfektionen registriert. Das entspricht nach Angaben des Ministers einem Anstieg von 150 Prozent in einer Woche. "So etwas haben wir noch nie gesehen", sagte Véran.

Die französische Regierung spricht von einer vierten Corona-Welle und führt sie auf die hoch ansteckende Delta-Variante zurück, die erstmals in Indien entdeckt wurde. Die Zahl der gemessenen Neuinfektionen ist die höchste seit Mitte Mai.

Ab Mittwoch verschärft die Regierung deshalb die Corona-Auflagen wieder: In Sehenswürdigkeiten wie dem Pariser Eiffelturm sowie in Freizeitparks, Konzertsälen, Museen oder Kinos mit mindestens 50 Besuchern wird ein sogenannter Gesundheitspass Pflicht. Er gibt Aufschluss über eine Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Corona-Test.

In Diskotheken oder bei grossen Festivals gilt der Pass bereits, ab August muss er erstmals auch in Restaurants oder Fernzügen vorgezeigt werden. Auch Touristen müssen einen negativen Test oder eine Impfung nachweisen, sonst drohen Geldbussen von bis zu 1.500 Euro.

Am Wochenende hatten zehntausende Franzosen gegen die neuen Massnahmen demonstriert. Premierminister Jean Castex kündigte deshalb an, das zugrunde liegende Gesetz dem Verfassungsrat zur Prüfung vorzulegen. Es sieht auch eine Impfpflicht für das Gesundheits- und Pflegepersonal vor. Bisher sind gut 45 Prozent der Franzosen vollständig geimpft.

Einige Abgeordnete erhielten wegen der neuen Corona-Auflagen Morddrohungen. Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete deshalb Ermittlungen.

Nachverfolgung von Corona-Kontakten auf Mallorca wird schwieriger

16:11 Uhr: Angesichts stark steigender Corona-Zahlen wird die Nachverfolgung enger Kontakte von Infizierten auf Mallorca einem Medienbericht zufolge zunehmend schwieriger.

Zurzeit gebe es auf den Balearen, zu denen neben Mallorca auch Menorca, Ibiza und Formentera gehören, insgesamt 7.460 mit dem Virus Infizierte, schrieb die Zeitung "Diario de Mallorca" am Dienstag. Statistisch kämen auf jeden Infizierten fünf enge Kontakte - also insgesamt 37.300 Menschen, die sich für zehn Tage isolieren müssten.

Für die Nachverfolgung so vieler Kontakte und die Kontrolle, ob sich die Menschen auch an die Vorgaben hielten, hätten die Behörden nicht ausreichend Personal, hiess es. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen kletterte auf den Balearen nach Angaben vom Dienstag auf 322.

Obwohl es sich bei den meisten Betroffenen um junge Menschen handelt, die oft mildere Krankheitssymptome aufweisen, nahm der Druck auf die Krankenhäuser der Inseln langsam wieder zu.

Die Zahl der Corona-Patientinnen und -Patienten stieg von 23 vor vier Wochen auf jetzt 181, davon 33 auf Intensivstationen. Insgesamt waren damit mehr als zwölf Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Infizierten belegt. Die Todesrate blieb vergleichsweise niedrig. Nach offiziellen Angaben wurden zwei Fälle binnen sieben Tagen registriert.

Die Inselregierung hat wegen der besorgniserregenden Entwicklung wieder schärfere Einschränkungen ab dem Wochenende angekündigt, die aber noch von der Justiz genehmigt werden müssen. Wann dies geschehen würde, war zunächst unbekannt. Im Kern zielen die Massnahmen auf die Einschränkung des Nachtlebens zwischen 01:00 und 06:00 Uhr, um Partys und Trinkgelage junger Leute unter freiem Himmel zu unterbinden.

Britische Regierung stiftet erneut Verwirrung bei Quarantäne-Regeln

15:31 Uhr: Die britische Regierung hat mit widersprüchlichen Äusserungen über die Regeln für Kontaktpersonen Corona-Infizierter erneut für Verwirrung gesorgt.

Staatssekretär Paul Scully hatte am Dienstagmorgen der BBC gesagt, es sei den Menschen oder ihren Arbeitgebern selbst überlassen, wie sie mit Aufforderungen zur Selbstisolation über die Corona-Warn-App umgehen. Kurze Zeit später teilte eine Regierungssprecherin aber mit, es sei "äusserst wichtig", sich an die Aufforderungen zu halten, egal ob sie von der App oder durch einen Anruf von Mitarbeitern des Gesundheitsdienstes kommen.

Der massive Anstieg von Neuinfektionen und die gleichzeitige Aufhebung fast aller Corona-Massnahmen führt in England zu immer mehr Schwierigkeiten. Weil sich Hunderttausende Menschen derzeit als Kontaktpersonen in Selbstisolation befinden, fallen Züge aus, werden Läden geschlossen und gehen Schulen vorzeitig in die Sommerferien.

Auch Premierminister Boris Johnson ist derzeit auf seinem Landsitz Chequers in häuslicher Quarantäne, nachdem er Kontakt mit seinem an COVID-19 erkrankten Gesundheitsminister Sajid Javid hatte. Dazu entschied er sich allerdings erst nach einem öffentlichen Aufschrei - zuerst hatte er mitgeteilt, an einem Pilotprojekt teilzunehmen, das statt Isolation tägliche Tests vorsehe.

BVB-Stadion wird zum Impfzentrum: Anreize für die Fans

15:24 Uhr: Borussia Dortmund macht seinen Fans ein besonderes Impfangebot. Zur Förderung des Impftempos in Deutschland bietet der Fussball-Bundesligist einen zusätzlichen Anreiz. "Als besonderes Highlight könnt Ihr im Anschluss an den kleinen Piks einen Spaziergang im Stadion machen und Euren Impftermin durch ein Foto mit dem DFB-Pokal abrunden", teilte der Verein am Dienstag mit.

Mit Blick auf den Herbst und voraussichtlich steigende Inzidenzzahlen sei es wichtig, "den Impfschutz in der Bevölkerung so gross wie möglich zu gestalten". Das könnte die Chance auf die Rückkehr möglichst vieler Fans zu den Spielen der Borussia erhöhen. "Wir alle sehnen uns danach", schrieb der Verein. Von Donnerstag an stehen im Stadion die Impfstoffe Biontech sowie Johnson und Johnson zur Verfügung. "Macht mit, lasst Euch impfen und leistet Euren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie", appellierte der Revierclub an die Fans.

Nur vollständig Geimpfte bei Papst-Besuch in der Slowakei zugelassen

14:48 Uhr: Die Besucher der öffentlichen Auftritte von Papst Franziskus bei seinem Besuch in der Slowakei müssen eine vollständige Corona-Impfung vorweisen. Dies sei die einzige Möglichkeit, um eine radikale Begrenzung der Teilnehmerzahlen zu verhindern, wurde der Erzbischof von Bratislava, Stanislav Zvolensky, am Dienstag von slowakischen Medien zitiert. Auch Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky betonte, die Massnahme ziele darauf ab, so vielen Menschen wie möglich die Chance zu geben, den Papst zu sehen.

Das Oberhaupt der Katholiken besucht die Slowakei vom 12. bis zum 15. September. Zuvor will er am 12. September die Abschlussmesse des Eucharistischen Kongresses in der ungarischen Hauptstadt Budapest feiern. In der Slowakei will der Papst nach Angaben des Vatikans neben der Hauptstadt Bratislava auch die Städte Presov, Kosice and Sastin besuchen.

Franziskus selbst ist bereits geimpft. Der 84-Jährige hatte im Januar gesagt, sich nicht gegen das Coronavirus impfen zu lassen, sei eine "suizidale Verweigerung". Der Papst fordert immer wieder eine gerechte Verteilung der Impfstoffe und mehr Unterstützung für ärmere Länder.

Mitteleuropäische Staaten wollen Corona-Massnahmen koordinieren

14:39 Uhr: Fünf Staaten Mitteleuropas wollen ihren Kampf gegen die Corona-Pandemie stärker koordinieren. Das beschlossen die Aussenminister von Österreich, Tschechien, Ungarn, Slowenien und der Slowakei am Dienstag bei einem Treffen im tschechischen Melnik bei Prag. Ziel sei es, sich nicht gegenseitig mit einseitigen Massnahmen zu überraschen, sagte der tschechische Gastgeber Jakub Kulhanek. Zugleich betonte er, dass man angesichts neuer Virusvarianten achtsam bleiben müsse.

Alle fünf Politiker betonten die Wichtigkeit der Impfkampagnen. Die Pandemie sei noch nicht zu Ende, mahnte der österreichische Chefdiplomat Alexander Schallenberg. Sein ungarischer Kollege Peter Szijjarto warnte in diesem Zusammenhang vor "Fake News": Wer Falschinformationen über die Impfung in Umlauf bringe, sei unmittelbar für die Opfer einer vierten Corona-Welle verantwortlich. Das erste Aussenministertreffen im sogenannten C5-Format, auch Central5 genannt, fand vor einem Jahr in Wien statt.

Schalke-Torwart Fährmann positiv getestet - Klub vor Zweitliga-Start in Quarantäne-Trainingslager

14:01 Uhr: Bundesliga-Absteiger Schalke 04 geht wenige Tage vor dem Saisonstart der 2. Liga in ein Quarantäne-Trainingslager. Wie der Verein bekannt gab, hatte sich der Corona-Verdacht bei Torhüter Ralf Fährmann zuvor durch einen PCR-Test bestätigt. Fährmann gab dem Klub sein Einverständnis, den Fall öffentlich zu machen.

"Ralf Fährmann ist derjenige, der sich mit Corona infiziert hat", bestätigte Sportdirektor Rouven Schröder bei einem virtuellen Medientermin am Dienstag: "Es ist von Ralf schriftlich angeordnet, dass ich darüber sprechen darf." Dem Torhüter gehe es "nicht schlecht". Eine weitere Schnelltestreihe werde bei der Mannschaft noch am Dienstag durchgeführt. Ersatz soll möglichst vor dem Spiel am Freitag kommen. "Wir wollen kurzfristig vor Hamburg reagieren", sagte Schröder über den Ausfall: "Bei dem Auftakt gegen den HSV dürfen wir nichts dem Zufall überlassen".

Zuvor hatten die Schalker mitgeteilt, sich "in ein freiwilliges Quarantäne-Trainingslager" zu begeben, "um mögliche Infektionsketten zu verhindern und damit auch die Familien der Spieler und Staff-Mitarbeiter zu schützen". Leiter der Sportkommunikation Marc Siekmann teilte mit, dass die Mannschaft bis Freitag im Trainingslager bleibe und erst zum Spiel anreisen werde. Das Liga-Auftaktspiel gegen den Hamburger SV am Freitag (20:30 Uhr/Sat.1 und Sky) sei nicht gefährdet, hatte der Verein mitgeteilt. Auch Schröder gehe davon aus, "dass das Spiel stattfindet".

Am Montag hatte Schalke aufgrund eines positiven Schnelltests sein Nachmittagstraining abgesagt. "Die täglichen Testreihen werden selbstverständlich analog zum Hygienekonzept der DFL fortgesetzt, es gelten strengste Schutzmassnahmen", hiess es. Schalke werde "selbstverständlich alle Anordnungen der Behörden umgehend und vollständig umsetzen". Alle weiteren Schnelltests hatten negative Ergebnisse erbracht.

Quarantäne-Trainingslager dienen gemäss der Deutschen Fussball Liga (DFL) dazu, die Durchführung des Spielbetriebs zu sichern. Diese Massnahme war beispielsweise für die letzten beiden Spieltage beider Profiligen in der Vorsaison angeordnet worden. Spieler, Trainerteam und Betreuerstab dürfen somit nur untereinander Kontakt haben. Nach Verlassen der "Blase" gelten für den Wiedereintritt strenge Test-Vorgaben.

Karl Lauterbach gegen Sammelunterkünfte für Flutopfer - mobil Impfen

13:42 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach davor gewarnt, Flutopfer in den Hochwasserregionen in Sammelunterkünften unterzubringen. "Massenunterkünfte sind eine Gefahr für die Menschen, denn dort herrscht ein hohes Corona-Ansteckungsrisiko", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Solche beengten Unterkünfte seien daher unbedingt zu vermeiden, mahnte der Mediziner. Stattdessen sollten Flutopfer in Hotels und Einzelunterkünften untergebracht werden. Nur so liessen sich Massenausbrüche verhindern und die Zahl der vermeidbaren Kontakte eingrenzen. "Es wäre fatal, wenn die ohnehin dramatische Situation in den Hochwasserregionen durch massenhafte Infektionen mit der Delta-Variante zusätzlich erschwert würde." Zugleich rief Lauterbach dazu auf, mobile Impfteams in den Katastrophenregionen einzusetzen.

Stiftung Warentest: Nur vier von 20 FFP2-Masken empfehlenswert

Sieben der 20 FFP2-Masken stuft die Stiftung Warentest als "wenig geeignet" ein. Nur wenigen stellt sie ein sehr gutes Urteil aus - diese haben eins gemeinsam.

Ex-Berater: Boris Johnson war wegen hohen Alters der Corona-Opfer gegen zweiten Lockdown

Boris Johnsons ehemaliger Chefberater Dominic Cummings hat dem britischen Premierminister erneut schwere Versäumnisse in der Coronakrise vorgeworfen. In einem Interview mit dem britischen Sender BBC berichtete Cummings, Johnson habe sich unter anderem mit dem Argument gegen einen zweiten Lockdown im vergangenen Herbst gewehrt, dass die meisten Todesopfer über 80 Jahre alt seien.

Er warf seinem ehemaligen Chef vor, "seine eigenen politischen Interessen über das Leben von Menschen" zu stellen. Er beschrieb Johnsons Haltung zu der Zeit als: "Das ist schrecklich, aber die Leute, die sterben, sind im Grunde alle über 80 und wir können die Wirtschaft nicht zerstören, nur weil Leute über 80 sterben."

Cummings zitierte teilweise aus WhatsApp-Nachrichten seines früheren Chefs, teilweise berief er sich auf Äusserungen, die auch andere gehört hätten. Er sagte der BBC, die britischen Abgeordneten sollten auf einer Untersuchung bestehen. "Viele, viele Leute werden unter Eid bei der öffentlichen Untersuchung - sollte diese jemals stattfinden - sagen, was ich heute gesagt habe", bekräftigte er in dem Interview.

Downing Street wies die Vorwürfe zurück. Der Premierminister habe seit Beginn der Pandemie auf der Grundlage der besten wissenschaftlichen Ratschläge die "notwendigen Massnahmen ergriffen, um Leben und Existenzen zu schützen", erklärte das Büro des Regierungschefs in einer ersten Reaktion. Der Buckingham-Palast lehnte es laut BBC ab, sich zu Cummings' Angaben zu äussern.

Der 49-Jährige war wegen seiner teilweise skrupellosen Methoden als Chefberater des Premiers umstritten. Ende 2020 hatte er nach einem Machtkampf in Johnsons Spitzenteam seinen Posten räumen müssen. Inzwischen hat er sich zu Johnsons Intimfeind entwickelt und wartet mit immer neuen harschen Vorwürfen gegen den Premier und weitere Regierungsmitglieder auf.

Indien: Studie schätzt Millionen mehr Tote während Corona-Pandemie

12:36 Uhr: In Indien könnte während der Corona-Pandemie nach Berechnungen von Experten eine vielfach höhere Zahl von Menschen gestorben sein als offiziell angegeben. Der US-amerikanische Thinktank Center for Global Development schätzt auf Basis mehrerer Quellen eine Übersterblichkeit von 3,4 bis 4,9 Millionen zusätzlicher Toter seit Pandemiebeginn in dem schwer getroffenen Land im Vergleich zu Todeszahlen vor der Pandemie. Die Forscher betonten allerdings, dass sie keine Schlüsse über die Todesursachen ziehen.

Nach offiziellen Zahlen sind in Indien bislang mehr als 414.000 an Corona erkrankte Menschen gestorben. Besonders im Zusammenhang mit der heftigen zweiten Pandemie-Welle in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land gehen aber etliche Experten von einer hohen Dunkelziffer aus.

Die Autoren rechneten veröffentlichte Todeszahlen aus sieben Bundesstaaten hoch, wo etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt. Dazu werteten sie Antikörperuntersuchungen in Indien mit internationalen Schätzungen zu altersspezifischen Todesraten von Infizierten aus und nutzten regelmässige Befragungen von rund 177.000 Haushalten, bei denen auch gefragt wird, ob jemand kürzlich gestorben ist.

Die Situation in Indien hatte sich im April und Mai unter anderem im Zusammenhang mit der dort erstmals entdeckten Delta-Variante des Coronavirus dramatisch zugespitzt. An einigen Tagen wurden 400.000 Neuinfektionen gemeldet. Krankenhäuser waren teils so überlastet, dass Menschen auf Parkplätzen davor starben, der medizinische Sauerstoff ausging und Angehörige selbst bei Krematorien warten mussten.

Inzwischen hat sich die Lage wieder entspannt. Es werden täglich zwischen 30.000 und 40.000 neue Corona-Fälle gemeldet. Angesichts einer niedrigen Impfrate und einer zurückkehrenden Normalität warnen Experten jedoch vor einer dritten Welle.

60 Prozent der Bundesbürger mindestens einmal gegen Corona geimpft

11:57 Uhr: In Deutschland sind inzwischen 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal gegen das Corona-Virus geimpft. Dies sei ein "wichtiger Meilenstein", schrieb Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag auf Twitter. Mindestens einmal geimpft sind demnach 49,9 Millionen Menschen. Den vollen Impfschutz haben inzwischen 38,8 Millionen Menschen, das sind laut Spahn 46,7 Prozent.

Der Gesundheitsminister rief dazu auf, die Impfungen gegen das Coronavirus weiter wahrzunehmen. "Für einen sicheren Herbst und Winter brauchen wir allerdings noch mehr, die mitmachen und so sich und andere schützen", sagte Spahn.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte vergangene Woche mit Verweis auf Fachleute gesagt, in Deutschland müssten Impfquoten von 85 Prozent unter den Zwölf- bis 59-Jährigen erreicht werden. Bei den Über-60-Jährigen müsse die Quote bei 90 Prozent liegen, um angesichts der Verbreitung der Deltavariante einen neuen starken Anstieg der Fallzahlen zu vermeiden.

Party

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Bus bietet Corona-Impfungen im Ahrtal an

11:24 Uhr: Aus Sorge vor einer Ausbreitung der Corona-Pandemie im Katastrophengebiet haben Landesregierung und Kreisverwaltung im Ahrtal einen Impfbus gestartet. Ohne Anmeldung für einen Termin können sich Bewohner der Region dort impfen lassen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Mainz mitteilte. In dem Bus gibt es auch die Möglichkeit zu Corona-Schnelltests. Impfen und Testen seien die beiden wichtigsten Vorkehrungen gegen eine Zunahme von Infektionen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. "Angesichts einer Infrastruktur, die so schwer beschädigt ist, ist die Gefahr da."

Der Bus des Impfzentrums Koblenz sollte am Dienstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit den dezentralen Impfungen starten. Dabei kommen die Impfstoffe von Biontech sowie von Johnson & Johnson zum Einsatz.

In der Katastrophenhilfe werde "notwendigerweise Hand in Hand" gearbeitet, "oftmals ohne Corona-Schutzmassnahmen umfänglich einhalten zu können", erklärte Staatssekretär Denis Alt (SPD). "Mit Impfungen und Schnelltests wollen wir den Betroffenen und den zahlreichen Helferinnen und Helfern ein unbürokratisches Schutzangebot machen, um so die Pandemie im Katastrophengebiet im Griff zu behalten." Der Staatssekretär rief dringend alle bisher noch ungeimpften Erwachsenen im betroffenen Gebiet auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. In ganz Rheinland-Pfalz waren bis Montag 46,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.

Vor allem Mütter verschieben ihre Arbeitzeiten in der Pandemie

11:06 Uhr: Mehr als die Hälfte aller berufstätigen Mütter von Kindern unter 14 Jahren haben ihre Arbeitszeit zu Beginn der Corona-Pandemie zumindest teilweise auf den Abend oder das Wochenende verlegt. Das geht aus einer Studie hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung am Dienstag in Nürnberg veröffentlichte. Bei Vätern habe die Quote nur 31 Prozent betragen.

Die Quote sei bei den Müttern von April 2020 bis Oktober 2020 auf 26 Prozent gesunken, bei den Vätern auf 18 Prozent. "Vor allem Mütter arbeiteten häufiger am Wochenende oder abends, unter anderem, um ihre Kinder bei Schul- und Kitaschliessungen oder während des Distanzunterrichts betreuen zu können", sagte IAB-Forscherin Corinna Frodermann.

Insgesamt haben 33 Prozent der Beschäftigten, die im April 2020 Kinder unter 14 Jahre zu betreuen hatten, ihre Arbeitszeiten zumindest teilweise verlagert. Bei denjenigen ohne Kinder waren es noch 16 Prozent. Neben der Kinderbetreuung habe wohl auch die Verlagerung ins Homeoffice dazu geführt, dass sich die Arbeitszeiten geändert hätten. Mehr als ein Drittel derjenigen, die zumindest teilweise von zu Hause arbeiteten, gaben im April 2020 an, zu anderen Zeiten zu arbeiten als noch vor der Pandemie. Bei den Beschäftigten, die kein Homeoffice nutzten, waren es nur knapp 15 Prozent.

Ex-Berater: Boris Johnson wollte Queen trotz Corona persönlich besuchen

10:52 Uhr: Der frühere britische Regierungsberater Dominic Cummings hat weitere Anschuldigungen gegen Premier Boris Johnson erhoben. In einem ausführlichen Interview, das die BBC am Dienstagabend in voller Länge ausstrahlen wollte, erzählt Cummings, Johnson habe zu Beginn der Pandemie im März 2020 die Queen trotz ihres hohen Alters weiterhin persönlich treffen wollen.

Fünf Tage vor dem ersten Lockdown wollte Johnson demnach die damals fast 94 Jahre alte Monarchin erneut besuchen, obwohl seine Regierung von jedem Kontakt mit älteren Menschen abgeraten habe, berichtete Cummings.

Er selbst habe seinen Chef davon überzeugen müssen, dass er die heute 95-jährige Monarchin damit umbringen könne, wenn er sie mit dem Virus anstecke, behauptete der Ex-Berater. Queen Elizabeth II. und Johnson hielten ihre wöchentlichen Audienzen schliesslich virtuell ab.

Ulmer Forschungsprojekt: Corona-Spätfolgen sind vielfach Organschäden

10:31 Uhr: Ein Forschungsprojekt der Universitätsklinik Ulm zu Corona-Spätfolgen hat bislang bei etwa jedem fünften seiner Patienten Organschäden festgestellt.

"Wir hatten bislang rund 250 Patienten. 20 Prozent von ihnen haben Organschäden", sagte Dominik Buckert, betreuender Oberarzt der Spezialambulanz für COVID-Spätfolgen an Lunge, Herz und Gefässen am Uniklinikum Ulm.

Der grösste Teil der übrigen Patienten fühle sich schlechter belastbar als vor der Erkrankung, sagte Buckert. Bei ihnen konnten die Mediziner aber keine Organschäden feststellen.

Die meisten Menschen, die in die Sprechstunde kommen, sind demnach zwischen 40 und 50 Jahre alt. "Und eigentlich verhältnismässig gesund, also ohne chronische Vorerkrankungen", so der Oberarzt.

Die jüngsten der etwas mehr männlichen Patienten sind um die 20 Jahre alt. Das Uniklinikum hatte die Sprechstunde für Menschen mit Langzeitfolgen nach einer COVID-19-Erkrankung bereits im Februar dieses Jahres eingerichtet.

Die Ulmer Spezialisten für innere Medizin beobachten bei den Organschäden vor allem Herzmuskelentzündungen und die Folgen davon. Dazu gehörten etwa Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen, so Buckert. "Bei der Lunge beobachten wir, dass sich das Lungengerüst verändert und so ein schlechterer Gasaustausch möglich ist." Atemnot sei die Folge. Die bisherigen Erkenntnisse deckten sich mit den Rückmeldungen anderer Kliniken zu Corona-Spätfolgen, sagte Buckert.

Impfung

Immunologe stellt klar, welche Rolle Gewicht und Alter bei der Impfung spielen

Welchen Einfluss haben Gewicht und Alter auf die Wirksamkeit von Vakzinen? Schützen die Impfstoffe beleibte Personen weniger gut gegen das Coronavirus? Ein Immunologe gibt Antworten.

Schalke geht in Quarantäne-Trainingslager: Corona-Fall bestätigt

09:41 Uhr: Der FC Schalke 04 hat sich wenige Tage vor dem Start in die neue Saison der 2. Fussball-Bundesliga nach einem Corona-Fall im Kader in ein freiwilliges Quarantäne-Trainingslager begeben. Wie der Bundesliga-Absteiger am Dienstag mitteilte, sollen damit "mögliche Infektionsketten" verhindert "und auch die Familien der Spieler und Staff-Mitarbeiter" geschützt werden. Die Austragung der Auftaktpartie gegen den Hamburger SV am Freitag (20.30 Uhr) sei aber "aktuell nicht gefährdet".

Die Auswertung des PCR-Tests bestätigte den positiven Befund des Schnelltestes am Vortag bei einem namentlich nicht genannten Spieler. Er bleibt deshalb in häuslicher Isolation. Das Training der Mannschaft am Montagnachmittag war kurzfristig abgesagt worden. Das weitere Vorgehen soll mit dem Gesundheitsamt Gelsenkirchen abgestimmt werden.

Mallorca tritt wegen hoher Corona-Zahlen auf die Party-Bremse

08:44 Uhr: Angesichts stark steigender Corona-Zahlen werden auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca voraussichtlich wieder schärfere Einschränkungen ergriffen. Um Partys und Trinkgelage vor allem junger Leute unter freiem Himmel zu bekämpfen, sollen Strände und Parks künftig von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr geschlossen werden.

Die Justiz muss den Plänen noch zustimmen, wie die "Mallorca Zeitung" am Montagabend berichtete. Teilnehmern solcher Partys drohen demnach künftig saftige Bussgelder in Höhe von 1.000 Euro. Wenn ein Partygast mit seiner Teilnahme gegen eine Quarantäne verstösst, soll sich das Bussgeld auf 2.000 Euro erhöhen. Wenn der Teilnehmer positiv auf Corona getestet wurde, werden sogar 5.000 Euro fällig. Den Organisatoren illegaler Parties drohen Strafen von bis zu 100.000 Euro.

Auch Gaststätten müssen künftig wohl wieder etwas früher schliessen, und zwar um 1:00 Uhr statt um 2:00 Uhr. Maximal dürfen im Innenbereich von Gaststätten dann noch Gruppen von vier Personen an einem Tisch sitzen, im Aussenbereich acht. Von 1:00 Uhr bis 6:00 Uhr dürfen sich der Zeitung zufolge nur noch Personen treffen, die im selben Haushalt leben. Gemeinsam eingecheckte Hotel- oder Fincagäste sollen dabei als ein Haushalt gelten.

Auf die eigentlich geplante Wiedereinführung der erst vor knapp einem Monat abgeschafften Maskenpflicht auch im Freien verzichtete die Regionalregierung nach Gesprächen mit Unternehmern und Gewerkschaften, wie die Zeitung berichtete. Allerdings werde dringend geraten, freiwillig einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Kann ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu Fremden nicht eingehalten werden, ist die Maske auch im Freien wieder Pflicht, in allen öffentlichen Innenräumen und in Bussen und Bahnen sowieso.

Die Corona-Zahlen sind auf den Balearen, zu denen ausser Mallorca auch die Inseln Menorca, Ibiza und Formentera gehören, wie in ganz Spanien stark angestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte nach Angaben vom Montagabend auf den Balearen auf 310, für ganz Spanien lag sie bei 323. Vor allem viele junge Leute infizieren sich derzeit mit SARS-CoV-2.

Niedersachsen fordert Corona-Tests für Autofahrer an Grenzen

08:27 Uhr: Mit Blick auf das neue Corona-Risikogebiet Niederlande hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil den Bund aufgefordert, endlich Voraussetzungen für Kontrollen des Autoreiseverkehrs zu schaffen. "Wir sind der Auffassung, dass Tests, so wie wir sie aus unserem normalen Alltag kennen, bei jeder Einreise verlangt werden sollten. Und dass an der Grenze zumindest Stichproben vorgesehen werden", sagte der SPD-Politiker dem Bremer "Weser-Kurier" (Dienstag). Die Bundesregierung müsse dafür schnell die angekündigte Änderung der Einreiseverordnung umsetzen.

Die Grafschaft Bentheim habe bei den Inzidenzen gerade einen deutlichen Sprung nach oben gemacht und sei dadurch in Niedersachsen Spitzenreiter geworden. "Wenn man auf die geografische Lage schaut, liegt der Schluss nahe, dass die Nachbarschaft zu den Niederlanden dabei eine grössere Rolle spielt."

Impfverweigerer sollten nach Weils Auffassung künftig für Tests, die zum Zutritt in Restaurants, Kinos oder Veranstaltungen berechtigen, zahlen müssen. "Das ist eine denkbare Option", sagte der Regierungschef der Zeitung. "Jetzt gibt es für alle Bürgerinnen und Bürger die faire Chance, sich und auch die Gemeinschaft zu schützen, indem man sich impfen lässt. Wer das aus freier Entscheidung heraus nicht tun will, wird auch mit dem einen oder anderen Nachteil leben müssen."

Corona-Lockdown auch über australische Grossstadt Adelaide verhängt

08:00 Uhr: Nach Sydney und Melbourne muss auch die australische Grossstadt Adelaide in den Corona-Lockdown. Die Regierung des Bundesstaats South Australia, dessen Hauptstadt Adelaide ist, kündigte den Schritt am Dienstag an. Zuvor waren fünf Neuansteckungen mit dem Coronavirus innerhalb des Bundesstaats registriert worden.

Der Lockdown gelte ab Dienstag um 18 Uhr (Ortszeit), sagte der Regierungschef von South Australia, Steven Marshall. Die damit verbundenen Corona-Beschränkungen würden voraussichtlich für mindestens sieben Tage gelten. "Wir hassen es, diese Restriktionen in Kraft setzen zu müssen. Aber wir glauben, dass wir nur diese eine Chance haben - eine Chance, um die Sache wiedergutzumachen", betonte Marshall.

Während des Lockdowns dürfen die Menschen ihre Wohnungen nur aus bestimmten Gründen verlassen, etwa um Lebensmittel zu kaufen oder Sport zu machen. Insgesamt gelten Lockdown-Massnahmen inzwischen für 14 Millionen Australier.

Australien gilt als eines der internationalen Vorbilder im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Mit strikten Grenzschliessungen und einer engen Kontaktnachverfolgung hatten die Behörden die inländische Ausbreitung des Coronavirus monatelang weitgehend unterbunden.

Seit rund einem Monat hat Australien aber mit einem Infektionsherd zu kämpfen, der auf die Infektion eines Taxifahrers aus Sydney mit der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus zurückgeht. Landesweit werden in Australien derzeit rund hundert Neuinfektionen pro Tag registriert. Hinzu kommt die bislang relativ niedrige Impfquote in Australien: Nur rund elf Prozent der 25 Millionen Einwohner des Landes sind derzeit gegen das Coronavirus geimpft.

Wer zum Schutz eine FFP2-Maske tragen möchte, sollte darauf achten, dass diese richtig sitzt.

Mit diesem Trick können Sie überprüfen, ob Ihre FFP2-Maske richtig sitzt 

In der Handtasche, der Jacke oder im Auto: Die FFP2-Maske ist derzeit unser alltäglicher Begleiter. Wer eine FFP2-Maske tragen möchte, um sich selbst und andere vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, sieht im Video, mit welchem einfachen Trick man erkennen kann, ob die Maske richtig sitzt.

Behörden warnen vor Corona-Ausbreitung in Katastrophengebieten

07:22 Uhr: Nach den verheerenden Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wächst die Angst vor einer Corona-Ausbreitung in den Katastrophengebieten. "Derzeit kommen viele Menschen auf engstem Raum zusammen, um die Krise gemeinsam zu bewältigen. Wir müssen jetzt aufpassen, dass die Bewältigung der Katastrophe nicht zu einem Superspreader-Event wird", sagte David Freichel vom Corona-Kommunikationsstab der Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Dienstagsausgaben).

Das Landesgesundheitsministerium bereitet deshalb laut Freichel in Absprache mit den Behörden der betroffenen Landkreise eine Sonder-Impfaktion in den Katastrophengebieten vor. Viele Rettungskräfte hätten bereits den vollen Impfschutz.

Auch das Gesundheitsministerium in Nordrhein-Westfalen warnte vor einem steigenden Infektionsrisiko in den Hochwassergebieten. "Eine erhöhte Gefahr der Ausbreitung von SARS-CoV-2 könnte sich vor allem durch die Unterbringung von Personen in Notunterkünften entwickeln", teilte das Ministerium in Düsseldorf laut RND mit. Die Gefahr könne aber mit Tests, Masken und Lüften reduziert werden.

"In den Notunterkünften wurde vielfach bereits medizinische Versorgungsstruktur etabliert", erklärte das Ministerium. Zusätzlich bereiteten den Behörden die zusammengebrochene medizinische Infrastruktur, etwa durch zerstörte Hausarztpraxen, Sorgen.

Inzidenz steigt seit zwei Wochen - Wert jetzt bei 10,9

06:40 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit zwei Wochen kontinuierlich an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Dienstagmorgen lag sie bei 10,9 – am Vortag betrug der Wert 10,3 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Demnach haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI zuletzt binnen eines Tages 1.183 Corona-Neuinfektionen gemeldet.

Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.01 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 646 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 34 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 26 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.746.410 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.641.000 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.397.

Neun weitere Corona-Fälle bei Olympia - Ein Athlet betroffen

04:37 Uhr: Vor Beginn der Olympischen Spiele von Tokio haben die Organisatoren neun weitere Corona-Fälle registriert. Darunter sei ein Athlet im olympischen Dorf, teilte das Organisationskomitee in seinem am Dienstagmorgen veröffentlichten Corona-Tagesbericht. Die Zahl der seit 1. Juli ermittelten positiven Tests stieg damit insgesamt auf 67. Bereits am Montag hatte das Nationale Olympische Komitee Tschechiens mitgeteilt, dass Beachvolleyballspieler Ondrej Perusic positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Der 26-Jährige wurde zur Isolation in ein für solche Fälle bestimmtes Hotel gebracht.

Zu den 67 durch die Organisatoren ermittelten Corona-Fällen kommen noch vier von den Präfekturen gemeldete positive Tests. Die regionalen Behörden sind jedoch nicht dazu verpflichtet, Bericht über Corona-Fälle in Bezug auf die Sommerspiele zu erstatten.

Bei der im Olympia-Trainingslager der US-Mannschaft positiv auf das Coronavirus getesteten Turnerin handelt es sich um Kara Eaker. Das bestätigte ihr Trainer Al Fong der Nachrichtenagentur AP. Die 18 Jahre alte Eaker befand sich noch nicht in Tokio, sondern zunächst nur zur Vorbereitung in der japanischen Stadt Inzai. Eaker ist bei den Amerikanerinnen um Superstar Simone Biles als Reserve-Athletin vorgesehen.

Am Sonntag waren von den Organisatoren positive Tests bei drei Athleten bekanntgegeben worden. Betroffen waren unter anderem zwei Fussballer aus dem südafrikanischen Team, die bereits im olympischen Dorf wohnten.

Montgomery warnt vor übereilten Lockerungen - "brandgefährlich"

02:55 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat davor gewarnt, die Corona-Beschränkungen in Deutschland auf einen Schlag aufzuheben. "Momentan verdoppelt sich die Zahl der Infizierten im Wochenrhythmus. Jetzt die Einschränkungen unserer Kontakte einfach fallen zu lassen und "alles zu öffnen" wäre brandgefährlich", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag).

Wer dies tue, riskiere den Einstieg in die vierte Welle. Es müsse stattdessen schrittweise und kontrolliert vorgegangen werden: "nicht gleich alles aufmachen, (...) sondern nach und nach mehr Kontakte zulassen", sagte Montgomery mit Blick auf England.

Trotz steigender Infektionszahlen hat England am Montag fast alle Corona-Massnahmen aufgehoben. Sowohl die Pflicht zum Tragen von Masken als auch Abstandsregeln und zahlenmässige Beschränkungen für Veranstaltungen in Innenräumen gelten künftig nicht mehr.

Es seien hoffnungsfrohe Botschaften, dass die Therapien sich verbessert hätten, Intensivstationen mehr Erfahrung hätten und Geimpfte weniger schwere Verläufe erleben würden, sagte Montgomery. "Aber vergessen wir nicht, wie trügerisch die Infektionszahlen im letzten Sommer daherkommen und welche destruktive Kraft das Virus danach entwickelte." Die vierte Welle werde kommen - "ob als leises Plätschern oder als wilde Brandung - das hängt von uns ab."

Gericht bestätigt vorläufig Corona-Impfpflicht an US-Universität

01:30 Uhr: Ein Gericht hat die Impfpflicht gegen COVID-19 an einer US-Universität vorläufig für rechtmässig befunden. In Anerkennung der bedeutenden Freiheit der Studenten, unerwünschte medizinische Behandlungen zu verweigern, erlaube die Verfassung des Landes der Indiana University jedoch das Vorgehen mit Blick auf das legitime Interesse für die öffentliche Gesundheit, hiess es in dem Urteil. Acht Studierende hatten argumentiert, dass die Impfpflicht ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit und Autonomie verletze. Ihr Anwalt hat am Montag Berufung angekündigt.

Der Richter betonte in seinem Urteil aber auch, dass es sich nicht um eine endgültige Entscheidung in der Sache handele. Vielmehr ginge es um den Fall um eine einstweilige Verfügung. Dank der Impfpflicht der Universität könnten Studierende, Lehrkräfte und Angestellte auf Masken und Abstandsregeln im Klassenzimmer, Labor oder in der Freizeit und bei ausserschulischen Aktivitäten verzichten, hatte die Indiana University in Bloomington ihr Vorgehen gerechtfertigt. Die Universität hatte die Impfpflicht, die ab Herbstsemester gelten soll, bereits im Mai angekündigt. Aufgrund medizinischer oder religiöser Gründe kann eine Ausnahme beantragt werden.

"Die heutige Entscheidung bedeutet nicht das Ende des Kampfes der Studenten - wir planen, sofort gegen die Entscheidung des Richters in Berufung zu gehen", reagierte der Anwalt der Studenten, James Bopp Jr., in einer Mitteilung. Das Recht, die Universität zu besuchen, dürfte nicht davon abhängig gemacht werden, dass Studierende etwa auf ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit verzichten müssten. Die Universität hingegen begrüsste die Entscheidung auf Anfrage. Das Urteil sorge für eine sichere Rückkehr zum Unterricht, hiess es.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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