- 15:20 Uhr: ➤ Party mit 500 Gästen: Polizei löst Feier ohne Hygienekonzept auf
- 11:36 Uhr: Negative Spitze: Corona-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen fast bei 100
- 09:20 Uhr: Neuseeland räumt Scheitern seiner Null-Covid-Strategie ein
- 05:23 Uhr: RKI registriert 7050 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 54,5
- 00:15 Uhr: Fünf spanische Regionen keine Hochrisikogebiete mehr
➤ Party mit 500 Gästen: Polizei löst Feier ohne Hygienekonzept auf
Bis zu 500 meist junge Menschen haben trotz Pandemie im Landkreis Traunstein in einer Halle ohne Hygienekonzept gefeiert. Auch die Infektionsschutzregeln seien nicht eingehalten worden, teilte die Polizei am Sonntag mit.
Die Halle in Altenmarkt in Oberbayern war mit einem Bauzaun abgesperrt. Es gab dort nach Angaben der Polizei eine fest installierte Ton- und Lichttechnik, einen Toilettenwagen, einen Discjockey und eine Bar. Mehrere Beschwerden wegen Ruhestörung gingen in der Nacht zum Sonntag auf der Wache ein. Vor Ort trafen die Beamten noch auf etwa 200 Feiernde.
Nach Auskunft der Gäste seien zuvor bis zu 500 Menschen auf der Party gewesen. Der 26 Jahre alte Veranstalter löste die Feier auf. Alle Partygäste verhielten sich kooperativ, wie es hiess. Den 26-Jährigen erwartet unter anderem eine Anzeige wegen Verstössen gegen das Infektionsschutzgesetz.
Das Coronavirus breitet sich auch in Bayern wieder deutlich aus. Mittlerweile haben 27 Städte und Landkreise dort den Inzidenzwert von 50 überschritten. Das geht aus den am Sonntag veröffentlichten Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 41,1 - also unter dem Bundesschnitt (54,5).
Die weiteren Corona-News des Tages:
Altmaier rechnet nicht mit neuem Corona-Lockdown
14:00 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rechnet trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen nicht mit einem weiteren generellen Lockdown. "Nach allem, was wir heute wissen, können wir einen neuen Lockdown für Geimpfte und Genesene vermeiden", sagte Altmaier am Wochenende den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Das heisse: "Restaurants und Geschäfte können im Winter offenbleiben." Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) äusserte Bedenken gegen Pläne einzelner Bundesländer, im Herbst Freiheiten nur für Geimpfte und Genesene zuzulassen.
"Jeder Eingriff in Freiheitsrechte muss gut begründet und verhältnismässig sein", sagte Lambrecht der "Welt am Sonntag". "Ich sehe nicht, wie man eine derart schwerwiegende Beschränkung mit dem Infektionsschutz rechtfertigen könnte."
Es mache einen Unterschied, ob ein Gastronom im Rahmen seiner Vertragsfreiheit nur noch Geimpfte und Genesene bedienen wolle, oder ob der Staat so etwas vorgebe, führte die Ministerin aus. Ein Arbeitgeber dürfe zudem keinen Mitarbeiter entlassen, sollte er sich einer Impfung verweigern. "Aber es ist durchaus vorstellbar, dass der Arbeitgeber diesen ungeimpften Beschäftigten andere Aufgaben zuweisen kann."
Ein weiterer Lockdown oder die Wiederauflage der Bundesnotgrenze seien nicht mehr denkbar, sagte auch Lambrecht der Zeitung. "Ich kann mir einen neuen Lockdown nicht vorstellen. Er wäre auch kaum zu rechtfertigen, wenn ein grosser Teil der Bevölkerung geimpft ist."
Negative Spitze: Corona-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen fast bei 100
11:36 Uhr: Die Corona-Inzidenz ist in Nordrhein-Westfalen auf einen Wert von beinahe 100 gestiegen. Damit liegt das bevölkerungsreichste Bundesland nach den Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag deutschlandweit mit seinem hohen Infektionsgeschehen an der Spitze des Negativ-Rankings. Die Zahl der gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen erreichte 99,2, wie aus den RKI-Zahlen hervorging. Vor einer Woche hatte der Wert in dem Land bei 54,4 gelegen. Der Bundesschnitt betrug am Sonntag 54,5.
Der Stadtstaat Berlin war laut RKI mit 67,3 das Land mit dem zweithöchsten Wert. Andere grosse Flächenländer wie Baden-Württemberg (46,6) und Bayern (41,1) liegen unter dem Bundesschnitt.
Die Inzidenz, die lange die Grundlage für viele Corona-Einschränkungen war, spielt in der Pandemie inzwischen eine andere Rolle als früher. In der in Nordrhein-Westfalen seit Freitag geltenden neuen Corona-Schutzverordnung bleibt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 35 die einzige Kennziffer, ab der dann die "3G-Regeln" (geimpft, genesen oder getestet) zum Beispiel für Besuche in der Innengastronomie gelten.
Innerhalb eines Tages kamen am Sonntag 3.124 Corona-Infektionen in Nordrhein-Westfalen hinzu. In ganz Deutschland wurden dem RKI binnen eines Tages 7.050 Corona-Neuinfektionen (Stand von 05.20 Uhr) gemeldet.
Neuseeland räumt Scheitern seiner Null-Covid-Strategie ein
09:20 Uhr: Nach einem grösseren inländischen Corona-Ausbruch hat Neuseeland ein Scheitern seiner ehrgeizigen Null-COVID-Strategie eingeräumt. "Das Ausmass der Ansteckungen und die Geschwindigkeit, mit der sich das Virus verbreitet hat, hat unser System trotz aller Vorbereitungen unter Druck gesetzt", sagte der mit der Gesundheitspolitik beauftragte Minister Chris Hipkins am Sonntag dem Sender TVNZ. Der jüngste Ausbruch mit der ansteckenderen Delta-Variante des Virus sei schwierig einzudämmen und werfe "grosse Fragen" hinsichtlich der Corona-Strategie der Regierung auf.
Nach dem Auftreten eines im Inland übertragenen Corona-Falls wurden dem Minister zufolge inzwischen 71 Menschen positiv auf das Virus getestet. Die Delta-Variante sei "mit nichts zu vergleichen, womit wir es in dieser Pandemie bislang zu tun hatten", sagte Hipkins. "Es bedeutet, dass alle unsere bisherigen Vorbereitungen weniger sinnvoll erscheinen und wirft einige ziemlich grosse Fragen zur Zukunft unserer langfristigen Pläne auf."
Der Oppositionspolitiker Chris Bishop kritisierte, der jüngste Ausbruch verdeutliche, dass die Regierung sich zu wenig um das Fortschreiten der Impfkampagne gekümmert habe. "Die Selbstgefälligkeit der Regierung und ihre Unfähigkeit, die Versorgung und Lieferung des Impfstoffs sicherzustellen, hat uns alle zur leichten Beute gemacht", sagte er.
Neuseelands weithin gelobte Null-COVID-Strategie hat die vollständige Eliminierung des Virus in der Bevölkerung zum Ziel. Strenge Grenzkontrollen und Quarantäne-Auflagen sollen verhindern, dass das Virus aus dem Ausland eingeschleppt wird. Bislang galt Neuseeland als Vorbild im Kampf gegen Corona: In dem Land mit fünf Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie nur 26 Todesfälle durch COVID-19.
Nach einem einzigen im Inland übertragenen Corona-Fall hatte die neuseeländische Regierung am Dienstag einen dreitägigen landesweiten Corona-Lockdown verhängt. Es war die erste einheimische Übertragung des Coronavirus seit sechs Monaten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums handelte es sich um einen 58-Jährigen in Auckland, der grössten Stadt des Landes.
RKI registriert 7050 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 54,5
05:23 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen lag sie bei 54,5 - am Vortag hatte der Wert 51,6 betragen, vor einer Woche 35,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 7.050 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.20 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 4.728 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden drei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls drei Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie
3.868.197 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.698.600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.976.
US-Bürgerrechtler Jesse Jackson wegen Covid-19 im Krankenhaus
03:47 Uhr: Der US-Bürgerrechtler Jesse Jackson (79) und seine Frau Jacqueline (77) sind an COVID-19 erkrankt und in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Das teilte die von Jackson gegründete Stiftung Rainbow Push Coalition in der Nacht zu Sonntag auf Facebook mit. Die Ärzte überwachten den Zustand der beiden. Jackson war in den 80er-Jahren einer der bekanntesten afroamerikanischen Politiker und setzte sich unter anderem für die Rechte Schwarzer ein. Zwei Mal - 1984 und 1988 - bewarb er sich erfolglos für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten.
Fünf spanische Regionen keine Hochrisikogebiete mehr
00:15 Uhr: Deutsche Spanien-Urlauber können jetzt zum Teil wieder unbeschwerter an ihr Ziel reisen. Fünf der 17 spanischen Regionen stehen aufgrund ihrer stark verbesserten Corona-Lage seit Mitternacht nicht mehr auf der Liste der Hochrisikogebiete der Bundesregierung. Es sind dies Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava, die Kanaren, Valencia, Kastilien-La Mancha und Asturien.
Für zahlreiche Menschen wird damit eine Reise in diese Regionen um einiges attraktiver: diejenigen nämlich, die weder geimpft noch genesen sind. Denn sie müssen nicht mehr die zehntägige Quarantäne in Kauf nehmen, die für sie nach einem Aufenthalt in einem Hochrisikogebiet bei der Rückkehr in die Heimat Pflicht ist. Diese Isolierung kann frühestens nach fünf Tagen durch Vorlage eines negativen Tests vorzeitig beendet werden. Für vollständig Geimpfte und Genesene gibt es ohnehin keine Quarantänepflicht.
Andere spanische Regionen, die stark vom Tourismus abhängig sind, wie etwa die Balearen mit der beliebten Insel Mallorca oder Andalusien mit der Costa del Sol bleiben ebenso wie die Hauptstadt Madrid weiterhin Hochrisikogebiete.
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