• 16:12 Uhr: ➤ Corona-Impfstoff von Biontech erhält in USA vollständige Zulassung
  • 15:44 Uhr: Nächste Absage: Auch kleines Wacken-Festival fällt aus
  • 14:23 Uhr: Spahn: "Jeder Nichtgeimpfte wird sich im Herbst und Winter mit nahezu 100 Prozent anstecken"
  • 12:13 Uhr: Italiener lässt sich Corona-Pass tätowieren
  • 09:53 Uhr: Spahn will Messwert von 50er-Inzidenz aus Gesetz streichen
  • 06:23 Uhr: Sieben-Tages-Inzidenz steigt erneut - RKI meldet Wert von 56,4
  • 06:09 Uhr: Messe im Lockdown: Gottesdienstbesucher in Sydney müssen hohe Strafen zahlen

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➤ Corona-Impfstoff von Biontech erhält in USA vollständige Zulassung

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Mittel des deutschen Herstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer als erstem Corona-Impfstoff in den USA die vollständige Zulassung erteilt. Sie gelte für Menschen ab 16 Jahren, teilte die FDA am Montag mit und nannte die Entscheidung einen "Meilenstein" im Kampf gegen die Pandemie. Die Notfallzulassung für Personen ab zwölf Jahren bleibe weiterhin bestehen.

Der Impfstoff ist in den USA seit Dezember mit einer Notfallzulassung im Einsatz, im Mai hatten Biontech und Pfizer die vollständige Zulassung beantragt. Dafür musste die FDA, die ein beschleunigtes Verfahren nutzte, etwa zehnmal so viele Daten prüfen wie für die Notfallzulassung - darunter viele, die aus dem massenhaften Einsatz des Impfstoffs im Land in den vergangenen Monaten gewonnen wurden.

Die vollständige Zulassung könnte den Erwartungen vieler Experten zufolge weitere Impfpflichten nach sich ziehen - etwa von Stadtverwaltungen, Universitäten oder Gesundheitseinrichtungen, die unter anderem aus rechtlichen Gründen die vollständige Zulassung für einen solchen Schritt abwarten wollten. Zudem erhoffen sich Experten auch davon abgesehen einen Schub für die Impfkampagne, da viele Menschen, die sich bislang nicht haben impfen lassen, in Umfragen das Fehlen einer vollständigen Zulassung als Grund dafür angaben. Dies könnte womöglich aber auch nur als Vorwand angegeben worden sein.

Auch die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson werden in den USA bereits seit Monaten basierend auf Notfallzulassungen eingesetzt. Moderna hat Anfang Juni die vollständige Zulassung bei der FDA beantragt, allerdings noch nicht alle Dokumente dafür eingereicht. Johnson & Johnson will einen solchen Antrag noch in diesem Jahr stellen.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Dänemarks Gesundheitsminister rechnet mit dritter Corona-Impfdosis für alle

16:44 Uhr: Der dänische Gesundheitsminister Magnus Heunicke geht davon aus, dass allen Menschen in Dänemark irgendwann eine dritte Corona-Impfung angeboten wird. Die Gesundheitsbehörden prüften derzeit, wann ein dritter Piks relevant werden könnte, sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sagte, sie erwarte für die Zukunft keine umfangreichen Schliessungen aufgrund der Corona-Pandemie mehr - "weil wir die Superwaffe haben: die Impfstoffe", so Frederiksen.

Der Direktor des Nationalen Gesundheitsamtes, Søren Brostrøm, fügte mit Blick auf dritte Impfungen hinzu, dass an einer Richtlinie für spezielle Gruppen gearbeitet werde, die ein besonders schwaches Immunsystem haben. Das könnten etwa Krebspatienten sein, die eine Chemotherapie erhalten, oder Menschen, die eine Organtransplantation hinter sich haben. Sobald die Daten gesammelt seien - voraussichtlich in einigen Monaten - würden dann Impfrichtlinien für grössere Bevölkerungsgruppen erstellt, so Brostrøm. "Wir sind an vorderster Front dabei und haben bei Bedarf auch Impfstoffe dafür."

In Dänemark sind inzwischen 69 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Dennoch ist die Anzahl der Menschen, die mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden müssen, seit dem 1. August von 57 auf 131 Menschen gestiegen. Gesundheitsminister Heunicke wies darauf hin, dass 80 Prozent dieser Patienten nicht vollständig geimpft seien. "Wir steuern auf eine Epidemie unter den Ungeimpften in Dänemark zu", sagte Heunicke.

Nächste Absage: Auch kleines Wacken-Festival fällt aus

15:44 Uhr: Die für Mitte September geplante kleinere Ausgabe des Heavy-Metal-Festivals im schleswig-holsteinischen Wacken fällt aus. Das Festival kann nach Angaben der Veranstalter vom Montag aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklungen im Kreis Steinburg nicht stattfinden.

"In Anbetracht der derzeitigen Situation ist ein ausgelassenes Festival, wie es unsere Fans verdienen, aufgrund der zu ergreifenden Massnahmen, zu denen unter anderem eine Maskenpflicht in nahezu allen Bereichen des Festivals gehört, nicht vorstellbar", sagte Veranstalter Holger Hübner.

Zuletzt hatte die Kieler Landesregierung die Zahl der Corona-Fälle je 100.000 Einwohner im Kreis Steinburg an den vergangenen sieben Tagen mit 64,1 angegeben. "Das Amt Schenefeld als zuständige Ordnungsbehörde bedauert die notwendige Absage des Bullhead City ausserordentlich", sagte Amtsdirektor Andreas Faust. Es stehe aber die Gesundheit von Gästen, Beschäftigten und Bürgern im Vordergrund.

"Auch wenn wir wirklich traurig sind, dass wir nun doch im September kein Wiedersehen mit den Metalheads feiern können, betrachten wir diese Entscheidung als die richtige", sagte Wacken-Festival-Mitbegründer Thomas Jensen. "Auch wenn wir gerade sehr geknickt sind, werden wir weiterhin alles daransetzen, ihnen so bald wie möglich wieder Metal live zu präsentieren – und zwar so, wie wir alle es kennen und lieben."

Die Veranstalter hatten für das ursprünglich vom 16. bis 18. September geplante Festival mit 20.000 Besuchern pro Tag geplant. Früheren Angaben zufolge waren bereits mehr als 10.000 Karten verkauft worden. Ticketkäufer sollen ihr Geld nun zurückerhalten. Darüber ist noch eine zusätzliche Entschädigung angedacht, Details nannten die Veranstalter dazu aber noch nicht.

Spahn: "Jeder Nichtgeimpfte wird sich im Herbst und Winter mit nahezu 100 Prozent anstecken"

14:23 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich mit Blick auf die vierte Corona-Welle erneut für Auffrischungsimpfungen für alle Bürger ausgesprochen. "Jeder Nichtgeimpfte wird sich im Herbst und Winter mit nahezu 100 Prozent anstecken", sagte Spahn im ZDF-Morgenmagazin. Deswegen sei er dafür "vorsorglich auch drittgeimpft" in die kommenden Monate zu gehen.

Zuletzt hatte Spahn angekündigt, dass die Länder derzeit schrittweise mit den sogenannten Booster-Impfungen beginnen - zunächst in Pflegeeinrichtungen und für besonders gefährdete Menschen.

"Wir haben zu Beginn des Jahres schmerzhaft gesehen, wie brutal dieses Virus in den Pflegeheimen zugeschlagen hat", sagte Spahn. Die Frage, ob man in einem nächsten Schritt allen ein solches Angebot machen könne und müsse, kläre man gerade noch mal mit den Experten.

Bund gibt Ländern 200 Millionen für Luftreiniger in Schulen und Kitas

13:53 Uhr: Die Bundesregierung unterstützt die Länder mit 200 Millionen Euro bei der Beschaffung von mobilen Luftreinigern für Schulen und Kitas. Wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte, sollen davon Einrichtungen mit Kindern unter zwölf Jahren profitieren, für die es derzeit keinen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt. Bei Kinderbetreuung und Unterricht solle der bestmögliche Infektionsschutz erreicht werden.

"Unser Ziel ist es, in diesem Herbst und Winter den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten", erklärte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).

"Es ist gut, dass die finanzielle Unterstützung des Bundes kommt", sagte Brandenburgs Bildungsministerin und Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Britta Ernst (SPD). Mobile Luftreiniger könnten Schulen und Kitas helfen, auch Räume zu nutzen, die sich nicht gut lüften liessen.

Die 200 Millionen Euro sollen nach dem Königsteiner Schlüssel zwischen den Ländern aufgeteilt werden, die Länder müssen ebenfalls einen Teil zuschiessen.

Bundesarbeitsminister Heil gesteht Fehler bei Corona-Hilfen für Selbstständige ein

13:41 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat Fehler bei der Umsetzung der Corona-Hilfen für Selbstständige eingestanden. "Da hat die Bundesregierung zu spät reagiert", sagte Heil am Montag dem TV-Sender Phoenix.

Dies betreffe auch die Ausgestaltung der Wirtschaftshilfen, es habe "bis zu den Neustarthilfen gedauert, bis das adäquat wurde", sagte Heil weiter.

Der Arbeitsminister sprach sich für ein Sicherungsgeld für Selbstständige aus. "Aber das kann man nicht in Krisensituationen aus dem Boden stampfen", sagte er. Nach der Corona-Krise müssten die Sicherungslücken des Sozialstaats für Selbstständige systematisch geschlossen werden, sagte Heil.

Um die Kosten der Corona-Krise zu finanzieren, sprach sich der Arbeitsminister ausserdem indirekt für Steuererhöhungen für Besserverdienende aus. Der Solidaritätsbeitrag, den aktuell etwa fünf Prozent der Bevölkerung zahlen, solle in den Steuertarif integriert werden, sagte er dem Sender.

Einer Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre erteilte der Arbeitsminister eine klare Absage. Deutschland habe im internationalen Vergleich bereits eines der "höchsten gesetzlichen Renteneintrittsalter", sagte Heil.

Er forderte flexible Regelungen für den Übergang in den Ruhestand und Schritte, um mehr Menschen in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse zu bekommen. "Das stabilste Fundament für eine tragfähige Alterssicherung, das ist am Arbeitsmarkt", sagte Heil.

Abzocke bei Corona-Tests: Britische Regierung ermahnt Anbieter

13:24 Uhr: Die britische Regierung will härter gegen zweifelhafte Geschäftspraktiken von privaten Anbietern für Corona-Tests vorgehen. Wie das Gesundheitsministerium in London am Montag mitteilte, wurden Dutzende Firmen von einer Liste auf der Regierungswebseite entfernt, weil sie gar nicht existierten oder nicht die geforderten Tests im Angebot hatten.

Dutzende weitere seien wegen irreführender Preisangaben ermahnt worden. Man wolle damit dem "Cowboy-Verhalten" in der Branche Einhalt gebieten, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid.

Die Verbraucherorganisation Which begrüsste den Schritt, bezeichnete ihn jedoch als längst überfällig. Nach Angaben der Verbraucherschützer waren bei keinem der laut Regierungswebseite zehn günstigsten Anbieter die beworbenen Tests für den angegebenen Preis verfügbar.

In Grossbritannien kostet ein von der Regierung vorgeschriebener Corona-Test zwischen 40 Pfund (etwa 47 Euro) und mehreren Hundert Pfund. Beworben werden Tests jedoch bereits ab einem Preis von 20 Pfund. Dabei handelt es sich aber nach Einschätzung der Verbraucherschützer von Which nicht um seriöse Angebote.

Italiener lässt sich Corona-Pass tätowieren

12:13 Uhr: Mit der Tätowierung seines Corona-Impfnachweises hat es ein Italiener weltweit in die Medien geschafft. Andrea Colonnetta aus Reggio Calabria am südlichen Ende des italienischen Festlandes liess sich einen QR-Code tätowieren, mit dem er direkt sein digitales Impf-Zertifikat anzeigen kann, und hat es seitdem immer dabei.

Es handle sich um ein permanentes Tattoo, sagte der 22-Jährige der dpa. Das Abbild behalte er also auch, wenn der Nachweis eines Tages seine Gültigkeit verlieren sollte. "Allerdings bleibt die Bedeutung, die ich ihm damit geben wollte", erklärte er weiter.

Medien auf der ganzen Welt berichteten über den jungen Mann, und in den sozialen Medien kommentierten Hunderte Menschen seine Idee - positiv und negativ. In Italien gelten seit Anfang August Corona-Einschränkungen unter anderem für die Gastronomie. Wer innen im Restaurant essen will, muss den sogenannten Green Pass (Grünen Pass) vorzeigen. Das ist ein Nachweis über eine Impfung gegen COVID-19, ein negativer Test auf das Virus oder die nachweisliche Genesung von der Krankheit. Den Pass gibt es auch digital fürs Handy.

Auf seinem Instagram-Profil und am Montag im italienischen Privatfernsehen lieferte der junge Mann bereits den Beweis, dass seine Tätowierung funktioniert. In einem Restaurant scannte er den Code auf seinem Arm per Handy, was ihn direkt zu seinem digitalen Green-Pass-QR-Code führte, der dann von den Betreiber verifiziert werden konnte. Er habe damit herausstechen wollen, erklärte er dazu.

Inzidenz bei 2.800: Corona-Welle überrollt Südsee-Inseln

13:08 Uhr: Das Coronavirus hat jetzt auch einen der entlegensten Winkel der Erde erreicht: Französisch-Polynesien im Südpazifik wird seit einigen Wochen von einer massiven Infektionswelle überrollt.

Auf der grössten Insel Tahiti seien die Intensivstationen völlig überlastet, berichtete die französische Zeitung "Le Monde" am Montag. Die Sieben-Tage-Inzidenz in dem französischen Überseegebiet liege mittlerweile bei 2.800.

Bis Ende Juli hatte die Inselgruppe täglich nur eine Handvoll Fälle verzeichnet. Dann stieg die Zahl plötzlich aus ungeklärter Ursache sprunghaft an.

Mittlerweile seien in Krankenstationen auf Tahiti Schreibtische in Betten umgewandelt worden. Auch komme es schon zu einer Triage, hiess es. Das bedeutet, dass das Gesundheitspersonal entscheiden muss, welche Patienten behandelt werden.

Die Behörden hatten am Freitag einen strengen Lockdown mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen verhängt, der zunächst für zwei Wochen gelten soll. Alle Schulen wurden geschlossen. Französisch-Polynesien mit seinen 118 Inseln und Atollen hat rund 280.000 Einwohner.

Trotz langen Schliessungen: Grosses Kinosterben ist bisher ausgeblieben

11:41 Uhr: Das vielbefürchtete Kinosterben hat bisher nicht stattgefunden: Trotz der Corona-Krise ist die Zahl der Lichtspielhäuser in Deutschland im ersten Halbjahr um nur vier auf 1.223 Unternehmen geschrumpft.

Das Angebot an Sitzplätzen ging um 1,7 Prozent auf rund 786.000 zurück, wie die Filmförderanstalt (FFA) am Montag mitteilte. Die meisten Kinos konnten ihren regulären Betrieb erst ab 1. Juli wieder aufnehmen.

"Natürlich sind die Kinos noch längst nicht über den Berg, insgesamt aber scheinen sie in ihrer Gesamtheit bis jetzt relativ unbeschadet durch die zuletzt siebenmonatige Schliessungszeit gekommen zu sein", erklärte FFA-Vorstand Peter Dinges. Das sei auch den Massnahmen und Hilfsprogrammen des Bundes, der FFA und der Länderförderungen zu verdanken.

Norwegische Prinzessin positiv auf Coronavirus getestet

10:38 Uhr: Die Tochter des norwegischen Kronprinzenpaares, Prinzessin Ingrid Alexandra, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte das Königshaus am Sonntagabend mit. Die 17-Jährige werden nun zu Hause auf Gut Skaugum isoliert. Der Rest der Familie sei bislang nicht positiv getestet worden.

Trotzdem hat der Vorfall Konsequenzen für alle. Kronprinz Haakon und Mette-Marit mussten alle Veranstaltungen in den nächsten Tagen absagen - auch die, die mit ihrem 20. Hochzeitstag am Mittwoch in Verbindung stehen.

Sie hatten unter anderem ein Treffen mit Jugendlichen geplant, um an die Gründung ihres Fonds vor 20 Jahren zu erinnern. Der sogenannte Kronprinzenpaarfonds soll Jugendlichen helfen, die riskieren, aus der Gesellschaft herauszufallen. Er wurde am Tag ihrer Hochzeit am 25. August 2001 gegründet.

Prinzessin Ingrid Alexandra steht an zweiter Stelle der Thronfolge in Norwegen, nach ihrem Vater, Kronprinz Haakon. Sie besucht die Oberstufe in Oslo.

Erstes Corona-Jahr hat keinen Baby-Boom ausgelöst

10:27 Uhr: Nach dem ersten Corona-Jahr ist die Anzahl der Geburten in Deutschland von Januar bis Mai 2021 nur leicht angewachsen. Mit rund 315.000 Babys stieg die Zahl der neugeborenen Mädchen und Jungen im Vergleich zum Vorjahreszeitung um 1,4 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit.

Einen deutlichen Anstieg habe es nur im März gegeben mit rund 3.700 Babys mehr als im Vorjahresmonat. In den übrigen von der einsetzenden Corona-Pandemie geprägten Monaten sei die Entwicklung unauffällig gewesen.

Die Geburten der ersten fünf Monate dieses Jahres gingen auf Schwangerschaften zurück, die während des ersten Corona-Lockdowns von Ende März bis Anfang Mai sowie in den Sommermonaten begannen - da waren die Beschränkungen von Kontakten weitgehend aufgehoben. Insgesamt kamen in dem Zeitraum gut 154.000 Mädchen und knapp 162.000 Jungen lebend zur Welt.

Spahn will Messwert von 50er-Inzidenz aus Gesetz streichen

09:53 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, in der Corona-Pandemie die Messgrösse eines Inzidenzwerts von 50 aus dem Infektionsschutzgesetz zu streichen.

"Die 50er-Inzidenz im Gesetz, die hat ausgedient", sagte der CDU-Politiker am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Der Wert - nicht mehr als 50 neue Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen - habe für eine ungeimpfte Bevölkerung gegolten.

Im Infektionsschutzgesetz sind bei bestimmten Zahlen von neuen Corona-Fällen besondere Massnahmen vorgesehen. Einige Bundesländer sind von der Fokussierung auf die Inzidenz jedoch schon abgerückt.

"Deswegen ist mein Vorschlag, jetzt auch diesen Massstab, diese 50er Inzidenz, aus dem Gesetz zügig zu streichen", sagte der Minister. Darüber könnte der Bundestag noch vor der Wahl am 26. September entscheiden. "Der neue Parameter ist dann die Hospitalisierung", so Spahn. Damit ist die Zahl der COVID-19-Patienten gemeint, die im Krankenhaus liegen.

Israel will Schüler in Unterrichtszeit impfen

09:31 Uhr: Mit Beginn des neuen Schuljahrs am 1. September will Israel Schülerinnen und Schüler während der Unterrichtszeit gegen das Corona-Virus impfen. Dafür sei lediglich die Zustimmung der Eltern erforderlich, teilte das Corona-Kabinett der Regierung am Montag mit.

Israel impft grundsätzlich Kinder schon mit zwölf Jahren, in Ausnahmefällen sogar schon mit fünf. Dies gilt allerdings nur für besonders gefährdete Kinder - etwa wegen extremer Fettleibigkeit, schweren chronischen Lungenkrankheiten oder Herzproblemen.

Wegen der Pandemie gelten an den Schulen besondere Regeln. In "roten Städten" mit besonders vielen Neuinfektionen gibt es nur Präsenzunterricht abhalten, wenn in der Klasse mindestens 70 Prozent der Schüler geimpft sind.

Sonst müssten alle in Online-Unterricht. Zudem sollen etwa 1,6 Millionen Schüler noch diesen Monat auf Antikörper gegen das Virus getestet werden. Wer Antikörper nachweisen kann, muss bei einem Corona-Fall in der Klasse nicht in Quarantäne. Ausserdem sollen direkt vor dem Wiederbeginn der Schule zwei Millionen Schüler zuhause einen Schnelltest machen.

China meldet erstmals seit Mitte Juli keinen lokalen Infektionsfall

09:03 Uhr: Erstmals seit dem jüngsten Corona-Ausbruch Mitte Juli ist in China kein neuer einheimischer Infektionsfall mehr gemeldet worden. Bereits seit zwei Wochen gehe die Zahl der Neuansteckungen wieder zurück, erklärte die Nationale Gesundheitskommission am Montag. Nun sei erstmals innerhalb von 24 Stunden keine einheimische Ansteckung gemeldet worden.

Bei dem schwersten Ausbruch seit Beginn der Pandemie in der zentralchinesischen Stadt Wuhan hatten sich sei Mitte Juli mehr als tausend Menschen in dutzenden Städten der Volksrepublik infiziert.

Die chinesische Regierung verfolgt eine strikte Null-Covid-Strategie: Die Behörden reagierten mit strikten örtlichen Lockdowns; Millionen Menschen wurden zudem auf das Coronavirus getestet und Reisebeschränkungen verhängt.

Über 100: NRW hat höchste bundesweite Inzidenz

07:57 Uhr: Die Corona-Inzidenz in Nordrhein-Westfalen ist wieder dreistellig und damit so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Das Robert Koch-Institut gab sie am Montagmorgen auf seiner Webseite mit 103,3 an.

Am Vortag waren es noch 99,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen gewesen, vor einer Woche hatte der Wert noch 57,2 betragen.

Der Bundesschnitt lag am Montagmorgen bei 56,4 und damit wesentlich niedriger als im bevölkerungsreichsten Bundesland. Den zweithöchsten Wert unter den Bundesländern hat laut RKI Hamburg mit einer Inzidenz von 71,6.

Innerhalb eines Tages kamen zuletzt 1526 Corona-Infektionen hinzu. In Leverkusen liegt die Inzidenz inzwischen sogar über 200: In der Stadt am Rhein betrug der Wert am Montag 205,8 - so hoch war die Inzidenz in keinem anderen Kreis oder keiner anderen kreisfreien Stadt in dem Bundesland. Inzwischen haben alle Kreise und kreisfreien Städte in NRW nicht nur die Schwelle von 35, sondern auch die Schwelle von 50 gerissen.

Neuseeland verlängert Corona-Lockdown

07:38 Uhr: In Neuseeland ist der landesweite Lockdown wegen drei Dutzend neuer Corona-Fälle verlängert worden. Ministerpräsidentin Jacinda Ardern kündigte am Montag in der Hauptstadt Wellington an, dass die strengen Auflagen in dem gesamten Pazifikstaat nun mindestens bis Samstag gelten.

Zuvor waren 35 neue Fälle bekannt geworden. Die meisten Ansteckungen des derzeitigen Ausbruchs wurden in Auckland auf der neuseeländischen Nordinsel registriert, der grössten Stadt des Landes. Auch die Hauptstadt selbst ist betroffen.

Der Inselstaat mit fünf Millionen Einwohnern hat sich seit März 2020 weitgehend von der Aussenwelt abgeschottet. Im April hatte die Regierung einen Reisekorridor mit dem Nachbarland Australien eröffnet, der aber Ende Juli wegen einer Corona-Welle beim grossen Nachbarn wieder geschlossen wurde. Am Dienstag vergangener Woche verhängte Ardern wegen eines einzigen bestätigen neuen Falls in Auckland einen strikten Lockdown - den ersten seit März 2020.

Die meisten Geschäfte und die Schulen sind nun zu. Mittlerweile wurden nach Angaben der Behörden in Neuseeland insgesamt 107 Infektionen registriert - auch wegen der gefährlicheren Delta-Variante des Virus.

Ärztepräsident schlägt Impfungen bei Vereinen und Religionsgemeinschaften vor

07:08 Uhr: Um die Impfquote in Deutschland zu steigern, hat die Bundesärztekammer eine engere Einbindung von Vereinen und Religionsgemeinschaften in die Impfkampagne vorgeschlagen. "Wir sollten auch Sportvereine, Kulturvereine und die unterschiedlichen Glaubenseinrichtungen bei der Impfkampagne mit ins Boot holen", sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Da nach und nach viele Impfzentren geschlossen würden, sollten als Ersatz mehr mobile Impfstellen geschaffen werden - etwa vor Kirchen und Moscheen oder auch Freizeiteinrichtungen. "Ausreichend Impfstoff, Personal und Logistik stehen zur Verfügung. Jetzt sind kreative Ideen gefragt."

Gerade in der Altersgruppe der 20- bis 50-Jährigen seien immer noch viele ungeimpft, sagte Reinhardt. Ihnen müsse verdeutlicht werden, dass eine Impfung nicht nur für sie persönlich sinnvoll sei, sondern auch ein Zeichen der Solidarität mit denjenigen darstelle, die sich nicht impfen lassen können.

Eine annähernd hundertprozentige Impfquote werde es in Deutschland nicht geben, sagte der Ärztepräsident. "Wir müssen in einer freien Gesellschaft damit leben, dass sich ein gewisser Prozentsatz der Bürgerinnen und Bürger freiwillig gegen eine Impfung entscheidet."

Diese Menschen müssten aber ihrerseits damit rechnen, dass die geimpfte Mehrheit nicht ewig bereit sein werde, ihretwegen Einschränkungen der persönlichen Freiheiten hinzunehmen, mahnte Reinhardt.

Sieben-Tages-Inzidenz steigt erneut - RKI meldet Wert von 56,4

06:23 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut angestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montagmorgen lag sie bei 56,4 - am Vortag hatte der Wert 54,5 betragen, vor einer Woche 36,2.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3.668 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:30 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2.126 Ansteckungen gelegen.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden vier Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls vier Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.871.865 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.702.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.980.

Messe im Lockdown: Gottesdienstbesucher in Sydney müssen hohe Strafen zahlen

06:09 Uhr: In einem Vorort von Sydney hat die Polizei die Besucher eines Gottesdienstes zu hohen Geldstrafen verurteilt, weil sie durch die Versammlung gegen die geltenden Corona-Massnahmen verstossen haben. 30 Gläubige müssten je 1.000 australische Dollar (610 Euro) zahlen, zudem sei die Kirche selbst mit einem Bussgeld von 5.000 australischen Dollar (3.000 Euro) belegt worden, teilte die Polizei im Bundesstaat New South Wales am Montag mit.

Die Messe sei am Sonntagabend in Blacktown im Westen von Sydney abgehalten worden. Die Polizei habe einen Hinweis auf einen möglichen illegalen Gottesdienst bekommen und 60 Erwachsene und Kinder in der Kirche angetroffen.

Im Grossraum Sydney gilt wegen steigender Viruszahlen bereits seit acht Wochen ein strenger Lockdown, der erst kürzlich bis Ende September verlängert worden war. Die Menschen dürfen nur noch unter bestimmten Bedingungen ihre Häuser verlassen. Zudem sind nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kraft. New South Wales verzeichnete am Montag bereits den dritten Tag in Folge mehr als 800 Neuinfektionen.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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