• 19:30 Uhr: Spahn erwartet in neuer Woche erstmals mehr als zwei Millionen Impfungen in Praxen
  • 17:30 Uhr: Grossbritannien schickt Beatmungsgeräte nach Indien
  • 16:15 Uhr: Abgeordnete können sich ab 3. Mai von der Bundeswehr impfen lassen
  • 11:53 Uhr: Erneut Sicherheitslücke bei Corona-Schnelltests
  • 10:17 Uhr: Mitarbeiterin soll Impfstoff durch Kochsalzlösung ausgetauscht haben
  • 08:25 Uhr: RKI registriert fast 19.000 Corona-Neuinfektionen und 120 neue Todesfälle
  • 05:30 Uhr: Scholz will im Mai verbindlichen Öffnungsfahrplan aus Corona-Lockdown festlegen

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Spahn erwartet in neuer Woche erstmals mehr als zwei Millionen Impfungen in Praxen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet in der neuen Woche erstmals mehr als zwei Millionen Corona-Impfungen in den Arztpraxen. In der darauffolgenden Woche Anfang Mai sollen es bereits mehr als drei Millionen sein, wie es in einer Vorlage des Gesundheitsministeriums für den Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag heisst, der am Sonntag bekannt wurde.

Demnach haben die Hersteller für das zweite Quartal insgesamt 80 Millionen Impfdosen zugesagt. Davon entfallen 50 Millionen Dosen auf Biontech/Pfizer. Kalenderwochenbezogene Lieferpläne bis Ende Juni lägen bisher aber nur von Biontech und Moderna vor.

Die Lieferdaten und -mengen von Astrazeneca sowie von Johnson & Johnson werden den Angaben zufolge aktuell nur mit sehr kurzer Frist angekündigt. Dies stelle alle Beteiligten vor "logistische Herausforderungen". Wie zwischen Bund und Ländern vereinbart, erhielten die Länder in Mai und Juni für den Betrieb der Impfzentren wöchentlich kontinuierlich 2,25 Millionen Dosen von Moderna und Biontech sowie zusätzlich die angemeldeten Bedarfe für noch ausstehende Zweitimpfungen mit Astrazeneca.

Seit der zweiten Aprilwoche werden den Angaben zufolge "in einem eingespielten planerischem und logistischen Ablauf zwischen Bund, pharmazeutischem Grosshandel, Apotheken und niedergelassenen Ärzten" zum Anfang einer Woche mindestens eine Million Dosen an die Arztpraxen geliefert und dort innerhalb der Woche verimpft. Mittlerweile beteiligen sich über 65.000 Ärztinnen und Ärzte an der Impfkampagne.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Berlins Wirtschaftssenatorin gegen Beschaffung von Sputnik-Impfstoff

23:05 Uhr: Kurz vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat sich Berlins Wirtschaftschaftssenatorin Ramona Pop gegen die Anschaffung des russischen Impfstoffs Sputnik V ausgesprochen. "Der Impfgipfel muss den Startschuss dafür geben, dass in den kommenden Wochen deutlich mehr Menschen gegen das Corona-Virus geimpft werden können", teilte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend mit. "Hier braucht es schnelle Massnahmen und keine Phantomdebatten wie die Beschaffung von Sputnik-Impfstoff."

Bei den Berliner Grünen gibt es grundsätzliche Bedenken gegen Sputnik V, unter anderem vor dem Hintergrund des Konflikts mit Russland wegen des in einem Straflager inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny. Bei einer kontroversen Diskussion hat der Senat am vergangenen Dienstag sich zu dem Thema noch nicht "abschliessend positioniert".

Pop unterbreitete einen anderen Vorschlag: "Ich plädiere für eine Notzulassung des CureVac-Impfstoffes, um kurzfristig einen weiteren mRNA-Impfstoff mit hoher Wirksamkeit und geringen Nebenwirkungen einsetzen zu können."

Slowakei will Corona-Notstand verlängern

22:22 Uhr: Die slowakische Regierung will den seit 1. Oktober geltenden Corona-Notstand verlängern. Der Notstand ermögliche der Regierung die Annahme von Massnahmen, die Leben und Gesundheit retten könnten, sagte Ministerpräsident Eduard Heger am Sonntag dem Nachrichtensender TA3. Derzeit gilt der Notstand in der Slowakei bis zum 28. April. Er erlaubt den Behörden unter anderem die Zwangsrekrutierung und -verlegung von Gesundheitspersonal sowie das Verhängen von Ausgangssperren.

Das Land hatte am Montag nach vier Monaten Lockdown erstmals die Öffnung der meisten Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe erlaubt, allerdings unter Auflagen wie Personenbeschränkung, Mund-Nasen-Schutz und verpflichtenden Corona-Tests für Kunden und Personal. Die zaghaften Lockerungen ermöglichte ein Rückgang der Corona-Neuinfektionen: Nach offiziellen Angaben von Sonntag gab es 1.728 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden, im gleichen Zeitraum starben 37 Menschen. Die Slowakei hat rund 5,5 Millionen Einwohner.

Söder für mehr Impfungen in Betrieben und Familien

21:06 Uhr: Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie fordert CSU-Chef Markus Söder, dass deutlich mehr in der Arbeitswelt und in Familien geimpft wird. "Wir brauchen Betriebsimpfungen, wir brauchen Familienimpfungen", sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Grund sei, dass in Firmen und Familien eine hohe Ansteckungsgefahr herrsche.

Damit müsse eine weitgehende Freigabe der Impfstoffe einhergehen, sagte Söder. Die Priorisierung nach Alters- und Berufsgruppen sowie Krankheitsbildern sei am Anfang sinnvoll gewesen, "aber jetzt entwickelt sie sich zunehmend zu einem Zeithindernis".

Das Impfen sei die "einzige Chance" zur Eindämmung der Pandemie, sagte Söder - und mahnte zu mehr Tempo. Die Impfzentren funktionierten gut, aber schneller gehe es nur über die Ärzte.

Zur Debatte über die Gewährung von Freiheitsrechten für Geimpfte und Genesene sagte der CSU-Chef, wenn jemand geimpft sei, könne er seine Rechte auch wieder einfordern vom Staat. Dies sollte nun "zeitlich gut gestaffelt" geschehen. Auch sei die baldige Aufhebung von Beschränkungen ein Anreiz, sich impfen zu lassen.

Über das Thema Impfen berät am Montagnachmittag eine Bund-Länder-Runde. Söder hatte zuvor vorgeschlagen, schon im Mai alle Impfstoffe für jeden komplett freizugeben und auch Schüler ab 16 Jahren vermehrt zu impfen.

Zu Forderungen des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Ende Mai klare Öffnungsschritte für den Sommer festzulegen, äusserte sich Söder kritisch. "Mit Corona kann man keine Deals und Pläne machen", sagte er. Tagesgenaue Pläne hätten in der ganzen Pandemie-Zeit nie funktioniert. Scholz' Forderung sei daher "eher ein Schaugefecht, als ein kluger Vorschlag".

Gesundheitsexperte Fauci: Nehmen Sicherheit der Impfstoffe sehr ernst

19:00 Uhr: Der US-Gesundheitsexperte und Präsidentenberater Anthony Fauci hofft, dass die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson langfristig das Vertrauen in die Vakzine stärkt. "Ich denke, dass wir auf lange Sicht erleben werden (...), dass Leuten klar wird, dass wir Sicherheit sehr ernst nehmen", sagte der Immunologe am Sonntag beim Sender Abc News. Wenn irgendjemand Zweifel an der Sicherheit der verfügbaren Impfstoffe habe, könne man nun sagen: "Wir nehmen es sehr ernst, wir haben es uns angeschaut und jetzt lasst uns weitermachen und die Leute impfen."

Die Behörden in den USA hatten Mitte April eine Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson beschlossen, nachdem in den Vereinigten Staaten in diesem Zusammenhang zunächst sechs Fälle von Hirnvenenthrombosen erfasst worden waren. Am Freitag sprach sich ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC dafür aus, die Impfungen mit dem Wirkstoff wieder uneingeschränkt aufzunehmen.

In den USA wurden nach offiziellen Angaben bereits mehr als 225,6 Millionen Impfdosen verabreicht, 28 Prozent der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft. 81,3 Prozent der Bevölkerung im Alter von 65 Jahren oder älter haben bereits mindestens eine Impfdosis erhalten. Mittlerweile ist jeder Amerikaner ab einem Alter von 16 Jahren berechtigt, einen Impftermin zu vereinbaren.

Grossbritannien schickt Beatmungsgeräte nach Indien

17:30 Uhr: Grossbritannien stellt dem gegen steigende Corona-Zahlen kämpfenden Indien dringend benötigte Beatmungsgeräte und andere medizinische Ausrüstung zur Verfügung. Wie das britische Aussenministerium am Sonntag mitteilte, werden dem Land mehr als 600 wichtige medizinische Gerätschaften geschickt. Das Hilfspaket besteht demnach aus 140 Beatmungsgeräten und 495 Sauerstoffkonzentratoren aus überschüssigen Beständen.

Die erste Teillieferung soll bereits am frühen Dienstag in Neu Delhi eintreffen, weitere im Laufe der Woche folgen. "Wir stehen Seite an Seite mit Indien als Freund und Partner während einer äusserst besorgniserregenden Zeit im Kampf gegen Covid-19", erklärte der britische Premierminister Boris Johnson.

Indien hat erneut einen Höchstwert an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben des indischen Gesundheitsministeriums vom Sonntag fast 350.000 neue Fälle verzeichnet. Indien hat gut 1,3 Milliarden Einwohner, so dass sich eine vergleichsweise mässige Sieben-Tage-Inzidenz von rund 132 Fällen pro 100.000 Einwohner ergibt. Das Gesundheitssystem des Landes ist aber völlig überlastet.

Laschet: Gleiche Rechte für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete

16:26 Uhr: CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet will geimpften Bürgern alsbald die gleichen Rechte gewähren wie negativ getesteten und bereits genesenen COVID-19-Patienten. "Mir geht es um die Gleichstellung von Geimpften und Genesenen mit negativ Getesteten," sagt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident der "Süddeutschen Zeitung" (Montag) vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern. Laut Robert Koch-Institut seien Geimpfte und Genesene weniger infektiös als negativ getestete Personen. Es sei also "rechtlich geboten, dass Geimpfte dieselben Rechte haben wie Getestete".

Laschet forderte zudem angesichts steigender Impfstoffmengen, in den nächsten Wochen "das Impfsystem für alle zu öffnen" und "spätestens im Juni die Priorisierungen" bestimmter Gruppen bei der Impfung aufzuheben. Deutschland habe "zu Beginn nicht als Organisations-Weltmeister geglänzt", kritisierte der CDU-Vorsitzende. Inzwischen zeige sich jedoch: "Wir lernen schnell, passen die Dinge an und zeigen jetzt gerade, wie der Impfturbo wirkt." Jedem Impfwilligen solle noch vor der Bundestagswahl ein Impfangebot gemacht werden. "Ich lasse mich in meiner Verantwortung jedenfalls daran messen."

Abgeordnete können sich ab 3. Mai von der Bundeswehr impfen lassen

16:15 Uhr: Alle Mitglieder der Bundesregierung, des Bundestages, des Bundesrates und des Bundesverfassungsgerichts sollen ab dem 3. Mai die Möglichkeit erhalten, sich in den von der Bundeswehr betriebenen Impfzentren des Bundes oder bei der parlamentsärztliche Stelle gegen COVID-19 impfen zu lassen. Den Ländern stehe es frei, für die Mitglieder ihrer Verfassungsorgane ab dem 3. Mai ebenso zu verfahren, heisst es in einem Bericht des Gesundheitsministeriums vom Sonntag. Die Mitglieder der Verfassungsorgane gehören der Gruppe 3 (Personen mit erhöhter Priorität) an.

Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums beteiligen sich inzwischen mehr als 65.000 Ärzte an der Impfkampagne. In der 17. Kalenderwoche (ab 26. April) sollen demnach in den Arztpraxen erstmals mehr als zwei Millionen Dosen verabreicht werden, in der Woche darauf mehr als drei Millionen Dosen.

Im zweiten Quartal dieses Jahres sind laut Ministerium von den verschiedenen Herstellern insgesamt 80 Millionen Impfdosen zugesagt worden. Den grössten Anteil - 50 Millionen Dosen - steuere Biontech bei. Während Biontech/Pfizer und Moderna frühzeitig Liefermengen und -daten mitteilten, würden die Lieferungen von Astrazeneca und Johnson&Johnson "aktuell nur mit sehr kurzer Frist angekündigt, was alle Beteiligten vor logistische Herausforderungen stellt".

Abhängig vom weiteren Verlauf der Impfkampagne und den noch ausstehenden Zusagen von Astrazeneca und Johnson&Johnson werde es spätestens im Juni möglich sein, "die Priorisierung aufzugeben und die Impfkampagne für alle Impfwilligen zu öffnen", teilte das Ministerium mit. Mit Blick auf die erwarteten Liefermengen könnten aber nicht alle Impfwilligen bereits im Juni geimpft werden, die Impfkampagne werde sich "wie geplant in den Sommer erstrecken".

Grünen-Politikerin: Mit Impfungen müssen auch Freiheiten zurückkehren

15:29 Uhr: Die Grünen-Rechtspolitikerin Manuela Rottmann fordert, Corona-Geimpften und von der Krankheit Genesenen Freiheiten zurückzugeben. "Wenn Menschen nach Einschätzung des RKI immunisiert sind und keine Viren mehr übertragen können, dann sollten Beschränkungen für diese Personen auch zurückgenommen werden", sagte die Obfrau im Rechtsausschuss am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. "Grundrechtseinschränkungen sind schliesslich nur so lange zu rechtfertigen, wie sie auch notwendig sind. Mit den Impfungen müssen auch die Freiheiten zurückkehren."

Bund und Länder beraten am Montag in einem Impfgipfel dazu. Aus Sicht von Rottmann beschäftigt sich die Bundesregierung zu spät mit dem Thema. "Leider hat die Bundesregierung auch dieses Thema viel zu lange liegen lassen. Deshalb lässt auch ein einfacher und zugleich sicherer Impfnachweis weiter auf sich warten." Man erwarte nun konkrete Vorschläge. "Wenn wir Immunisierten ihre Grundrechte wiedergeben können, ist das für sehr viele Menschen gleichbedeutend mit einer Rückkehr zur Normalität."

Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen hätten eine lange und einsame Leidenszeit hinter sich, sagte die Bundestagsabgeordnete. Die Einrichtungen warteten nun dringend auf klare Vorgaben, die "wieder mehr Begegnung und Freiheit erlauben".

Pakistan will medizinische Güter nach Indien liefern

Schutzkleidung, Beatmungs- und Röntgengeräte: In Indien mangelt es angesichts explodierender Neuinfektionen an vielem. Nun bietet Pakistan Hilfe im Kampf gegen Corona an – trotz tiefer Feindschaft.

NRW will an allen Grund- und Förderschulen "Lolli-Tests" anbieten

13:57 Uhr: Nordrhein-Westfalen will bis Mitte Mai an allen Grund- und Förderschulen im Land sogenannte Lolli-Tests zum Erkennen von Corona-Infektionen anbieten. Das sagte Schul-Staatssekretär Mathias Richter der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Montagsausgabe). Der Umfang sei gewaltig. "Wir reden hier über fast 735 000 Kinder, dafür benötigen wir derzeit Laborkapazitäten für rund 35 000 Tests am Tag", erklärte er.

Bei der sogenannten Lolli-Methode muss kein Stäbchen in die Nase oder tiefer in den Rachen geführt werden. Kinder lutschen stattdessen 30 Sekunden lang an einem Abstrichtupfer - dem "Lolli". Die Tupfer werden danach in einem Labor ausgewertet. Es handelt sich um PCR-Tests, die beim Erkennen von Infektionen mit dem Coronavirus als sehr genau gelten. In Köln sind die Tests bereits in Kitas und Schulen im Einsatz.

Nordrhein-Westfalen sei nun das erste Bundesland, das damit beginne. Dass sie bislang noch nicht in ganz NRW verfügbar sind, hänge mit der komplexen Logistik zusammen, erklärte Staatssekretär Richter. Man brauche dafür etwa ein Dutzend geeignete Labore, ein sicheres Logistikkonzept und eine verlässliche Materialbeschaffung. "Über 400 Routen müssen täglich abgefahren, Proben eingesammelt, in die Labore gebracht und ausgewertet werden", erläuterte er der "WAZ".

Corona-Lockerungen in Italien - Aussengastronomie und Museen öffnen

13:50 Uhr: Ab Montag wollen Restaurants und Bars in vielen Regionen Italiens ihre Aussengastronomie öffnen und Kulturstätten wieder Besucher empfangen. In Rom öffnen zahlreiche Museen, wie der Palazzo Barberini mit seiner bedeutenden Kunstsammlung, die Trajansmärkte und auch die berühmte Ausgrabungsstätte der antiken Rennstätte Circus Maximus, wie die Stadt mitteilte. Venedigs Oper La Fenice will ab Montag wieder Zuschauer einlassen, und die Uffizien in Florenz wollen schrittweise, beginnend mit dem Boboli-Garten, öffnen. Ab Dienstag sollen Besucher auch wieder den Archäologiepark der in der Antike bei einem Vulkanausbruch zerstörten Stadt Pompeji besuchen können.

Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi hatte in der vergangenen Woche einen Fahrplan für schrittweise Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen. Die Öffnungen in Gastronomie und Kulturbereich gelten demnach in den Gelben Zonen mit einem moderaten Infektionsgeschehen. Dazu zählen ab Montag insgesamt 15, darunter die Lombardei mit der Metropole Mailand, Latium mit der Hauptstadt Rom, die Autonome Provinz Bozen-Südtirol und die Urlaubsregion Toskana.

Für Streit in der Regierung sorgt unterdessen das nächtliche Ausgangsverbot von 22 Uhr bis 5 Uhr morgens. Die mitregierende Lega des früheren Innenministers Matteo Salvini forderte, diese später beginnen zu lassen. Mit den Lockerungen können mehr Kinder zum Präsenzunterricht kommen. Ausserdem ist in den Gelben Zonen Sport im Freien in Gruppen wieder erlaubt.

Dem Plan zufolge sollen dort ab dem 15. Mai Schwimmbäder wieder öffnen. Beginnend mit dem 1. Juni darf die Gastronomie ihre Gäste demnach auch drinnen bewirten und die Menschen können in Fitnessstudios trainieren. Mit Blick auf die Fussball-EM sollen ab Juni wieder begrenzt Fans in Stadien erlaubt sein.

Weltärzte-Präsident fordert Schutzmassnahmen gegen indische Corona-Mutante

13:38 Uhr: Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen und einer neuen Virusmutation in Indien hat Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery umfassende Schutzmassnahmen gefordert. Die indische Mutante sei offenbar "ansteckender und im Krankheitsverlauf schlimmer" als bisher bekannte Virus-Varianten, sagte er der "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Daher sind alle Massnahmen der Kontakteinschränkung gegenüber potentiell hiermit Infizierten gerechtfertigt."

Neben Flug- und Einreiseverboten sowie strengen Quarantäneauflagen für Heimkehrer aus dem Risikogebiet rief Montgomery auch zu Hilfsangeboten für Indien auf. "Die indischen Krankenhäuser sind überfüllt. Es gibt keinen Sauerstoff zur Beatmung mehr, und viele Menschen sterben ohne eine Behandlung erhalten zu haben", sagte er der Zeitung. Es sei "in unser aller Interesse", die Infektionslage so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen.

Montgomery verwies auf die jüngste Vorstandssitzung des Weltärztebundes, bei der eine Notfall-Resolution verabschiedet wurde. Darin fordert der Weltärztebund die internationale Staatengemeinschaft auf, Länder wie Indien und Brasilien mit Hilfen zu unterstützen, darunter mit Sauerstoff, Medikamenten und Schutzausrüstung. "Die Pandemie wird nicht enden, bis wir COVID in jeder Nation bekämpfen, und jetzt ist es Zeit für globale Kooperation, Solidarität und Unterstützung füreinander", heisst es in der Resolution.

Deutschland kündigt Corona-Nothilfen für Indien an

13:24 Uhr: Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Indien hat Deutschland Nothilfen für das Land angekündigt. "Deutschland steht Seite an Seite in Solidarität mit Indien. Wir bereiten so schnell wie möglich eine Unterstützungsmission vor", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag in Berlin nach Angaben ihres Sprechers Steffen Seibert. "Der Kampf gegen die Pandemie ist unser gemeinsamer Kampf."

Aus Indien wurden am Sonntag fast 350.000 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, landesweit fehlt es an Medikamenten und medizinischem Sauerstoff. Die Regierung in Neu Delhi hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass eine Lieferung von 23 Anlagen zur Aufbereitung von Sauerstoff aus Deutschland geplant sei.

Für den zuletzt massiven Anstieg der Infektionszahlen in Indien werden eine doppelte Mutation des Coronavirus sowie religiöse, politische und sportliche Massenveranstaltungen verantwortlich gemacht. Zahlreiche Länder, darunter Deutschland und Grossbritannien, haben Einreisen aus dem Land vorläufig gestoppt.

Lindner begrüsst geplante Lockerungen für Geimpfte

12:59 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat die Pläne der Bundesregierung begrüsst, Beschränkungen für gegen das Coronavirus Geimpfte zurückzunehmen. "Inzwischen ist klar, dass von Geimpften nach der Zweitimpfung und einer Wartezeit keine Gefahr ausgeht. Damit entfällt jegliche rechtliche Grundlage, die Menschen bei der Verwirklichung ihrer Grundrechte einzuschränken", sagte Lindner der "Neuen Osnabrücker Zeitung" am Sonntag. Dies sei für ihn "auch eines der Argumente, warum aus meiner Sicht die Bundes-Notbremse nicht verfassungsgemäss ist, denn sie sieht Beschränkungen auch für Menschen vor, von denen keine Gefahr ausgeht". Geimpfte sollten in nächster Zeit bis auf wenige Ausnahmen keine Einschränkungen mehr hinnehmen müssen, sagte Lindner. So könnte in Bahnen und Bussen das Tragen von Masken noch für einige Zeit Pflicht bleiben, weil eine Unterscheidung zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften dort wenig praktikabel sei.

Der FDP-Chef plädierte auch dafür, die Priorisierung bei den Impfungen in den Arztpraxen "Zug um Zug aufzugeben, insbesondere wenn es um die freiwillige Verimpfung von Astrazeneca geht". Die Priorisierung sollte bei den Hausärzten weiterhin "eine Leitvorgabe sein". Aber Pragmatismus bedeute, dass man davon auch abweichen könne, wenn etwa kurz vor Praxisschluss ein Termin abgesagt wird und Impfstoff übrig ist. "Dann sollte jeder geimpft werden können, der es möchte", meinte Lindner. Er forderte ferner, Deutschland solle sich um mehr nicht genutzten Astrazeneca-Impfstoff aus dem Ausland bemühen.

Erneut Sicherheitslücke bei Corona-Schnelltests

11:53 Uhr: Aufgrund einer Sicherheitslücke in einer Schnelltest-Software konnten Unbefugte erneut auf Testergebnisse und andere sensible Informationen zugreifen. Wie der "Tagesspiegel" berichtete, können etwa an zwei Berliner Testzentren die Daten von mehr als 6.000 Registrierungen seit Anfang April abgerufen werden, darunter sensible Angaben wie Adresse und Geburtsdatum.

Nach Recherchen der Zeitung nutzen auch viele andere Teststationen beispielsweise in Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Würzburg oder Heidelberg die fehlerhafte Software des Betreibers Innofabrik aus Hassloch (Rheinland-Pfalz).

Die Sicherheitslücke sei am Samstag "innerhalb kürzester Zeit" behoben worden, erklärte Innofabrik-Geschäftsführer Dennis Messer am Sonntag der dpa. Er bedauere den Fehler zutiefst, "Datenschutz nimmt bei uns eine sehr hohe Priorität ein".

Bei einer stichprobenartigen Prüfung des "Tagesspiegel" in 13 Teststationen, die nach ersten Recherchen der Zeitung die Software von Innofabrik nutzen, sei am Samstag auch der Abruf fremder Daten möglich gewesen. Laut der Zeitung geht es um insgesamt mehr als 45.000 Termindaten. Messer geht dagegen von einem deutlich geringerem Wert aus: "Die genaue Zahl müssen wir noch prüfen", sagte er.

In den vergangenen Wochen kam es wiederholt zu Schwachstellen in der Software von Corona-Schnelltestanbietern. Mitte März war beispielsweise bei der Firma 21DX und ihrem Dienstleister Medicus Ai eine Sicherheitslücke entdeckt worden, über die Daten von rund 130.000 Betroffenen abgerufen werden konnten.

Italien schränkt Einreise aus Indien wegen Corona-Lage ein

11:43 Uhr: Italien schränkt wegen der Corona-Lage in Indien und der indischen Virus-Variante B.1.617 die Einreise aus dem Land stark ein. Wer sich in den zurückliegenden 14 Tagen in Indien aufgehalten hatte, kann nicht mehr einreisen, wie Gesundheitsminister Roberto Speranza am Sonntag auf Facebook mitteilte. Er habe dazu eine Anordnung unterzeichnet. Eine Ausnahme gilt für Menschen, die in Italien gemeldet sind. Sie müssten vor Abflug und nach Ankunft einen Corona-Test machen und sich in Quarantäne begeben.

Wer in den zurückliegenden Tagen in Indien war und sich bereits in Italien aufhalte, soll Speranza zufolge einen Corona-Test machen und sich den Behörden melden. Italienische Experten untersuchten derzeit die indische Coronavirus-Variante.

Wieder Rekord bei Corona-Neuinfektionen in Indien

10:22 Uhr: Indien hat erneut einen Höchstwert an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag 349.691 neue Fälle verzeichnet. Dies ist zugleich ein weltweiter Tageshöchstwert. 2767 Menschen starben an oder mit COVID-19. Dies ist die bisher höchste Todeszahl in Indien. Den vierten Tag in Folge wurden in Indien mehr als 300.000 Neuinfektionen und über 2000 Tote registriert.

Indien hat gut 1,3 Milliarden Einwohner, so dass sich eine vergleichsweise mässige Sieben-Tage-Inzidenz von rund 132 Fällen pro 100.000 Einwohner ergibt. Das Gesundheitssystem des Schwellenlandes ist aber völlig überlastet. Es fehlt an Betten, antiviralen Medikamenten und medizinischem Sauerstoff. Krankenhäuser wie das Pentamed Hospital in Neu Delhi senden immer wieder SOS-Nachrichten zum Sauerstoffmangel. Premierminister Narendra Modi sagte in einer Rundfunkansprache, die Regierung tue alles, um die Einzelstaaten im Kampf gegen COVID-19 zu unterstützen.

Indiens hat bisher 16,9 Millionen Corona-Infektionen registriert und steht damit weltweit an zweiter Stelle hinter den USA. Allerdings hat Indien mehr als viermal so viele Einwohner. Experten führen den raschen Anstieg der Fälle auf eine verbreitete Sorglosigkeit in der Bevölkerung und auf neue, gefährlichere Virusvarianten zurück.

Notbremse in den Bundesländern: Was ab jetzt gilt

Am Freitag ist das neue Infektionsschutzgesetz in Kraft getreten. In Kreisen und Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 in den vergangenen drei Tagen greift die Bundes-Notbremse ab Samstag. Die Regeln im Überblick.

Mitarbeiterin soll Impfstoff durch Kochsalzlösung ausgetauscht haben

10:17 Uhr: Eine Mitarbeiterin in dem niedersächsischen Impfzentrum Friesland soll in sechs Fällen Biontech-Impfstoff durch eine Kochsalzlösung ausgetauscht haben. Die Frau gebe an, eine zu Boden gefallene Ampulle damit ersetzt zu haben, teilte die Polizei am Sonntag mit. Für die mit der Kochsalzlösung geimpften Personen bestehe keine Gesundheitsgefährdung. Es seien Ermittlungen gegen die Mitarbeiterin des DRK-Kreisverbandes Jeverland wegen eines möglichen Körperverletzungsdeliktes aufgenommen worden.

Die Frau habe am Samstag einer Kollegin von dem drei Tage zurückliegenden Vorfall erzählt. Der Polizei sagte die Verdächtige, sie habe die Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen, um über die heruntergefallene Ampulle nicht zu informieren. Der Landkreis sucht jetzt die möglicherweise Betroffenen, die am Mittwoch (21.4.) bis mittags geimpft wurden.

RKI registriert fast 19.000 Corona-Neuinfektionen und 120 neue Todesfälle

08:25 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 18.773 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen des RKI von Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:58 Uhr wiedergeben. Deutschlandweit wurden nach RKI-Angaben innerhalb von 24 Stunden 120 neue Todesfälle verzeichnet. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.

Am Sonntag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 19.185 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 67 neue Todesfälle verzeichnet.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 165,6. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 164,4 angegeben, am Sonntag vergangener Woche mit 162,3, vor vier Wochen (28.3.) mit 129,7.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.287.418 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.893.900 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 81.564.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Samstagnachmittag bei 1,09 (Vortag: 1,08). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 109 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Polizei-Gewerkschaft hält flächendeckende Kontrollen der Ausgangssperre kaum für möglich

07:23 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält umfassende Kontrollen zur Einhaltung der Ausgangssperren in Deutschland für kaum umsetzbar. "Eine flächendeckende Kontrolle der Ausgangssperren ist für die Polizei und die zuständigen Ordnungsbehörden der Kommunen kaum möglich", sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Dietmar Schilff der "Bild am Sonntag" ("BamS").

Sorge bereitet der Gewerkschaft Schilff zufolge auch eine zunehmende Aggressivität bei den Kontrollen. "Da sind unsere Kolleginnen und Kollegen teils heftiger verbaler Aggression und teilweise auch körperlicher Gewalt ausgesetzt", sagte der GdP-Vize.

In Deutschland gelten seit Samstag die Regelungen für die neue bundesweite Corona-Notbremse. Sie sieht unter anderem Kontaktbeschränkungen und eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 und 05.00 Uhr bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern vor.

Nächtliche Ausgangssperre: wenig Verstösse, friedliche Proteste

06:23 Uhr: Auch in der zweiten Nacht mit Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist es in den betroffenen Städten und Gemeinden nach ersten Meldungen der Polizei grossteils ruhig geblieben. Nur vereinzelt stellten Polizei und Ordnungsämter Verstösse fest. So lag die Hauptstadt in der Nacht zu Sonntag weitgehend ausgestorben da. Selbst in den Ausgehbezirken Berlins war es ruhig, an den Strassenecken standen gegen Mitternacht nur vereinzelt oder in kleinen Gruppen Bier trinkende Menschen herum. Auf Nachfrage berichteten viele Polizeien von einer ähnlich ruhigen Einsatznacht, darunter Präsidien und Lagezentren in Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und Nordrhein-Westfalen.

In Reutlingen war die Polizei mit starkem Aufgebot in der Innenstadt präsent, doch mussten die Beamten kaum eingreifen. Zu grösseren Ansammlungen junger Menschen wie an den vergangenen Wochenenden kam es diesmal nicht. Auch die Duisburger Polizei berichtete von einer ruhigen Nacht. Die Bürger hielten sich weitgehend an die beschlossenen Regeln, sagte ein Sprecher. Im Duisburger Stadtteil Marxloh hatte sich am späten Samstagabend der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) ein Bild von den Kontrollen gemacht und mit Einsatzkräften gesprochen.

In einigen Städten hatten am Abend insgesamt einige hundert Menschen gegen die Ausgangsbeschränkungen protestiert. Die Demonstrationen verliefen nach Angaben der Polizei friedlich. In Frankfurt zogen etwa 300 Demonstranten mit Plakaten durch die Innenstadt, einige zündeten dabei stark rauchende Feuerwerkskörper. In Hannover protestierten rund 100 Menschen. Beide Demonstrationen waren zuvor bei der Polizei angemeldet worden. In Kassel nahmen für eine halbe Stunde etwa 50 Menschen an einem nicht angemeldeten Aufzug teil; die Corona-Abstandsregeln wurden dabei laut Polizei weitestgehend eingehalten. In Berlin versammelten sich nach einem Aufruf im Internet spontan etwa 20 bis 30 Radfahrer zu einer Protestfahrt.

Das neue Bundesgesetz zur Verschärfung der Corona-Massnahmen sieht nächtliche Ausgangssperren zwischen 22.00 und 5.00 Uhr vor, wenn in einer Stadt oder einem Landkreis die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz (Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner) an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt. Dies ist derzeit in sehr vielen Kreisen und Städten der Fall. In diesen Nachtstunden darf man dann die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück in der Regel nicht mehr verlassen. Zu den Ausnahmen gehört zum Beispiel die Fahrt zur Arbeit. Joggen und Spazierengehen bleiben bis Mitternacht erlaubt, allerdings nur alleine.

Scholz will im Mai verbindlichen Öffnungsfahrplan aus Corona-Lockdown festlegen

05:30 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) will im Mai einen verbindlichen Fahrplan zum Ausstieg aus dem Corona-Lockdown festlegen. "Wir brauchen den Fahrplan zurück ins normale Leben, aber einen, der nicht nach ein paar Tagen widerrufen wird", sagte der SPD-Kanzlerkandidat der "Bild am Sonntag". "Ende Mai sollten wir in der Lage sein, belastbare Aussagen zu treffen."

Scholz sprach sich dafür aus, "dass wir als Regierung dann klare und mutige Öffnungsschritte für den Sommer festlegen". Damit sollen sich Restaurants auf ihre Öffnung einstellen und die Bürger ihren Sommer planen können. Ausserdem solle festgelegt werden, ab wann wieder Konzerte, Theater und Stadionbesuche möglich seien.

Scholz zeigte Verständnis für den Lockdown-Frust der Bürger. Auch er habe "keine Lust mehr auf diese Pandemie und ihre Einschränkungen", sagt er der "BamS". Dennoch sei die jetzt in Kraft getretene bundesweite Corona-Notbremse notwendig. "Wir brauchen noch einmal diese Anstrengung, damit wir einen schönen Sommer und dann wieder ein unbeschwerteres Leben haben", warb Scholz.

Der SPD-Politiker rief die Bürger auf, sich "in den nächsten vier bis sechs Wochen nicht die Chance kaputtzumachen, im Sommer im Biergarten zu sitzen und in den Urlaub zu fahren". Durch die Corona-Impfungen und -Tests sowie durch die jetzt geltenden Regeln habe Deutschland die Möglichkeit, "die Pandemie im Sommer hinter uns zu lassen".

150.000 Menschen nutzen Melde-App nach Corona-Impfung

04:46 Uhr: Mehr als 150.000 Menschen haben seit dem Start der Impfkampagne den Behörden über eine Smartphone-App gemeldet, wie gut sie die Impfung vertragen haben. Nach Angaben des Langener Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) waren das 1,5 Prozent der bisher geimpften Personen. Je mehr Geimpfte die App "SafeVac 2.0" nutzen, desto aussagekräftiger sind die Daten.

"Diese Daten tragen dazu bei, dass die Verträglichkeit der Impfung über die klinischen Prüfungen vor der Zulassung hinaus in der breiten Anwendung noch besser beurteilt werden kann", erklärt das PEI. Die Informationen werden verschlüsselt auf dem Smartphone gespeichert und dem PEI mit einer Zufallsnummer übermittelt.

Die Teilnehmer werden nach jeder Impfung ausführlich nach gesundheitlichen Beschwerden gefragt: sieben Mal innerhalb von drei Wochen nach der ersten Impfung und acht Mal innerhalb von vier Wochen nach der zweiten Impfung. Weitere Befragungen folgen sechs und zwölf Monate nach der letzten Impfung. Dabei wird auch abgefragt, ob sich die Teilnehmer trotz der Impfung später mit Corona infizierten und ob sie an COVID-19 erkrankten, also Symptome entwickelten.

Söder für Aufhebung der Impfpriorisierung im Mai und Impfung von Schülern ab 16

00:36 Uhr: Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine Aufhebung der Impfreihenfolge ab Mai gefordert. "Wir müssen die starre Priorisierung schneller auflösen", sagte Söder der "Bild am Sonntag". "Nach dem Abarbeiten von bereits vereinbarten Impfterminen sollten alle Impfstoffe für jeden komplett freigegeben werden." Dies solle "am besten noch im Mai erfolgen". "Die Impfbürokratie verzögert den Impferfolg", warnte Söder.

Der bayerische Ministerpräsident sprach sich zudem dafür aus, auch Schüler ab 16 Jahren "bei ausreichendem Impfstoff" vermehrt zu impfen. "Gerade hier ist die Inzidenz am höchsten", hob Söder hervor. Diese Altersgruppe sollte daher aus seiner Sicht "beim Impfen behandelt werden wie Erwachsene."

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar für die "Bild am Sonntag" ist eine deutliche Mehrheit von 75 Prozent der Menschen in Deutschland für eine sofortige Aufhebung der Impfreihenfolge. 22 Prozent der Befragten sprachen sind dagegen aus, die übrigen drei Prozent machte keine Angabe.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) forderte von dem bevorstehenden Impfgipfel "Klarheit und Verlässlichkeit". "Wir brauchen mehr Impfstoff und klare Aussagen vom Bund, wann wir mit welchen Impfstoffmengen von welchen Herstellern rechnen können", sagte Schwesig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Schwesig nannte ausdrücklich auch das russische Corona-Vakzin Sputnik V. "Selbstverständlich werde ich den Bundesgesundheitsminister fragen, was die Gespräche des Bundes zum Sputnik-Impfstoff ergeben haben", sagte die SPD-Politikerin. "Wenn ein Impfstoff sicher und wirksam ist, sollten wir ihn auch einsetzen. Dafür brauchen wir Optionen, die dann im Fall einer Zulassung fällig werden."

Die Ministerperäsidentin will auf dem Gipfel auch den Einsatz der Bundeswehr zur Sprache bringen. Sie werde sich "dafür aussprechen, dass wir spätestens dann, wenn wir noch mehr Impfstoff zur Verfügung haben, mehr mobile Impfteams der Bundeswehr einsetzen", sagte Schwesig den RND-Zeitungen. Dies sei "ein guter Weg, um die ländlichen Regionen noch besser zu erschliessen".

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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