• 17:42 Uhr: ➤ Merkel: Bei Öffnungen Rücksicht auf unsichere Menschen nehmen
  • 16:19 Uhr: Experte: Indische Corona-Variante infektiöser als britische Mutante
  • 15:30 Uhr: EU verlangt von Astrazeneca wegen Lieferverzögerungen hohen Schadenersatz
  • 14:07 Uhr: Verband: Corona-Impfstoffe zweiter Generation vielleicht schon 2021
  • 13:01 Uhr: Einzelne Verdachtsfälle auf unzulässige Angebote von Corona-Impfstoffen
  • 10:28 Uhr: Montgomery: Coronavirus bleibt "über Generationen"

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➤ Merkel: Bei Öffnungen Rücksicht auf unsichere Menschen nehmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünscht sich bei den Öffnungen im Land auch Rücksichtnahme auf unsichere Menschen. Viele sorgten sich, wenn es mancherorts eng und überfüllt sei. "Da müssen wir auch auf die achten, die nicht so tough und so stark sind", sagte Merkel am Mittwoch bei einer Videokonferenz. Denn auch diejenigen müssten Chance haben, im öffentlichen Leben dabei zu sein.

Merkel hatte sich am Mittwoch mit zehn Ehrenamtlern online ausgetauscht. Das digitale Treffen gehörte zur Dialogreihe "Die Bundeskanzlerin im Gespräch". Sie fragte die Helfer unter anderem, wie sich die Arbeit in der Pandemie verändert habe.

Wolfgang Blasek von der Tafel im hessischen Dieburg beklagte sich zum Beispiel über fehlende Zukunftsperspektiven während der ersten Pandemie-Monate und das Problem der vielen freiwilligen Helfer in einer Tafel, die zur Risikogruppe gehören.

Gaby Knecht, eine Ärztin aus Frankfurt, hilft bei Medizinprojekten im Ausland - diese Einsätze seien durch Corona erschwert. In der Pandemie konnte sie nicht mehr persönlich in den Ländern arbeiten. Merkel stellte in Aussicht, auch internationale Beteiligungen an solchen Projekten wieder zu ermöglichen.

Daneben kamen Menschen zu Wort, die sich für behinderte Menschen, Kinder und Senioren einsetzen. Der Vertreter einer Geflüchteten-Organisation erzählte auch von seiner Arbeit. Das Gesprächsformat hatte im Zuge der Pandemie im November zum ersten Mal stattgefunden. Zum Auftakt gab es einen Austausch mit Auszubildenden. Danach folgten Gespräche mit Pflegekräften, Polizisten und Studenten.

Impfstoff-Hersteller arbeiten an zweiter Generation Corona-Vakzinen

Impfstoff-Hersteller arbeiten bereits an neuen Corona-Vakzinen der zweiten Generation. Diese könnten im besten Fall sogar noch 2021 zugelassen werden, heisst es vom Verband forschender Arzneimittelhersteller. Vorschaubild: picture alliance

Die weiteren Corona-News des Tages:

Litauen verlängert Lockdown und lockert Corona-Regeln

17:15 Uhr: Litauen hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie den Lockdown formal bis Ende Juni verlängert. Zugleich beschloss die Regierung in Vilnius am Mittwoch weitere Lockerungen in dem EU-Land. Cafés, Restaurants und Bars dürfen ihre Aussenterrassen demnach vom 1. Juni an zwei Stunden länger, bis Mitternacht, geöffnet haben. Auch Nachtclubs sollen erstmals seit November wieder Gäste empfangen dürfen, die einen sogenannten Grünen Pass besitzen - und somit nachweislich Corona-geimpft, negativ getestet oder genesen sind.

An öffentlichen Veranstaltungen im Freien kann ab kommendem Monat eine unbegrenzte Anzahl von Menschen teilnehmen, in Innenräumen ist die Teilnehmerzahl auf 250 Menschen begrenzt. Bei Veranstaltungen, bei denen nur Inhaber des Grünen Passes zugelassen werden, sind bis zu 2.000 Menschen erlaubt. Zu privaten Treffen können sich künftig bis zu zehn Menschen oder Mitglieder von zwei Familien oder Haushalten in Innenräumen versammeln.

Litauen mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern hatte Mitte Dezember einen Lockdown verhängt. Angesichts sinkender Corona-Zahlen hat die Regierung damit verbundenen Einschränkungen seit Februar schrittweise vorsichtig gelockert.

Experte: Indische Corona-Variante infektiöser als britische Mutante

16:19 Uhr: Die zuerst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus könnte bis zu 80 Prozent leichter übertragbar sein als die bislang vorherrschende britische Variante. Das sagte der Epidemiologe Neil Ferguson vom Imperial College London in einer Online-Pressekonferenz am Mittwoch. Es gebe dazu aber noch keine belastbaren Daten, so der Wissenschaftler weiter. Gewiss sei bislang nur, dass die auch als B.1.617.2 bezeichnete Variante einen Vorteil habe. Der könne zwischen 20 und 80 Prozent liegen. Noch sei daher nicht sicher, ob sich die Mutante als dominant durchsetzen werde - es sei aber wahrscheinlich.

Trotzdem sieht der Wissenschaftler die Situation durch den Impffortschritt und die niedrigeren Fallzahlen in Grossbritannien positiver als nach dem Auftreten der britischen Variante Ende vergangenen Jahres. Damals führte die sogenannte britische Virus-Mutante B.1.1.7 zu einer heftigen zweiten Infektionswelle in Grossbritannien und kurze Zeit später auch in Kontinentaleuropa.

Belgien setzt Impfung mit Johnson & Johnson für Unter-41-Jährige aus

15:51 Uhr: Der Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Johnson & Johnson wird in Belgien zunächst nur noch Menschen ab 41 Jahren gespritzt. Das entschied die Regierung am Mittwoch, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Hintergrund sei der Tod einer Unter-40-Jährigen, der womöglich mit einer Impfung mit dem Präparat von Johnson & Johnson in Verbindung stehe. Die Europäische Arzneimittelagentur sei um eine Untersuchung gebeten worden.

Die Patientin sei am vergangenen Freitag gestorben. Sie sei mit einer schweren Thrombose und einem Mangel an Blutplättchen ins Krankenhaus gebracht worden, hiess es demnach in einer Behördenmitteilung. Sie sei im Ausland über ihren Arbeitgeber geimpft worden.

Die Auswirkungen auf die belgische Impfkampagne sind dem Bericht zufolge gering. Der Grossteil der Impfungen mit Johnson & Johnson sei bislang an Menschen gegangen, die älter als 45 Jahre sind. Bislang sind in Belgien gut 15 Prozent der Bürger vollständig geimpft, knapp 40 Prozent mindestens einmal.

EU verlangt von Astrazeneca wegen Lieferverzögerungen hohen Schadenersatz

15:30 Uhr: Wegen der massiven Verzögerungen bei Impfstofflieferungen hat die EU vom Hersteller Astrazeneca vor Gericht hohe Entschädigungszahlungen verlangt. Das britisch-schwedische Unternehmen müsse eine Mindeststrafe von zehn Millionen Euro zahlen sowie "zehn Euro pro Dosis und jeden Tag Verzögerung", forderten die Anwälte der EU-Kommission und der Mitgliedstaaten am Mittwoch in Brüssel. Sie warfen Astrazeneca in dem Verfahren eine "eklatante Verletzung" von Vertragspflichten vor.

Die EU hatte im vergangenen Jahr insgesamt 300 Millionen Dosen bei Astrazeneca bestellt. Statt 120 Millionen Dosen im ersten Quartal lieferte das Unternehmen aber nur 30 Millionen. Es verwies dabei auf anfängliche Produktionsprobleme. Aber auch für das zweite Quartal sagte Astrazeneca dann nur 70 statt der vereinbarten 180 Millionen Dosen zu. Insgesamt fehlen damit im ersten Halbjahr aus jetziger Sicht 200 Millionen Dosen.

Die Lieferverzögerungen hatten die EU-Impfkampagne im Winter schwer belastet. Für Verärgerung in der EU sorgte insbesondere, dass die Lieferungen von Astrazeneca an Grossbritannien offenbar nicht eingeschränkt wurden. Das britisch-schwedische Unternehmen habe "nicht alle ihm zur Verfügung stehenden Instrumente eingesetzt", um die EU rechtzeitig zu beliefern, sagte Klägeranwalt Rafaël Jeffareli. Statt dessen habe das Unternehmen "50 Millionen Dosen in Drittstaaten abgezweigt". Er verwies darauf, dass etwa Ende vergangenen Jahres aus der Produktionsstätte im niederländischen Halix auch Impfstoff nach Japan geliefert worden sei.

Astrazeneca weist die Forderungen der EU zurück: Der Vertrag schreibt demnach lediglich vor, dass das Unternehmen sich bestmöglich anstrenge, um die vereinbarten Ziele zu erreichen.

Das Unternehmen habe bisher gut 60 Millionen Dosen an die EU geliefert, sagte dessen Anwalt Hakim Boularbah vor Gericht. Es werde "alles in Bewegung setzen, um die Probleme zu beseitigen" und die Produktion zu steigern. Ziel sei die Lieferung der gesamten 300 Millionen Dosen. Ein Urteil in dem Verfahren ist erst in mehreren Wochen zu erwarten.

Schweiz öffnet Restaurants innen - Geimpfte reisen ohne Auflage ein

14:35 Uhr: Die Schweiz lockert weitere Corona-Massnahmen. Ab kommender Woche können Restaurants wieder Gäste in Innenräumen bewirten, gab Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch bekannt. Terrassen waren bereits seit Mitte April wieder geöffnet. Es sei beruhigend, dass die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen trotz der Öffnungsschritte seit März weiter sinke, sagte Berset. Nach den neuen Plänen sollen ab 20. August auch wieder Fussballspiele mit grossem Publikum möglich sein: Bei Anlässen mit Sitzplätzen soll die Höchstzahl der Besucher aufgehoben werden.

Schon ab kommender Woche dürfen einige Grossveranstaltungen mit bis zu 1.000 Menschen im Freien und 600 in Innenräumen stattfinden. Anfang Juli sollen die Zahlen auf 5.000 draussen und 3.000 drinnen steigen - alles unter Auflagen und Einhaltung von Schutzkonzepten. Ab August sollen noch grössere Anlässe erlaubt werden. Bei Veranstaltungen im Freien muss auf Sitzplätzen keine Maske mehr getragen werden. Bei Veranstaltungen mit Stehplätzen wie Open-Air-Festivals sind Masken weiter Pflicht. Dort darf nur die halbe Kapazität der Besucher zugelassen werden. Auch Privatveranstaltungen dürfen wieder grösser werden: Statt zehn dürfen sich 30 Menschen in Innenräumen treffen, statt 15 sind es 50 im Freien.

Zudem brauchen Geimpfte und Personen unter 16 Jahren vorerst nicht mehr in Quarantäne. Sie müssen bei der Einreise auch keinen Testnachweis oder Kontaktdaten vorlegen. Voraussetzung ist eine vollständige Impfung mit einem in der Schweiz oder durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassenen Impfstoff. Eigentlich müssen Einreisende aus Risikogebieten in Quarantäne. Dazu gehören zurzeit die Bundesländer Sachsen und Thüringen.

Verband: Corona-Impfstoffe zweiter Generation vielleicht schon 2021

14:07 Uhr: Erste weiterentwickelte Corona-Impfstoffe könnten nach Einschätzung des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (vfa) im Erfolgsfall noch in diesem Jahr zugelassen werden. "Eine Reihe von Herstellern und Instituten arbeiten an Impfstoffen und Impfschemata, die auch gegen solche neue Varianten von SARS-CoV-2 wirksam sein sollen, bei denen die Impfstoffe der ersten Generation bisher nur einen schwächeren Schutz bieten", teilte ein vfa-Sprecher mit.

Dabei würden vor allem drei Strategien verfolgt: Erstens geht es um eine stärkere Immunisierung, indem die Immunabwehr etwa durch Antikörper noch mehr aktiviert wird. Im zweiten Fall wird an der Immunisierung gegen das sogenannte Spikeprotein, das an der Aussenhülle des Coronavirus sitzt, oder gegen mehrere solche Spikeproteine gearbeitet. Und schliesslich wird an der Immunisierung auch gegen andere Bestandteile von SARS-CoV-2 geforscht - etwa gegen das sogenannte Nukleokapsid. Dieser zentrale Teil des Virus besteht aus der Proteinhülle (Kapsid) und der viralen Nukleinsäure.

Der vfa hat mehrere Projekte aufgelistet, die derzeit an Impfstoffen der zweiten Generation arbeiten. Darunter ist etwa ein Projekt mit Beteiligung der Uni Würzburg für eine Schluckimpfung mit gentechnisch veränderten, lebenden Typhus-Impfbakterien, die zwei verschiedene Proteine von SARS-CoV-2 tragen.

Anteil der Corona-Zweitimpfungen steigt weiter - Impftempo gesunken

13:50 Uhr: Mit 57 Prozent liegt der Anteil der Corona-Zweitimpfungen an den täglich verabreichten Dosen so hoch wie noch nie. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch (Stand: 12:50 Uhr) wurden am Dienstag 595.125 Menschen immunisiert, 339.751 davon bekamen nun ihren vollen Impfschutz.

Zeitgleich liegt die Zahl der insgesamt verabreichten Impfungen im Vergleich zur Vorwoche erneut deutlich niedriger: 867.044 Impfungen waren es zum damaligen Zeitpunkt. Den bisherigen Spitzenwert erreichte die Impfkampagne in Deutschland am 12. Mai mit 1,4 Millionen an einem Tag verabreichten Spritzen.

Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 40,8 Prozent (33,9 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal und 14,8 Prozent (12,3 Millionen) vollständig geimpft.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 44,5 Prozent. Sachsen liegt mit 35,6 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Während das Saarland jedoch auch bei der Berücksichtigung der Zweitimpfungen beim Impftempo an der Spitze liegt, läuft die Kampagne laut RKI in Brandenburg am langsamsten.

Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft. Ab 7. Juni soll die Impfpriorisierung in ganz Deutschland aufgehoben werden, in einigen Bundesländern auch schon etwas früher.

Dämpfer für Spahn: STIKO torpediert Impfplan für Kinder

Bis zum Ende der Sommerferien soll Jugendliche ab zwölf Jahren ein Corona-Impfangebot haben - zumindest wenn es nach Gesundheitsminister Jens Spahn geht. Doch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, dämpft die Euphorie. Vorschaubild picture alliance

Bund legt milliardenschweres Corona-Hilfsprogramm für Kulturbranche auf

13:43 Uhr: Mit einem Hilfsprogramm im Volumen von 2,5 Milliarden Euro will die Bundesregierung die von der Corona-Pandemie besonders betroffene Kulturbranche unterstützen. Der Sonderfonds für Kulturveranstaltungen sei "das grösste Kulturförderprogramm seit Gründung der Bundesrepublik", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch in Berlin. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte: "Die Wiederbelebung des kulturellen Lebens verdient dieselben Anstrengungen, die auch anderen Branchen zuteil werden."

Von den eingeplanten Geldern sind insgesamt 1,9 Milliarden Euro als "Wirtschaftlichkeitshilfe für kleinere Veranstaltungen" vorgesehen, wie Grütters sagte. Die restlichen 0,6 Milliarden sollen in eine Ausfallabsicherung für Grossveranstaltungen ab 2.000 Teilnehmer fliessen - sie sollen ausgezahlt werden, wenn bereits geplante Veranstaltungen wegen der Pandemie abgesagt werden müssen.

Nach Grütters' Angaben sind die Wirtschaftlichkeitshilfen zunächst bis Jahresende befristet. Der Ausfallfonds soll für dieses und das kommende Jahr gelten. Die Sonderhilfen sollten dazu dienen, "der Kulturbranche wieder auf die Beine zu helfen", sagte Scholz. "Das einzigartige Kulturleben in Deutschland soll bald wieder an Fahrt aufnehmen."

Der neue Sonderfonds ist das dritte Corona-Hilfsprogramm der Bundesregierung für die Kulturbranche. Zuvor ab es bereits die Programme "NeustartKultur" und die Überbrückungshilfen III.

EMA informiert am Freitag über mögliche Zulassung von Corona-Impfung für Kinder

13:37 Uhr: Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am Freitag mitteilen, ob sie den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zulässt. Bei dem Briefing werde das Ergebnis der ausserordentlichen Sitzung des EMA-Ausschusses für Humanmedizin erläutert, teilte die Behörde am Mittwoch in Amsterdam mit. Ursprünglich war die Zulassungsentscheidung für Juni erwartet worden, das Verfahren wurde jedoch beschleunigt, wie EMA-Chefin Emer Cooke Mitte Mai mitteilte.

Sollte das Vakzin Comirnaty für Zwölf- bis 15-Jährige grünes Licht bekommen, wäre es der erste Corona-Impfstoff für Kinder mit EU-Zulassung. Bislang darf der Biontech/Pfizer-Impfstoff ab einem Alter von 16 Jahren verabreicht werden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte ihre Notfall-Zulassung für Comirnaty am 10. Mai auf Zwölf- bis 15-Jährige ausgeweitet.

In Deutschland sorgt eine mögliche Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche für Kontroversen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) tendiert Medienberichten zufolge dazu, sich einer möglichen EMA-Zulassung von Corona-Impfungen für Kinder nicht anzuschliessen.

Hauptargument ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Betroffenen. Es gebe das Risiko von Nebenwirkungen, ohne dass klar sei, in welchem Ausmass die Kinder selbst von der Impfung profitierten. Das Ziel einer Herdenimmunität solle hingegen durch die Impfung von Erwachsenen erreicht werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Jugendliche aber auch bei einer ausbleibenden Stiko-Empfehlung in die Corona-Impfkampagne einbeziehen. In diesem Fall könnten Eltern und ihre Kinder gemeinsam mit ihren Ärzten trotzdem eine individuelle Entscheidung treffen, sagte Spahn am Mittwoch den Sendern RTL und ntv.

Kritik an Jens Spahn wegen Ziel einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 20

Bundesgesundheitsminister Spahn wird von der FDP- und der Linksfraktion für sein Ziel einer Sieben-Tage Inzidenz von unter 20 im Sommer kritisiert. Demnach verbreite Spahn mit seinen Spekulationen nur "öffentliche Verunsicherung".

Johnson verteidigt Corona-Politik gegen schwere Vorwürfe

13:28 Uhr: Nach schweren Vorwürfen seines einst wichtigsten Beraters Dominic Cummings hat der britische Premierminister Boris Johnson seine Corona-Politik verteidigt. "Wir haben in jeder Phase versucht, den Verlust von Menschenleben zu minimieren", sagte Johnson am Mittwoch im Parlament in London. Der Umgang mit der Pandemie sei "entsetzlich schwierig". Johnson betonte: "Keine der Entscheidungen war einfach. Es ist für jede Region traumatisch, in einen Lockdown zu gehen."

Cummings hatte zuvor gesagt, Johnson sei planlos und unvorbereitet in die Pandemie gestartet und habe das Virus unterschätzt. Die Regierung habe versagt. Dabei griff Cummings vor allem Johnson sowie Gesundheitsminister Matt Hancock scharf an. Sie hätten nicht die Kompetenz, die Regierungsgeschäfte zu führen.

Auch Merz kritisiert Spahn wegen Inzidenz-Ziel unter 20

13:12 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gerät jetzt auch in der eigenen Partei in die Kritik, weil er als Zielmarke für einen unbeschwerten Sommer eine Corona-Inzidenz von unter 20 genannt hat. "Ich fordere den Bundesgesundheitsminister dringend auf, nicht ständig niedrigere Inzidenzwerte zu fordern, die zudem nicht im Gesetz stehen", sagte Friedrich Merz der in Hagen erscheinenden "Westfalenpost" (Online, Print: Donnerstag).

Die gesetzlichen Schwellenwerte lägen bei 100, bei 50 und bei 35. "Wir brauchen keine noch niedrigeren Grenzwerte, die die Bevölkerung nur weiter verunsichern, die Wirtschaft noch mehr belasten, und die keinen Beitrag leisten zur Lösung des Problems", kritisierte der CDU-Bundestagskandidat für den Hochsauerlandkreis, der auch Mitglied im Wahlkampf-Team von CDU-Chef Armin Laschet werden soll.

Spahn hatte der der "Bild am Sonntag" zur Sieben-Tage-Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gesagt: "Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin."

Darauf hatten bereits Politiker aus der FDP- sowie der Linksfraktion Spahn kritisiert. Unionsfraktionsvize Stephan Stracke (CSU) hatte in der "Welt" hingegen betont, es solle keineswegs das Infektionsschutzgesetz mit den Grenzwerten 100, 50 und 35 geändert werden. Aber: "Mit der Zielrichtung von 20 vermeiden wir insbesondere Situationen, in denen Öffnungsschritte bei Überschreiten der gesetzlichen Grenzwerte wieder zurückgenommen werden müssen."

Studie zeigt: Neuinfektionen nur bei 0,01 Prozent der Geimpften

Die Quote der Corona-Neuinfektionen liegt bei vollständig geimpften Menschen bei lediglich 0,01 Prozent. Das legt eine am Dienstag veröffentlichte CDC-Studie nahe.Vorschaubild: imago/NurPhoto

Einzelne Verdachtsfälle auf unzulässige Angebote von Corona-Impfstoffen

In Deutschland sind in den vergangenen Monaten einzelne Verdachtsfälle auf unzulässige Angebote von Corona-Impfstoffen aufgetaucht. Die Bundesregierung leitete bislang zehn Fälle über nicht von den Herstellern stammende Impfstoffe an das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung zur Analyse weiter, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der FDP hervorgeht.

Im April gab das Ministerium demnach an, dass der Regierung keine Kenntnisse über gefälschte Angebote vorlägen. Verdachtsfälle über unzulässige Angebote würden an die zuständigen Behörden weitergegeben. Das Ministerium versicherte zudem, dass die Regierung alle notwendigen Massnahmen veranlasse, damit die Impfstoffe sicher ausgeliefert würden.

Der rechtspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Jürgen Martens, forderte weitere Anstrengungen der Bundesregierung. "Es gibt jetzt offensichtlich auch einen Schwarzmarkt für Impfstoffe, wobei unklar ist, ob es sich um echte Impfstoffe oder möglicherweise sogar um gefälschte Impfstoffe handelt", erklärte Martens. Die Bundesregierung habe "schnellstens und massiv dafür zu sorgen, dass dieser Markt stillgelegt wird".

Spahn verteidigt Äusserung zu eingeschleppten Corona-Infektionen

12:35 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik an seiner Äusserung zurückgewiesen, dass Türkei- und Balkan-Reisende im vergangenen Jahr zu Corona-Infektionen mit beigetragen hätten. Er habe sich die Lageberichte des Robert-Koch-Instituts (RKI) von 2020 nochmals angeschaut. "Wenn Sie auf die Länder schauen, wo die Infektion stattgefunden hat, sind unter den ersten zehn Ländern vor allem auch Länder des Westbalkans und die Türkei und die typischen Reiseländer der Deutschen", sagte Spahn am Mittwoch in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart".

Unter anderem aus Albanien und von der Türkischen Gemeinde in Deutschland war Spahn Stimmungsmache gegen Bevölkerungsgruppen vorgeworfen worden. Zuvor hatte er in einem Interview des Senders
gesagt, Auslandsreisen und Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan hätten im vergangenen Jahr
phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen ausgelöst.

Am Mittwoch erklärte der CDU-Politiker, die RKI-Daten zeigten, dass unter den infizierten Rückkehrern vom Westbalkan und aus der Türkei viele Menschen mittleren Alters und Kinder seien. "Das lässt auf Familienreisen tippen", so der Minister. Bei Kroatien oder Spanien seien eher jüngere Menschen betroffen gewesen.

Im Vergleich zu damals liege der Anteil der gemeldeten Neuinfektionen die ihren Ursprung im Ausland haben zudem im Moment bei unter einem Prozent. "Das zeigt, das hat viel zu tun gehabt mit den Reisen im Sommer", so Spahn. Eine solche Entwicklung will er in diesem Jahr durch Tests beim Fliegen und an den Grenzen verhindern.

Ex-Berater Cummings: Johnson wollte sich Coronavirus live im TV spritzen lassen

Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach Aussagen seines ehemaligen Beraters Dominic Cummings das Coronavirus zu Beginn der Pandemie völlig unterschätzt. Der Regierungschef habe sich mit Corona infizieren lassen wollen, um zu zeigen, dass das Virus nicht gefährlich sei, sagte Cummings am Mittwoch vor Parlamentsabgeordneten in London. Johnson infizierte sich später tatsächlich mit dem Virus und musste tagelang auf einer Intensivstation behandelt werden.

Cummings sagte aus: "Im Februar (2020) dachte Boris Johnson, es sei nur eine Gruselgeschichte. Er dachte, das sei die neue Schweinegrippe."

Weiter behauptete er, Johnson habe gesagt: "Ich werde (den medizinischen Chefberater) Chris Whitty dazu bringen, mir das Coronavirus live im Fernsehen zu injizieren, damit jeder merkt, dass es nichts ist, vor dem er Angst haben muss." Johnson infizierte sich später tatsächlich mit dem Virus und musste tagelang auf einer Intensivstation behandelt werden.

Der 49-Jährige galt lange als einflussreichster Berater Johnsons. Er verliess die Regierung im November im Streit. Regierungsmitglieder werfen ihm vor, nun einen Rachefeldzug zu führen.

Innenministerium: Quarantäneregeln gelten auch für deutsche Nationalspieler

11:12 Uhr: Die verschärften Corona-Einreiseregeln für Grossbritannien greifen laut Innenministerium auch für deutsche Fussball-Nationalspieler, die bei dortigen Klubs aus der Premier League unter Vertrag stehen. "Die geltenden Regelungen für Einreisen aus Virusvariantengebieten gelten für alle Einreisen nach Deutschland", sagte eine Sprecherin des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Die Bundesregierung stuft Grossbritannien als Virusvariantengebiet ein, weil sich dort die zuerst in Indien entdeckte Corona-Variante ausbreitet. Damit dürfen seit Sonntag Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann.

Sechs deutsche Nationalspieler aus dem EM-Aufgebot spielen derzeit für englische Klubs: Torwart Bernd Leno vom FC Arsenal, Ilkay Gündogan von Manchester City, das Chelsea-Trio Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Timo Werner sowie Robin Koch von Leeds United.

Von Freitag an absolviert die DFB-Auswahl zunächst bis zum 6. Juni ein Trainingslager im österreichischen Seefeld. Gündogan und die drei Chelsea-Spieler sollen nach ihrem Einsatz im Champions-League-Finale in Porto am Samstag erst später zum Team stossen. Für 7. Juni ist ein Testspiel gegen Lettland in Düsseldorf angesetzt, für 8. Juni ist der Einzug ins EM-Quartier in Herzogenaurach geplant. Das erste EM-Spiel bestreitet Deutschland am 15. Juni in München gegen Frankreich.

Die aktuelle Einreiseverordnung sieht zwar Ausnahmen vor für Reisende aus Risikogebieten, und zwar unter anderem für Teilnehmer "internationaler Sportveranstaltungen". Diese gelten aber nicht für Virusvariantengebiete, wie es Grossbritannien derzeit ist.

"Wer sich zu einem beliebigen Zeitpunkt in den letzten zehn Tagen vor der Einreise in einem zum Zeitpunkt der Einreise Virusvarianten-Gebiet aufgehalten hat, muss unter die engen Ausnahmen vom Beförderungsverbot der Coronavirus-Einreiseverordnung vom 12. Mai 2021 fallen, eine ausgefüllte digitale Einreiseanmeldung vorweisen, einen negativen Corona-Test vorweisen und eine strikte 14-tägige Quarantäne einhalten", erläuterte die Sprecherin. "Diese Regeln gelten auch für den Profifussball."

Berliner Universitäten sollen im Juni für kleine Gruppen öffnen

10:47 Uhr: Berlin will seine Hochschulen schrittweise wieder für kleine Lerngruppen öffnen. Gestartet werde vom 4. Juni an mit Seminaren, Technik- und Laborveranstaltungen bis 25 Studierende, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Mittwoch.

Ab dem 18. Juni sollen Gruppen bis 40 möglich sein. Voraussetzung seien Impfung, eine durchgemachte Infektion, Tests, Masken und Abstandsregeln. Auch Bibliotheken und Mensen sollen ab dem 4. Juni in der Hauptstadt öffnen. Im Wintersemester soll möglichst viel wieder in Präsenz stattfinden.

Montgomery: Coronavirus bleibt "über Generationen"

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montogomery, geht davon aus, dass das Coronavirus noch lange bleiben wird.

"Ähnlich wie das Grippevirus" werde das Coronavirus die Gesellschaft noch "über Generationen" beschäftigen, sagte Montgomery am Dienstag den Sendern RTL und n-tv. "Deswegen ist Prävention so wichtig und die erste Prävention, natürlich, ist Impfen." (Mehr Informationen dazu finden Sie hier.)

Studie: Neuinfektionen nur bei 0,01 Prozent der Geimpften

10:20 Uhr: Rund die Hälfte der 260 Millionen Erwachsenen in den USA ist mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft.

Eine Studie der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde (CDC) hat die Wirksamkeit der Impfstoffe im Kampf gegen die Corona-Pandemie untersucht. Demnach wurden bei den zwischen Januar und April vollständig Geimpften in nur 0,01 Prozent der Fälle eine Infektion dokumentiert. (Mehr Informationen dazu finden Sie hier)

Nach Corona-Fall: Tausende Stadionbesucher in Melbourne müssen sich isolieren

08:48 Uhr: Weil ein mit dem Coronavirus infizierter Zuschauer beim Aussie Rules Football in Melbourne im Stadion sass, müssen Tausende Menschen in häusliche Isolation. Das gab die Australian Football League (AFL) bekannt. Bei der betroffenen Partie im Melbourne Cricket Ground waren am Sonntag über 23.000 Fans auf den Rängen.

Wer in der Nähe des Coronafalls sass, muss sich bis zum Nachweis eines negativen Testergebnisses isolieren. Die Gesundheitsbehörden wollen auch Videomaterial von Überwachungskameras auswerten, um mögliche weitere Kontaktpersonen zu identifizieren.

Die zweitgrösste Stadt Australiens kämpft gegen einen COVID-19-Ausbruch an, um einen weiteren Lockdown wie im Vorjahr zu verhindern, als vier Monate lang äusserst strikte Regeln galten.

RKI: Inzidenz erstmals seit Oktober unter 50 - 2.626 Neuinfektionen

06:25 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder den politisch relevanten Wert von 50 unterschritten. Nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag die Zahl binnen sieben Tagen gemeldeter Neuinfektionen je 100.000 Einwohner am Mittwoch bundesweit bei 46,8 (Vortag: 58,4; Vorwoche: 72,8).

Zwar hatte sich die Sieben-Tage-Inzidenz Mitte Februar kurzzeitig schon einmal im Bereich knapp über 50 bewegt. Doch dann kam die dritte Welle. Zuletzt unterhalb der 50er-Schwelle hatte der Wert im Herbst gelegen: bei 48,6 am 20. Oktober 2020.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.626 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05:23 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.040 Ansteckungen gelegen. An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 270 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 284 Tote gewesen.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.656.177 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.438.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 87.726 angegeben.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Dienstagabend bei 0,78 (Vortag: 0,84). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 78 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Corona-Studie: Kinder verbreiten viel weniger Aerosole als Erwachsene

06:01 Uhr: Kinder verbreiten beim Sprechen und Singen viel weniger der für eine Übertragung von Coronaviren relevanten Aerosole als Erwachsene. Das hat eine Untersuchung der Charité und der TU Berlin unter Federführung des Phoniaters Dirk Mürbe ergeben.

"Kinder im Grundschulalter emittierten beim Sprechen eine Anzahl von Partikeln in der Grössenordnung wie Erwachsene beim Atmen, und beim Singen emittierten sie ähnlich viele Partikel wie Erwachsene beim Sprechen", sagte Mürbe, Direktor der Klinik für Audiologie und Phoniatrie an der Charité, der Deutschen Presse-Agentur. Die Anzahl der Aerosole hänge dabei stark von der Lautstärke ab. Der Befund könne nicht nur bei der Entscheidung für Präsenzunterricht an Schulen eine Rolle spielen, sondern auch für die Arbeit von Kinderchören.

Mürbe zufolge bedeutet das aber nicht, dass Schulunterricht oder Chorproben und -konzerte unabhängig von der Infektionslage und ohne Beschränkungen stattfinden können. Allerdings sei je nach äusseren Umständen wie Grösse des Raumes, Anzahl und Aufenthaltsdauer der Kinder sowie den Lüftungskonzepten mehr möglich als bisher praktiziert:

Bislang fokussierten sich Untersuchungen zum Ausstoss von Aerosolen vor allem auf Erwachsene. Mürbe zufolge wurden sie nun erstmals bei acht- bis zehnjährigen Grundschülern mittels Laserpartikelzähler in einem Reinraum gemessen. Konkret ging es um 15 Mädchen und Jungen des Staats- und Domchores Berlin und des Mädchenchores der Sing-Akademie Berlin. Für diese Altersgruppe ist vorerst kein Impfschutz absehbar. Bei den Kindern wurden Emissionsstärken unter anderem bei Ruheatmung, Sprechen, Singen und Rufen bestimmt und mit den Werten von 15 Erwachsenen verglichen.

WHO: Indische Corona-Variante in 53 Ländern und Gebieten gemeldet

05:44 Uhr: Die erstmals in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617.2 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO bereits in 53 Ländern und Gebieten registriert worden. Das teilte die Organisation am Mittwoch in Genf mit. Aus nicht offiziellen Quellen seien Infektionen mit der Mutante darüber hinaus aus sieben weiteren Gebieten gemeldet worden.

Die Mutante B.1.617.2 wird von der WHO als "besorgniserregend" eingestuft. Sie habe sich als ansteckender als die bisher bekannten Virus-Varianten erwiesen. Ob sie auch schwerere Krankheitsverläufe verursache, werde noch untersucht. In Indien hat sich das Corona-Virus auch wegen religiöser und politischer Massenveranstaltungen zuletzt rasant ausgebreitet. Die Krankenhäuser sind hoffnungslos überfüllt, häufig fehlt es an Sauerstoff.

Kinderärzte warnen vor Impfungen in Schulen und indirekter Impfpflicht

04:15 Uhr: Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnt vor Impfungen in den Schulen, wie Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sie fordert. "Von Impfungen in der Schule halte ich nichts", sagte der Kinderarzt und BVKJ-Sprecher Axel Gerschlauer der "Rheinischen Post" (Mittwochsausgabe). "Meine grösste Sorge ist, dass Frau Karliczek damit auch eine Impfpflicht durch die Hintertür einführt."

Der Schulbesuch dürfe nicht an eine Corona-Impfung geknüpft werden, sagte der Arzt der Zeitung. "Hier muss die Politik Wort halten." Im Übrigen sei eine Impfpflicht für Kinder auch nicht nötig. "Kinder sind keine Corona-Infektionstreiber, und das Risiko, schwer zu erkranken, ist für sie – anders als bei Masern – gering", sagte Gerschlauer.

Stattdessen seien die Kinderarzt-Praxen gefragt. "Der erste Ansprechpartner sind niedergelassene Kinder- und Jugendärzte. Wir sind die Impfprofis, keiner impft so viel wie wir", sagte der BVKJ-Sprecher. An zweiter Stelle sehe er die Impfzentren, besonders auf dem Land, wo die Arztdichte nicht so hoch sei wie in den Städten.

Biden feiert Meilenstein: Hälfte der Erwachsenen voll geimpft

01:24 Uhr: In den USA ist inzwischen die Hälfte der rund 260 Millionen Erwachsenen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. "Das ist ein grosser Erfolg, Leute", schrieb US-Präsident Joe Biden am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter.

Seine Sprecherin Jen Psaki verwies zudem darauf, dass bei Bidens Amtsantritt am 20. Januar erst ein Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft gewesen sei. "Das ist auf jeden Fall eine bedeutende Entwicklung", lobte Psaki. Die Corona-Impfkampagne hatte in den USA Mitte Dezember begonnen.

Die 50-Prozent-Marke wurde am Dienstag erreicht, wie Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC zeigten. Knapp 62 Prozent der Erwachsenen im Land, rund 160 Millionen Menschen, haben bislang mindestens eine Impfdosis erhalten. Unter den Senioren liegt die Impfquote noch höher: Rund 85 Prozent der Menschen ab 65 Jahren haben mindestens eine Impfdosis bekommen, rund 74 Prozent sind vollständig geimpft. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung von 330 Millionen liegt die Quote der vollständig Geimpften in den USA nun bei rund 40 Prozent.

In den Vereinigten Staaten wird neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, auch der Impfstoff von Johnson & Johnson eingesetzt, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet. Das Präparat von Biontech/Pfizer ist in den USA inzwischen auch für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen, die übrigen Präparate dürfen bislang nur Erwachsenen verabreicht werden.

Biden hat das Ziel ausgegeben, bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli sollten rund 70 Prozent aller rund 260 Millionen Erwachsenen im Land mindestens die erste Impfung erhalten haben. Die USA haben sich genügend Impfstoff gesichert. In Tausenden Apotheken und auch vielen kommunalen Stellen sind bereits Impfungen ohne Terminvergabe möglich.

Stiko-Experte hält allgemeine Impfempfehlung für Kinder für unwahrscheinlich

00:49 Uhr: Ein Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko) hat sich skeptisch zu möglichen Massenimpfungen von Kindern und Jugendlichen geäussert. Eine allgemeine Impfempfehlung der Stiko für Kinder und Jugendliche halte er für unwahrscheinlich, sagte Kommissionsmitglied Rüdiger von Kries am Dienstagabend in der Sendung rbb-"Spezial". Grund dafür sei das unklare Risiko einer Corona-Impfung bei Kindern.

"Die Stiko ist ein autonomes Organ, wir arbeiten nicht auf Zuruf des Ministeriums, wir treffen unsere Entscheidungen nach Bewertungen der Risiken und des Nutzens", sagt von Kries. Momentan sei "nichts" über die Nebenwirkungen von Corona-Impfungen bei Kindern bekannt. "Bei unklarem Risiko kann ich zur Zeit noch nicht vorhersehen, dass es eine Impfempfehlung für eine generelle Impfung geben wird."

Das Ziel der Herdenimmunität sei zwar weiterhin vorhanden, sagte van Kries. Aber Herdenimmunität dürfe nicht das primäre Ziel für Impfungen von Kindern sein. "Kinderimpfungen macht man, damit die Kinder davon profitieren können, damit den Kindern schwere Krankheiten erspart bleiben", betonte der Mediziner. Herdenimmunität könne viel besser erreicht werden, wenn sich um die 40 Millionen gekümmert werde, die noch nicht geimpft sind. Diese würden zudem sehr viel mehr von den Impfungen profitieren als die Kinder.

Zentralinstitut widerspricht Spahn: Impfstoff jetzt noch nicht für Schüler reservieren

00:10 Uhr: Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung bewertet den Vorschlag von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kritisch, Biontech-Impfdosen für Schüler zu reservieren.

"Der Vorstoss ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachvollziehbar", sagte Institutschef Dominik Stillfried dem "Handelsblatt" (Mittwoch). "Ein Zurückhalten des Biontech-Vakzins für Jüngere würde die Impfkampagne rechnerisch um rund zwei Wochen zurückwerfen."

Kritisch sei das deswegen, weil Schülerinnen und Schüler ein niedrigeres Risiko hätten, an Corona schwer zu erkranken als die Impfgruppen, die noch ausstehen, sagte Stillfried. Diese Gruppen würden dann erst bis Mitte September eine Erstimpfung erhalten haben, sofern nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) geimpft würde. Die hatte entschieden, nur die Mittel von Biontech und Moderna für die unter 60-Jährigen zu empfehlen.

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern streben an, Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren bis Ende August ein Impfangebot zu machen - über die Umsetzung wollen am Donnerstag auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beraten. Der Hersteller Biontech/Pfizer hat eine Zulassung seines Präparats ab zwölf Jahren bei der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) beantragt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) behält sich aber eigene Klärungen für eine mögliche Impfempfehlung vor.

Auch deswegen sieht ZI-Chef Stillfried Spahns Vorschlag kritisch. "Sollte die Stiko den Impfstoff für Jüngere nur eingeschränkt oder gar nicht empfehlen, könnte dies zu erneuter Verunsicherung führen - so, wie wir es in der Debatte um den Impfstoff von Astrazeneca erlebt haben", sagte er.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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