- Hier finden Sie alle News rund um Corona vom 28. Juli zum Nachlesen.
- 18:27 Uhr: ➤ Angst vor Nebenwirkungen? Hubert Aiwanger verteidigt seine Impfskepsis
- 16:37 Uhr: Keine Quarantäne mehr für geimpfte EU-Bürger in England ab 2. August
- 13:16 Uhr: Polizei durchsucht Teststellen wegen Betrugsverdachts
- 10:11 Uhr: Regel-Änderung: NRW "verlangsamt" Greifen der verschärften Corona-Massnahmen
- 09:09 Uhr: Corona-Infektionen: Kreis bricht Kinderferienlager ab
- 06:31 Uhr: Zahlen steigen weiter: RKI registriert 2.768 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 15,0
- 00:01 Uhr: Kleine Änderung bei Corona-Quarantäne bei Einreisen
➤ Aiwanger erklärt mit Nebenwirkungen aus seinem Umfeld eigene Impfskepsis
Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger hat seine Skepsis gegenüber Corona-Impfungen erneut gegen Kritik verteidigt. Er warte mit einer Impfung, bis er selbst überzeugt sei, dass eine Impfung für ihn ganz persönlich sinnvoller sei, als ungeimpft zu bleiben, sagte der Chef der Freien Wähler am Mittwoch im Interview mit dem Deutschlandfunk. Man müsse auch kein Geheimnis daraus machen, dass auch er aus seinem privaten Umfeld von Impfnebenwirkungen höre, bei denen einem "die Spucke wegbleibe". Konkrete Beispiele dazu wollte Aiwanger aber keine nennen.
Dafür sprach sich Aiwanger aber für eine Fortführung der kostenlosen Corona-Tests aus und warnte vor einer "Jagd" auf Ungeimpfte. Die Bürger müssten "ohne Druck" und mit guten Fakten überzeugt werden. Bisher seien sie "teilweise nicht zu Unrecht verunsichert" und nannte in dem Zusammenhang den Impfstoff von Astrazeneca. Aiwanger verwies auf möglicherweise kommende Impfstoffe, die besser funktionierten.
Aiwanger widersprach auch der These, dass die Pandemie durch die Impfungen beendet werden könne. Die Situation "sei mit Impfungen nicht erledigt", vielmehr warne er davor, dass doppelt Geimpfte durch eine falsche Nachlässigkeit bei Tests das Virus weiter verbreiteten. Er sagte voraus, dass im Herbst die Infektionszahlen trotz vieler Impfungen im Land wieder steigen würden, vergleichbar mit dem Herbst vor einem Jahr, wo es noch keine Impfungen gegeben habe.
Angesprochen auf die Frage, ob er als Wirtschaftsminister und Regierungsmitglied keine besondere Verantwortung bei der Frage habe, sagte Aiwanger, seine Verantwortung liege auch darin, nicht alles zu tun, was die Mehrheit an dieser Stelle fordere oder das politische Establishment erwarte. Er sehe sich in der sensiblen Debatte auch als Stimme derer, "die den Weg noch nicht mitgehen".
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) ging auf Distanz zum Wirtschaftsminister. "Die VBW steht klar zur Impfkampagne des Bayerischen Gesundheitsministers", sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt der "Welt". "Insoweit ist die Haltung des Bayerischen Wirtschaftsministers kontraproduktiv", sagte er. Trotz erheblicher Fortschritte müsse die Impfquote dringend weiter erhöht werden.
Im Netz erntete Aiwanger für seine Aussagen viel Kritik und Spott. Impfbefürworter wie Ex-Grünen-Chef Cem Özdemir riefen unter dem Hashtag Aiwanger zur Impfung auf. Andere warfen ihm vor, mit seiner Impfskepsis im Bundestagswahlkampf auf Stimmenfang zu gehen. Aiwanger ist der Spitzenkandidat der Freien Wähler.
Die weiteren Corona-News:
Erneuter Anstieg der Coronafälle in der Türkei
20:28 Uhr: Wenige Wochen nach der Lockerung von Coronamassnahmen in der Türkei ist die tägliche Fallzahl erstmals seit Anfang Mai über 20.000 gestiegen. Laut dem Gesundheitsministerium wurden am Mittwoch 22 291 neue Fälle gemeldet. Anfang des Monats hatte die Zahl noch zwischen etwa 5.000 und 6.000 gelegen. In Deutschland mit ähnlicher Bevölkerungsgrösse meldeten die Gesundheitsämter am Mittwoch binnen eines Tages 2.768 Corona-Neuinfektionen.
Anfang Juli hatte die türkische Regierung Ausgangsbeschränkungen aufgehoben, die mehr als ein halbes Jahr gegolten hatten. Auch Obergrenzen für Restaurantbesucher wurden aufgehoben, Büros, Kinos und Theater wieder geöffnet. Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat sich bisher mindestens einmal impfen lassen. Die Türkei setzt die Präparate von Sinovac und Biontech/Pfizer ein.
Keine Quarantäne mehr für geimpfte EU-Bürger in England ab 2. August
16:37 Uhr: Vollständig geimpfte EU-Bürger müssen bald in England nach der Einreise nicht mehr in Quarantäne gehen. "Wir helfen Menschen, die in den USA oder europäischen Ländern leben, sich mit ihren Familien und Freunden im Vereinigten Königreich wiederzuvereinigen", schrieb der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Mittwoch auf Twitter.
Ab dem 2. August müssten Ankommende aus Ländern auf der sogenannten "gelben Liste" nicht mehr in Quarantäne gehen, wenn sie vollständig geimpft seien. Vor der Einreise und an Tag 2 nach der Einreise sind weiterhin Tests fällig.
In England gilt bislang für ausländische Reisende aus Ländern von der gelben Liste - auf der auch Deutschland trotz niedriger Corona-Zahlen weiterhin steht - eine strikte Quarantänepflicht. Ankommende müssen sich für mindestens fünf Tage isolieren, auch wenn sie vollständig geimpft sind.
Premierminister
Da die Corona-Politik im Vereinigten Königreich Ländersache ist, werden die Regeln zunächst nur für England gelten. Schottland, Wales und Nordirland könnten jedoch folgen.
Für Ankommende aus Ländern auf der "roten Liste", der höchsten Risikokategorie, werden voraussichtlich keine Lockerun
Ausweitung der Testpflicht in Frankreich wohl ab zweiter Augustwoche
16:47 Uhr: Frankreichs Regierung plant die Ausweitung der Nachweispflicht über einen negativen Corona-Test, eine Impfung oder eine Genesung nun erst zum 9. August. Das gab Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch in Paris bekannt.
Ursprünglich war die Verschärfung der Hygienevorschriften für den Besuch von Bars, Cafés und Restaurants sowie Fahrten mit Fernzügen und Reisebussen zum Monatsanfang vorgesehen gewesen. Der von Premierminister Jean Castex eingeschaltete Verfassungsrat will sich jedoch erst am 5. August zu den beschlossenen Regelungen äussern.
Die von Staatschef Emmanuel Macron angekündigten strengeren Corona-Regeln sind in Frankreich umstritten. Landesweit mehr als 160.000 Menschen gingen am vergangenen Wochenende inmitten der Urlaubssaison dagegen auf die Strasse.
Die Mobilisierung für erneute Proteste am kommenden Samstag läuft. Erst zu Beginn der Woche hatte das französische Parlament das Gesetz gebilligt, das die Ausweitung der Nachweispflicht sowie eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal festschreibt.
Frankreich kämpft derzeit gegen eine vierte Corona-Welle. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche kletterte in einzelnen Gegenden auf mehr als 400, wie Attal sagte. In den französischen Überseegebieten Guadeloupe, Saint-Martin und Saint-Barthélemy soll ab Donnerstag der Gesundheitsnotstand gelten.
Dank der Impfung könnte man eine schlimme Welle der Krankenhauseinlieferungen dennoch verhindern, sagte Attal, wenn der jetzige Rhythmus beibehalten werde. Derzeit gebe es infolge von Macrons Ankündigungen einen "Impfboom". Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der rund 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner Frankreichs vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Mehr als 60 Prozent erhielten mindestens eine Impfdosis.
Niederlande: Weiter starker Rückgang der Corona-Neuinfektionen
16:28 Uhr: In den Niederlanden geht die Zahl der Neuinfektionen weiter stark zurück. Zuletzt wurden 3.513 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet, fast 500 weniger als am Vortag, wie das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM am Mittwoch bekanntgab.
In den vergangenen sieben Tagen ging den Angaben zufolge die Zahl der positiven Testergebnisse um fast 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zurück. Grund für den rückläufigen Trend sind nach Angaben der Behörden die verschärften Massnahmen vor allem für Nachtclubs und Diskotheken.
Dagegen stieg die Zahl der COVID-Patienten in Krankenhäusern weiter an. Zur Zeit werden 629 Menschen behandelt, 13 mehr als am Vortag. In den vergangenen sieben Tagen waren im Schnitt vier Menschen an COVID-19 gestorben, in der Vorwoche waren es zwei am Tag.
Die Niederlande waren am Dienstag von Deutschland wegen der sehr hohen Infektionszahlen zum Hochinzidenzgebiet erklärt worden. Nach Aufhebung der meisten Massnahmen waren die Infektionszahlen explosionsartig gestiegen. Daraufhin hatte die Regierung zum 10. Juli die Notbremse gezogen und vor allem das Nachtleben wieder stark eingeschränkt.
Start für generelle Corona-Testpflicht bei Einreisen vorerst offen
15:23 Uhr: Die Bundesregierung lässt den Start der geplanten generellen Corona-Testpflicht für Urlauber bei der Rückkehr nach Deutschland vorerst offen. Die stellvertretende Sprecherin Ulrike Demmer nannte am Mittwoch in Berlin keinen Termin und wies auf noch laufende interne Abstimmungen hin.
Regelungen für Reiserückkehrer stünden auch auf der Themenliste der Corona-Beratungen von
Gesundheitsminister
Bayerns Ministerpräsident
Mehr als die Hälfte der Bürger in Deutschland vollständig geimpft
14:47 Uhr: Sieben Monate nach Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland hat jetzt mehr als die Hälfte aller Bürger den kompletten Schutz. Vollständig mit der meist nötigen zweiten Spritze geimpft sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Mittwoch nun 41,8 Millionen Menschen oder 50,2 Prozent der gesamten Bevölkerung. Mindestens eine erste Dosis erhalten haben inzwischen 50,9 Millionen Menschen oder 61,1 Prozent der Bevölkerung.
Nach monatelang knappen Impfstoffmengen rief Minister Jens Spahn (CDU) erneut dazu auf, Impfangebote zu nutzen. "Je mehr sich jetzt impfen lassen, desto sicherer werden Herbst und Winter!", schrieb er bei Twitter.
Unter den Bundesländern geht das Impftempo weiterhin auseinander. An der Spitze steht Bremen mit 70,1 Prozent mindestens einmal geimpften Einwohnern. Auch bei den vollständig Geimpften liegt Bremen mit 58,3 Prozent klar vorn. Schlusslicht bei den Erstimpfungen bleibt Sachsen (51,8 Prozent), ebenso bei den vollständig Geimpften (46,1 Prozent).
Das sächsische Sozialministerium sieht eine Mischung von Ursachen für die schwache Impfquote. Bei manchen würden wohl die derzeit niedrigen Fallzahlen und die damit verbundene Sorglosigkeit eine Rolle spielen, hiess es auf Anfrage.
Eine Impfung werde gedanklich auf die Zeit nach den Sommerferien geschoben. Bei vielen dürften die wegen niedriger Inzidenzen fehlenden Testpflichten eine Rolle spielen. "Die Relevanz der schnellen Impfung - die einen jenseits des Schutzes vor schweren Verläufen eben auch von Testpflichten befreit - rückt dadurch möglicherweise in den Hintergrund."
Beim Spitzenreiter Bremen sagte Bürgermeister
Die Impfzentren funktionierten reibungslos, und in Call-Centern würden die allermeisten Anrufer direkt durchgestellt und landeten nicht in einer Warteschleife. "Das spricht sich rum in Bremen und Bremerhaven. Mit so einer positiven Stimmung wächst auch die Impfbereitschaft", sagte Bovenschulte.
Norwegen verschiebt nächste Corona-Lockerungen wegen Delta-Sorgen
14:21 Uhr: Die Menschen in Norwegen müssen wegen Sorgen vor der Delta-Variante des Coronavirus länger auf die Lockerung weiterer Corona-Massnahmen warten. Die Umsetzung der vierten Stufe des Öffnungsplans der Regierung wird auf Empfehlung der norwegischen Gesundheitsbehörden um mindestens zwei Wochen aufgeschoben, wie Gesundheitsminister Bent Høie am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Oslo bekanntgab.
Im Zuge der Delta-Ausbreitung sehe man eine beunruhigende Entwicklung in mehreren europäischen Ländern, darunter auch in Staaten mit höheren Impfzahlen wie etwa Grossbritannien und die Niederlande, sagte Høie. Ob man in Stufe vier eintreten könne, solle nun Mitte August neu bewertet werden. Jetzt weiter zu öffnen, würde das Risiko erhöhen, dass Kinder und Jugendliche nach den Ferien nicht mit einem relativ normalen Schulalltag ins neue Schuljahr starten könnten.
Die Delta-Variante ist mittlerweile in einer Reihe von europäischen Staaten die dominierende Variante, darunter auch in Norwegen. Gemäss der Öffnungsstufe vier sollen unter anderem Beschränkungen für den Spitzensport und Begrenzungen für die Gästezahl im eigenen Heim verschwinden.
Zumindest werden nach Regierungsangaben ab dem kommenden Montag einige Änderungen bei den bisherigen Lockerungen vorgenommen. Das bedeutet unter anderem, dass neben Kindern und Jugendlichen dann auch erwachsene Norwegerinnen und Norweger ausserhalb ihrer eigenen Regionen und Landkreise an Sport- und Kulturveranstaltungen teilnehmen dürfen.
Bei der WHO gemeldete Corona-Todeszahlen stark gestiegen
13:39 Uhr: Die Zahl der gemeldeten COVID-19-Toten weltweit ist innerhalb einer Woche stark angestiegen: um 21 Prozent auf 69.000 in sieben Tagen, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in Genf berichtete. Die WHO bezieht sich auf Regierungsangaben für die Woche vom 19. bis 25. Juli.
Insgesamt seien bislang mehr als vier Millionen Menschen weltweit nach einer Infektion gestorben. Experten verweisen darauf, dass nicht alle Menschen, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus an COVID-19 sterben, gemeldet werden. Andererseits hatten einige Gestorbene schwere Vorerkrankungen.
Die Zahl der in der vergangenen Woche gemeldeten Infektionen lag bei 3,8 Millionen, das waren acht Prozent mehr als in der Vorwoche. Auf dem amerikanischen Kontinent stiegen sowohl Infektions- als auch Totenzahlen deutlich. Ebenso starben mehr Menschen in Südostasien. Seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 sind fast 194 Millionen Infektionen gemeldet worden.
Die WHO betrachtete auch mehr als 90 Studien über die Wirksamkeit der von der WHO zugelassenen Impfstoffe in der Realwelt. Eine WHO-Notfallzulassung erhielten bislang die Mittel von Astrazeneca, Johnson&Johnson, Moderna, Pfizer/Biontech, Sinovac und Sinopharm. Das Bild sei nicht vollständig, weil mehr als 60 Prozent der Studien aus nur drei Ländern mit frühen Impfkampagnen stammten (Israel, USA und Grossbritannien) und 71 Prozent nur Astrazeneca und Pfizer/Biontech betrachteten.
Allgemein lasse sich sagen, dass die Impfstoffe gut vor schweren Krankheitsverläufen schützen, so die WHO: Die Wirksamkeit habe bei den Impfstoffen von Astrazeneca, Moderna, Pfizer/Biontech und Sinovac bei über 80 Prozent gelegen.
Bei Astrazeneca und Pfizer/Biontech seien auch bei Infektionen mit der hochansteckenden Delta-Variante des Virus die Zahl der schweren Verläufe deutlich reduziert worden. Zu den anderen Mitteln liegen keine oder nicht genügend Studien vor.
Die WHO verweist darauf, dass sich ein gewisser Prozentsatz von Geimpften mit dem Coronavirus anstecken kann, was auch bei anderen Krankheiten üblich sei. Mehrere Studien hätten gezeigt, dass sich bei Infizierten, die mindestens einmal geimpft waren, die Ansteckung von Mitglieder des eigenen Haushalts um 50 Prozent reduzierte und noch wesentlich stärker ein bis zwei Wochen nach der zweiten Impfung.
Polizei durchsucht Teststellen wegen Betrugsverdachts
13:16 Uhr: Die Polizei in Berlin durchsucht seit Mittwochmorgen Corona-Teststellen wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug. Mehr als 150 Orte stehen auf der Liste der Ermittler. Wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, gibt es mehr als 50 Tatverdächtige. Mehr als 200 Beamte des Landeskriminalamts und der Landespolizeidirektion durchsuchten nach Polizeiangaben die Teststellen. Ob Beweise sichergestellt wurden, blieb zunächst offen.
"Ausgangspunkt waren Verdachtsmomente auf einen Abrechnungsbetrug im Zusammenhang mit Corona-Schnelltests im Bezirk Neukölln", sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Anschliessend sei im Juni stadtweit geprüft worden, ob Abrechnungen von Corona-Tests plausibel seien. "Dabei haben sich weitere Verdachtsmomente ergeben, denen wir nachgehen." Die Durchsuchungen beschränkten sich nicht auf einzelne Bezirke und auch nicht auf eine bestimmte Art von Teststellen.
Möglicher Betrug mit Schnelltests beschäftigt seit Monaten die Verantwortlichen. In mehreren Bundesländern wurden Verdachtsfälle bekannt. Im Juni waren in Berlin einzelne Teststellen geschlossen worden, auch wegen unzureichender Durchführung von Tests und Hygienemängeln. Für solche Fälle hat der Senat eine Beschwerde-Adresse eingerichtet.
Zahl der Jugendlichen mit depressiven Symptomen im ersten Lockdown gestiegen
11:09 Uhr: Die Zahl der Jugendlichen mit Anzeichen einer Depression ist laut einer Analyse des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung im ersten Corona-Lockdown im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. In der Altersgruppe der 16- bis 19-Jährigen habe sich der Anteil damals von zehn Prozent auf etwa 25 Prozent erhöht, teilte das Institut am Mittwoch in Wiesbaden unter Verweis auf eine von ihm verfasste Studie zur Corona-Belastung von Kindern und Eltern mit.
Laut Hochrechnungen sei die Gesamtzahl der bundesweit betroffenen Jugendlichen damals dementsprechend auf rund 477.000 gestiegen, berichtete das Institut weiter. Für seine Untersuchung, die sich unter anderem auch mit den Auswirkungen von Schulschliessungen auf Bildungsstand und Familien befasste, nutzte es wiederum Analysen aus dem sogenannten Familienpanel pairfam aus dem Frühsommer 2020.
Das Bundesinstitut wies zugleich darauf hin, dass die Werte auf Selbsteinschätzungen der Jugendlichen zu typischen depressiven Symptomen beruhten. Nicht alle Betroffenen seien an Depressionen erkrankt. Gleichwohl deuteten die Ergebnisse an, dass die Folgen von Schulschliessungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen "offensichtlich gravierender" seien als bisher angenommen. Das Offenhalten von Schulen müsse "Priorität" haben.
Der Untersuchung zufolge wirkte sich die Zeit von Homeschooling und Distanzunterricht dabei unterschiedlich auf den persönlichen Lern- und Entwicklungsstand von Jugendlichen aus. Rund zwei von drei jungen Menschen seien trotz mancher Schwierigkeiten "relativ gut" durch die bisherigen Einschränkungen gekommen, erklärte Martin Bujard vom Bundesinstitut. Es sei davon auszugehen, dass sie in dieser Phase auch zusätzliche Kompetenzen etwa im Bereich Digitalisierung und Selbstständigkeit erworben hätte, betonte er.
Auf der anderen Seite hätten die Auswirkungen der Pandemie laut Analyse aber insbesondere Kinder und Jugendliche aus sogenannten bildungsfernen Familien besonders benachteiligt. Gleiches gelte für junge Menschen, bei denen zu Hause kein Deutsch gesprochen werde. Zudem könnten sich bei einigen Kindern auch Lernrückstände und psychische Probleme nun wechselseitig verstärken. Wichtig sei aber, kurzfristig auch nicht zu viel Lerndruck aufzubauen. Der Ausgleich von Bildungsdefiziten sei ein "langfristiger Prozess".
AfD kritisiert geplante Testpflicht für Reiserrückkehrer
10:41 Uhr: Die AfD-Spitzenkandidatin
Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion kritisierte auch, dass für Geimpfte und Genesene nach einem Aufenthalt in einem ausländischen Gebiet mit hohen Infektionszahlen aktuell nicht die gleichen Quarantäne-Regeln gelten wie für alle anderen Einreisenden. "Die Quarantänebefreiung von Geimpften und Genesenen benachteiligt Gesunde und setzt sie so weiterem Impfdruck aus", sagte Weidel.
Zum Schutz vor einer Corona-Ausbreitung nach den Sommerferien müssen sich Urlauber auf erweiterte Testpflichten bei der Rückkehr nach Deutschland gefasst machen. Die Bundesregierung stimmt derzeit eine Neuregelung ab. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) streben eine schnelle Ausweitung der Testpflichten an. Nach den Vorstellungen Spahns und Seehofers sollte künftig grundsätzlich ein Test verlangt werden: nicht nur wie bisher von Flugreisenden, sondern egal, von wo und mit welchen Verkehrsmitteln man kommt - also etwa auch mit dem Auto aus Nachbarländern. Stationäre Grenzkontrollen soll es aber nicht geben.
Regel-Änderung: NRW "verlangsamt" Greifen der verschärften Corona-Massnahmen
10:11 Uhr: Das Land Nordrhein-Westfalen hat kurzerhand eine wichtige Regel der Corona-Schutzverordnung geändert. Demnach wird die Inzidenzstufe 3 für den übernächsten Tag erst angeordnet, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz den Wert 50 an acht aufeinanderfolgenden Kalendertagen überschritten hat.
Bislang war eine kreisfreie Stadt oder ein Kreis in NRW von Inzidenzstufe 2 in Stufe 3 bereits dann gehoben worden, wenn die 7-Tage-Inzidenz dort drei Tage in Folge über dem Schwellenwert von 50 lag. Somit haben die Städte und Kreise nun etwas mehr Zeit, um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen – bevor sie dann in eine höhere Inzidenzstufe hochgestuft werden.
Eine Ausnahmeregelung behält sich das Land jedoch weiterhin vor: "Nur, wenn ein nicht lokal begrenzter und dynamischer Anstieg vorliegt, kann das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales diese Frist mit gesonderter Begründung auf bis zu drei Tage verkürzen. Die Zuordnung zu einer niedrigeren Inzidenzstufe erfolgt, wenn der jeweilige Grenzwert an fünf aufeinanderfolgenden Kalendertagen unterschritten wird, mit Wirkung für den übernächsten Tag."
Die Inzidenzstufen im Überblick:
- Stufe 0: Bei einer Inzidenz unter 10
- Stufe 1: Bei einer Inzidenz zwischen 10,1 und 35
- Stufe 2: Bei einer Inzidenz zwischen 35,1 und 50
- Stufe 3: Ab der Inzidenz 50,1
Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland vollständig geimpft
10:00 Uhr: Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland hat den vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus. 50,2 Prozent der Bürgerinnen und Bürger hätten den vollen Schutz, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Dies sind 41,8 Millionen Menschen. Zudem sind demnach 50,85 Millionen mindestens einmal geimpft, das entspricht einem Anteil von 61,1 Prozent.
Spahn appellierte zugleich erneut an die Menschen, sich impfen zu lassen. "Je mehr sich jetzt impfen lassen, desto sicherer werden Herbst und Winter", schrieb der Gesundheitsminister mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen und die Sorge vor einer vierten Corona-Welle im Herbst.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland stieg am Mittwoch auf 15,0. Wie das Robert-Koch-Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 2.768 Neuinfektionen sowie 21 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 registriert. Vor einer Woche betrug die Inzidenz noch 11,4, die Zahl der Neuansteckungen lag bei 2.203.
Corona-Infektionen: Kreis bricht Kinderferienlager ab
09:09 Uhr: Der Landkreis Nordwestmecklenburg hat ein Ferienlager mit 75 Kindern wegen gehäufter Corona-Infektionen vorzeitig beendet. Wie ein Sprecher des Landkreises am Mittwoch sagte, stammten die Teilnehmer im Alter von neun bis 13 Jahren hauptsächlich aus Mecklenburg-Vorpommern, aber auch aus einigen anderen Bundesländern. Sie seien nun zu Hause in Quarantäne.
Die Anordnung zur Schliessung sei schon am 21. Juli ausgestellt worden. Ein weiteres geplantes Ferienlager mit neuen Kindern in dieser Grössenordnung werde nicht stattfinden.
Nach bisherigen Untersuchungen soll der Ursprung der Infektionskette ein Mitglied aus dem Betreuerteam sein, das kurz vor dem Lager-Start mit Bekannten aus dem Urlaub aus Spanien zurückgekehrt war. Nach Angaben des Landkreises gab es zu Beginn der Betreuertätigkeit einen negativen Schnelltest für das Teammitglied.
SPD grundsätzlich für Ausweitung der Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer
08:43 Uhr: Die SPD unterstützt grundsätzlich eine Ausweitung der Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer, fordert aber von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Nachbesserung bei den konkreten Vorschlägen. "Das muss rechtlich sauber sein, das muss verhältnismässig sein", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". Es sei an Gesundheitsminister Spahn, eine "rechtssichere Grundlage" zu schaffen. Die SPD sei dann schnell "handlungs- und umsetzungsfähig".
SPD-Chefin
Laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist bereits ab 1. August eine Ausweitung der Testpflicht für Reiserückkehrer geplant. "Der Bund hat uns jetzt zugesichert, er wird bis zum 1. August alles probieren, eine einheitliche Testpflicht einzuführen, nicht nur für Flugreisende", sagte Söder am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen". "Wir haben da noch mal Druck gemacht als Länder, weil wir eine verlässliche Basis brauchen."
Bundesgesundheitsminister Spahn und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wollen die Testpflicht auf alle Einreisenden ohne Geimpften- oder Genesenennachweis ausweiten. Derzeit gibt es eine solche Regelung nur für Flugpassagiere. Allerdings äusserte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) Bedenken an den vorgelegten Plänen.
Lesen Sie auch: Erweiterte Testpflicht für alle Einreisenden wohl schon ab 1. August
Zahlen steigen weiter: RKI registriert 2.768 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 15,0
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit drei Wochen an. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen lag sie bei 15,0 - am Vortag betrug der Wert 14,5, beim jüngsten Tiefststand vom 6. Juli waren es 4,9.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.768 Corona-Neuinfektionen, wie aus den Zahlen weiter hervorgeht, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:28 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2.203 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 19 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.761.169 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.649.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.586.
Corona-Lockdown in Sydney wird um weitere vier Wochen verlängert
04:21 Uhr: Weil trotz des Lockdowns die Corona-Infektionszahlen in Sydney steigen, bleiben die Ausgangsbeschränkungen für die australische Millionenmetropole einen weiteren Monat bestehen. Die bereits seit fünf Wochen geltenden Massnahmen werden bis zum 28. August verlängert, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Bislang wurden 177 Fälle im Zusammenhang mit einem Mitte Juni registrierten Corona-Ausbruch registriert.
Menschen wurden aufgefordert, ihre Nachbarschaft nicht zu verlassen. Alleinlebenden wird jedoch gestattet, mit einer anderen Person eine "Single-Blase" zu bilden. "Wir wollen unsere Gemeinschaft schützen und sicherstellen, dass wir uns so schnell wie möglich wieder erholen können", begründete die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian, die Massnahmen. Die Polizei werde sich verstärkt um die Einhaltung der Vorschriften kümmern. Sie forderte die Bevölkerung ausserdem auf, Regelverstösse zu melden.
Australien hat die Corona-Pandemie bislang mit der Schliessung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. Allerdings sind nur rund 13 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Seit einem Monat steigt aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Infektionen, mehrere Städte wurden abgeriegelt.
Bericht: RKI-Chef Wieler hält an Inzidenz als "Leitindikator" fest
02:46 Uhr: Angesichts der Diskussion über den Umgang mit steigenden Infektionszahlen hat sich RKI-Chef Lothar Wieler einem Medienbericht zufolge weiterhin für die Inzidenz als "Leitindikator" ausgesprochen. Wie die "Bild" am Dienstag berichtete, präsentierte der Direktor des Robert-Koch-Instituts bei einer Schaltkonferenz zwischen Kanzleramtschef Helge Braun und den Chefs der Staatskanzleien der Länder am Montag ein Papier, in dem er dafür plädierte, an der Inzidenz festzuhalten.
Damit widerspricht Wieler auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der vor einigen Wochen erklärt hatte, dass der Inzidenzwert an Aussagekraft verliere. Laut "Bild" heisst es in dem Papier, dass Prävention "weiterhin die höchste Priorität (= niedrige Inzidenz)" habe. Wieler warnte demnach darin auch, dass "die vierte Welle" begonnen habe.
Nach Informationen der Zeitung waren die Ländervertreter mit Wielers Festhalten an der Niedrig-Inzidenz-Strategie überwiegend nicht einverstanden. Teilnehmer sprachen sich dagegen aus, die Inzidenz weiter als wichtigsten Massstab für die Corona-Massnahmen zu betrachten.
Braun erklärte demnach die Frage, welche Bedeutung die Inzidenz künftig haben soll, zur Richtungsentscheidung. Bund und Länder sollten bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 10. August entscheiden, ob sie ausschliesslich dem Ziel folgen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern – oder ob sie anstreben, die Nachverfolgung der Corona-Infektionen sicherzustellen und somit die Inzidenz niedrig zu halten.
Für den 10. August ist eine Videokonferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angesetzt. Die Teilnehmer werden über die künftige Strategie in der Corona-Pandemie beraten. Zuletzt waren Debatten um mehr Freiheiten für Geimpfte sowie neue Richtwerte zur Einschätzung der pandemischen Lage aufgekommen.
Amtsärzte plädieren für Corona-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren
01:03 Uhr: Angesichts der wieder schnell steigenden Corona-Infektionszahlen sprechen sich die deutschen Amtsärztinnen und -ärzte dafür aus, auch alle Kinder ab zwölf Jahren zu impfen. "Wenn die Vakzine getestet, geprüft und zugelassen sind, sehe ich keinen Grund, sie nicht zur Impfung zu empfehlen, auch für Jüngere", sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch.
"Wenn es eine Zulassung für Impfstoffe gegen COVID-19 auch für Kinder und Jugendliche gibt, bin ich dafür, dass Menschen damit geimpft werden", sagte Teichert. Die Inzidenzen seien bereits in den niedrigeren Altersgruppen besonders hoch. "Das wird sich bald in die noch jüngeren Gruppen verschieben. Warum sollten wir diese Altersgruppen nicht vor Corona schützen?", gab Teichert zu bedenken. "Zumal die Jungen viele Kontakte haben. Da ist es doch sinnvoll, sie zu impfen."
In Deutschland ist der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Immunisierung bisher aber nur für junge Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.
Teichert sagte für den Fall einer weiteren Corona-Welle schwerwiegende Folgen voraus. "Wenn die Infektionszahlen wieder deutlich zunehmen und die Inzidenz steigt, werden die Gesundheitsämter die Lage nicht mehr unter Kontrolle halten können. Das ist dann nicht mehr zu bewältigen", sagte sie den Funke-Zeitungen.
Derzeit hätten die Behörden die Pandemie noch im Griff, aber bei stark steigenden Inzidenzen könne sich das rasch ändern, sagte die Verbandsvorsitzende. "Es besteht die Gefahr, dass wir in ähnlich hohe Inzidenzen hineinlaufen wie im letzten Jahr - auch wenn die Hälfte der Bevölkerung mittlerweile vollständig geimpft und die Hospitalisierungsrate noch gering ist."
US-Behörde empfiehlt wegen Delta-Variante wieder Maskentragen
00:27 Uhr: In einer Kehrtwende wegen der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC künftig wieder das Maskentragen. Auch vollständig Geimpfte sollen in einigen Teilen des Landes, in denen sich das Virus besonders stark ausbreitet, in öffentlichen Räumen wieder Mund und Nase bedecken, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Das gilt auch für Schulen.
US-Präsident Joe Biden rief dazu auf, die neuen Richtlinien zu beachten. "Mehr Impfungen und das Tragen von Masken in den von der Delta-Variante am stärksten betroffenen Gebieten werden es uns ermöglichen, die Art von Lockdowns, Schliessungen, Schulschliessungen und Störungen zu vermeiden, mit denen wir im Jahr 2020 konfrontiert waren." Die USA würden zu diesen Massnahmen nicht wieder zurückkehren.
Im Mai hatte die CDC für die allermeisten Situationen das Maskentragen in Innenräumen für vollständig Geimpfte nicht mehr für notwendig gehalten. Die CDC gibt dabei aber nur Empfehlungen ab. Letztlich entscheiden die US-Bundesstaaten selbst.
Zur neuen Einschätzung trugen auch Informationen bei, die eine signifikante Wahrscheinlichkeit der Weitergabe des Virus auch von Geimpften möglich erscheinen lassen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky betonte aber, "dass wir glauben, dass die überwiegende Mehrheit der Übertragung bei ungeimpften Personen und durch ungeimpfte Personen erfolgt (...)".
Besonders stark war die Zahl der neuen Fälle zuletzt in vielen südlichen US-Bundesstaaten wie Florida, Missouri oder Arkansas gestiegen. Dort ist die Impfquote besonders niedrig. Knapp 50 Prozent aller Amerikaner - 163 Millionen Menschen - sind vollständig geimpft. Das ist deutlich weniger, als die Regierung für diesen Zeitpunkt angepeilt hatte. Anders als die Zahl der Neuinfektionen ist jene der neuen Todesfälle pro Tag mit knapp 300 aber noch verhältnismässig niedrig. Im Dezember und Januar lag diese Zahl regelmässig bei mehr als 3.000.
Kleine Änderung bei Corona-Quarantäne bei Einreisen
00:01 Uhr: Bei den Corona-Regeln für Einreisen nach Deutschland gilt ab Mittwoch eine kleinere Änderung bei Quarantäne-Vorgaben. Wer aus einem Gebiet mit neuen, ansteckenderen Virusvarianten kommt, kann die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne nun mit einem negativen Test vorzeitig beenden, wenn die Region noch während der Quarantänezeit herabgestuft wird - zu einem Risikogebiet oder Hochinzidenzgebiet mit hohen Infektionszahlen. Grundsätzlich ist vorzeitiges "Freitesten" für Einreisende aus Virusvariantengebieten sonst nicht möglich.
Welche Regionen die Bundesregierung als Risiko-, Hochinzidenz- oder Virusvariantengebiete mit Vorgaben zu Tests und Quarantäne erklärt, veröffentlicht das Robert Koch-Institut (RKI) im Internet. Derzeit sind unter anderem Südafrika und Brasilien Virusvariantengebiete.
Unabhängig davon müssen sich Urlauber auf erweiterte Testpflichten bei der Rückkehr nach Deutschland gefasst machen. Die Bundesregierung stimmt dazu eine vorgesehene Neuregelung zum Schutz vor einer Corona-Ausbreitung. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) streben an, dass künftig grundsätzlich ein negativer Test nötig sein soll - egal, von wo und mit welchen Verkehrsmitteln man kommt. Eine generelle Testpflicht bei der Einreise besteht schon für alle Flugpassagiere.
Alle Corona-Meldungen vom 27. Juli zum Nachlesen finden Sie hier
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