- 17:19 Uhr: ➤ Schweden verlängert Corona-Massnahmen
- 16:01 Uhr: EMA sieht derzeit kein altersspezifisches Risiko bei Astrazeneca-Impfstoff
- 13:03 Uhr: Biontech meldet hundertprozentige Wirksamkeit bei Jugendlichen
- 10:57 Uhr: Astrazeneca ändert Namen seines Impfstoffs
- 06:46 Uhr: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht in Deutschland
- 06:22 Uhr: Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht positive Impf-Effekte
- 05:34 Uhr: Deutsche Amtsärzte fordern konsequenten Lockdown
➤ Schweden verlängert Corona-Massnahmen
Schweden verlängert aufgrund hoher und steigender Neuinfektionszahlen die Beschränkungen für Restaurants, Kneipen und Cafés. Die Lokale müssen damit unter anderem weiter um 20:30 Uhr schliessen, dürfen danach aber weiter Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten, wie Regierungschef Stefan Löfven am Mittwochnachmittag auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekanntgab.
Die Beschränkungen der Besucher- und Kundenanzahl in Einkaufspassagen, Geschäften und Fitnessstudios gelten ebenfalls länger. "Damit wir einen normalen Alltag bekommen, müssen wir die Infektionsausbreitung herunterbringen", sagte Löfven. "Es darf keine grossen Osterfeiern geben."
Die Massnahmen wären planmässig am 11. April ausgelaufen. Schweden hat seit Mitte Februar aber einen kontinuierlichen Anstieg seiner Neuinfektionszahlen erlebt, sie lagen zuletzt etwa dreimal so hoch wie in Deutschland.
Die Entwicklung gehe in die falsche Richtung, weshalb die Massnahmen noch eine Weile beibehalten werden müssten, sagte Sozialministerin Lena Hallengren. Die Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten plant, dass die Massnahmen nun vorläufig bis zum 3. Mai weiter gelten werden.
Die weiteren Corona-News des Tages:
UEFA kippt 30-Prozent-Grenze bei der Zuschauerzulassung
17:39 Uhr: Die Europäische Fussball-Union (UEFA) hat ihre Begrenzung bei der Zulassung von Zuschauern aufgehoben. Die seit dem 1. Oktober 2020 gültige Beschränkung auf bis zu 30 Prozent der Stadionkapazität werde nicht mehr benötigt, weil die 55 Mitgliedsverbände mit unterschiedlichen Situationen in der Bekämpfung der Corona-Pandemie konfrontiert seien, teilte die UEFA am Mittwoch nach der Sitzung des Exekutivkomitees mit.
Die Entscheidung zur Zahl der zugelassenen Fans bei von der UEFA organisierten Partien liege nun bei den nationalen Behörden und Verbänden. Fans aus dem Ausland werden allerdings weiterhin nicht zugelassen, der UEFA-Beschluss ist zunächst bis vor den Endspielen der Champions League und Europa League im kommenden Mai gültig.
Bei der EM in diesem Sommer (11. Juni bis 11. Juli) bevorzugt die UEFA die Spielorte, die eine Zulassung von Zuschauern garantieren können, wie UEFA-Präsident Aleksander Ceferin zuletzt geäussert hatte. Eine erste Frist zur Einreichung von Konzepten läuft bis zum 7. April.
Apotheker, Friseure, Feuerwehr - Hof lockert Impfreihenfolge weiter
17:13 Uhr: Stadt und Landkreis Hof im nordöstlichen Bayern passen die Impfreihenfolge weiter an. Apotheker, Einsatzkräfte, Friseure, Mitarbeitende in der Fuss-, Hand-, Nagel- und Gesichtspflege können sich gegen das Coronavirus impfen lassen, teilten Stadt und Landkreis am Mittwoch mit.
Eine Abweichung von der Impfreihenfolge ist für Corona-Hotspots in der Grenzregion möglich, um die weitere Ausbreitung des Virus möglichst zu verhindern.
Die Region Hof an der Grenze zu Tschechien ist besonders von der Pandemie betroffen. Das Robert-Koch-Institut meldete am Mittwoch für die Stadt 347 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, für den Landkreis 222,6. Bayernweit lag die Inzidenz demnach bei 136,6.
Einen Impftermin bekämen auch Personen, die in medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Praxen oder bei der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten, heisst es in einer Mitteilung. Ausserdem sollen sich Angestellte impfen lassen können, die in Betrieben ihre Kollegen regelmässig auf das Coronavirus testen. Schon vor zwei Wochen war Hof als erste Region in Bayern von der bundesweit vorgegebenen Impfreihenfolge abgewichen.
Corona-Verdacht in Braunschweig: Zwei Spieler und Coach in Quarantäne
16:40 Uhr: Wegen Corona-Verdachtsfällen in der Mannschaft von Eintracht Braunschweig ist das Training des Fussball-Zweitligisten am Mittwoch abgesagt worden. "Aktuell befinden sich zwei Spieler sowie Chef-Trainer
Es seien bereits PCR-Nachtestungen durchgeführt worden. Die Verantwortlichen des BTSV befänden sich bezüglich des weiteren Vorgehens in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt.
Das nächste Spiel der Eintracht ist für kommenden Montag beim FC St. Pauli angesetzt.
Ärzte auf Mallorca: Frühzeitig vor Rückreise um Corona-Test kümmern
16:18 Uhr: Ärzte auf Mallorca haben deutschen Urlaubern zu einer frühzeitigen Terminvereinbarung für einen Corona-Test geraten. "Rein rechnerisch könnte es vor allem Ostermontag eng werden", sagte der Arzt Andreas Leonhard vom Deutschen Facharzt-Zentrum in Paguera am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Sein Kollege Ulrich Esser geht davon aus, dass wohl alle Deutschen getestet werden können, "wenn sie sich rechtzeitig um einen Termin kümmern". Auf keinen Fall solle man bis zum Tag der Rückreise warten.
Die Vereinigung privater Gesundheitseinrichtungen betonte, die Kapazitäten seien ausreichend, um alle Urlauber rechtzeitig zu testen. "Wir sind vorbereitet und es gibt genügend Tests, dass jeder zurückfliegen kann", sagte der Geschäftsführer der Vereinigung, Antonio Fuster, der "Mallorca Zeitung". Anderslautende Medienberichte seien falsch.
Seit Dienstag müssen alle aus dem Ausland in Deutschland ankommende Flugreisende einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Trotz Warnungen der Bundesregierung machen zurzeit viele Deutsche auf Mallorca Urlaub.
Branchenschätzungen zufolge werden bis Ostermontag rund 40.000 Besucher aus Deutschland die Mittelmeerinsel besuchen. Die Corona-Zahlen auf Mallorca sind zurzeit vergleichsweise niedrig, stiegen aber in den vergangenen Tagen von einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 20 auf jetzt knapp 37.
EMA sieht derzeit kein altersspezifisches Risiko bei Astrazeneca-Impfstoff
16:01 Uhr: Anders als Deutschland rät die EU-Arzneimittelbehörde EMA vorerst nicht zu Einschränkungen bei der Anwendung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca. Die Überprüfung von neuen Hinweisen auf Blutgerinnsel laufe noch, teilte die Behörde am Mittwoch in Amsterdam mit.
Eine aktualisierte Empfehlung der EMA sei für die Sitzung ihres Sicherheitsausschusses vom 6. bis 9. April zu erwarten. In Deutschland wird dieser Impfstoff seit Dienstag nur noch für Menschen ab 60 Jahren uneingeschränkt empfohlen.
Die EMA erklärte, bisher habe die Überprüfung keine besonderen Risikofaktoren ergeben, etwa Alter, Geschlecht oder frühere Blutgerinnsel. "Ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Impfstoff ist nicht bewiesen, aber er ist möglich und die weitere Analyse läuft."
Die EMA sei weiter der Auffassung, dass der Nutzen des Astrazeneca-Impfstoffs bei der Abwehr von COVID-19 höher sei als die Risiken von Nebenwirkungen. Geimpften riet die EMA, auf die entfernte Möglichkeit der sehr seltenen Blutgerinnsel zu achten. Sollten sie entsprechende Symptome entwickeln, sollten sie sofort medizinischen Rat einholen, hiess es weiter.
Polen: Corona-Lage in Schlesien spitzt sich zu
15:51 Uhr: In Polen spitzt sich die Corona-Lage in der Woiwodschaft Schlesien zu. Die Situation in der Region sei "kritisch" was die Zahl der Neuinfektionen als auch die Versorgung von COVID-Patienten in den Krankenhäuser angehe, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski am Mittwoch in Kattowitz.
Bis zu 170 Patienten wolle man noch vor Ostern in Kliniken in anderen Regionen verlegen - viele von ihnen sollen ausgeflogen werden.
Am Mittwoch meldeten die Behörden in Schlesien 6.092 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Die Region hat gut 4,5 Millionen Einwohner. Landesweit waren es im selben Zeitraum 32.874 Neuinfektionen, 653 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus.
Gesundheitsminister Niedzielski sagte, die hohe Zahl der Neuinfektionen in Schlesien sei vermutlich auf den grenzüberschreitenden Verkehr mit Tschechien zurückzuführen. Dafür spreche, dass die südlichen, grenznahen Kreise von Schlesien am stärksten betroffen seien.
Polen hatte allerdings vor wenigen Wochen auch die Corona-Schutzmassnahmen erheblich gelockert und beispielsweise Hotels und Skigebiete geöffnet. Mittlerweile wurde der Lockdown wieder verschärft.
Österreich vor Bestellung von Corona-Impfstoff Sputnik V aus Russland
15:40 Uhr: Österreich steht kurz vor einer Bestellung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V. "Wir sind auf den letzten Metern und eine Bestellung von Sputnik kann wahrscheinlich schon nächste Woche erfolgen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Mittwoch nach einem Treffen mit dem russischen Botschafter in Wien.
Es gehe um 300.000 Dosen im April, 500.000 Dosen im Mai und 200.000 Dosen Anfang Juni. "Eine sehr zeitnahe Lieferung wäre hier somit möglich", meinte Kurz. Aktuell sei noch eine Abstimmung von Details nötig.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) prüft derzeit einen Antrag auf Zulassung von Sputnik V in der EU. Im April werden Experten der EMA in Russland zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des Impfstoffs erwartet. Ungarn setzt das russische Präparat, das in mehr als 50 Ländern weltweit zugelassen ist, bereits auf Grundlage einer nationalen Genehmigung ein.
Russland lässt Corona-Impfstoff für Tiere zu
15:38 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge als erstes Land weltweit einen Corona-Impfstoff für Tiere zugelassen. Seit vergangenem Oktober sei das Vakzin unter anderem an Hunden, Katzen und Nerzen getestet worden, teilte die russische Agraraufsichtsbehörde am Mittwoch mit. Das der Behörde unterstellte Föderale Zentrum für Tiergesundheit hatte das Präparat namens Carnivac-Cov entwickelt. Bei allen geimpften Tieren seien Antikörper nachgewiesen worden, hiess es.
Eine Notwendigkeit, Haustiere weitläufig zu impfen, bestehe derzeit nicht, "weil Stand heute die Risiken einer COVID-19-Ansteckung von Menschen durch Tiere praktisch winzig sind", zitierte die russische Staatsagentur Tass eine Vertreterin der Agraraufsichtsbehörde. Solche Fälle seien bislang nicht wissenschaftlich registriert worden.
Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sollte die Situation auch bei Haustieren dennoch im Auge behalten werden. Daher sei im vergangenen Sommer in Deutschland eine Meldepflicht für Infektionen mit SARS-CoV-2 bei Haustieren eingeführt worden.
Seitdem seien drei Fälle bei Hunden und vier bei Katzen gemeldet worden. Weltweit wurden den Angaben zufolge bei Katzen rund 90 und bei Hunden 60 Fälle gemeldet.
Ein Impfstoff für Tiere könne in Zukunft möglicherweise die Verbreitung von Virusmutationen verhindern, heisst es in der russischen Mitteilung. Ausserdem verwies die Behörde auf die für eine Mutation von SARS-CoV-2 besonders anfälligen Nerze.
Ein Zoo in San Diego in den USA hatte bereits Menschenaffen mit einem speziell für die Tiere entwickelten Impfstoff geimpft. Nach Informationen des FLI habe es bisher allerdings keine Tierimpfungen im grossen Stil gegeben, wie eine Sprecherin des Instituts sagte.
In der EU gebe es nach eigenem Kenntnisstand bisher keinen zugelassenen Tierimpfstoff gegen das Coronavirus. Russland wolle vermutlich seine Nerzfarmen aufrechterhalten.
Inzidenz steigt - Fortsetzung des Tübinger Modellprojekts offen
15:14 Uhr: Angesichts stetig steigender Infektionszahlen ist eine Fortsetzung des Tübinger Corona-Modellprojekts bis Mitte April offen. "Sollte Tübingen weiterhin steigende Inzidenzen haben und stabil auf die 100 zugehen beziehungsweise diese Marke pro 100.000 Einwohner sogar überschreiten, muss geprüft werden, inwieweit das Projekt ausgesetzt werden muss", teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Stuttgart mit.
Vor diesem Hintergrund und auch aufgrund der steigenden Infektionszahlen mitten in der dritten Pandemiewelle denke das Ministerium momentan auch nicht an die Ausweisung weiterer Modellprojekte. Der Inzidenzwert in der Stadt Tübingen lag am Dienstag bei 78,7.
Seit dem 16. März können sich Menschen in Tübingen an mehreren Stationen kostenlos testen lassen, mit der Bescheinigung des negativen Ergebnisses können sie dann in Läden, zum Friseur oder auch in Theater und Museen. Am 26. März hatte das Land dem Antrag zugestimmt, den Modellversuch bis zum 18. April zu verlängern und die Ticketausgabe an Auswärtige zu begrenzen und über Ostern auszusetzen.
Zu diesem Zeitpunkt lag der Inzidenzwert in der Stadt bei 42,6. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte am Dienstag einen Stopp solcher Versuche wie in Tübingen gefordert.
Hamburger Senat beschliesst nächtliche Ausgangsbeschränkung
14:30 Uhr: Angesichts der hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen in Hamburg hat der Senat eine nächtliche Ausgangsbeschränkung beschlossen. Ab Karfreitag sollen die Hamburger zwischen 21:00 Uhr abends und 05:00 Uhr morgens zu Hause bleiben, wenn sie keinen triftigen Grund haben, ihre Wohnung zu verlassen, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Mittwoch.
Ausserdem sollen die Kindertagesstätten nach Ostern wieder in den erweiterten Notbetrieb gehen. An Schulen soll der teilweise Präsenzunterricht aufrechterhalten werden, für Schüler und Lehrer aber eine Testpflicht gelten.
Urteil: Belgien muss Corona-Einschränkungen binnen 30 Tagen aufheben
13:51 Uhr: Belgien muss nach einem Gerichtsurteil wegen unzureichender Rechtsgrundlage innerhalb von 30 Tagen alle Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zurücknehmen. Dies habe ein Gericht der Hauptstadt Brüssel in erster Instanz nach einer Klage der Liga für Menschenrechte entschieden, berichteten am Mittwoch mehrere Medien. Eine Sprecherin des Innenministeriums bestätigte das Urteil.
Die Liga für Menschenrechte hatte den belgischen Staat vor einigen Wochen verklagt, weil die Entscheidungen während der Corona-Pandemie keine Rechtsgrundlage hätten. Das Urteil sieht nun eine Strafe von 5.000 Euro täglich - aber maximal 200.000 Euro - vor, falls es nicht umgesetzt wird.
Der flämischen Zeitung "De Standaard" zufolge kann der belgische Staat Berufung einlegen. Diese hätte jedoch keine aufschiebende Wirkung.
Derzeit gelten im Land strenge Corona-Regeln. Belgierinnen und Belgier dürfen nur mit einer Person ausserhalb des eigenen Haushalts engen Kontakt haben. Im Freien dürfen sich vier Personen mit Maske treffen.
Shoppen geht nur mit Termin. Restaurants, Kneipen und Cafés sind ohnehin seit Monaten geschlossen. Im ganzen Land gilt schon lange eine nächtliche Ausgangssperre. Zudem darf man ohne triftigen Grund weder nach Belgien ein, noch aus dem Land ausreisen.
Biontech meldet hundertprozentige Wirksamkeit bei Jugendlichen
13:03 Uhr: Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer hat bei Jugendlichen zwischen zwölf und 15 Jahren nach Unternehmensangaben in einer Zulassungsstudie eine Wirksamkeit von hundert Prozent gezeigt. Die Immunantworten der Studienteilnehmer hätten die "robusten Antikörperantworten" von geimpften 16- bis 25-Jährigen übertroffen, teilten die Unternehmen am Mittwoch in Mainz und New York mit. Die Verträglichkeit sei zudem "gut".
Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen die Daten, die aus einer zulassungsrelevanten Studie der sogenannten Phase drei mit Jugendlichen stammen, in den kommenden Wochen bei der US-Arzneimittelbehörde FDA und der Europäischen Arzneimittelagentur EMA einreichen. In den USA und in der EU ist ihr Impfstoff bislang nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen. Andere Vakzine werden erst ab einem Alter von 18 Jahren verimpft.
Die Unternehmen sprachen von "sehr hohen Antikörperantworten" bei den Studienteilnehmern im Alter von zwölf bis 15 Jahren. Dies sei ein ermutigendes Zeichen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Ziel sei es nun, Impfungen "schnellstmöglich" auf diese Altersgruppe auszuweiten. "Es ist sehr wichtig, Kindern eine Rückkehr zum normalen Schulalltag sowie Treffen mit Familie und Freunden zu ermöglichen", erklärte Biontech-Gründer Ugur Sahin am Mittwoch.
Die beiden Firmen starteten inzwischen auch Zulassungsstudien zur Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern zwischen sechs Monaten und elf Jahren. Laut Biontech und Pfizer erhielten in der vergangenen Woche zunächst Teilnehmer im Alter zwischen fünf und elf Jahren eine erste Impfdosis. Ab kommender Woche sollen auch Teilnehmer zwischen zwei und fünf Jahren eine erste Dosis erhalten. Eine zweite Impfung ist im Abstand von rund drei Wochen vorgesehen.
Das auf der sogenannten Boten-RNA-Technologie basierende Vakzin von Biontech und Pfizer ist einer von inzwischen vier in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffen. Er wird flächendeckend in grossem Stil eingesetzt. Beide Firmen wollen in diesem Jahr nach eigenen Angaben weltweit bis zu zweieinhalb Milliarden Dosen ausliefern. Die EU erhält davon 500 Millionen und besitzt nach Angaben von Biontech eine Option auf weitere hundert Millionen Dosen. Für eine vollständige Immunisierung sind zwei Dosen nötig.
Erneute Ausreisetests in Tirol - Sorgen wegen veränderter Variante
12:43 Uhr: Im österreichischen Bundesland Tirol sind die Kontrollen zur erneuten Ausreisetestpflicht am Mittwoch problemlos angelaufen. Seit Mittwoch muss jeder, der das Bundesland in angrenzende Bundesländer, Richtung Bayern oder Italien verlassen will, einen negativen Corona-Test vorweisen. Durchreisende sind nicht betroffen.
Grund für die zunächst bis zum 14. April befristete Massnahme ist ein verstärktes Auftreten der britischen Virusmutante mit weiteren Mutationsmerkmalen (E484K-Zusatz). Die Kontrollen
fänden stichprobenartig rund um die Uhr oder temporär statt, sagte ein Polizeisprecher der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
In Tirol gibt es mit Stand Dienstag 260 aktiv-positive Fälle dieser britischen Variante mit dem E484K-Zusatz. Die Testpflicht gilt für Personen mit Wohnsitz in Tirol sowie für Personen, die sich durchgehend über einen Zeitraum von mehr als 24 Stunden in Tirol aufgehalten haben.
Eine ähnliche Massnahme war erst vor drei Wochen zu Ende gegangen. Damals galt der Schritt der in Tirol verbreiteten Südafrika-Variante, die auch mittels umfangreicher Tests und Kontaktnachverfolgungen stark zurückgedrängt werden konnte. Es wurden zuletzt nur mehr etwa 25 damit Infizierte gezählt.
Bundesagentur fordert harten Lockdown zum Schutz des Arbeitsmarkts
12:01 Uhr: Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat einen baldigen harten Lockdown als Schutzmassnahme für den Arbeitsmarkt gefordert. BA-Chef Detlef Scheele sagte am Mittwoch bei der Vorlage des Arbeitsmarktberichts in Nürnberg, damit liessen sich negative Folgen für das für den deutschen Arbeitsmarkt so wichtige verarbeitende Gewerbe verhindern.
Im März trotzte der Arbeitsmarkt der dritten Corona-Welle - dank einer kräftigen Frühjahrsbelebung sank die Zahl der Jobsuchenden um 77.000 auf 2,827 Millionen.
Scheele sagte zu seinen Forderungen nach einem Lockdown, "zum Schutz der Arbeitsplätze und zum Schutz des Arbeitsmarktes" sollten nun Ausgangsbeschränkungen und Einschränkungen der persönlichen Bewegungsfreiheit beschlossen werden. Dies könne helfen, "grösseren Schaden für den Arbeitsmarkt in Folge wirtschaftlicher Schäden für das verarbeitende Gewerbe zu verhindern."
EMA berät kommende Woche über Astrazeneca-Impfstoff
11:42 Uhr: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird in der kommenden Woche erneut über die Sicherheit des Astrazeneca-Impfstoffes beraten. Eine Expertengruppe sei am Montag bereits zusammenkommen. Ihr Bericht und weitere Analysen sollten beim Treffen des Sicherheitsausschusses der EMA vom 6. bis 9. April beraten werden. Dann werde auch eine Aktualisierung der EMA-Empfehlung erwartet, wie die EMA auf dpa-Anfrage mitteilte.
Der Sicherheitsausschuss der EMA hatte zuletzt bekräftigt, dass der Impfstoff "sicher und wirksam" sei, und dass es keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel gebe. Die EMA hatte auch betont, dass Experten weiterhin Fälle von Thrombosen prüfen würden.
Unionsfraktionsvize Linnemann für Corona-Impfungen von Politikern
11:29 Uhr: Aufgrund der möglichen Verunsicherung durch die Alterseinschränkung für den Corona-Impfstoff von Astrazeneca hat sich Unionsfraktionsvize
Zwar werde Politikern oft vorgeworfen, sie wollten vorgezogen werden beim Impfen, sagte Linnemann. Er glaube aber, jetzt sei "eine Punktlandung da, wo vielleicht der richtige Zeitpunkt ist, um mit bestem Beispiel voranzugehen". Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll nach einem Beschluss von Bund und Ländern in der Regel nur für Menschen über 60 Jahren eingesetzt werden. Hintergrund sind Thrombosefälle vor allem bei jüngeren Frauen.
Astrazeneca ändert Namen seines Impfstoffs
10:57 Uhr: Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen Astrazeneca hat seinen Coronavirus-Impfstoff in der EU umbenannt. Das Vakzin wird künftig unter dem Namen "Vaxzevria" vermarktet, wie eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte. Der neue Name sei bereits von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) genehmigt worden. Auf der Webseite der Behörde steht bereits seit 25. März: "Vaxzevria (früher COVID-19-Impfstoff Astrazeneca)".
"Die Umstellung auf einen dauerhaften Markennamen ist üblich und wurde seit vielen Monaten geplant", heisst es in der Mitteilung weiter. Die vollständige Umstellung werde in einem halben Jahr erwartet. Die Sprecherin betonte, dass der Wechsel des Namens "keine Änderungen in der Politik von Astrazeneca" bedeute, "den Impfstoff während der Pandemie zum Selbstkostenpreis zu liefern".
Kretschmer warnt vor baldiger Überlastung der Krankenhäuser
09:54 Uhr: Sachsens Ministerpräsident
Kretschmer sieht das Problem in der Bevölkerung, wo sich ein zu grosser Teil der Bürger nicht mehr an die Corona-Massnahmen halte. "Zu viele machen Kompromisse, zu viele gehen ihren eigenen Weg. Und das sieht man unmittelbar im Infektionsgeschehen." Kretschmer forderte mehr Eigenverantwortung der Bürger. Diese müsse bereits zu Ostern greifen, zu viel Sorglosigkeit führe zu weiter steigenden Infektionszahlen.
Stiftung Patientenschutz fordert freie Wahl bei Corona-Impfstoffen
09:34 Uhr: Nach der Alterseinschränkung für den Corona-Impfstoff von Astrazeneca hat der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, eine freie Wahl des Impfmittels in Deutschland gefordert. Das Hin und Her beim Astrazeneca-Impfstoff schade sehr, sagte Brysch am Mittwoch im Norddeutschen Rundfunk. "Deswegen wundere ich mich schon, warum wir nicht einen ganz offenen Schritt gehen und endlich die Wahlfreiheit in ganz Deutschland einführen."
Dabei dürfe aber die Impfpriorisierung nicht aufgegeben werden, sagte Brysch. Alte und schwerkranke Menschen müssten weiterhin zuerst geimpft werden. Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll nach einem Beschluss von Bund und Ländern in der Regel nur für Menschen über 60 Jahren eingesetzt werden. Hintergrund sind Thrombose-Fälle vor allem bei jüngeren Frauen.
Lehrerverband: Katastrophaler Rückschlag für Lehrerimpfung
08:37 Uhr: Der Deutsche Lehrerverband hat die Änderung der Altersgrenzen bei der Impfung mit Astrazeneca als "katastrophalen Rückschlag für die gerade Fahrt aufnehmende Impfung von Lehrkräften" bezeichnet.
Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger forderte vor diesem Hintergrund eine schnelle Möglichkeit für unter 60-jährige Lehrkräfte, sich mit Biontech/Pfizer und demnächst mit Johnson & Johnson impfen lassen zu können. "Wenn dieser Austausch nicht sofort stattfindet, wird es mit der Durchimpfung von Lehrkräften im April nichts mehr werden", sagte Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Das gefährde dann auch massiv zusätzlich zu den steigenden Inzidenzen die Chancen, Schulen weiter offen zu halten.
Momentan sind in den meisten Bundesländern Osterferien. Viele Schulen öffnen in der Woche nach Ostern oder eine Woche später wieder, wenn die Corona-Zahlen es zulassen.
Bund und Länder waren am Dienstagabend der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) gefolgt, das Präparat von Astrazeneca in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahren einzusetzen. Jüngere können sich nach Rücksprache mit dem Arzt und auf eigenes Risiko weiterhin damit impfen lassen. Hintergrund sind Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen. Erst Mitte März waren Astrazeneca-Impfungen nach einer einige Tage langen Impfpause und neuen Überprüfungen wieder angelaufen.
Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht in Deutschland
06:46 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 17.051 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 249 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 15.813 Neuinfektionen und 248 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:15 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 132,3 - und damit etwas unter dem Niveau des Vortags (135,2).
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.808.873 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.521.800 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 76.342.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 1,01 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht positive Impf-Effekte
06:22 Uhr: Der künftige Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht bei einer konsequenten Umsetzung der bestehenden Massnahmen derzeit keine Notwendigkeit für einen bundesweiten härteren Lockdown gegen die dritte Corona-Welle.
"Würden die Länder die Notbremse konsequent umsetzen, wären dies geeignete Massnahmen", um einen Gesundheitsnotstand abzuwenden, sagte Gerald Gass, ab Donnerstag Vorstandsvorsitzender der DKG, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er erwarte von der Politik, dass bei steigenden Inzidenzen die vereinbarte Notbremse gezogen werde.
Zwar sei die dritte Welle laut Gass in den Krankenhäusern angekommen und mittelfristig müsse damit gerechnet werden, wieder den Höchststand an Intensivpatienten von Anfang des Jahres zu erreichen. "Trotzdem gibt es auch positive Nachrichten", sagte der künftige DKG-Chef der Zeitung. "Wir haben zurzeit weniger Neueinweisungen von Covid-Patienten als bei gleichen Inzidenzwerten während der zweiten Welle. Das bedeutet, die Impfung zeigt Wirkung."
Ein weiterer positiver Effekt sei, dass die Beschäftigten in den Krankenhäusern, die zur Prioritätsgruppe eins und zwei gehören, überwiegend durch die erfolgten Impfungen geschützt seien. "Wir als Krankenhäuser sind noch gut in der Lage, die Versorgung aufrechtzuerhalten", sagte Gass der Zeitung. Aber es dürfe nicht verkannt werden, "dass wir seit mittlerweile einem Jahr in einer Ausnahmesituation in den Kliniken sind und die Belastung der Mitarbeiter extrem hoch ist".
Angesichts der Impfstoffknappheit forderte Gass, die Zweitimpfung aufzuschieben. "Impfen ist das Mittel, um die dritte Welle zu brechen. Deshalb müssen wir so viele Menschen wie möglich mit der Erstimpfung versorgen", sagte er der Zeitung. Insbesondere die besonders gefährdeten Personengruppen könnten so bereits vor schweren Verläufen geschützt werden.
Deutsche Amtsärzte fordern konsequenten Lockdown
05:34 Uhr: Die deutschen Amtsärzte fordern in der Corona-Pandemie einen konsequenten Lockdown. "Lockerungen führen dazu, dass die Menschen zu viele Kontakte haben", sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, der "Rheinischen Post". Verbunden mit hohen Fallzahlen werde die Nachverfolgbarkeit für die Gesundheitsämter "schwierig bis unmöglich", so Teichert weiter. "Und wenn wir die Kontakte von Infizierten nicht nachverfolgen können, dann gerät die Pandemie vollends ausser Kontrolle."
Die Impfungen könnten die dritte Welle, inmitten der man sich befinde, noch nicht brechen, so Teichert. Die Fallzahlen zu senken sei daher entscheidend. "Dies ist nur mit einem konsequenten Lockdown machbar", betonte die Amtsärztin.
Ausserdem fehle in den Gesundheitsämtern weiterhin Fachpersonal, kritisierte sie. Parallel zum Lockdown müssten zudem Konzepte entwickelt werden, wie mit einer Test- und Impfstrategie sowie mit Apps zur digitalen Nachverfolgung Lockerungen möglich seien - "aber erst, wenn die Fallzahlen unten sind".
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