- 19:00 Uhr: ➤ Falsche PCR-Tests? - Betrugsermittlungen gegen Giessener Teststelle
- 17:35 Uhr: Erster Corona-Impfstoff für Kinder in der EU zugelassen
- 15:51 Uhr: Wann läuft die Corona-Notbremse aus? Politik legt sich fest
- 13:05 Uhr: Montgomery wirft Spahn "schlampige" Verordnung zur Regelung der Corona-Testzentren vor
- 11:24 Uhr: Deutschland bewegt sich bei Impfungen auf 50-Millionen-Marke zu
- 10:46 Uhr: Impfstoffknappheit im Juni: Ärzte erhalten weniger oder gar keine Erstimpfungen
- 06:41 Uhr: Lauterbach warnt vor Auswirkungen von Corona-Langzeitfolgen
➤ Falsche PCR-Tests? - Betrugsermittlungen gegen Giessener Teststelle
Wegen des Verdachts des gewerbsmässigen Betruges ermitteln die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft gegen eine Corona-Teststelle im mittelhessischen Giessen. Zwei Männern wird vorgeworfen, gefälschte PCR-Testergebnisse übersandt und pro Test zu Unrecht 79,90 Euro kassiert zu haben, wie die Ermittler am Montag mitteilten. Bislang gehe es um etwa 177 Verdachtsfälle mit einem potenziellen Schaden von rund 14.000 Euro.
Einer der Beschuldigten, ein Mitarbeiter der Teststation in der Giessener Innenstadt, räumte demnach ein, gefälschte Laborbefunde verschickt zu haben. Ob und inwieweit der Betreiber des Zentrums in die Vorgänge involviert gewesen sei, gehöre zu den weiteren Untersuchungen. "Es gilt die Unschuldsvermutung", so Polizei und Staatsanwaltschaft.
Ende der vergangenen Woche hatte demnach ein Zeugenhinweis die Ermittlungen ins Rollen gebracht. "Eine getestete Person teilte der Polizei mit, dass sie ihr negatives PCR-Testergebnis via Whatsapp erhalten habe und dieses offenbar mit einer falschen Uhrzeit versehen war." Zudem habe laut dem Zeugen in bar bezahlt werden müssen. Die weiteren Untersuchungen hätten ergeben, dass es sich um einen falschen Laborbefund handele. Es folgten Durchsuchungen, bei denen diverse Beweismittel sichergestellt worden seien, darunter eine vierstellige Summe Bargeld, Speichermedien und ein Exemplar eines "augenscheinlich gefälschten Laborberichts".
Ein Grossteil der bislang bekannten, in dem Zentrum getesteten Personen konnten der Mitteilung zufolge von der Polizei erreicht und über die fehlende Aussagekraft der angeblichen PCR-Testergebnisse informiert werden. Die Ermittler bitten weitere mögliche Zeugen, sich zu melden.
Ein möglicher Abrechnungsbetrug bei Bürgertests weitet sich seit dem Wochenende aus und sorgt bundesweit für Aufsehen. Zunächst bekannt wurden Verdachtsfälle in Nordrhein-Westfalen und Bayern.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Peru hebt offizielle Zahl der Corona-Toten um mehr als das Doppelte an
23:26 Uhr: Peru hat die offizielle Zahl seiner Corona-Toten um mehr als das Doppelte heraufgesetzt. Wie Ministerpräsidentin Violeta Bermúdez am Montag mitteilte, wurde die Zahl der im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion Verstorbenen auf 180.764 erhöht. Sie lag bis dahin bei rund 69.000. Hintergrund ist eine deutliche Erweiterung der offiziellen Kriterien für Todesfälle, die auf das Coronavirus zurückgeführt werden.
Eine Expertengruppe war zu dem Schluss gekommen, dass die offizielle Zahl der Corona-Toten in dem südamerikanischen Land zu niedrig veranschlagt war. Als Todesopfer der Pandemie wurden dort bislang nur solche Verstorbene verzeichnet, die positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Nun sollen auch solche Todesfälle in die Corona-Statistik aufgenommen werden, in denen aufgrund der klinischen Befunde eine Infektion mit dem Coronavirus als "wahrscheinlich" anzunehmen ist.
Durch die Änderung der Kriterien hätten die Behörden künftig umfassendere Daten zur Verfügung, was bei der Bekämpfung der Pandemie "sehr nützlich" sein werde, sagte Bermúdez.
Schon vor der Heraufsetzung der offiziellen Totenzahl rangierte Peru weltweit an zwölfter Stelle der Länder mit der höchsten Corona-Sterblichkeitsrate in Relation zur Bevölkerungszahl.
Italien stimmt Verwendung von Corona-Impfstoff für Kinder zu
22:55 Uhr: Die italienischen Arzneimittelagentur (Aifa) hat der Verwendung des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für 12- bis 15-Jährige zugestimmt. Aifa akzeptiere damit die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, hiess es am Montag in einer Mitteilung. Die EMA hatte zuvor den ersten Corona-Impfstoff für Kinder in diesem Altersbereich zugelassen. In Italien wurden bislang mehr 34,6 Millionen Corona-Vakzine verabreicht. Ungefähr 38 Prozent der Bevölkerung sind bereits einmal gegen COVID-19 geimpft.
Frankreich öffnet Impfung - Auch Staatschef Macron dabei
22:00 Uhr: Frankreich hat die Corona-Impfkampagne auf alle Erwachsenen ausgedehnt. Premierminister Jean Castex sprach von einem symbolischen Tag. Staatschef Emmanuel Macron teilte am Montagabend via Twitter mit, er und seine Frau Brigitte seien geimpft. Einzelheiten zum Zeitpunkt der Impfung und zum Impfstoff blieben offen. Der 43-Jährige war im Dezember positiv auf das Coronavirus getestet worden und litt damals unter Husten, Müdigkeit und Muskelschmerzen.
Mittlerweile sind in dem Land mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gut 25 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Die Situation auf den Intensivstationen entspannte sich Castex zufolge zuletzt.
Castex rief zu weiteren Anstrengungen für besonders Gefährdete auf. Dass die Impfung nun für alle offen sei, dürfe nicht von dem Ziel abbringen, alle gefährdeten Mitbürger zu erreichen, sagte Castex beim Besuch eines Impfzentrums in Saint-Maur-des-Fossés bei Paris. Es sei unerlässlich, dass diese Menschen so schnell wie möglich geimpft werden.
In Indien entdeckte Corona-Variante heisst jetzt Delta
21:06 Uhr: Die zuerst in Indien entdeckte besonders ansteckende Coronavirus-Variante B.1.617.2 heisst nun Delta. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat beschlossen, die einzelnen Varianten nach dem griechischen Alphabet zu benennen, wie sie am Montagabend mitteilte. Damit soll vermieden werden, dass Länder oder Regionen mit bestimmten Virusvarianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden.
Nach dem neuen Schema heisst die zuerst in Grossbritannien aufgetauchte Virusvariante B.1.1.7 nun Alpha, die in Südafrika entdeckte Variante B.1.351 Beta und die in Brasilien zuerst nachgewiesene Variante P.1 Gamma. Dies sind die zurzeit von der WHO aufgeführten "Besorgniserregenden Varianten". Weitere "Varianten von Interesse" sind ebenfalls mit Buchstaben aus dem griechischen Alphabet versehen worden.
Elbphilharmonie und Laeiszhalle öffnen nach sieben Monaten Pause
20:25 Uhr: Endlich wieder Konzerte: Nach sieben Monaten Pause wegen der Corona-Pandemie hat es am Montagabend das erste Konzert vor Publikum in der Elbphilharmonie in Hamburg gegeben. Auf dem Programm stand das Abschlusskonzert der Trilogie "Song of America: A Celebration of Black Music" mit Thomas Hampson (Bariton) und weiteren Gesangssolisten sowie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen - unter der Leitung von Roderick Cox. Auch die Laeiszhalle öffnete wieder für Publikum. Hier startete Chefdirigent Sylvain Cambreling mit einem Mozart-Programm. Alle Säle sind nur zu einem Drittel ausgelastet, die Besucher brauchen einen negativen Corona-Test und müssen Maske tragen.
Berliner Verwaltungsgericht gibt Antrag auf Präsenzunterricht statt
20:00 Uhr: Berlin muss für eine Schülerin und einen Schüler der Primarstufe einer Grundschule Präsenzunterricht sichern. Das hat das Verwaltungsgericht Berlin nach Eilanträgen entschieden. Die beiden werden aktuell im Wechsel bei halbierter Klassenstärke unterrichtet. Die Kinder können Vollbeschulung bei weiter geltenden Corona-Schutzmassnahmen beanspruchen, wie am Montag aus einer Mitteilung des Gerichts hervorging.
Der Spielraum bei der Wahl der notwendigen Schutzmassnahmen sei im Verlauf der Pandemie wegen fortschreitender Impfungen und Testmöglichkeiten geringer geworden. Wechselunterricht dürfe nur angeboten werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 100 überschreite. Der Bund habe damit Massstab und Schwellenwerte bestimmt. Die Stadt habe damit den Spielraum bei der berlinweiten pauschalierenden Beschränkung des Präsenzunterrichts an Grundschulen überschritten. Die höheren Inzidenz-Werte in der Gruppe der Schülerinnen und Schüler rechtfertigten die pauschale Anwendung des Wechselmodells nicht.
Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg erhoben werden.
Dänische Regierung bittet um Überdenken von Stopp zweier Impfstoffe
18:35 Uhr: Die dänische Regierung hat die nationalen Gesundheitsbehörden gebeten, noch einmal über den gestoppten Einsatz von zwei Corona-Impfstoffen im Rahmen der nationalen Impfkampagne nachzudenken. Grund dafür sei, dass sich der Impfkalender um 14 weitere Tage verschiebe und sich die Kampagne somit bis in den September ziehe, sagte Gesundheitsminister Magnus Heunicke am Montag dem Rundfunksender DR. Vor diesem Hintergrund bitte man die Behörden, ihre Einschätzung zum Streichen der Präparate von Astrazeneca und Johnson & Johnson aus dem offiziellen Impfprogramm zu überdenken. Dabei gehe es vor allem um das Mittel von Johnson & Johnson.
Dänemark hatte den Einsatz von Astrazeneca Mitte März nach Berichten seltener Fälle von Blutgerinnseln in Verbindung mit der Impfung zunächst gestoppt und den Impfstoff Mitte April dann gänzlich aus dem Impfprogramm gestrichen. Ein ähnlicher Schritt folgte Anfang Mai auch für Johnson & Johnson. Vor wenigen Tagen ist jedoch eine Zusatzverordnung in Kraft getreten, die es Freiwilligen ermöglicht, sich eines dieser beiden Präparate verabreichen zu lassen. Voraussetzung für eine solche Impfung bei einem privaten Anbieter ist eine vorherige Beratung mit einem Arzt. Die Impfungen sind ebenfalls kostenlos.
In Dänemark haben bislang 2,1 Millionen Bürger mindestens eine Impfung gegen COVID-19 erhalten. Das entspricht rund 36 Prozent der Bevölkerung. 1,3 Millionen (21,4 Prozent) haben bereits beide Impfdosen bekommen.
Erster Corona-Impfstoff für Kinder in der EU zugelassen
17:35 Uhr: Auch Kinder ab zwölf Jahren können in der Europäischen Union nun mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer geimpft werden. Nach einer Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA erteilte die EU-Kommission nach eigenen Angaben am Montag offiziell die Zulassung. In Deutschland hat allerdings die Ständige Impfkommission noch keine Empfehlung ausgesprochen.
Mit dem Präparat des Mainzer Unternehmens und dessen US-Partner ist nun erstmals ein Corona-Impfstoff auch für Personen unter 16 Jahren in Europa zugelassen. Die EMA hatte am Freitag die Beurteilung abgegeben, dass die Anwendung für Kinder sicher sei. Grundlage war die Prüfung durch den zuständigen Expertenausschuss.
"Die Mitgliedsstaaten können nun entscheiden, ob sie ihre Impfkampagne auf junge Leute ausweiten", schrieb EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Montag auf Twitter. "Um diese Krise zu beenden, zählt jede Dosis."
Fussball-EM in Budapest: Fans bekommen Armbänder für Stadionbesuch
16:37 Uhr: Bei den vier Spielen der Fussball-Europameisterschaft in Budapest müssen die Fans im Stadion Armbänder tragen, die der Veranstalter bereitstellt und die ihren unbedenklichen Corona-Status anzeigen. Die Armbänder erhalten inländische Fans an bestimmten Punkten in der Nähe der Puskas-Arena und zweier anderer Budapester Fussballstadien.
Dafür müssen sie ihren ungarischen Immmunausweis und einen Personalausweis vorweisen, teilte der Ungarische Fussballverband (MLSZ) am Montag in Budapest mit.
Die Armbänder werden einen Tag vor dem betreffenden Match bereitgestellt. Einen Immunausweis hat in Ungarn, wer gegen COVID-19 zumindest einmal geimpft ist oder die vom Coronavirus ausgelöste Krankheit nachweislich überstanden hat.
Für ausländische Fans gelten andere Regeln. Sie müssen für die Spiele, für die sie Tickets haben, einen PCR-Test in ungarischer oder englischer Sprache vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist.
Auch sie müssen sich ein Armband holen. Dieses können sie aber, wie der Fussballverband weiter ausführte, bereits bei der Ankunft am Budapester Flughafen entgegennehmen.
In der Budapester Puskas-Arena finden drei Vorrundenspiele und ein Achtelfinale statt. Als einziges EM-Austragungsland hat Ungarn volle Zuschauerränge zugesichert.
Verzögerung bei digitalem Corona-Pass in Österreich
15:58 Uhr: Der sogenannte Grüne Pass kann in Österreich nicht wie geplant kommende Woche eingeführt werden. Der Nachweis von Corona-Impfungen, Tests oder Genesung mittels Handy werde sich um mindestens eine Woche verzögern, weil die EU im letzten Moment ihre technischen Anforderungen geändert habe, erklärte das Gesundheitsministerium in Wien am Montag.
Die konservativ-grüne Koalitionsregierung sieht den Grünen Pass als Vorzeigeprojekt zur Wiederbelebung des wirtschaftlich wichtigen Tourismussektors. Derzeit verwenden Geimpfte, Getestete und von COVID-19 Genesene verschiedene Zertifikate für den Zutritt zu Gastronomiebetrieben, Kultureinrichtungen und Sportveranstaltungen. Ursprünglich sollten QR-Codes ab 4. Juni die Überprüfung beim Eintritt erleichtern.
Die liberale Oppositionspartei Neos kritisierte, dass die Regierung jetzt noch an einer teuren nationalen Lösung arbeite, statt auf den EU-weiten Corona-Pass zu warten, der bereits im Juli genutzt werden könnte.
Grüne verlangen von Spahn umfassende Auskunft zu Bürgertests
15:52 Uhr: Die Grünen im Bundestag haben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) umfassende Aufklärung zu den Corona-Bürgertests in Deutschland verlangt. Grund sind Verdachtsfälle von massivem Abrechnungsbetrug bei Corona-Teststellen in mehreren Bundesländern.
Spahn müsse jetzt zügig für Aufklärung und bessere Kontrollen sorgen, sagte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Anja Hajduk der dpa. "Wir fordern ihn auf, im Haushaltsausschuss Rede und Antwort zu stehen."
Konkret verlangten die Grünen, dass Spahn dem Gesundheits- und dem Haushaltsausschuss bis 9. Juni einen umfassenden Bericht vorlegt. Darin solle er Auskunft geben über die bislang ausgezahlten Mittel für Tests, über die Mittel für die Errichtung von Testzentren, über die Zahl der Testzentren und der abgerechneten Tests - und über die Positivrate bei diesen Tests.
Die Grünen forderten zudem eine stichprobenhafte Prüfung der bislang abgerechneten Tests über die Kassenärztlichen Vereinigungen bis zum 23. Juni. Diese Vereinigungen sind für die Abrechnung zuständig.
Die Testverordnung muss laut den Vorstellungen der Grünen auch mit strengeren Vorgaben für die Abrechnung ergänzt werden. Entschieden werden müsse zudem, ob es überhaupt noch nötig sei, private Anbieter jenseits etwa von Apotheken oder Ärzten Testzentren betreiben zu lassen. Dazu solle eine Bedarfsermittlung sorgen.
Wann läuft die Corona-Notbremse aus? Politik legt sich fest
Vizekanzler
Mit der im April verabschiedeten Notbremse wurden bundeseinheitliche Corona-Regelungen ins Infektionsschutzgesetz geschrieben, die auf Kreisebene greifen, wenn die Ansteckungszahlen bestimmte Werte überschreiten. Dazu zählen nächtliche Ausgangsbeschränkungen, Kontaktbeschränkungen, Beschränkungen für Sport, Freizeit und Handel sowie Schulschliessungen.
Käme es nach Auslaufen der Regelung zu einer neuen Corona-Welle, wären die Länder wieder selbst dafür zuständig, wie streng ihre Massnahmen ausfallen. Scholz betonte auch, gewisse Regeln müssten weiter gelten - darunter auch die Pflicht zum Homeoffice. "Wir müssen vorsichtig bleiben", erklärte er.
Bund will Einbau von Luftfiltern in Klassenräumen fördern
15:27 Uhr: Der Bund wird nach Angaben von Bundesbildungsministerin
"Da unterstützen wir jetzt nochmal die Länder oder beziehungsweise die Kommunen (...), dass sie über den Sommer jetzt feste Installationen einbringen können", sagte Karliczek.
Berlin fördert bereits den Einbau von Luftfiltern in öffentlichen Gebäuden, Theatern, Museen und auch Schulaulen. Das zuständige Bundeswirtschaftsministerium arbeitet zurzeit an einer Ergänzung der bestehenden Förderrichtlinie. Sie soll nun um Klassenzimmer für jüngere Schüler erweitert werden. In den Bundesländern gibt es zudem eigene Förderprogramme für Luftfiltereinbau.
Karliczek sagte mit Blick auf das kommende Schuljahr: "Je niedriger die Infektionen sind, je weniger Infektionen wir haben, wenn wir nach dem Sommer in den Schulbetrieb starten, umso leichter können wir in den Regelschulbetrieb zurück."
Auch im ablaufenden Schuljahr kommen nun immer mehr Kinder und Jugendliche zurück in die Schulen. Am Montag nahmen die Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen den Präsenzunterricht in voller Klassenstärke wieder auf, ebenso in Niedersachsen, dem Saarland und in Hamburg.
"Es ist gut, dass die meisten Schulen nach Monaten der pandemiebedingten Einschränkungen jetzt wieder zum Präsenzunterricht zurückkehren", sagte Karliczek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen."
Corona-Welle in Vietnam: Airports stoppen internationale Einreisen
15:04 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen in Vietnam stoppt der Flughafen in der Hauptstadt Hanoi vorübergehend alle internationalen Einreisen. Die Regel soll zunächst bis zum 7. Juni gelten, berichtete die Online-Zeitung "VnExpress" am Montag unter Berufung auf die Zivilluftfahrtbehörde.
Internationale Abflüge würden aber wie geplant durchgeführt. Auf dem Airport von Ho-Chi-Minh-Stadt gilt bereits seit vergangener Woche die gleichen Regel.
Bereits seit März vergangenen Jahres dürfen ohnehin nur noch vietnamesische Staatsbürger, Diplomaten, Investoren und andere Personen mit Sondergenehmigungen einreisen. Sie müssen aber in speziellen Einrichtungen 21 Tage in Quarantäne.
Das südostasiatische Land kämpft seit Ende April mit seiner bisher schwersten Virus-Welle. Bis dahin war Vietnam wegen seiner extrem strikten Massnahmen sehr glimpflich durch die Pandemie gekommen.
Am Wochenende hatte die Regierung von der Entdeckung einer neuen Variante des Virus berichtet, die sowohl Eigenschaften der bisher bekannten britischen Form als auch der indischen Form aufweise. Sie sei sehr leicht übertragbar, hiess es.
Bislang wurden in dem kommunistisch regierten Land mit mehr als 96 Millionen Einwohnern insgesamt rund 7.100 Fälle bestätigt. 47 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben.
Nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca endet
14:36 Uhr: Nach mehr als sieben Monaten wird die nächtliche Ausgangssperre auf Mallorca angesichts weiter fallender Corona-Zahlen aufgehoben. Sie gelte nur noch bis Sonntag, beschloss die Regierung der bei deutschen Urlaubern beliebten Balearen, zu denen Mallorca gehört, am Montag.
Bisher mussten Touristen und Einheimische zwischen Mitternacht und 06:00 Uhr im Hotel oder Zuhause sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit auf Mallorca nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei 17,4. Knapp 40 Prozent der Balearen-Bevölkerung hat schon mindestens eine Corona-Impfung erhalten, knapp 18 Prozent sind vollständig geimpft.
Erleichterungen gibt es auch bei privaten Treffen. So dürfen nun im Freien Gruppen von bis zu 15 Personen zusammenkommen, in Innenbereichen von bis zu zehn Personen, die auch aus verschiedenen Haushalten kommen dürfen.
Die Maskenpflicht auch im Freien bleibt aber erhalten. Ausnahmen gibt es beim Essen und Trinken, Rauchen, Sport sowie am Strand.
Ebenfalls bestehen bleiben die Einreisebedingungen. Bis zum 7. Juni müssen alle Passagiere aus Deutschland einen negativen PCR-Test vorweisen, danach entfällt die Testpflicht für vollständig Geimpfte. Die neuen Regeln gelten vorerst bis zum 20. Juni.
Olympia-Teilnehmer sollen COVID-Passus unterschreiben
14:04 Uhr: Vor ihrer Teilnahme an den Olympischen Spielen (23. Juli bis 8. August) sollen die Mitglieder aller in Tokio vertretenen Delegationen per Unterschrift auf sämtliche Schadenersatzforderungen im Fall einer Infektion mit COVID-19 verzichten.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) nahm in seine unterschriftspflichtigen Teilnahme-Bedingungen, die Investigativ-Reporter Hajo Seppelt am Sonntag auf seinem Twitterkanal postete, einen neuen Passus auf, in dem es unter anderem um die möglicherweise fatalen Folgen einer Corona-Erkrankung geht.
"Ich erkläre mich damit einverstanden, dass ich an den Spielen auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung teilnehme", heisst es darin, "einschliesslich schwerer körperlicher Verletzungen oder sogar des Todes (...) durch potenzielle gesundheitliche Gefahren wie der Übertragung von COVID-19 und anderen Infektionskrankheiten oder extremer Hitzebedingungen bei den Spielen (einschliesslich der Reise zu/von den Spielen und deren Vorbereitungen), und dass ich alle angemessenen Massnahmen ergreifen werde, um mich vor den Risiken im Zusammenhang mit meiner Teilnahme zu schützen."
Der Verein "Athleten Deutschland" hatte Sportler und Sportlerinnen bereits im März davon abgeraten, "Erklärungen zu unterschreiben, mit denen sie die Veranstalter*innen von jeglicher Haftung im Krankheits- oder Todesfall befreien".
Risiken könnten zwar nicht vollständig ausgeschlossen werden, "die Teilnahme an den Spielen und den Qualifikationswettbewerben sollte jedoch nicht vollständig auf eigenes Risiko der Athlet*innen geschehen", heisst es in einem Positionspapier.
Israel meldet niedrigste Zahl an Neuinfektionen seit März 2020
13:56 Uhr: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Israel auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken.
Wie das Gesundheitsministerium am Montag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden lediglich vier neue Fälle verzeichnet. Es wurden in dem Zeitraum 22.360 Tests vorgenommen.
Weniger Neuinfektionen waren zuletzt Anfang März 2020 registriert worden, also zu Beginn der weltweiten Pandemie.
Das Neun-Millionen-Einwohner-Land setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen sind stark zurückgegangen. Parallel zum Fortschritt der Kampagne begann die Regierung mit schrittweisen Lockerungen der Corona-Restriktionen.
Virologe: Hohe Temperatur kann für Schnelltests problematisch sein
13:51 Uhr: Die Aussagekraft von Corona-Schnell- und Selbsttests kann einem Charité-Virologen zufolge relativ leicht durch hohe Temperaturen und Temperaturschwankungen beeinträchtigt werden.
Anwender, aber auch Verkäufer und Anbieter solcher Tests sollten die im Beipackzettel vorgeschriebene Lagertemperatur unbedingt einhalten und sich der Einschränkungen bewusst sein, sagte Jan Felix Drexler vom Institut für Virologie der Berliner Universitätsklinik der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
"Es darf nicht zu heiss werden. Selbsttests sollten nicht direkt am Fenster in der Sonne liegen oder im Sommer in der Hosentasche mit herumgetragen werden." Auch die Lagerung von Tests im Kühlschrank und die Anwendung danach in der Wärme könne das Ergebnis verfälschen.
In der Regel empfehlen Hersteller eine Lagerung zwischen fünf und 30 Grad und eine Anwendung bei Raumtemperatur, üblicherweise zwischen 15 und 30 Grad, wie Drexler sagte.
Nach Daten, die der Professor mit Kollegen im "Journal of Clinical Virology" veröffentlicht hat, reichen jedoch schon kurzzeitig niedrigere oder höhere Temperaturen - und ein Teil der untersuchten Tests zeigt ein falsches Ergebnis.
Sowohl die sogenannte Sensitivität, als auch die Spezifität solcher Tests kann demnach beeinträchtigt werden. Das bedeutet, dass Infizierte fälschlicherweise ein negatives Ergebnis erhalten können - und Gesunde umgekehrt ein positives.
"Die Ergebnisse unserer Studie bedeuten nicht, dass man gar keine Schnelltests benutzen sollte", sagte Drexler. "Die Menschen sollten sich aber bewusst sein, dass es sich lediglich um eine Massnahme zum Verringern des Risikos handelt. Ein negatives Ergebnis ist kein Freifahrtschein."
Schnell- und Selbsttests sind ohnehin weniger zuverlässig als Labortests (PCR). Positive Ergebnisse sollen deshalb immer im Labor überprüft werden.
Zudem stellen Schnelltest-Ergebnisse immer nur eine Momentaufnahme dar. "Man kann morgens negativ sein und abends infektiös."
Über 14-Jährige in Sachsen können ab dieser Woche Impftermin bekommen
13:38 Uhr: Heranwachsende ab 14 Jahren können sich in Sachsen ab dieser Woche um einen Impftermin bemühen. Das kündigte Ministerpräsident
Mit der Zulassung des Impfstoffes sei es möglich, dass sich Kinder und Jugendliche nun impfen lassen könnten, wenn sie es denn möchten, sagte Kretschmer. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte am Freitag grünes Licht für die EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren gegeben. Die formale Zulassung durch die EU-Kommission stand aber zunächst noch aus.
Montgomery wirft Spahn "schlampige" Verordnung zur Regelung der Corona-Testzentren vor
Der Chef des Weltärzteverbands, Frank Ulrich Montgomery, wirft Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine "schlampige" Verordnung zur Regelung der Corona-Testzentren vor. Diese "fordert zu Betrug auf", sagte Montgomery bei "19 - die Chefvisite" mit Blick auf Ermittlungen wegen des Verdachts auf betrügerische Abrechnungen von Schnelltests.
Es sei "unverschämt" von Spahn, die Kontrolle auf Gesundheitsämter und Kassen abschieben zu wollen, sagte Montgomery weiter. Während der Bundesgesundheitsminister für einen "Bürokratiemarathon beim Impfen" gesorgt habe, falle Spahn nun seine "Wurstigkeit beim Testen" auf die Füsse. Der Weltärztechef betonte, er rechne nur mit einem "sehr, sehr kleinen Anteil" von Betrügerei bei den rund 60 Millionen abgerechneten Tests.
Beim digitalen Impfzertifikat habe Spahn sich ebenfalls "verzettelt", so Montgomery. Daher stehe Deutschland einmal mehr als "Komplettversager bei der Digitalisierung" da.
Schaffe es das Bundesgesundheitsministerium nicht, rasch eine Software für das Digitalzertifikat zu entwickeln, "wird man sich über uns totlachen", prophezeite Montgomery. Denn: "So lange müssen wir uns mit dem gelben Impfpass behelfen."
Montgomery rief Spahn dazu auf, die Möglichkeit zu prüfen, die Zertifikatssoftware aus Israel zu kaufen - dort habe die Entwicklung "sechs Wochen gedauert". Sollte die Software einsatzfähig sein, fordert Montgomery Vertrauen in die Bürger.
Sie sollten nach dem Motto "Selbstauskunft und Sanktionsmechanismen" ihre Digitalzertifikate selbst ausfüllen. Wer keine korrekten Angaben mache, solle eine Strafe erhalten. So wäre der Streit darüber, wer für die Umschreibung vom Impfpass auf Papier in das Digitalzertifikat zuständig ist, zu lösen.
Bei "19 – die Chefvisite" werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Coronakrise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet - in nur 19 Minuten.
Laschet: Kein Grund zur Verlängerung der Corona-Bundesnotbremse
12:32 Uhr: Der CDU-Vorsitzende
Er ergänzte demnach: "Für vereinzelte regionale Entwicklungen braucht es keine Bundesnotbremse. Da muss man vor Ort reagieren."
Zugleich sprach sich Laschet nach diesen Informationen dafür aus, die gesetzlichen Regelungen zur pandemischen Lage bis zum 30. September zu verlängern. "Bis dahin gelten zum Beispiel auch die Regelungen zur Kurzarbeit und zu den Wirtschaftshilfen", wurde Laschet zitiert.
Die bundesweit verbindlichen Regeln für schärfere Corona-Massnahmen waren am 23. April in Kraft getreten. Danach ist unter anderem vorgesehen, dass in Landkreisen und kreisfreien Städten, die drei Tage lang eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten haben, nächtliche Ausgangsbeschränkungen verhängt werden sollen.
Inzwischen sind die Corona-Zahlen aber stark gesunken, alle Bundesländer sind unter den politisch bedeutsamen Inzidenz-Wert von 50 gerutscht. Mit den einheitlichen Regelungen wollte die Politik einen Flickenteppich in den Bundesländern verhindern. Befristet sind sie bisher maximal bis zum 30. Juni.
Lauterbach hält Rückkehr zu vollem Präsenzunterricht für vertretbar
12:16 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte
Präsenzunterricht sei bei regelmässigen Corona-Testungen vertretbar: "Das hat sehr gut funktioniert und ist aus meiner Sicht eine Erfolgsgeschichte, die fortgeschrieben werden kann", sagte er.
Im Herbst halte er dann Präsenzunterricht ohne Abstand und Masken wieder für möglich, wenn bis dahin genügend Schülerinnen und Schüler geimpft seien, sagte der SPD-Politiker. Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, forderte derweil eine bevorzugte Berücksichtigung von Schülerinnen und Schülern mit Vorerkrankungen bei der Vergabe des Impfstoffs von Biontech.
Die Betroffenen wollten zurück in die Schulen, hätten "aber Angst davor, sich selbst zu infizieren und sich selbst in Gefahr zu bringen", sagte Schramm dem Sender Phoenix. "Daher muss klar sein, Biontech, der einzige Impfstoff, der für diese Menschen zugelassen ist, der muss prioritär an diese Menschen gehen."
Seit vergangener Woche steht erstmals in der EU ein Corona-Impfstoff auch für Kinder ab zwölf Jahren zur Verfügung: Nach der Zulassung des Vakzins von Biontech durch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) für diese Altersgruppe können auch Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren in Deutschland ab dem 7. Juni geimpft werden.
Strenge Corona-Regeln bei Olympia für japanische Fans im Gespräch
11:54 Uhr: Japanische Fans müssen sich auf strenge Corona-Regeln gefasst machen. Wie die Zeitung "Yomiuri Shimbun" am Montag unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, ist unter anderem im Gespräch, nur Zuschauer mit Impf-Nachweis oder einem negativen Corona-Test einzulassen.
Die Entscheidung, ob bei den Olympischen Spielen überhaupt Publikum zugelassen wird, soll im Juni fallen. Laut dem Zeitungsbericht bereiten sich Organisatoren und Regierung aber schon jetzt darauf vor, eine Ausbreitung des Coronavirus an den Veranstaltungsorten mit "strengen Gegenmassnahmen" zu verhindern.
In den Stadien sollen dem Bericht zufolge eine Maskenpflicht und strenge Verhaltensregeln gelten: Die Fans dürfen weder essen noch Alkohol trinken und auch nicht laut jubeln oder sich mit anderen abklatschen. Die Regeln sollen von Sicherheitsleuten überwacht werden, die Regelbrecher aus dem Stadion werfen können.
Zuschauer aus dem Ausland sind bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio nicht zugelassen.
Bericht: Ermittlungen in fünf Bundesländern zu möglichem Betrug mit Corona-Tests
11:42 Uhr: Wegen möglicher Betrügereien in Corona-Schnelltestzentren gibt es einem Bericht zufolge mittlerweile in fünf Bundesländern Ermittlungen. Schwerpunkt ist dabei das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen, wie das Portal "t-online.de" am Montag berichtete. Dort seien bereits mehrere Verfahren eingeleitet worden.
Jeweils ein Ermittlungsverfahren gibt es demnach in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden sei kürzlich ein nicht genehmigtes Testcenter geschlossen worden. In Hessen wiederum seien mehrere Fälle bekannt, in denen möglicherweise Kunden von Testzentren geprellt wurden.
Das Portal hatte nach eigenen Angaben alle Landeskriminalämter abgefragt. Die Ermittlungsverfahren konzentrierten sich auf Vorwürfe wie Abrechnungsbetrug und ähnliche Delikte.
RKI: Deutschland bewegt sich bei Impfungen auf 50-Millionen-Marke zu
11:24 Uhr: Die Zahl der verabreichten Corona-Impfungen nähert sich der Marke von 50 Millionen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag (Stand: 10:20 Uhr) waren mit Sonntag seit Beginn der Impfkampagne 49,9 Millionen Impfungen verabreicht worden. 14,6 Millionen sind nun vollständig geimpft.
Insgesamt haben den Angaben zufolge 35.755.407 Menschen (43 Prozent) mindestens eine Impfdosis erhalten. "Es geht voran: Ab der nächsten Woche impfen dann erstmalig auch flächendeckend die Betriebsärzte mit", teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit.
Schulen in Niederlanden öffnen wieder - viele Lehrer sind besorgt
11:17 Uhr: In den Niederlanden darf seit Montag wieder an allen weiterführenden Schulen täglich unterrichtet werden. Vom 7. Juni an wird der Präsenzunterricht dann wieder zur Pflicht.
Lehrerverbände hatten sich zuvor vergeblich dafür ausgesprochen, den regulären Schulbetrieb angesichts eines mangelnden Impftempos sowie von Problemen mit Corona-Tests erst nach den Sommerferien wieder aufzunehmen.
Bildungsminister Arie Slob erklärte hingegen, es mache einen grossen Unterschied, dass Schüler in den verbleibenden rund sechs Wochen noch in den Schulen unterrichtet werden können.
Wegen steigender Corona-Infektionszahlen hatten die meisten Schulen Mitte Dezember schliessen müssen und waren zum Online-Unterricht übergegangen. Mittlerweile sind die Risiken der Wiedereröffnung nach Einschätzung des Bildungsministeriums jedoch beherrschbar.
Allen weiterführenden Schulen seien so viele Corona-Selbsttests geliefert worden, dass sich Schüler und Lehrer zweimal wöchentlich zu Hause testen könnten. Zudem seien viele ältere sowie gesundheitlich gefährdete Pädagogen inzwischen geimpft worden.
Die Lehrergewerkschaft AOB warnte, es sei kaum kontrollierbar, ob Schüler sich zu Hause wirklich selbst testen.
Bund fördert Forschung zu Corona-Langzeitfolgen mit fünf Millionen Euro
11:08 Uhr: Das Bundesforschungsministerium will fünf Millionen Euro bereitstellen, um die Erforschung von Langzeitfolgen einer Corona-Infektion zu fördern.
Ressortchefin Anja Karliczek (CDU) wies am Montag in Berlin darauf hin, dass rund zehn Prozent der Infizierten auch Wochen und Monate nach der überstandenen Akut-Infektion an zum Teil schweren Symptomen litten. Wegen der Neuartigkeit der Erkrankung fehlten aber immer noch fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Spätfolgen.
Um die Long-COVID-Forschung zu stärken, legt das Bundesforschungsministerium nun die neue Förderrichtlinie auf. Anträge können bis zum 14. Juli eingereicht werden, der Förderzeitraum beträgt maximal zwei Jahre.
Ziel ist es nach Angaben des Ministeriums, "möglichst zeitnah den verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisstand über die Spätsymptome von COVID-19 zu erschliessen, zu bündeln und weiterzuentwickeln". Damit sollten die Betroffenen "bestmöglich" behandelt werden können.
Experte sieht Grossbritannien am Beginn von dritter Corona-Welle
10:54 Uhr: Ein britischer Experte sieht Grossbritannien angesichts der Verbreitung der indischen Variante des Corona-Virus am Beginn einer dritten Welle.
"Es hat ein exponentielles Wachstum bei der Zahl der neuen Fälle gegeben und mindestens drei Viertel sind die neue Variante", sagte der Mikrobiologe Ravi Gupta am Montag im BBC-Interview.
Die zunächst in Indien entdeckte Variante B.1.617.2 breitet sich im Land zunehmend aus und könnte trotz der weit fortgeschrittenen britischen Impfkampagne die Aufhebung der noch geltenden Corona-Beschränkungen gefährden.
Zwar seien die Fallzahlen derzeit noch relativ niedrig, erklärte Gupta, der in einem Gremium für neue aufkommende Virus-Bedrohungen die Regierung berät. Trotzdem sehe er Anzeichen einer beginnenden Welle. Am Sonntag zählte Grossbritannien gut 3.200 neue Corona-Fälle, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 27.
Bislang sind knapp drei Viertel der Erwachsenen in Grossbritannien erstgeimpft, knapp die Hälfte hat beide Impfdosen erhalten.
Impfstoffknappheit im Juni: Ärzte erhalten weniger oder gar keine Erstimpfungen
Die Impfstoffknappheit setzt die impfenden Haus- und Fachärzte zunehmend unter Druck, wie die "Rheinische Post" berichtet. In einer offiziellen Meldung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) heisst es, dass die Praxen in der "zweiten Juniwoche nur rund 3,4 Millionen Impfdosen" erhielten. "Das ist kaum mehr als eine Woche davor."
Aufgrund der geringen Impfstoffmenge und den anstehenden Zweitimpfungen erhielten die "Ärzte von Biontech/Pfizer und Astrazeneca noch weniger oder auch keine Dosen für Erstimpfungen".
Aktuell sind 17 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig geimpft, 43 Prozent haben bereits ihre erste Impfdosis erhalten.
Bund und Länder wollen schärfere Regeln gegen Betrug mit Corona-Tests
10:18 Uhr: Angesichts des Verdachts auf Abrechnungsbetrug bei Corona-Teststellen planen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern schärfere Vorgaben. Dafür werden kurzfristig Neuregelungen in der Testverordnung angestrebt, wie die Deutsche Presse-Agentur nach Beratungen der Ressortchefs am Montag aus Teilnehmerkreisen erfuhr.
Mit den kommunalen Spitzenverbänden soll nun beraten werden, wie Betrug weiter erschwert werden kann. Ansatzpunkte sollen demnach etwa sein, dass Sachkosten zur Zahl der Testkits von den Kassenärztlichen Vereinigungen mit den abgerechneten Tests abgeglichen werden.
Die Teststellen könnten den Kassenärztlichen Vereinigungen ihre Steuer-Identifikationsnummer angeben müssen, damit Finanzämter abgerechnete Tests mit angegebenen Umsätzen abgleichen können.
Die Zentren könnten eine schriftliche Bestätigung des Gesundheitsamtes vorlegen müssen, dass sie Tests ordnungsgemäss vornehmen.
Pazifikstaat Palau meldet seinen ersten Corona-Fall
10:11 Uhr: Der Pazifikstaat Palau hat am Montag seinen ersten Corona-Fall gemeldet. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, liegt die Infektion aber schon lange zurück, eine Ansteckungsgefahr besteht daher nicht.
Infiziert war demnach ein Reisender, der Anfang Mai auf der Inselgruppe im Westpazifik angekommen und vor der Abreise und während einer zweiwöchigen Quarantäne negativ getestet worden war. Bei weiteren Test wurde den Angaben zufolge festgestellt, dass er vermutlich schon im Januar infiziert war.
Palau und andere pazifische Inselstaaten hatten sich zu Beginn der Corona-Pandemie rasch isoliert und ihre Grenzen geschlossen - trotz massiver Folgen für die wichtige Tourismusbranche. Palau, das bislang als eines der wenigen coronafreien Länder weltweit galt, liegt etwa tausend Kilometer östlich der Philippinen und hat nur 21.000 Einwohner.
Australische Airline plant Belohnungen für Geimpfte
10:06 Uhr: Die australische Fluggesellschaft Qantas will Reisende künftig mit Rabatten und anderen Anreizen belohnen, wenn sie gegen das Coronavirus geimpft sind.
Unter anderem seien auch Fluggutscheine und Prämienpunkte für australische Vielflieger geplant, sagte Airline-Chef Alan Joyce am Montag dem australischen Fernsehsender 9News.
Zudem sollen spezielle Preise verlost werden. "Wir werden zehn "Super-Preise" verlosen, mindestens einen in jedem Bundesstaat und Territorium", sagte Joyce. Die Gewinner dürfen ein Jahr auf dem gesamten Streckennetz kostenlos reisen.
Mit dem Programm wolle die Fluglinie mehr Australier dazu bringen, sich impfen zu lassen. Joyce lud andere Unternehmen ein, dem Beispiel von Qantas zu folgen. Bisher sind nur etwa zwei Prozent der 25 Millionen Australier vollständig geimpft.
Firmen wollen dauerhafte Öffnungen
09:46 Uhr: Angesichts sinkender Coronazahlen und der Fortschritte beim Impfen sehen Unternehmen die Möglichkeit für grossflächige und langfristige Öffnungen.
Es sollte allen auch aktuell noch geschlossenen Firmen eine klare Perspektive für die Aufnahme der Geschäftstätigkeit geboten werden, heisst es in Empfehlungen der Mitgliedsunternehmen von Industrie- und Handelskammern. Das Papier lag der Deutschen Presse-Agentur am Montag vor. Zuerst hatte die "Welt" darüber berichtet.
Konkret sprechen sich die Firmen in dem Papier dafür aus, dass Testmöglichkeiten niedrigschwellig ausgestaltet werden, zum Beispiel auch als Selbsttests unter Aufsicht inklusive einer Testbescheinigung - um so vielen Menschen wie möglich Zugang zum Einzelhandel oder zu Dienstleistungen zu geben.
Klare bundesweit abgestimmte Kriterien und Regelungen - auch bei einem Inzidenzwert unter 100 - könnten dazu beitragen, "Wettbewerbsverzerrungen" zu vermeiden, und einen besseren Rahmen für Planungssicherheit schaffen, um den Unternehmen wieder einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen.
Ausserdem wird eine "Gleichbehandlung von Gleichem" gefordert. Im Einzelhandel sei nach den Erfahrungen im Lebensmitteleinzelhandel und anderen Geschäften des täglichen Bedarfs eine Ansteckungsgefahr nachweislich sehr gering.
"Das spricht für eine Gleichbehandlung des restlichen Einzelhandels - bei zumeist deutlich geringerer Kundenfrequenz - mit dem Lebensmitteleinzelhandel." Die Einlass- und Öffnungskriterien für den Lebensmitteleinzelhandel etwa mit einer Personenbegrenzung und einem Zugang ohne Testung sollten bundesweit und sortimentsunabhängig im gesamten Einzelhandel zur Anwendung kommen.
Koalition und Opposition fordern Lockerung der Testpflicht
09:26 Uhr: Angesichts der sinkenden Zahl von Corona-Neuinfektionen fordern Politiker aus Koalition und Opposition eine Lockerung der Testpflichten. Der CDU-Mittelstandspolitiker Carsten Linnemann plädierte in der "Welt" vom Montag für eine Abschaffung der Testpflicht beim Einkaufen im Einzelhandel.
In Nordrhein-Westfalen gelte dies bereits, sobald die Inzidenz unter 100 liegt, sagte Linnemann. "Andere Bundesländer sollten dem Beispiel folgen. Die Erfahrungen in NRW sind positiv."
Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus sagte dem Blatt, spätestens wenn die Inzidenz sieben Tage in Folge unter 50 liege, "muss beispielsweise der Einzelhandel unter Hygieneauflagen wie dem Tragen einer Maske, dem Abstandsgebot und der Kontaktnachverfolgung unkompliziert und ohne Testpflicht öffnen können". Eine solche Öffnungsperspektive sei für den "schwer gebeutelten Einzelhandel essentiell".
Auch die Testpflicht in der Aussengastronomie sei "überflüssig, da hier quasi keine Ansteckungsgefahr besteht", sagte Aschenberg-Dugnus. Aufgrund der sinkenden Inzidenzen und der zurückgehenden Auslastung auf den Intensivstationen, sei auch im Innenbereich eine Testpflicht "kaum mehr angemessen".
Industrieverband BDI gegen generelles Recht der Arbeitnehmer auf Homeoffice
09:11 Uhr: Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat sich gegen ein generelles Recht von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf Homeoffice ausgesprochen. Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie müsse der Arbeitgeber entscheiden dürfen, ob vor Ort gearbeitet werden müsse oder nicht, sagte Verbandspräsident Siegfried Russwurm am Montag im Deutschlandfunk.
Zugleich gestand er ein, dass es ein Zurück zur alten Zeit ohnehin nicht geben werde, da in der Pandemie auch die Firmen die Vorzüge von Homeoffice und mobiler Arbeit kennengelernt hätten. Das Arbeiten von Zuhause aus werde also künftig in den Firmen einen höheren Stellenwert einnehmen.
Vor rund einer Woche hatte der BDI ein Ende der Homeoffice-Pflicht sowie der Corona-Testpflicht in Betrieben gefordert und dies mit dem Impffortschritt und sinkenden Infektionszahlen begründet.
Die Regierung lehnt derzeit eine Aufhebung der Homeoffice-Pflicht noch ab. Die Grünen fordern eine Umwandlung der Pflicht in ein Recht auf Homeoffice.
Spahn: "Bund kann nicht die Teststellen vor Ort kontrollieren"
08:16 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht bei der Kontrolle von Corona-Teststellen vor allem die Gesundheitsämter in der Pflicht. Wenn die Kommune vor Ort keine freien Kapazitäten habe, dann solle sie auch keine Einrichtungen damit beauftragen, die sie noch nicht genau angeschaut habe.
"Der Bund setzt den Rahmen, der Bund gibt die Regeln vor, der Bund übernimmt die Kosten, aber der Bund kann nicht die Teststellen vor Ort kontrollieren", sagte Spahn am Montag im Deutschlandfunk.
Ein möglicher Abrechnungsbetrug bei Bürgertests weitet sich seit dem Wochenende aus und sorgt für Aufsehen. Bekannt wurden bislang Verdachtsfälle in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Spahn kündigte "stichprobenartig mehr Kontrollen" an.
Entwicklungsminister Müller fordert gerechtere Impfstoffverteilung
07:57 Uhr: Entwicklungsminister
"Es kann nicht sein, dass einige reiche Länder sich vier oder gar acht Impfdosen pro Kopf sichern. Diese Überkapazität global gerecht zu verteilen ist der schnellste Weg, um so viele Menschen wie möglich zu impfen", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Impfdosen sollten daher so schnell wie möglich auch Risikogruppen in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden, so Müller. "Wir besiegen die Pandemie und ihre Folgen weltweit oder gar nicht."
China verzeichnet grösste Zahl an Neuinfektionen seit Monaten
07:33 Uhr: Mit 20 neuen lokalen Infektionen an einem Tag hat China die grösste Zahl neuer Corona-Fälle seit Monaten verzeichnet. Wie die Nationale Gesundheitsbehörde am Montag mitteilte, wurden sämtliche Fälle in der südchinesischen Provinz Guangdong registriert, wo allein in der Provinzhauptstadt Guangzhou (Kanton) 18 neue Infektionen gemeldet wurden.
Nachdem dort bereits in den vergangenen Tagen Fälle aufgetreten waren, wiesen die Behörden Bewohner einiger Strassenzüge im Bezirk Liwan an, zu Hause zu bleiben. Zudem wurden Massentests durchgeführt. Menschen, die die Stadt per Flugzeug, Bus oder Bahn verlassen wollen, müssen einen negativen COVID-19-Test nachweisen.
China hat die Pandemie bereits seit dem vergangenen Jahr weitestgehend im Griff. Zwar kam es noch gelegentlich zu lokalen Ausbrüchen wie nun in Guangzhou, jedoch wurden diese schnell mit wieder unter Kontrolle gebracht.
Zuletzt hatten Staatsmedien berichtet, im Kampf gegen das Coronavirus seien 600 Millionen Impfdosen verabreicht worden seien. Demnach wurden zuletzt innerhalb von nur fünf Tagen 100 Millionen Menschen geimpft.
Corona-Krise in Argentinien: Copa América ohne Gastgeber
07:01 Uhr: Zwei Wochen vor dem Auftaktspiel zwischen Argentinien und Chile steht die Copa América ohne Gastgeber da. Aufgrund der akuten Corona-Lage vor Ort entzog die CONMEBOL am späten Sonntagabend auch Argentinien das Turnier um die Südamerika-Meisterschaft (13. Juni bis 11. Juli). Bereits am 20. Mai hatte der Verband angesichts gewalttätiger Bürgerunruhen Kolumbien als Co-Gastgeber abgesetzt.
Möglichst schnell soll nun ein neuer Ausrichter gefunden werden. "Die CONMEBOL analysiert Angebote anderer Länder, die Interesse zeigten, das kontinentale Turnier zu beherbergen. In Kürze werden Neuigkeiten in dieser Richtung verkündet", teilte die in Paraguay beheimatete Dachorganisation der zehn südamerikanischen Fussballnationen kurz vor 22.00 Uhr Ortszeit in einer ersten Stellungnahme bei Twitter mit.
Argentinien durchlebt derzeit die schlimmste Phase seit dem Corona-Ausbruch vor mehr als einem Jahr. Deshalb hatte Regierungschef Fernandez am 20. Mai einen bis Sonntag dauernden strikten Lockdown verordnet.
Am selben Tag hatte Kolumbien wegen der blutigen Proteste gegen die Regierung im Land um eine Verschiebung der Copa auf Jahresende gebeten, die CONMEBOL hatte dem Land daraufhin die Gastgeberrolle entzogen.
Spahn: Bis Mitte Juli 90 Prozent der Impfwilligen geimpft
06:47 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet, dass bis Mitte Juli "an die 90 Prozent" der impfwilligen Erwachsenen in Deutschland eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sagte er am Sonntagabend in der ARD-Talkshow "Anne Will".
Dabei gehe er von einer Impfbereitschaft "von 70 bis 75 Prozent" der Erwachsenen aus. Spahn verwies zugleich auf die Dynamik der Impfungen in Deutschland - waren zu Ostern erst 12 Prozent der Bürger geimpft, so sei die Zahl bis Pfingsten auf knapp 40 Prozent gestiegen.
Zuletzt lag die Impfquote nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 42,2 Prozent, vollständige geimpft waren demnach 17,1 Prozent.
Lauterbach warnt vor Auswirkungen von Corona-Langzeitfolgen
06:41 Uhr: Durch Corona-Langzeitfolgen könnte sich die Zahl der Patienten mit chronischer Erschöpfung nach Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach verdoppeln. Es gebe zahlreiche Formen von Long COVID, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montagsausgaben).
Besonders schwerwiegend sei das Chronic Fatigue-Syndrom (CFS), das sich durch Schmerzen, Schwäche, extreme Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten äussere. Auch die Arbeitswelt werde dieses Krankheitsbild zu spüren bekommen.
"Es handelt sich um eine völlig unnormale physische und psychische Erschöpfung schon nach kleinsten körperlichen Anstrengungen", sagte Lauterbach. Menschen, die darunter litten, könnten oft nur wenige Stunden am Tag funktionieren.
"Gleich, wie viel man schläft – die oft quälende totale Erschöpfung geht nicht weg." Betroffene seien so verzweifelt, dass oft sogar Suizidgefahr bestehe, gab er zu bedenken.
Lauterbach kritisierte, dass in Deutschland keine Langzeitstudien zur Erforschung von Long COVID aufgebaut würden. Dies sei ein schweres Versäumnis. "Wir brauchen eine Langzeitbeobachtung und gute Versorgungskonzepte für diese Patienten und Prognosen für die Volkswirtschaft", forderte der SPD-Politiker.
Vor Corona habe die Zahl der CFS-Kranken bei 250.000 gelegen. "Mit der Pandemie könnte sich diese Zahl verdoppeln." Mitunter blieben die Beschwerden viele Jahre bestehen.
Corona-Zahlen: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 35,1
06:31 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.978 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben.
Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2.682 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Montagmorgen mit bundesweit 35,1 an (Vortag: 35,2; Vorwoche: 62,5).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 36 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 43 Tote gewesen.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagnachmittag bei 0,75 (Vortag: 0,75). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 75 weitere Menschen anstecken.
Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Kommunen beklagen "falsche Inzidenzwerte" - Dialog mit Spahn geplant
06:29 Uhr: Einige Kommunen in Rheinland-Pfalz fühlen sich durch die Berechnung der Inzidenzwerte benachteiligt. Denn ausländische Streitkräfte zählen zwar mit, wenn Infektionen bestimmt werden - aber nicht bei der Einwohnerzahl.
Die Folge: Die Berechnungen der Inzidenz – die Infizierten pro 100.000 Einwohner – durch das Robert Koch-Institut (RKI) sind oft vergleichsweise höher. Lokalpolitiker wollen an diesem Dienstag darüber mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprechen.
Der Kreis Birkenfeld fordert von der Bundesregierung eine Korrektur der "falschen Corona-Inzidenzzahlen". Auch der Landkreis Kaiserslautern will eine Anerkennung der dort stationierten ausländischen Streitkräfte bei der Berechnung der Corona-Inzidenz.
Die Region in der Westpfalz ist geprägt vom US-Militärstützpunkt Ramstein mit Tausenden Soldaten, Angehörigen und Zivilangestellten. Experten halten es für möglich, dass rund 40.000 Menschen nicht mitgezählt werden.
Beim RKI fliessen zwar alle an COVID-19 erkrankten Angehörigen der US-Streitkräfte, die im Kreis leben, in die Berechnung ein. Aufgrund des Nato-Truppenstatuts sind sie aber nicht meldepflichtig und bleiben somit bei der Fortschreibung der Einwohnerzahlen unberücksichtigt.
Bei der Landesregierung aus SPD, Grünen und FDP bewirkte die Intervention einen Teilerfolg, indem sie in ihren Corona-Statistiken eine Spalte eröffnete, die wenigstens die 2.702 US-Einwohner mitzählt, die beim Finanzausgleich anerkannt sind.
Zudem gestand Mainz einen Ermessensspielraum den Kreisen zu, wenn sich das Infektionsgeschehen eingrenzen lasse. "Hingegen gelten bei der Notbremse des Bundes nur die Angaben des RKI, das weiterhin die infizierten Amerikaner wertet, nicht jedoch die gesunden", teilte ein Kreissprecher mit.
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