- 20:00 Uhr: ➤ KMK beschliesst: Abiturprüfungen finden in diesem Jahr statt
- 19:05 Uhr: Verschiebung der nächsten Bund-Länder-Corona-Runde steht im Raum
- 18:30 Uhr: NRW schickt Schüler ab Montag in den Distanzunterricht
- 17:32 Uhr: Charité schränkt wegen Corona-Pandemie erneut Normalbetrieb ein
- 15:34 Uhr: Sprunghafter Anstieg bei Corona-Impfungen in Deutschland
- 12:25 Uhr: Experten schlagen wegen sinkender Zahl von Intensivbetten in den Krankenhäusern Alarm
- 10:01 Uhr: Jens Spahn spricht sich für Verschärfung des Lockdowns aus
- 06:30 Uhr: Rund 21.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland
➤ KMK beschliesst: Abiturprüfungen finden in diesem Jahr statt
Die Abiturientinnen und Abiturienten in Deutschland sollen ihre Prüfungen in diesem Jahr trotz Corona-Pandemie ablegen. Die Kultusministerinnen und Kultusminister lassen die Abschlussprüfungen im Schuljahr 2020/2021 durchführen, wie die Kultusministerkonferenz (KMK) nach einer Mitteilung vom Donnerstag beschlossen hat.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Verschiebung der nächsten Bund-Länder-Corona-Runde steht im Raum
19:05 Uhr: Vier Tage vor der nächsten Bund-Länder-Runde zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise steht eine Verschiebung des Treffens im Raum. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Länderkreisen deutet sich an, dass das Treffen von
Über eine mögliche Verschiebung berichteten auch die «Süddeutsche Zeitung», das Redaktionsnetzwerk Deutschland und «Business Insider». Kanzlerin und Ministerpräsidenten kämen in der Diskussion über die weitere Corona-Politik nicht voran, deshalb werde es immer wahrscheinlicher, dass die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Merkel um einige Tage verschoben werde, schreibt die «Süddeutsche Zeitung».
Den MPK-Vorsitz hat derzeit das Land Berlin. Die dortige Landesregierung wollte die Berichte über eine mögliche Verschiebung am Donnerstag nicht kommentieren. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte schon am Mittwoch erklärt, dass der Termin am kommenden Montag möglicherweise zu früh komme. Entscheidend sei, dass sich vorher klare Mehrheiten abzeichneten, sagte er. «Wir müssen definieren, was auf der nächsten MPK beschlossen wird.»
NRW schickt Schüler ab Montag in den Distanzunterricht
18:30 Uhr: Für die meisten der 2,5 Millionen Schüler in Nordrhein-Westfalen findet nach den Osterferien kein Unterricht mehr in den Klassenräumen statt. Ab Montag werde es wieder Distanzunterricht geben, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag.
Für die Schüler der Abschlussklassen soll es aber auch nach den Osterferien Präsenzunterricht in den Klassenräumen geben. Sie seien vom Distanzunterricht ausgenommen, sagte Gebauer. Für die übrigen Jahrgänge gelte der Distanzunterricht vorerst nur eine Woche lang bis zum 16. April.
Bereits vor den Osterferien hatte das NRW-Schulministerium angekündigt, dass es im bevölkerungsreichsten Bundesland nach dem Ferienende zunächst keinen Regelbetrieb mit vollständigem Präsenzunterricht geben werde.
Charité schränkt Normalbetrieb wegen Corona-Pandemie erneut ein
17:32 Uhr: Wegen der steigenden Corona-Fallzahlen fährt die Berliner Charité ab kommender Woche erneut die Zahl von planbaren und nicht-dringlichen Operationen herunter. Das medizinische Personal müsse wieder stärker auf Abteilungen zur Versorgung von Corona-Infizierten konzentriert werden, teilte die grösste deutsche Universitätsklinik am Donnerstag auf Twitter mit. "Die steigende Zahl von zu behandelnden Patientinnen und Patienten macht diesen Schritt nötig." Bereits früher in der Pandemie war so verfahren worden.
Das Krankenhaus in der Hauptstadt rechnete nach eigenen Angaben mit einer "erneut starken Arbeitsbelastung" seiner Ärzte und Pflegekräfte. Daher werde die Zahl der sogenannten elektiven Eingriffe von nächster Woche an wieder gesenkt. Die Behandlung von Notfällen laufe aber uneingeschränkt weiter. Gleiches gelte für dringliche Eingriffe, die nicht verschoben werden können.
Wegen einer massiven dritten Welle der Pandemie steigt derzeit die Auslastung von Krankenhäusern bundesweit wieder an. Laut dem zentralen Divi-Intensivregister wurden mit Stand vom Donnerstag 4474 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Die Zahl steigt seit Wochen kontinuierlich an. Bundesweit waren insgesamt 20.900 Intensivbetten verschiedener Versorgungsstufen belegt. Zur Verfügung standen demnach noch etwa 3000 freie Betten.
Bereits in früheren Pandemiewellen hatten Krankenhäuser in ganz Deutschland planbare Eingriffe verschoben, um die Versorgung von Corona-Patienten zu sichern. Dies ist laut Krankenhausbetreibern vor allem eine Frage des Personals. Ein Corona-Intensivpatient bindet mehr Ärzte und Pfleger als andere. Der bisherige Höhepunkt der Auslastung der Kliniken war Anfang Januar erreicht worden, damals waren 5762 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt.
Sprunghafter Anstieg bei Corona-Impfungen in Deutschland
15:34 Uhr: Nach dem Einstieg der Hausärzte hat sich die Zahl der Corona-Impfungen in Deutschland sprunghaft erhöht. So wurden am Mittwoch rund 656.000 Dosen verabreicht - 290.000 mehr als am Vortag. Das geht aus der täglichen Impfstatistik des Robert Koch-Instituts hervor. Am Mittwoch starteten in den meisten Bundesländern die Impfungen in den insgesamt 35.000 teilnehmenden Hausarztpraxen. Bisher waren an keinem Tag mehr als 367.000 Corona-Impfdosen in Deutschland verabreicht worden. In der Regel waren es deutlich weniger.
Insgesamt verabreicht wurden seit dem Start der Impfkampagne im Dezember 16,26 Millionen Impfdosen. 13,8 Prozent der Menschen in Deutschland wurden mindestens einmal geimpft - nach 13 Prozent am Vortag. Vollständig geimpft wurden 5,7 Prozent.
Die deutliche Verbreiterung der Impfkampagne bei den Hausärzten begann mit den ersten Praxen am Dienstag. In der ersten Woche erhalten alle Praxen zusammen 940.000 Impfdosen. Das sind rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es einen deutlichen Schub - dann können die Praxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen.
Gesundheitsminister haben Fragen zu Zweitimpfungen nach Astrazeneca
14:42 Uhr: Die Entscheidung über den Wechsel von Astrazeneca zu einem anderen Präparat für die Corona-Zweitimpfung soll erst in der kommenden Woche fallen. Zunächst wollten die Gesundheitsminister der Länder am nächsten Dienstag mit Bundesgesundheitsminister
Die Stiko hatte bereits in der vergangenen Woche empfohlen, dass Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Corona-Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca erhalten haben, bei der zweiten Impfung auf einen anderen Impfstoff umsteigen sollen. Die Gesundheitsminister hatten darüber bereits in ihrer Schalte am Mittwoch diskutiert, die finale Entscheidung aber dann wegen der offenen Fragen vertagt.
Hintergrund sind eine Reihe von Verdachtsfällen auf eine Hirnvenen-Thrombose nach der Impfung mit Astrazeneca. Experten vermuten, dass das sehr geringe Risiko jüngere Menschen betrifft. Bund und Länder hatten deshalb vor einer Woche beschlossen, das Astrazeneca-Mittel in der Regel nur noch Menschen über 60 verabreichen zu lassen.
Laut Spahn haben bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 eine erste Impfung mit Astrazeneca erhalten. Die Stiko empfiehlt, dass sie nun nach zwölf Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech/Pfizer oder Moderna) bekommen.
Europäisches Menschenrechtsgericht hält Impfpflicht für zulässig
14:15 Uhr: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) sieht in einer Impfpflicht keinen Verstoss gegen die Menschenrechte. "Die Massnahmen können in einer demokratischen Gesellschaft als notwendig angesehen werden", urteilte das Gericht am Donnerstag nach einer Klage mehrerer Familien gegen die in Tschechien bestehende Impfpflicht für Kinder. Die tschechische Gesundheitspolitik sei im "besten Interesse" der Kinder, urteilte das Gericht.
"Das Ziel muss sein, dass jedes Kind gegen schwere Krankheiten geschützt ist, durch Impfung oder durch Herdenimmunität", führte das Gericht weiter aus. Die Impfpflicht sei deshalb keine Verletzung von Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention (Recht auf Achtung des Privat- und Familienlebens).
In Tschechien müssen Kinder verpflichtend gegen neun Krankheiten - darunter Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B und Masern - geimpft werden. Mehrere Eltern, die wegen Verstosses gegen die Impfpflicht eine Geldstrafe zahlen mussten oder deren Kinder nicht in den Kindergarten aufgenommen wurden, hatten dagegen geklagt.
Es ist das erste Urteil des EGMR zu einer Impfpflicht für Kinder. Experten zufolge könnte es Auswirkungen auf die derzeit vielerorts laufenden Corona-Impfkampagnen haben. "Dieses Urteil stärkt die Möglichkeit einer Impfpflicht unter den Bedingungen der aktuellen COVID-19-Epidemie", sagte der Rechtsexperte Nicolas Hervieu der Nachrichtenagentur AFP.
Um die Corona-Pandemie einzudämmen, ist eine sogenannte Herdenimmunität notwendig. Zugleich stehen einige Menschen einer Impfung jedoch skeptisch gegenüber. In einigen Staaten wird deshalb über eine Impfpflicht gegen SARS-CoV-2 diskutiert.
Buschmann: "Diskussionskonzert" soll von Impfstau ablenken
13:46 Uhr: Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion,
Merkel müsse sagen, ob sie bundesweit einheitliche Regeln mit transparenten Massnahmen oder aber einen pauschalen Lockdown im ganzen Land unabhängig von der regionalen Lage wolle, sagte Buschmann am Donnerstag in Berlin.
Er bekräftigte den FDP-Kurs einer Ablehnung pauschaler Schritte. "Man kann nicht einen Landkreis mit einer Inzidenz beispielsweise von 30 genauso behandeln, wie einen Landkreis mit einer Inzidenz von 300. Das wäre falsch aus einer freiheitlichen Sicht heraus, aber auch aus einer medizinischen Sicht heraus", sagte Buschmann.
Es müsse Möglichkeiten geben, "Sicherheit und Freiheit intelligenter zu vereinbaren, und es gibt sie auch", sagte er. Buschmann nannte mehr Tempo beim Impfen, intelligentere Teststrategien und den Einsatz von Technologie.
"Ohnehin ist meine feste Überzeugung, dass dieses ganze Diskussionskonzert rund um den Lockdown nur einem dient, nämlich davon abzulenken, dass in den USA ab dem 19. April jeder Bürger geimpft werden kann und wir es immer noch nicht geschafft haben, selbst die Impfstoffdosen effektiv zu verimpfen, die wir jetzt haben", sagte Buschmann. "Der Impfstoffrückstau wird immer grösser."
Er forderte, den Bundestag über weitere Schritte entscheiden zu lassen. Das "Gezerre" auf den Bund-Länder-Treffen mit der Kanzlerin sei ein Ritual geworden, bei dem Papiere in Umlauf gebracht und Stimmungsbilder eingeholt würden.
Am Ende kämen in nächtlichen Sitzungen Dinge heraus, die am Tag darauf wieder kassiert werden. Buschmann: "Dieses Verfahren hat sich nicht bewährt."
Polens Behörden melden fast 1000 Corona-Tote binnen eines Tages
13:15 Uhr: In Polen haben die Behörden binnen eines Tages 954 Tote nach einer Corona-Infektion gemeldet - den höchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Im gleichen Zeitraum wurden 27.887 Neuinfektionen registriert, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Warschau mit.
Ein Sprecher des Ministeriums sagte, in die Zahlen seien 350 Menschen eingerechnet, die in der Zeit von Karfreitag bis Ostermontag gestorben seien und deren Tod erst mit Verzögerung gemeldet worden sei.
"Wir müssen aber sicherlich mit einem steigenden Trend bei den Todesfällen rechnen." Dies ergebe sich aus der wachsenden Zahl der COVID-Patienten mit schweren Verläufen, die einen Klinikaufenthalt benötigen. Gegenwärtig werden 34.864 COVID-Patienten in den Krankenhäusern behandelt, 3.362 von ihnen werden künstlich beatmet. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.
Das Gesundheitssystem könne bei der Versorgung der COVID-Patienten in den Krankenhäusern bald an seine Grenzen kommen, warnte der Sprecher. Man bereite sich weiter darauf vor, Patienten aus dem besonders betroffenen Schlesien in Kliniken in anderen Regionen zu verlegen.
Die Bundesregierung hat Polen als Hochinzidenzgebiet eingestuft. In dieser Kategorie finden sich Länder und Regionen wieder, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt. Die Einreise aus dem Nachbarland ist nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt.
Mecklenburg-Vorpommern will eine Million Impfstoff-Dosen Sputnik V
12:41 Uhr: Wie Bayern sichert sich auch Mecklenburg-Vorpommern noch vor der möglichen EU-Zulassung den Zugang zu dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V.
Wie Landesgesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Donnerstag in Schwerin mitteilte, hat sich das Land gegenüber Russland eine Option auf eine Million dieser Impfdosen gesichert. "Wir sind aktuell noch in einer Phase, wo es grosse Abhängigkeiten von noch zu wenigen Herstellern gibt", begründete Glawe den Vorstoss.
Mecklenburg-Vorpommern versuche auch eigene Wege zu gehen, um das Tempo und die Planbarkeit der Impfungen zu verbessern. "Wir sind interessiert an langfristigen Kooperationen mit Russland. Darüber hinaus prüft das Land, ob im Land ansässige Firmen eine Abfüllung oder Produktion ermöglichen könnten", sagte Glawe.
In Bayern soll eine Firma im schwäbischen Illertissen den russischen Impfstoff produzieren. Eine entsprechende Absichtserklärung für die Produktion und den Import sei unterzeichnet, hiess es. Nach der Zulassung soll der Freistaat 2,5 Millionen Impfdosen erhalten.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit den Antrag auf Zulassung von Sputnik V in der EU. Im April werden Experten der EMA in Russland zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des Impfstoffs erwartet.
Russland gab das Mittel bereits Mitte August 2020 als weltweit ersten Corona-Impfstoff für eine breite Anwendung in der Bevölkerung frei. Mittlerweile haben in der medizinischen Fachpresse publizierte Daten dem Mittel hohe Wirksamkeit bescheinigt.
"Dies ist ein Notruf" - Experten schlagen wegen Intensivbetten Alarm
12:25 Uhr: Wegen der wieder stark wachsenden Belastung der Intensivstationen in Deutschland in der Corona-Pandemie schlagen Fachleute Alarm. "Liebe Entscheidungsträger, wie hoch sollen die Zahlen denn noch steigen bevor Ihr reagieren wollt???", schrieb der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, auf Twitter.
Städte wie Bonn, Bremen und Köln hätten kaum noch freie Betten für den nächsten Herzinfarkt, Verkehrsunfall oder COVID-19-Patienten. Der Charité-Virologe Christian Drosten leitete den Text des Intensivmediziners am Donnerstag bei Twitter mit dem Kommentar "Dies ist ein Notruf" an seine mehr als 700.000 Follower weiter.
Seit Mitte März steigt bundesweit die Zahl der Intensivpatienten mit COVID-19 wieder deutlich an. Derzeit sind es mehr als 4.400, zu Jahresbeginn waren es knapp 5.800 gewesen.
"Wenn das so weiter geht, werden wir in Kürze auch leider Gottes über 5.000 COVID-19 Patienten haben", sagt der ehemalige Divi-Präsident Uwe Janssens am Mittwoch den Sendern RTL/ntv. Ab einer Zahl von 5.000 bis 6.000 Intensivpatienten könne es sein, dass einige Krankenhäuser wieder auf den Notbetrieb umstellen müssten.
Berlins Universitätsklinikum Charité kündigte am Donnerstag bereits an, ab kommender Woche wieder die Zahl planbarer Eingriffe zurückzufahren. Als Nadelöhr bei der Versorgung gilt vor allem die Verfügbarkeit von Pflegepersonal.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), die die Belegungszahlen täglich herausgibt, warnt seit vielen Wochen vor den Folgen der hohen Corona-Infektionszahlen und forderte zuletzt einen harten Lockdown.
Vorstoss aus Unionsfraktion für mehr Bundeskompetenzen in Pandemie
11:06 Uhr: Angesichts des uneinheitlichen Vorgehens der Länder bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie kommt aus der Unionsfraktion im Bundestag ein Vorstoss für mehr Kompetenzen des Bundes.
Ziel ist es, bundesweit gleiche Massnahmen in der Krisenbewältigung zu ermöglichen. Die Initiative der Abgeordneten Norbert Röttgen, Johann Wadephul und Yvonne Magwas sieht vor, "dem Bund (zusätzlich) dieselben Handlungsmöglichkeiten zu geben wie den Ländern, nämlich durch Rechtsverordnung die Durchsetzung der nationalen Ziele des Infektionsschutzgesetzes zu gewährleisten".
Die drei CDU-Parlamentarier machen diesen Vorschlag in einer Mail an andere Mitglieder der Unionsfraktion. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Der Deutschen Pressse-Agentur in Berlin liegt die Mail vor.
Eine Einigung auf gemeinsames Handeln sei "zuletzt und andauernd" nicht mehr möglich gewesen, schreiben die drei Abgeordneten. "Dadurch wurde die Schwäche des Infektionsschutzgesetzes sichtbar, die darin besteht, dass dieses Gesetz nur die Landesregierungen zum Erlass von Rechtsverordnungen ermächtigt, mit denen die Ziele des Gesetzes erfüllt werden sollen, nicht aber die Bundesregierung." Diese Lücke im Infektionsschutzgesetz müsse der Bundestag zügig schliessen.
"Spätestens der Ablauf der öffentlichen Diskussion unter verschiedenen Ministerpräsidenten seit Ostermontag über das Ob und Wie einer Ministerpräsidentenkonferenz zeigt, dass wir auch auf Bundesebene Handlungsfähigkeit brauchen", sagte Wadepuhl dazu am Donnerstag der dpa. "Sie soll neben die der Länder treten und ein einheitliches, dem Ausbruchsgeschehen angemessenes Vorgehen erlauben."
Röttgen, Wadepuhl und Magwas bitten die angeschriebenen Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion, sich ihrem Vorstoss anzuschliessen. Da Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) in der Vergangenheit ebenfalls für bundesweit einheitliche Regelungen plädiert hatte, dürfte er der Initiative positiv gegenüber stehen.
Corona-Rekord in Indien: Knapp 127.000 Fälle an einem Tag
10:31 Uhr: Indien hat wieder einen neuen Höchstwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht. Innerhalb eines Tages seien 126.789 neue Infektionen erfasst worden, wie das indische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte.
Demnach wurden auch 685 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert. In absoluten Zahlen ist Indien das am drittmeisten von Corona betroffene Land - nach Brasilien und den USA.
Trotzdem leben viele so, als gebe es kein Corona mehr. Sie feiern grosse hinduistische Feste und besuchen Regionalwahlveranstaltungen, bei denen viele Leute ohne Masken und Abstand zusammenkommen. Auch ansteckendere Virusmutanten dürften bei der Virus-Ausbreitung eine Rolle spielen.
Indien stellt Impfstoffe in Massenproduktion her - und bislang wurden nach offiziellen Angaben mehr als 90 Millionen Dosen verimpft. Aber in der grössten Demokratie der Welt leben mehr als 1,3 Milliarden Menschen.
Der Gesundheitsminister des besonders betroffenen und reichsten Bundesstaates Maharashtra hatte kürzlich gewarnt, dass dort bald der Impfstoff ausgehe. Aber vom indischen Gesundheitsminister Harsh Vardhan hiess es dazu, dass solche Aussagen leichtsinnig seien und Panik verbreiteten.
Angesichts der raschen Virus-Verbreitung in Indien will Neuseeland vorübergehend alle Einreisen aus dem Land verbieten. Es ist das erste Mal, dass Neuseeländerinnen und Neuseeländer nicht mehr in ihr eigenes Land dürfen. Ausländerinnen und Ausländern dürfen schon seit einem Jahr nicht mehr einreisen.
Spahn: Mit härterem Lockdown dritte Corona-Welle brechen
10:01 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat einen härteren Lockdown gefordert, um die dritte Corona-Welle zu brechen. Erst wenn die Inzidenzzahlen wieder niedriger seien, könne man mit Testen und Impfen aus der Pandemie herauskommen, sagte er am Donnerstag im WDR5-"Morgenecho". Vor allem die privaten Kontakte müssten zunächst weiter reduziert werden.
In Regionen mit einer Wocheninzidenz von über 100 müsse man zu Ausgangsbeschränkungen kommen. "Ausgangsbeschränkungen haben ja vor allem ein Ziel: Dass abends nicht alle privat sich treffen, so schwer das fällt", sagte Spahn. "Gerade die privaten Kontakte - nicht nur, aber auch am Abend - führen eben zu Infektionen."
Der zweite wichtige Bereich seien Schulen und Kitas. Es sei wichtig, "in den Schulen sehr konsequent mindestens zweimal die Woche zu testen", sagte Spahn. "Man hätte jetzt aus meiner Sicht die Ostertage gut nutzen können, jetzt in der Verlängerung Schulen und Kitas in Notbetreuung zu bringen."
Ausserdem müsse auch in Betrieben, in denen kein Homeoffice möglich sei, "mindestens zweimal die Woche ein Testangebot her". Erst wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stabil unter 100 liege, könnten einzelne Bereiche - etwa die Aussengastronomie oder der Einzelhandel - testgestützt öffnen.
"Idealerweise" solle es ein bundeseinheitliches Vorgehen geben. "Da ist es wichtig, dass wir erstmal zu einem einheitlichen Verständnis der Lage kommen."
Es sei in den vergangenen Monaten immer wieder ein Problem gewesen, "dass Bund und Länder sich einigen auf etwas, und schon wenige Tage später es eben nicht mehr bundeseinheitlich umgesetzt wird, sondern es Ausnahmen und andere Regeln gibt".
Mehr als 2.500 Corona-Tote binnen 24 Stunden in den USA
09:32 Uhr: In den USA haben die Behörden binnen eines Tages 2.563 Tote nach einer Corona-Infektion gemeldet. Das waren fast 1.500 mehr als am gleichen Tag der Vorwoche mit 1.076, wie am Donnerstagmorgen (MEZ) aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore für Mittwoch hervorging.
Zudem wurden für denselben Zeitraum 74.628 Neuinfektionen registriert. Vor einer Woche waren es 67.029 gewesen. Der bisherige Tagesrekord an Neuinfektionen war in den USA mit 300.295 am 2. Januar erreicht worden. Die Todesfälle erreichten am 12. Januar mit 4.476 den bislang höchsten Wert seit Beginn der Pandemie.
Mit bisher mehr als 559.100 Toten und 30,9 Millionen Infektionen sind die USA in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Pandemie betroffene Land. Inzwischen wurden mehr als 64,4 Millionen Menschen vollständig geimpft. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmässig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.
Niedersachsens Ministerpräsident sieht weiteren Lockdown kritisch
08:35 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident
Für weitere Belastungen, besonders für Familien, sehe er "schlichtweg die Umstände nicht". Trotz der Osterfeiertage sei derzeit kein exponentieller Anstieg bei der Zahl der Neuinfektionen in Niedersachsen zu erkennen.
"Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen ihr Verhalten geändert haben, und das ist entscheidend", sagte Weil. Das wolle er unterstützen, nicht aber erneut "die Familien so stark belasten, wie wir das in grossen Teilen der letzten Monate schon hatten".
Die Forderung von CDU-Chef
Laschet hatte am Montag beim Besuch eines Impfzentrums in Aachen vorgeschlagen, die Bund-Länder-Konferenz vorzuziehen und einen kurzen, aber harten Lockdown zu beschliessen. Mit einem solchen "Brücken-Lockdown" könnten die Corona-Infektionen auf ein niedrigeres Niveau gedrückt werden, das dann durch Testungen gehalten werden könne, bis mehr Menschen geimpft seien.
Die Bundesregierung unterstützt im Grundsatz die Forderung des CDU-Chefs. Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer sagte dazu am Mittwoch in Berlin: "Ein gemeinsames bundeseinheitliches Vorgehen wäre hier wichtig."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) strebt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einem Bericht zufolge eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes an. Ziel sei es, die Corona-Massnahmen bundesweit zu vereinheitlichen, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise.
Hautärzte raten zu Desinfektionsmitteln statt Seife
07:21 Uhr: Ständiges Händewaschen mit Seife in der Corona-Pandemie hat zu mehr Handekzemen geführt. Darauf weist die Deutsche Dermatologische Gesellschaft hin und empfiehlt, lieber zu Desinfektionsmittel zu greifen.
"Die empfohlenen intensivierten Massnahmen der Handhygiene bergen ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko für die Entstehung von Handekzemen", sagte der Sprecher der Gesellschaft, Peter Elsner (Uniklinikum Jena) der Deutschen Presse-Agentur.
Rückmeldungen aus Hautarztpraxen und -kliniken zeigten, dass die Zahl der Patienten mit solchen Beschwerden seit einem Jahr steige, sagte Elsner. Besonders gefährdet seien Menschen im Medizin-Sektor: Bei einer Befragung von über 100 Beschäftigten des Universitätsklinikums München klagten 90 Prozent über die Symptome eines Handekzems wie Trockenheit, Rötung, Jucken, Brennen, Schuppen oder Risse.
"Natürlich gelten in der Pandemie die AHA-Regeln", betonte Elsner. "aber für eine gesunde Haut ist desinfizieren besser als einseifen". Seife löse die Fette aus der Haut, die natürliche Barriere des Körpers werde zerstört.
Die Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema Infektionsschutz lesen sich anders: "Viele Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen", heisst es auf den Infoseiten. "Händewaschen ist eine einfache und wirksame Massnahme, die vor einer Ansteckung schützen kann." Gerade in Zeiten von Krankheitswellen sei das besonders wichtig.
Das Thema Pandemie und Handhygiene ist auch ein Programmpunkt bei der der Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft vom 14. bis 17. April 2021.
RKI registriert 20.407 Corona-Neuinfektionen und 306 neue Todesfälle
06:30 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 20.407 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 306 neue Todesfälle verzeichnet.
Das geht aus Zahlen des RKI von Donnerstagmorgen hervor. Das RKI geht jedoch davon aus, dass sich rund um die Osterfeiertage weniger Menschen testen liessen, was zu einer geringeren Meldezahl an die Gesundheitsämter führe. Zudem könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter an allen Tagen Daten an das RKI übermittelten.
Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 24.300 Neuinfektionen und 201 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.55 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 105,7. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 110,1 an.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.930.852 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.631.400 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 77.707.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Mittwochabend bei 0,76 (Vortag: 0,81). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 76 weitere Menschen anstecken. Eine Absenkung des R-Werts könne auch mit den Osterfeiertagen zusammenhängen, schreibt das RKI. "Die Werte können erst in einigen Tagen bewertet werden."
Ex-Verfassungsrichter warnt vor drastischen Verschärfungen von Corona-Auflagen
06:18 Uhr: In der Diskussion über einen kurzen und harten Corona-Lockdown in ganz Deutschland hat der frühere Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio vor allzu scharfen Grundrechtseinschränkungen wie etwa Ausgangssperren gewarnt.
"Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn solche weitreichenden Grundrechtseinschränkungen verfügt werden", sagte der Bonner Rechtsprofessor der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe).
Zwar dürfe der Staat "sehr weitreichend in Grundrechte eingreifen", wenn das medizinische Versorgungssystem vor dem Kollaps stehe, sagte der frühere Richter am Bundesverfassungsgericht. Zu den dann möglichen Massnahmen gehörten auch Ausgangssperren. Doch seien dies Massnahmen, "die man nur verhängen darf, wenn schonendere Mittel nicht mehr greifen".
Der frühere Bundesrichter hält es auch nicht für statthaft, die Bewegungsfreiheit von Corona-Geimpften weiterhin einzuschränken: "Wenn feststeht, dass von einem Menschen keine Übertragungsgefahr ausgeht, darf er dem Grunde nach nicht mehr in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden."
Die Forderung nach einem "kurzen, einheitlichen Lockdown" in Deutschland war vom CDU-Vorsitzenden und nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet erhoben worden.
Er befürwortet einen "Brücken-Lockdown" mit verschärften Massnahmen für die Zeit, bis Teststrategien und Impfungen sich beim Infektionsgeschehen stärker bemerkbar machen. Laschets Forderung wird im Grundsatz von der Bundesregierung unterstützt, wie Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch deutlich machte. "Ein gemeinsames bundeseinheitliches Vorgehen wäre hier wichtig", sagte sie.
Auch Spanien verabreicht Astrazeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60
06:02 Uhr: Auch in Spanien wird der Corona-Impfstoff von Astrazeneca nur noch an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreicht. Dies kündigte Gesundheitsministerin Carolina Darias am Mittwochabend an. Spanien folgt damit dem Beispiel anderer EU-Länder.
Deutschland, Italien und die Niederlanden hatten bereits zuvor beschlossen, das Astrazeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60 zu verabreichen. In Belgien und Frankreich ist die Altersgrenze für dieses Präparat inzwischen bei 55 angesetzt.
Hintergrund ist eine auffällige Häufung von Thrombose-Fällen bei Frauen unter 55 Jahren, die den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers gespritzt bekommen hatten. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA gelangte aber am Mittwoch nach einer erneuten Prüfung des Astrazeneca-Mittels zu dem Schluss, dass bei diesem der Nutzen gegenüber den Risiken überwiege. Blutgerinnsel sollten als "sehr seltene Nebenwirkung" des Impfstoffs aufgeführt werden, erklärte die Behörde.
Trotz der Häufung von Thrombosefällen bei Frauen unter 55 Jahren konnte die EMA keine spezifischen Risikofaktoren für Blutgerinnsel nach einer Astrazeneca-Impfung wie etwa Alter, Geschlecht oder Vorerkrankungen feststellen, wie Behördenchefin Emer Cooke erläuterte.
"Eine plausible Erklärung für diese seltenen Nebenwirkungen ist eine Immunreaktion auf den Impfstoff." Insgesamt bleibe die EMA aber bei ihrer positiven Einschätzung dieses Impfstoffs. "Er rettet Leben", betonte Cooke.
Zweite Corona-Welle: Argentinien verhängt wieder Ausgangssperren
05:33 Uhr: Angesichts der zweiten Welle der Corona-Pandemie in Argentinien verhängt die Regierung des Landes wieder strenge Ausgangsbeschränkungen. In den besonders betroffenen Distrikten gilt ab Freitag eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 24.00 und 6.00 Uhr, wie Präsident Alberto Fernández ankündigte.
"Argentinien hat die zweite Welle erwischt", sagte der Staatschef. "Als Präsident ist es meine Verantwortung, die Zügel in die Hand zu nehmen und das Land zu führen." Trotz einer Impfung hatte sich Fernández zuletzt selbst mit dem Coronavirus infiziert.
Private Zusammenkünfte in Häusern und Wohnungen über die eigene Familie hinaus werden bis Ende April untersagt, Treffen unter freiem Himmel auf höchstens 20 Personen begrenzt. Restaurants und Bars müssen um 23.00 Uhr schliessen, Kasinos und Diskotheken werden komplett geschlossen. Den öffentlichen Nahverkehr dürfen nur noch Mitarbeiter aus essenziellen Sektoren benutzen.
Diese Beschränkungen gelten für die Bewohner der Hauptstadt Buenos Aires und der umliegenden Vororte sowie der Ballungsräume Córdoba, Mendoza, Tucumán, San Juan und Rosario. Insgesamt sind etwa 26 der rund 45 Millionen Argentinier betroffen. In den übrigen Regionen sollen die Gouverneure Regelungen treffen, um die Mobilität und Kontakte zu drosseln.
Am Mittwoch meldete Argentinien 22.039 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - so viele wie niemals zuvor in der Pandemie. Insgesamt haben sich in dem südamerikanischen Land rund 2,4 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, fast 57.000 Patienten sind bislang im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben.
Virologe Streeck überrascht über Empfehlung nach Astrazeneca-Impfung
05:00 Uhr: Der Virologe Hendrik Streeck hat sich überrascht über die Empfehlung gezeigt, Menschen nach einer Corona-Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca eine Zweitimpfung mit Biontech- oder Moderna-Wirkstoffen anzubieten.
"Da sind die klinischen Studien noch nicht gelaufen. Ich hielte es für notwendig, sich an die Regeln zu halten und abzuwarten, ob die Studien erfolgreich sind", sagte Streeck der "Fuldaer Zeitung" (Donnerstag). Er halte es aber für eine "nachvollziehbare" Entscheidung, das Astrazeneca-Vakzin nicht mehr an Menschen unter 60 Jahren zu verabreichen - auch wenn der Impfstoff an sich gut und sicher sei.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte empfohlen, dass Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Corona-Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca erhalten haben, bei der zweiten Impfung auf ein anderes Mittel umsteigen sollen.
Grund sind mehrere Verdachtsfälle auf eine Hirnvenenthrombose. Experten vermuten, dass das sehr geringe Risiko jüngere Menschen betrifft. Die Stiko empfahl, als zweite Dosis einen mRNA-Impfstoff zu verabreichen. In Deutschland sind die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen.
Bereits am Mittwoch wollte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit seinen Länderkollegen eigentlich auch über die Zweitimpfungen für junge Leute beraten, die mit dem Wirkstoff von Astrazeneca geimpft wurden. Über ein Ergebnis wurde aber zunächst nichts bekannt.
Der Vorsitzende der Stiko, Thomas Mertens, sagte der "Rheinischen Post" (Donnerstag) zu der Empfehlung zur Zweitimpfung: "Der Schutz gegen COVID-19 nimmt bei einmaliger Astrazeneca-Impfung nach gewisser Zeit ab." Mertens meinte, dass es bei einer Zweitimpfung mit einem anderen Impfstoff sogar zu einer besseren Schutzwirkung kommen könne.
Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfahl am Mittwoch uneingeschränkt die Anwendung von Astrazeneca. Der Nutzen sei höher zu bewerten als die Risiken, erklärte die Behörde mit Sitz in Amsterdam. Die britische Impfkommission änderte dagegen ihre Empfehlung: Das Astrazeneca-Präparat soll künftig möglichst nur noch über 30-Jährigen verabreicht werden.
Forderung nach einheitlichem Vorgehen an Schulen in Corona-Zeiten
04:30 Uhr: Vor den Beratungen der Kultusminister an diesem Donnerstag haben Lehrerverbände und Schülervertreter einheitliche Regeln bei Schulöffnungen und Corona-Tests gefordert.
"Der Ball liegt jetzt bei den Kultusministern", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). "Sie können jetzt zeigen, ob sie es schaffen, mehr als ein Jahr nach Beginn der Pandemie endlich bundeseinheitliche Vorgaben zum Thema Schule vorzulegen."
Nötig sei etwa eine einheitliche Linie beim Thema Schulöffnungen. "Es kann nicht angehen, dass jedes Bundesland macht, was es will – und einzelne sagen, sie öffnen unabhängig von den Inzidenzen", meinte er.
"Die generelle Grenze muss sein: Oberhalb einer Inzidenz von 100 müssen die Schulen geschlossen werden." Wenn allerdings zusätzlich zu flächendeckenden Corona-Tests die Impfkampagne unter Lehrern weit fortgeschritten sei, sollten Schulträger und Gesundheitsbehörden abwägen dürfen, ob auch bei höherer Inzidenz mehr möglich sei.
Auch der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, forderte: "Die Kultusministerinnen und Kultusminister müssen sich auf eine einheitliche, für alle verbindliche Linie beim Thema
Schulöffnungen verständigen." In Corona-Hotspots mit Inzidenzen von mehr als 100 müsse es verbindlich Distanzunterricht geben - mit Ausnahmen für Abiturjahrgänge und Abschlussklassen.
Die Kultusminister der Länder beraten an diesem Donnerstag über das weitere Vorgehen an den Schulen. In neun der 16 Bundesländer gehen am Sonntag die Osterferien zu Ende. Überraschende Entscheidungen zu einem bundeseinheitlichen Vorgehen zeichnen sich aber nicht ab, denn viele Bundesländer haben für ihre Schulen bereits Pläne gemacht.
Je nach Bundesland werden bestimmte Jahrgänge nun vorsorglich wieder zurück in den "Fernunterricht" geschickt. Anderswo wird am sogenannten Wechselmodell festgehalten. Es gibt zudem entweder freiwillige Tests für Schüler und Lehrer oder eine Testpflicht.
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