Innerhalb eines Tages wurden weltweit 106.000 Neuinfektionen registriert. In Grossbritannien sind zahlreiche Mitglieder des NHS an COVID-19 verstorben. Zahlreiche Bewohner der Flüchtlingsunterkunft und zwei Mitarbeiterinnen des Deutschen Roten Kreuzes wurden positiv getestet. Alle News zum Coronavirus vom 20. Mai zum Nachlesen.
Laschet: Wenn Biergärten offen sind, verdienen auch Kinder Betreuung
23:00 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident
In Nordrhein-Westfalen sollen alle Kinder ab dem 8. Juni wieder in ihre Kitas und die Tagespflege zurückkehren können - in einem eingeschränkten Regelbetrieb. So sollen die Jungen und Mädchen nur in einem reduzierten Umfang betreut werden, 15 bis 35 Stunden pro Woche.
Weisses Haus: Ende von US-Einreisestopp aus Europa nicht absehbar
22:45 Uhr: Ein Ende des Einreisestopps für Ausländer aus Europa in die USA ist nach Angaben des Weissen Hauses derzeit nicht absehbar. "Wir haben noch keinen Zeitplan dafür", sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Kayleigh McEnany, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Washington. "Das vorrangige Anliegen des Präsidenten ist die Sicherheit der Amerikaner. Diese Reisebeschränkungen haben Leben gerettet." US-Präsident Donald Trump wolle zunächst sicherstellen, dass Leben von Amerikanern nicht gefährdet würden, bevor die Einreisestopps aufgehoben würden.
Bei der Ankündigung des Einreisestopps Mitte März hatte US-Präsident
Deutschland: 800 Neuinfektionen und 63 Todesfälle innerhalb 24 Stunden
22:10 Uhr: Bundesweit sind bis Mittwochabend über 176.400 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.15 Uhr: mehr als 175.600 Infektionen). Mindestens 8.117 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.15 Uhr: 8.054).
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch bei 0,88. Das bedeutet, dass jeder Infizierte im Mittel etwas weniger als eine weitere Person ansteckt.
Trump erwägt G7-Gipfel doch als reales Treffen - nicht per Video
21:25 Uhr: US-Präsident Donald Trump erwägt, den diesjährigen G7-Gipfel nun doch als reales Treffen und nicht per Video abzuhalten. Trump schrieb am Mittwoch auf Twitter, da sich das Land von der Corona-Krise erhole, denke er darüber nach, die Zusammenkunft am ursprünglich geplanten Termin oder an einem "ähnlichen Datum" in Camp David, dem Landsitz des US-Präsidenten, zu veranstalten. Der Gipfel hätte den ursprünglichen Plänen nach vom 10. bis 12. Juni in Camp David stattfinden sollen. Dies wäre ein grossartiges Signal der Normalisierung, erklärte er. Die anderen Länder starteten auch bereits ihr Comeback, schrieb Trump weiter. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) äusserte sich betont zurückhaltend zu dem überraschenden Vorstoss aus dem Weissen Haus.
Die US-Regierung hatte im März das für Mitte Juni in den USA geplante Gipfeltreffen der sieben führenden Wirtschaftsnationen wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt und stattdessen eine Videokonferenz angesetzt. Was genau nun aus der Zusammenkunft wird, ist nach Trumps Tweet offen.
Spanien: Corona-Notstand bis 6. Juni verlängert
20:52 Uhr: Im Corona-Hotspot Spanien ist der Lockdown trotz heftigen Widerstands der Opposition und zunehmender Proteste verärgerter Bürger zum fünften Mal verlängert worden. Das Parlament in Madrid nahm einen entsprechenden Antrag der linken Regierung am Mittwochabend mit knapper Mehrheit an. Der bereits seit Mitte März geltende Alarmzustand samt strenger Ausgehbeschränkungen wird nach dieser Entscheidung mindestens bis zum 6. Juni anhalten.
Im Land gilt eine strikte Ausgehsperre, die erst seit kurzer Zeit schrittweise gelockert wird. Die Grenzen sollen für ausländische Touristen frühestens Ende Juni geöffnet werden.
Es gibt aber auch Verschärfungen der Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie: Ab Donnerstag muss man in Spanien in allen öffentlichen Räumen, also etwa auch in Geschäften, Schutzmaske tragen. Die Pflicht gilt auch im Freien, "wenn der minimale Sicherheitsabstand von zwei Metern nicht gewährleistet werden kann", wie es in dem am Dienstagabend veröffentlichten Dekret heisst. Bisher galt in Spanien eine Schutzmaskenpflicht nur im öffentlichen Nahverkehr. Von der Pflicht sind kleine Kinder bis fünf Jahre ausgenommen.
WHO: Rekordwert bei Neuinfektionen innerhalb eines Tages
20:00 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden gab es weltweit so viele neue Corona-Fälle wie nie zuvor innerhalb eines Tages. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden mehr als 106.000 Neuinfektionen registriert.
"Wir haben bei dieser Pandemie noch einen langen Weg vor uns", sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz.
Dr. Michael Ryan, Nothilfekoordinator der Weltgesundheitsorganisation sagte: “Bald erreichen wir den tragischen Wert von fünf Millionen bestätigten Infektionen weltweit."
Hälfte der Deutschen plant keinen Urlaub
19:28 Uhr: Anders als in den vergangenen Jahren wollen die meisten Deutschen bedingt durch die Corona-Krise Stand jetzt im Sommer 2020 gar nicht verreisen oder einen Urlaub im eigenen Land machen. Die Hälfte der Befragten, die sich über ihre Reisepläne bereits im Klaren sind, geben aktuell an, zu Hause zu bleiben, wie eine Umfrage von infratest dimap im Auftrag der Sendung "ARD Extra" ergab. Im Rückblick auf das Vorjahr gab lediglich etwas mehr als ein Viertel an, keine Urlaubsreise im Sommer gemacht zu haben.
Knapp ein Drittel plant demnach in diesem Jahr einen Sommerurlaub innerhalb Deutschlands und fast jeder Fünfte will ins europäische Ausland reisen. Nur ein kleiner Anteil (drei Prozent) plant einen Sommerurlaub ausserhalb Europas. Zum Vergleich: Für 2019 gaben immerhin zehn Prozent an, das gemacht zu haben.
Saudi-Arabien: Starker Anstieg neuer Corona-Fälle
18:32 Uhr: Kurz vor Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan ist die Zahl der Corona-Infektionen in Saudi-Arabien stark gestiegen. Das Gesundheitsministerium in Riad meldete am Mittwoch 2.691 neue Fälle. Bereits in den Tagen zuvor hatte das Königreich deutlich mehr als jeweils 2.000 zusätzliche Infektionen gemeldet. Nach offiziellen Angaben haben sich mittlerweile mehr als 62.000 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, 339 Menschen starben.
Das Land leidet derzeit auch wirtschaftlich, weil infolge der Pandemie der Ölpreis stark gesunken ist. Um die Krise in den Griff zu bekommen, hat die Regierung zum Ende des Ramadans eine strenge mehrtägige Ausgangssperre angekündigt. Sie beginnt am kommenden Samstag.
Auch in den Nachbarländern am Golf ist die Zahl der Corona-Fälle in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Das Emirat Katar meldete bisher mehr als 37.000 Fälle, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mehr als 25.000 und Kuwait fast 18.000.
Griechenland: Athen öffnet Tourismus und greift Wirtschaft unter die Arme
18:28 Uhr: Athen wird in den nächsten Monaten Unternehmen sowie Arbeitnehmern mit 24 Milliarden Euro unter die Arme greifen und seinen Tourismus neu starten. Dies teilte am Mittwoch der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis im Staatsfernsehen mit. Das Motto sei: "Arbeitsplätze erhalten, Senkung der Steuern, Stärkung der unternehmerischen Tätigkei"», sagte Mitsotakis.
Der wichtigste Wirtschaftsbereich des Tourismus werde am 1. Juli wieder neu starten. Die ersten Hotels sollen bereits am 15. Juni aufmachen. Am 1. Juli werde es dann auch Direktflüge zu den griechischen Inseln geben. Griechenland wird in den nächsten Tagen die Länder bekanntgeben, deren Bürger nicht unter Quarantäne gestellt werden brauchen. Dies teilte der griechische Tourismusminister, Charis Theocharis, mit. Unter diesen Ländern seien Deutschland, die baltischen Staaten sowie Staaten des Balkan, hiess es.
Eltern sollen in Coronakrise länger Lohnersatz bekommen
17:58 Uhr: Wenn Eltern wegen geschlossener Kitas und Schulen in der Coronakrise nicht arbeiten können, erhalten sie unter bestimmten Voraussetzungen künftig deutlich länger Lohnersatz vom Staat als bisher. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf, mit dem die Bezugsdauer auf bis zu 20 Wochen ausgedehnt wird.
Mit dem Entwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium soll das Infektionsschutzgesetz geändert werden. Eltern können bis zu 67 Prozent ihres Lohns vom Staat erhalten, wenn sie Kinder unter zwölf Jahren während der Pandemie wegen geschlossener Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen und deshalb Einkommensverluste haben.
Bisher ist die Leistung auf sechs Wochen befristet. Künftig wird das Geld pro Elternteil bis zu zehn Wochen gezahlt, bei Alleinerziehenden sind es 20 Wochen. Ein Anspruch kann auch für einzelne Tage geltend gemacht werden.
Die Leistung ist allerdings auf 2016 Euro für einen vollen Monat gedeckelt. Zeiten von Schulferien, in denen Kitas und Schulen ohnehin geschlossen wären, bleiben unberücksichtigt. Auch Eltern, die im Homeoffice arbeiten können, gehen leer aus.
Italien will Flughäfen ab 3. Juni öffnen
17:36 Uhr: Italien will im Zuge der Corona-Pandemie seine Flughäfen ab dem 3. Juni wieder öffnen. Dann sollten inländische und internationale Reisen wieder erlaubt sein, weshalb Transportbeschränkungen aufgehoben werden könnten, sagte Verkehrsministerin Paola De Micheli am Mittwoch in Rom laut italienischen Nachrichtenagenturen.
Italien hatte angekündigt, dass ab dem 3. Juni die Einreise für EU-Bürger wieder möglich sein soll und es für sie keine pauschale Quarantäne mehr geben werde. Bereits seit dieser Woche gibt es wieder mehr Zugverbindungen innerhalb Italiens.
Über 50 Corona-Fälle in Amazon-Logistikzentrum Winsen
17:26 Uhr: In einem Logistikzentrum des Online-Händlers Amazon im niedersächsischen Winsen an der Luhe sind 53 Corona-Infektionen festgestellt worden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung in Hannover auf eine Anfrage der Grünen hervor.
Die Angaben beziehen sich auf den Zeitraum vom 16. März bis 29. April. Amazon zufolge sind im Mai keine weiteren Fälle hinzugekommen. Insgesamt sind an dem Standort rund 1.800 Menschen beschäftigt.
Ein Amazon-Sprecher teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, das Unternehmen tue alles, um die Mitarbeiter "so weit wie möglich zu schützen". Im Zuge der Coronakrise seien mehr als 150 Prozesse in der Logistik angepasst worden: "Nichts ist uns wichtiger als die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."
Millionen neue Arme in Lateinamerika wegen Coronakrise befürchtet
16:40 Uhr: Die grassierende Corona-Pandemie löst in Lateinamerika nach Einschätzung der Nichtregierungsorganisation Aktion gegen den Hunger auch eine wirtschaftliche und soziale Krise aus. Die Pandemie werde in der Region rund 29 Millionen Menschen in die Armut stürzen, teilte die Organisation am Mittwoch mit.
"In einer Gegend, in der bereits vor dem ersten COVID-19-Fall die Versorgung mit Lebensmitteln von einem Drittel der Bevölkerung nicht gesichert war, könnten der prognostizierte Rückgang der Wirtschaftskraft um fünf Prozent und der Anstieg der Arbeitslosigkeit um elf Prozentpunkte die grösste Krise des Jahrhunderts auslösen", sagte die Regionalchefin von Aktion gegen den Hunger, Benedetta Lettera.
Migrant stirbt nach Sprung von Quarantäne-Fähre
16:36 Uhr: Ein Migrant ist nach einem Sprung von einer Quarantäne-Fähre in Italien gestorben. Der Tunesier sei einer von rund 120 Migranten, die vor der Küste Siziliens bei Porto Empedocle wegen der Corona-Pandemie auf der Fähre "Moby Zaza" isoliert worden seien, sagte eine Sprecherin des Roten Kreuzes am Mittwoch.
Seine Leiche wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa rund zehn Kilometer von dem Schiff entfernt an der Küste gefunden. Er sei vermutlich aus einer Höhe von 15 Metern mit Rettungsweste in das Meer gesprungen, möglicherweise um zu fliehen.
Italien hat sich in der Corona-Krise als nicht sicherer Hafen erklärt. Migranten müssen nun in der Regel zwei Wochen auf Schiffen in Quarantäne.
Kretschmer: Coronakrise kann Europa zusammenrücken lassen
16:25 Uhr: Sachsens Regierungschef
Den Regionen müsse - auch länderübergreifend - mehr Kompetenz eingeräumt werden, so dass sie die Dinge miteinander klären könnten.
Als Beispiele nannte Kretschmer etwa gemeinsame Hygienekonzepte und Gesundheitsvorsorge in den Krankenhäusern von Görlitz und Zgorzelec. "Wenn die nächste Pandemie oder die nächste Welle kommt, darf es nicht so sein, dass Grenzen geschlossen werden, sondern es muss gemeinsame Standards geben", sagte er. "Wir haben eine Verantwortung, dass die Europäische Union nicht auseinander fliegt."
Grossbritannien: Zahlreiche Ärzte und Pfleger verstorben
16:07 Uhr: In Grossbritannien sind bislang 181 mit dem Corona-Virus infizierte Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS) gestorben. Wie Premierminister Boris Johnson am Mittwoch im Parlament weiter mitteilte, kamen auch 131 infizierte Sozialarbeiter ums Leben.
Zahlreiche Ärzte, Krankenpfleger und Mitarbeiter in Senioreneinrichtungen hatten sich immer wieder beschwert, dass sie nicht genug Schutzausrüstungen wie Masken und Kittel zur Verfügung hätten. Einige von ihnen zogen sich in ihrer Not zum Beispiel grosse Müllbeutel über, um sich nicht mit dem Erreger anzustecken.
Über 50 Corona-Fälle in Amazon-Logistikzentrum
16:08 Uhr: In einem Logistikzentrum des Online-Händlers Amazon im niedersächsischen Winsen an der Luhe sind 53 Corona-Infektionen festgestellt worden. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung in Hannover auf eine Anfrage der Grünen hervor.
Die Angaben beziehen sich auf den Zeitraum vom 16. März bis 29. April. Amazon zufolge sind im Mai keine weiteren Fälle hinzugekommen. Insgesamt sind an dem Standort rund 1.800 Menschen beschäftigt.
Ein Amazon-Sprecher teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, das Unternehmen tue alles, um die Mitarbeiter "so weit wie möglich zu schützen". Im Zuge der Corona-Krise seien mehr als 150 Prozesse in der Logistik angepasst worden. "Nichts ist uns wichtiger als die Gesundheit und das Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter."
Fast 70 Corona-Fälle in Frankfurter Flüchtlingsunterkunft
15:45 Uhr: In einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Bockenheim sind 65 Bewohnerinnen und Bewohner positiv auf COVID-19 getestet worden.
Auch zwei Mitarbeiterinnen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), das die Einrichtung betreibt, wurden positiv getestet, teilte eine Sprecherin der Stadt Frankfurt am Mittwoch mit. Zuvor hatte die Hessenschau darüber berichtet.
Nach Angaben der Stadt hat bisher nur ein infizierter Mann Symptome entwickelt und wird in einem Krankenhaus behandelt. Die Erkrankung dieses Mannes war den Angaben zufolge der Anlass zu weiteren Tests.
Die ersten elf der positiv getesteten Bewohner der Unterkunft sind nach Angaben einer Sprecherin des Sozialdezernats bereits in ein Appartement-Hotel umgezogen, in dem die Stadt seit April Wohnungslose und Geflüchtete aus Gemeinschaftsunterkünften zur Quarantäne unterbringt.
Weitere 52 positiv getestete Menschen und ihre Familienmitglieder ziehen am Freitag in ein anderes Appartement-Hotel um, das kurzfristig akquiriert werden konnte. Die beiden infizierten DRK-Mitarbeiterinnen seien in häuslicher Quarantäne, hiess es weiter.
Klinik-Chef warnt vor frühen Corona-Lockerungen
15:23 Uhr: Der Chef des Düsseldorfer Universitätsklinikums, Frank Schneider, hat vor überzogenen Lockerungen der Corona-Schutzmassnahmen gewarnt. "Ich habe manchmal Angst, wenn draussen jetzt wieder alles sich lockert und manche Politiker die Fahne hoch halten: 'Wir müssen noch mehr lockern'", sagte der Ärztliche Direktor am Mittwoch. Die nächste Infektionswelle stehe höchstwahrscheinlich bevor. "Ob die jetzt an Pfingsten kommt oder im August oder Dezember, wissen wir nicht, aber wir sind ziemlich sicher, dass sie kommt."
Der Ausbruch der Corona-Pandemie sei "eine Zäsur für Deutschland und die ganze Welt", stellte der Universitätsprofessor fest. Angesichts dessen könne niemand weitermachen wie zuvor.
Mit seinen Behandlungskapazitäten wäre Deutschland aus seiner Sicht auch bei Ausbruch einer neuen Infektionswelle besser aufgestellt als andere Länder. "Es gibt keinen besseren Ort als hier in Deutschland zu leben im Moment."
Im Universitätsklinikum Düsseldorf waren die ersten COVID-Patienten nach Ausbruch der Epidemie im Kreis Heinsberg behandelt worden. Insgesamt seien es etwa 80 Patienten gewesen, berichtete der Klinikchef. Davon seien 50 genesen, 11 allerdings am Virus gestorben.
Slowakei lockert im Inland, bremst bei Grenzöffnung
14:51 Uhr: Die Slowakei hat weitere coronabedingte Einschränkungen für das Wirtschaftsleben gelockert. Bei Plänen einer Grenzöffnung zu den Nachbarländern stieg der konservative Regierungschef Igor Matovic hingegen wieder auf die Bremse.
Im Strassenbild sichtbarste Lockerungsmassnahme war der Wegfall der Maskenpflicht im Freien. Bisher durfte man in der Slowakei ohne Bedeckung von Mund und Nase nicht einmal die eigenen vier Wände verlassen. Seit Mittwoch müssen die Schutzmasken nur mehr in Innenräumen getragen werden.
Ebenfalls ab Mittwoch durften Einkaufszentren, Kinos und Theater unter strengen Bedingungen wieder öffnen. Von berufstätigen Eltern kritisiert wurde, dass ungeachtet aller Lockerungen für Firmen die Schulen und Kindergärten nicht vor dem 1. Juni wieder öffnen dürfen.
NRW setzt Startdatum für eingeschränkten Kita-Regelbetrieb nach vorne
13:40 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sollen alle Kita-Kinder mit dem 8. Juni schon deutlich früher in die Kitas kommen, als ursprünglich geplant. Das teilte das NRW-Familienministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit. Familienminister Joachim Stamp (FDP) hatte die Rückkehr aller Kinder bisher erst für September in Aussicht gestellt.
Als Starthilfe sollen die Jugendämter zwei Millionen FFP-2-Masken und drei Millionen OP-Masken für den Arbeitsschutz der Erzieher erhalten. Zudem solle es einen finanziellen Zuschuss an die Träger geben zum Ausgleich für die aussergewöhnlichen zusätzlichen Belastungen.
Möglicherweise Corona-Infektion durch Nerze - Farmen sollen schliessen
12:55 Uhr: In den Niederlanden ist möglicherweise erstmals ein Mensch durch einen Nerz mit dem Coronavirus infiziert worden. Neuen Untersuchungen zufolge gelte es als wahrscheinlich, dass sich ein Mitarbeiter einer Nerzfarm bei einem Tier angesteckt hat, teilte das Landwirtschaftsministerium in Den Haag mit.
Die Regierung wolle nun die Pelztierzüchter bewegen, Nerzfarmen früher als geplant zu schliessen, erklärte Landwirtschaftsministerin Carola Schouten am Mittwoch nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP.
Unabhängig von der Corona-Pandemie müssen alle niederländischen Nerzfarmen laut Beschluss des Obersten Gerichtshofes bis 2024 den Betrieb einstellen. Durch Subventionsangebote könnten Betreiber möglicherweise dazu gebracht werden, dies schon eher umzusetzen, erklärte Schouten.
Das Ministerium ordnete Untersuchungen der Tiere in allen Nerzfarmen an. Allerdings schätzt die Gesundheitsbehörde RIVM das Ansteckungsrisiko für Menschen ausserhalb der Stallanlagen als äusserst gering ein.
Bei den Blutspendediensten werden die Vorräte knapp
12:42 Uhr: In vielen Regionen in Deutschland gehen den Blutspendediensten die Konservenvorräte aus. "Corona hat das Blutspendewesen sehr deutlich durchgerüttelt", sagte Stephan Küpper vom Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Mittwoch.
Dass die zur Verfügung stehenden, gekühlten und getesteten Reserven mancherorts nicht einmal den Bedarf eines durchschnittlichen Tages decken könnten, liege aber nicht an mangelnder Spendenbereitschaft, betonte Küpper. Das Problem sei der Wegfall vieler Gelegenheiten zur Blutspende etwa in Firmen und Universitäten und an mobilen Blutspendefahrzeugen.
Das Rote Kreuz deckt über zwei Drittel des Bedarfs an Blutkonserven in Deutschland ab. Generell sind demnach die Vorräte an Blutkonserven in Deutschland sehr unterschiedlich gelagert. Besonders knapp seien die Reserven aktuell in Baden-Württemberg und Hessen.
Kabinett beschliesst freiwillige Lösung für Reisegutscheine
12:19 Uhr: Wer wegen der Coronakrise eine Pauschalreise nicht antreten kann, kann sein Geld zurückverlangen. Eine zuerst von der Bundesregierung geplante Gutschein-Lösung soll es nur noch als freiwillige Möglichkeit für Verbraucher geben. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin beschlossen.
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) appellierte gleichwohl an Betroffene, einen Gutschein zu akzeptieren: "Wer sich für einen Gutschein entscheidet, leistet auch einen wichtigen Beitrag dazu, die Vielfalt der Angebote und Dienstleistungen im Reisesektor zu erhalten."
Die ursprünglichen Berliner Pläne waren am Widerstand der Brüsseler EU-Kommission gescheitert, weil europäisches Reiserecht für derartige Fälle einen Anspruch auf Erstattung vorsieht. Mit einer verpflichtenden Gutschein-Lösung wollte die Regierung Reiseveranstalter und Reisebüros vor Insolvenzen schützen.
Südkoreanische Schüler gehen nach Corona-Pause wieder zu Schule
12:10 Uhr: Nach wochenlanger Verschiebung des Unterrichtsbeginns wegen der Coronakrise drücken in Südkorea landesweit die ersten Schüler wieder die Schulbank. Hunderttausende Schüler der Oberschule waren am Mittwoch die ersten, die wieder die Klassenzimmer betreten haben, wie südkoreanische Sender berichteten.
Die Lehrer empfingen die Schüler, die Schutzmasken tragen mussten, am Eingang mit Fieberthermometern und Handdesinfektionsmitteln. In einigen Schulen waren die Tische in den Klassenräumen mit Plexiglasscheiben voneinander getrennt.
In den nächsten Wochen soll auch der Unterricht für die unteren Jahrgänge der Oberschule sowie für Grund- und Mittelschüler wieder beginnen. Der ursprünglich für Anfang März geplante Schulbeginn war wegen der Corona-Pandemie mehrmals verschoben worden, zwischenzeitlich wurde ein Online-Unterricht eingeführt.
Lettland will Corona-Notstand nicht verlängern
11:49 Uhr: Lettland will den wegen der Coronavirus-Pandemie noch zum bis 9. Juni verhängten Notstand nicht erneut verlängern. "Unser Ziel ist es, die Ausnahmesituation zu beenden und in eine neue Normalität überzugehen, in der wir gemeinsam mit COVID-19 leben", sagte Ministerpräsident Krisjanis Karins am Mittwoch im lettischen Fernsehen. Die Regierung des baltischen EU-Landes werde dazu in der kommenden Woche die bestehende Regelung überprüfen.
Geplant ist Karins zufolge, dass die Regierung auch nach Aufhebung des Corona-Notstand einige Befugnisse behalten wird, damit sie unverzüglich auf eine mögliche Verschlimmerung der epidemiologischen Situation reagieren kann. Bestehen bleiben werden auch erhöhte Hygieneanforderungen und Abstandsregeln, sagte der lettische Regierungschef.
Bayer-Chef rechnet schon bald mit ersten COVID-19-Medikamenten
11:26 Uhr: Bayer-Chef Werner Baumann rechnet schon bald mit ersten wirksamen Behandlungsmethoden gegen Corona-Erkrankungen. "Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Monaten einen Wirkstoff oder mehrere Wirkstoffkombinationen gibt, die den Krankheitsverlauf deutlich abmildern können", sagte der Manager der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch).
Denn mehrere Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten gegen das Coronavirus, die ursprünglich gegen andere Krankheiten entwickelt wurden, näherten sich ihrem Abschluss.
"Sobald klar ist, welche Wirkstoffe helfen können, wird die wichtige Frage lauten, wie wir die Nachfrage schnellstmöglich weltweit bedienen können. Darauf bereiten wir uns bereits vor", sagte Baumann. Zu den Testkandidaten gehören auch die Bayer-Medikamente Resochin und Betaferon.
Es werde möglicherweise nicht den einen Wirkstoff gegen COVID-19 geben, sondern unterschiedliche Wirksamkeiten in unterschiedlichen Stadien der Krankheit, betonte der Bayer-Chef. "Manche Präparate helfen nicht mehr, wenn sie zu spät gegeben werden. Das bedeutet auch, dass wir Infizierte früh erkennen müssen, um möglichst gute Behandlungserfolge erzielen zu können."
Statistik: Zeit der Corona-Hamsterkäufe ist vorbei
11:02 Uhr: In den Läden gibt es wieder Toilettenpapier, Nudeln und passierte Tomaten: Diese Alltagsbeobachtung hat am Mittwoch das Statistische Bundesamt mit aktuellen Absatzzahlen zu einzelnen Produkten untermauert.
Danach hat sich das Käuferverhalten in der 20. Kalenderwoche (11.-17. Mai) wieder weitgehend auf dem Vorkrisenniveau eingependelt. Die Zeit der Hamsterkäufe in der Corona-Pandemie scheint vorbei zu sein.
Der Auswertung zufolge waren die typischen Hamsterwaren Klopapier (minus 28 Prozent), Nudeln (minus 30 Prozent) und passierte Tomaten (minus 16 Prozent) deutlich weniger gefragt als im Durchschnitt der Monate August 2019 bis einschliesslich Januar 2020. Die Statistiker gegen davon aus, dass die Nachfrage nach diesen Produkten zunächst gesättigt ist.
Längerer Lohnersatz bei geschlossener Schule und Kita
19:49 Uhr: Der Staat will Eltern, die wegen geschlossener Schulen und Kitas nicht zur Arbeit können, länger als bisher Lohnersatz zahlen. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine entsprechende Ausweitung der geltenden Regelung auf den Weg gebracht, die Ende März wegen der Corona-Pandemie beschlossen worden war.
Die Verdienstausfallentschädigung soll künftig pro Elternteil für maximal zehn Wochen statt wie bisher sechs Wochen gezahlt werden. Alleinerziehende Eltern sollen sogar Anspruch auf bis zu 20 Wochen Entschädigung haben, kündigte Familienministerin Franziska Giffey (SPD) im ZDF-"Morgenmagazin" an. "Das ist ein ganz wichtiger Schritt, um finanzielle Sicherheit zu geben", sagte sie.
Die SPD hatte sich in der Koaltion dafür schon länger eingesetzt. Zum Wochenbeginn hatten sich auch CDU und CSU dafür ausgesprochen. Die Änderungen müssen noch durch Bundestag und Bundesrat.
Russland überschreitet 300.000er-Marke bei Corona-Infektionen
10:43 Uhr: Russland hat bei der Zahl der registrierten Corona-Infizierten die Marke von 300.000 überschritten. Am Mittwoch kamen innerhalb eines Tages mehr als 8.700 neue Fälle hinzu, wie die Behörden in Moskau mitteilten. Das sei der niedrigste Wert seit Anfang Mai. 2.972 Menschen starben demnach mit dem Virus. Mit 135 Todesfällen pro Tag habe es nun einen neuen Höchststand gegeben.
Nach Erhebungen der US-Universität Johns Hopkins liegt das flächenmässig grösste Land der Erde bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen auf Platz zwei hinter den USA. Insgesamt haben sich in Russland rund 308.700 Menschen angesteckt.
Corona-Krise belastet Export der Elektroindustrie
10:31 Uhr: Die Corona-Krise hinterlässt erste Spuren bei den Geschäften der deutschen Elektroindustrie im Ausland. Im März sanken die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,4 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro, wie der Branchenverband ZVEI am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.
Im gesamten ersten Quartal wurde ein Minus von 1,8 Prozent auf 52,8 Milliarden Euro verzeichnet. "Im zweiten Quartal dürften dann entschieden grössere Handelsverluste auflaufen", sagte ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann voraus.
Die Ausfuhren in die Eurozone brachen im März gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,0 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro ein. Die Geschäfte mit den USA wuchsen dagegen noch (plus 6,5 Prozent), die Exporte nach China legten nach Rückgängen wieder zu (plus 7,3 Prozent). Die Pandemie breitete sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten in einzelnen Ländern und Regionen aus. In China war das Virus zuerst festgestellt worden.
Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Produkte sanken im ersten Quartal um 3,4 Prozent auf 47,5 Milliarden Euro. Im März fielen die Importe um 4,4 Prozent auf 15,2 Milliarden Euro.
Rolls-Royce kündigt Streichung von mindestens 9.000 Stellen an
09:10 Uhr: Der britische Triebwerksbauer Rolls-Royce plant die Streichung von mindestens 9.000 Stellen wegen des Einbruchs des Luftverkehrs während der Corona-Pandemie. "Diese Krise haben nicht wir verursacht. Aber wir müssen uns der Krise stellen", sagte Konzernchef Warren East am Mittwoch in London. In solchen beispiellosen Zeiten müssten schwere Entscheidungen getroffen werden.
Der Konzern hat weltweit etwa 52.000 Mitarbeiter. Er baut vor allem Antriebe für Grossraumflugzeuge, die auf Langstreckenverbindungen von Kontinent zu Kontinent zum Einsatz kommen.
Gastgewerbeumsatz drastisch eingebrochen
08:31 Uhr: Die Schliessungen wegen der Corona-Pandemie haben drastische Umsatzeinbussen für das Gastgewerbe in Deutschland nach sich gezogen. Um fast die Hälfte brachen die Erlöse von Hoteliers und Gastwirten im März ein - sowohl im Vergleich zum Februar 2020 als auch zum Vorjahresmonat.
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes gab es in allen Zweigen des Gastgewerbes die grössten Umsatzeinbussen seit Beginn der Zeitreihen im Jahr 1994. Im Vergleich zum März 2019 brachen die Erlöse nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Mittwoch real um 45,4 Prozent ein, im Vergleich zum Februar 2020 fiel der Umsatz preisbereinigt um 44,6 Prozent.
Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus hatte die Politik ab dem 18. März Übernachtungen touristischer Gäste in Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben untersagt. Ab dem 22. März waren Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferservices geschlossen. Seit Mitte Mai werden die Einschränkungen nach und nach wieder gelockert.
Aktuelle Corona-Fallzahlen in Deutschland
08:24 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Mittwoch mit 176.007 angegeben - ein Plus von 797 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 177.778 Infizierte.
Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 8.090 Todesfälle, die JHU 8.081 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 156.900.
Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen (Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote):
- Baden-Württemberg: 34.115 / +81 / 1672
- Bayern: 45.766 / +127 / 2339
- Berlin: 6507 / +29 / 186
- Brandenburg: 3193 / +8 / 151
- Bremen: 1256 / +19 / 38
- Hamburg: 5042 / 0 / 236
- Hessen: 9483 / +115 / 446
- Mecklenburg-Vorpommern: 755 / +3 / 20
- Niedersachsen: 11.288 / +81 / 557
- Nordrhein-Westfalen: 36.766 / +281 / 1537
- Rheinland-Pfalz: 6529 / +9 / 222
- Saarland: 2703 / +4 / 154
- Sachsen: 5150 / +17 / 198
- Sachsen-Anhalt: 1680 / +1 / 54
- Schleswig-Holstein: 3014 / +12 / 131
- Thüringen: 2760 / +10 / 149
- Gesamt: 176.007 / +797 / 8090
UNO und Weltbank warnen vor starker Zunahme extremer Armut durch Corona-Pandemie
08:11 Uhr: Die Vereinten Nationen und die Weltbank haben vor einer starken Zunahme der extremen Armut rund um den Globus als Folge der Corona-Pandemie gewarnt. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte am Mittwoch, in Afrika drohten Millionen von Menschen in die bitterste Not abzurutschen. Er rief zur "globalen Solidarität" mit dem Kontinent auf. Nach Schätzung der Weltbank könnten weltweit bis zu 60 Millionen weitere Menschen in extreme Armut geraten.
Guterres warnte, die Pandemie bedrohe die Fortschritte bei der Armutsbekämpfung in Afrika. Sie werde die dort seit langem bestehenden Ungleichheiten sowie den Hunger, die Fehlernährung und die Anfälligkeit für Krankheiten steigern.
Weltbank-Direktor David Malpass sagte in einer Telefonkonferenz, durch die Corona-Krise würden weltweit die in den vergangenen drei Jahren erzielten Fortschritte in der Armutsbekämpfung zunichte gemacht. Die Weltbank geht nach seinen Angaben davon aus, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um fünf Prozent schrumpft. Dies treffe die ärmsten Länder besonders hart.
Die Weltbank hat bislang rund 5,5 Milliarden Dollar (fünf Milliarden Euro) zur Unterstützung armer Länder im Kampf gegen die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Krise ausgegeben. Malpass appellierte an die Geberländer, zusätzlich ihre bilateralen Hilfen an arme Länder aufzustocken.
Erstmals mehr als tausend Corona-Tote binnen eines Tages in Brasilien
07:26 Uhr: In Brasilien sind erstmals mehr als tausend Todesopfer der Corona-Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden seit dem Vortag 1179 Todesfälle registriert.
Die Gesamtzahl der offiziell gezählten Todesfälle in Brasilien stieg damit auf 17.971. Die Zahl der verzeichneten Infektionen wuchs dem Ministerium zufolge um 17.408 neue Fälle auf 271.628.
Bei den Infektionszahlen liegt Brasilien weltweit inzwischen auf dem dritten Rang hinter den USA und Russland. Das Land hatte sich am Montag in der Statistik vor Grossbritannien gesetzt.
Nach Schätzungen von Experten könnten die Infektionszahlen in Brasilien jedoch um das 15-fache höher sein als offiziell erfasst. In dem bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land wird eine gewaltige Dunkelziffer vermutet, da es dort nur in relativ geringem Umfang Corona-Tests gibt. Experten erwarten zudem, dass der Höhepunkt der Ausbreitung des Virus in Brasilien erst im Juni erreicht wird.
Dem brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro wird vorgeworfen, die Corona-Krise in seinem Land herunterzuspielen. Die von dem Virus ausgelöste Lungenkrankheit COVID-19 bezeichnete der ultrarechte Staatschef in der Vergangenheit als "kleine Grippe". Die von brasilianischen Bundesstaaten verhängten Corona-Restriktionen kritisiert Bolsonaro immer wieder massiv wegen ihrer negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft.
Wegen Meinungsverschiedenheiten mit Bolsonaro über den Umgang mit der Pandemie schieden in den vergangenen Wochen bereits zwei Gesundheitsminister aus dem Kabinett aus.
Trump: Hohe Corona-Fallzahl ist Auszeichnung für gute Tests
06:20 Uhr: US-Präsident Donald Trump kann der Vielzahl an nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA - mehr als 1,5 Millionen - etwas Positives abgewinnen. Er betrachte es nicht als "schlechte Sache", dass es so viele nachgewiesene Infektionen im Land gibt. "Ich betrachte es in gewisser Hinsicht als gute Sache, weil es bedeutet, dass unsere Tests viel besser sind", sagte Trump am Dienstagabend im Weissen Haus.
"Ich betrachte es als Auszeichnung, wirklich, es ist eine Auszeichnung." Wenn man wie in den USA fast 14 Millionen Menschen teste, finde man auch mehr Fälle, sagte er.
Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität und dem Covid Tracking Project wurden bislang rund 12,2 Millionen Tests in den USA durchgeführt. Trump stellt immer wieder heraus, dass in den USA viel mehr getestet werde als in anderen Ländern. Im Verhältnis zur Bevölkerung haben allerdings andere Staaten mehr getestet, darunter Deutschland, Österreich, die Schweiz, Italien und Australien.
Fast jede dritte der fast 4,9 Millionen bestätigten Infektionen weltweit entfällt auf die USA, wo rund 330 Millionen Einwohner leben. In keinem anderen Land gibt es mehr nachgewiesene Infektionen. Die Fallzahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und der erwarteten hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen.
FDP-Chef Lindner fordert "mutige Stufenpläne" für Schulen und Kitas
04:40 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat mehr Tempo bei der Öffnung von Schulen und Kitas gefordert. "Wenn vier medizinische Fachgesellschaften dazu aufrufen, Kitas und Schulen vollständig zu öffnen, muss die Politik so schnell wie möglich reagieren", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Mehrere Medizinerverbände, darunter der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, hatten sich in einer gemeinsamen Stellungnahme für eine umgehende Komplettöffnung von Kindergärten und Schulen ausgesprochen. "Nach Ansicht der Fachverbände sind Kinder keine starken Treiber der Pandemie. Daraus müssen wir die richtigen Schlussfolgerungen ziehen", sagte Lindner.
Die Corona-Krise dürfe nicht länger auf dem Rücken von Kindern und Eltern ausgetragen werden. Es brauche "schleunigst kluge und mutige Stufenpläne", wie Schulen und Kindergärten schneller zurück in den Unterricht geführt werden könnten. Die Länder entscheiden darüber in Eigenregie. In Sachsen sind Grundschulen und Kindergärten für alle seit Wochenbeginn wieder geöffnet. Andernorts gibt es in den Kitas weiterhin nur Notbetreuung. An den Schulen wechseln sich die Schüler momentan ab: Ein Teil lernt zu Hause, der andere bekommt Präsenzunterricht.
Weltärztebund-Chef für Impfpflicht gegen Corona - Versagen bei Alten
02:37 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen. "Ich war für die Impflicht bei Masern. Ich bin auch hier für eine Impfpflicht", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch).
Die Bundesregierung hatte am Montag erneut betont, dass sie eine künftige Corona-Schutzimpfung nicht zur Pflicht machen will: "Es wird keine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
Noch existiert kein solcher Impfstoff. Weltweit gibt es laut dem Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) aber mehr als 120 Impfstoffprojekte. Ob ein Impfstoff noch in diesem Jahr auf den Markt gebracht werden kann, gilt als fraglich.
Montgomery forderte, die deutsche Regierung müsse mit gesetzlichen Massnahmen dafür sorgen, "dass nicht derjenige als Erster geimpft wird, der am meisten dafür zahlt". "Als Erstes müssen die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und die Mitarbeiter in den Kliniken geimpft werden. Ich fürchte aber, dass auch hierzulande ein Schwarzmarkt entstehen wird."
Dazu komme ein anderes Problem, sagte Montgomery: "Es wird Leute geben, die sich nicht impfen lassen wollen. Infizieren sie sich, sind sie eine Gefahr für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Wir müssen deshalb möglichst viele Menschen impfen."
Frankreich korrigiert Zahl der Toten leicht nach unten
00:40 Uhr: Die französischen Gesundheitsbehörden haben die Zahl der Toten in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus leicht nach unten korrigiert. 28.022 Infizierte seien bisher gestorben, teilte die Gesundheitsagentur am Dienstagabend auf ihrer Webseite mit. Am Sonntag hatte das Gesundheitsministerium 28.108 Tote vermeldet. Der Unterschied basiere auf Anpassungen bei übermittelten Daten aus Alten- und sozialen Pflegeheimen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die Zahlen waren bereits zuvor manchmal nachträglich angepasst worden, vor allem nach einem Wochenende.
Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon hatte am Dienstag nicht wie sonst üblich die Gesamtzahl der Todesfälle bei einer Pressekonferenz mitgeteilt. 1894 Patientinnen und Patienten wurden Salomon zufolge noch in Intensivstationen behandelt. Er betonte, dass sich die Menschen beim geringsten Verdacht einer Infektion testen lassen sollten. Die Epidemie sei mit den Lockerungen der Coronavirus-Ausgangsbeschränkungen nicht verschwunden, betonte der Gesundheitsminister.
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