- 17:59 Uhr: ➤ Evangelische Kirchen wollen Präsenz-Gottesdienste von Inzidenz abhängig machen
- 16:46 Uhr: Lauterbach: Sehe keinen anderen Weg als Ausgangssperren
- 16:27 Uhr: Corona-Testpflicht für alle Flug-Rückkehrer ab Freitag
- 14:36 Uhr: Zu schnell: Nordrhein-Westfalen bremste Wuppertal beim Impfen aus
- 11:25 Uhr: Bayern erlaubt Gottesdienste zu Ostern unter Corona-Auflagen
- 09:22 Uhr: Saarland beendet Lockdown direkt nach Ostern als Modellprojekt
- 06:25 Uhr: RKI registriert 22.657 Corona-Neuinfektionen und 228 neue Todesfälle
➤ Evangelische Kirchen wollen Präsenz-Gottesdienste von Inzidenz abhängig machen
Über die Frage, ob es Ostern angesichts der Corona-Pandemie Präsenz- oder Online-Gottesdienste geben sollen, wollen die evangelischen Kirchengemeinden vor Ort entscheiden. Insbesondere die Inzidenzwerte würden berücksichtigt, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag mitteilte.
In allen Präsenzgottesdiensten sollen zudem strenge Hygiene- und Schutzkonzepte gelten, die "auch der veränderten Situation durch die besonders aggressive Virusmutation Rechnung tragen".
"Evangelische Gottesdienste werden bundesweit sowohl in Funk und Fernsehen und in digitalen Gottesdienstformaten als auch in den vertrauten Kirchenräumen in präsentischen Gottesdiensten oder unter freiem Himmel gefeiert", erklärte die EKD.
Informationen und Angebote rund um die Karwoche und Ostern werden seit Donnerstag auf einer zentralen Internetseite gebündelt. Auf der Homepage finden sich zudem Materialien für Hausandachten.
Auch die katholische Kirche will zu Ostern Gottesdienste und weitere kirchliche Sendungen im Fernsehen und im Hörfunk ausstrahlen. Streamingangebote und Informationen sind nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz auf der Internetseite der Katholischen Fernseharbeit aufgeführt. Demnach wird die Liste laufend aktualisiert.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Griechenland schafft Quarantäne für geimpfte Besucher aus Israel ab
17:47 Uhr: Die griechische Regierung hat die Quarantänepflicht für Besucher aus Israel abgeschafft. Reisende aus anderen Ländern müssen aber weiterhin für sieben Tage in Quarantäne gehen. Dieser Beschluss gilt zunächst bis zum 5. April.
Wie die zuständige griechische Behörde am Donnerstag weiter mitteilte, müssen Reisende aus Israel eine offizelle Bestätigung auf Englisch vorzeigen, dass sie geimpft sind. Zudem müssen 14 Tage nach der zweiten Impfung vergangen sein.
Die Besucher aus Israel müssen auch einen negativen PCR-Corona-Test vorzeigen, der nicht mehr als 72 Stunden alt sein darf. Dann können sie ohne Quarantäne in Griechenland bleiben, hiess es. Am Samstag beginnt das jüdische Pessach-Fest. Viele nutzen es für einen Urlaub.
Die griechische Regierung drängt seit Jahresbeginn darauf, einen EU-weit gültigen Impfpass zu entwickeln. Damit soll der griechische Tourismus-Sektor gerettet werden, der normalerweise fast ein Fünftel der griechischen Wirtschaftsleistung ausmacht.
Der jetzige Alleingang soll Druck ausüben, damit es mit dem EU-Impfpass schneller voran geht, heisst es bei politischen Beobachtern in Athen. Auch andere EU-Länder haben das Thema bereits selbst in die Hand genommen, darunter Polen, Rumänien und Estland.
Alkoholkonsum im Corona-Jahr 2020 deutlich gesunken
17:21 Uhr: Geschlossene Restaurants, abgesagte Veranstaltungen und weniger Geselligkeit: Der Alkoholkonsum in Deutschland ist im Corona-Jahr 2020 gesunken. Am stärksten brach der Bierverbrauch ein, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte.
Pro Kopf wurden nur noch 86,9 Liter getrunken, das war der stärkste Rückgang in den vergangenen zehn Jahren. Damit konsumierte jeder Einwohner im Durchschnitt knapp fünf Liter Bier weniger als im Vorjahr.
Den bislang stärksten Absatzrückgang beim Bier gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat gab es mit minus 27 Prozent im Januar diesen Jahres. Auch der seit 2012 stetige Zuwachs insbesondere an kleineren Brauereien wurde durch Corona jäh gestoppt. Die Zahl der in Deutschland betriebenen Braustätten ging im vergangenen Jahr um 24 auf insgesamt 1.528 zurück.
Der Pro-Kopf-Verbrauch sank auch bei Schaumwein (minus 2,1 Prozent) und bei Spirituosen (minus 0,9 Prozent). Jeder Einwohner trank im vergangenen Jahr pro Kopf durchschnittlich 3,3 Liter Schaumwein und 2,1 Liter Alkohol in Spirituosen.
Dagegen legte der Konsum sogenannter Zwischenerzeugnisse, wozu im Wesentlichen mit Alkohol verstärkte Weine wie Sherry, Madeira oder Portwein gehören, auch 2020 und damit das fünfte Jahr in Folge zu. Durchschnittlich wurden 0,2 Liter davon pro Kopf getrunken, ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2019.
Lauterbach: Sehe keinen anderen Weg als Ausgangssperren
Der SPD-Gesundheitsexperte
"Man muss es ganz ehrlich sagen, ich sehe keinen anderen Weg, als hier mit einer Ausgangssperre ab 20:00 Uhr zu arbeiten, zumindest für eine befristete Zeit für zwei Wochen."
Neben Ausgangsbeschränkungen forderte Lauterbach, das Angebot an Corona-Tests auch in Betrieben auszubauen. "Sonst verlieren wir weitere zwei Wochen und haben dann Fallzahlen Mitte oder Ende April um 200 oder 300 pro Tag, und das ist sehr schwer zu stoppen."
Corona-Testpflicht für alle Flug-Rückkehrer ab Sonntag vorgesehen
16:25 Uhr: Die geplante umfassende Testpflicht für Reiserückkehrer auf dem Luftweg soll nach einem Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums ab kommenden Sonntag um 0:00 Uhr in Kraft treten. "Sie soll unabhängig davon gelten, ob die Beförderung aus einem Risikogebiet stattfindet", heisst es im Begleitschreiben des Ministeriums an das Kanzleramt und die anderen Ressorts. Der Beschluss soll demnach an diesem Donnerstag im Umlaufverfahren gefasst werden.
"Personen, die einen entsprechenden Testnachweis nicht vor Abreise ihrem Beförderer vorlegen können, dürfen nicht befördert werden", heisst es in dem Text. Bund und Länder hatten die Neuerung in der Nacht zum Dienstag in ihren Corona-Beratungen beschlossen. Bisher ist eine Testpflicht vor der Einreise nach Deutschland nur für Reisende vorgesehen, die sich in den zehn Tagen zuvor in einem Gebiet aufgehalten haben, wo die Infektionszahlen besonders hoch sind oder Mutationen verbreitet sind.
"Mit einer Testung bereits vor Abflug wird die Wahrscheinlichkeit gesenkt, dass infizierte Personen reisen und andere während des Fluges anstecken können bzw. einen zusätzlichen Eintrag von SARS-CoV-2 Infektionen nach Deutschland verursachen", heisst es in dem Entwurf weiter.
Das Testen ergänze bereits etablierte Vorsichtsmassnahmen wie das Tragen einer Maske, Abstandhalten und Hygienemassnahmen - diese müssten unbedingt weiter eingehalten werden. Die Regelung soll zunächst bis zum 12. Mai gelten.
Zuvor war eine Einführung der Testpflicht bereits am Freitag angestrebt worden. Nur wurde als Stichtag allerdings der Sonntag gewählt, damit Reisende und Fluggesellschaften sich besser darauf einstellen können.
Russland will regulären Flugverkehr nach Deutschland aufnehmen
16:04 Uhr: Nach etwa einem Jahr soll der reguläre Flugverkehr zwischen Russland und Deutschland nach russischen Angaben am 1. April wieder aufgenommen werden. Diese Entscheidung sei im Einvernehmen mit den deutschen Behörden getroffen worden, teilte die russische Regierung am Donnerstag in Moskau mit.
Demnach soll es fünf Flüge pro Woche zwischen der Hauptstadt Moskau und Frankfurt am Main geben. Dreimal wöchentlich seien Verbindungen zwischen Frankfurt und St. Petersburg geplant. Das sind aber deutlich weniger Flüge als vor Beginn der Corona-Pandemie.
Vor einem Jahr war der Flugverkehr zwischen Deutschland und Russland wegen des Coronavirus komplett eingestellt worden. Im vergangenen Sommer waren dann Sondermaschinen im Einsatz, damit etwa in Russland arbeitende Deutsche wieder zu ihren Betrieben und Büros fliegen konnten. In den vergangenen Monaten waren Einreisen für bestimmte Berufsgruppen nur mit einer Sondergenehmigung möglich.
In Russland ist die Zahl der Neuinfektionen laut offizieller Statistik seit Jahresbeginn zurückgegangen. Seit mehr als drei Monaten wird gegen das Coronavirus geimpft. Landesweit haben sich aber erst 4,3 Millionen Menschen impfen lassen.
Neben Deutschland will Russland Flugverbindungen unter anderem nach Venezuela, Syrien sowie Tadschikistan in Zentralasien wieder aufnehmen. Einzelne Länder wie die Türkei oder die Schweiz waren bereits in den vergangenen Wochen regulär wieder angeflogen worden.
Maas: Reiseverbot muss sehr sorgfältig geprüft werden
Bundesaussenminister
Ein Reiseverbot wäre "ein sehr weitgehender Einschnitt in die Freiheit von Menschen", betonte Maas. Andererseits sei aber auch die derzeitige Infektionslage aussergewöhnlich. "Das ist keine einfache Abwägung", betonte der Aussenminister.
Am Mittwoch war bekannt geworden, das Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die zuständigen Fachressorts damit beauftragt hat zu prüfen, wie man mitten in der Corona-Pandemie eine Reisewelle zum Beispiel nach Mallorca verhindern kann. Die Aufhebung der Reisewarnung für die Lieblingsinsel der Deutschen hatte einen Buchungsboom für die Osterzeit ausgelöst.
Die Reaktivierung der weltweiten Reisewarnung des Auswärtigen Amts für Urlaubsreisen, wie es sie im vergangenen Frühjar gegeben hat, hält Maas nicht für sinnvoll. "Wir können nicht dauerhaft eine Reisewarnung für die ganze Welt aussprechen", sagte er.
Das System der Reisehinweise solle den Menschen Orientierung geben, welche Länder mehr und welche weniger gefährlich seien. Maas wies auch darauf hin, dass die Reisewarnungen nur Empfehlungn sind. "Letztlich müssen die Menschen selber entscheiden, ob sie reisen, und wenn ja, wohin sie reisen."
Schweden empfiehlt Astrazeneca-Impfstoff nur für Ältere
15:17 Uhr: Nach Finnland und Island will auch Schweden den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca zunächst nur bei älteren Menschen einsetzen. "Astrazeneca ist ein sehr effektiver Impfstoff", sagte Staatsepidemiologe Anders Tegnell am Donnerstag.
Bei älteren Menschen habe man nicht so viele ernsthafte Nebenwirkungen festgestellt. "Deshalb empfehlen wir den Impfstoff für Menschen, die 65 Jahre alt und älter sind." Weil es in den jüngeren Altersgruppen überall in Europa ernste Fälle gebe, werde man für diese Gruppe den Impfstoff weiter aussetzen, bis man mehr Erkenntnisse habe.
Wie viele andere Länder hatte Schweden den Einsatz des Astrazeneca-Mittels eingestellt, nachdem bei einigen Menschen Blutgerinnsel nach der Impfung aufgetreten waren. Ein Zusammenhang ist bislang nicht nachgewiesen.
Nachdem die Europäische Arzneimittelbehörde EMA zu dem Schluss kam, dass der Impfstoff sicher sei, haben die meisten Länder die Impfung mit dem Mittel wieder aufgenommen. Dänemark hatte am Donnerstag angekündigt, die Impfpause um drei Wochen zu verlängern.
In Schweden sind seit Beginn der Pandemie 13.373 in Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion gestorben (Stand 25. März). Die Zahl der registrierten Infektionsfälle stieg auf 773.690. Die 14-Tage-Inzidenz liegt in Schweden nun bei 644 Fälle pro 100.000 Einwohnern.
Kontaktbeschränkungen gelten auch an Ostern weiter
15:05 Uhr: Auch nach der Rücknahme der umstrittenen Osterruhe-Regelung sollen private Treffen in den Bundesländern weiter nur mit maximal fünf Personen aus zwei Hausständen erlaubt sein. Darauf wies die Bundesregierung anlässlich der Streichung der Osterruhe-Regel im Internet hin. Kinder bis 14 Jahre sind wie gehabt ausgenommen.
Bei mehr als 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern und sieben Tagen an drei aufeinander folgenden Tagen in einem Land oder einer Region soll die Möglichkeit zu privaten Zusammenkünften beschränkt werden - auf den eigenen Haushalt und eine weitere Person.
Diese Kontaktbeschränkung wurde bereits am 3. März von Bund und Ländern beschlossen. Am Montag hatten sich Bund und Länder auf eine Verlängerung der Regeln bis 18. April verständigt.
Das zusätzliche Vorhaben, Gründonnerstag und Karsamstag zu Ruhetagen zu machen, wurde wie von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch angekündigt aus dem Beschluss vom Montag gestrichen.
Corona: 62 Millionen EU-Bürger mindestens einmal geimpft
14:53 Uhr: Von den knapp 450 Millionen EU-Bürgern sind inzwischen 62 Millionen mindestens einmal gegen Corona geimpft. 18,2 Millionen Menschen haben auch ihre zweite Dosis bekommen. Die Zahlen legte EU-Kommissionschefin
Die EU-Staaten erhielten von den Pharmakonzernen bisher rund 88 Millionen Impfdosen. Zugleich gingen seit 1. Dezember 77 Millionen Dosen aus der EU in den Export.
Von den Ausfuhren erhielt allein Grossbritannien 21 Millionen Dosen, davon eine Million vom Hersteller Astrazeneca und den Rest von Biontech/Pfizer, wie es ergänzend aus EU-Kreisen hiess. Die Exportzahlen sollen belegen, dass die EU viel zur Versorgung anderer Länder beigetragen hat.
Seit 1. Februar gelten aber Exportkontrollen, die am Mittwoch verschärft wurden. "Zusammen werden wir sicherstellen, dass die Europäer ihren fairen Anteil an Impfstoffen bekommen", schrieb von der Leyen auf Twitter.
Im ersten Quartal bis Ende März erwartet die EU nach von der Leyens Zahlen etwa 100 Millionen Impfdosen, davon allein 66 Millionen von Biontech/Pfizer. Der US-Hersteller Moderna ist mit zehn Millionen Impfdosen dabei. Astrazeneca soll 30 Millionen Dosen beisteuern - wobei der britisch-schwedische Hersteller ursprünglich 120 Millionen Dosen zugesagt hatte. Am Mittwoch hatte die EU-Kommission erklärt, noch sei Astrazeneca auch von den 30 Millionen weit entfernt.
Für das zweite Quartal haben Hersteller der EU den Zahlen zufolge 360 Millionen Impfdosen zugesagt. Davon sollen 200 Millionen von Biontech/Pfizer kommen, 35 Millionen von Moderna und 70 Millionen von Astrazeneca. Mit dabei sind die ersten 55 Millionen Dosen vom US-Hersteller Johnson & Johnson, dessen Impfstoff im Gegensatz zu den anderen nur einmal gegeben werden muss.
Zu schnell: Nordrhein-Westfalen bremste Wuppertal beim Impfen aus
14:36 Uhr: Die Stadt Wuppertal verfügte einem Bericht der "Westdeutschen Zeitung" zufolge aktuell über rund 2.000 Impfdosen, die laut einer Vorgabe des Landes Nordrhein-Westfalen jedoch nicht verimpft werden durften. Mittlerweile ist das Land laut t-online.de aber wohl zurückgerudert.
Die ungenutzten Dosen hätten nach Abschluss der Impfungen der über 80-Jährigen gleich für die nächsten Impfberechtigten verwendet werden können. Dies geschah zunächst aber nicht.
"Wir haben vielmehr Impfdosen zur Verfügung als das Land bisher freigegeben hat. Stand gestern Mittag durften rund 2.000 Impfdosen nicht verimpft werden," erläuterte der Leiter des Krisenstabs, Johannes Slawig am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.
Auch Wuppertal habe sich darüber gestern beim Land massiv beschwert. "Die Langsamen geben das Tempo vor, was ich als Fehler erachte", sagte Slawig.
Gestern Abend nun habe das Land laut Slawig mit einem neuen Erlass reagiert. So würden ab sofort auch Neuimpfungen für chronisch Erkrankte vorgenommen werden. Das sei eine sehr grosse Gruppe in Wuppertal, die jetzt zusätzlich geimpft werden dürfe, erläuterte Slawig. Mit dem Impfstart sei bereits am Donnerstagmorgen begonnen worden.
In Wuppertal ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter hoch. Am Donnerstag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 144,5.
Impfarzt aus Essen soll Restimpfstoff an Familienmitglied verimpft haben
13:41 Uhr: Im Essener Impfzentrum soll ein Arzt Restimpfstoff ungeachtet der vorgegebenen Priorisierung an mindestens ein Familienmitglied verimpft haben. Die Kriminalpolizei wirft dem 65-Jährigen vor, am Dienstag drei Impfdosen der Firma Biontech an sich genommen und ausserhalb der Öffnungszeiten verimpft zu haben, wie die Ermittler am Donnerstag mitteilten. Dafür habe er dem Familienmitglied Zutritt zum Impfzentrum verschafft.
Auch zwei weitere, bislang unbekannte Menschen soll der Arzt geimpft haben. Laut Polizei bemerkten Angestellte des Impfzentrums den Verstoss und informierten den zuständigen Leiter. Gemeinsam hätten sie die weiteren Impfungen gestoppt. Bei dem verabreichten Impfstoff handle es sich um Reste, sodass bereits bestätigte Impftermine nicht gefährdet seien.
Die Kriminalpolizei prüfe nun, ob sich der Arzt wegen Diebstahl beziehungsweise Unterschlagung strafbar gemacht hat. Zudem sei der 65-jährige der kassenärztlichen Vereinigung gemeldet und für alle Impfzentren gesperrt worden.
Dänemark setzt Astrazeneca-Impfstoff weiter aus
13:22 Uhr: Die dänische Regierung will den Corona-Impfstoff des Herstellers Astrazeneca vorerst nicht wieder einsetzen. "Wir verlängern die Pause um drei Wochen", sagte Søren Brostrøm von der Gesundheitsbehörde.
Der Einsatz war am 11. März gestoppt worden, nachdem eine Frau nach der Impfung an mehreren Blutgerinnseln gestorben war. Auch andere Länder hatten Impfung mit dem Astrazeneca-Wirkstoff ausgesetzt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA kam inzwischen zu dem Schluss, dass der Impfstoff sicher sei.
"Der Astrazeneca-Impfstoff ist aus medizinischer Sicht im Allgemeinen ein sicherer Impfstoff", sagte Tanja Erichsen von der dänischen Arzneimittelbehörde. "Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und dem sehr ungewöhnlichen Krankheitsbild besteht, das wir gesehen haben." Deshalb wolle man die Ergebnisse der Untersuchung abwarten.
Die meisten Länder haben die Impfung mit dem Mittel inzwischen wieder aufgenommen. Finnland und Island wollen das Vakzin zunächst aber nur bei Menschen über 65 beziehungsweise 70 Jahren einsetzen.
Polen verschärft Lockdown - Mehr als 34.000 Neuinfektionen
12:42 Uhr: Angesichts einer drastisch steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen verschärft Polen den Lockdown weiter. Ab Samstag würden Möbelgeschäfte und Baumärkte mit grosser Verkaufsfläche für einen Zeitraum von zwei Wochen geschlossen, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski. Das gleiche gelte für Friseursalons und Kosmetikstudios.
Auch Kindergärten und Krippen müssen schliessen, Ausnahmen gelten nur für die Betreuung von Kindern des medizinischen Personals und der Ordnungskräfte. Auch bei Gottesdiensten gelten neue Einschränkungen: Erlaubt ist künftig ein Besucher auf 20 Quadratmeter.
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Polen erreichte den zweiten Tag in Folge einen Rekortwert. Innerhalb von 24 Stunden kamen 34 151 neue Fälle hinzu, die meisten davon (5430) in Schlesien, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Im gleichen Zeitraum starben 520 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus. Der bisherige Rekord war mit 29 978 erst am Mittwoch erreicht worden. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner.
Die Bundesregierung hat Polen seit Sonntag wegen stark steigender Infektionszahlen als Hochinzidenzgebiet eingestuft. In dieser Kategorie finden sich Länder und Regionen wieder, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt. Die Einreise aus dem Nachbarland ist nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt.
Berlin: Bürgermeister Müller stellt schnellere Impfungen für Jüngere in Aussicht
12:00 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister
Von den Wissenschaftlern, mit denen der Senat im Gespräch sei, gebe es die Empfehlung, die Infektionsketten bei besonders mobilen Bevölkerungsgruppen zu durchbrechen. "Was heisst das eigentlich? Dass wir vielleicht jetzt darüber diskutieren müssen, ob wir als nächstes die Studierenden oder die Auszubildenden oder andere Jüngere mit reinnehmen in unsere Impfstrategie und entsprechend schneller impfen", so der SPD-Politiker.
"Und ich weiss, was dann passiert, es wird wieder eine Diskussion geben über Privilegien und Ungerechtigkeiten", sagte Müller, der gleichzeitig darauf hinwies, dass aktuell noch ausreichend Impfstoff fehle. "Wir verwalten hier im Moment einen Mangel. Und das machen wir, so gut es geht. Wir könnten pro Tag 20.000 Impfungen vornehmen und kommen gerade mal auf 10.000 Impfungen", so der Regierende Bürgermeister. "Es ist nach wie vor zu wenig Impfstoff, den wir zur Verfügung haben. Wir müssen deswegen sehen, wie wir, bis wir mehr Kapazitäten bekommen, diese Impfstoffe flexibler einsetzen."
Bayern erlaubt Oster-Gottesdienste unter Corona-Auflagen
11:26 Uhr: Anders als im vergangenen Jahr sind öffentliche Gottesdienste in Bayern an Ostern erlaubt - wenngleich unter strikten Zugangsbeschränkungen und Massnahmen. Im Rahmen der Infektionsschutzmassnahmenverordnung könnten Ostergottesdienste stattfinden, sie sollen "weiterhin uneingeschränkt zulässig" sein, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) nach einem Gespräch mit Vertretern der christlichen Kirchen und dem Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden.
An Präsenz-Gottesdiensten können weniger Menschen als sonst teilnehmen, teils ist eine vorherige Anmeldung nötig. Im Münchner Dom sollen etwa zum Pontifikalamt und zu den Karmetten mit Kardinal Reinhard Marx laut erzbischöflichem Ordinariat 130 Menschen zugelassen sein. Sonst kommen dort zu Gottesdiensten an Weihnachten und Ostern weit über 1.000 Gläubige. Um mehr Menschen die Teilnahme zu ermöglichen, werden viele Gottesdienste live im Internet übertragen - das hat auch die Staatsregierung empfohlen.
Kretschmann: Kontaktregeln über Ostern werden noch geklärt
11:12 Uhr: Nach dem Rückzieher bei der Osterruhe ist noch unklar, welche Kontaktbeschränkungen in Baden-Württemberg über die Feiertage gelten. "Das wird noch geklärt", sagte Ministerpräsident
Nachdem die Osterruhe aber am Mittwoch gekippt wurde, ist nicht klar, ob über die Feiertage nun die Kontaktregeln der Notbremse gelten. Das würde bedeuten, dass sich in Kreisen mit über 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche nur ein Haushalt mit einer weiteren Person treffen darf. Auch hier werden Kinder bis 14 Jahren nicht mitgezählt.
Dem Vernehmen nach soll diese Frage bis diesen Freitag geklärt sein. In Bayern sollen auch über Ostern die strengen Kontaktregeln gelten. Wie in Baden-Württemberg sind aber Gottesdienste erlaubt, wenn die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.
Minister: Astrazeneca sichert Grossbritannien bevorzugte Behandlung zu
09:55 Uhr: Grossbritannien hat sich dem britischen Gesundheitsminister Matt Hancock zufolge beim Impfstoffhersteller Astrazeneca eine bevorzugte Behandlung gesichert. Mit Blick auf den Streit zwischen der EU und Astrazeneca über gekürzte Liefermengen sagte Hancock der "Financial Times": "Unser Vertrag übertrumpft deren." Die EU habe einen Vertrag, der lediglich "beste Bemühungen" seitens des Impfstoffherstellers zusichere, London habe sich hingegen Exklusivität ausbedungen.
Hancock warnte Brüssel davor, Exportbeschränkungen für Impfstoffe zu verhängen. Das wäre ein schwerer Fehler, so der konservative Politiker. Unternehmen aus dem Bereich der Biowissenschaften würden sich in Zukunft in Grossbritannien niederlassen, nicht in einer protektionistischen EU. "Von Grossbritannien aus können Sie überall in die Welt exportieren - dem werden wir niemals einen Riegel vorschieben".
Die EU beklagt, dass bislang zwar Millionen von Impfstoffdosen in den vergangenen Monaten vom Kontinent nach Grossbritannien geliefert wurden, aber so gut wie nichts in die entgegengesetzte Richtung gegangen ist. Hancock betonte Gespräche mit der EU darüber seien "kooperativ, praxis-orientiert und kollaborativ".
Merkel bekräftigt europäischen Weg bei Pandemie-Bekämpfung
09:28 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den gemeinsamen europäischen Weg bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gegen Kritik verteidigt. "Bei allen Beschwerlichkeiten glaube ich, dass sich in der Pandemie wieder gezeigt hat, dass es gut ist, dass wir diese Europäische Union haben", sagte Merkel in einer Regierungserklärung im Bundestag.
Ausdrücklich nannte sie auch die Impfstoffbeschaffung. "Es war richtig, auf die gemeinsame Beschaffung und Zulassung von Impfstoffen durch die Europäische Union zu setzen."
Wenn man sehe, dass selbst bei kleinen Unterschieden in der Verteilung grosse Diskussionen ausbrechen, wolle sie sich nicht vorstellen, was wäre, wenn einzelne EU-Staaten Impfstoff haben und andere nicht. "Das würde den Binnenmarkt in seinen Grundfesten erschüttern", sagte Merkel.
Saarland beendet Lockdown nach Ostern
09:22 Uhr: Das Saarland steigt nach Ostern aus dem Corona-Lockdown aus. Vom 6. April an - dem Dienstag nach den Feiertagen - sollen Kinos, Fitnessstudios und die Aussengastronomie wieder öffnen. Voraussetzung sei ein tagesaktueller negativer Schnelltest, sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstag.
Die lang anhaltenden Einschränkungen stiessen bei den Menschen immer mehr an ihre Grenzen. Daher: "Ab dem 6. April wird wieder mehr privates, wieder mehr öffentliches Leben möglich sein." Weitere Öffnungsschritte könne es nach dem 18. April geben: in der Gastronomie, beim Ehrenamt, in den Schulen.
Auch bei den wegen der Pandemie geltenden Kontaktbeschränkungen werde gelockert, kündigte der saarländische Regierungschef an. Bei privaten Treffen im Freien sollten bereits im ersten Schritt bis zu zehn Personen erlaubt sein. Auch Kontaktsport im Aussenbereich sei dann wieder möglich: "Immer in Kombinationen mit Testungen", betonte Hans.
Für diesen Ausstiegsplan starte das Saarland ein Modellprojekt, sagte der CDU-Politiker. Bund und Länder hatten beim jüngsten Corona-Gipfel beschlossen, dass in Ländern und einzelnen Regionen zeitlich befristete Modellprojekte möglich sein sollen - "mit strengen Schutzmassnahmen und einem Testkonzept, um einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen".
Söder für Änderungen bei Bund-Länder-Runden
08:51 Uhr: Bayerns Ministerpräsident
Im ZDF-"Morgenmagazin" sagte der bayerische Regierungschef: "Da stellt sich dann auch die Kernfrage auf Dauer: dass wir das MPK-Format überdenken müssen. Ich bin dafür, es schneller, effektiver zu machen, besser vorzubereiten, und vor allen Dingen auch nicht diese endlosen Nachtsitzungen zu machen."
Angesichts der steigenden Infektionszahlen sagte Söder: "Wir empfehlen noch einmal, bei der Notbremse eine wirklich deutliche Verschärfung in den Ländern zu machen, einen Automatismus einzuführen." Es gebe einige Länder, in denen das eine Einzelfallentscheidung sei. "Der zweite Punkt ist, dass wir in den nächsten zwei Wochen nicht öffnen."
Hälfte der Israelis hat zweite Impfdosis gegen das Coronavirus
08:39 Uhr: Die Hälfte der Israelis hat bereits die zweite Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten. Dies teilte Gesundheitsminister Juli Edelstein am Donnerstag auf Twitter mit. Nach Daten seines Ministeriums erhielten knapp 4,7 Millionen Menschen die zweite Dosis. Die Zahl der Erstimpfungen betrug mehr als 5,2 Millionen, sie hatte in den vergangenen Tagen nur noch leicht zugenommen. Mehr als 800.000 Menschen galten in Israel als genesen.
Die Impfkampagne in Israel hatte kurz vor Weihnachten begonnen, sie zählt zu den erfolgreichsten weltweit. In den vergangenen Wochen gingen die Zahlen der Schwerkranken und der Neuinfektionen deutlich zurück. In dem Mittelmeerstaat lebten nach Angaben des nationalen Statistikamtes im Januar 9,305 Millionen Menschen. Israel ist ein sehr junges Land, rund 30 Prozent der Bürger sind unter 16 Jahre alt. Diese Altersgruppe kann bisher noch nicht geimpft werden.
Zum Vergleich: In Deutschland leben etwa neun Mal so viele Menschen. Dort erhielten bislang mehr als 7,9 Millionen Menschen die Erst- und mehr als 3,5 Millionen Menschen auch die Zweitimpfung.
Neue Daten: Astrazeneca korrigiert Angaben zur Wirksamkeit des Impfstoffs leicht
08:01 Uhr: Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca sieht die hohe Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs durch nun aktualisierte Daten bestätigt. Das Vakzin schütze mit einer Wirksamkeit von 76 Prozent vor COVID-19, bei über 65-Jährigen betrage dieser Wert 85 Prozent, teilte das Unternehmen am frühen Donnerstagmorgen unter Berufung auf weitere Daten einer sogenannten Phase-III-Studie mit etwa 32.500 Probanden mit. Das bedeutet, dass unter den älteren Probanden einer geimpften Gruppe 85 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als unter denen einer Kontrollgruppe. Die Wirksamkeit über alle Altersgruppen hinweg in Bezug auf schwere Krankheitsverläufe liege sogar bei 100 Prozent.
Am Montag allerdings hatte das Unternehmen mitgeteilt, das Vakzin schütze einer neuen Untersuchung zufolge mit einer Wirksamkeit von 79 Prozent vor COVID-19. Am Dienstag hatte die US-Gesundheitsbehörde NIAID die Aussagekraft von Daten dieser Untersuchung von Astrazeneca zu dessen Impfstoff angezweifelt. Astrazeneca sagte daraufhin zu, Daten innerhalb von 48 Stunden nachzuliefern. Frühere Untersuchungen, die ebenfalls für eine gute Wirksamkeit des Präparats sprechen, zweifelte die NIAID in ihrem Statement nicht an.
Astrazeneca erklärte nun, die Untersuchungsergebnisse der Zwischenanalyse seien bestätigt worden. Der Impfstoff sei gut vertragen worden, es seien keine Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit dem Impfstoff festgestellt worden. Astrazeneca-Forschungschef Mene Pangalos sagte, man freue sich darauf, in den kommenden Wochen einen Zulassungsantrag für Notfallzulassungen in den USA einzureichen.
Das britisch-schwedische Unternehmen hat den Impfstoff namens AZD1222 zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird seit Januar in Grossbritannien in grossem Stil eingesetzt.
Deutschland und mehrere andere Staaten hatten die Impfung mit dem Astrazeneca-Stoff vorerst ausgesetzt, weil mehrere Fälle mit Thrombosen (Blutgerinnseln) in den Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung gemeldet wurden. Mittlerweile wird das Vakzin wieder eingesetzt.
Mehr als 300.000 Corona-Tote in Brasilien
07:11 Uhr: Als zweites Land der Welt nach den USA hat Brasilien die Grenze von 300.000 registrierten Corona-Toten überschritten. 300.685 Menschen seien seit Beginn der Pandemie vor rund einem Jahr im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben, teilte das brasilianische Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Nur in den Vereinigten Staaten sind mit rund 545.000 Todesfällen dem Virus bislang mehr Menschen zum Opfer gefallen. Brasilien hatte am Dienstag erstmals die Marke von 3000 Toten innerhalb von 24 Stunden überschritten.
Im grössten Land Lateinamerikas haben sich nachweislich über 12,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. In den meisten Bundesstaaten sind die Intensivstationen an der Belastungsgrenze. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, einen landesweiten Lockdown lehnt er aus wirtschaftlichen Gründen ab. Nach einer Fernsehansprache des Staatschefs am Dienstag kam es in zahlreichen Städten des Landes zu Unmutsbekundungen gegen die Corona-Politik der Regierung.
RKI registriert 22.657 Corona-Neuinfektionen und 228 neue Todesfälle
06:25 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 22.657 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 228 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Donnerstag hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.504 Neuinfektionen und 227 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05:05 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zuletzt gab es am 14. Januar mehr Neuinfektionen. An diesem Tag wurden 25.164 registriert. Zudem wurden 1.244 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Donnerstagmorgen bundesweit bei 113,3 - und damit höher als am Vortag (108,1).
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 1,00 (Vortag 1,04). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
RKI-Chef: Lockdown ist "Werkzeug" im Kampf gegen dritte Welle
06:01 Uhr: Der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, hat die zentrale Bedeutung des Lockdowns im Kampf gegen die steigenden Corona-Zahlen betont. "Wir können diesen Anstieg nicht stoppen, es sei denn mit einem neuen Lockdown für das Land", sagte Wieler am Mittwochabend (deutscher Zeit) in einer Online-Veranstaltung der deutschen Botschaft in Washington. Andere "Werkzeuge" zur Eindämmung der dritten Welle stünden derzeit nicht zur Verfügung.
Das RKI gehe davon aus, dass rund 80 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus immun sein müssten, um eine neue Welle zu stoppen. "Bis das erreicht ist, werden wir nicht sicher sein", sagte Wieler. Bis die Impfkampagne so weit fortgeschritten sei, müssten die bekannten Vorsichtsmassnahmen wie das Tragen von Masken und das Begrenzen von Kontakten weiter befolgt werden.
Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt forderte hingegen, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie vermehrt auch andere Möglichkeiten als den Lockdown in den Blick zu nehmen. "Der monatelange Jo-Jo-Dauerlockdown zermürbt die Menschen. Er darf nicht unsere einzige Antwort auf die dritte Corona-Welle sein", sagte Reinhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag).
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