- Die Suche nach Touristen aus Grossbritannien und Südafrika geht weiter.
- Die Kantone versuchen aufgrund der neuen Coronavirus-Mutation, die in beiden Ländern aufgetreten ist, die Feriengäste ausfindig zu machen.
- Nachdem eine Gruppe von Briten in Verbier VS vor der Quarantäne geflüchtet ist, ist die Lage im Kanton Wallis weiterhin unübersichtlich.
Die Kantone setzen alles daran, Touristen aus Grossbritannien und Südafrika zu identifizieren, die sich in ihrem Gebiet aufhalten beziehungsweise dieses bereits wieder verlassen haben. Grund hierfür ist die neue Coronavirus-Variante, die in den beiden Ländern festgestellt wurde. Im Kanton Wallis ist die Zahl der gesuchten Feriengäste schwer abzuschätzen.
Wie die Gesundheitsförderung Wallis der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag (30. Dezember) mitteilte, seien 876 Personen aus Grossbritannien (863) und Südafrika (13) bisher auf Walliser Gebiet identifiziert worden. Zum einen hatte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 291 angereiste Personen seit dem 14. Dezember vermeldet, zum anderen konnte der Kanton weitere 585 Angereiste feststellen. Von den 876 identifizierten Personen seien 269 gar nicht ausfindig gemacht worden.
Tatsächliche Zahl der Urlauber im Wallis ist ungewiss
Die Zahl von 876 entspreche zudem nicht der eigentlichen Anzahl, erklärte Jean-Bernard Moix, Direktor der Gesundheitsförderung. Es fehlten Menschen, die sich nicht bei den Behörden gemeldet hätten. In Zermatt wurden laut Daten nur 125 Touristen, in Verbier nur 114 gemeldet. Man wisse jedoch, dass sich dort mehr aufgehalten haben oder bereits wieder abgereist sind.
Bisher seien in der Schweiz sieben Fälle des neuen britischen Stammes des Coronavirus festgestellt worden, darunter einer im Wallis, erklärte Moix. Was letzteren Patienten betreffe, so sei dieser identifiziert worden, weitere Untersuchungen seien im Gange.
Quarantäne-Flucht in Verbier VS
Der Kanton Wallis rückte am vergangenen Wochenende in den Fokus der Öffentlichkeit, da dort rund 200 Wintersportler aus Grossbritannien vor der vorgeschriebenen Quarantäne geflüchtet sein sollen.
Ein Gemeindesprecher hatte erklärt, dass von den 420 in Verbier identifizierten Briten 50 "sofort" verschwunden seien. Von den restlichen 370 sei später nur noch "ein Dutzend" übrig geblieben. Der ortsansässige Tourismus-Chef Simon Wiget relativierte daraufhin die Zahl und sprach im "Blick.ch"-Interview davon, dass von den rund 400 Feriengästen aus Grossbritannien "einige Leute Verbier verlassen haben, aber niemals 200".
Lückenlose Kontrolle schwer umsetzbar
Seitdem schieben sich die Zuständigen vor Ort gegenseitig die Verantwortung zu. Während Wiget und auch das Bundesamt für Gesundheit den Kanton in der Verantwortung sehen, betont Regierungspräsident Christophe Darbellay im Interview mit "20 Minuten", dass eine lückenlose Kontrolle nicht durchsetzbar ist.
Ausgangslage war die "rückwirkende Quarantäne". Diese hatte das BAG für britische Skitouristen angeordnet, nachdem in Grossbritannien Fälle eines aggressiveren, mutierten Coronavirus festgestellt worden waren. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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