Die Bundesregierung verschärft die Massnahmen im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus. Das Robert-Koch-Institut hat aktuelle Zahlen veröffentlicht. Die Kanzlerin zeigt sich besorgt über Corona-Zahlen in Deutschland. Alle Infos zur Corona-Pandemie im Live-Blog.

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  • 22:28 Uhr: Bund bringt Ausschankverbot für Alkohol ins Spiel
  • 22:05 Uhr: Bund plant 50 Euro Corona-Bussgeld bei falschen Angaben in Restaurants
  • 21:48 Uhr: Bund schlägt Beschränkung auf 25 Personen bei privaten Festen vor
  • 19:15 Uhr: 1192 neue Corona-Fälle gemeldet
  • 15:59 Uhr: Bielefeld: Rund 1.700 Menschen in Quarantäne
  • 13:45 Uhr: Positive Corona-Tests auf Kreuzfahrschiff "Mein Schiff 6"
  • 12:07 Uhr: Höchster Wert an Neuinfektionen weiterhin in Hamm
  • 10:19 Uhr: Kanzlerin Merkel besorgt über steigende Corona-Zahlen in Deutschland

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Bund bringt Ausschankverbot für Alkohol ins Spiel

22:28 Uhr: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will der Bund den Alkoholausschank in besonders betroffenen Regionen unter bestimmten Bedingungen befristet begrenzen lassen. Um Infektionen in der Gastronomie zu minimieren, müssten bei ansteigendem Infektionsgeschehen "zeitlich eingegrenzte Ausschankverbote für Alkohol erlassen werden", heisst es in dem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.

Bund plant 50 Euro Corona-Bussgeld bei falschen Angaben in Restaurants

22:05 Uhr: Der Bund will angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen mit dem Coronavirus derzeit keine weiteren Öffnungsschritte zulassen. Um eine korrekte Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen, sollen Ordnungsbehörden Verstösse etwa bei falschen persönlichen Angaben in Restaurants mit einem Mindestbussgeld von 50 Euro belegen können, heisst es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag.

Bund schlägt Beschränkung auf 25 Personen bei privaten Festen vor

21:48 Uhr: Der Bund schlägt angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen mit dem Coronavirus für Feiern in privaten Räumen eine Beschränkung auf maximal 25 Teilnehmer vor. In öffentlichen Räumen solle die Beschränkung bei maximal 50 Teilnehmern liegen, heisst es in einem der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage des Bundes zu den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Dienstag. Offen ist, ob dies nur bei Überschreiten bestimmter Grenzwerte bei den Neuinfektionen gelten soll. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über die Zahlen berichtet.

1.192 neue Corona-Fälle gemeldet

19:15 Uhr: Das Robert-Koch-Institut hat am Montag erwartungsgemäss eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1.192 Fälle übermittelt, wie das RKI am Montag bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäss meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2.507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.

Schleppende Ticketerstattung: Verbraucherzentrale verklagt Lufthansa

17:15 Uhr: Wegen der schleppenden Ticketerstattung bei stornierten Flügen hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg nun die Lufthansa verklagt. Die Verbraucherschützer hatten das Unternehmen abgemahnt, die Kunden über ihre Rechte zu informieren, das Recht auf schnelle Erstattung nicht zu verschweigen und zudem den Flugpreis innerhalb der gesetzlichen Frist von sieben Tagen zurückzuzahlen.

Da die Fluggesellschaft nicht auf die Abmahnung reagiert habe, sei nun Klage beim Landgericht Köln erhoben worden, berichtete die Zentrale am Montag. Ein Verhandlungstermin stehe noch nicht fest.

Bielefeld: Rund 1.700 Menschen in Quarantäne

15:59 Uhr: Nach dem Anstieg der Corona-Fallzahlen im nordrhein-westfälischen Bielefeld infolge einer Familienfeier befinden sich dort mittlerweile rund 1.700 Menschen in Quarantäne. Darunter seien allein 1.100 Schüler und Lehrer, sagte ein Stadtsprecher am Montag. Betroffen seien zehn Schulen.

Der Anstieg der Fallzahlen sorgte am Montag für grossen Andrang an einer städtischen Drive-In-Teststation. Die Stadt bat die Bürger am Mittag darum, die Station am Montag nicht mehr anzufahren. "Das Testzentrum ist überlaufen, und der Verkehr staut sich bereits zurück", hiess es in einer Mitteilung.

In der 334.000-Einwohner-Stadt gab es am Montag nach Schätzung des Landeszentrums Gesundheit NRW 130 infizierte Personen. Laut RKI haben sich in den vergangenen sieben Tagen 16,8 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus infiziert. Ab einem Wert von 35 müssen die Behörden in NRW besondere Gegenmassnahmen zur Eindämmung einleiten.

28 Prozent der Deutschen fürchten Zahlungsprobleme durch die Corona-Krise

15:13 Uhr: Mehr als ein Viertel der Deutschen fürchtet einer Umfrage zufolge Zahlungsschwierigkeiten durch die Corona-Krise. 28 Prozent der Befragten seien unsicher, ob sie in den kommenden zwölf Monaten alle finanziellen Verpflichtungen wie Miete, Kredite und Versicherungsbeiträge zahlen könnten, heisst es in einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Auskunftei Creditreform. Demnach hatten Ende August hochgerechnet rund 15,5 Millionen Haushalte wegen der Krise weniger Einkommen zur Verfügung.

Grund dafür sind laut Creditreform in erster Linie coronabedingte Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit. "Auffällig ist, dass es besonders die Gering- und Normalverdiener betrifft, die ein dünneres Finanzpolster haben als Gutverdiener", erklärte Patrik-Ludwig Hantzsch, Wirtschaftsforscher in der Creditreform-Gruppe. Sollten die Einkommensverluste langfristig sein, rechnet er "mit einem starken Anstieg" überschuldeter Verbraucher.

Infolge der angespannten finanziellen Lage änderten viele dieser Verbraucher der Umfrage zufolge ihr Konsumverhalten: 55 Prozent der Befragten gaben an, in der Krise auf geringere Lebenshaltungskosten zu achten - das entspricht laut Creditreform rund 22,7 Millionen Haushalten.

Sie sparten demnach zuerst bei Urlaub, Kleidung und Schmuck. Für Medikamente, die Altersvorsorge sowie Haustiere wollen die Befragten dagegen kaum weniger zahlen als bislang. Dafür stundete laut Umfrage bislang jeder Zehnte die Ratenzahlungen für einen Immobilien-, Auto- oder Konsumkredit.

Positive Corona-Tests auf Kreuzfahrschiff "Mein Schiff 6" der Ägäis

13:45 Uhr: Auf dem Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 6" der Reederei Tui Cruises sind zwölf Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden. "Am Montagfrüh haben wir von einem externen Labor positive Testergebnisse von zwölf Crew-Mitgliedern der "Mein Schiff 6" erhalten", teilte TUI Cruises in Hamburg mit.

Die gesamte Besatzung sei in den letzten 14 Tagen nicht auffällig geworden, keines der zwölf Crew-Mitglieder habe Symptome. Die Betroffenen seien an Bord isoliert worden und würden nun an Bord erneut getestet. Erste Befunde seien negativ.

Griechische Medien berichteten, das Schiff sei am Sonntagabend von der kretischen Hafenstadt Heraklion ausgelaufen. Nach Bekanntwerden der Testergebnisse habe der Kapitän die Reise unterbrochen und vor der kleinen griechischen Insel Milos auf weitere Instruktionen gewartet. Das Schiff soll nun in den Hafen von Piräus fahren.

Coronavirus

Coronavirus: Anhaltende Erschöpfung als Corona-Folge wohl recht verbreitet

Einer Studie zufolge könnte anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung eine recht häufige Folge überstandener COVID-19-Erkrankungen sein. Frauen seien dabei häufiger betroffen als Männer, berichten Forscher um Liam Townsend vom Trinity College in der irischen Hauptstadt Dublin.

Höchster Sieben-Tage-Wert von Corona-Infektionen weiterhin in Hamm

12:07 Uhr: In Hamm in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Corona-Neuinfizierten in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner auf einen Wert von 112,2 gestiegen. Dies geht aus den am Montag veröffentlichten aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor (Stand: 0.00 Uhr). Hamm wies damit weiterhin den bundesweit höchsten Wert auf.

Von Samstag auf Sonntag hatte die Stadt 15 Neuinfektionen registriert. Zum Vergleich: Am 21. September waren es allein 46 neue Fälle. Diese fallen bei der nächsten Zählung allerdings aus der Berechnung des Sieben-Tage-Werts heraus. Der Wert der sogenannten Wocheninzidenz könnte daher am Dienstag zurückgehen. Das Landeszentrum Gesundheit NRW schätzte die Zahl der akut Infizierten in Hamm am Montag auf 230.

Als Ursache für die Corona-Welle in Hamm gelten eine Grosshochzeit und damit verbundene weitere Feste. Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, gilt in der Stadt unter anderem eine Genehmigungspflicht für private Feiern mit mehr als 50 Gästen.

Nach 70 Tagen dürfen Chinas Fussballer ihre "Blase" verlassen

11:47 Uhr: Die Fussballprofis der chinesischen Super League haben am Montag nach 70 Tagen ihre Corona-Blase verlassen. Trainer, Spieler und Betreuer hatten seit Mitte Juli in abgeschotteten Hotels gelebt und ihre Familien und Freunde nicht mehr gesehen. Nur für Spiele und Trainingseinheiten durften die Akteure vor die Tür gehen.

"Am Anfang habe ich gedacht: Zehn Wochen im Hotel, das wird hart. Aber rückblickend ging die Zeit doch ziemlich schnell vorbei", sagte der einstige Barca-Star Giovanni van Bronckhorst, der seit Januar Guangzhou R&F trainiert.

Insgesamt lebten 1.870 Personen in der "Fussball-Blase", zu einer Infektion kam es nicht. Die Saison in der ersten Liga hätte eigentlich am 22. Februar beginnen sollen, nach dem Corona-Ausbruch in Wuhan wurde der Start kurzfristig verschoben.

Nach fast zwei Monaten: Ende der nächtlichen Ausgangssperre in Melbourne

11:35 Uhr: Nicht dringend benötigte Geschäfte bleiben in Melbourne weiter geschlossen, Restaurants dürfen ihr Essen nur zum Mitnehmen anbieten. Restriktionen für andere Wirtschaftszweige wie die Baubranche und Fabriken wurden aufgehoben. Kitas dürfen wieder öffnen und auch religiöse Zeremonien sind in kleinem Rahmen wieder erlaubt.

Der Bundesstaat Victoria meldete am Montag mit fünf Fällen seine niedrigste Zahl an Corona-Neuansteckungen seit dem 12. Juni. Der Rückgang der Neuinfektionen sei "sehr, sehr bedeutend", sagte Victorias Premierminister Daniel Andrews bei einer Pressekonferenz.

1.192 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

11:07 Uhr: Das Robert Koch-Institut hat am Montag erwartungsgemäss eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1.192 Fälle übermittelt, wie das RKI am Montag bekanntgab.

An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäss meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2.507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.

"Alarmierende" Ansteckungsrate in mehreren Vierteln New Yorks

10:55 Uhr: Die New Yorker Behörden haben eine "alarmierende" Corona-Ansteckungsrate in einigen Vierteln der US-Metropole gemeldet. In sechs Vierteln im Stadtteil Brooklyn sowie in zwei weiteren in Queens sei die Ansteckungsrate zuletzt angestiegen, teilte die städtische Gesundheitsbehörde am Sonntag (Ortszeit) mit. Besondere Sorgen bereitet ihr die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Vierteln mit jüdisch-orthodoxer Bevölkerung.

Die Zunahme der Ansteckungen dort fiel mit den jüdischen Feiertagen zusammen, die am Montag mit Jom Kippur ihren Höhepunkt erreichen. Obwohl in den Vierteln orthodoxer Juden nur sieben Prozent der Stadtbevölkerung lebten, seien auf sie 23 Prozent der Corona-Neuinfektionen zurückzuführen, erklärte die Gesundheitsbehörde.

Der örtliche Anstieg der Ansteckungsrate nährt die Furcht vor einer zweiten Welle der Pandemie. In New York waren im Frühling bereits mehr als 23.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Merkel sehr besorgt wegen steigenden Corona-Zahlen in Deutschland

10:19 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich sehr besorgt wegen der steigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Deutschland geäussert. Man müsse lokale Infektionsherde sehr deutlich angehen, sonst habe man an Weihnachten Zahlen wie in Frankreich, sagte Merkel am Montag.

Die Infektionszahlen in Europa seien besorgniserregend, wurde die Kanzlerin aus Teilnehmerkreisen in einer Videokonferenz des CDU-Präsidiums gegenüber der DPA zitiert. Man müsse in Deutschland alles tun, damit die Zahlen nicht weiter exponentiell stiegen.

Am Dienstag will die Kanzlerin in einer Videoschaltkonferenz mit den Ministerpräsidenten über geeignete Massnahmen gegen die steigenden Infektionszahlen in der Pandemie beraten. Priorität hätten dabei Schulen, die Kindertagesstätten und die Wirtschaft.

Merkel äusserte sich nach diesen Informationen in der CDU-Präsidiumssitzung besonders mit Blick auf die Lage der Wirtschaft besorgt. Sie äusserte zugleich Zweifel, dass die Berliner Landesregierung angesichts stark steigender Zahlen in der Hauptstadt ernsthaft versuche, Massnahmen gegen die Ausbrüche einzuleiten.

Lauterbach: Obergrenze für Teilnehmer an privaten Feiern

09:25 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich angesichts steigender Corona-Zahlen für eine Teilnehmer-Obergrenze bei privaten Feiern aus. "Natürlich wäre es richtig, bei den privaten Feiern eine Obergrenze zu setzen. Ich persönlich würde so weit gehen: 25 Leute maximal", sagte der Mediziner am Sonntagabend bei "Bild live".

Lauterbach ist nicht der Erste, der vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder am Dienstag eine Party-Obergrenze befürwortet. Auch der Landkreistag sprach sich am Wochenende dafür aus.

"Ab 50 Teilnehmern wird es logistisch extrem schwierig, die Kontakte nachzuverfolgen, wenn ein Covid-Positiver unter der Gesellschaft war", hatte Landkreistagspräsident Reinhard Sager der "Neuen Osnabrücker Zeitung" gesagt. Bislang gibt es keine einheitliche Begrenzung.

Mehr als eine Million Corona-Tote weltweit

07:45 Uhr: Mehr als eine Million gezählte Corona-Tote weltweit: Diese symbolisch bedeutsame Marke hat die Pandemie, die sich vor weniger als einem Jahr über den Globus auszubreiten begann, inzwischen überschritten.

Die Nachrichtenagentur AFP zählte in der Nacht zum Montag um 00:30 Uhr MESZ genau 1.000.009 Todesfälle. Die Zahl der erfassten Infektionsfälle lag zu diesem Zeitpunkt bei 33.018.877. Rund 22,5 Millionen dieser Fälle gelten als geheilt.

Laut der auf Behördenangaben beruhenden AFP-Statistik sind Lateinamerika und die Karibik die am schlimmsten von der Pandemie heimgesuchte Weltregion: Dort wurden bislang insgesamt etwa 341.000 Todes- und mehr als neun Millionen Ansteckungsfälle registriert.

An zweiter Stelle folgt Europa mit und 230.000 Todes- und etwa 5,27 Millionen Infektionsfällen. Dahinter liegen die USA und Kanada mit zusammen etwa 214.000 Todes- und 7,26 Millionen Infektionsfällen.

Die einzelnen Länder mit der höchsten Zahl von Todesopfern der Pandemie:

  • USA (fast 205.000 verzeichnete Todesfälle)
  • Brasilien (fast 142.000)
  • Indien (fast 95.000)
  • Mexiko (mehr als 76.000)

In diesen vier Ländern allein wurde mehr als die Hälfte der weltweit erfassten Todesopfer gezählt.

Markus Söder fordert Einführung einer "Corona-Ampel"

06:46 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder von der CSU hat vor dem für Dienstag angesetzten nächsten Corona-Gipfel der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel eine bundesweite "Corona-Ampel" gefordert. "Wir brauchen jetzt ein verbindliches, verhältnismässiges und verlässliches Regelwerk für den Winter", sagte Söder der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe).

Mit seinem Vorschlag will Söder dem Blatt zufolge mehr Klarheit bei der Pandemie-Bekämpfung erreichen. Neben der "Corona-Warnampel" für alle Bundesländer fordert er demnach genaue Vorgaben, welche Massnahmen ergriffen werden sollen, wenn die Zahl der Infizierten bestimmte Grenzwerte übersteigt.

Nach Söders Vorschlag soll die "Corona-Ampel" auf Gelb springen, wenn es in einem Landkreis 35 oder mehr Infizierte pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen gibt.

Zur Prävention gegen eine weitere Ausbreitung des Virus könnten dann beispielsweise vorbeugende Tests für Risikogruppen angeordnet, Bundesligaspiele wieder ohne Zuschauer ausgetragen und die Maskenpflicht in Schulen ab der fünften Klasse auch auf den Unterricht ausgeweitet werden.

Wie zuvor Masken: Einmalhandschuhe werden Luxusartikel

05:38 Uhr: Einmalhandschuhe für Pflege- und Rettungskräfte haben sich in der Coronakrise massiv verteuert und sind mitunter nur noch schwer zu beschaffen.

"Einzelne Händler haben uns mitgeteilt, dass die Versorgungslage und Preisentwicklung bei Einmalhandschuhen dramatisch sei", sagte der Sprecher des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed), Manfred Beeres, der Deutschen Presse-Agentur. Die Bezugskosten stiegen zurzeit "sehr stark an". Der Verband rechnet demnach mit Preisen, die teilweise 500 Prozent höher liegen - je nach Handschuhtyp - im Vergleich zu Normalpreisen.

Während der ersten Infektionswelle sei die Nachfrage noch gering gewesen, fast flächendeckend habe sie befriedigt werden können. "Dies hat sich durch die enorme Nachfrage des Weltmarktes nun radikal geändert", teilte der Verband mit.

Vor der Krise habe eine Packung Nitril-Handschuhe mit 100 Stück zwischen 6 und 8 Euro gekostet. Mittlerweile seien die Preise 3 bis 4 Euro höher als noch vor vier Wochen, mitunter seien auch Pakete für 18 Euro zu bekommen.

Einen Mangel sieht der Verband aktuell aber nicht. "Wenn alle vernünftig bestellen, wird es funktionieren", sagte Beeres. Spekulationen, die die Preise zusätzlich in die Höhe trieben, müssten gestoppt werden.

TUI fliegt trotz Reisewarnung auf die Kanaren

05:01 Uhr: Trotz der Reisewarnung der Bundesregierung bietet TUI ab dem kommenden Wochenende wieder Reisen zu den Kanarischen Inseln an. Die Kunden sollen bei den Pauschalreisen selbst entscheiden können, ob sie ihren Urlaub trotz des Coronavirus-Infektionsrisikos und möglicher Quarantäne bei der Rückkehr nach Deutschland antreten, wie TUI-Deutschlandchef Marek Andryszak in den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Montag ankündigte.

Er gehe fest davon aus, "dass viele Kunden dies genau abwägen werden". Aber aufgrund der Möglichkeit, sich testen zu lassen, erwarte er, "dass viele Kunden ihren Urlaub trotz Reisewarnung antreten werden", sagte Andryszak.

Er betonte, damit stelle sich Europas grösster Tourismuskonzern nicht gegen die Bundesregierung. Bei den Reisewarnungen handele es sich schliesslich nicht um Reiseverbote, sondern nur um Empfehlungen, vorsichtig zu sein.

Grüne fordern neue, faire Mieten für Kleingewerbe und Selbstständige

04:56 Uhr: Kleine Geschäfte und Selbstständige sollen bei schweren Einschränkungen in der Coronakrise nach Ansicht der Grünen ihre Mieten neu aushandeln dürfen. "Viele kleine Läden oder Cafés stehen durch die heftigen Einbrüche, die ihnen die erste Corona-Welle beschert hat, immer noch am Rande ihrer wirtschaftlichen Existenz", sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der Deutschen Presse-Agentur. Wenn in den Innenstädten nicht nur die Grossen und Starken überleben sollten, müsse jetzt gehandelt werden.

In einem Antrag, den die Grünen-Fraktion am Montagabend beschliessen will, heisst es, bei behördlichen Beschränkungen sollten Gewerbemieter ihre Verträge anpassen können - von einer Minderung der Pacht für diesen Zeitraum bis hin zu Sonderkündigungen.

Die Mittelstandsbeauftragte der Fraktion, Claudia Müller, betonte, es gehe um eine faire Risikoverteilung. "Um wirtschaftlich überleben zu können, brauchen Gewerbetreibende und Einzelhandel schneller Klarheit bei Verhandlungen über die Miethöhe."

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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