Nach ersten Anzeichen der Entspannung liegt die sogenannte Reproduktionsrate jetzt wieder bei 1,0. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat indes bei der Entgegennahme medizinischer Schutzmasken für Aufregung gesorgt. Alle News zum Coronavirus vom 27. April zum Nachlesen.
- 22:50 Uhr: Ansteckungsrate in Deutschland steigt wieder
- 17:18 Uhr: Massenauflauf bei Pressetermin - Verteidigungsministerium entschuldigt sich
- 14:54 Uhr: Virologe Drosten schaltet Polizei nach Morddrohungen ein
- 12:48 Uhr: Verkaufsverbot für grosse Geschäfte in Bayern verfassungswidrig
Ansteckungsrate in Deutschland steigt wieder
22:50 Uhr: Die Ansteckungsrate mit dem neuartigen Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wieder gestiegen. Laut der am Montagabend veröffentlichten RKI-Statistik steckt jeder Infizierte nunmehr wieder einen weiteren Menschen an, die sogenannte Reproduktionsrate liegt bei 1,0 (Datenstand 27.04. 0.00 Uhr). Das bedeutet, dass die Zahl der Neuerkrankungen nicht mehr leicht zurückgeht wie in den vergangenen Tagen.
Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3, in den vergangenen Tagen bei 0,9 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Die Kennzahl gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert.
Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse diese Reproduktionszahl unter 1 liegen. Auch Bundeskanzlerin
Merz: Sehr behutsam mit Corona-Lockerungen umgehen
17:46 Uhr: Der Vizepräsident des CDU-Wirtschaftsrats,
Zwar sei klar, welche Probleme dies in der Bevölkerung und den Unternehmen auslöse. "Trotzdem wäre es psychologisch aussergewöhnlich schwierig, bestimmte Einschränkungen wieder einzuführen, wenn die Lockerungen zu weit gegangen wären."
Deutschland stehe erst am Anfang der Pandemie, "wir sind nicht über den Berg", betonte Merz, der auch für den CDU-Vorsitz kandidiert. Wenn die gesundheitlichen Risiken allerdings halbwegs unter Kontrolle seien, müsse die absolute Priorität sein: "Wir müssen dafür sorgen, dass die Betriebe wieder ans Laufen kommen."
Er ergänzte: "Wenn die Betriebe nicht laufen und die Arbeitsplätze nicht erhalten werden, dann werden wir uns über andere Fragen gar nicht unterhalten müssen."
Deutschland steuere derzeit möglicherweise auf eine "Phase von Versuch und Irrtum" zu, sagte Merz. Es könne sein, dass sich aus der Rückschau einige politische Entscheidungen als falsch erweisen würden.
"Wenn sich wenigstens die gute Hälfte der Entscheidungen als richtig erweist, dann ist in der Summe das Richtige getan. Lassen wir auch zu, dass Fehler gemacht werden." Diese Fehler müssten dann aber auch wieder korrigiert werden.
Er erwarte von der Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag keine durchgreifenden Veränderungen, sondern allenfalls punktuelle Lockerungen, sagte Merz. Veränderungen könne es bei den weiteren Beratungen der Kanzlerin mit den Regierungschefs am 6. Mai geben.
Kritik nach Pressetermin: Verteidigungsministerium entschuldigt sich
17:11 Uhr: Nach Kritik am Gedränge bei einem Pressetermin zu einer Masken-Lieferung in der Corona-Krise in Leipzig hat sich das Verteidigungsministerium entschuldigt.
"Leider haben sich heute in Leipzig nicht alle an die Regeln gehalten. Das bedauern wir sehr und überprüfen auch unsere eigene Organisation", hiess es in einem Tweet des Ministeriums nach dem Termin am Montag. "Muss wohl noch bei uns allen richtig eingeübt werden."
Zahlreiche Journalisten, Bundeswehrsoldaten sowie Mitarbeiter des Ministeriums standen bei der Ankunft einer Lieferung von 10,3 Millionen Schutzmasken aus China am Flughafen Leipzig/Halle dicht gedrängt.
Ministerin
Handelsverband schlägt Corona-Schecks in Höhe von 500 Euro vor
16:58 Uhr: Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat sich für Einmalzahlungen an alle Staatsbürger ausgesprochen, um die Kauflaune wieder zu heben. Konkret schlug der HDE am Montag Corona-Schecks in Höhe von 500 Euro für jeden vor, "um die auf einem historischen Tiefststand verharrende Konsumstimmung und somit die Binnenkonjunktur wieder anzukurbeln".
Dieser staatliche Konsumimpuls schaffe "einen gesamtwirtschaftlichen Nachfrageschub von bis zu 40 Milliarden Euro".
"Die Binnenkonjunktur war über die letzten Jahre der Stabilitätsanker für die gesamte Volkswirtschaft", erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das könne sich auch nach der Corona-Krise fortsetzen, wenn die Bundesregierung einen Wiedereintritt in wirtschaftliche Normalität mit einem entsprechend starken "Aufbruchssignal" unterstütze.
Mit den Schecks orientiert sich der Handelsverband an der US-Regierung, die im Rahmen ihres gigantischen Corona-Hilfspakets den Weg für entsprechende Einmalzahlungen in Höhe von 1.200 Dollar für Millionen Bürger frei gemacht hatte.
Nach dem HDE-Konzept könnten Arbeitnehmer das Geld mittels Lohnabrechnung erhalten, Rentner über die Rentenkasse und Sozialhilfeempfänger über die Arbeitsämter. Für Selbstständige und weitere Empfänger könne "ein ähnliches Antrags- und Auszahlungsverfahren helfen, wie es bereits für die Soforthilfen an Soloselbständige entwickelt wurde".
Singapur: Corona-Infektion bei zigtausenden Arbeitern möglich
16:51 Uhr: In Singapur könnten nach bisherigen Testergebnissen mehr als 100.000 ausländische Arbeiter mit dem Coronavirus infiziert sein. Bisher wurde nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Montag bei 21.000 Tests in 11.419 Fällen der Erreger Sars-CoV-2 festgestellt, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.
Rechnet man diese Zahlen hoch, könnte etwa die Hälfte der 320.000 Arbeiter infiziert sein. Diese leben in Sammelunterkünften mit hoher Ansteckungsgefahr, mit 10 bis 20 Menschen pro Schlafsaal. Viele sind Bauarbeiter.
Der südostasiatische Stadtstaat mit 5,8 Millionen Einwohnern hat bislang insgesamt 14.423 Fälle registriert - um die 80 Prozent davon bei den Arbeitern. Die Todesrate ist im weltweiten Vergleich niedrig: Zwölf Menschen starben bislang nach einer Infektion.
Zeitweise hatte das hochmoderne Singapur als Beispiel gegolten, wie ein Land das Virus gut in den Griff bekommen kann - bis es durch die Fälle bei den Arbeitern grosse Sprünge gab.
Das Gesundheitsministerium betonte, die meisten Getesteten hätten vorher keine Symptome gezeigt. Anders als in den meisten anderen Ländern seien sie dennoch getestet worden. Die Regierung von Singapur beteuert, die Arbeiter würden nicht anders behandelt als Einheimische. Sie sollen auch weiter bezahlt werden.
Neue Corona-Fälle nach illegaler Grillparty in Nordfriesland
16:36 Uhr: Nach einer Grillparty im Kreis Nordfriesland haben sich mehrere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Drei der sieben Gäste wurden bereits positiv getestet, wie die Kreispressestelle in Husum am Montag auf Anfrage mitteilte.
Die Ergebnisse der anderen stünden noch aus. "Erst in den nächsten zwei Wochen wird sich herausstellen, wie gross der Schaden ist, den die sieben Personen mit ihrem Grillabend angerichtet haben", sagte die Leiterin des Kreisgesundheitsamts Nordfriesland, Antje Petersen.
Das Grillfest fand den Angaben zufolge am 19. April in einem Garten im südlichen Nordfriesland statt, den genauen Ort nannten die Behörden nicht. Die Kreispressestelle betonte, das Grillfest sei nicht erlaubt gewesen, da die Gäste mehrfach den Mindestabstand missachtet hätten und auch in keinem gemeinsamen Haushalt lebten.
Alle Gäste stünden nun unter Quarantäne, während das Gesundheitsamt ihre Kontaktpersonen ermittele. "Durch puren Leichtsinn einiger weniger muss nun eine ganze Reihe von Kontaktpersonen in Quarantäne gehen - einschliesslich Arbeitskollegen und Kunden", sagte Petersen.
US-Experten wollen 180.000 Mitarbeiter für Corona-Kontaktverfolgung
16:19 Uhr: Führende US-Gesundheitsexperten fordern für den Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie, rund 180.000 zusätzliche Mitarbeiter einzustellen und leere Hotels in Zentren zur freiwilligen Isolierung möglicher Erkrankter umzuwandeln.
Die Mitarbeiter seien nötig, weil die Ausbreitung des Virus nur gestoppt werden könne, wenn die Kontakte aller Erkrankten nachverfolgt würden, erklärten die Experten in einem Schreiben an den US-Kongress.
Zu den 16 Unterzeichnern gehörte unter anderem Scott Gottlieb, ein früherer Chef der Gesundheitsbehörde CDC unter Präsident
Die Behörden des Gesundheitswesens könnten angesichts des Ausmasses der Epidemie des neuartigen Coronavirus "nur einen Bruchteil" dessen leisten, was für eine konsequente Nachverfolgung von Kontakten und Isolierung möglicherweise Infizierter nötig sei, erklärten die Experten.
Die nötigen Schritte beruhten auf bewährten Konzepten, müssten nun aber "in einem bisher nie da gewesenen Ausmass" durchgeführt werden, bis es eine Corona-Impfung gebe, schrieben sie.
Der Kongress solle daher 46,5 Milliarden Dollar bereitstellen für die nötigen Neueinstellungen (12 Milliarden Dollar), die Umwandlung von Hotels in freiwillige Isolier-Zentren (4,5 Milliarden Dollar) und einer Zahlung von 50 Dollar pro Tag an alle, die sich isolieren lassen (30 Milliarden Dollar), forderten die Experten.
Die Pandemie unter unter Kontrolle zu bringen, werde der grösstmögliche Konjunkturanschub für die US-Wirtschaft sein, hiess es in dem Schreiben.
"Wir fordern den Kongress nachdrücklich auf, diese für die Menschen in Amerika lebenswichtige Investition zu tätigen." Das Parlament hatte zuletzt rund 30 Milliarden Dollar zur Ausweitung von Corona-Tests bewilligt.
Söders Stimme kratzt wegen starker Allergie
16:03 Uhr: Dem bayerischen Ministerpräsidenten
Sorgen, dass sich Söder in der Coronakrise eine Erkältung oder etwas Schlimmeres zugezogen habe, sind laut Staatskanzlei aber unberechtigt. Bereits am Dienstag soll Söder wieder wie gewohnt das Kabinett leiten, samt anschliessender Pressekonferenz.
Aldi Süd setzt wegen Corona auf digitale Zutrittskontrollen
15:29 Uhr: Der Discounter Aldi Süd will in der Coronakrise mit digitalen Zutrittskontrollen die Zahl der Kunden in seinen Filialen begrenzen. Sensoren an den Ein- und Ausgängen sollen dabei die Kundenzahl im Laden in Echtzeit überwachen.
"Das Zugangssystem gewährleistet, dass die Auslastungshöchstgrenzen in unseren Filialen nicht überschritten werden", berichtete Aldi-Manager Malte Kuhn am Montag.
Insgesamt will der Discounter die Hälfte seiner 1.930 Filialen mit den Sensoren ausstatten. Die Filialmitarbeiter werden dabei automatisch über eine App, per SMS oder Anrufe über die Auslastung informiert.
In einzelnen Filialen soll ein Ampelsystem oder eine Bildschirmanzeige getestet werden, die die Kunden über die Auslastung der Filiale informiert und so den Zugang steuert.
Bundesregierung sieht Vorbereitungen für Gottesdienste auf gutem Wege
15:11 Uhr: Die Vorbereitungen für eine bundesweite Wiederaufnahme von Gottesdiensten sind nach Angaben der Bundesregierung auf gutem Wege. "Wir sind einen grossen Schritt weitergekommen", sagte ein Specher von Bundesinnenminister
Mit den Vertretern der Religionsgemeinschaften sei ein Massnahmenpaket geschnürt worden, das sich die Bundesregierung im Corona-Kabinett zu eigen gemacht habe.
Entscheidend für die Ausgestaltung der Massnahmen werden die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag sein, wie Regierungssprecher
Die Zuständigkeit dafür, inwiefern Gottesdienste stattfinden dürfen, ist Sache der Länder. In einzelnen Ländern gibt es dazu bereits Regelungen, der Bund strebt aber eine weitgehend einheitliche Regelung an.
Christian Drosten erhielt Morddrohungen
14:54 Uhr: Der durch die Corona-Pandemie landesweit bekannt gewordene Virologe
Genauere Angaben zum Inhalt der Drohungen machte der Virologe nicht. Er habe die Polizei aber bereits eingeschaltet. Laut Drostens Aussage sei er für viele "der böse Typ, der die Wirtschaft lahmlegt".
Viel mehr Sorgen als die Drohungen würden ihm allerdings Zuschriften von Menschen bereiten, die "drei Kinder haben und sich Sorgen um die Zukunft machen. Das ist nicht meine Schuld, aber diese E-Mails halten mich Nachts wach."
In dem Interview erklärte Drosten, dass sich bei vielen Menschen Unmut wegen der Corona-Massnahmen in Deutschland breit mache. "Die Leute sehen, dass die Krankenhäuser nicht überfordert sind und sie verstehen nicht, warum ihre Geschäfte schliessen müssen."
Drosten begründete den Frust der Menschen mit dem sogenannten Präventionsparadox. Grob gesagt versteht man unter dem Begriff die Tatsache, dass präventive Massnahmen, die für die Gesamtgesellschaft von hohem Nutzen sind, für den einzelnen oft nur wenig Mehrwert bieten - oder umgekehrt.
Ausserdem wird mit dem Präventionsparadox beschrieben, dass durch erfolgreiche Prävention, die Folgen einer Krise weniger gravierend ausfallen, was wiederum zu einem Vertrauensverlust in die ergriffenen Massnahmen führt.
Letzteres sei laut Drosten in Deutschland der Fall. "Die Leute behaupten, dass wir überreagiert haben, es gibt einen politischen und ökonomischen Druck wieder zur Normalität zurückzukehren."
Söder will Familien in Mittelpunkt weiterer Corona-Lockerungen stellen
13:56 Uhr: CSU-Chef Markus Söder will bei der Bewältigung der Coronakrise nun die Situation der Familien in den Mittelpunkt stellen. Bis spätestens kommende Woche werde er dazu Konzepte vorlegen, sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag nach einer Vorstandssitzung seiner Partei in München. Dabei gehe es um eine klare Konzeption für die Schulen und Kitas, aber auch um Alten- und Pflegeheime.
Söder sprach sich auch für die Familien betreffende Bereiche für Lockerungen aus. So könne er sich auch für die Betreuung von Kleinkindern Lockerungen vorstellen. Söder nannte als Beispiel etwa die Möglichkeit, dass Eltern-Kind-Gruppen als eingetragene Betreuungsangebote stattfinden könnten. Auch dies werde im Lauf der Woche diskutiert.
Spanien startet Corona-Antikörperstudie mit 90.000 Teilnehmern
13:33 Uhr: Spanien will mit Hilfe von Antikörpertests in 36.000 Haushalten mit rund 90.000 Bewohnern das wahre Ausmass des Corona-Ausbruchs im Land abschätzen.
Die Testreihe sollte an diesem Montag beginnen und sich über mehrere Wochen hinziehen. Alle Teilnehmer werden zwei verschiedenen Tests unterzogen, die insgesamt drei Mal im Abstand von drei Wochen durchgeführt werden.
Die Studie findet landesweit statt, die Teilnahme ist freiwillig. Die Gesundheitsbehörden hoffen, mit der Analyse auch Informationen über die Übertragung des Virus in Privathaushalten nach sechswöchiger Ausgehsperre zu erhalten.
Mit Antikörpertests können Experten herausfinden, ob ein Mensch bereits mit Sars-CoV-2 infiziert war und dagegen Antikörper im Blut gebildet hat. Auf diese Weise lässt sich der Kontakt mit dem Virus auch bei denjenigen nachweisen, die kaum oder keine Symptome der Krankheit hatten und oftmals gar nichts von ihrer Ansteckung wussten.
Allerdings funktionieren die Tests bisher nicht absolut zuverlässig: Sie schlagen oft nicht nur bei Sars-CoV-2, sondern auch anderen Coronaviren an. Mehrere dieser Erreger verursachen Erkältungskrankheiten beim Menschen.
Ein positives Ergebnis auf die Antikörper muss deshalb nicht bedeuten, dass der Betroffene tatsächlich mit dem Erreger infiziert war.
Verkaufsverbot für grosse Geschäfte in Bayern verfassungswidrig
12:48 Uhr: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof sieht in den in Bayern geltenden Regeln zur Beschränkung der Verkaufsflächen auf unter 800 Quadratmeter einen Verstoss gegen den Gleichheitsgrundsatz. Mit dem am Montag veröffentlichten, nicht anfechtbaren Beschluss gab das oberste bayerische Verwaltungsgericht der Betreiberin von Warenhäusern in Bayern, Berlin und Hamburg Recht. Allerdings verzichtete das Gericht darauf, die Bestimmungen ausser Vollzug zu setzen, da sie sowieso nur bis zum 3. Mai gelten.
Der Verwaltungsgerichtshof beanstandete, aus infektionsschutzrechtlicher Sicht sei es nicht gerechtfertigt, dass Buchhandlungen und Fahrradhändler anders als andere Händler ohne Begrenzung der Verkaufsflächen wieder öffnen durften. Ausserdem sei zu beanstanden, dass nur Händler, die erst seit Kurzem öffnen durften, eine Begrenzung der Kundenzahl auf einen je 20 Quadratmeter sicherstellen müssen, nicht aber die übrigen Einzelhändler, die bereits vor dem 27. April öffnen durften sowie Buchhandlungen, Kfz-Handel und Fahrradhandel.
Wohlstandsverluste von bis zu 3500 Euro pro Kopf
12:43 Uhr: Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, erwartet in der Coronakrise deutliche Wohlstandsverluste der Deutschen. Sollte sich die Konjunkturprognose der Bundesregierung bewahrheiten, "dann kostet das alle Deutschen, Kinder und Greise eingerechnet, pro Kopf 2600 Euro", sagte Felbermayr am Montag in der Internetsendung "Bild live". "Es könnten aber auch 3500 werden, wenn die Dinge schlecht laufen."
Laut "Bild" hält der IfW-Präsident entgegen eines aktuell von der Regierung erwarteten Konjunkturrückgangs um 6,3 Prozent sogar einen Einbruch von über zehn Prozent für möglich, sollten neue Ansteckungszahlen wieder stärkere Einschränkungen erfordern. "Wir müssen die wirtschaftliche Dimension der Krise ernster nehmen", mahnte Felbermayr und kritisierte, der Gesundheitsschutz sei in den vergangenen Wochen womöglich "überpriorisiert" worden. Er bekräftigte zudem die Kritik einer fehlenden Perspektive für Unternehmen: "Das grösste Problem für die Wirtschaft ist die Unsicherheit."
Bundeswehr bringt 10 Millionen Schutzmasken aus China
12:24 Uhr: Mit einer Lieferung von 10,3 Millionen Masken aus China zum Schutz vor dem neuartigen Corona-Virus ist am Montag ein Frachtflugzeug der Bundeswehr in Leipzig gelandet.
Die Masken werden nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nun in verschiedene Bundesländer verteilt. Sie sind Teil einer Lieferung von insgesamt 25 Millionen Stück.
Mit Stichproben wird sowohl vor dem Abflug in China als auch in Deutschland kontrolliert, ob die Masken funktionstüchtig sind.
Chinesischer Botschafter droht Australien in Corona-Streit mit Warenboykott
11:58 Uhr: Nach der Forderung Australiens, die Verantwortung Chinas für die globale Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu untersuchen, hat der chinesische Botschafter in Canberra mit einem Boykott australischer Waren durch chinesische Verbraucher gedroht.
Eine solche Untersuchung könne "gefährliche" Folgen für die australische Tourismusindustrie und Landwirtschaft haben, sagte der Botschafter Cheng Jingye in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "Financial Review".
Die chinesische Öffentlichkeit sei "frustriert, bestürzt und enttäuscht" angesichts der Forderung Australiens, das chinesische Krisenmanagement nach dem ersten Auftreten des Erregers SARS-Cov-2 in Wuhan international zu untersuchen, sagte Cheng.
"Sollte die Stimmung schlechter werden, könnten die Menschen denken: 'Warum sollten wir in ein Land reisen, das sich gegenüber China nicht so freundlich verhält?'", sagte Cheng weiter. "Vielleicht werden die einfachen Leute sagen: 'Warum sollten wir australischen Wein trinken? Warum australisches Rindfleisch essen?'"
Die Äusserungen des Botschafters dürften die angespannten Beziehungen zwischen China und Australien zusätzlich verschärfen. Australiens Regierung hatte sich kürzlich der Forderung der USA angeschlossen, dass internationale Inspektoren die Sicherheitsbedingungen in chinesischen Laboren überprüfen sollten.
Cheng warf Australien vor, China-feindliche Äusserungen der US-Regierung zu übernehmen. "Einige Leute versuchen, China für ihre eigenen Probleme verantwortlich zu machen und die Öffentlich abzulenken", kritisierte der Diplomat in einer kaum verhohlenen Anspielung auf US-Präsident Donald Trump.
Söder: Langsame Öffnung der Gastronomie erst ab Ende Mai denkbar
11:43 Uhr: Der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder hält eine langsame Wiedereröffnung der Gastronomie erst ab Ende Mai für denkbar. Das sagte er nach Teilnehmerangaben am Montag in einer Videoschalte des CSU-Parteivorstands.
Die bisherige Strategie, Inhalt und Zeitpunkt, seien richtig gewesen. Man müsse nun weiterhin langsam, behutsam und vorsichtig agieren - aber mit Perspektiven. Es dürfe bei den Lockerungen keinen Überbietungswettbewerb geben.
Die CSU-Spitze ging in der Videoschalte deutlich auf Distanz zum nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten
Söder sagte ganz grundsätzlich, ohne Laschet namentlich zu nennen: "Es wäre falsch, nicht auf Virologen zu hören, denn sie haben uns bisher gut beraten."
CSU-Landesgruppenchef
Man dürfe sich nicht einfach von wissenschaftlichen Erkenntnissen entfernen. Vielmehr müsse man mit den Virologen agieren und nicht gegen sie, mahnte Dobrindt.
Italien lockert Corona-Einschränkungen: Kritik am Konzept aus Rom
11:34 Uhr: Die Pläne der italienischen Regierung zur vorsichtigen Lockerung der Corona-Beschränkungen stossen auf Kritik bei Kirchen und in Teilen der Wirtschaft. Ihnen gehen die Lockerungen nicht schnell genug.
Während der sogenannten "Phase zwei" im Kampf gegen die Viruskrankheit soll es am 4. Mai weitere Erleichterungen bei der individuellen Bewegungsfreiheit und für breitere Wirtschaftssektoren geben. Weitere Etappen sind der 18. Mai und der 1. Juni.
Die Gastronomie protestierte am Montag gegen den Beschluss, dass Bars und Restaurants erst ab Anfang Juni wieder für Gäste öffnen dürfen. Noch einen Monat länger zu warten bedeutet für die Betriebe weitere neun Milliarden Euro Verluste. "Das Mass ist voll", schrieb der Verband Fipe, der über 300.000 Betriebe vertritt.
Die katholische Kirche Italiens bemängelte, dass die Regierung weiter keine Gottesdienste mit Gläubigen erlaube. "Die italienischen Bischöfe können die Einschränkung der Religionsfreiheit nicht hinnehmen", hiess es in einem Schreiben der Bischofskonferenz. Die Regierung in Rom teilte dazu schon in der Nacht mit, dass die Frage der Messen "in den nächsten Tagen" überprüft werde.
Ministerpräsident Giuseppe Conte hatte am Sonntagabend sein Konzept für ein schrittweises Ende der strengen Corona-Sperren vorgelegt. Danach soll ein Grossteil der Produktion ab dem 4. Mai wieder anlaufen. Einige für den Export wichtige Bereiche und bestimmte Bauprojekte durften schon am Montag loslegen.
Für die 60 Millionen Bürger soll es ab 4. Mai etwas mehr Freiheiten geben, etwa beim Sportmachen und für Besuche bei Verwandten in der eigenen Region. Insgesamt jedoch sollen die Italiener weiter strikte Abstandsregeln einhalten und häufig Atemschutzmasken tragen. Wann sie ihre volle Bewegungsfreiheit zurückbekommen, war unklar.
Tom Hanks will Forschung unterstützen bei COVID-19-Impfstoff
11:12 Uhr: Nach ihrer überstandenen COVID-19-Erkrankung wollen Oscar-Preisträger
Wegen ihrer überstandenen Erkrankung mit dem Coronavirus hätten die beiden Antikörper in ihrem Blut, sagte Hanks. Das berichtete das US-Promimagazin "People".
"Man ist nicht nur an uns herangetreten, sondern wir haben gesagt: "Wollen Sie unser Blut? Können wir Plasma spenden?" Und in der Tat werden wir es jetzt den Einrichtungen geben, die hoffentlich, an der, wie ich es nennen möchte, "Hank-Vakzine" (engl. "Hank-ccine") arbeiten", sagte der Schauspieler scherzhaft über den zukünftigen Namen eines möglichen Impfstoffs.
Hanks und seine Frau waren unter den ersten Prominenten, die ihre Erkrankung mit dem Coronavirus öffentlich gemacht hatten. Mittlerweile sind die beiden wieder genesen.
Auswärtiges Amt gibt 300 Millionen für internationale Corona-Hilfe
10:44 Uhr: Das Auswärtige Amt stellt für die Arbeit von Hilfsorganisationen in der Coronakrise 300 Millionen Euro bereit. Deutschland reagierte damit auf einen Aufruf der Vereinten Nationen, die die Kosten für zusätzliche humanitäre Hilfe im Kampf gegen Covid-19 auf etwa zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,85 Milliarden Euro) beziffert haben.
Aussenminister
Arbeitgeber für weitere Lockerung der Corona-Beschränkungen
10:40 Uhr: Die Arbeitgeber in Deutschland haben eine weitere Lockerung der Corona-Beschränkungen für die Wirtschaft angeregt. "Denn wenn es weiterhin gelingt, die Infektionszahlen stabil zu halten, sollten wir auch über Öffnungen bei weiteren Verkaufsflächen, Restaurants und Cafés nachdenken, sofern die Abstands- und Hygieneregeln dort gewahrt werden können", sagte Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, der "Passauer Neue Presse" (Montag).
Man müsse Schritt für Schritt schauen, welche weiteren Öffnungen möglich seien. Kramer zeigte sich zudem zuversichtlich, dass sich die Kauflust in der Bundesrepublik nach der Krise wieder erholen werde: "Wenn wir die Pandemie besser kontrollieren können, werden sich auch das Konsumklima und die Konjunktur normalisieren."
217 kubanische Mediziner helfen Südafrika im Kampf gegen Covid-19
10:31 Uhr: Kuba hat zur Unterstützung im Kampf gegen das Coronavirus 217 Mediziner nach Südafrika geschickt. Die Ärzte, Wissenschaftler und Gesundheitsexperten seien in Südafrika angekommen, dem am stärksten von Covid-19 betroffenen Land Afrikas, teilte das Büro von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa am Montag mit.
Die Kubaner würden in alle Provinzen des Landes geschickt, um dort die Bemühungen gegen die Lungenkrankheit zu unterstützen. Ramaphosa hatte demnach Kubas Präsident um die Unterstützung gebeten.
Südafrika hat mit mindestens 4546 bestätigten Corona-Fällen mehr Erkrankungen als jedes andere Land auf dem Kontinent, wie Zahlen der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC zeigen.
Um die Ausbreitung einzudämmen, hat Afrikas zweitstärkste Wirtschaftsmacht vor mehreren Wochen eine strenge landesweite Ausgangssperre verhängt, die verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.
Kuba schickt seit Jahren Tausende Ärzte in alle Welt, um in Gesundheitskrisen - etwa der Ebola-Epidemie in Westafrika - Unterstützung zu leisten.
Lindner gegen "repressive" Massnahmen in der Coronakrise
09:48 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner fordert unter Berücksichtigung der Hygienemassnahmen Lockerungen in der Coronakrise. "Ich halte die Maskenpflicht tatsächlich für ein milderes Mittel als beispielsweise grossflächigen Handel, Gastronomie, Produktion und Bildung einzuschränken", sagte er am Montag im "rbb-Inforadio".
"Wie es jetzt ist, muss es nicht weitergehen. Es ist inzwischen möglich zu überlegen: Öffnen wir grössere Geschäfte, öffnen wir die Gastronomie, wenn Hygienekonzepte vorhanden sind."
Die Meinung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), dass einige Bundesländer zu forsch mit den Lockerungen umgingen, teile er nicht. "Der Staat muss begründen, wenn er Freiheit einschränkt." Das sei "keine Frage der FDP, sondern unserer Verfassungsordnung". Einschränkungen müssten verhältnismässig sein.
Eine Rückkehr zum Zustand wie im Februar vor den Einschränkungen des öffentlichen Lebens hält Lindner zwar nicht für realistisch. Lindner sei aber nicht überzeugt davon, trotz Maskenpflicht, Abstandsregeln und Desinfektion weiter an sehr repressiven Massnahmen festzuhalten, sagte er in der Radiosendung "WDR Morgenecho".
Ärztepräsident fordert FFP2-Schutzmasken auch für Bürger
09:23 Uhr: Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat gefordert, die Bürger in Deutschland mit medizinischen Schutzmasken des Typs FFP2 auszustatten. Montgomery warf am Montag im Deutschlandfunk der Bundesregierung Versagen vor, weil sie es nicht geschafft habe, solche Masken frühzeitig in hinreichendem Umfang zu beschaffen.
Die FFP2-Masken seien jedoch die Lösung, die die Politik jetzt liefern müsse.
Skeptisch äusserte sich Montgomery zu behelfsweisem Mund-Nasen-Schutz, wie er seit diesem Montag in fast allen Bundesländern beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben ist.
Ein Schal oder Tuch halte Viren nicht ab, argumentierte der Ärztepräsident. Vielmehr könnten sich diese bei unsachgemässen Anwendung darin sogar anreichern. Bund und Länder dringen darauf, Schutzmasken der Typen FFP2 oder FFP2 medizinischem Personal vorzubehalten.
Die Empfehlung für einfache Schutzmittel wie Behelfsmasken aus Baumwolle stützt sich darauf, dass diese zwar keinen sicheren Schutz für den Träger bedeuten, wohl aber die Infektionsgefahr für andere Menschen verringern, wenn ein Virusträger einen solchen Mund-Nasen-Schutz benutzt. Tragen ihn daher alle oder fast alle Menschen beim Einkauf oder im ÖPNV, sinkt demnach die Infektionsgefahr insgesamt deutlich ab.
Söder: Weitere Lockerungen in Bayern möglich - wenn es funktioniert
08:44 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat weitere Lockerungen der Beschränkungen in der Coronakrise in Aussicht gestellt. "Wenn das jetzt in dieser Woche gut funktioniert, dann können wir über weitere Erleichterungen gut nachdenken", sagte Söder am Montag dem Bayerischen Rundfunk mit Blick auf den Freistaat.
Von dieser Woche an dürfen in Bayern unter anderem Geschäfte mit bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche unter Auflagen wieder öffnen. Allerdings gilt eine strenge Mund-Nasen-Schutz-Pflicht in Läden und im öffentlichen Nahverkehr. In den Schulen beginnt zunächst für Abschlussklassen wieder der Präsenzunterricht.
Er wolle für Bayern weiter einen vorsichtigen Weg gehen, sagte Söder. Ende der Woche werde Bilanz gezogen unter anderem mit Blick auf den Handel und den Nahverkehr. Die Linie sei: Lieber eine Woche später als die anderen - und auf der sicheren Seite.
Zur weiteren Öffnung der Schulen ist für Söder ein Schichtmodell im Präsenzunterricht denkbar. So hatte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, vorgeschlagen, die Klassen zu teilen und abwechselnd für je eine Woche in die Schule kommen zu lassen - für die andere Woche erhalten sie Hausaufgaben.
Söder sagte, so etwas könne er sich vorstellen: "Es kann auch sein, dass man in der Woche das macht, also jeden zweiten Tag Schule, damit wieder ein gewisser Rhythmus kommt." Eine solche Entzerrung könne auch über den Tag erfolgen mit Präsenzunterricht für die eine Hälfte früh und die andere am Nachmittag. Das müsse aber im Einklang mit den Eltern laufen.
Zum Drängen des bayerischen Vizeregierungschefs und Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler) auf eine raschere Lockerung etwa für die Gastronomie, sagte Söder: Ein Wirtschaftsminister habe primär die Wirtschaft im Blick, das sei selbstverständlich. Aber letztlich müsse gesamtverantwortlich entschieden werden.
Grünen-Chefin Annalena Baerbock gegen Bundesliga-Start
08:34 Uhr: Grünen-Chefin Annalena Baerbock hat die Pläne zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga scharf kritisiert. Sie sei "grösster Fussball-Fan", sagte die Parteivorsitzende der Grünen am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". Sie betonte aber: "Wir verspielen damit in unserer Gesellschaft wirklich einen sozialen Zusammenhalt, weil das zutiefst ungerecht ist für diejenigen Bereiche, in denen ein Kind noch nicht einmal auf eine einsame Schaukel darf." Die Deutsche Fussball Liga hofft im Mai auf eine Wiederaufnahme der wegen der Coronavirus-Pandemie unterbrochenen Spielzeit und hat dafür ein medizinisches Konzept vorgelegt.
Mit Geisterspielen sollen die verbleibenden neun Spieltage in der Bundesliga und der 2. Liga absolviert werden. Dann könnten die Clubs auch über den Rest der vereinbarten TV-Gelder verfügen. Dabei steht eine Summe von angeblich 300 Millionen Euro auf dem Spiel.
Kritik an der schnellen zuschauerlosen Bundesliga-Fortsetzung gibt es von vielen Seiten: von einzelnen Politikern, von Fan-Organisationen, aber auch von der Gewerkschaft der Polizei (GdP), die vor möglichen Fan-Ansammlungen vor den Stadien warnt.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bekräftigte in der ARD-Sendung mit Blick auf die DFL-Pläne erneut: "Das Konzept widerspricht allem, was wir demnächst umsetzen wollen." So dürfe es nicht erlaubt werden, dass nur einzelne Spieler bei einem möglichen Corona-Verdacht in Quarantäne müssten, wie von der DFL vorgesehen. Stattdessen müsse die gesamte Mannschaft in die Selbst-Isolation gehen, forderte Lauterbach. Dies würde indes wohl einen Spielbetrieb schnell wieder zum Erliegen bringen und ist deshalb im DFL-Konzept nicht enthalten.
Gewinneinbruch bei Adidas wegen Corona-Pandemie
08:05 Uhr: Der Sportartikelhersteller Adidas hat im ersten Quartal wegen der Corona-Pandemie einen Umsatz- und Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen sank um 97 Prozent auf 20 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag in Herzogenaurach mitteilte.
Der Umsatz ging um 19 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro zurück. Für das zweite Quartal kündigte Adidas einen nochmals stärkeren Rückgang bei Umsatz und Ergebnis an. Weiterhin seien weltweit mehr als 70 Prozent der Läden geschlossen, hiess es. Einen Ausblick für 2020 gab Adidas weiter nicht ab. Die ursprüngliche Prognose hatte der Adidas-Konzern zuletzt wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise zurückgezogen.
Marianne Rosenberg hat Corona-Erkrankung gut überstanden
07:29 Uhr: Schlagersängerin Marianne Rosenberg (65, "Er gehört zu mir") hat nach eigenen Angaben eine COVID-19-Erkrankung überstanden. Ende März habe sie erste Symptome bemerkt und deswegen zum Arzt gemusst, sagte sie "Bild". "Ich hatte Fieber und Erkältungssymptome und wurde positiv getestet. Das Ergebnis waren zwei Wochen häusliche Quarantäne, die ich noch um eine Woche verlängert habe."
Mittlerweile sei sie negativ getestet worden und es gehe ihr wieder gut. "So lange die Wohnung nicht verlassen zu können und permanent über das Virus nachzudenken, war wirklich eine fast bedrohliche Erfahrung", sagte Rosenberg weiter. Die Sängerin wurde nach eigenen Angaben während ihrer Quarantäne von Familien und Freunden versorgt. "Diese Hilfsbereitschaft habe ich sehr geschätzt. Die Solidarität ist ein wirklich positiver Aspekt in diesen skurrilen Zeiten."
Stockholm: Mehrere Lokale wegen Corona-Verstössen geschlossen
06:38 Uhr: In Stockholm sind mehrere Bars und Restaurants wegen Verstössen gegen die Regeln zum Schutz gegen das Coronavirus vorübergehend von den Behörden geschlossen worden. In den fünf dicht gemachten Lokalen seien die Vorgaben für den Abstand zwischen den Gästen missachtet worden, begründete der Chef der Gesundheitsdienste der schwedischen Hauptstadt, Per Follin, am Sonntag die Massnahme.
Schweden hat in der Reaktion auf die Pandemie einen Sonderweg eingeschlagen und keine weitreichenden Restriktionen verhängt. Allerdings gilt für den Gastronomiebetrieb die Auflage, dass zwischen den Tischen ein Abstand von ein bis zwei Metern bestehen muss. In den jetzt geschlossenen Bars und Restaurants habe zu grosser Besucherandrang sowohl im Innen- als auch Aussenbereich geherrscht, sagte Follin der Nachrichtenagentur TT.
In Schweden gelten keine Ausgangsbeschränkungen. Neben Restaurants, Bars und Cafés sind auch Läden sowie die meisten Schulen weiterhin geöffnet. Der schwedische Sonderweg ist allerdings im Land nicht unumstritten. Auch aus dem Ausland gibt es Kritik. International haben die Bilder etwa von vollen Strassencafés und Schlangen vor Nachtclubs für viel Aufsehen gesorgt.
Die Zahl der Todesopfer der Pandemie liegt in Schweden inzwischen deutlich höher als in den skandinavischen Nachbarländern, wo striktere Massnahmen gelten. Bis Sonntag wurden in Schweden 2.194 Todesopfer gezählt, in Dänemark waren es 422 und in Norwegen 193.
Boris Johnson will Regierungsgeschäfte wieder aufnehmen
06:11 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will nach der Genesung von einer Covid-19-Erkrankung wieder die Regierungsgeschäfte aufnehmen. Er wird am Montag in sein Büro in der Londoner Downing Street zurückkehren. Johnson war schwer an der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt und musste zwischenzeitlich auf der Intensivstation behandelt werden.
Am 12. April wurde der 55-Jährige aus dem Krankenhaus entlassen, in den vergangenen zwei Wochen erholte er sich auf dem Regierungs-Landsitz Chequers nahe London. Als sein Stellvertreter fungierte Aussenminister Dominic Raab. Das Vereinigte Königreich ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Mehr als 20.000 Menschen starben dort nach jüngsten offiziellen Angaben an den Folgen einer Coronavirus-Infektion.
Helge Braun: Bei Corona-Anpassungen regionale Lage berücksichtigen
05:18 Uhr: Das Kanzleramt hat sich ausdrücklich zu einer regional angepassten Reaktion auf die Coronakrise bekannt. Bei der Überprüfung der Massnahmen mit den Ländern "muss auch berücksichtigt werden, dass die Epidemie sich in Deutschland nicht gleichmässig ausbreitet, sondern die Lage regional unterschiedlich sein kann", schreibt Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) in einer Zwischenbilanz der Massnahmen im Kampf gegen Corona für die Koalitions-Abgeordneten von Union und SPD.
"Das kann bedeuten, dass Beschränkungen in bestimmten Regionen aufrechterhalten oder nach zwischenzeitlichen Lockerungen wieder verschärft werden müssen", schreibt Braun, der selbst Mediziner ist. Wenige Tage vor der nächsten Schaltkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder an diesem Donnerstag betont der Kanzleramtschef, das Ausbruchsgeschehen dauere an. "Um im Interesse der gesamten Bevölkerung die Überlastung des Gesundheitssystems dauerhaft zu vermeiden, ist es für eine Aufhebung der Kontaktbeschränkungen noch zu früh."
Merkel hatte angekündigt, dass erst am 6. Mai - etwa gut zwei Wochen nach den ersten Öffnungen von kleineren Geschäften - über weitere Lockerungen diskutiert werden soll. Es wird erwartet, dass bis dahin klar ist, welche Auswirkungen etwa die Geschäftsöffnungen auf die Infektionszahlen hatten. Merkel hatte am Donnerstag in einer Regierungserklärung kritisiert, manche Länder gingen zu forsch mit den Lockerungen um.
Trotz junger Bevölkerung: Corona kann auch Afrika stark treffen
03:47 Uhr: Ihre vergleichsweise jungen Gesellschaften dürften viele afrikanische Länder kaum vor schweren Auswirkungen der Corona-Pandemie schützen. Die Altersstruktur könnte vielleicht vorübergehend ein Puffer sein, sagte Maximilian Gertler von Ärzte ohne Grenzen. Es gebe aber weitere Faktoren, die einen viel stärkeren Einfluss auf die Entwicklung der Pandemie auf dem afrikanischen Kontinent haben.
Zwar hat die Altersstruktur einer Bevölkerung Demografie-Forschern zufolge einen grossen Einfluss auf die Zahl der Todesfälle durch Corona. Ältere Infizierte und solche mit Vorerkrankungen haben häufiger einen schweren Verlauf von Covid-19. Doch in vielen afrikanischen Ländern dürften laut Gertler andere Effekte überwiegen.
So etwa sei die soziale Distanzierung beispielsweise in grossen Armenvierteln keinesfalls so umsetzbar wie hierzulande. Der Zugang zu sauberem Wasser sei teilweise nur an Brunnen ausserhalb der eigenen Wohnung möglich. Auch das Arbeiten von zuhause sei für einen Grossteil der Menschen - Wanderarbeiter, Händler, Taxifahrer - keine Option. Zudem mangle es oft an Desinfektionsmitteln, Seife und Schutzmaterial, es gebe zu wenig medizinisches Personal, sagt der Epidemiologe vom Tropeninstitut der Berliner Charité. "Ganz zu schweigen von Intensivkapazitäten, die sind quasi nicht vorhanden."
Viele Länder in Afrika haben schwache Gesundheitssysteme und nicht ausreichend Mittel, um etwa genug medizinische Ausrüstung zu beschaffen.
In vielen Ländern auf dem afrikanischen Kontinent ist das Durchschnittsalter niedriger als in beispielsweise europäischen Ländern. So sind in Nigeria nach Länderangaben des US-Geheimdienstes CIA nur gut 3 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre alt oder älter. Zum Vergleich: In Deutschland sind demnach 23 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre alt oder älter.
Schweiz beginnt mit Lockerung der Corona-Beschränkungen
02:33 Uhr: Die Schweiz beginnt rund sechs Wochen nach dem Schliessen der meisten Geschäfte mit einer Lockerung der Corona-Schutzmassnahmen. Ab diesem Montag dürfen etwa Friseurgeschäfte, Kosmetik- oder Nagelstudios sowie Baumärkte und Gartencenter wieder öffnen. Ärzte und Physiotherapeuten können ihre Praxen wieder auch für nicht dringende Termine öffnen, Krankenhäuser dürfen wieder seit Beginn der Krise aufgeschobene Eingriffe vornehmen. Die Schweiz hatte am 16. März die Notlage mit weitgehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens erklärt, um eine zu starke Ausbreitung des neuen Coronavirus zu verhindern.
Maskenpflicht besteht in der Schweiz nicht, aber die Läden müssen verschärfte Hygieneauflagen einhalten und für Abstand zwischen den Kunden sorgen. Schulen und weitere Geschäfte sollen in zwei Wochen wieder öffnen. Wenn die Zahl der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 nicht deutlich steigt, sollen ab 8. Juni auch Berufs- und Hochschulen sowie Museen, Bibliotheken und Zoos wieder öffnen.
Bill Gates lobt Merkel - und kritisiert Trump
02:07 Uhr: Microsoft-Gründer Bill Gates hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihre Anstrengungen in der Coronakrise gelobt. Merkel versuche, "eine Führungsfigur und eine klare Stimme" in Deutschland zu sein, sagte Gates der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Zugleich forciere sie globale Anstrengungen mit Ländern wie Frankreich.
Ganz anders beurteilte Gates die amerikanische Regierung, der er schwere Versäumnisse im Umgang mit der Coronakrise vorwarf. "Gerade in den Vereinigten Staaten hatte das Testen nicht die nötige Priorität", bemängelte Gates. Er kritisierte zudem, dass die Regierung von US-Präsident Donald Trump keine klaren Anweisungen bei der Frage der Lockerungen von Einschränkungen im öffentlichen Leben gebe.
Gates engagiert sich seit Jahren für eine bessere Gesundheitsversorgung in der Welt und hatte nach der Ebola-Epidemie gewarnt, dass die Welt nicht auf den nächsten Ausbruch vorbereitet sei. In der Coronakrise meldet er sich immer wieder öffentlich zu Wort. Die Stiftung von Bill Gates und seiner Frau Melinda unterstützt den Kampf gegen die Pandemie mit Millionen. Mit den Mitteln soll unter anderem die Entwicklung von Diagnosesystemen, Behandlungsmethoden und Impfstoffen gefördert werden. Gates rechnet damit, dass etwa in 18 Monaten ein Impfstoff gegen das neuartige Virus verfügbar sein könnte.
Österreich: Keine Alleingänge beim Sommertourismus
00:15 Uhr: In der Diskussion über einen Sommerurlaub trotz Coronakrise stellt Österreichs Aussenminister Alexander Schallenberg klar, dass sein Land bei der Öffnung für ausländische Gäste keine unabgestimmten Alleingänge plant. "Wir werden mit Partnerländern und in engem Kontakt mit der EU-Kommission gemeinsam an Lösungen arbeiten, wie ein behutsames Hochfahren des Sommertourismus wieder möglich sein könnte", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Grenzüberschreitender Tourismus werde "nur vorsichtig und Schritt für Schritt wieder möglich sein", betonte er. Zudem kämen dafür nur Länder in Frage, die im Kampf gegen das Virus "ähnlich weit sind wie Österreich und ähnlich niedrige Infektionszahlen aufweisen".
Zuvor hatte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiss, der dpa gesagt, Sommerurlaub in Deutschland sei wohl möglich - aber keine grossen Fernreisen. Er sprach sich allerdings für vorsichtige Lockerungen bei der geltenden weltweiten Reisewarnung aus.
Aussenminister Heiko Maas (SPD) warnte in der "Bild am Sonntag" vor einem "europäischen Wettlauf darum, wer touristische Reisen zuerst wieder zulässt". Das führe zu unvertretbaren Risiken. Maas sagte, Europa brauche gemeinsame Kriterien für einen Weg zurück zur Reisefreiheit - "so schnell wie möglich, aber so verantwortlich wie nötig". Ende April soll entschieden werden, wie es mit der Reisewarnung weitergeht.
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