Landesregierung verteilt Mundschutz an Bürger im Saarland. Nach der Häufung von Corona-Fällen in einem Klinikum prüft nun die Brandenburger Regierung, ob man dies hätte vermeiden können. Alle News zum Coronavirus vom 25. April zum Nachlesen.
- 22: 30 Uhr: Kommunen verteilen fünf Millionen Masken im Saarland
- 16:30 Uhr: Brandenburger Regierung prüft Bericht zum Corona-Ausbruch an Klinikum
- 15:40 Uhr: Spitzengespräch zu Rettungspaket für die Lufthansa geplant
- 14:42 Uhr: Hans warnt vor zweitem, noch strikterem Lockdown
- 13:36 Uhr: Familie verstösst gegen Quarantäne - Hochaus komplett abgesperrt
- 11:53 Uhr:
Spahn : Impfstoff zunächst für Risikogruppen und Medizin-Personal - 10:57 Uhr: Grüne fordern 250-Euro-Einkaufsgutschein für alle Bürger
Kommunen verteilen fünf Millionen Masken im Saarland
22:30 Uhr: Vor dem Start der Maskenpflicht im Saarland lässt die Landesregierung am Wochenende fünf Millionen Masken an die Kommunen verteilen. Sie sollen zum Start der Pflicht ab Montag (27. April) dann in allen saarländischen Städten und Gemeinden entweder per Einwurf in den Briefkasten oder in Ausgabestellen zu ihren Trägern finden, wie die Landesregierung am Samstagabend mitteilte.
«Als einziges Bundesland werden wir flächendeckend allen Bürgerinnen und Bürger jeweils fünf Masken zur Verfügung stellen», sagte Ministerpräsident
Zahl der Corona-Toten in Grossbritannien steigt auf über 20.000
17:01 Uhr: Die Zahl der gestorbenen Corona-Infizierten ist in Grossbritannien am Samstag auf mehr als 20.000 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Zwar hat das Land laut Experten den Höhepunkt der Pandemie-Welle inzwischen überschritten, doch die Zahl der täglich neu registrierten Todesfälle ist weiterhin hoch. Bis Freitagabend wurden erneut 813 verzeichnet.
Insgesamt starben nach offizieller Statistik in Grossbritannien bisher 20.319 Infizierte. Doch erfasst werden dabei bislang nur die Sterbefälle von nachweislich Infizierten in Krankenhäusern. Die tatsächliche Zahl der Toten könnte daher nach Schätzungen der "Financial Times" mehr als doppelt so hoch sein. Trotzdem werden die Rufe nach Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in dem Land immer lauter.
Arbeitsminister Heil: "Halte Spiele mit Masken nicht für vorstellbar"
16:53 Uhr: Bundesarbeitsminister
Am Tag zuvor hatte der "Spiegel" berichtet, dass das Arbeitsministerium prüfe, Profis zum Schutz gegen das Corona-Virus mit Gesichtsmasken spielen zu lassen. Ein Ministeriumssprecher hatte dazu gesagt, dass es ein internes Papier zum Hygienekonzept der Deutschen Fussball Liga (DFL) gebe und darauf verwiesen, dass es sich lediglich um einen ersten Entwurf auf Arbeitsebene handele.
Brandenburger Regierung prüft Bericht zu Corona-Ausbruch an Klinikum
16:30 Uhr: Nach dem Coronavirus-Ausbruch am Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam folgen nun Konsequenzen: Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) hatte beide bisherigen Geschäftsführer nach der Häufung von Infektions- und Todesfällen an dem Klinikum für ein halbes Jahr beurlaubt. Seit Samstag hat das grösste Potsdamer Krankenhaus eine neue Leitung.
Die Brandenburger Landesregierung hat nun einen ersten Bericht der bisherigen Klinikspitze über die Krise erhalten. Der Zwischenbericht sei eingegangen und werde nun geprüft, teilte ein Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums am Samstag mit.
Bis Freitag starben 40 Corona-Patienten in der Klinik. Experten des Robert Koch-Instituts kritisierten danach unter anderem, dass Umzüge ganzer Stationen die Virusübertragung begünstigt haben könnten.
Eine unabhängige Kommission unter Leitung von Brandenburgs Ex-Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) soll den Virusausbruch untersuchen. Die Staatsanwaltschaft Potsdam prüft, ob sich drei leitende Ärzte und die nun beurlaubten Geschäftsführer strafbar machten.
Dabei geht es um Meldepflichten. Sie prüft auch eine Strafanzeige der Deutschen Stiftung Patientenschutz gegen die verantwortlichen Geschäftsführer und Ärzte unter anderem wegen des Verdachts fahrlässiger Tötung.
Polizei entdeckt illegale Friseurgeschäfte im Keller
16:22 Uhr: Gleich zwei illegale Friseurgeschäfte hat die Polizei im bayerischen Landkreis Miltenberg aufgedeckt. Die Kunden sassen in Kellern von Wohnhäusern, wie ein Sprecher der Polizei am Samstag berichtete. Die beiden Friseure seien professionell ausgestattet gewesen.
In einem Keller in Elsenfeld warteten zwei Personen auf ihre Haarschnitte. In Mömlingen ertappten die Ermittler am Freitag einen Kunden im Keller. Anwohner hatten ihre Beobachtungen der Polizei gemeldet.
Gegen die drei mutmasslichen Kunden wird nun ermittelt. Ihnen wird vorgeworfen, in Corona-Zeiten gegen das Infektionsschutzgesetz verstossen zu haben. Die Ermittler überprüfen auch, ob die Friseure ein angemeldetes Gewerbe haben und ob für die Leistungen Geld gezahlt wurde.
Spitzengespräch zu Rettungspaket für die Lufthansa geplant
15:40 Uhr: Zu Staatshilfen für die schwer gebeutelte Lufthansa ist Anfang der kommenden Woche ein Krisengespräch auf höchster Ebene geplant. Wie die dpa erfuhr, wollen
Bei dem Rettungspaket gehe es um ein Volumen von neun bis zehn Milliarden Euro, hiess es in Regierungskreisen. Umstritten in der Bundesregierung sei aber noch, in welcher Form die Bundesregierung der Lufthansa helfe und wie viel Mitspracherecht die Politik bei einer vorübergehenden staatlichen Beteiligung habe.
In den Regierungskreisen hiess es, an der Lufthansa dürfe nicht von allen Seiten gezerrt werden, die Lage sei ohnehin schon dramatisch genug. Die Airline ist von der Coronakrise massiv betroffen. Spohr hat die Beschäftigen bereits auf harte Zeiten eingestimmt.
Söder zu Bundesliga-Start: Auch kleine Klubs müssen Auflagen "stemmen können"
15:19 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident
In dieser Woche hatte die Deutsche Fussball Liga (DFL) ein Konzept präsentiert, mit dem in der Coronakrise wieder gespielt werden könne. "Es müssen zwingend maximale Hygiene-Anforderungen erfüllt sein", unterstrich Söder in einem Interview von "Focus Online". Über die Regeln müsse das Robert Koch-Institut entscheiden. "Dann könnte man auf Bewährung starten. Aber es müssen eben auch die kleineren Vereine stemmen können - nicht nur der FC Bayern oder Dortmund."
Der Fussball wartet auf die Erlaubnis der Behörden und Politiker und setzte zuletzt auf den kommenden Donnerstag, wenn die nächste Videoschalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten ansteht. "Aber ich würde diesmal nicht allzu viel erwarten", sagte Söder zu dem Termin und erklärte: "Es wäre sinnvoll, wenn wir nächsten Donnerstag ein Update machen, aber keine zusätzlichen überstürzten Aktionen einleiten."
Ministerpräsident Hans: Zweiter Lockdown womöglich noch strikter
14:42 Uhr: In der Debatte um weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen warnt der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) vor einem verstärkten Aufflammen der Corona-Pandemie.
In einem solchen Fall "müsste es einen zweiten Lockdown geben, der mit Sicherheit schärfer wird als der erste", sagte er der "Rheinischen Post".
Seit Beginn dieser Woche dürfen in Deutschland kleinere Geschäfte abseits des Lebensmittel- und Drogeriehandels wieder unter Auflagen öffnen. Zudem laufen Vorbereitungen für weitere Lockerungen, etwa die teilweise Öffnung der Schulen.
Gleichzeitig wird immer wieder die Befürchtung laut, dieses Vorgehen könnte zu einer zweiten, noch heftigeren Infektionswelle führen. "Ich mache mir grosse Sorgen, dass wir Ende April feststellen, dass wir wieder weiter in die Krise reingerutscht sind", sagte dazu Hans.
Bereits mehr als 120.000 Corona-Tote in Europa
14:15 Uhr: Durch die Coronavirus-Pandemie sind in Europa bereits mehr als 120.000 Menschen ums Leben gekommen. Auf dem Kontinent starben 120.140 Menschen, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Samstag ergab. Damit bleibt Europa der am schwersten betroffene Kontinent.
Die meisten Todesfälle gab es in Italien mit 25.969, Spanien mit 22.902 und Frankreich mit 22.245. Danach folgt Grossbritannien mit 19.506 Toten. Insgesamt gab es in Europa nach den Behördenangaben 1.344.172 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus.
Weltweit starben mindestens 197.303 Menschen an der Lungenkrankheit COVID-19, die durch das Virus SARS-CoV-2 ausgelöst wird. Die USA bleiben das Land mit den weltweit meisten Todesopfern. Dort starben nach jüngsten Angaben fast 52.000 Menschen.
Familie verstösst gegen Quarantäne: Hochhaus komplett abgesperrt
13:36 Uhr: Weil zwei Familien in einem Hochhaus in Nordrhein-Westfalen trotz Corona-Infektionen ihre Quarantäne verlassen haben, sollen nun alle 450 Bewohner der 117 Wohnungen getestet werden. Ein Sprecher des Rhein-Kreises Neuss bestätigte, dass der Komplex in Grevenbroich am Sonntag umzäunt wird und dann rund acht Stunden lang die Tests durchgeführt werden sollen. Die "Rheinische Post" hatte zuvor berichtet.
Laut dem Kreissprecher hatten die Mitglieder der Familien - darunter sowohl Erwachsene als auch Kinder - weiter Kontakt mit Nachbarn. Der Test der anderen Hochhaus-Bewohner sei zunächst freiwillig. Wer sich allerdings nicht testen lässt, werde vorsorglich in Quarantäne bleiben müssen.
Bis die Testergebnisse nach etwa zwei Tagen da seien, müssten ohnehin alle Bewohner im Hochhaus bleiben. Die Zäune und die Kontrolle von Ein- und Ausgängen blieben bis dahin bestehen, so der Kreissprecher.
Die erkrankten Familien wurden laut "Rheinischer Post" inzwischen vom Gesundheitsamt anderswo untergebracht. Dort sei auch sichergestellt, dass die acht Personen in der Quarantäne blieben.
Pflegebeauftragter für Lockerung von Besuchsverboten in Pflegeheimen
12:53 Uhr: Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung hat eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen in Pflegeheimen gefordert. "Wir wissen, dass wir uns darauf einstellen müssen, über einen längeren Zeitraum mit dem Coronavirus umgehen zu müssen. Darauf müssen wir auch die Situation in den Pflegeeinrichtungen anpassen: pauschale, restriktive Besuchsverbote können dabei keine Lösung sein", sagte Andreas Westerfellhaus der Zeitung "Die Welt".
Bewohner von Pflegeeinrichtungen benötigten besonderen Schutz, aber sie dürften nicht völlig isoliert werden. "Dass einige Länder den Beschluss in dem Punkt nicht umgesetzt haben und den Einrichtungen keine Spielräume eröffnen, darf aus meiner Sicht so nicht bleiben. Ich fordere die betreffenden Länder deshalb dringend zu Nachbesserungen auf."
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie erklärte zwar, dass es angesichts des immer noch dramatischen Mangels an Schutzkleidung derzeit keine Alternative zu den Besuchsverboten gebe, doch müsse "diese Situation so schnell wie möglich" überwunden werden. Schutz dürfe "dauerhaft keinesfalls mit Isolation gleichgesetzt werden".
Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, forderte, das strikte Kontakt- und Besuchsverbot langsam aufzulösen. Die Schwächsten der Gesellschaft dürften nicht sozial isoliert werden. "Da werden langsam auch Grundrechte verletzt - zum Beispiel das Recht auf Ehe und Familie, wenn Ehepartner sich nicht mehr besuchen dürfen."
WHO warnt vor Immunitätsausweisen bei Coronavirus
12:12 Uhr: Die WHO warnt vor sogenannten Immunitätsnachweisen für Menschen nach durchgemachter Corona-Infektion.
Einige Regierungen hatten vorgeschlagen, Ex-Infizierten mit Corona-Antikörpern im Blut eine Art COVID-19-Pass auszustellen, damit sie beispielsweise früher zurück zur Arbeit können. Doch laut WHO ist die Annahme, dass Antikörper im Blut immun gegen das Virus machen, nicht ausreichend wissenschaftlich gedeckt.
"Es gibt im Moment keinen Nachweis, dass Menschen, die sich von COVID-19 erholt und Antikörper haben, vor einer zweiten Infektion geschützt sind", teilte sie mit.
Es sind verschiedene Antikörpertests auf dem Markt. Deren Genauigkeit und Zuverlässigkeit müsse aber weiter geprüft werden, so die WHO. Bei Menschen, die nie mit dem neuen Virus Sars-CoV-2 infiziert waren, könnten fälschlicherweise Antikörper nachgewiesen werden. Das liege etwa daran, dass Tests womöglich auf eines der anderen Coronaviren reagieren, die bereits seit längerem bekannt sind und unter anderem die ganz normale Erkältung auslösen.
"Solche Immunitätsbescheinigungen würden das Risiko fortgesetzter Ansteckungen deshalb erhöhen", schreibt die WHO.
Spahn: Impfstoff zunächst für Risikogruppen und Medizin-Personal
11:53 Uhr: Gesundheitsminister Spahn rechnet nur mit einer begrenzten Verfügbarkeit eines Impfstoffs gegen das Coronavirus, sobald dieser vorliege. Der Impfstoff werde "zunächst nicht milliardenfach produziert", sagte der Minister.
Daher werde es bei der Vergabe zu einer Priorisierung bestimmter Berufs- und Bevölkerungsgruppen kommen müssen. Die Impfkommission beim Robert-Koch-Institut habe jetzt den Auftrag, Empfehlungen zu machen, wer zuerst geimpft werden solle. "Dazu werden sicher die Risikogruppen und das medizinische Personal gehören", sagte Spahn.
Er betonte, es werde zwar "so schnell keinen marktreifen Impfstoff" geben. Die Bundesregierung müsse sich aber jetzt schon für eine verlässliche Massenherstellung einsetzen: "Der Corona-Impfstoff sollte definitiv auch in Europa produziert werden. Nur hier haben wir eine hohe Liefersicherheit", sagte der CDU-Politiker weiter. Wichtig sei es jetzt, Anreize für die Produktion zu setzen.
Ferner will der Gesundheitsminister ein neues Versorgungskonzept für Kliniken einführen, um in der Coronakrise Behandlungskapazitäten für alle Patienten zu sichern. Demnach sollen wieder 75 Prozent des Klinikbetriebs für Nicht-Corona-Behandlungen zur Verfügung stehen und 25 Prozent weiter für Corona-Patienten freigehalten werden.
Umfrage: Deutliche Mehrheit hält DFL-Quarantänepläne für falsch
11:31 Uhr: Die Bundesbürger reagieren laut einer Umfrage teilweise mit Unverständnis auf die Pläne der Deutschen Fussball Liga (DFL) zur Fortsetzung der Saison. Demnach sind 90 Prozent der Befragten dafür, bei Coronavirus-Infektionen von Profis die gesamte Mannschaft für 14 Tage in Quarantäne zu schicken. Das ergab eine repräsentative Umfrage von infratest dimap im Auftrag der ARD-"Sportschau".
Nach den DFL-Plänen soll die unterbrochene Saison im Mai mit Geisterspielen fortgesetzt werden. Dabei ist vorgesehen, bei möglichen Infektionen nur die jeweilige Spieler in Quarantäne zu schicken. Normalerweise gilt die Empfehlung, dass bei Infektionen mit dem Coronavirus alle Kontaktpersonen des Betroffenen für 14 Tage in Quarantäne sollen.
Auch der DFL-Plan der ständigen Kontrollen der Fussballprofis stiess mehrheitlich auf Ablehnung:
- 61 Prozent finden, dass der Aufwand regelmässiger Tests der Teams mit dem Ziel, Infektionen zu vermeiden, nicht gerechtfertigt sei.
- 34 Prozent dagegen sahen dies als gerechtfertigt an.
Auch dieser Aspekt hatte in den vergangenen Tagen bereits Kritik ausgelöst.
Grüne fordern 250-Euro-Einkaufsgutschein: Handel unterstützen
10:57 Uhr: Zur Unterstützung des Einzelhandels in der Coronakrise fordern Grünen-Politiker einen "Kauf-vor-Ort-Gutschein" für jeden Bürger in Höhe von 250 Euro. Der Gutschein solle nur im stationären Handel, für stationäre Dienstleistungen oder in der Gastronomie eingelöst werden können, geht aus einem Positionspapier von Grünen-Bundestagsabgeordneten hervor. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Der Gutschein solle nur in Geschäften eingelöst werden können, die vom Shutdown betroffen waren - also nicht im Lebensmittelhandel und bei Drogerien.
Sobald die gesundheitspolitische Lage es zulasse, sei ein zielgerichtetes Instrument nötig, um die Nachfrage im lokalen Handel anzukurbeln, heisst es in dem Papier. Es stammt von Fraktionschef Anton Hofreiter sowie den Abgeordneten Katharina Dröge, Oliver Krischer, Claudia Müller, Daniela Wagner. Der Gutschein solle ein Jahr gültig sein und nicht im Online-Handel verwendet werden dürfen.
Während diskutierte Steuersenkungen vor allem Besserverdienenden zugute kämen, profitierten vom Gutschein alle gleichermassen.
Ministerpräsident Kretschmann wirbt für die Maske
10:56 Uhr: Per Zeitungsanzeige wirbt Baden-Württembergs Ministerpräsident
"Aber bitte mit Maske!" heisst es in den Anzeigen, die am Samstag in Zeitungen im ganzen Land erschienen. Auf einem Foto ist Kretschmann mit grauem Mund-Nasen-Schutz mit den drei Löwen aus dem Landeswappen zu sehen.
In Bussen, Bahnen und beim Einkaufen ist die Maske von Montag an in Baden-Württemberg Pflicht. Selbstgemachte Modelle sowie Tücher oder Schals, die Mund und Nase bedecken, sind ausreichend.
Aus der Opposition kam prompt Kritik an der Anzeigenkampagne der Regierung. "Wenn das Geld des Steuerzahlers schon für eine Kampagne für eine Massnahme ausgegeben wird, die vom Weltärztepräsidenten als 'lächerlich' bezeichnet wird, dann hätte ich mir gewünscht, dass man Sympathieträger aus den Bereichen Kultur, Sport und Wissenschaft gesucht hätte und nicht einfach eine Vorwahlkampagne für den Ministerpräsidenten gestaltet", sagte FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke.
Tagesaktuelle Fallzahlen zum Coronavirus in Deutschland
10:31 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 152.438 angegeben - ein Plus von 2.055 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 154.999 Infizierte.
Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 5.500 Todesfälle, die JHU 5.760 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 109.800.
Für die einzelnen Bundesländer übermittelte das RKI die folgenden Zahlen:
(Infizierte / Differenz zum Vortag / Tote)
- Baden-Württemberg: 30.169 / +377 / 1.189
- Bayern: 40.547 / +608 / 1.566
- Berlin: 5.525 / +66 / 113
- Brandenburg: 2.627 / +91 / 97
- Bremen: 719 / +12 / 27
- Hamburg: 4.400 / +42 / 139
- Hessen: 7.837 / +125 / 305
- Mecklenburg-Vorpommern: 667 / +6 / 16
- Niedersachsen: 9.691 / +147 / 377
- Nordrhein-Westfalen: 31.465 / +359 / 1.084
- Rheinland-Pfalz: 5.767 / +36 / 138
- Saarland: 2.468 / +23 / 107
- Sachsen: 4.406 / +29 / 141
- Sachsen-Anhalt: 1.480 / +44 / 35
- Schleswig-Holstein: 2.612 / +55 / 95
- Thüringen: 2.058 / +35 / 71
- Gesamt: 152.438 / +2.055 / 5.500
Volkswirte: Coronakrise frisst tiefes Loch in deutsche Wirtschaft
09:44 Uhr: Die Volkswirte führender deutscher Finanzinstitute sehen durch die gegenwärtige Pandemie die deutsche Wirtschaft in Teilen aus den Angeln gehoben. "Die Coronakrise stellt alles in den Schatten", sagte Katharina Utermöhl von der Allianz-Gruppe in einer Umfrage der dpa.
Sie sagt für das Jahr 2020 einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 8,9 Prozent voraus. Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg sieht den Rückgang bei 8,4 Prozent. Die Deutsche Bank bleibt zunächst bei ihrer Prognose eines noch vergleichsweise moderaten Rückgangs des Bruttoinlandsproduktes um 5,3 Prozent für das laufende Jahr.
Nach Erwartung der Volkswirte wird die Arbeitslosigkeit deutlich steigen. Die prognostizierten Spitzenzahlen für das laufende Jahr schwanken in den einzelnen Vorhersagen leicht: Allianz-Volkswirtin Utermöhl rechnet mit einem Höchststand von knapp unter drei Millionen bei 2,967 Millionen Menschen ohne Job, IAB-Wissenschaftler Weber geht davon aus, dass es sogar über drei Millionen werden können. Marc Schattenberg von der Deutschen Bank gibt sich etwas optimistischer und rechnet in der Spitze mit 2,7 Millionen Arbeitslosen in Deutschland.
Die Bundesagentur für Arbeit gibt an diesem Donnerstag ihre Arbeitsmarktzahlen für April bekannt - den ersten Monat, in dem die Krise voll gegriffen hat.
Brüssel erteilt Berlins Gutscheinzwang-Idee für Reisen Absage
09:19 Uhr: Die EU-Kommission hat Forderungen der Bundesregierung eine Absage erteilt, Verbraucherrechte bei Reiseabsagen wegen der Corona-Pandemie einzuschränken.
Der zuständige Kommissar für Justiz und Verbraucherschutz, Didier Reynders, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, er sei sich der beispiellosen Krise für den Tourismussektor in Europa bewusst. Doch müssten Entscheidungen der Mitgliedstaaten mit EU-Recht übereinstimmen und in der EU koordiniert werden.
Nach EU-Recht hätten Verbraucher die Wahl, ob sie einen Gutschein akzeptieren oder eine Erstattung bevorzugen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Techniker Krankenkasse bietet Versicherten Corona-Fernbehandlung an
08:34 Uhr: Die Techniker Krankenkasse (TK) bietet ihren Versicherten mit Corona-Infektion oder -Verdacht ab Dienstag eine Fernbehandlung an.
Alle TK-Versicherten mit entsprechenden Symptomen können sich an sieben Tagen die Woche telefonisch beraten und bei Bedarf in einer Onlinesprechstunde behandeln lassen, wie die Krankenkasse der Nachrichtenagentur AFP mitteilte. Auch Medikamente könnten auf diese Art digital verordnet und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt werden.
Bei der Onlinesprechstunde behandeln die Ärzte die Patienten über die TK-Doc-App per Videotelefonie. Bei Arzneimittelverordnungen können die Versicherten zwischen einem klassischen Papierrezept und einem elektronischen Rezept wählen. Hierzu erhalten sie einen QR-Code aufs Smartphone, der direkt an Apotheken weitergeleitet werden kann. Dabei kooperiert die Kasse mit dem Gesundheitsdienstleister Noventi.
Die Übermittlung der Krankschreibung an die TK erfolgt auf Wunsch des Versicherten ebenfalls auf elektronischem Weg. Die Versicherten und der Arbeitgeber erhalten die Durchschläge weiterhin per Post.
USA melden niedrigste Zahl neuer Corona-Toter seit knapp drei Wochen
08:01 Uhr: Die USA haben die niedrigste Zahl neuer Corona-Toter seit knapp drei Wochen gemeldet. Nach Zählung der Johns-Hopkins-Universität am Freitagabend starben innerhalb eines Tages 1.258 weitere Menschen an der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit COVID-19. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer stieg demnach auf mehr als 51.000. Über 890.000 Menschen haben sich mit dem Virus infiziert.
Die USA sind das Land mit den weltweit meisten bestätigten Coronavirus-Fällen und Todesopfern. Trotz des starken Rückgangs der Zahl der Toten von 3.176 am Donnerstag warnen Gesundheitsexperten vor verfrühter Hoffnung: Ein Trend sei erst zu beobachten, wenn ein dauerhafter Rückgang der Infektions- und Todesfälle erkennbar ist.
Derweil begann der US-Bundesstaat Georgia trotz massiver Bedenken damit, die Corona-Beschränkungen zu lockern. In dem Südstaat durften zunächst Friseure, Fitnessstudios, Bowling-Zentren, Tattoo-Studios und weitere kleinere Unternehmen öffnen - wenn auch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. So müssen Kunden Schutzmasken tragen. Von Montag an dürfen dann auch Restaurants und Theater wieder aufmachen.
Viele Läden erstmals wieder am Wochenende geöffnet
07:49 Uhr: Die Einzelhändler in Deutschland gehen mit gedämpften Erwartungen in das erste Wochenende mit erweiterten Einkaufsmöglichkeiten nach der coronabedingten Schliessung ihrer Läden.
Seit dem vergangenen Montag dürfen viele Läden wieder öffnen, die Umsätze blieben bislang aber deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück, wie mehrere Handelsketten berichteten.
Viele Kunden hätten bisher Bedarfskäufe getätigt, sagte etwa ein Sprecher von Deutschlands grösstem Schuhhändler Deichmann, der rund 90 Prozent seiner etwa 1.200 Filialen in Deutschland wieder geöffnet hat. "Der modische Aspekt stand im Hintergrund."
Beim der Modekette Gerry Weber liegt der Zulauf von Kunden nach Unternehmensangaben bisher "weit unter der Vor-Corona-Zeit". Gekauft wird derzeit vor allem, was für den Alltag benötigt wird. Bei den Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn ist vor allem "alles rund ums Homeoffice" gefragt.
Spahn wirbt für Pragmatismus bei Lockerungen in Coronakrise
07:41 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädiert für pragmatische Lockerungen von Beschränkungen in der Coronakrise.
"Partys oder Volksfeste bergen ein extrem hohes Risiko", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wer dagegen mit dem nötigen Abstand zu anderen in einem Geschäft einkaufen geht oder sich beim Sport im Fitnessstudio fit hält, sollte das tun können."
Wichtig sei es, bei den nächsten Schritten mehr über allgemeine Kriterien als über Quadratmeter-Zahlen zu reden. Entscheidend seien Abstands- und Hygieneregeln. "Je nachvollziehbar die Regelungen sind, desto eher werden sie akzeptiert und gelebt", mahnte Spahn.
Trump bietet Deutschland Beatmungsgeräte an
07:35 Uhr: US-Präsident Donald Trump bietet Deutschland in der Coronakrise nach eigenen Angaben Beatmungsgeräte an. Die USA hätten inzwischen einen Überschuss dieser Geräte, sagte Trump am Freitagabend im Weissen Haus.
Seine Regierung habe zugesagt, Beatmungsgeräte nach Mexiko, Honduras, Indonesien, Frankreich, Spanien und Italien zu schicken - "und wir werden (sie) wahrscheinlich nach Deutschland schicken, sollten sie sie brauchen". Trump hatte in der Krise ein Gesetz aus Kriegszeiten aktiviert, um Unternehmen zur Produktion von Hilfsmitteln zwingen zu können.
US-Konzerne haben zugesagt, im Kampf gegen das Coronavirus Zehntausende Beatmungsgeräte herzustellen. Diese Geräte werden in den Vereinigten Staaten derzeit aber nicht in dem befürchteten Umfang benötigt.
Trump hat die USA wegen der Überkapazität in den vergangenen Tagen als den "König der Beatmungsgeräte" bezeichnet und angekündigt, anderen Staaten auszuhelfen.
Belgien steigt Anfang Mai schrittweise aus Lockdown aus
07:32 Uhr: Belgien will seine Corona-Beschränkungen ab 4. Mai nach und nach lockern - dabei aber vorsichtig vorgehen.
Deshalb bleiben in den kommenden Wochen und Monaten etliche Einschränkungen bestehen, wie Premierministerin Sophie Wilmès am Freitag nach mehr als siebenstündigen Beratungen des Nationalen Sicherheitsrats sagte.
In einer ersten Phase vom 4. Mai an sollten zwar wieder mehr öffentliche Verkehrsmittel im Einsatz sein. Das Tragen einer Gesichtsmaske sei in Bus und Bahn für Personen ab zwölf Jahren aber Pflicht, sagte Wilmès. Jeder Bürger erhalte eine Stoffmaske gratis.
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