In Italien schiessen die Corona-Todesfälle erneut in die Höhe. Die NATO bereitet sich auf eine zweite Infektionswelle vor. Der britische Premier Johnson gibt aus Dank an die Mediziner seinem Baby ihren Namen. Alle News zum Coronavirus im Live-Ticker.
- 21:45 Uhr: Starker Anstieg von Corona-Todesfällen in Italien
- 17:23 Uhr: Die NATO wappnet sich für eine mögliche zweite Infektionswelle
- 16:41 Uhr:
Boris Johnson benennt Nachwuchs nach Corona-Ärzten - 14:59 Uhr: Russland vermeldet neuen Höchststand an Infizierten
- 13:51 Uhr: Sachsen-Anhalt lockert Kontaktbeschränkungen
- 13:09 Uhr: Wirtschaft dringt auf Ende der Corona-Beschränkungen
- 12:03 Uhr:
Kevin Kühnert hält Geisterspiele für falsch - 10:03 Uhr: Remdesivir erhält Sonderzulassung
- 09:18 Uhr: Weisses Haus blockiert Anhörung von Fauci
Starker Anstieg von Todesfällen in Italien
21:45 Uhr: Mit 474 weiteren Todesfällen im Zusammenhang mit Corona-Infektionen hat Italien am Samstag den grössten Anstieg der Opferzahl seit elf Tagen gemeldet. Die täglich vom Zivilschutz mitgeteilte Zahl neuer Todesopfer ist nun so gross wie seit dem 21. April nicht mehr, als die Behörde von 534 weiteren Toten berichtet hatte. Am Freitag lag die Zahl bei 269.
Insgesamt starben in Italien bisher 28.710 Menschen nach Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus, wie aus den Zahlen des Zivilschutzes hervorgeht. Die Gesamtzahl der Infektionen betrage nun 209.328, ein Plus von 1900 seit Freitag. Mit 0,9 Prozent gehört die Erhöhung binnen eines Tages gemeldeter Ansteckungen zu den niedrigsten Anstiegen, die während der Pandemie in Italien erfasst wurden. Das Land gilt in Europa als am stärksten von der Seuche betroffen.
NATO arbeitet an Operationsplan für nächste Corona-Welle
17:23 Uhr: Die NATO will sich nach "Spiegel"-Informationen mit einem militärischen Operationsplan für eine zweite Corona-Welle im Herbst wappnen. Nato-Oberbefehlshaber Todd Wolters solle den Plan bis zu Beratungen der Verteidigungsminister Ende Juni vorlegen, meldete das Nachrichtenmagazin am Samstag unter Bezug auf Beschlüsse des Nordatlantikrats diese Woche.
Die NATO erklärte der Deutschen Presse-Agentur zu dem Bericht, das Bündnis überprüfe laufend die Reaktion auf die COVID-19-Pandemie und diskutiere die nächsten Schritte. Schon bei der Videoschalte der Verteidigungsminister am 15. April seien die mittel- und langfristigen Auswirkungen und die Vorbereitung darauf besprochen worden. Bei der nächsten Ministerrunde im Juni werde dies fortgesetzt.
"Es ist zu früh, jetzt schon Schlüsse zu ziehen, aber es ist klar, dass wir die Widerstandskräfte unserer Gesellschaften stärken, besser für künftige Pandemien planen, unsere kritische Industrie schützen und die Planungen für eine fortlaufende Geschäftstätigkeit verbessern müssen", hiess es in der Stellungnahme.
Der "Spiegel" meldete unter Berufung auf NATO-Diplomaten, die
Gefahr durch Virus-Pandemien habe man bisher zu wenig als Sicherheitsrisiko betrachtet. Generalsekretär Jens Stoltenberg habe intern eine besser abgestimmte Reaktion auf eine zweite Corona-Welle zum Lackmustest für Glaubwürdigkeit und Zusammenhalt der Allianz erklärt. Im Nordatlantikrat sei bemängelt worden, dass Widersacher der Allianz wie China oder Russland die zu langsame Reaktion des
Bündnisses im Frühjahr strategisch genutzt hätten.
Boris Johnson benennt Nachwuchs nach Corona-Ärzten
16:41 Uhr: Wilfred Lawrie Nicholas - so haben der britische Premierminister Boris Johnson (55) und seine Verlobte Carrie Symonds (32) nach Medienberichten ihren gemeinsamen Sohn genannt. Das teilte Symonds am Samstag auf ihrem privaten Instagram-Account mit, wie die BBC und andere Medien berichteten.
Auf einem Foto, das mehrere Medien zeigten, war die ehemalige Kommunikationschefin der Konservativen Partei mit dem Baby auf dem Arm zu sehen. Sichtbar war aber nur der Kopf des Jungen - mit einem bereits beträchtlichen blonden Haarschopf. Die blonde Wuschelfrisur ist das Markenzeichen von Papa Boris. "Ich könnte nicht glücklicher sein. Mein Herz ist voll", so Symonds den Berichten zufolge.
Die Namen Wilfred und Lawrie seien von den Grossvätern des Paares inspiriert gewesen, schrieb Symonds auf Instagram. Der Name Nicholas sei zu Ehren von zwei Ärzten gewählt worden, die Johnsons Leben gerettet hatten, als er kürzlich mit einer COVID-19-Erkrankung auf der Intensivstation lag: Doktor Nick Price und Doktor Nick Hart.
Der Premier war erst vor knapp einer Woche wieder aus einer mehrwöchigen Auszeit in den Regierungssitz Downing Street zurückgekehrt. Der kleine Wilfred war am Mittwoch auf die Welt gekommen.
Baerbock fordert Fokus auf Pflegeheime und Kitas in der Corona-Krise
15:49 Uhr: Grünen-Chefin
Wochenlang habe die Situation von 13 Millionen Kindern politisch keine Rolle gespielt, kritisierte Baerbock. "Wie sollen denn Millionen wieder arbeiten, wenn die Kinder nicht betreut werden können?" Dass Spielplätze wieder offen seien, ersetze keine Kita und keine Schule. Es brauche Schutzausrüstungen, Tests, Begleitforschung und die geplante Corona-App, mit der riskante Kontakte verfolgt werden können, sagte Baerbock. Ein "Immunitätsausweis" für Menschen, die eine COVID-19-Infektion durchgemacht hätten, nannte sie dagegen "kontraproduktiv", wenn man Kontakte reduzieren wolle.
Die Grünen-Chefin forderte, Konjunkturprogramme für die Wirtschaft mit sozial-ökologischem Wandel zu verbinden. Es sei "grundfalsch", jetzt eine Pause für den Klimaschutz zu fordern, aber auch falsch, das Runterfahren der Wirtschaft zum Vorbild für den Klimaschutz zu nehmen. "Geld kann es nur geben, wenn es sozial wirkt, ökologisch dient und dazu nützt, unsere Infrastruktur zu modernisieren und zu digitalisieren." Das müsse europäisch passieren.
"Wir brauchen ein neues, nachhaltiges Sicherheitsversprechen", forderte Baerbock. So, wie man sich eine Armee leiste, "so müssen wir das auch im Gesundheitsbereich, in der Daseinsvorsorge machen", sagte sie. "Ansonsten sind wir anfällig."
Neuer Rekord bei Corona-Infizierten in Russland
14:59 Uhr: Die Zahl der neu mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 infizierten Menschen in Russland hat einen neuen Rekord erreicht. In den vergangenen 24 Stunden seien 9.623 neue Fälle hinzugekommen - so viele wie nie zuvor. Das teilten die Behörden am Samstag in Moskau mit. Damit gibt es nun landesweit mehr als 124.000 nachgewiesene Infektionen. Bisher starben 1.222 Menschen mit dem Virus. 15.000 erholten sich wieder.
Seit Tagen steigen die Infektionszahlen in dem flächenmässig grössten Land der Erde rasant - trotz Ausgangssperren, mit denen eine weitere Ausbreitung des Erregers verhindert werden sollte. Russland liegt laut der Statistik der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität mittlerweile weltweit auf Platz sieben der Infektionsfälle.
Am stärksten betroffen ist die Millionen-Metropole Moskau. Dort sind derzeit etwa 62 . Infektionen nachgewiesen. Die Dunkelziffer dürfte weit darüber liegen. Die Bedrohung nehme weiter zu, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin. Dank der Massnahmen sei die Zahl der schwer erkrankten Patienten nicht so stark gestiegen wie im schlimmsten Fall erwartet.
Sachsen-Anhalt lockert Kontaktbeschränkungen
13:51 Uhr: Sachsen-Anhalt lockert die seit sechs Wochen geltenden Kontaktbeschränkungen. Von Montag an dürfen fünf Menschen zusammen unterwegs sein, auch wenn sie nicht in einem Haushalt leben, wie die Landesregierung am Samstag beschloss. Bisher war nur die Begleitung durch einen Menschen oder durch mehr Angehörige des eigenen Haushalts erlaubt.
Damit ist das von der Pandemie wenig betroffene Sachsen-Anhalt einer der Lockerungsvorreiter. Nach einer Schaltkonferenz von Bund und Ländern am Donnerstag hatte die Bundesregierung verkündet, dass die strengen Kontaktbeschränkungen weiterhin aufrecht erhalten bleiben sollen.
Zudem muss es in Sachsen-Anhalt künftig keinen triftigen Grund mehr geben, um das Haus zu verlassen. Von Montag an dürfen ausserdem alle Einzelhandelsgeschäfte unabhängig von der Grösse ihrer Verkaufsfläche wieder öffnen, sie müssen aber Auflagen einhalten. Das sieht die fünfte Eindämmungsverordnung vor, die das Kabinett am Samstag in Magdeburg auf den Weg gebracht hat. Demnach dürfen auch wie geplant Friseure, Massage- und Fusspflegepraxen, Nagel- und Kosmetikstudios sowie Fahrschulen öffnen. Vorgesehen ist auch, dass Kinderspielplätze ab 8. Mai unter bestimmten Bedingungen wieder genutzt werden können. Voraussetzung ist, dass die Landkreise das im Einzelfall oder per Allgemeinverfügung erlauben.
Bewohner von Alten- und Pflegeheimen in Sachsen-Anhalt dürfen zudem wieder Besuch empfangen. Vom 11. Mai an sei eine Stunde Besuch pro Tag von einer Person mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt, hiess es. Das Besuchsverbot der vergangenen Wochen sei damit aufgehoben.
Hintergrund der Lockerungen sind die vergleichsweise geringen Infektionszahlen in Sachsen-Anhalt. Bislang ist der Erreger Sars-CoV-2 bei knapp 1600 Menschen nachgewiesen worden, täglich kommen wenige hinzu. Von Donnerstag auf Freitag etwa waren sieben Neuinfektionen registriert worden. 44 Infizierte sind bislang gestorben.
Wirtschaft dringt auf Ende der Corona-Beschränkungen
13:09 Uhr: Angesichts des Konjunktureinbruchs dringen Wirtschaftsverbände auf einen schnellen Ausstieg aus den Anti-Corona-Massnahmen. Die Industrieverband BDI pocht auf die Vorlage eines klaren Exit-Plans an diesem Mittwoch. "Unsere Unternehmen wollen und müssen wissen, in welchen Stufen das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wieder anlaufen soll - und zwar nach dem Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten am 6. Mai", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Jede Woche eines Shutdowns kostet die deutsche Volkswirtschaft einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag an Wertschöpfung."
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) forderte, die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch im Mai zu beenden. "Heben Sie den Lockdown auf, bevor es zu spät ist!", heisst es nach Verbandsangaben in einem Offenen Brief der Spitze um BVMW-Präsident Mario Ohoven an
Es sei verantwortungslos, dass die Politik keinen Ausstiegsfahrplan vorgelegt habe. "Trotz eines staatlichen Rettungspakets von mehr als einer Billion Euro droht eine Pleitewelle unbekannten Ausmasses, die die Existenz Hunderttausender Menschen binnen weniger Wochen vernichten könnte."
Die Bundesregierung rechnet für das gesamte Jahr 2020 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 6,3 Prozent und damit mit dem stärksten Einbruch seit Gründung der Bundesrepublik. Wegen der massiven Beschränkungen im Kampf gegen das Virus rechnet die Bundesregierung erst im Lauf des zweiten Quartals mit dem schwersten Einbruch.
SPD-Vize Kühnert: Fussball schadet sich mit Geisterspielen selbst
12:03 Uhr: SPD-Politiker Kevin Kühnert hält eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fussball-Bundesliga für nicht vermittelbar. "Der Fussball fügt sich damit einen erheblichen Imageschaden zu, mutmasslich einen grösseren, als es die Pandemie tut", sagte Kühnert dem "Münchner Merkur" und der "tz" (Samstag). Derzeit leide die Gesellschaft unter der Coronakrise und kämpfe mit den Folgen und Auswirkungen. "In so einer Phase möchte der Profifussball den Spielbetrieb wieder aufnehmen - das hat eine ungeheure negative Symbolkraft", meinte der 30-Jährige.
"Tausende Corona-Tests für die Spieler, während nicht mal das medizinische Personal fortlaufend getestet wird sowie Zweikämpfe und Rudelbildungen in Zeiten von Abstandsgeboten, das wird doch sehenden Auges nach hinten los gehen", mahnte der Juso-Chef und SPD-Vize, wenngleich er den Fussball als Fan auch vermisse.
Die sportpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion widersprach Kühnert. "Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist gerade in diesen Zeiten wichtig, denn Fussball ist nicht nur Volkssport, sondern auch Medizin für die Seele", sagte Britta Dassler in einer Mitteilung am Samstag. "Die Ablenkung würde vielen Menschen sowohl seelisch als auch gesundheitlich gut tun." Dabei sei "jedoch klar, dass der Gesundheitsschutz oberste Priorität haben muss".
Kühnert führte aus, dass die Bundesliga zwar ein riesiger Arbeitgeber sei und die wirtschaftlichen Faktoren auch eine grosse Rolle spielten. Er vermisse aber, dass "der Fussball im Bündnis mit der Öffentlichkeit Druck auf die Rechteinhaber macht. Es gab kaum Diskussionen darüber, wie ein geordneter Saisonabbruch abgewickelt werden könnte. Stattdessen wurde von Anfang an versucht, die Fortsetzung durchzuboxen, komme, was wolle", sagte er. Dadurch habe man die Rechteinhaber in eine gute Verhandlungsposition gerückt.
Generell fürchtet Kühnert, "dass die schrittweise Entfremdung der Fans vom System Fussball, die latent in den letzten Jahren schon eine grosse Rolle gespielt hat, jetzt noch grösser wird".
Merkel: Corona-Impfstoff muss für alle zur Verfügung stehen
10:58 Uhr: Sobald es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt, muss dieser nach dem Willen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) allen Menschen zur Verfügung stehen. Es gehe darum, "wie wir für alle Menschen auf der Welt Impfstoffe entwickeln, Medikamente und gute Diagnosemöglichkeiten bereitstellen", sagte Merkel am Samstag in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Die Kanzlerin äusserte sich im Vorfeld einer internationalen Geber-Videokonferenz zur Coronakrise am Montag.
Deutschland ist einer der Gastgeber dieser Konferenz, zu der die EU-Kommission eingeladen hat und bei der finanzielle Mittel unter anderem für die Impfstoffforschung zusammenkommen sollen. "Heute fehlen für die Entwicklung eines Impfstoffes noch geschätzt etwa acht Milliarden Euro", sagte Merkel. Deshalb sei es wichtig, dass sich jetzt ein grosses Bündnis dieser Arbeit verpflichte und sich möglichst viele Akteure auch mit finanziellen Beiträgen engagierten. Dies solle auch für die Entwicklung und Herstellung von Medikamenten ermöglichen.
"Deutschland wird sich mit einem deutlichen finanziellen Beitrag beteiligen", kündigte Merkel an. "Es gehört zu den vornehmsten Aufgaben, Millionen von Menschenleben zu retten auf dieser Welt", betonte die Kanzlerin. Deutschland wolle dabei eng mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammenarbeiten, die in dieser Frage eine Schlüsselrolle habe. Wichtig sei, "dass ein Impfstoff allen Menschen zugutekommt, wenn er einmal entwickelt wurde" und dass auch Medikamente und Diagnosemöglichkeiten "möglichst vielen zugutekommen". Daher müssten diese in grossen Mengen produziert werden können.
"Wir setzen darauf, dass uns nur gemeinsames Handeln, internationales multilaterales Handeln diese Pandemie überwinden lässt“, sagte Merkel weiter. Da sich das Coronavirus weltweit ausbreite, lasse sich die Krankheit "nicht national, sondern nur gemeinsam bekämpfen".
Remdesivir erhält in den USA Sonderzulassung
10:03 Uhr: Das antivirale Mittel Remdesivir hat in den USA eine Sonderzulassung für die Behandlung von Coronavirus-Patienten erhalten. Die Arzneimittelbehörde FDA stellte am Freitag eine Notfall-Genehmigung für den Einsatz des Wirkstoffs gegen die Lungenkrankheit COVID-19 aus, wie US-Präsident
Laut FDA darf das vom US-Pharmakonzern Gilead hergestellte Mittel fortan bei Erwachsenen und Kindern eingesetzt werden, die im Krankenhaus wegen einer schweren COVID-19-Erkrankung behandelt werden. Von einer schweren Erkrankung spricht die FDA bei einem geringen Sauerstoffgehalt im Blut und der Notwendigkeit einer Sauerstofftherapie oder eines Beatmungsgeräts.
Die Behörde betonte, es gebe bislang nur "begrenzte Informationen" über Sicherheit und Wirksamkeit des Medikaments bei der Behandlung der Lungenerkrankung, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird. Sie verwies aber auf die klinische Studie zur verkürzten Behandlungsdauer von COVID-Patienten.
"Das ist wirklich eine sehr vielversprechende Situation", sagte Trump. Die USA sind weltweit das Land mit den meisten Todesfällen: Am Freitag stieg die Zahl um 1.883 auf mehr als 64.700, wie die Johns Hopkins Universität in Baltimore mitteilte. An den drei Tagen zuvor bewegte sich die Zahl der Todesfälle zwischen 2.000 und 2.500. Die Zahl der COVID-19-Patienten beläuft sich auf mehr als 1,1 Millionen, knapp 165.000 Menschen gelten als geheilt.
US-Immunologe Fauci darf nicht im US-Repräsentantenhaus sprechen
09:18 Uhr: Das Weisse Haus blockiert eine geplante Anhörung des prominenten US-Regierungsberaters und Immunologen Anthony Fauci zur Coronakrise im US-Repräsentantenhaus. Der Vizesprecher des Weissen Hauses, Judd Deere, teilte am Freitagabend (Ortszeit) mit, es sei "kontraproduktiv", Menschen, die an Massnahmen gegen das Virus arbeiteten, derzeit bei Anhörungen im Kongress auftreten zu lassen. Diese könnten "zu gegebener Zeit" angehört werden. Der Sprecher des Haushaltsausschusses im Repräsentantenhaus, Evan Hollander, sagte dem Sender NBC, man habe Fauci kommende Woche zur Reaktion der Regierung von US-Präsident Donald Trump auf das Virus befragen wollen.
Das Repräsentantenhaus wird von den Demokraten kontrolliert, die dem Republikaner Trump schwere Versäumnisse in der Coronakrise vorwerfen. Trump hatte die Gefahr durch das Coronavirus zunächst kleingeredet. Bereits in den Ermittlungen zum Amtsenthebungsverfahren gegen Trump in der Ukraine-Krise hatte das Weisse Haus Aussagen von Regierungsvertretern blockiert, die das Repräsentantenhaus anhören wollte. In dem Verfahren war Trump im Senat von allen Vorwürfen freigesprochen worden. Die obere Kongresskammer wird von Trumps Republikanern dominiert.
Fauci ist einer der prominentesten Experten der Coronavirus-Arbeitsgruppe des Weissen Hauses. Der Immunologe hatte US-Bundesstaaten am Donnerstag davor gewarnt, vorschnell Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus zu lockern. In solchen Regionen drohe eine erneute Zunahme von Infektionsfällen, sagte er dem Sender CNN. Dann gäbe es fast keine Alternative dazu, die Schutzmassnahmen wieder zu verschärfen. Trump befürwortet eine möglichst schnelle Lockerung, die zahlreiche US-Bundesstaaten inzwischen eingeleitet haben. Er will damit die verheerenden Folgen für die US-Wirtschaft abmildern.
Organisationen fordern monatlich 100 Euro Soforthilfe für Arme
08:58 Uhr: Spitzenvertreter von Gewerkschaften und Sozialverbänden fordern in der Coronakrise monatlich 100 Euro mehr für Empfänger existenzsichernder Sozialleistungen. Angesichts spürbar steigender Ausgaben für Grundnahrungsmittel, Schutzkleidung, Hygiene und Kommunikation sowie eingeschränkten Unterstützungsangeboten seien einkommensarme Menschen in wachsender Not, heisst es in einem am Samstag vom Verband Der Paritätische veröffentlichten gemeinsamen Aufruf.
Millionen Bezieher von Hartz IV und Altersgrundsicherung lebten schon vor Corona von unzureichenden Unterstützungsleistungen, heisst es den Angaben zufolge in einem begleitenden Schreiben an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Mit der Coronakrise habe sich die Situation für sie drastisch verschärft.
Der Aufruf wird demnach unterstützt von Spitzenvertretern unter anderem von DGB, Arbeiterwohlfahrt, Diakonie, VdK und SOVD, den Tafeln und Attac.
Post vom falschen Chef - Cyberbetrüger posieren als Vorgesetzte
08:30 Uhr: Vorsicht bei Mail vom Chef: Die coronabedingte Arbeit im Heimbüro verstärkt die Welle des Trickbetrugs im Internet. Versicherungen und IT-Sicherheitsfirmen warnen vor einer zunehmenden Zahl betrügerischer Mails, bei denen Cyberkriminelle sich als Vorgesetzte ausgeben und Firmengelder auf die eigenen Konten überweisen lassen. "Um die 90 Prozent aller Cyber-Attacken beginnen mit einer E-Mail", sagt Martin Kreuzer, der Cybersicherheitsexperte der Munich Re und ehemaliger Ermittler.
Die Methode ist unter Cyberfachleuten als "CEO Fraud" bekannt, zu Deutsch Vorstandschefbetrug. Die Betrüger stehlen E-Mailadressen und Online-Identität leitender Manager und ihrer Mitarbeiter, um sich anschliessend Geld auf ihre Konten überweisen zu lassen.
Der zur Allianz gehörende Industrieversicherer AGCS warnt, in manchen Ländern sei die Zahl der versuchten Cyber-Angriffe zwischen Mitte Februar und Mitte März um das Fünffache gestiegen. Und die japanische IT-Sicherheitsfirma Trend Micro schätzt, dass im ersten Quartal rund um den Globus über 900.000 Spam-Mails mit Corona-Bezug verschickt wurden. Der Chefbetrug ist eine der gängigen Maschen dabei.
"Mittlerweile sind auch viele Phishingmails personalisiert", sagt Munich Re-Cyberexperte Kreuzer. "Die Erfolgsquote ist nämlich weitaus höher, wenn die Adressaten persönlich angeschrieben werden."
Umfrage: Vor allem Junge haben in Coronakrise gehamstert
06:30 Uhr: In der Coronakrise haben laut einer Umfrage vor allem junge Leute Arzneien, Lebensmittel und Hygieneartikel gehamstert. Das zeigt eine Studie des Marktforschers Nielsen, für die Mitte April rund 1.00 Menschen repräsentativ befragt wurden. Die Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) lag der Deutschen Presse-Agentur vor.
Demnach gaben 43 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an, Arzneien über die in normalen Zeiten beschaffte Menge hinaus gekauft zu haben. Bei den 30- bis 39-Jährigen waren es 34 Prozent. Dagegen hamsterten nur 15 Prozent der 50- bis 59-Jährigen sowie 9 Prozent der über 60-Jährigen Medikamente. Damit lagen die älteren Menschen deutlich unter dem Durchschnitt von 23 Prozent.
Nicht nur bei Arzneien zeigte sich, dass gerade jüngere Menschen auf Vorrat kauften. So gaben 53 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an, Produkte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Seife oder Toilettenpapier über das gewöhnliche Mass beschafft zu haben und 51 Prozent der 30- bis 39-Jährigen. Das waren weit mehr als in der Gruppe zwischen 50 und 60 und den über 60-Jährigen. Eine Ursache für das Verhalten sei, dass Eltern Vorräte auch für ihre Kinder angelegt hätten, so die Marktforscher.
Es gebe keinen Grund, sich auf Vorrat mit Arzneimitteln einzudecken, wenn nicht der Arzt oder Apotheker dazu raten, betonte Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des BAH. "In vielen Fällen führt erst der unverhältnismässige Kauf von Arzneimitteln, die nicht benötigt werden, zu kurzfristigen Lieferengpässen zulasten anderer Patienten."
"Alternative wäre Schlachten": Coronakrise setzt Reitvereinen zu
05:25 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie setzt im deutschen Breitensport besonders heftig den Reitvereinen zu. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Landessportbünden. Im Gegensatz zu vielen anderen Clubs, bei denen der Spielbetrieb eingestellt ist, seien die Ausgaben unverändert hoch, berichteten mehrere Präsidenten der Landessportbünde. "Diversen Reitvereinen fehlen derzeit zum Beispiel schon je 12.000 Euro. Die brauchten das Geld, um die Tiere zu füttern. Die Alternative wäre Schlachten. Da ist die Situation besonders dramatisch", sagte Andreas Vroom, Präsident des Landessportbundes in Bremen.
Hessens Landessportbund-Präsident Rolf Müller beschrieb: "Auch sportartenspezifisch gibt es sicherlich grosse Unterschiede: So haben uns bereits in den ersten Wochen viele Reit- und Fahrvereine kontaktiert. Anders als Bälle oder ein Schwebebalken müssen diese auch während der Aussetzung des Sportbetriebs fressen, regelmässig auf die Weide oder zum Hufschmied." Diese Kosten könnten "derzeit nicht adäquat durch Einnahmen gedeckt werden". Wegen der Coronakrise ist der komplette Breitensport Mitte März zum Erliegen gekommen.
Crewmitglied auf Tui-Kreuzfahrtschiff an Corona erkrankt
05:13 Uhr: Ein Mensch an Bord des in Cuxhaven liegenden Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 3" von Tui Cruises ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Schiff sei unter Quarantäne gestellt worden, teilten der Landkreis Cuxhaven und die Reederei am Freitagabend mit. Der Betroffene habe leichte Krankheitssymptome.
Die "Mein Schiff 3" befinde sich seit Dienstag ohne Gäste mit aktuell 2.899 Besatzungsmitgliedern an Bord am Steubenhöft in Cuxhaven, hiess es von Tui Cruises. Bis auf Weiteres bleibe die gesamte Besatzung an Bord. Das Schiff wird derzeit als eine Art Sammeltransport für Besatzungsmitglieder der Tui-Flotte eingesetzt. Da Häfen wegen der Coronakrise geschlossen worden seien, habe die Reederei für ihre Beschäftigten die Rückreise in Heimatländer selbst organisiert.
Laut dem Landkreis haben "einige Crewmitglieder" das Schiff bereits am Donnerstag verlassen und befinden sich auf der Heimreise. Zu ihnen sei Kontakt aufgenommen worden. Sie seien angewiesen worden, sich gemäss den gesetzlichen Bestimmungen in Quarantäne zu begeben.
Sängerin Pink regt sich über Corona-Proteste auf
04:57 Uhr: Die US-Sängerin Pink ("What About Us") hat bei Twitter ihrem Ärger über Proteste gegen Corona-Auflagen Luft gemacht. "Vielleicht sollten wir alle gegen die Protestierenden protestieren?", schlug die 40-Jährige vor. Man könne diese Menschen Erklärungen unterschreiben lassen, dass sie im Falle einer Erkrankung auf ihre medizinische Behandlung verzichten würden. Sie könnten sich auch bereiterklären, die Krankenhauskosten derjenigen zu zahlen, die mit ihnen in Kontakt gekommen seien, schrieb die Sängerin weiter.
"Ich fühle mich, als ob ich im Film IDIOCRACY lebe", kommentierte Pink mit Bezug auf die Science-Fiction-Komödie aus dem Jahr 2006, in der es um eine verdummte Gesellschaft geht.
Wiederaufbau nach Corona: NRW-SPD-Chef fordert Konjunkturpakete
03:45 Uhr: Für den Wiederaufbau der Wirtschaft nach der Coronakrise fordert der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD, Sebastian Hartmann, umfassende Konjunkturpakete im Bund und im Land. "Wir reden derzeit über Rettungsschirme, aber wir müssen eine ganz aktive Industriepolitik betreiben, die den Umbau der Energiewirtschaft vorantreibt, Investitionen begünstigt und die Tarifpartner stärkt", sagte Hartmann der Deutschen Presse-Agentur. "Wichtig ist, dass man diese Krise jetzt nicht wieder zum Kaputtsparen von öffentlichen Investitionen missbraucht." Der Landesverband der SPD in Nordrhein-Westfalen ist der grösste der Partei.
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