- 19:33 Uhr: ➤ "Manche Mühe hat sich gut ausgezahlt": Merkel äussert sich zur aktuellen Entwicklung
- 17:23 Uhr: Biontech bereitet schnelle Reaktion auf neue Virus-Varianten vor
- 16:37 Uhr: Europol: Terroristen nutzen Coronakrise aus
- 15:29 Uhr: Sachsen hebt Maskenpflicht im Freien auf
- 14:45 Uhr: Dramatische Corona-Lage: Moskau weitet Beschränkungen aus
➤ "Manche Mühe hat sich gut ausgezahlt": Merkel äussert sich zur aktuellen Corona-Entwicklung
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die niedrigen Corona-Infektionszahlen in Deutschland als sehr erfreulich bezeichnet, angesichts der weltweiten Entwicklung zugleich aber zur Vorsicht gemahnt. "Manche Mühe hat sich gut ausgezahlt", sagte Merkel am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in der letzten Sitzung der Unionsfraktion vor der parlamentarischen Sommerpause in Berlin. Zugleich warnte sie: Die "Pandemie ist noch nicht vorbei".
In vielen Ländern der Welt gebe es noch keinen Impfstoff, sagte Merkel demnach. Die Impfstoffproduktion müsse beschleunigt werden. Erneut sprach sie sich gegen Forderungen aus, die Patente auf bestimmte Impfstoffe auszusetzen. Solche Patentrechte sollten nicht ausser Kraft gesetzt werden. Vielmehr müsse man Vorsorge treffen, dass Firmen auch in Zukunft Impfstoffe entwickeln könnten.
Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Chef Armin Laschet sagte nach diesen Informationen, Antworten auf eine Pandemie seien nur global möglich. Es sei klug, dass die G7-Gruppe der führenden westlichen Industriestaaten bei Corona den Süden der Erde in den Blick genommen habe. Der zentrale Beschluss des jüngsten G7-Gipfels im südwestenglischen Cornwall ist das Versprechen, ärmere Länder im Kampf gegen die Corona-Pandemie stärker mit Impfstoff zu unterstützen als bisher.
Laschet nannte die Pandemie demnach als Beispiel dafür, dass die wesentlichen Aufgaben nur weltweit gelöst werden könnten. Es gebe eine "Polypandemie" - mehrere Aufgaben, die man nur weltweit klären könne. Er kritisierte, dass China Impfstoffe als politisches Druckmittel benutze, etwa in Afrika. Zudem gebe es schwere geopolitische Verschiebungen, sagte Laschet demnach. Es herrsche Einigkeit, dass der Kampf gegen den Klimawandel die nächsten Jahre beherrschen werde. Man müsse beim Klimaschutz globale Antworten finden und "auch mit Russland sprechen, auch wenn es schwer ist", sagte Laschet nach diesen Informationen.
Die weiteren Corona-News des Tages:
Biontech bereitet schnelle Reaktion auf neue Virus-Varianten vor
17:23 Uhr: Biontech geht von einer Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs auch gegen die zuletzt aufgetretenen Virus-Varianten aus. "Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist", sagte Vorstandschef Ugur Sahin am Dienstag auf der Online-Hauptversammlung des Unternehmens. Biontech arbeite an flexiblen Verfahren in den Bereichen Technologie, Produktion und Zulassung.
Um vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis zur Auffrischung bestehender Impfungen oder eine Anpassung an einen neuen Virusstamm erforderlich werden sollte, analysiere Biontech ständig die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen neu auftretende Varianten, erklärte Sahin. Seit einigen Monaten verfolge das Unternehmen einen "Prototyp-Ansatz", der dies erleichtern solle.
Das Wissen über neue Varianten des SARS-Cov2-Virus nehme stetig zu, sagte Sahin weiter. Es sei zu beobachten, dass die Immunität von Geimpften mit der Zeit nachlasse und neue Varianten entstünden. "Ich gehe davon aus, dass eine dritte Impfung für die Auffrischung der Immunität von einem hohen Wert sein könnte", erklärte der Biontech-Chef. "Allerdings wissen wir noch nicht, wann und wie oft eine Auffrischimpfung erforderlich sein wird."
Nach Sahins Worten planen des Mainzer Unternehmen und der US-Partner Pfizer in diesem Jahr eine Produktionskapazität von drei Milliarden Corona-Impfdosen. Im nächsten Jahr soll diese Zahl noch einmal gesteigert werden. Mindestens 50 Prozent davon will Biontech selbst produzieren.
Österreichs Bundeskanzler Kurz nach Treffen mit Drosten "optimistisch"
17:47 Uhr: Österreichs Bundeskanzler
Insbesondere über die Delta-Variante werde laut Kurz in Deutschland und Österreich viel diskutiert. "Ich glaube nicht, so ist mein Eindruck nach dem Gespräch, dass die Delta-Variante verschwinden wird. Sie wird bleiben", sagte Kurz. "Wir können heilfroh sein, dass die Impfung gegen alle Varianten schützt, die es gerade gibt."
Um die Situation in Deutschland besser einschätzen zu können, lohne sich laut
Wien plant Impfparty für Jugendliche
17:31 Uhr: Die Stadt Wien will junge Menschen mit Musik und Feierstimmung zur Corona-Impfung locken. In der österreichischen Hauptstadt sollen eine oder mehrere Impfparties veranstaltet werden, gab ein Sprecher am Dienstag bekannt. Ausserdem bietet Wien Familien-Impftermine an, bei denen Kinder und Eltern gemeinsam einen Schutz gegen COVID-19 erhalten.
Am Dienstag konnten sich erstmals Wiener Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren für Impfungen anmelden. Die Nachfrage war gross: 10.000 Dosen wurden innerhalb von zwei Stunden reserviert.
Junge Erwachsene zwischen 18 und 30 können ab Mittwoch buchen. Die geplante Party oder Veranstaltungsreihe ist für Anfang Juli geplant. Details zu den Events waren jedoch noch offen. In Wien haben bislang rund 27 Prozent der Bevölkerung die notwendigen Impfdosen für eine Vollimmunisierung erhalten.
Umfrage: Corona-Belastungen jetzt stärker als im ersten Pandemie-Jahr
16:57 Uhr: Die Coronakrise hat viele Bürger laut einer Umfrage in diesem Frühling mehr bedrückt und direkter betroffen als ein Jahr zuvor. Dass sie die Situation psychisch belastet habe, sagten im Mai 49 Prozent der Befragten über sich, wie die Umfrage im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller ergab. Bei einer Befragung von Juni 2020 hatten dies 44 Prozent bejaht. Eine Corona-Infektion in der eigenen Familie hatte demnach nun fast jeder Fünfte (19 Prozent), nachdem es vor einem Jahr 7 Prozent waren. Dass sie wirtschaftliche Einbussen hatten, sagten jetzt 28 Prozent nach zuvor 31 Prozent.
Fast zwei Drittel (65 Prozent) machen sich der Umfrage zufolge Sorgen, auch in Zukunft weitere Pandemien samt Einschränkungen und Lockdowns zu erleben - 29 Prozent haben diese Befürchtung nach eigenen Angaben nicht, 6 Prozent wissen es nicht. Dass sie mehr Rücksicht auf andere Menschen und deren Gesundheit nehmen, bejahten demnach drei Viertel der Befragten (76 Prozent), dass sie nun bewusster mit der eigenen Gesundheit umgehen knapp zwei Drittel (64 Prozent).
Nach einem so schwierigen Jahr für das Gesundheitswesen sei dies immerhin eine erfreuliche Nachricht, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller, Hubertus Cranz. Durch umsichtiges Verhalten könnten alle einen Beitrag leisten, gesünder zu leben und sich und die Mitmenschen vor Erkrankungen zu schützen.
Bei der Frage, welche Aktivitäten wieder an erster Stelle stünden, wenn es einen Gemeinschaftsschutz (Herdenimmunität) gegen das Virus gibt, wurden vor allem Besuche bei Freunden und Verwandten genannt: "Unmittelbar sobald möglich" würden dies 34 Prozent tun, "im Lauf der dann folgenden Wochen" ebenfalls 34 Prozent.
Von mehr als 50 Prozent in diesen beiden Kategorien genannt wurden auch Feste bei Freunden und Verwandten sowie Restaurantbesuche. Sport in geschlossenen Räumen wie Fitnessstudios oder Schwimmhallen nannten 28 Prozent. Für die aktuelle Umfrage wurden den Angaben zufolge 1.000 Menschen ab 18 Jahre vom 18. bis 25. Mai vom Institut Nielsen befragt.
Europol: Terroristen nutzen Coronakrise aus
16:37 Uhr: Terroristen versuchen einem Europol-Bericht zufolge die Coronakrise für ihre Zwecke auszunutzen. "Terroristen nutzen jede Gelegenheit, um demokratische Strukturen auszuhöhlen, Angst zu verbreiten und die Gesellschaft zu polarisieren", heisst es in dem Jahresbericht zu Terrorismus in der EU, den Europol am Dienstag in Den Haag vorlegte.
Die COVID-19-Pandemie habe die politische Polarisierung verschärft, geht aus dem Bericht hervor. Die Intoleranz gegenüber politischen Gegnern habe zugenommen und mehr Personen würden verbal oder körperlich gewalttätig. Terroristen nutzten dies aus, um ihre gewalttätigen Ideologien zu verbreiten.
"Das Risiko der Radikalisierung online hat zugenommen", sagte Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres. Dies treffe vor allem auf rechtsextremen Terrorismus zu. Rechtsextremisten würden sich etwa Protesten gegen staatliche Corona-Massnahmen anschliessen. Sie würden auch zunehmend über Online-Foren oder Gaming-Portale jüngere und gut ausgebildete Anhänger gewinnen.
Die grösste Bedrohung in der EU geht dem Bericht nach von islamistischem Terrorismus aus. Islamisten waren 2020 für zehn Anschläge mit zwölf Toten verantwortlich. Dahinter steckten meist Einzeltäter, die von ausländischen Terrorgruppen wie dem IS beeinflusst waren.
2020 waren in der EU 57 Terroranschläge registriert worden, dazu zählt Europol auch geplante und vereitelte Attacken. 21 Menschen wurden dabei getötet und 449 Verdächtige festgenommen.
Hessen hebt Corona-Maskenpflicht im Schulunterricht auf
16:20 Uhr: Angesichts niedriger Zahlen bei den Neuinfektionen lockert Hessen die Corona-Regeln deutlich. An den Schulen werde die Maskenpflicht im Unterricht entfallen, kündigte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Dienstag in Wiesbaden an. Schülerinnen und Schüler müssten nur noch im Gebäude, in den Gängen und bis zum Platz eine Schutzmaske tragen.
Hessenweit bleibt die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften erhalten - aber in den Fussgängerzonen wird sie aufgehoben, wie
Schweden will nun auch Jugendliche ab 16 Jahren impfen
16:05 Uhr: In Schweden wird auch Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren eine Impfung gegen COVID-19 angeboten. Das hat die nationale Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten beschlossen, wie sie am Dienstag mitteilte. Grund dafür sei vor allem die Teenager selbst vor einer Erkrankung zu schützen, aber auch zu einer insgesamt geringeren Infektionsausbreitung in der Bevölkerung beizutragen.
Mit den Impfungen der Jüngeren solle begonnen werden, wenn alle Erwachsenen damit durch sind. Das dürfte voraussichtlich im August der Fall sein. Zudem empfiehlt die Behörde, auch Kindern im Alter von über zwölf Jahren mit gewissen medizinischen Beschwerden eine Impfung anzubieten.
Bislang hatte die Altersgrenze für die Corona-Impfungen in Schweden bei 18 Jahren gelegen. Bis Dienstag sind in dem skandinavischen EU-Land rund sieben Millionen Impfdosen verabreicht worden, darunter 4,4 Millionen Erst- und 2,6 Zweitimpfungen. Damit haben 54 Prozent aller Erwachsenen ihre erste Corona-Impfung erhalten, knapp 32 Prozent sind fertig geimpft.
Sachsen hebt Maskenpflicht im Freien auf
15:29 Uhr: Sachsen hebt bei niedrigen Infektionszahlen die Maskenpflicht im Freien auf. Die Regelung gelte ab 1. Juli und bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 10, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung.
Bisher musste eine Maske auch im Freien getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden konnte. Im Einzelhandel und in Bussen und Bahnen muss hingegen weiterhin Maske getragen werden.
Die neue Landesverordnung, die ab 1. Juli in Kraft tritt, stellt grundsätzlich für den Sommer gelockerte Corona-Regeln in Aussicht - mit wenigen Ausnahmen. Unter einer stabilen Inzidenz von 10 soll es etwa keine Begrenzung bei Kontaktbeschränkungen und Personenbegrenzungen mehr geben. Die bisherige Landesverordnung läuft am 30. Juni aus.
Bei Privat-Treffen draussen in Berlin bald bis zu 100 Personen erlaubt
15:02 Uhr: Bei privaten Treffen im Freien sind in Berlin künftig wieder bis zu 100 Personen erlaubt. Darauf hat sich der Senat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bei seiner Sitzung am Dienstag verständigt.
Die bisher geltenden Kontaktbeschränkungen, nach denen sich höchstens zehn Personen aus maximal fünf Haushalten plus Kinder bis 14 Jahre treffen durften, werden für den Aufenthalt draussen aufgehoben. Die Infektionsschutzverordnung soll entsprechend geändert werden.
Hintergrund der Entscheidung ist die die Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens in Berlin. In den vergangenen sieben Tagen wurden nach den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) nur noch 7,1 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gemeldet. Vor einer Woche hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 13,6 gelegen.
Dramatische Corona-Lage: Moskau weitet Beschränkungen aus
14:45 Uhr: Angesichts einer dramatischen Corona-Lage verschärft die russische Hauptstadt Moskau ihre Beschränkungen. Vom kommenden Montag an dürfen nur noch Menschen nach einer vollständigen Impfung, mit einem negativen PCR-Test oder nach überstandener COVID-Erkrankung Restaurants und Bars besuchen, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin am Dienstag in seinem Blog. Kontrolliert werden soll das demnach über einen QR-Code. Zuvor hatte Sobjanin dies als "Experiment" für einzelne gastronomische Einrichtungen angekündigt.
Zudem begrenzt Europas grösste Metropole mit schätzungsweise zwölf Millionen Menschen mit sofortiger Wirkung Veranstaltungen auf maximal 500 Menschen. Zuvor waren noch 1.000 erlaubt gewesen. "Fan-Zonen und Tanzflächen müssen schliessen", so Sobjanin.
Am Dienstag meldeten die Behörden 6.555 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Zudem seien 86 Menschen mit dem Virus gestorben, so viele wie noch nie binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020. "In Krankenhäusern sind mehr als 14.000 Schwerkranke", schrieb Sobjanin.
Mehr als zwei Millionen Menschen hätten mindestens eine Injektion eines russischen Corona-Impfstoffes erhalten. Das sind 16 Prozent der Einwohner. Seit Monaten werben Politiker angesichts der verbreiteten Impfskepsis in Russland für eine Immunisierung.
Knapp 32 Prozent in Deutschland vollständig geimpft
14:24 Uhr: Fast 32 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Am Montag wurden in der Bundesrepublik 582.569 Corona-Impfungen verabreicht, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag (Stand: 10.00 Uhr) hervorgeht. 42.540.863 Menschen (51,2 Prozent) sind zumindest einmal, 26.274.154 Menschen (31,6 Prozent) vollständig geimpft.
Unter den Bundesländern liegt bei den Erstimpfungen weiter Bremen mit 57,9 Prozent vorn, gefolgt von Schleswig-Holstein (54,9) und dem Saarland (54,4). Sechs Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke noch nicht erreicht, Schlusslicht bleibt Sachsen mit einem Anteil von 45,5 Prozent Erstgeimpfter. Bei den vollständig Geimpften ist weiter das Saarland mit einem Bevölkerungsanteil von 37,9 Prozent an der Spitze, Brandenburg bleibt mit 29,1 Prozent Schlusslicht.
Regierungssprecher: Merkel ist zweifach gegen Coronavirus geimpft
14:01 Uhr:
Die 66 Jahre alte Merkel hatte nach ihrer ersten Impfung per Twitter erklärt: "Ich danke allen, die sich in der Impfkampagne engagieren - und allen, die sich impfen lassen. Das Impfen ist der Schlüssel, um die Pandemie zu überwinden."
Sachsen lockert Testpflicht an Schulen ab 1. Juli
13:39 Uhr: Schüler und Lehrer in Sachsen müssen sich künftig bei niedrigen Infektionszahlen nur noch einmal pro Woche testen. Die Regelung gelte ab dem 1. Juli mit der neuen Landesverordnung, teilte das Kultusministerium am Dienstag nach einer Sitzung des Kabinetts mit. Voraussetzung ist eine stabile Sieben-Tage-Inzidenz unter zehn. Am Dienstag war dieser Wert in allen Städten und Landkreisen im Freistaat unterschritten. Oberhalb dieser Marke sind wie bisher zwei Tests pro Woche an Schulen sowie für das Kita-Personal vorgesehen.
Zudem sollen künftig Schulen und Kitas nicht mehr so schnell schliessen - auch wenn die Zahl der Corona-Infektionen wieder nach oben gehen sollte. Steigt die Wocheninzidenz auf über 100, gehen Grund- und Förderschulen sowie Kitas in den eingeschränkten Regelbetrieb mit festen Gruppen und Klassen. An weiterführenden Schulen wird dann im Wechselmodell unterrichtet. Mit dem Auslaufen der Bundesnotbremse Ende Juni dürfen die Einrichtungen dann unabhängig von den Infektionszahlen öffnen.
Corona-Ursprung: US-Immunologe Fauci glaubt nicht an Laborunfall
13:21 Uhr: Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci geht nicht davon aus, dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor entwichen ist. In einer Podcast-Episode der "New York Times", die am Montag (Ortszeit) erschien, sagte der Immunologe: "Ich bin der Ansicht - so wie die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler, die sich mit Virologie und Evolutionsbiologie auskennen, - dass die wahrscheinlichste Erklärung eine natürliche Übertragung vom Tier auf den Menschen ist".
Er selbst sei zwar kein Evolutionsvirologe, sagte Fauci, "doch die, die es sind, sehen sich das Virus an und sagen, es ist absolut kompatibel mit etwas, das sich aufgrund der Nähe zu Fledermausviren entwickelt hat". Auch der Vergleich mit anderen Viren wie SARS-CoV-1 oder Mers spreche für eine natürliche Übertragung auf den Menschen.
Der 80-Jährige, der US-Präsident Joe Biden berät, unterstützt trotzdem Pläne für neue Ermittlungen der amerikanischen Geheimdienste. Als Wissenschaftler bleibe er so lange offen für neue Erkenntnisse, bis eine Theorie endgültig bewiesen sei. "Wenn uns eine Untersuchung dabei hilft, bin ich natürlich dafür", sagte Fauci.
Seit langem kursieren unbelegte Mutmassungen, das Coronavirus könne womöglich aus einem Labor in der chinesischen Stadt Wuhan entwichen sein, wo es erstmals aufgetreten war. China hat derartige Vorwürfe bislang vehement zurückgewiesen. Auch Wissenschaftler einer im März vorgelegten Studie der Weltgesundheitsorganisation bezeichneten die Theorie als "extrem unwahrscheinlich".
Herzbericht: Corona-Pandemie gefährdet Herzpatienten doppelt
12:50 Uhr: Die Corona-Pandemie birgt ein doppeltes Risiko für Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das zeigt der Deutsche Herzbericht 2020, der am Dienstag in Frankfurt am Main vorgestellt wurde.
Herzpatienten hätten zum einen ein erhöhtes Risiko, einen schweren Verlauf zu erleiden oder zu sterben, sagte Thomas Voigtländer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Zum anderen würden zu viele Menschen bei akuten Beschwerden zu lange zögern, den Notarzt zu rufen - unter anderem aus Angst sich im Krankenhaus mit dem Coronavirus anzustecken oder weil vermeintliche Kapazitätsengpässe in den Kliniken vermutet werden.
"Es ist zu befürchten, dass die verzögerte oder überhaupt nicht durchgeführte Diagnostik erhebliche Langzeitfolgen für die kardiovaskuläre Gesundheit haben wird", schreiben die Autoren des Herzberichts.
Daten hessischer Krankenhäuser im Zeitraum 23. März bis 26. April 2020 zeigen den Zusammenhang: Während des strikten Lockdowns starben 7,6 Prozent mehr Menschen als im selben Zeitraum des Vorjahres an einer Herz-Kreislauf-Komplikation. Die Sterblichkeit allein durch eine Herzerkrankung war um 11,8 Prozent höher. Im selben Zeitraum sank in den 26 Kliniken, die an der Untersuchung teilnahmen, die Zahl der Herzkathetereingriffe um 35 Prozent gegenüber 2019.
Die Auswirkungen der verminderten Diagnostik zeigen sich laut Herzbericht möglicherweise auch in der Häufigkeit eines plötzlichen Herzstillstands ausserhalb von Kliniken. Untersuchungen aus Paris, der Lombardei und New York zeigen dem Bericht zufolge, dass es während des ersten Lockdowns deutlich mehr plötzliche Herzstillstände ausserhalb von Kliniken gab.
EU kauft weitere 150 Millionen Impfdosen von Moderna
12:44 Uhr: Die EU-Kommission kauft weitere 150 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vom US-Hersteller Moderna. Eine entsprechende Option aus einem Vertrag vom Februar wurde jetzt gezogen, wie ein Kommissionssprecher am Dienstag mitteilte. Die Lieferung soll im dritten Quartal beginnen und sich bis ins Jahr 2022 hineinziehen.
Die Kommission hat zwei Verträge mit Moderna: einen über 160 Millionen Dosen vom vergangenen Jahr und einen zweiten vom Februar. Mit dem zweiten Kontrakt waren 150 Millionen Impfdosen fest bestellt und weitere 150 Millionen Dosen als Option vereinbart worden. Um diesen Teil der Vereinbarung geht es jetzt.
Die EU könne damit an Virusvarianten angepassten Impfstoff sowie Impfstoffe für Kinder und für Auffrischungen kaufen, sagte der Sprecher. Der Vertrag garantiere zeitnahe Lieferung und die Möglichkeit, diese an den Bedarf der EU-Staaten und an die Pandemielage anzupassen. Die Mitgliedsstaaten könnten den Impfstoff auch weiterverkaufen oder spenden, um zur Versorgung anderer Staaten weltweit beizutragen.
Der Impfstoff von Moderna gilt als sehr wirksam und sehr sicher. Das Präparat wurde in Europa inzwischen millionenfach verwendet. Es handelt sich wie beim Vakzin von Biontech/Pfizer um einen mRNA-Impfstoff.
Maskenpflicht an bayerischen Grundschulen wird entschärft
12:38 Uhr: Schülerinnen und Schüler an Bayerns Grundschulen sollen im Unterricht keine Masken zum Schutz vor Corona mehr tragen müssen, sofern sie an ihrem Platz sitzen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Kabinettskreisen. Zuvor hatten Bayerischer Rundfunk und "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.
Dem Vernehmen nach soll die neue Regelung bereits am Mittwoch gelten, neben Grundschulen auch in Horten. Bisher müssen auch die Kleinsten in den Schulen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus Masken im Unterricht tragen. Wenn sie an ihrem Platz sitzen, sollen sie die künftig abnehmen dürfen.
Bayern folgt damit dem Beispiel mehrerer anderer Bundesländer. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Kabinett ermöglicht, dass die Maskenpflicht in den Pausen auf dem Schulhof oder bei Wandertagen entfallen kann.
Sydney in Sorge wegen Corona-Ausbruchs mit Delta-Variante
12:29 Uhr: Ein neuer Corona-Ausbruch mit der ansteckenderen Delta-Virusvariante lässt die Behörden in Sydney über einen neuen Lockdown nachdenken. Es seien innerhalb von 24 Stunden zehn neue Fälle registriert worden, teilten die Behörden am Dienstag mit. Für Australien, das sich unter anderem durch strikte Einreiseregeln gegen das Virus abzuschotten versucht, ist das eine ungewöhnlich hohe Zahl.
Als erster Infizierter des neuen Corona-Herdes gilt ein Fahrer von internationalen Flugzeugbesatzungen. Dieser infizierte sich mit der als ansteckender als bisherige Formen geltenden Delta-Variante. Das Virus sei dann - offenbar ganz ohne direkte körperliche Kontakte - in einem Café nahe des weltberühmten Bondi Beach und einem Einkaufszentrum "weitergesprungen", sagte die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Insgesamt werden auf diesen Ursprung nun 21 Fälle zurückgeführt.
"Wir müssen anerkennen, dass die Delta-Variante ein Goldmedaillen-Gewinner beim Springen von einem Menschen zum anderen ist", sagte Berejiklian. Die Regierung ordnete für den Grossraum Sydney eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Einkaufszentren an, einen Lockdown verhängte sie zunächst noch nicht. Er sei aber nicht ausgeschlossen.
Australien hat die Corona-Infektionen mit Grenzschliessungen und strengen Quarantäne-Regeln weitgehend eingedämmt. Es versucht mit aller Macht und strikten Massnahmen selbst bei geringen Fallzahlen, eines der wenigen Ländern weltweit ohne endemische Ausbreitung des Coronavirus zu bleiben.
Seit Beginn der Pandemie wurden landesweit rund 30.000 Infektionen und weniger als tausend Todesfälle registriert. Derzeit sind nur etwa zwei Prozent der Australier vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Gastwirtin scheitert vor Gericht mit Forderung nach Entschädigung für Schliessung im Lockdown
12:11 Uhr: Ein Gaststättenbetreiber aus Hessen ist mit der Klage gegen seine Betriebsschliessungsversicherung gescheitert, die den finanziellen Ausfall aus dem ersten Corona-Lockdown nicht tragen will. Der Betrieb im Main-Kinzig-Kreis war im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 einen knappen Monat geschlossen geblieben, wofür die Betreiberin anschliessend Entschädigung verlangte. Das Oberlandesgericht Frankfurt gab aber in der Berufung der Versicherung recht, die in den Zusatzbedingungen der Police auf einen Krankheiten-Katalog im Infektionsschutzgesetz verwiesen hatte.
Dort war COVID-19 zum fraglichen Zeitraum nicht enthalten, sondern wurde erst später vom Gesetzgeber hinzugefügt, erläuterte das OLG am Dienstag den Beschluss. Der Versicherungsschutz habe ausschliesslich sieben namentlich genannte Krankheiten und Erreger umfasst, stellten die Richter in der nicht mehr anfechtbaren Entscheidung fest.
Duterte sorgt mit Botschaft an Corona-Impfverweigerer für Aufsehen
11:44 Uhr: Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat mit einer markigen Botschaft an Corona-Impfverweigerer für Aufsehen gesorgt. Duterte drohte, dass er Impfverweigerer festnehmen lassen werde - sein Justizminister relativierte die Aussage aber schnell wieder. Seiner Meinung nach habe der Präsident lediglich verdeutlichen wollen, wie wichtig es sei, sich schnell impfen zu lassen und die Herdenimmunität zu erlangen, sagte Minister Menardo Guevarra am Dienstag vor Journalisten.
Der Präsident des südostasiatischen Inselstaats hatte zuvor am Montagabend in einer Ansprache erklärt: "Es herrscht ein nationaler Notstand. Wenn Sie sich nicht impfen lassen wollen, werde ich Sie festnehmen lassen." Die Einwohner müssten sich entscheiden: Entweder sie liessen sich gegen Corona impfen oder er schicke sie ins Gefängnis. Ausserdem kündigte der für seine Sprüche bekannte Duterte an, er wolle in philippinischen Dörfern Listen darüber führen lassen, wer die Impfung verweigere.
Auf den Philippinen wurden seit Beginn der Impfkampagne im März knapp 2,1 der rund 106 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Insgesamt wurden in dem schwer von der Pandemie getroffenen Land laut Gesundheitsbehörden etwa 1,36 Millionen Infektionen bestätigt, davon 17 Fälle der Delta-Variante. Mehr als 23.700 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben.
Erstmals seit April mehr als 100 neue Corona-Fälle in Israel
11:06 Uhr: Nach zuletzt wenigen Corona-Neuinfektionen in Israel sind erstmals seit rund zwei Monaten mehr als 100 neue Fälle an einem Tag nachgewiesen worden. 125 Personen seien am Vortag positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit.
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Chesi Levy, hatte dem israelischen Fernsehen zuvor gesagt, dass rund 70 Prozent der Neuinfektionen mit der Delta-Variante des Virus in Zusammenhang stehen. Die Hälfte der Neuinfizierten seien Kinder, ein Drittel der Betroffenen sei geimpft gewesen. Die Delta-Variante wurde zuerst in Indien entdeckt und gilt als besonders ansteckend.
Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel haben rund 5,5 Millionen Menschen bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, mehr als 5,1 Millionen Menschen auch die zweite Dosis. Die Impfkampagne war besonders zu Beginn sehr erfolgreich und sorgte international für Aufsehen. Nachdem die Zahlen zuletzt stagniert waren, steigt nun mit den Infektionszahlen auch langsam wieder die Zahl der Impfungen an.
Noch Mitte Juni waren in Israel pro Tag Neuinfektionen lediglich im einstelligen Bereich registriert worden. Am Sonntag wurde nach einem Corona-Ausbruch an Schulen allerdings in zwei Ortschaften wieder eine Maskenpflicht für Schüler verhängt. Die Maskenpflicht war erst vor rund einer Woche angesichts der niedrigen Infektionszahlen landesweit aufgehoben worden. Die Regierung entschied zudem, die Testkapazitäten für Reisende am Flughafen auszubauen.
Wegen der Infektionslage und der Verbreitung der Delta-Variante empfiehlt das Gesundheitsministerium nun verstärkt die Impfung von 12- bis 15-Jährigen. Bisher galt die Empfehlung nur für Risikopatienten und bei Auslandsreisen.
Kolumbien verzeichnet mehr als 100.000 Corona-Tote
10:42 Uhr: In Kolumbien sind seit Beginn der Coronavirus-Pandemie inzwischen mehr als 100.000 Menschen an COVID-19 gestorben. Diese Schwelle sei am Montag überschritten worden, teilte das Gesundheitsministerium mit. Zudem seien am Montag mit 648 neuen Todesfällen so viele wie noch nie binnen 24 Stunden verzeichnet worden.
In Relation zu den gut 50 Millionen Einwohnern des Landes weist Kolumbien damit die vierthöchste Todesrate in Lateinamerika und der Karibik auf. Das südamerikanische Land durchläuft derzeit seine bisher schlimmste Etappe der Pandemie.
In den vergangenen Wochen hatten tausende Menschen gegen die konservative Regierung von Präsident Iván Duque demonstriert. Duque erklärte, dass mehr als 10.000 Todesfälle ohne die Menschenansammlungen hätten verhindert werden können.
Grund für die Proteste war eine mittlerweile geplatzte Steuererhöhung. Die regierungskritischen Demonstrationen halten jedoch an. Dabei kommt es immer wieder zu Zusammenstössen mit der Polizei. Seit Beginn der Proteste wurden dutzende Menschen getötet. Zuletzt kam am Montag ein Mann bei Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei in Bogotá ums Leben.
Razzia gegen mutmassliche Corona-Soforthilfebetrüger in NRW
10:21 Uhr: Mit einer Razzia ist die Polizei in Nordrhein-Westfalen am Dienstag gegen mutmassliche Corona-Soforthilfebetrüger vorgegangen. Seit dem Morgen wurden Wohnungen und gewerbliche Objekte unter anderem in Erftstadt, Kerpen, Brühl, Aachen und Euskirchen durchsucht, wie die Kölner Staatsanwaltschaft und die Polizei mitteilten.
Hintergrund seien Ermittlungsverfahren wegen Corona-Soforthilfebetrugs in "grossem Umfang". Rund 200 Polizisten waren den Angaben zufolge im Einsatz. Eine erste Bilanz wollen Staatsanwaltschaft und Polizei nach den Durchsuchungen veröffentlichen.
Kubanischer Impfstoffkandidat Abdala laut Hersteller zu mehr als 90 Prozent wirksam
10:18 Uhr: Der in Kuba entwickelte Impfstoffkandidat Abdala hat nach Angaben des staatlichen Pharmakonzerns Biocubafarma eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent gegen das Coronavirus. Bei drei Impfdosen liege die Wirksamkeit bei 92,28 Prozent, teilte das Unternehmen am Montag (Ortszeit) mit.
Ein zweiter kubanischer Impfstoffkandidat, das Präparat Soberana 2, hat nach Angaben des Herstellers Finlay nach zwei der vorgesehenen drei Impfdosen eine Wirksamkeit von 62 Prozent. Beide Impfstoffe sollen in Kürze in Kuba zugelassen werden. Sie wären damit die ersten in Lateinamerika entwickelten und hergestellten Corona-Impfstoffe, die auf den Markt kommen.
Noch vor Abschluss der klinischen Test hatten die Behörden in Havanna und mehreren Provinzen Mitte Mai damit begonnen, Soberana 02 und Abdala zur Impfung gegen das Coronavirus einzusetzen. Bis August sollen nach den Plänen der Regierung 70 Prozent der Menschen auf der Karibikinsel geimpft sein.
Corona-Impfung für Schwangere: Haftungsfrage laut Experten geklärt
10:03 Uhr: Eine Hürde für den Zugang von gesunden Schwangeren zu Corona-Impfungen in Deutschland ist aus Sicht zweier Fachgesellschaften ausgeräumt.
Grosse Unsicherheit bei Ärzten hinsichtlich haftungsrechtlicher Fragen habe bisher dazu geführt, dass Schwangere "trotz eindeutiger Risikosituation" nur erschwert eine solche Impfung erhielten, mittlerweile gebe es aber Klarheit. Das erklärten die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) am Dienstag in einer Stellungnahme. Inwiefern Ärzte nun ihre Impfpraxis bei Schwangeren ändern, war zunächst unklar.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) spricht bisher keine COVID-19-Impfempfehlung für alle Schwangeren aus, da die Datenlage sehr begrenzt sei.
Die Fachgesellschaften verweisen unter anderem auf die Webseite des Robert-Koch-Instituts (RKI). Dort heisst es: Für gesundheitliche Schäden im Zusammenhang mit einer COVID-19-Impfung werde (auf der Grundlage des Infektionsschutzgesetzes) auch dann eine staatliche Entschädigung geleistet, "wenn diese nicht öffentlich von einer Landesbehörde empfohlen worden ist - d.h. in der Regel auch, wenn die Impfung nicht von der Stiko empfohlen ist". Dies umfasse zum Beispiel die Einzelfallentscheidung bei der Impfung von Schwangeren. Das Bundesgesundheitsministerium habe bestätigt, dass der Anspruch unabhängig von den öffentlichen Empfehlungen der Landesbehörden besteht, teilten die Organisationen weiter mit.
Der Berufsverband der Frauenärzte hatte Mitte Mai berichtet, dass Schwangere nur in Einzelfällen geimpft würden, da die Haftung im Fall eines Zwischenfalls immer noch ungeklärt sei. In der Stiko-Empfehlung heisst es: Die Impfung könne Schwangeren mit Vorerkrankungen und einem sich daraus ergebenden hohen Risiko für einen schweren Verlauf oder mit einem erhöhten Risiko, dem Virus aufgrund der Lebensumstände ausgesetzt zu sein, ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel angeboten werden - "nach Risiko-Nutzen-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung" und mit einem mRNA-Impfstoff.
Fachgesellschaften hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, Schwangere und Stillende priorisiert gegen COVID-19 zu impfen. Das Frühgeburtsrisiko sei bei Frauen, die positiv auf eine Corona-Infektion getestet wurden, um bis zu 80 Prozent höher als bei gesunden Schwangeren. Die Impfung biete nachweislich Vorteile für Mutter und Kind - vor und nach der Geburt.
Kinderschutzbund befürchtet: Kinder werden erneut Corona-Verlierer sein
08:51 Uhr: Angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus befürchtet der Kinderschutzbund neue Nachteile für die Kinder. "Ich fürchte, die Kinder werden erneut die Verlierer der Pandemie sein", sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstagausgaben).
Er kritisierte, dass politisch abermals nicht genug für die Vorbeugung unternommen worden sei, etwa durch eine bessere digitale Ausstattung von Schulen oder durch den rechtzeitigen Einbau von Lüftungsanlagen. "Das ist ein einziges Trauerspiel", sagte Hilgers.
Auf der anderen Seite würden "Feste mit 1.000 Menschen gefeiert, die Fussball-Stadien werden immer voller". Hilgers nannte es "bedenklich, wie viele Freiheiten wir uns selbst jetzt schon wieder gewähren". Er riet, es mit den Freiheiten "nicht zu übertreiben, um im Herbst nicht in eine neue Krise hineinzurutschen".
Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte, Schulen "endlich krisenfest" zumachen. Das schliesse Investitionen in Gebäude, Infrastruktur, mehr Personal und Luftfiltergeräte in Klassenräumen mein, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern dem RND.
Ärztekammer warnt wegen Delta-Variante vor riskanten Reisezielen
07:53 Uhr: Die Bundesärztekammer rät von Reisen in Urlaubsgebiete ab, wo die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus grassiert. "Auf Reisen in Regionen, die von der Delta-Variante besonders betroffen sind, sollte verzichtet werden", sagte Präsident Klaus Reinhardt der Funke-Mediengruppe (Dienstag).
Er räumte ein, dass für viele Menschen der Urlaub nach den Belastungen der vergangenen Monate wichtig für das seelische Gleichgewicht sei. "Notwendig ist aber die Einhaltung der Hygieneregeln auch im Urlaubsort."
Die zunächst in Indien nachgewiesene Delta-Variante verbreitet sich inzwischen in vielen Ländern schnell. Als gesichert gilt, dass sie deutlich ansteckender ist als alle anderen bekannten Varianten.
Das Robert-Koch-Institut weist mit Stand 18. Juni 14 Länder als sogenannte Virusvariantengebiete aus: Botsuana, Brasilien, Eswatini,
Indien, Lesotho, Malawi, Mosambik, Namibia, Nepal, Sambia, Simbabwe
Südafrika, Uruguay, Grossbritannien. Allerdings ist nicht in allen diesen Ländern die Delta-Variante vorherrschend, sondern teilweise sind es dort auch andere. Daneben gibt es auch weitere Regionen, in denen die Delta-Variante Probleme bereitet, zum Beispiel in Lissabon oder Moskau.
Reinhardt schloss sich den Prognosen der meisten Experten an, dass die Delta-Variante sich mittelfristig auch hierzulande gegen die Alpha-Mutante durchsetzen wird. Man könne auch davon ausgehen, dass die Infektionszahlen zum Ende des Sommers saisonbedingt wieder ansteigen werden.
Ob es zu einer vierten Pandemie-Welle in Deutschland komme, hänge wesentlich vom Fortschritt der Impfkampagne ab. Es sei zudem zu erwarten, dass es auch bei einem Wiederanstieg der Infektionszahlen weniger schwere Krankheitsverläufe geben werde, weil insbesondere vulnerable Gruppen wie alte Menschen und solche mit Vorerkrankungen durch Impfungen besser geschützt seien.
Er riet dazu, dass alle Erwachsenen deswegen die Impfangebote wahrnehmen und auch fristgerecht die notwendigen Zweitimpfungen vornehmen lassen sollten.
RKI registriert 455 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 8,0
06:39 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 455 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Dienstagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03:13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 652 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Dienstagmorgen mit bundesweit 8,0 an (Vortag: 8,6; Vorwoche: 15,5; Vormonat: 66,8).
Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 77 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 93 Tote gewesen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.722.782 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.608.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90 472 angegeben.
Am Montagabend gab das RKI den 7-Tage-R-Wert mit 0,68 an. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 68 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Heil befürchtet "Corona-Jahrgang in der Ausbildung"
04:29 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) fürchtet einen Corona-Knick auf dem Ausbildungsmarkt. "Die Zahl der Ausbildungsplätze wie der Bewerber ist bereits im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die Bewährungsprobe kommt in diesem Sommer", sagte Heil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). "Wir kämpfen derzeit gegen die Uhr, da am 1. September das Ausbildungsjahr beginnt. Klar ist: Wir dürfen keinen Corona-Jahrgang in der Ausbildung zulassen."
Viele Unternehmen zögerten derzeit, weil sie glaubten, sich Auszubildende aufgrund der wirtschaftlichen Schädigung nicht leisten zu können, sagte der Minister. Er rief Betriebe auf, die staatliche Unterstützungsangebote wie die Ausbildungsprämie stärker zu nutzen.
Laut Heil wurde die Prämie seit vergangenen Sommer für knapp 40.000 Ausbildungsplätze bewilligt. Im März wurde die Prämie zudem verdoppelt. Pandemiebetroffene Betrieben, die ihre Ausbildungsquote halten, bekommen somit seit Anfang Juni 4.000 Euro pro Lehrstelle, bei neuen Azubi-Stellen sind es 6.000 Euro.
Das Programm hat laut Bundesarbeitsministerium ein Gesamtvolumen von 410 Millionen Euro für das laufende Jahr. Bis Mitte Juni wurden davon rund 88 Millionen Euro und somit knapp ein Fünftel ausbezahlt.
Immunologe: Ausbreitung von Delta-Variante Gefahr für Herdenimmunität
03:58 Uhr: Die befürchtete Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in Deutschland könnte einem Experten zufolge das Erreichen von Herdenimmunität weiter erschweren. "Delta ist noch ein Stück ansteckender als die derzeit vorherrschende Virusvariante Alpha. Anhand der bisherigen, noch unsicheren Daten bräuchte man wohl rund 85 Prozent immune Menschen in der Bevölkerung, um die Ungeimpften indirekt mit zu schützen", sagte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir kommen also in Bereiche, die schwer zu erreichen sind, solange es für Kinder unter zwölf Jahren keinen zugelassenen Impfstoff und für alle unter 18 Jahren keine allgemeine Impfempfehlung gibt. Es kann sein, dass Herdenimmunität nur für einzelne Einrichtungen wie Pflegeheime erreicht werden kann, aber nicht für das Gros der Bevölkerung", sagte Watzl. Mangels Impfmöglichkeiten gelte auch für jüngere Schüler, dass bei ihnen zunächst keinerlei Gemeinschaftsschutz besteht.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) spricht seit längerem von einem Ziel von mehr als 80 Prozent immunen Menschen - nach vollständiger Impfung oder Infektion plus Impfung -, um weitgehend auf Massnahmen und Regeln verzichten zu können. Zu Beginn der Pandemie gingen Experten noch von einem Anteil von rund zwei Dritteln aus, wegen des damals noch weniger infektiösen Erregers.
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