- 18:30 Uhr: ➤ Deutschland steuert auf Überangebot an Corona-Impfstoff zu
- 16:50 Uhr: SPD-Politiker will Impfverweigerer künftig für Tests zahlen lassen
- 15:41 Uhr: Delta-Variante des Coronavirus dominiert in Tschechien
- 13:36 Uhr: England öffnet wieder - trotz drastisch steigender Corona-Infektionszahlen
- 11:16 Uhr: Stiftung Warentest: Nur vier von 20 FFP2-Masken rundum empfehlenswert
- 04:48 Uhr: RKI registriert 546 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz liegt über 10
➤ Deutschland steuert auf Überangebot an Corona-Impfstoff zu
Mehr als ein halbes Jahr nach Start der Corona-Impfungen steuert Deutschland auf ein Überangebot an Impfstoff zu. Die Verfügbarkeit an Impfstoffen werde die Nachfrage schon bald "deutlich" übersteigen, stellten die Gesundheitsministerinnen und -minister von Bund und Ländern am Montag in einem Beschluss nach einer Videoschalte fest. Der Beschluss lag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. "Ein Rückgang der Nachfrage ist sowohl in den Impfzentren als auch in den Arztpraxen und bei den Betriebsärzten zu verzeichnen."
Für den Erfolg der Impfkampagne sei aber eine möglichst hohe Impfquote entscheidend. 46,4 Prozent der Menschen in Deutschland sind mittlerweile vollständig geimpft. 59,9 Prozent haben mindestens eine Dosis. "Bund und Länder werden ihre Bemühungen noch einmal verstärken, um gezielt diejenigen Menschen mit einem Impfangebot zu erreichen, die sich bisher nicht für eine Impfung entschieden haben", so die Gesundheitsministerkonferenz. Wie bereits angekündigt soll die laufende Impfkampagne verstärkt werden. Mobile Teams würden etwa auf Marktplätze, nahe Kirchen, Supermärkten, Einkaufshäusern sowie Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten zusätzliche niedrigschwellige Angebote machen. Die Logistik rund um die Impfstofflieferungen soll flexibler werden.
Bund und Länder bekräftigen: "Die anstehenden Lieferungen bis Ende Juli ermöglichen es, jedem impfwilligen Erwachsenen zeitnah ein Impfangebot in Form einer ersten Impfung machen zu können."
Bund und Länder planen zudem eine verstärkte Weitergabe an andere Länder. "Der Verwurf von Impfstoffen muss auf ein Minimum begrenzt werden", heisst es in ihrem Beschluss. "Der Bund wird Impfstoffe, die in der nationalen Impfkampagne nicht zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe zulassen, Drittstaaten durch Impfstoffspenden zur Verfügung stellen."
Die weiteren Corona-News:
Mallorca tritt wegen hoher Corona-Zahlen auf die Party-Bremse
22:36 Uhr: Angesichts stark steigender Corona-Zahlen werden auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca voraussichtlich wieder schärfere Einschränkungen ergriffen. Um Partys und Trinkgelage vor allem junger Leute unter freiem Himmel zu bekämpfen, sollen Strände und Parks künftig von 22 Uhr bis 6 Uhr geschlossen werden. Die Justiz muss den Plänen noch zustimmen, wie die "Mallorca Zeitung" am Montagabend berichtete. Teilnehmern solcher Partys drohen demnach künftig saftige Bussgelder in Höhe von 1.000 Euro. Wenn ein Partygast mit seiner Teilnahme gegen eine Quarantäne verstösst, soll sich das Bussgeld auf 2.000 Euro erhöhen. Wenn der Teilnehmer positiv auf Corona getestet wurde, werden sogar 5.000 Euro fällig. Den Organisatoren illegaler Parties drohen Strafen von bis zu 100.000 Euro.
Auch Gaststätten müssen künftig wohl wieder etwas früher schliessen, und zwar um 1 Uhr statt um 2 Uhr. Maximal dürfen im Innenbereich von Gaststätten dann noch Gruppen von vier Personen an einem Tisch sitzen, im Aussenbereich acht. Von 1 Uhr bis 6 Uhr dürfen sich der Zeitung zufolge nur noch Personen treffen, die im selben Haushalt leben. Gemeinsam eingecheckte Hotel- oder Fincagäste sollen dabei als ein Haushalt gelten.
Auf die eigentlich geplante Wiedereinführung der erst vor knapp einem Monat abgeschafften Maskenpflicht auch im Freien verzichtete die Regionalregierung nach Gesprächen mit Unternehmern und Gewerkschaften, wie die Zeitung berichtete. Allerdings werde dringend geraten, freiwillig einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Kann ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu Fremden nicht eingehalten werden, ist die Maske auch im Freien wieder Pflicht, in allen öffentlichen Innenräumen und in Bussen und Bahnen sowieso.
Die Corona-Zahlen sind auf den Balearen, zu denen ausser Mallorca auch die Inseln Menorca, Ibiza und Formentera gehören, wie in ganz Spanien stark angestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte nach Angaben vom Montagabend auf den Balearen auf 310, für ganz Spanien lag sie bei 323. Vor allem viele junge Leute infizieren sich derzeit mit Sars-CoV-2.
Kanada öffnet Grenze für Corona-Geimpfte
21:53 Uhr: Nach mehr als einem Jahr weitgehender Einreisebeschränkungen öffnet Kanada seine Grenze für geimpfte US-Amerikaner. Ab dem 9. August werde US-Bürgern und Menschen mit Wohnsitz in den Vereinigten Staaten die Einreise erlaubt, sofern diese mindestens zwei Wochen zuvor vollständig gegen COVID-19 geimpft worden seien, teilte die kanadische Gesundheitsbehörde am Montag mit. Ab dem 7. September sollen auch alle Staatsbürger anderer Länder einreisen dürfen, sofern sie durch Vakzine vor der Krankheit geschützt sind. Besucher müssten dann zuvor auf einem Internetportal Reisedaten hinterlegen - eine Quarantäne soll jedoch nicht nötig werden.
Die Impfkampagne in Kanada hatte zwar im Vergleich mit jener in den Vereinigten Staaten etwas schleppend begonnen, dann aber Fahrt aufgenommen. Etwa 69 Prozent der 38 Millionen Kanadierinnen und Kanadier haben bislang zumindest eine Dosis verabreicht bekommen, knapp 44 Prozent sind vollständig geimpft. Die Impfskepsis in Kanada scheint dabei niedriger als etwa in den USA zu sein. Die Grenzöffnung hatte Kanadas Premier
Britische Regierung: Impfung für Jugendliche nur bei Vorerkrankungen
20:47 Uhr: Ähnlich wie in Deutschland sollen auch in Grossbritannien Jugendliche nur unter bestimmten Bedingungen gegen Corona geimpft werden. Nach aktueller Datenlage gebe es keine generelle Impfempfehlung für unter 18-Jährige, erklärte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid am Montag in London.
Die Regierung folgt damit der aktuellen Einschätzung der britischen Impfkommission. Jugendliche mit Vorerkrankungen wie etwa Autoimmunkrankheiten sollten der Empfehlung zufolge eine Corona-Impfung bekommen, genauso wie 12- bis 17-Jährige, die mit besonders gefährdeten Menschen in einem Haushalt leben. Die Einschätzung könne sich jedoch ändern, wenn mehr Daten aus laufenden Studien vorlägen, so die Regierung.
Grossbritannien will im Herbst Impfnachweise für Nachtclubs verlangen
20:28 Uhr: Die britische Regierung will in England ab dem Herbst verpflichtende Corona-Impfnachweise für Nachtclubs und andere Grossveranstaltungen verlangen. "Manche der grössten Vergnügen und Möglichkeiten des Lebens werden zunehmend von Impfungen abhängig sein", sagte Premierminister
Bis dahin sind jedoch für Clubs und andere Grossveranstaltungen, die seit Montag wieder öffnen beziehungsweise stattfinden dürfen, keine solchen Nachweise erforderlich. Nachtclubs werden lediglich dazu ermutigt, den sogenannten NHS Covid Pass beim Eintritt zu verlangen.
Bislang haben der britischen Regierung zufolge rund 35 Prozent der 18- bis 30-Jährigen noch keine erste Impfung erhalten, obwohl sie bereits ein Angebot bekommen haben.
Boris Johnsons Regierung macht lediglich die Corona-Politik für England - Schottland, Wales und Nordirland sind für ihre eigenen Massnahmen verantwortlich und gehen etwas vorsichtiger vor.
SPD-Politiker will Impfverweigerer künftig für Tests zahlen lassen
16:50 Uhr: Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, will, dass Impfverweigerer ihre Corona-Tests perspektivisch selbst zahlen müssen. "Auf Dauer werden wir uns kostenlose Tests nicht leisten können", sagte Schneider dem Nachrichtenportal t-online.
Wer sich nicht impfen lasse, könne nicht erwarten, dass die Allgemeinheit dauerhaft alles für ihn finanziere. Ausgenommen seien Kinder, Jugendliche und Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten.
Derzeit sei es jedoch noch zu früh für kostenpflichtige Tests, deutete Schneider an. Im Moment müsse man die Menschen vor allem besser von der Impfung überzeugen. "Wir müssen an die Vernunft appellieren", sagte Schneider.
"Gleichzeitig sollten wir den Leuten auch die Konsequenzen aufzeigen, wenn sie sich nicht impfen lassen." Werde die Herdenimmunität nicht erreicht, "gibt es das alte, normale Leben nicht zurück". Dann drohten etwa im Herbst und Winter auch wieder stärkere Einschränkungen im öffentlichen Leben.
Delta-Variante des Coronavirus dominiert in Tschechien
15:41 Uhr: Die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus dominiert inzwischen das Infektionsgeschehen in Tschechien. Sie mache 70 bis 80 Prozent aller untersuchten Fälle aus, teilte die staatliche Gesundheitsbehörde SZU am Montag in Prag mit. Die einst vorherrschende Alpha-Mutante - auch als "britische Variante" bekannt - sei indes nur noch für zehn Prozent der Fälle verantwortlich.
In einem einzigen Fall wurde zudem eine neue, als "Delta Plus" bezeichnete Virusvariante festgestellt. Bei der Patientin habe es sich um eine 30 Jahre alte Frau aus der Verwaltungsregion Südmähren gehandelt, teilte die Gesundheitsbehörde mit. In ihrem Umfeld seien keine weiteren Infektionen aufgetreten, hiess es.
Die Zahl der Neuinfektionen blieb zuletzt auf einem niedrigen Niveau. Nach aktuellen Zahlen steckten sich innerhalb von sieben Tagen 15 Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Coronavirus an. Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis warnte indes vor Nachlässigkeit. "Die Delta-Variante ist hier", sagte der 66-Jährige. Er kritisierte, dass in Nachtklubs in Prag die Abstandsregeln missachtet würden: "Die Leute tanzen dort."
Corona-Sorgen schicken den Dax auf Talfahrt
14:50 Uhr: Die Furcht vor der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus in vielen Ländern hat auf dem deutschen Aktienmarkt einen Kursrutsch ausgelöst. Falls die Mutation auf dem Vormarsch bleiben sollte, könnte Experten zufolge die globale Wirtschaftserholung in Gefahr geraten. Der Leitindex Dax weitete am Montag seine jüngsten Verluste deutlich aus und sackte auf das Niveau von Mai ab.
Bis zum frühen Nachmittag knickte der Dax um 2,53 Prozent auf 15.146,61 Punkte ein. Er steuerte auf den grössten prozentualen Tagesverlust dieses Jahres zu. Am Mittwoch hatte der Dax mit 15.810 Punkte einen Rekordstand erreicht, dann jedoch gedreht und auf Wochensicht rund ein Prozent verloren. Auch an der Wall Street haben sich die Indizes jüngst von ihren historischen Bestmarken entfernt.
England öffnet wieder - trotz drastisch steigender Corona-Infektionszahlen
13:36 Uhr: Trotz dramatisch steigender Infektionszahlen sind am Montag in England fast alle Corona-Massnahmen aufgehoben worden. Weder das Tragen von Masken noch Abstandsregeln oder zahlenmässige Beschränkungen für Veranstaltungen sind im grössten britischen Landesteil fortan vorgeschrieben.
Premierminister Boris Johnson setzt auf die Eigenverantwortung der Menschen. Doch Experten warnen, dass die Situation trotz hoher Impfquote ausser Kontrolle geraten könnte. Bereits jetzt werden täglich zum Teil mehr als 50.000 Fälle registriert - beinahe so viele wie zum Höhepunkt der zweiten Welle zum Jahreswechsel.
Weil es beim Nationalen Gesundheitsdienst NHS in England zu immer mehr Personal-Engpässen kommt, hat die britische Regierung für die Mitarbeiter die Regeln zur Selbstisolation nach Kontakt mit Infizierten gelockert. In Ausnahmefällen dürften zweifach geimpfte Mitarbeiter die eigentlich vorgeschriebene zehntägige Selbstisolation durch einen negativen PCR-Test und tägliche Antigen-Tests ersetzen und weiterhin zur Arbeit erscheinen, heisst es in einer Mitteilung der Regierung.
Gewerkschaften und Unternehmerverbände sprachen sich ebenfalls für eine Beibehaltung der Maskenpflicht und ein gleichzeitiges Ende der Pflicht zur Selbstisolation bei geimpften Kontaktpersonen aus. Der Chef der Verkehrsgewerkschaft RMT (The Rail, Maritime and Transport Union), Mick Lynch, warnte, der vielfach als "Freedom Day" ("Freiheitstag") gepriesene Tag der Öffnung könne sonst zum "Chaos Day" werden.
Zudem gab der Regierungschef am Wochenende nicht das beste Beispiel ab. Nachdem Gesundheitsminister Sajid Javid am Samstag mitgeteilt hatte, trotz zweifacher Impfung an COVID-19 erkrankt zu sein, wollten sich Johnson und sein Finanzminister Rishi Sunak zunächst um die eigentlich für Kontaktpersonen vorgeschriebene Selbstisolation drücken. Die beiden nähmen an einem Pilotprojekt teil, das stattdessen tägliche Tests vorsehe, hiess es am Sonntagmorgen.
Keine drei Stunden später, nach einem landesweiten Aufschrei - immerhin sitzen derzeit Hunderttausende Briten wegen einer Aufforderung zur Selbstisolation zu Hause - ruderte die Regierung zurück. Johnson befinde sich auf seinem Landsitz Chequers in Selbstisolation, hiess es dann.
Johnson gab sich zuversichtlich, dass die hohe Impfrate im Land auch ohne weitere Massnahmen einen ausreichenden Schutz vor der Pandemie bietet. Inzwischen haben 88 Prozent der Erwachsenen im Vereinigten Königreich eine erste Impfung erhalten. Knapp 68 Prozent sind bereits zweimal geimpft. "Das massive Impfprogramm hat die Verbindung zwischen Ansteckung und Krankenhauseinweisung und zwischen Ansteckung und schwerer Erkrankung und Tod erheblich geschwächt", sagte Johnson.
Doch Experten zweifeln daran, ob der Schutz durch die Impfungen ausreichen wird, um einer grossen Infektionswelle standzuhalten. Dem Epidemiologen Neil Ferguson vom Imperial College in London zufolge ist es "beinahe unausweichlich", dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen die Marke von 100.000 bald überschreitet. "Die echte Frage ist, ob es sogar doppelt so viel wird, oder sogar noch mehr", sagte Ferguson der BBC am Sonntag. Im schlimmsten Fall, wenn die Zahl der Krankenhauseinweisungen 2.000 oder 3.000 täglich erreiche, müssten Massnahmen ergriffen werden, um die Pandemie wieder in den Griff zu kriegen, warnte er.
Tempo lässt deutlich nach: Schwaches Impf-Wochenende in Deutschland
13:19 Uhr: Die einfache Impfquote ist in Deutschland auf 59,9 Prozent gestiegen. Damit sind rund 49,8 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Die Impfquote der vollständig Geimpften stieg auf 46,4 Prozent, das entspricht einer Anzahl von rund 38,5 Millionen vollständig geimpften Personen.
Allerdings war die Impfleistung am zurückliegenden Wochenende besonders schwach: Am Sonntag wurden bundesweit insgesamt nur 192.754 Impfdosen verabreicht. Am Samstag waren es noch 259.910.
Somit geht auch die durchschnittliche tägliche Impfleistung spürbar zurück: Zuletzt wurden im mehrtägigen Mittel - also unabhängig von den üblichen Schwankungen im Wochenverlauf - nur noch rund 573.000 Impfdosen pro Tag verabreicht. Mitte Juni lag dieser Durchschnittswert zeitweise bei mehr als 860.000 Impfungen pro Tag.
Myanmar trägt immer mehr Corona-Tote zu Grabe - kaum noch Sauerstoff
13:11 Uhr: Knapp sechs Monate nach dem Militärputsch in Myanmar sterben in dem Krisenland immer mehr Menschen an den Folgen von COVID-19. In den vergangenen Tagen seien allein in der grössten Stadt Yangon mehr als 1.000 Tote auf drei grossen Friedhöfen beerdigt worden, berichteten lokale Medien und Bestattungsunternehmen. Die Lage bleibt aber unübersichtlich. Die wahre Zahl der Kranken und Toten soll laut Ärzten und Beobachtern viel höher sein als die offizielle Statistik der Junta.
"Viele Leute sterben, weil es nicht genug Sauerstoff gibt", sagte Shwe Shwe, die als freiwillige Helferin im Einsatz ist, um Sauerstoff für Kranke zu besorgen. "Wir versuchen alles, aber es ist sehr schwer, weil es unter der Junta keinerlei Krisenmanagement gibt", erzählte sie der Deutschen Presse-Agentur. Der private Verkauf von Sauerstoff war zuletzt stark beschränkt worden - dieser solle nur "unter Aufsicht" verwendet werden, hatten die Generäle angekündigt.
Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, dass innerhalb von 24 Stunden rund 5.200 Neuinfektionen bestätigt worden seien. Im gleichen Zeitraum seien 231 Menschen in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Insgesamt bezifferte die Junta die bisherige Zahl der Corona-Toten in dem südostasiatischen Land auf 5.000.
"Die offiziellen Zahlen basieren auf Tests, die sie gemacht haben", sagte der Arzt Phyo Min. "Aber die meisten Menschen gehen nicht in die Krankenhäuser, oder sie haben bereits COVID und sterben."
Eines der grössten Probleme ist das Misstrauen der Menschen in das staatliche Gesundheitssystem, das jetzt von der Junta geführt wird. Viele Mediziner und Pfleger weigern sich, in staatlichen Krankenhäusern zu arbeiten. Gleichzeitig werden viele Ärzte auch verfolgt, weil sie im Widerstand aktiv sind. Die meisten Privatkliniken sind überfüllt.
Myanmar versinkt seit dem Umsturz von Anfang Februar in Gewalt und Chaos. Die Armee unterdrückt jeden Protest brutal. Tausende Gegner wurden bereits festgenommen.
Brüssel genehmigt tschechischen Corona-Aufbauplan
12:32 Uhr: Tschechien hat von der EU-Kommission grünes Licht für seinen Wiederaufbauplan nach der Corona-Krise erhalten. Tschechien erhält rund sieben Milliarden Euro aus dem gemeinsamen Corona-Hilfsfonds der EU. Bis zur Rückkehr zur Normalität sei es noch ein langer Weg, sagte der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis am Montag in Prag bei einer Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Der Grossteil der Mittel soll für den Ausbau der Infrastruktur, den sogenannten grünen Wandel sowie die Digitalisierung eingesetzt werden. Davon dürften auch viele deutsche Firmen profitieren, die Tschechien als sogenannte verlängerte Werkbank nutzen. Das Land war stark von der Corona-Pandemie betroffen: Mehr als 30.300 Menschen starben im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung.
Zwischen Brüssel und Prag gibt es derzeit auch Konfliktpunkte. Ein vor kurzem veröffentlichter EU-Prüfbericht kam zu dem Schluss, dass der Multimilliardär Babis als Politiker und Nutzniesser von EU-Subventionen in einem Interessenkonflikt stehe. Die EU-Kommission betont, dass seit Ende 2018 keine Zahlungen mehr für Projekte geleistet wurden, die von Rechnungsprüfungen betroffen seien.
Am Rande ihres Kurzbesuchs besichtigte von der Leyen die Prager Staatsoper, das frühere Neue deutsche Theater. Das Neorenaissance-Gebäude aus dem Jahr 1888 wurde von 2017 bis 2020 für rund 50 Millionen Euro umfassend restauriert. Dabei wurde verstärkt auf Energiesparmassnahmen geachtet.
Nach Corona-Fällen: DFB für Drittliga-Start am Freitag zuversichtlich
12:18 Uhr: Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) geht davon aus, dass das Drittliga-Eröffnungsspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg trotz der jüngsten Corona-Fälle planmässig am Freitag stattfinden kann. Dies sagte Manuel Hartmann als Abteilungsleiter des Verbandes für Spielbetrieb Ligen und Wettbewerbe am Montag. "Für den kommenden Freitag haben wir heute Nacht positive Signale aus Duisburg erhalten. Das Training wurde vom Gesundheitsamt zugelassen. Von daher sind wir erstmal optimistisch", sagte Hartmann.
Der VfL und der MSV bestreiten am Freitag (19:00 Uhr) das erste Spiel der Saison 2020/21. Duisburg hatte Ende der vergangenen Woche seine Teilnahme an einem Vorbereitungsturnier abgesagt, weil es drei positive Tests im Team gab. "Wir werden engmaschig weiter testen und drücken die Daumen, dass keine weiteren Infektionen entstehen", sagte Hartmann. Er geht davon aus, dass bis Ende August rund 80 Prozent der Drittliga-Profis den vollständigen Impfschutz geniessen.
Vor Zweitliga-Start: Positiver Corona-Schnelltest bei Schalker Profi
12:06 Uhr: Fussball-Zweitligist Schalke 04 hat das Nachmittagstraining am Montag abgesagt, nachdem es beim Corona-Schnelltest am Morgen innerhalb der Mannschaft ein positives Ergebnis gegeben hatte. Das teilten die Königsblauen am Montag mit. Das Resultat des anschliessend durchgeführten PCR-Tests steht noch aus.
Der Namen der betreffenden Person wurde von den Königsblauen nicht genannt, sie begab sich umgehend in häusliche Isolation. Nach Angaben des Altmeisters brachten alle weiteren Schnelltests negative Ergebnisse. Am Freitag (20:30 Uhr/Sat.1 und Sky) eröffnet Schalke gegen den Hamburger SV die Zweitliga-Saison.
Weniger Corona-Fälle in Moskau - Beschränkungen zurückgenommen
11:53 Uhr: Trotz Tausender neuer Corona-Fälle nimmt die russische Hauptstadt Moskau Beschränkungen zurück. Seit Montag können in Europas grösster Metropole mit schätzungsweise 15 Millionen Einwohnern auch Ungeimpfte wieder in Bars und Restaurants gehen. Das war zuvor nur möglich mit einem negativen PCR-Test und für Menschen nach einer Impfung mit einem QR-Code. Gaststätten beschwerten sich über ausbleibende Kundschaft. In Parks im Zentrum sammelte sich regelmässig Müll an, weil dort viele etwa Fastfood verspeisten.
Bürgermeister Sergej Sobjanin begründete die Lockerungen mit der besser werdende Corona-Lage in Moskau. Am Montag meldeten die Behörden 4000 Corona-Neuinfektionen binnen einem Tag. Zuletzt waren es zu Spitzenzeiten mehr als 9.000. 103 Menschen starben demnach mit dem Virus innerhalb von 24 Stunden. Landesweit wurden 764 Todesfälle gemeldet, ebenfalls weniger als zuletzt. Insgesamt gab es laut offizieller Statistik mehr als 24.600 Neuinfektionen.
Russische Forscher haben im Kampf gegen die Pandemie mehrere Impfstoffe entwickelt. Viele Menschen in Russland sind skeptisch und lehnen eine Immunisierung ab. In mehreren Regionen gibt es eine Impfpflicht für Angestellte bestimmter Berufe. In Moskau bildeten sich zuletzt mitunter lange Warteschlangen vor den Impfstationen.
Sechstägiger Corona-Lockdown in Irans Hauptstadt verhängt
11:31 Uhr: Nach einem Anstieg der Todes- und Infektionszahlen im Zusammenhang mit der Delta-Variante des Coronavirus hat die iranische Regierung einen sechstägigen Lockdown in der Hauptstadt Teheran verhängt. "Teheran ist zur Roten Zone erklärt worden und daher bleiben alle Behörden in der Stadt von diesem Dienstag bis kommenden Sonntag geschlossen", sagte Regierungssprecher Ali Rabiei am Montag im Staatsfernsehen. Medienberichten zufolge sollen auch der Basar und die Einkaufspassagen während dieses Zeitraums geschlossen bleiben. Unklar sei noch, ob auch die Banken schliessen oder nicht.
Die sogenannte Delta-Variante hatte in den vergangenen Wochen für eine Zunahme der Corona-Zahlen in dem Land gesorgt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gab es zuletzt pro Tag bis zu 200 Tote und über 22.000 Neuinfektionen. Seit Beginn der Pandemie wurden im Iran mehr als 87.000 Todesfälle und über 3,5 Millionen Infektionen registriert.
Das Land ist von der Pandemie besonders hart betroffen, auch weil die Wirtschaftskrise und US-Sanktionen die Einfuhr von Impfstoffen erheblich erschwert haben. Die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Menschen kommt nur schleppend voran. Bislang wurden nur knapp über zehn Prozent der Iraner mit hauptsächlich russischen und chinesischen Vakzinen geimpft.
Stiftung Warentest: Nur vier von 20 FFP2-Masken rundum empfehlenswert
Die Stiftung Warentest hat zum zweiten Mal FFP2-Masken untersucht. Die Filterwirkung ist bei allen insgesamt 20 geprüften Masken hoch, wie die Zeitschrift "test" am Montag berichtete. Manche könnten aber das Atmen stark beeinträchtigen. Andere sässen nicht bei jedem optimal.
"Rundum empfehlen" können die Tester demnach die Maske "Aua 9320" vom Hersteller 3M sowie die Modelle von Lindenpartner, Moldex und Uvex. Alle vier schützten "sehr gut" vor Aerosolen, böten genug Atemkomfort, überzeugten in Passform und Dichtigkeit und schnitten unauffällig in den Schadstoffprüfungen ab. Die Masken stammen von Anbietern, die auf Arbeits- und Atemschutzmasken spezialisiert sind, wie Stiftung Warentest hervorhob. (Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.)
Impfgegner randalieren auf Zypern - Zwölf Polizisten verletzt
10:25 Uhr: Eine Demonstration gegen Corona-Massnahmen und -Impfungen ist am Sonntagabend auf Zypern eskaliert. Ein wütender Mob drang in die Räume des zyprischen Fernsehsenders Sigma ein und zerstörte das Mobiliar.
Vor dem Medienhaus wurden Autos der Mitarbeiter des Senders angezündet, es flogen Steine und Brandsätze, mindestens zwölf Polizisten wurden verletzt, zwei von ihnen schwer, wie zyprische Medien am Montag berichteten. Bis zum Montagmorgen gab es fünf Festnahmen. Der zyprische Präsident Nikos Anastasiades sprach von einem "Schlag gegen die Demokratie".
Die Attacke auf den Sender fand am Abend während der Live-Übertragung der Nachrichtensendung statt. "Draussen brennt es und es sind Menschen ins Gebäude eingedrungen. Wenn die Polizei uns hört, bitte tun Sie etwas!", sagte der sichtlich schockierte und verängstigte Moderator.
Rund 2.000 Demonstranten waren am Nachmittag zunächst vor den Präsidialpalast in Nikosia gezogen und hatten den Rücktritt des Präsidenten gefordert. Am späten Abend gelangten sie dann vor das Medienhaus. Bei den Demonstranten handelt es sich Medienberichten zufolge um eine Mischung aus religiösen Eiferern und Impfgegnern, aber auch Randalierern aus der links- und rechtsextremen Szene.
Sie kritisieren die Corona-Massnahmen und die teilweise Impfpflicht, die mittlerweile auf Zypern gilt. So müssen beispielsweise Mitarbeiter im Pflege- und Gesundheitssektor geimpft sein, andernfalls werden sie ohne Gehalt von ihrer Arbeit freigestellt. Für Besuche in der Gastronomie, aber auch für Behördengänge muss ein Impfnachweis oder ein Schnelltest vorgelegt werden. Den Test müssen die Bürger selbst zahlen.
Behörden verlängern Corona-Lockdown in Melbourne
07:06 Uhr: Wegen weiterhin steigender Infektionszahlen haben die australischen Behörden den Corona-Lockdown in der Metropole Melbourne verlängert. Anders als geplant würden die Restriktionen nicht am Dienstag um Mitternacht enden, sondern würden fortgesetzt, sagte der Regierungschef des Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews, am Montag. Zur Dauer der Verlängerung äusserte er sich zunächst nicht.
Als Reaktion auf einen Corona-Ausbruch hatten die Behörden in Melbourne ursprünglich einen fünftägigen Lockdown verhängt - in der Hoffnung, dass die Zahl der Neuinfektionen bis zum Ende der Beschränkungen wieder auf null zurückgehen würde. Dieses Ziel wurde nicht erreicht: Am Montag meldeten die Behörden im Bundesstaat Victoria 13 weitere Ansteckungsfälle.
Auch die Millionen-Metropole Sydney befindet sich derzeit im Lockdown. Dort wurden am Montag 98 Neuinfektionen registriert. Insgesamt sind in Australien zwölf Millionen Menschen von Corona-Beschränkungen betroffen.
Australien hat die Corona-Pandemie bislang mit der Schliessung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei Ausbrüchen und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. Allerdings sind nur rund neun Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Seit einem Monat steigt aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Infektionen.
Australien entzieht britischer Kolumnistin nach mutmasslichem Corona-Verstoss Visum
06:22 Uhr: Australien hat der rechtsgerichteten britischen Kolumnistin Katie Hopkins wegen eines mutmasslichen Verstosses gegen die Corona-Regeln ihr Visum entzogen. Hopkins hatte laut Medienberichten in einem Instagram-Video damit geprahlt, sie öffne Essenslieferanten die Tür zu ihrem Hotelzimmer ohne Maske. Hopkins war für die Teilnahme an einer Reality-TV-Show nach Sydney geflogen. Für die meisten Einreisenden gelten in Australien strenge Corona-Beschränkungen: Sie müssen 14 Tage in Hotel-Quarantäne.
"Sie ist eindeutig niemand, den wir auch nur eine Sekunde länger im Land behalten wollen als wir müssen", sagte die australische Innenministerin Karen Andrews dem öffentlich-rechtlichen Sender ABC. Dass Hopkins sich damit gebrüstet habe, die Quarantäne zu brechen, sei "entsetzlich". "Es war ein Schlag ins Gesicht all jener Australier, die sich derzeit im Lockdown befinden."
Um die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus einzudämmen, wurde in Australien für rund zwölf Millionen Menschen ein Lockdown verhängt. Canberra hat zudem die Zahl der Einreisen begrenzt. Zehntausende Australier sitzen deshalb im Ausland fest.
Die britische Kolumnistin Hopkins ist seit langem umstritten. Sie vertritt häufig rassistische sowie islam- und migrationsfeindliche Ansichten und spricht sich regelmässig gegen Corona-Beschränkungen aus.
RKI registriert 546 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz liegt über 10
04:48 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 546 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 03:13 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 324 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 10,3 an (Vortag: 10).
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden ein Todesfall verzeichnet. Vor einer Woche waren es zwei Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.745.227 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.640.100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg demnach auf 91.363.
FDP verlangt geordneten Ausstieg aus Pandemie-Notlage
02:00 Uhr: Die FDP hat die Bundesregierung aufgefordert, einen geordneten Ausstieg aus der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" vorzubereiten. Diese dient als rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten, läuft aber am 30. September aus.
Sie sei aber "nicht mehr das geeignete Mittel in der Pandemiebekämpfung", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). Es gelte jetzt, von diesem Ausnahmezustand in den rechtlichen Normalzustand zurückzukehren.
Der Bundestag hatte die "epidemische Lage" erstmals am 25. März 2020 festgestellt, am 11. Juni wurde sie nochmals um weitere drei Monate verlängert. Dies gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Ohne Verlängerung läuft sie am 30. September aus.
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