• Angesichts stark ansteigender Infektionszahlen setzt die Regierung in Wien auf Zuckerbrot und Peitsche: Seit Montag gilt landesweit die 2G-Regelung.
  • Mancherorts mangelt es jedoch an der Vorbereitung der neuen Massnahmen, das soll sich aber rasch ändern.

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Wegen der Einschränkungen für Ungeimpfte in Österreich werden stillgelegte Impfzentren reaktiviert und Hunderte zusätzliche Polizisten für Kontrollen eingesetzt. Am Montag trat die 2G-Regel in Kraft. Nur noch Geimpfte und von Covid-19 Genesene haben Zutritt zu Lokalen, Fitnesscentern, Veranstaltungen und Friseursalons.

"Wir werden den Kontrolldruck in den nächsten Tagen deutlich erhöhen", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Montag während einer Pressekonferenz. Die Polizei plant nun Schwerpunktaktionen etwa in der Gastronomie oder in Dienstleistungsbetrieben.

Es sei aber wichtig, umsichtig vorzugehen und mit der Bevölkerung zusammenzuarbeiten, um die neue Regelung umzusetzen, sagte der konservative Innenminister und verwies auf die steigenden Impfzahlen. Es sei ein Zeichen für die positive Anreizwirkung von 2G, "wenn jetzt die Impfbereitschaft zunimmt, weil es nett ist, im Lokal zusammensitzen, und weil es schön ist, am öffentlichen Leben teilzunehmen".

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Verstärkte Nachfrage nach Impfungen

Schon vor der Einführung der 2G-Regel kam es am Wochenende zu einem starken Anstieg der Impfungen. Doch nicht alle Regionen waren auf die höhere Nachfrage vorbereitet. In Oberösterreich und in Tirol hatten am Sonntag nur jeweils eine Impfstation offen; in Salzburg und Vorarlberg waren alle geschlossen. Am Montag kündigten aber viele Bundesländer an, Impfzentren wieder zu öffnen, nachdem sie in den vergangenen Wochen wegen zu wenig Kundeninteresse stillgelegt worden waren.

Sehr viele Menschen holen sich eine Auffrischungsimpfung. Im grössten Impfzentrum Wiens sagte eine Vertreterin des Arbeitersamariterbundes am Montag, dass seit dem Morgen nur rund zehn Prozent der Dosen als Erstimpfungen vergeben worden seien.

Weitere stark steigende Inzidenzwerte

Zum Start der 2G-Regel gab es erneut sehr viele Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden 8.178 neue Infektionsfälle registriert. Am Montag der Vorwoche waren es noch rund 4.500 gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte auf rund 635, dreimal so hoch wie in Deutschland. In Salzburg und in Oberösterreich ist die Inzidenz schon auf einen Wert über 980 geklettert. Dort sind die Impfraten am niedrigsten.

Die 2G-Massnahmen wurden kurzfristig am Freitag angekündigt, um den steilen Anstieg der Infektionszahlen zu stoppen, die Überlastung von Krankenhäusern zu verhindern und die Impfrate zu erhöhen. Als Anreiz für Ungeimpfte wird in den kommenden Tagen schon die erste Impfung in Verbindung mit einem negativen PCR-Test als 2G-Nachweis gelten. Am Arbeitsplatz gilt in Österreich weiterhin die 3G-Regel.

Während die Einführung von 2G für Freizeit und körpernahe Dienstleistungen von der Bevölkerung gut aufgenommen wurden, fürchten besonders Fitnessstudios und Friseursalons um ihre Umsätze. Beide Branchen forderten zusätzliche Staatshilfen. "Durch die aktuelle Verordnung können schätzungsweise 35 Prozent der Kunden nicht mehr zum Training kommen", sagte Fitness-Branchenvertreter Christian Hörl. (dpa/mf)  © dpa

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