- In einem Bericht des Auswärtigen Dienstes der EU werden schwere Vorwürfe gegen China und Russland erhoben.
- Beide Länder versuchen mit Desinformationen das Vertrauen in westliche Corona-Impfstoffe zu untergraben.
- China und Russland werben demnach seit Monaten aggressiv auf der ganzen Welt für ihre eigenen Impfstoffe.
Russland und China nutzen das Thema der Corona-Impfstoffe einer EU-Analyse zufolge in grossem Stil für Desinformationen gegen die Europäische Union. Beide Staaten werben seit Monaten aggressiv auf der ganzen Welt für ihre staatlichen Impfstoffe, wie es in einem Bericht heisst, den der Auswärtige Dienst der EU (EAD) am Mittwoch veröffentlichte. Verbunden sei dies mit Desinformationen und Manipulationsversuchen, um das Vertrauen in westliche Vakzine, die EU-Institutionen sowie westliche und europäische Impfstrategien zu untergraben. Dazu nutzten beide Länder staatlich kontrollierte Medien und soziale Netzwerke.
Zugleich werde versucht, mit Hilfe der Impfstoffe Einfluss etwa auf den Westbalkan zu nehmen. ""Impfstoff-Diplomatie" hat die "Masken-Diplomatie" vollständig ersetzt", heisst es in dem EU-Bericht. China preise seine Impfstoffe als globales öffentliches Gut an und betone eine stabile Versorgung mit den Präparaten, die zudem geeigneter für Entwicklungsländer und auch die Staaten des westlichen Balkans seien. Serbien nehme dabei eine wichtige Rolle ein. Auch der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF Russlands sei in der Region aktiv.
Kremlnahe Medien greifen Europäische Arzneimittelbehörde an
Dass die Corona-Fallzahlen in EU-Staaten stiegen, werde als Scheitern von Demokratien und offenen Gesellschaften dargestellt. Kremlnahe Medien griffen auch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) an. Demnach sei die Behörde politisch voreingenommen und sie verzögere absichtlich die Bewertung des russischen Impfstoffs Sputnik V.
Die EU hatte China und Russland bereits im vergangenen Frühjahr vorgeworfen, die Corona-Krise für Propaganda zu nutzen. Seitdem hat die zuständige EAD-Sondereinheit mehrere Berichte zum Thema Desinformationen in der Pandemie veröffentlicht. Dazu sammelt und analysiert sie öffentlich zugängliche Medienberichte und Aussagen. (dpa/fra) © dpa
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