Reisen nach Grossbritannien könnten sich künftig deutlich erschweren: Laut übereinstimmenden Medienberichten plant die Regierung die Einführung einer zweiwöchigen Quarantäne für alle Reisende. Der Verband der Fluggesellschaften warnt: Vorschlag würde Reiseverkehr auf die Insel "effektiv töten".
Die britische Regierung plant Medienberichten zufolge die Einführung einer zweiwöchigen Quarantäne für Reisende, die nach Grossbritannien kommen. Das berichteten unter anderem die "Times" und die BBC am Samstag. Die BBC berief sich dabei auf ungenannte Quellen bei britischen Fluggesellschaften. Premierminister
Der Verband der britischen Fluggesellschaften Airlines UK hatte bereits Ende vergangenen Monats vor einer solchen Massnahme gewarnt. "Dieser Vorschlag würde den internationalen Reiseverkehr nach Grossbritannien effektiv töten und der Luftfahrtbranche und der weiteren britischen Wirtschaft einen unermesslichen Schaden zufügen", hiess es in einer Mitteilung.
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Regierung dämpft Hoffnungen auf baldige Lockerungen
Hoffnungen, der Premier könne weitgehende Lockerungen der Kontaktbeschränkungen innerhalb des Landes bekanntgeben, hatte die Regierung gedämpft. "Wir müssen realistisch sein, dass es keine dramatische Änderung geben wird, wir werden sehr vorsichtig sein, wenn wir die Einschränkungen lockern", sagte Umweltminister George Eustice bei einer Pressekonferenz am Freitag. Johnson will bei der mit Spannung erwarteten Rede einen Fahrplan für die langsame Aufhebung der Kontaktbeschränkungen in Grossbritannien vorlegen.
Das Land hat laut offiziellen Statistiken die meisten Todesfälle in Europa durch das Coronavirus. Die Anzahl der Toten stieg am Freitag um 626 auf 31 241. Die britische Regierung steht in der Kritik, die Massnahmen zu spät ergriffen und keine ausreichenden Vorbereitungen getroffen zu haben. Johnson hatte am 23. März die Briten angewiesen, zuhause zu bleiben. Ausnahmen gelten nur für körperliche Bewegung sowie Einkäufe für den täglichen Bedarf, Arztbesuche und den Weg zur Arbeit, wenn nicht von zuhause gearbeitet werden kann. Wenige Tage vorher hatte er bereits die Schliessung von Restaurants und Bars angeordnet. (mgb/dpa)