- Das Land Niedersachsen wollte die Maskenpflicht in Geschäften in Gebieten mit einer Inzidenz unter 35 aufheben.
- An dem Vorhaben gab es deutliche Kritik, unter anderem in den sozialen Netzwerken.
- Nun rudert Gesundheitsministerin Daniela Behrens zurück.
Lockern oder nicht lockern, das ist derzeit in Deutschland die Frage. Niedersachsen preschte nun vor, vielen Bürgern ging das offenbar aber zu schnell. Die umstrittenen Pläne der Landesregierung, die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 möglicherweise aufzuheben, riefen auch in den sozialen Netzwerken Empörung und Unverständnis hervor.
Unter dem Hashtag #diemaskebleibtauf posteten viele Twitter-Nutzer, dass sie mit einer solchen Regelung nicht einverstanden wären. So hiess es beispielsweise in einem Tweet, dass das Tragen einer Schutzmaske auch "eine Geste des Anstands" sei, solange nicht alle Impfwilligen geimpft worden seien.
Die Meinung, dass die Maske ein Zeichen von Solidarität sei und Eigen- und Fremdschutz bedeute, wurde in den sozialen Netzwerken vielfach geteilt. In einem Tweet hiess es: "Deutschland hat die Maske zu spät aufgesetzt. Jetzt soll sie zu früh abgenommen werden. Das kostet Menschenleben." Einige Nutzer versicherten, kein Geschäft ohne Maskenpflicht betreten zu wollen – und ihre Einkäufe lieber online zu erledigen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wie auch Lothar Wieler, der Präsident des Robert-Koch-Instituts, hatten zuletzt vermehrt darauf hingewiesen, dass die Pandemie noch nicht vorüber sei. "Die Situation ist weiter ernst", sagte Wieler. Deshalb sei es wichtig, alle Corona-Regeln wie Maske-Tragen, Abstandhalten und Lüften weiter zu beherzigen und Testangebote wahrzunehmen.
Niedersachsen will nun doch nicht lockern
Die Kritik ist bei der niedersächsischen Landesregierung offenbar nicht auf taube Ohren gestossen. Das Land hatte am Freitag bereits angekündigt, nach kritischen Reaktionen den Plan zur Aufhebung der Maskenpflicht "nochmal sehr ernsthaft überdenken" zu wollen - nun soll sie offenbar bestehen bleiben.
In der Debatte hat Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) jedenfalls klar Position bezogen. "Es wird keine Aufhebung der Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in #Niedersachsen geben. #MNB rettet Leben", erklärte Behrens am Freitag auf Twitter in Reaktion auf Kritik an den Landesplänen. (dpa/mko)
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