- 19:00 Uhr: ➤ Impfstart in Praxen spätestens bis Mitte April
- 17:38 Uhr: Merkel wagt Corona-Prognose: "Dann wird es deutlich besser
- 16:14 Uhr: 83 Infizierte bei Corona-Ausbruch in Allgäuer Schlachthof
- 14:37 Uhr: Intensivmediziner über Corona-Lage: "Druck im Kessel immer noch hoch"
- 12:19 Uhr: Biontech/Pfizer liefert EU im März vier Millionen Impfstoffdosen mehr
- 09:10 Uhr: Spahn hält festgelegte Impfreihenfolge weiterhin für notwendig
- 08:56 Uhr: Deutscher Reiseverband: Reisen sind nicht Treiber der Pandemie
- 06:28 Uhr Uhr: RKI meldet 9.146 Corona-Infektionen und 300 Todesfälle
➤ Gesundheitsminister: Impfstart in Praxen spätestens bis Mitte April
19:00 Uhr: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern peilen den Start von Corona-Impfungen in den Arztpraxen spätestens für Mitte April an. Ziel sei frühestmöglich, jedoch spätestens in der Woche vom 19. April damit zu starten, beschlossen die Minister nach Beratungen am Mittwoch. Dafür brauche es aber auch eine gewisse wöchentliche Mindestmenge an Impfstoff, hiess es im Bundesgesundheitsministerium. Um dem Wunsch der Länder entsprechen zu können, ihre Impfzentren wie bisher auszulasten, könnten die Praxen wohl erst Mitte April starten.
Die Empfehlung der Fachminister soll nun Basis für Entscheidungen von
Die weiteren Corona-News des Tages:
Merkel wagt Corona-Prognose: "Dann wird es deutlich besser
17:38 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland wird nach Einschätzung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) noch bis in den Sommer angespannt bleiben. "Das sind jetzt noch drei, vier schwere Monate: März, April, Mai, Juni", sagte Merkel am Mittwoch in einem öffentlichen Digital-Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Hilfs- und Krisentelefonen.
Danach würden die Effekte des Impfens deutlich werden, so Merkel. "Dann wird es deutlich besser, aber im Augenblick fällt jeder Tag schwer. Das merkt man ja jedem an." Der Frühling mache manches leichter, lasse aber auch die Einschränkungen mehr spüren.
Der politische Umgang mit der Krise sei von Ungewissheit geprägt, sagte die Kanzlerin. "Wir versuchen jetzt, die Brücken zu bauen, aber wir wissen auch nicht, wohin wir die genau bauen. Also, das Ufer sehen wir ja auch nicht", sagte sie. "Das ist ja überhaupt das ganz Schwierige an einer Pandemie, dass man das Ende nicht kennt."
Bei der grossen Finanz- und Bankenkrise vor einigen Jahren sei klar gewesen, dass man die Ursache habe beheben und die klammen Banken wieder mit Geld versorgen müsse. Im Vergleich dazu sei in der Pandemie vieles unklar, so Merkel. "Ich weiss es auch nicht, was dieses Virus noch anstellt", und ob es etwa zu weiteren Mutationen komme.
In dem rund anderthalbstündigen Gespräch berichteten Mitarbeiter von Telefon-, Mail- und Chatseelsorgediensten Merkel von ihren Erfahrungen. Mehrere Teilnehmer berichteten etwa, dass in der Pandemie Hilfe aus dem Umfeld Ratsuchender zum Teil wegbreche und auch Hilfsangebote Dritter ausdünnten oder schwerer zu vermitteln seien. Mehrere Gesprächspartner Merkels sprachen auch von ihren Sorgen, dass nach der Krise im sozialen Bereich gekürzt werde.
Lego profitiert von Coronakrise und macht 2020 satten Gewinn
17:07 Uhr: Der Bausteinhersteller Lego hat von der Coronakrise profitiert und 2020 einen satten Gewinn eingefahren: Der Nettogewinn stieg um 19 Prozent auf 9,9 Milliarden Kronen (1,3 Milliarden Euro), wie das dänische Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Das war der grösste Gewinn der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz mit den bunten Bausteinen stieg um 13 Prozent auf 43,7 Milliarden Kronen.
Lego profitierte davon, dass sich das Spielen im Lockdown auf die Innenräume verlagerte und die Menschen mehr online einkauften. So verzeichnete die Website des Unternehmens doppelt so viele Klicks wie zu Zeiten vor der Pandemie. In diesem Jahr plant das dänische Unternehmen zudem die Eröffnung von 120 neuen Filialen, darunter 80 in China, wo Lego weiter wachsen will.
Das Geschäft mit den bunten Steinen und Figuren bleibt der Kern des Unternehmens, Lego drang zuletzt aber auch stärker in die Bereiche Videospiele und Filme vor und betreibt ausserdem Themenparks. Das Unternehmen verspricht zudem, dass seine Steine bis 2030 zu 100 Prozent nachhaltig sind.
Spahn legt geänderte Corona-Impfverordnung vor
16:26 Uhr: Bei den Corona-Impfungen soll nach Plänen von Bundesgesundheitsminister
In der neuen Verordnung, die an diesem Donnerstag im Bundesanzeiger veröffentlicht werden soll, wird keine Altersbegrenzung bezogen auf den Impfstoff von Astrazeneca mehr genannt. Hintergrund ist, dass die Ständige Impfkommission ihn nun auch für Menschen ab 65 Jahre empfiehlt und nicht nur für 18- bis 64-Jährige.
Um möglichst viele Erstimpfungen zu ermöglichen, soll bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna der Abstand zur Zweitimpfung von sechs Wochen ausgeschöpft werden - beim Mittel von Astrazeneca von zwölf Wochen. Für Zweitimpfungen schon vereinbarte Termine sind davon aber unberührt, wie es in der Verordnung heisst. Sie liegt der dpa vor.
Abweichungen von der Impf-Priorisierung sollen zudem künftig möglich sein, um eine dynamische Virus-Ausbreitung "aus hochbelasteten Grenzregionen" zu verhindern. Damit könnten etwa Sachsen, Bayern, das Saarland oder weitere Länder die ganze Bevölkerung in solchen Hotspots an der Grenze impfen, wie es zur Erläuterung hiess.
83 Infizierte bei Corona-Ausbruch in Allgäuer Schlachthof
16:14 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof des Betriebes "Vion Food Group" im bayerischen Buchloe sind 83 Beschäftigte positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet worden. Darüber hinaus sei für 93 Kontaktpersonen eine Quarantäne angeordnet worden, teilte das zuständige Landratsamt am Mittwoch mit.
Bei drei der 83 Infizierten sei die zuerst in Grossbritannien entdeckte Variante des Coronavirus gemeldet worden.
Nach Angaben eines Unternehmenssprechers arbeiten in dem Betrieb im Allgäu insgesamt 430 Menschen. Ein Grossteil der Infizierten sei im Bereich der Schlachtung tätig.
"Die Schlachtung ist seit gestern bis zum Wochenende ausgesetzt", sagte der Sprecher. Wie es zu dem Ausbruch kam, könne sich das Unternehmen bislang nicht erklären. Die Behörden bestätigen, dass es keine Anhaltspunkte für eine Lücke in unserem Hygienekonzept gibt."
Anfang Januar war an einem anderen Standort des Unternehmens in Baden-Württemberg ein Corona-Ausbruch mit 23 positiv getesteten Mitarbeitern gemeldet worden.
Impfstoffstreit: Hersteller exportierten 34 Millionen Dosen aus EU
15:43 Uhr: Pharmahersteller haben seit 1. Februar rund 34 Millionen Dosen Corona-Impfstoff aus der Europäischen Union an etwa 30 Länder in aller Welt geliefert. Dies bestätigten EU-Kreise am Mittwoch in Brüssel. Davon seien allein neun Millionen Dosen nach Grossbritannien gegangen und eine Million in die USA.
Hintergrund ist der Impfstoffmangel in der EU einerseits und andererseits die Kritik an einem EU-Exportstopp für 250.000 Impfdosen von Astrazeneca an Australien. Die britische Regierung hatte diesen Exportstopp kritisiert.
EU-Ratschef Charles Michel wies jedoch darauf hin, dass weiter Exporte aus der EU möglich seien, während die USA und Grossbritannien Impfstoffexporte faktisch gestoppt hätten.
Darauf wiederum reagierte die britische Regierung empört mit dem Hinweis, alle Verweise auf ein Exportverbot oder Einschränkungen für Impfstoffe aus Grossbritannien seien komplett falsch.
Zweifel in der EU an schneller Lieferung des Corona-Vakzins von Johnson & Johnson
15:19 Uhr: Kurz vor der Entscheidung über eine EU-weite Zulassung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson werden Zweifel laut, ob der US-Hersteller die gewünschten Mengen an die Europäische Union schnell liefern wird.
Das Unternehmen habe bisher nicht bestätigt, dass es unmittelbar nach der Zulassung seines Mittels in der EU auch liefern werde, erklärte der Gesundheitsexperte der Europa-CDU, Peter Liese, am Mittwoch.
"Es gibt sogar Zweifel, dass die zugesagte Liefermenge von 55 Millionen Dosen bis Ende Juni eingehalten werden kann", sagte Liese.
Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) will am Donnerstag über eine Zulassung des Impfstoffs des US-Konzerns entscheiden. Es wäre das vierte Corona-Vakzin, das in der EU verabreicht werden kann. Die EU-Kommission hatte 200 Millionen Dosen des Mittels vorbestellt, 55 davon sollen noch im zweiten Quartal dieses Jahres geliefert werden. Nach AFP-Informationen wird in der EU aber mit ersten Lieferungen frühestens ab Mitte April gerechnet.
Angesprochen auf mögliche Lieferverzögerungen von Johnson & Johnson räumte EU-Industriekommissar Thierry Breton am Dienstag allgemein Schwierigkeiten beim Hochfahren der Produktion der verschiedenen Hersteller ein. Speziell zu dem US-Unternehmen wollte er sich aber nicht äussern. "Offiziell werde ich nach dem grünen Licht der EMA in Kontakt mit Johnson & Johnson treten."
Anders als bei den bereits zugelassenen Mitteln von Biontech, Moderna und Astrazeneca reicht eine einzige Dosis Johnson & Johnson für einen umfassenden Schutz aus. Dadurch könnte die Immunisierung der Bevölkerung deutlich beschleunigt werden. Ausserdem ist das Vakzin bei normalen Kühlschranktemperaturen lagerbar. Die EU setzt dementsprechend grosse Hoffnungen auf den Impfstoff.
Homeoffice-Pflicht bis Ende April verlängert
15:01 Uhr: Die Bundesregierung hat die Pflicht für Arbeitgeber, ihren Beschäftigten zum Schutz vor Corona Homeoffice zu ermöglichen, bis 30. April verlängert. Das Kabinett verlängerte dafür am Mittwoch die am 15. März auslaufende SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung.
Damit wurde unter anderem auch die vorgeschriebene Verminderung der Personenbelegung in gemeinsam genutzten Räumen durch Vorgabe einer Mindestfläche von zehn Quadratmetern pro Person verlängert.
Es gilt zudem weiter eine Verpflichtung zur Bereitstellung und Benutzung hochwertiger Masken. Bundesarbeitsminister
Österreichs Präsident dankt mit U-Bahn-Ansage für Corona-Disziplin
14:54 Uhr: Mit einer Dankesbotschaft in Zeiten der Pandemie hat sich Österreichs Präsident direkt an Wiener U-Bahn-Passagiere gewandt.
"Liebe Fahrgäste, hier spricht Alexander Van der Bellen. Ich wollte mich heute einfach einmal bei Ihnen bedanken. Es ist ja derzeit alles nicht so einfach", sagte der 77-jährige Politiker. "Daher Danke - Danke fürs Masketragen, Danke fürs Abstandhalten, Danke fürs Aufeinanderschauen. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag."
Der ehemalige Chef der Grünen ist bekannt dafür, dass er öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Im Vorjahr führte er seine Schweizer Amtskollegin Simonetta Sommaruga bei einem Besuch in Wien mit Strassenbahn und U-Bahn durch die Stadt.
Entscheidung zu Impfung in Arztpraxen verzögert sich
14:46 Uhr: Die Entscheidung zur Einbindung von Hausärzten in die Impfkampagne gegen das Coronavirus verzögert sich.
Die Gesundheitsminister der Länder wollten noch am Mittwoch eine gemeinsame Empfehlung in dieser Frage erarbeiten, die endgültige Entscheidung solle dann aber erst in einer Spitzenrunde von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder fallen, sagte Regierungssprecher
Hintergrund ist laut Seibert die ungelöste Frage der künftigen Aufteilung des Impfstoffs zwischen den öffentlichen Impfzentren und den Hausarztpraxen - insbesondere die Frage, bei welchen Liefermengen ein "Deckel" bei den Impfzentren eingezogen werden soll und wie viel der Dosen an die Praxen gehen solle. "Das ist eine ganz praktische Frage, die es zu lösen gilt", sagte Seibert.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will nach Regierungsangaben am Mittwoch die neue Impfverordnung mit mehreren deutlichen Änderungen unterzeichnen - die anvisierte Regelung zum Impfen in Hausarztpraxen ist darin aber noch nicht enthalten.
Spahn strebe in dieser Frage nämlich an, "dass Bund und Länder gemeinsam agieren", sagte eine Ministeriumssprecherin. Deshalb habe der Minister am Morgen im Kabinett dafür geworben, dass Kanzlerin und Ministerpräsidenten darüber entscheiden. In der vergangenen Woche hatte die Spitzenrunde aus Bund und Ländern beschlossen, die Impfungen in Arztpraxen Anfang April starten zu lassen. Der genaue Termin muss nun noch festgelegt werden.
Seibert mahnte mit Blick auf anstehenden Impfstart in Arztpraxen zur Geduld. "Je nachdem, wann der Übergang erfolgt, kann er am Anfang mit kleinen Mengen für die Arztpraxen verbunden sein", sagte Seibert. "Das muss allen klar sein."
Intensivmediziner über Corona-Lage: "Druck im Kessel immer noch hoch"
14:37 Uhr: Trotz der im Vergleich zum Jahresbeginn gesunkenen Zahl an COVID-19-Intensivpatienten in Deutschland stehen die Zeichen laut einem Experten noch nicht auf Entspannung. "Der Druck im Kessel ist immer noch hoch", sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, am Mittwoch in einer Videoschalte.
Zuletzt sei die Gesamtzahl der Intensivpatienten mit COVID-19 bundesweit nicht mehr weiter gesunken, diese Plateaubildung sei "kein gutes Zeichen". Karagiannidis betonte, er befürchte einen Zusammenhang mit der wachsenden Verbreitung der ansteckenderen Corona-Variante B.1.1.7, die ersten Studien zufolge schwerere Verläufe verursacht. Diese in Grossbritannien entdeckte Mutante gilt als ansteckender im Vergleich zu früheren Virusformen, seit Wochen werden wachsende Anteile in Deutschland festgestellt.
Die derzeitigen Zahlen von zwischen rund 2.700 und 2.800 COVID-19-Intensivpatienten bundesweit seien immer noch sehr hoch, betonte der Mediziner von der Lungenklinik Köln-Merheim. Die Zahl freier Intensivbetten sei trotz des Rückgangs um rund 3.000 Fälle seit Januar 2021 unverändert, etwa weil Operationen nachgeholt würden.
Von den bisherigen Corona-Impfungen bei Senioren und Pflegeheimbewohnern verspricht sich Karagiannidis erst einmal keine unmittelbare Entlastung für die Intensivstationen: Schon in der ersten Welle sei lediglich etwa ein Viertel der Intensivpatienten über 80 Jahre alt gewesen, sagte er. Der Zeitpunkt, an dem man davon wegkommen könne, auf die Auslastung der Intensivbetten zu schauen, werde wahrscheinlich erst im Mai oder Juni erreicht.
Tirol drängt auf Öffnung der Grenze zu Deutschland
13:46 Uhr: Das österreichische Bundesland Tirol dringt mehr denn je auf die Aufhebung der deutschen Grenzkontrollen. "Das muss ein Ende haben", forderte Landeschef Günther Platter (ÖVP) am Mittwoch im Landtag in Innsbruck.
Es sei gelungen, die Fälle mit der Südafrika-Variante des Coronavirus massiv zurückzudrängen - von 193 aktiv positiven bestätigten Fällen und Verdachtsfällen auf 47. Die Kontrollen seien nicht mehr zu rechtfertigen. Zudem seien die Massnahmen nach Ansicht vieler Experten ohnehin nicht EU-konform.
Deutschland hatte vor einer Woche seine Kontrollen wegen der Gefahr durch die Virus-Varianten an der Grenze zu Tschechien und Tirol bis zum 17. März verlängert. Die Ausreisekontrollen aus Tirol in die benachbarten Bundesländer Salzburg und Vorarlberg durch Österreich sollten am Mittwoch enden. Einen Monat lang war die Ausreise nur mit negativem Coronatest erlaubt.
Im Tiroler Bezirk Schwaz, wo die Südafrika-Variante besonders häufig aufgetreten ist, soll am Donnerstag mit Impfungen begonnen werden. Dazu stehen 100.000 Dosen bereit. Die Anmeldequote der Bürger ist sehr hoch.
In der weiter östlich gelegenen Kommune Wiener Neustadt trat am Mittwoch die Ausreisetestpflicht für die erste grössere Stadt in Österreich in Kraft. Allerdings wird noch bis Samstag auf Kontrollen verzichtet. "Ab Freitag stehen die nötigen Kapazitäten von 15.000 Tests zur Verfügung", so ein Sprecher der Stadt.
Österreich verzeichnet seit Öffnung aller Geschäfte Anfang Februar einen Anstieg der Zahl der Neuinfektionen. Allerdings hat sich die Lage zuletzt nicht in der von einer Fach-Kommission erwarteten Dimension zugespitzt.
Statt der vor einer Woche prognostizierten Sieben-Tage-Inzidenz von 228 Fällen lag diese am Mittwoch bei rund 185. Auch die Lage in den Kliniken und speziell in Intensivstationen ist trotz der inzwischen dominanten, ansteckenderen britischen Virus-Variante weitgehend stabil.
Kubicki wirft Regierung stümperhaftes Vorgehen beim Impfen vor
13:29 Uhr: Der stellvertretende FDP-Vorsitzende
Erst am Sonntag habe Vizekanzler
Spahn hatte am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin" zur Menge der Impfstoffe, die in den Arztpraxen verfügbar sein soll, erklärt: "Die Impfmengen werden nicht gleich auf 20 Millionen im Monat oder gar auf 10 Millionen in der Woche wachsen."
Im April werde es zwar deutlich mehr Impfungen geben, aber noch nicht in dieser Grössenordnung. Scholz hatte dagegen am Sonntag im ZDF gesagt: "Wir müssen jede Woche Millionen impfen, im März schon am Ende des Monats. (...) Es wird bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche geben."
Bundestags-Vizepräsident Kubicki reagierte empört. "Die Bundesregierung spricht nicht nur nicht mit einer Stimme, die einzelnen Akteure versuchen ausserdem, in der grössten Krise dieses Landes plumpe parteipolitische Spielchen auf Kosten des Koalitionspartners zu betreiben», sagte er. "Es ist unerträglich, wie stümperhaft, unseriös und verantwortungsvergessen in der letzten Regierung Merkel vorgegangen wird."
Biontech/Pfizer liefert EU im März vier Millionen Impfstoffdosen mehr
12:19 Uhr: Die EU hat mit dem Hersteller Biontech/Pfizer die Lieferung von vier Millionen zusätzlichen Dosen Corona-Impfstoff im März vereinbart. Sie könnten in den kommenden beiden Wochen geliefert werden, um in den Mitgliedstaaten gegen "Virus-Hotspots" vorzugehen und die Freizügigkeit in der EU aufrecht zu erhalten, teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. EU-Kommissionspräsidentin
In der EU wird seit Ende vergangenen Jahres gegen das Coronavirus geimpft. Die EU-Kommission hat im Auftrag der Mitgliedstaaten über zwei Milliarden Impfdosen geordert. Wegen Produktionsengpässen bei den Herstellern läuft die Impfkampagne aber weiter schleppend.
Die Vereinbarung mit dem Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer sei durch den "erfolgreichen Ausbau der Fertigungskapazitäten in Europa" möglich geworden, erklärte die Kommission. Die zusätzlichen Dosen könnten dort eingesetzt werden, "wo sie am dringendsten benötigt werden", erklärte von der Leyen. Sie verwies auf Grenzregionen. Dort könnten sie dazu beitragen, "den freien Waren- und Personenverkehr zu gewährleisten oder wiederherzustellen".
Die Kommission zeigte sich trotz eines Rückgangs der Todesfälle "besorgt über die Entwicklung einer Reihe von COVID-19-Hotspots in der gesamten EU". Diese sei insbesondere auf die Verbreitung neuer Varianten zurückzuführen, die ansteckender seien, hiess es.
Die Behörde verwies darauf, dass unter anderem in Regionen wie Tirol in Österreich, Nizza und Moselle in Frankreich, Bozen in Italien und einigen Teilen Bayerns und Sachsens "die Zahl der Infektionen und Krankenhausaufenthalte in den letzten Wochen stark angestiegen" sei. Dies habe angrenzende Mitgliedstaaten dazu gebracht, teils auch Grenzkontrollen einzuführen.
Im Falle Deutschlands gibt es diese Kontrollen zu Tirol und Tschechien. Die EU-Kommission hat diese Kontrollen und Einreisebeschränkungen mehrfach als zu weitgehend kritisiert.
Alaska erlaubt Corona-Impfungen für Bewohner ab 16 Jahren
11:13 Uhr: In Alaska dürfen sich alle Bewohner ab 16 Jahren von nun an gegen Corona impfen lassen. Damit sei Alaska der erste US-Bundesstaat, der die Zugangsvoraussetzungen für Impfungen bei Erwachsenen abschaffe, teilte Gouverneur Mike Dunleavy am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Der Impfstoff von Pfizer und Biontech sei für Bewohner ab 16 Jahren erhältlich, die Mittel von Moderna und von Johnson & Johnson für Menschen ab 18 Jahren.
Der nördlichste US-Bundesstaat mit seinen rund 730.000 Einwohnern steht nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC landesweit mit rund 302.000 verabreichten Impfdosen an der Spitze. Knapp 120 000 Bewohner erhielten örtlichen Angaben zufolge bereits beide nötigen Impfungen.
USA-weit meldeten die Behörden am Dienstag knapp 56.000 neue Corona-Fälle und fast 1.900 Tote, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Mittwochmorgen (MEZ) hervorging. In dem Land mit seinen rund 330 Millionen Einwohnern infizierten sich bislang mehr als 29 Millionen Menschen mit dem Virus, mehr als 527.000 starben.
Insgesamt wurden nach Angaben der CDC rund 93,7 Millionen Dosen verabreicht. Mehr als 61 Millionen Menschen erhielten demnach bereits die erste Dosis, rund 32 Millionen bekamen beide nötigen Impfungen.
Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmässig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.
Spahn hält festgelegte Impfreihenfolge weiterhin für notwendig
09:10 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält die Einhaltung der beschlossenen Impfreihenfolge weiterhin für notwendig. "Grundsätzlich ist es noch wichtig, die Priorität einzuhalten", sagte Spahn am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin".
Das gelte auch in Sachsen, wo sich im Vogtland angesichts hoher Infektionszahlen nach Plänen der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) ab Ende der Woche alle Einwohner ab 18 Jahren impfen lassen sollen.
"Wir haben vereinbart, dass in der Grenzregion zu Tschechien, wo wir sehr hohe Infektionszahlen haben, eine sogenannte Schutzregel gemacht werden kann, damit sich das nicht weiter ins Land rein trägt", sagte Spahn. Er verwies zugleich darauf, dass bei den über 80-Jährigen nach den angelaufenen Impfungen bundesweit bereits erste Erfolge zu sehen seien. Die Todesfälle gingen zurück.
Ab April würden Hausärzte in die Impfungen miteinbezogen. Die Menge der verimpften Dosen werde "nicht gleich auf zehn Millionen in einer Woche wachsen", sagte Spahn und kritisierte damit Äusserungen von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD), der am Wochenende gesagt hatte, dass es bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche geben werde. Spahn sagte, er habe hohes Vertrauen in die Hausärzte, dass zuerst diejenigen geimpft würden, die am meisten gefährdet seien.
Deutscher Reiseverband: Reisen sind nicht Treiber der Pandemie
08:56 Uhr: Der Deutsche Reiseverband hat eine Aufhebung der Corona-Quarantäneregelungen und eine Teststrategie für Reisende gefordert. Organisierte Reisen seien nicht Treiber der Pandemie, und die Hygiene- und Sicherheitskonzepte seien aufgegangen, sagte Verbandspräsident Norbert Fiebig am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin". "Das muss jetzt endlich in den politischen Entscheidungen reflektiert werden. Die Quarantäne muss weg", sagte er. "Wir sagen: Coronatest statt Hausarrest."
Die Menschen wollten Reisen, und die Wirtschaft brauche dringend positive Perspektiven. Derzeit sei die Buchungszurückhaltung aber noch gross. Insbesondere die Quarantäneregelungen hielten viele Menschen davon ab, Reisen zu buchen. In dieser Woche läuft die Internationalen Tourismusbörse (ITB). Die Reisemesse findet wegen der Pandemie in diesem Jahr online und ausschliesslich für Fachbesucher statt.
Brasilien meldet weiteren Tagesrekord an Corona-Toten
03:47 Uhr: Nach der bisher tödlichsten Woche in der Pandemie hat Brasilien einen weiteren Höchstwert bei den an einem Tag erfassten Corona-Toten registriert. 1.972 Menschen sind nach Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Dienstagabend (Ortszeit) innerhalb von 24 Stunden gestorben. Der bisherige Höchstwert lag am vergangenen Mittwoch bei 1.910 Toten nach 1641 am Dienstag.
Insgesamt sind damit in Brasilien 268.370 Menschen im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben. Neu infiziert haben sich 70.764 Menschen, womit die Zahl der Corona-Infizierten in dem grössten Land Lateinamerikas auf mehr als 11,1 Millionen stieg. Nur in den USA und in Indien sind die Zahlen noch höher.
Brasilien, das erst im Januar mit Impfungen begann, ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder. Die Situation auf den Intensivstationen für COVID-19-Patienten ist extrem kritisch, wie die Nachrichtenagentur "Agência Brasil" unter Berufung auf die Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" (Fiocruz) berichtete. In 15 Hauptstädten und 13 Bundesstaaten liege deren Belegung bei über 90 Prozent.
Präsident Jair Bolsonaro, der das Coronavirus von Anfang an verharmlost hatte und mittlerweile auch den Sinn einer Impfung in Zweifel zieht, lehnt Einschränkungen aus wirtschaftlichen Gründen weiter ab. Lokale Politiker haben den Ernst der Lage erkannt und die Massnahmen gegen eine rasante Ausbreitung des Coronavirus verschärft.
Nach Angaben der Forschungseinrichtung Fiocruz haben die intensive Zirkulation von Menschen und die zunehmende Ausbreitung von SARS-CoV-2 das Auftreten von "besorgniserregenden Varianten" in Brasilien wie der offenbar im Amazonasgebiet entstandenen neuen P.1-Variante begünstigt.
RKI meldet 9.146 Corona-Infektionen und 300 Todesfälle
06:28 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9.146 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 300 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9.019 Neuinfektionen und 418 neue Todesfälle verzeichnet. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 04.50 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 65,4 - und damit niedriger als am Vortag (67,5). Vor vier Wochen, am 10. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 68 gelegen. Die Zahl der neuen Ansteckungen in Deutschland war im Januar und Februar über Wochen deutlich zurückgegangen. Zuletzt stagnierte sie allerdings, was auch an der Verbreitung ansteckenderer Varianten liegen könnte.
Der Höchststand von 1.244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3.500 Nachmeldungen.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.518.591 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.328.700 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 72.489.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,97 (Vortag 1,03). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Stiko-Chef Mertens: Sputnik V "guter Impfstoff"
02:17 Uhr: Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V gelobt. "Das ist ein guter Impfstoff, der vermutlich auch irgendwann in der EU zugelassen wird. Die russischen Forscher sind sehr erfahren mit Impfungen. Sputnik V ist clever gebaut", sagte Mertens der "Rheinischen Post" (Mittwoch).
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA prüft die Zulassung von Sputnik V noch. In der EU sind bisher die Vakzine der drei Hersteller Pfizer/Biontech, Moderna und Astrazeneca zugelassen. Am 11. März will die EMA voraussichtlich auch die Zulassung des Impfstoffes des US-Herstellers Johnson&Johnson empfehlen.
Mertens wollte keine Prognose abgeben, wann alle, die das wollen, in Deutschland geimpft sind. "Ungerne", sagte er auf eine entsprechende Frage. "Ich hoffe zumindest darauf, dass wir die Lage bis Herbst so weit im Griff haben, dass der Effekt der Impfungen deutlich sichtbar wird", sagte der Stiko-Chef. Schon jetzt sei ein massiver Abfall von schweren Erkrankungen und Todesfällen in den Alten- und Pflegeheimen festzustellen.
Mertens zeigte sich zudem "sicher", dass es auch bald Corona-Impfstoff für Kinder geben werde. Derzeit untersuchten die Hersteller in Studien, wie ihre Mittel bei Kindern wirkten. Bei einer zeitlichen Prognose blieb der Stiko-Chef vorsichtig. "Ich bin mir nicht sicher, ob das dieses Jahr noch etwas wird", sagte er. "Vielleicht können wir Ende des Jahres mit der Impfung der Kinder beginnen."
Betriebsärzte: Können pro Monat fünf Millionen Menschen impfen
01:22 Uhr: Die Betriebsärzte könnten eigenen Angaben zufolge eine starke Rolle bei den Impfungen gegen das Coronavirus spielen. Die bundesweit rund 12.000 Werksmediziner könnten "pro Monat etwa fünf Millionen Beschäftigte impfen", sagte die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Anette Wahl-Wachendorf, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Im Unterschied zu Hausärzten, die sich auch um akute Krankheitsfälle kümmern müssen, seien Betriebsärzte vor allem mit Vorsorgeuntersuchungen befasst. "Bis zu 80 Prozent dieser Untersuchungen lassen sich um einige Woche verschieben, um dem Impfen Vorrang zu geben", sagte Wahl-Wachendorf.
Auch bei Impfungen in den Betrieben "sollte darauf geachtet werden, dass eine gewisse Priorisierung erhalten bleibt", betonte die Verbandsvizechefin weiter. Bevorzugt werden sollten auch jene, die im Berufsalltag viele Kontakte hätten, etwa mit Kunden oder im Aussendienst. Zugleich sprach sich Wahl-Wachendorf dagegen aus, "dass der Chef beim Impfen als erster an der Reihe ist, wenn er ständig im Homeoffice sitzt. Vielmehr sollte diejenigen Vorrang haben, die in ihrem Berufsalltag das höchste Ansteckungsrisiko haben".
Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:
- Das sind die wichtigen Begriffe der Coronavirus-Pandemie
- Gesammelte Faktenchecks rund um das Coronavirus und COVID-19
- Händewaschen: Diese Fehler gilt es zu vermeiden
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.